(19)
(11) EP 0 355 369 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.1990  Patentblatt  1990/09

(21) Anmeldenummer: 89112721.9

(22) Anmeldetag:  12.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 29/16, B65H 29/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 16.08.1988 CH 3065/88

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Reist, Walter
    CH-8340 Hinwil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Fördern von Flächenerzeugnissen


    (57) Zwischen den beiden Bandförderern (10, 12) sind s tenför­mige Abstützelemente (26) gespannt. Diese sind im End- bzw. Anfangsbereich der Bandförderer (10, 12) an den Ab­stützplatten (24) befestigt, über welche die förderwirk­samen Trume der Förderbänder (14) gleiten. Die Abstützele­mente (26) stützen die vorlaufenden Kanten (30) der Druckereiprodukte (28) im Bereich zwischen den beiden Bandförderern (10, 12).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Flächenerzeugnissen, insbesondere von Drucke­reiprodukten, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Vorrichtungen zum Fördern von Flächenerzeugnissen mit zwei hintereinander geschalteten Förderanordnungen besteht das Problem, dass im Bereich zwischen den beiden Förderan­ordnungen die Flächenerzeugnisse nicht abgestützt sind. Diese können beim Uebergang von der einen Förderanordnung auf die andere verletzt werden, oder laufen gar nicht auf die nachgeschaltete Förderanordnung auf, da sie zu wenig Eigensteifigkeit besitzen, um den Bereich zwischen den beiden Förderanordnungen zu überbrücken. Es ist beispiels­weise aus der FR-Al 2 334 596 bekannt, dieses Problem mit­tels endlosen, umlaufend angetriebenen Förderbändern zu lösen, welche den Endbereich der ersten Förderanordnung und den Anfangsbereich der zweiten, dieser nachgeschalte­ten Förderanordnung überlappen. Der Bereich zwischen den beiden Förderanordnungen wird also mittels eines umlaufend angetriebenen Bandförderers überbrückt, was einen erhebli­chen konstruktiven Aufwand mit sich zieht.

    [0003] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, dessen Abstützeinrichtung mit einfachsten Mit­teln den Uebergang der Flächenerzeugnisse von der einen Förderanordnung auf die andere zuverlässig sicherstellt.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Die Abstützeinrichtung weist mindestens ein schmales Ab­stützelement auf, welches stillstehend im Bereich zwischen den beiden Förderanordnungen angeordnet ist und sich in Förderrichtung der Förderanordnung erstreckt. Infolge der sehr kleinen Gleitfläche des schmalen Abstützelementes ist die Reibung zwischen den Flächenerzeugnissen und dem Ab­stützelement sehr gering, so dass trotz stillstehendem Ab­stützelement ein sicherer Uebergang der Flächenerzeugnisse von der einen Förderanordnung auf die andere sicherge­stellt ist.

    [0006] Bei einer bevorzugten Ausbildungsform gemäss Anspruch 3 werden Spalte zwischen dem Ende bzw. Anfang der Förderan­ordnungen und der Abstützeinrichtung vermieden.

    [0007] In einer bevorzugten Ausbildungsform sind die Förderan­ordnungen Bandförderer. Falls diese mehrere, zueinander parallele und voneinander seitlich beabstandete Förderbän­der aufweisen, so ist mindestens ein Abstützelement vorge­sehen, dass an Befestigungsstellen zwischen jeweils zwei Förderbändern fixiert ist. Eine besonders gute Abstützung wird dadurch erreicht, dass über die gesamte Breite der Bandförderer mehrere Abstützelemente vorgesehen sind, wel­che jeweils zwischen zwei Förderbändern befestigt sind.

    [0008] Es können auch zwei Abstützelemente vorgesehen sein, die an Befestigungsstellen seitlich ausserhalb der Förderbän­der befestigt sind. Eine solche Ausbildungsform eignet sich auch für Bandförderer, die nur ein einziges Förder­ band aufweisen.

    [0009] In einer besonders bevorzugten Ausbildungsform sind die förderwirksamen Trume der Bandförderer von Plattenelemen­ten unterstützt, wobei die Befestigungsstellen für die Abstützelemente an den Plattenelementen vorgesehen sind. Dies ermöglicht eine äusserst einfache Konstruktion.

    [0010] In vorteilhafter Weise eignet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Fördern von in einer Schuppenformation an­fallenden Druckereiprodukten, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, bei der vorzugsweise die in Förderrich­tung gesehen vorlaufende Kante der Druckereiprodukte von jeweils vorlaufenden Druckereiprodukt überdeckt ist. Bei einer solchen Schuppenformation wird nun die untenliegende vorlaufende Kante der Druckereiprodukte sicher auf den förderwirksamen Trum der nachgeschalteten Förderanordnung geleitet. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn es sich bei der vorlaufenden Kante um jeweils den dem Falz gegen­überliegenden offenen Seitenrand handelt, weil dieser ohne Abstützeinrichtung auffächern könnte und somit die Gefahr für eine Verletzung der Druckereiprodukte besonders gross wäre.

    [0011] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:

    Fig. 1 eine Vorrichtung mit zwei hintereinander an­geordneten Bandförderern in einem Vertikal­schnitt entlang der Linie I - I der Figur 2,

    Fig. 2 in Draufsicht einen Teil der Vorrichtung ge­mäss Figur 1, ohne die in der Figur 1 darge­stellte Schuppenformation, und

    Fig. 3 a-e verschiedene Ausbildungsformen von Befesti­gungsanordnungen für das Abstützelement.



    [0013] In den Figuren 1 und 2 ist der Uebergangsbereich 8 von zwei hintereinander geschalteten Bandförderern 10, 12 mit je mehreren parallelen seitlich voneinander beanstandeten, in Förderrichtung F umlaufend angetriebenen Förderbändern 14 dargestellt. Die Förderbänder 14 sind am Ende bzw. An­fang der Bandförderer 10, 12 um Walzen 16 geführt, welche auf Wellen 18 sitzen. Die Wellen 18 sind an schematisch dargestellten Lagern 20 drehbar gelagert, welche ihrer­seits an seitlichen Lagerschildern 22 der Bandförderer 10, 12 befestigt sind. Die förderwirksame Trume der Förder­bänder 14 gleiten über Abstützplatten 24, welche ebenfalls an den Lagerschildern 22 fixiert sind.

    [0014] An den Abstützplatten 24 sind jeweils im Bereich zwischen zwei Förderbändern 14 reibungsarme saitenförmige Abstütz­elemente 26, z. Bsp. Kunststoff- oder Stahlsaiten, befe­stigt, welche den Bereich zwischen den beiden Bandförder­ern 10, 12 auf der Höhe der förderwirksamen Trume der För­derbänder 14 überbrücken.

    [0015] Die von den Bandförderern 10, 12 in Förderrichtung F transportierten gefalteten Druckereiprodukte 28 (siehe Figur 1) sind in einer Schuppenformation S angeordnet, in welcher das jeweils vorlaufende Druckereiprodukt 28 auf dem nachfolgenden aufliegt; die vorlaufenden Kanten 30 der Druckereiprodukte 28 sind somit untenliegend. Bei der vor­laufenden Kante 30 handelt es sich jeweils um den dem Falz 32 der Druckereiprodukte 28 gegenüberliegenden offenen Seitenrand. Im Bereich der Bandförderer 10, 12 liegt jede vorlaufende Kante 30 auf dem Förderwirksamen Trum der För­derbänder 14 auf und im Bereich zwischen den beiden Band­förderern 10, 12 werden die vorlaufenden Kanten 30 von den Abstützelementen 26 abgestützt. Die Abstützelemente 26 verhindern somit ein Auffächern des dem Falz 32 gegenüber­liegenden offenen Seitenrandes der Druckereiprodukte 28 und leiten die vorlaufenden Kanten 30 auf die förderwirk­samen Trume der Förderbänder 14 des zweiten Bandförderers 12. Die Druckereiprodukte 28 werden auch definiert vom ersten Bandförderer 10 abgelöst und können im Bereich zwi­schen den beiden Bandförderern 10, 12 nicht frei nach unten durchhängen, sich so aus der Schuppenformation S lösen und nach unten wegfallen.

    [0016] In der Figur 3 sind verschiedene Befestigungsarten der Ab­stützelemente 26 dargestellt, wobei in den Figuren 3 a-d jeweils nur das eine Ende der Abstützelemente 26 gezeigt ist. Gemäss Figur 3 a ist der Endbereich des Abstützele­mentes 26 zwischen zwei von einander ungefähr um den Durchmesser des Abstützelementes 26 beabstandete Stifte 34 hindurchgeführt und wird mittels einer am Ende des Ab­stützelementes 26 vorgesehenen Verdickung 36, beispiels­weise einer Plombe, festgehalten.

    [0017] Bei einer Ausführungsform gemäss Figur 3 b weist die Ab­stützplatte 24 (vergl. Fig. 1 und 2) eine Bohrung 38 auf, durch welche der Endbereich des Abstützelementes 26 ge­ führt ist. Das Ausfädeln des Abstützelementes 26 aus der Bohrung 38 wird ebenfalls durch eine Verdickung 36 ver­hindert.

    [0018] In der Figur 3 c ist der Endbereich des Abstützelementes 26 zwischen der Abstützplatte 24 und einer mittels einer Schraube 40 an der Abstützplatte 24 befestigten Unterlags­scheibe 42 festgeklemmt.

    [0019] In der Figur 3 d befindet sich das Ende des Abstützelemen­tes 26 in einer Querbohrung 44 durch eine rechtwinklig zum Abstützelement 26 verlaufenden Spannwelle 46. Der Endbe­reich des Abstützelementes 26 ist um die Spannwelle 46 ge­wickelt.

    [0020] Gemäss Figur 3 e bildet das Abstützelement 26 eine endlose Schlaufe, welche zwei Befestigungsbolzen 48 umgreift, wel­che im End- bzw. Anfangsbereich der beiden Bandförderer 10, 12 vorgesehen sind.

    [0021] Selbstverständlich können auch Abstützelemente 26 vorgese­hen sein, die seitlich ausserhalb der Förderbänder 14 der Bandförderer 10, 12 angeordnet sind. Diese können bei­spielsweise ebenfalls an den Abstützplatten 24 im Bereich zwischen den äussersten Förderbändern 14 und der Lager­schilder 22 befestigt sein. Eine solche Anordnung der Ab­stützelemente 26 eignet sich auch für Bandförderer 10, 12 mit nur je einem Förderband, wobei diese Förderbänder je­weils schmäler sind, als die zu transportierenden Flächen­erzeugnisse. Die faden-, draht-, schnur- oder litzenför­migen Abstützelemente 26 können an ihren beiden Enden un­terschiedlich oder gleich ausgebildet sein. So kann bei­ spielsweise am einen Ende eine Verdickung 36 vorgesehen sein, um das Abstützelement 26 an diesem Ende gemäss Figur 3 a oder b zu halten, und das andere Ende gemäss Figur 3 c festgeklemmt, oder gemäss Figur 3 d fixiert sein. Dies er­möglicht ein problemloses Spannen der Abstützelemente 26. Des weitern eignen sich diese Abstützelemente 26 insbeson­dere auch für Förderanordnungen mit Nockenförderern.

    [0022] Die Abstützelemente können auch durch vertikale, schmale Stege gebildet sein, die von der einen Förderanordnung zur anderen verlaufen. Diese können beiderends an den Förder­anordnungen befestigt sein; es ist aber auch denkbar, die Stege nur einseitig an der einen Förderanordnung zu fixie­ren. Vorteilhafterweise greifen auch diese Stege in die Förderstrecken der Förderanordnungen ein, um Spalte zwi­schen diesen und den Stegen zu vermeiden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Fördern von Flächenerzeugnissen, ins­besondere von Druckereiprodukten, mit zwei hintereinan­dergeschalteten Förderanordnungen und mit einer den Be­reich zwischen diesen überbrückenden Abstützeinrichtung mit mindestens einem sich im wesentlichen in Förderrich­tung der Förderanordnungen erstreckenden Abstützelement zum Abstützen der Flächenerzeugnisse beim Uebergang von der einen Förderanordnung auf die andere, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Abstützelement (26) stillstehend angeordnet und schmal ausgebildet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der stützwirksame Bereich des Abstützelementes (26) sich im wesentlichen auf der Förderhöhe der Förderanord­nungen (10, 12) befindet.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Abstützelement (26) in die Förder­strecken der Förderanordnungen (10,12) eingreift.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) faden-, draht-, schnur- oder litzenförmig ausgebildet und zwi­schen den Förderanordnungen (10,12) gespannt ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) an seinen beiden Enden an einer ortsfesten Befestigungsstelle im End- bzw. Auf­fangsbereich der Förderanordnungen (10,12) befestigt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) mindestens am einen Ende eine Verdickung (36) aufweist, mit welcher es an einer Halteanordnung (34, 24, 38) eingehängt ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) mindestens am einen Ende geklemmt (40, 42) ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) mindestens am einen Ende um eine Spannwelle (46) gewickelt ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (26) eine Endlosschlaufe bildet und an den im End- bzw. Anfangsbereich der Förderanord­nungen (10, 12) vorgesehenen ortsfesten Befestigungs­stellen je ein, vorzugsweise zylinderförmiges, Halte­element (48) umgreift.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, dass die Förderanordnungen Bandförderer (10, 12) mit mindestens je einem Förderband (14) sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­net, dass die Bandförderer (10, 12) mehrere zueinander parallele, voneinander seitlich beabstandete Förderbän­der (14) aufweisen und mindestens ein Abstützelement (26) vorgesehen ist, das an Befestigungsstellen zwischen jeweils zwei Förderbändern (14) fixiert ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge­kennzeichnet, dass zwei Abstützelemente (26) vorgesehen sind, die an Befestigungsstellen seitlich ausserhalb der Förderbänder (14) befestigt sind.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da­durch gekennzeichnet, dass die förderwirksamen Trume der Bandförderer (10, 12) von Plattenelementen (24) unter­stützt sind und die Befestigungsstellen an den Platten­elementen (24) vorgesehen sind.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­durch gekennzeichnet, dass jedes Abstützelement (26) eine reibungsarme Oberfläche aufweist.
     
    15. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 zum För­dern von in einer Schuppenformation (S) anfallenden Druckereiprodukten (32) wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, bei der vorzugsweise die in Förderrichtung (F) gesehen vorlaufende Kante (30) der Druckereiprodukte (32) vom jeweils vorlaufenden Druckereiprodukt (32) überdeckt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht