(19)
(11) EP 0 355 370 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.1990  Patentblatt  1990/09

(21) Anmeldenummer: 89112735.9

(22) Anmeldetag:  12.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04H 3/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.07.1988 DE 3824938

(71) Anmelder: Langer, Ruth, geb. Layher
D-74363 Güglingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer, Ruth, geb. Layher
    D-74363 Güglingen (DE)

(74) Vertreter: Utermann, Gerd, Dipl.-Ing. 
Kilianstrasse 7 (Kilianspassage)
74072 Heilbronn
74072 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Podium


    (57) Das Podium (20) hat eine Tragkonstruktion (23), auf der Bodenelemente (22) aufliegen. Diese haben begehbare Platten (35), die auf einem Rahmen liegen. Der Rahmen ist mit hoch­kant stehenden Rechteckrohren (36.1, 36.2) für jedes Bodenelement gebildet. Diese Rechteckrohre sind durch quer verlaufende Quadratrohre (37) verbunden. An diesen sind als Spannelemente schwenkbare Augenschrauben (48) befestigt, die mit Muttern unter Laschen (30) - in deren stirnseitige Schlitze eingeschwenkt - fest gespannt werden. Montage und Demontage sind einfach. Die Halterung ist stabil und sicher.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Podium, dessen Tragkonstruktion mit Standard-Gerüstmaterial gebildet ist und welches dicht aneinander anschließende begehbare Platten aufweist, die an einer Stützkonstruktion befestigt sind.

    [0002] Podien werden im Freien, in Zelten und gelegentlich auch in Gebäuden errichtet, um eine Zahl von Personen herausragend auftreten zu lassen, beispielsweise Kapellen, Tanzgruppen, Theatergruppen, Sporttreibende oder dgl.. Solche Podien werden in der Regel nicht für den Dauergebrauch errichtet, sondern für wenige Stunden oder Tage benötigt. Sie können jedoch auch über längere Zeiten stehen. Sie müssen deshalb einerseits schnell auf- und abbaubar sein, andererseits jedoch auch eine große Stabilität für den rauhen Betrieb und die großen Lasten aufweisen. Dabei werden sie in der Regel aus Standardgerüstmaterial, wie Stielen mit Fußschrauben, Horizontal- und Diagonalriegeln sowie Gitter­trägern und dgl. aufgebaut. Es werden dann begehbare Platten in Form von üblichen oder speziell gefertigten Bodenelementen aufgelegt. Dabei sind viele verschiedene Varianten möglich und gebräuchlich. Bei einfachsten legt man Holzplanken oder Schaltafeln auf eine entsprechende Unterkonstruktion. Auch sind schon spezielle Bodenelemente verwendet worden. Bisher fehlt jedoch eine geeignete Ausge­staltung der Unterkonstruktion zur schnell montierbaren und demontierbaren und sicheren Halterung von Bodenplatten­elementen an der Tragkonstruktion. Hier setzt die Erfindung ein und hat als Aufgabe, ein Podium mit geeigneten Bodenelementen zu schaffen, bei dem die Verbindungen zwischen Bodenelementen bzw den begehbaren Platten und der Unter-Konstruktion bezüglich Materialaufwand, Tragfähigkeit, Sicherheit und Montagegeschwindigkeit verbessert ist.

    [0003] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Podiumsfläche im wesentlichen von gleich großen Bodenelementen gebildet ist, welche unterseitig einen aus Stahlrohren oder Leichtmetallrohren gebildeten Rahmen aufweisen, dessen Rohre auf oberen Horizontalflächen der Tragkonstruktion aufliegen und wobei neben den auf den Horizontalflächen der Tragkonstruktion abgestützten Enden der Bodenelemente Schwenkspannelemente befestigt sind, deren Bolzen in stirnseitig offene, auf der Tragkonstruktion befestigte Laschen einschwenkbar und darunter mit Spannelementen sicherbar sind.

    [0004] Die Bodenelemente werden zweckmäßig gleich groß ausgebildet oder im wesentlich gleich groß. Sie können jedoch auch unterschiedliche Größen haben, je nachdem, welche Anwendungsbedürfnisse man hat. Durch die günstige Ausgestaltung der Befestigungselemente eignen sich jedoch gleich große Bodenelemente besonders gut. Diese können auch gut gelagert und transportiert werden. Durch die spezielle Ausbildung mit Holmen und schwenkbaren Spannelemente ist eine besonders sichere Abstützung und Befestigung sowie schnelle Montage und Demontage gewährleistet, weil man nicht Durchsteckelemente verwenden muß, die ein lästiges Auffädeln erfordern. Wenn die Tragkonstruktion errichtet ist, brauchen die Bodenelemente nur aufgelegt zu werden, wobei dann, wenn das erste Bodenelement in der richtigen Position befestigt ist, alle weitere Bodenelementen nur nebengelegt zu werden brauchen. Die schwenkbaren Spann­elemente befinden sich dann in der richtigen Position und fallen ggf., wenn Ihre Sicherungselemente weit genug geöffnet sind, automatisch in die Einschwenkposition. So ist mit verblüffend einfachen Mitteln eine sichere und schnelle Befestigung ermöglicht.

    [0005] Die Schwenkspannelemente können zweckmäßig als Schwenkschrauben mit Muttern ausgebildet sein. Dann können sie mit konventionellen Schlüsseln auch von ungeübten Personen sicher festgespannt werden und bei Verlust einzelner Elemente kann schnell Ersatz beschafft werden. Es sind jedoch auch sonstige Schwenk- und Spannelemente, beispielsweise mit Keilen oder dgl., einsetzbar. Für das Angreifen der Spannelemente sieht man zweckmäßig nach beiden Seiten ragende, an den beiden Stirnseiten geschlitzte Laschen vor, die auf Oberholmen der Tragkonstruktion an geeigneten Stellen nach einem bestimmten Rastersystem befestigt sind. So kann eine einzelne dem Spannen dienende Lasche für die Befestigung zuweier benachbarter Bodenelemente herangezogen werden und es ergibt sich von selbst die richtige Ausrichtung der Bodenelemente zur Tragkonstruktion. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Rahmen jedes Bodenelementes schmaler ist als die auf diesen zur Bildung der Lauffläche aufgelegte Platte aus Sperrholz oder sonstigem Verbundwerkstoff und daß der Rahmen von hochkant stehenden, längs verlaufenden Rechteckrohren und dazwischen geschweißten Quadratrohren gebildet ist, wobei diese mit den Oberflächen fluchten und daß die Quadratrohre jeweils mitten an ihrer Unterseite im geeigneten Abstand voneinander liegende Lagerbügel für die Tragstifte der als Schwenkelemente dienenden Augenschrauben aufweisen. Weitere Einzelheiten, Vorteile, Merkmale und Gesichtspunkte der Erfindung ergeben sich auch aus dem nachfolgenden, anhand der Zeichnungen abgehandelten Beschreibungsteil.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen beschrieben.

    [0007] Es zeigen:

    Fig. 1 Die schematische Draufsicht auf ein Podium mit neun Hauptfeldern, welches jeweils aus vier Bodenelementen ausgebildet ist;

    Fig. 2 die Seitenansicht des Podiums nach Fig. 1;

    Fig. 3 die Stirnansicht des Podiums nach den Fig. 1 und 2;

    Fig. 4 eine vergrößerte Teildarstellung in Seiten­ansicht auf ein Podiumsfeld, bei dem die Seitengeländer weggelassen sind;

    Fig. 5 die Seitenansicht auf einen Gitterträger mit Laschen;

    Fig. 6 die Draufsicht auf eine Lasche mit zwei stirn­seitigen Schlitzen an einem Teilstück eines Rohres;

    Fig. 7 die Draufsicht auf ein Bodenelement mit den schematisch gestrichelt dargestellten Bestandteilen der Rahmenkonstruktion;

    Fig. 8 einen Vertikalschnitt längs der Linie 8-8 in Fig. 7 durch ein Bodenelement mit Darstellung der­schwenkbaren Spannanordnung, jedoch im nicht­befestigten Zustand;

    Fig. 9 einen Vertikalschnitt längs der Linie 9-9 in Fig. 8 durch die Mitte von Bodenplatte, Quadrat­rohr und Lagerbügel, jedoch ohne die Augenschraube;

    Fig. 10 einen vergrößerten Vertikal-Teilschnitt läns der Linie 10 - 10 in Fig. 4.



    [0008] Das Podium nach den Fig. 1 bis 3 hat eine Podiums­fläche 21, die aus 36 gleichen Bodenelementen 22 aufgebaut ist. Diese ruhen auf einer Tragkonstruktion 23. Diese ruht auf verstellbaren Füßen 24 und hat horizontale Gitter­träger 25, die an geeigneten Stielen 26 und 26.1 befestigt sind, wobei die Stiele 26.1 eine größere Länge aufweisen und in üblicher Weise ein Geländer 27 tragen können. Eine Treppe 28 dient zum Aufstieg.

    [0009] Auf den Oberholmen 29 der Gitterträger 25 sind Laschen 30 im geeigneten Abstand A befestigt. Bei der Darstellung nach den Fig. 4 und 5 sind jeweils vier Laschen 30 vorgesehen. Diese ragen, wie Fig. 6 zeigt, mit ihren Befestigungs­enden 31.1 und 31.2 seitlich über die Oberholme 29 hinaus. Sie sind auf diesen festgeschweißt. Von ihren Stirnseiten 32.1 und 32.2 sind Schlitze 33.1 und 33.2 eingearbeitet, in die die Spannelemente eingreifen können. Dabei ist die Lage jeweils so getroffen, daß eine Lasche jeweils mitten zwischen den Längsränderen unter den benachbarten Stirnseiten zweier aneinanderstoßender Bodenelemente 22 liegt, wie es Fig. 4, 7 und 10 veranschaulichen.

    [0010] Die Bodenelemente 22 haben jede einen eigenen Rahmen 34 und darauf liegende begehbare Platten 35, die beispielsweise aus kochfest verleimten Sperrholz oder sonstigen geeigneten Materialien bestehen. Der Rahmen 34 ist aus zwei hochkant stehenden Rechteckrohren 36.1 und 36.2 sowie zwei im Endbereich vorgesehenen querverlaufenden Quadratrohren 37.1 und 37.2 gebildet, die zwischen die hochkant stehenden Rechteckrohre geschweißt sind, wie es Fig. 7 und 8 veranschaulichen.

    [0011] Fig. 9 und 10 zeigen, daß das Ende 38 der Platte 35 nur geringfügig über das Ende 39 der hochkant stehenden Rechteckrohre 36.1 und 36.2 hinausragt. Das ist gemacht, um einen dichten Anschluß der Plattenelemente zu gewährleisten. Seitlich ragen die Ränder 40 der Platten 35 um den Betrag B nach außen über die hochkant stehenden Rechteckrohre 36.1 und 36.2 hinaus. So wird eine gute, den Festigkeitsbedürfnissen entsprechende Abstützung gewährleistet, wobei die freien Spannlängen, wie aus Fig. 7 ersichtlich, optimiert sind. Wie ersichtlich, sind die Quadratrohre 37.1 und 37.2 wesentlich niedriger als die Rechteckrohre 36.1 und 36.2, so daß sie die U-förmigen Lagerbügel 42 aufnehmen können. Diese sind - wie aus Fig. 7 ersichtlich - jeweils mitten unter die Quadratrohre geschweißt, so daß an beiden Enden jeweils ein Lagerbügel vorgesehen ist. Dabei ist der freie Schlitz in Längs­richtung des Bodenelementes 22 ausgerichtet, so daß die Augenschrauben entsprechend verschwenken können.

    [0012] Die Lagerbügel 42 haben zwei Lagerlaschen 43.1 und 43.2, durch welche sich jeweils eine Lagerbohrung 44.1 und 44.2 erstreckt. Durch diese ist eine Bolzenschraube 45 gesteckt, die möglichst einen glatten Schaft hat und mit der Mutter 46 gesichert ist. Auf dem glatten Schaft der Bolzen­schraube 45 ist die Lagerbohrung des zylindrischen Lager­ teiles 47 der Augenschraube 48 schwenkbar angeordnet. Die Augenschraube 48 hat auf ihrem Gewinde 49 in üblicher Weise eine Mutter 50.

    [0013] Zur Montage wird die Mutter 50 ausreichend weit nach unten gedreht. Das Bodenelement 22 wird mit den Unterseiten seiner Rechteckrohre 36.1 und 36.2 auf die Oberflächen der Oberholme 19 so aufgelegt, daß jeweils eine Augen­schraube 48 in eine passende Position zu einem Schlitz 33.1 oder 33.2 gelangt. So lange sie von der Nachbarschaft aus noch gut erreichbar ist, wird die jeweilige Augen­schraube 48 eingeschwenkt und ihre Mutter 50 ggf. unter Beilage einer Scheibe und/oder von Sicherungshilfsmitteln festgeschraubt. Nachfolgend können die weiteren Bodenelemente aufgelegt und befestigt werden. Bei ausreichend hohen Podien kann man zunächst auch alle Boden­elemente auflegen und dann mit unter diesen arbeitenden Personen die Augenschrauben richtig einschwenken und fest­spannen lassen. Zur Demontage brauchen nur die Muttern gelöst zu werden. Die Augenschrauben können dann zur Seite geschwenkt werden. Wenn sich Demontageschwierigkeiten ergeben, kann man beim Lösen die Mutter so weit hochschrauben, daß die Mutter vor dem jeweiligen Schlitz 33.1 oder 33.2 an den Enden 32.1 bzw. 32.2 der Laschen 30 zur Anlage kommt, sodaß die Bodenelemente dann problemlos weggenommen werden können. Die Konstruktion ist stabil, übersichtlich, einfach und wirtschaftlich herzustellen, zu montieren und zu gebrauchen und kann vielseitig benutzt werden.

    [0014] Die nachfolgend abgedruckte Zusammenfassung ist Bestandteil der Offenbarung der Erfindung:

    [0015] Das Podium (20) hat eine Tragkonstruktion (23), auf der Bodenelemente (22) aufliegen. Diese haben begehbare Platten (35), die auf einem Rahmen liegen. Der Rahmen ist mit hoch­kant stehenden Rechteckrohren (36.1, 36.2) für jedes Bodenelement gebildet. Diese Rechteckrohre sind durch quer verlaufende Quadratrohre (37) verbunden. An diesen sind als Spannelemente schwenkbare Augenschrauben (48) befestigt, die mit Muttern unter Laschen (30) - in deren stirnseitige Schlitze eingeschwenkt - fest gespannt werden. Montage und Demontage sind einfach. Die Halterung ist stabil und sicher.

    Bezugszeichenliste:



    [0016] 

    20 Podium

    21 Podiumsfläche

    22 Bodenelement

    23 Tragkonstruktion

    24 Fuß

    25 Gitterträger

    26 Stiel

    26.1 Stiel

    27 Geländer

    28 Treppe

    29 Oberholm

    30 Lasche

    31.1 Befestigungsende

    31.2 Befestigungsende

    32.1 Stirnseite

    32.2 Stirnseite

    33 Schlitz

    33.1 Schlitz

    33.2 Schlitz

    34 Rahmen

    35 Platte

    36.1 Rechteckrohr

    36.2 Rechteckrohr

    37.1 Quadratrohr

    37.2 Quadratrohr

    38 Ende von 35

    39 Ende von 36.1/36.2

    40 Ende von 35

    42 Lagerbügel

    43.1 Lagerlasche

    43.2 Lagerlasche

    44.1 Lagerbohrung

    44.2 Lagerbohrung

    45 Bolzenschraube

    46 Mutter

    47 zylindrisches Lagerteil

    48 Augenschraube

    49 Gewinde

    50 Mutter




    Ansprüche

    1. Podium (20), dessen Tragkonstruktion (23) mit Standard-Gerüstmaterial gebildet ist und welches dicht aneinander anschließende begehbare Platten (35) aufweist, die an einer Stützkonstruktion befestigt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Podiumsfläche (21) im wesentlichen von gleich großen Bodenelementen (22) gebildet ist, welche unterseitig einen aus Stahlrohren (36, 37) oder Leichtmetallrohren gebildeten Rahmen (34) aufweisen, dessen Rohre (36.1, 36.2) auf oberen Horizontalflächen der Tragkonstruktion (23; 29, 25) aufliegen und wobei neben den auf den Horizontalflächen der Tragkonstruktion (23) abgestützten Enden (39; 36.1, 36.2) der Bodenelemente (22) Schwenkspann­elemente (42, 45, 48, 50) befestigt sind, deren Bolzen (48) in stirnseitig offene, auf der Tragkonstruktion (23, 29) befestigte Laschen (30) einschwenkbar und darunter mit Spannelementen (50,49) sicherbar sind.
     
    2. Podium nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwenkspannelemente als Schwenkschrauben (48, 48, 49; 45) mit Muttern (50) ausgebildet sind.
     
    3. Podium nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an beiden Stirnseiten (32.1, 32.2) geschlitzte Laschen (30) auf Oberholmem (29) der Tragkonstruktion (23) nach beiden Seiten ragend befestigt sind.
     
    4. Podium nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Rahmen (34) der Bodenelemente (22) schmaler als die auf diesen zur Bildung der Lauffläche aufgelegte Platte (35) aus Sperrholz oder sonstigem Verbundwerkstoff ist und der Rahmen (34) von hochkant stehenden, längs verlaufenden Rechteckrohren (36.1, 36.2) und dazwischen geschweißten Quadratrohren (37.1, 37.2) gebildet ist, die in der Mitte an der Unterseite U-förmige Lagerbügel (42) für die Tragstifte (Bolzen­schraube 45) der als Schwenkelemente dienenden Augenschrauben (48) aufweisen.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht