(19)
(11) EP 0 355 393 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.1990  Patentblatt  1990/09

(21) Anmeldenummer: 89113111.2

(22) Anmeldetag:  18.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B22D 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.08.1988 DE 3827582

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Streubel, Hans
    D-4006 Erkrath (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anfahrstrang für Stranggiessanlagen


    (57) Bei einem Anfahrstrang für Stranggießanlagen mit zumindest teilweise bogenförmiger Strangführung, sind auf einem flexiblen Blech beidseits mehrere Reihen von Kontaktgliedern ber einen Teil ihrer Länge befestigt, wobei freie Vorsprünge von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längs­richtung des Anfahrstranges überlappen.
    Zur Schaffung eines einfachen, betriebssicheren und wartungs­armen Anfahrstranges weist das flexible Blech (2) der Pro­jektion der freien Vorsprünge (10) der Kontaktglieder (8) entsprechende Ausnehmungen (4, 5, 6, 7) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen mit Anfahrkopf versehenen Anfahr­strang für Stranggießanlagen mit zumindest teilweise bogen­förmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Metallband beidseits mehrere Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt sind und freie Vorsprünge von Kontakt­gliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung des An­fahrstranges überlappen.

    [0002] Bei einem derartigen durch die DE-OS 28 09 844 be­kannten Anfahrstrang sind auf einem flexiblen Blech nebenein­ander mehrere Reihen Kontaktglieder in versetzter Teilung angeordnet. Die Kontaktglieder sind zur Bildung eines biege­freien Überlappungsbereichs trapezförmig oder abgeschrägt ge­staltet und mit ihrer kleineren Fläche auf der Blechober­fläche befestigt.

    [0003] Dieser Anfahrstrang hat folgende Nachteile: Das Blech ist je­weils nur auf den schmalen Überlappungsbereichen frei biegbar, wodurch es zu Kerbspannungen in diesen Bereichen kommt. Daher ist der Anfahrstrang für Strangführungen mit kleinem Bogen­radius nicht geeignet. Bei jedem Kontakt der angetriebenen Rollen der Strangführung mit einem Überlappungsbereich entsteht aufgrund der kleineren Befestigungsflächen der Kontaktglieder ein Kippmoment, wodurch ihre Befestigungsstellen zu stark be­ansprucht werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines einfachen, be­triebssicheren Anfahrstranges, der insbesondere für Strang­ gießmaschinen für dünne Stahlbänder mit kleinem Bogenradius der Strangführung geeignet ist. Darüber hinaus sollen Kipp­momente in Kontaktgliedern und Kerbspannungen im flexiblen Band vermieden werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem gattungsgemäßen Anfahrstrang dadurch gelöst, daß das flexible Blech der Projektion der freien Vorsprünge entsprechende Lücken auf­weist.

    [0006] Die Aufgabe der Erfidnung wird alternativ dadurch gelöst, daß der Anfahrstrang aus mehreren im Abstand nebeneinander ange­ordneten flexiblen Blechstreifen besteht, die durch Querstege von Kontaktgliedern verbunden sind und daß Längsstege mit freien Vorsprüngen der Kontaktglieder sich im Abstandsbereich der Blechstreifen befinden.

    [0007] Die erfindungsgemäßen Anfahrstränge sind kostengünstig herstell­bar und wartungsarm. Durch Vermeidung von Kippmomenten und Kerbspannungen wird die Betriebssicherheit erhöht.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0009] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 die Teilansicht eines Anfahrstranges mit rechteckigen Kontaktgliedern,

    Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 die Teilansicht eines aus mehreren Blechstreifen ge­bildeten Anfahrstranges
    und

    Fig. 4 einen vergrößerten Längsschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3.



    [0010] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anfahrstrang 1 besteht aus einem vorzugsweise aus Federstahl bestehenden flexiblen Blech 2, an dessen einem Ende ein Anfahrkopf 3 zum Verschluß einer Stranggießkokille und zur Bildung einer Verbindung mit dem Gießstrang befestigt ist. Das Blech 2 ist in einem Schlitz 3a des Anfahrkopfes befestigt.

    [0011] In dem flexiblen Blech 2 befinden sich in vier Reihen in Längs­richtung angeordnete Ausnehmungen 4, 5, 6, 7, von denen jeweils zwei benachbarte Reihen der Ausnehmungen 4, 5 und 6, 7 eine gegeneinander versetzte Teilung aufweisen. Zwischen den Aus­nehmungen sind auf jeder Seite des Bleches 2 rechteckige Kon­taktglieder 8 mit Nieten 9 befestigt, die mit Vorsprüngen 10 über die Ausnehmungen 4, 5, 6, 7 ragen, wo sie durch Zwischen­bleche 11 gegeneinander abgestützt sind. Die versetzte Be­festigung der Kontaktglieder 8 führt zur Überlappung ihrer Vorsprünge 10,so daß der Anfahrstrang 1 bei seinem Weg durch die Strangführung der Stranggießanlage eine lückenlose und damit stoßfreie Kontaktbahn für die Strangführungsrollen bildet. Der Übergang zum Anfahrkopf 3 wird durch an diesem an­geordnete Vorsprünge 10a erreicht.

    [0012] Die Kontaktfreie Führung der Vorsprünge 10, 10a innerhalb der Ausnehmungen 4, 5, 6, 7 ermöglicht eine freie Anpassung des Anfahrstranges 1 auch innerhalb einer Strangführung mit kleinem Krümmungsradius. Der neue Anfahrstrang 1 ist auch bei einer Stranggießanlage nach dem Strangabbiegesystem verwendbar.

    [0013] Der in Fig. 3 und 4 dargestellte Anfahrstrang 12 besteht aus fünf im Abstand nebeneinander angeordneten flexiblen Blech­streifen 13, 14, 15, 16, 17 vorzugsweise aus Federstahl. Die Blechstreifen sind mit einem Ende in einen Schlitz 18a eines Anfahrkopfes 18 eingeführt und befestigt.

    [0014] Die Blechstreifen 13, 14, 15, 16, 17 sind auf jeder Seite durch die Querstege 19a, 20a von doppelkreuzförmigen Kontakt­gliedern 19, 20 durch Nieten 21 verbunden. Die Längsstege 19b, 20b der Kontaktglieder 19, 20 erstrecken sich in den Abstandsbereichen 22 uns 23 der Blechstreifen 13-17. Dabei über­lappen sich die Längsstege 19b, 20b aufeinanderfolgender Kon­taktglieder 19, 20 in wechselnden Abstandsbereichen 22, 23. Zwischen den Längsstegen 19b, 20b gegenüberliegender Kontakt­glieder 19, 20 sind Zwischenbleche 24 angeordnet.

    [0015] An der Befestigungsseite des Anfahrkopfes 18 befinden sich zur Bildung eines stoßfreien Übergangs Vorsprünge 25.

    [0016] Der so geschaffene kostengünstige Anfahrstrang 12 kann von den Strangführungsrollen gleichmäßig und stoßfrei gefördert werden, wobei eine gute Anpassung an kleine Krümmungsradien der Strangführung bzw. Abbiegungsradien möglich sind.


    Ansprüche

    1. Mit einem Anfahrkopf versehener Anfahrstrang für Stranggieß­anlagen mit zumindest teilweise bogenförmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Blech beidseits mehrere Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt sind und freie Vorsprünge von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung des Anfahrstranges überlappen, dadurch gekennzeichnet,
    daß das flexible Blech (2) der Projektion der freien Vor­sprünge (10) entsprechende Ausnehmungen (4, 5, 6, 7) auf­weist.
     
    2. Mit einem Anfahrkopf versehener Anfahrstrang für Stranggieß­anlagen mit zumindest teilweise bogenförmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Blech beidseits mehrere Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt sind und freie Vorsprünge von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung des Anfahrstranges überlappen, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Anfahrstrang (12) aus mehreren im Abstand nebenein­ander angeordneten flexiblen Blechstreifen (13, 14, 15, 16, 17) besteht, die durch Querstege (19a, 20a) von Kontaktgliedern (19, 20) verbunden sind und daß Längsstege (19b, 20b) mit freien Vorsprüngen der Kontaktgliedern (19, 20) sich im Ab­standsbereich (22, 23) der Blechstreifen (13, 14, 15, 16, 17) befinden.
     
    3. Anfahrstrang nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen gegenüberliegenden Vorsprüngen (10) der Kontakt­glieder (8, 19, 20) im Bereich der Ausnehmungen (4, 5, 6, 7, 22, 23) der Dicke der Bleche (2, bzw. 13, 14, 15, 16, 17) ent­ sprechende Zwischenbleche (11, 24) angeordnet sind.
     
    4. Anfahrstrang nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktglieder (8) rechteckig gestaltet sind.
     
    5. Anfahrstrang nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktglieder (19, 20) kreuzförmig oder in Quer­richtung mehrfach kreuzförmig gestaltet sind.
     
    6. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bleche (2 bzw. 13, 14, 15, 16, 17) aus Federstahl bestehen.
     
    7. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktglieder (8 bzw. 19, 20) durch Nieten (9, 21) mit den Blechen ( 2 bzw. 13, 14, 15, 16, 17) verbunden sind.
     
    8. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bleche (2 bzw. 13, 14, 15, 16, 17) in Schlitzen (3a, 18a) an der Unterseite des Anfahrkopfes (3 bzw. 18) befestigt sind.
     




    Zeichnung