[0001] Die Erfindung betrifft einen mit Anfahrkopf versehenen Anfahrstrang für Stranggießanlagen
mit zumindest teilweise bogenförmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Metallband
beidseits mehrere Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt
sind und freie Vorsprünge von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung
des Anfahrstranges überlappen.
[0002] Bei einem derartigen durch die DE-OS 28 09 844 bekannten Anfahrstrang sind auf einem
flexiblen Blech nebeneinander mehrere Reihen Kontaktglieder in versetzter Teilung
angeordnet. Die Kontaktglieder sind zur Bildung eines biegefreien Überlappungsbereichs
trapezförmig oder abgeschrägt gestaltet und mit ihrer kleineren Fläche auf der Blechoberfläche
befestigt.
[0003] Dieser Anfahrstrang hat folgende Nachteile: Das Blech ist jeweils nur auf den schmalen
Überlappungsbereichen frei biegbar, wodurch es zu Kerbspannungen in diesen Bereichen
kommt. Daher ist der Anfahrstrang für Strangführungen mit kleinem Bogenradius nicht
geeignet. Bei jedem Kontakt der angetriebenen Rollen der Strangführung mit einem Überlappungsbereich
entsteht aufgrund der kleineren Befestigungsflächen der Kontaktglieder ein Kippmoment,
wodurch ihre Befestigungsstellen zu stark beansprucht werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines einfachen, betriebssicheren Anfahrstranges,
der insbesondere für Strang gießmaschinen für dünne Stahlbänder mit kleinem Bogenradius
der Strangführung geeignet ist. Darüber hinaus sollen Kippmomente in Kontaktgliedern
und Kerbspannungen im flexiblen Band vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem gattungsgemäßen Anfahrstrang dadurch gelöst,
daß das flexible Blech der Projektion der freien Vorsprünge entsprechende Lücken aufweist.
[0006] Die Aufgabe der Erfidnung wird alternativ dadurch gelöst, daß der Anfahrstrang aus
mehreren im Abstand nebeneinander angeordneten flexiblen Blechstreifen besteht, die
durch Querstege von Kontaktgliedern verbunden sind und daß Längsstege mit freien Vorsprüngen
der Kontaktglieder sich im Abstandsbereich der Blechstreifen befinden.
[0007] Die erfindungsgemäßen Anfahrstränge sind kostengünstig herstellbar und wartungsarm.
Durch Vermeidung von Kippmomenten und Kerbspannungen wird die Betriebssicherheit erhöht.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Teilansicht eines Anfahrstranges mit rechteckigen Kontaktgliedern,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 die Teilansicht eines aus mehreren Blechstreifen gebildeten Anfahrstranges
und
Fig. 4 einen vergrößerten Längsschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0010] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anfahrstrang 1 besteht aus einem vorzugsweise
aus Federstahl bestehenden flexiblen Blech 2, an dessen einem Ende ein Anfahrkopf
3 zum Verschluß einer Stranggießkokille und zur Bildung einer Verbindung mit dem Gießstrang
befestigt ist. Das Blech 2 ist in einem Schlitz 3a des Anfahrkopfes befestigt.
[0011] In dem flexiblen Blech 2 befinden sich in vier Reihen in Längsrichtung angeordnete
Ausnehmungen 4, 5, 6, 7, von denen jeweils zwei benachbarte Reihen der Ausnehmungen
4, 5 und 6, 7 eine gegeneinander versetzte Teilung aufweisen. Zwischen den Ausnehmungen
sind auf jeder Seite des Bleches 2 rechteckige Kontaktglieder 8 mit Nieten 9 befestigt,
die mit Vorsprüngen 10 über die Ausnehmungen 4, 5, 6, 7 ragen, wo sie durch Zwischenbleche
11 gegeneinander abgestützt sind. Die versetzte Befestigung der Kontaktglieder 8
führt zur Überlappung ihrer Vorsprünge 10,so daß der Anfahrstrang 1 bei seinem Weg
durch die Strangführung der Stranggießanlage eine lückenlose und damit stoßfreie Kontaktbahn
für die Strangführungsrollen bildet. Der Übergang zum Anfahrkopf 3 wird durch an diesem
angeordnete Vorsprünge 10a erreicht.
[0012] Die Kontaktfreie Führung der Vorsprünge 10, 10a innerhalb der Ausnehmungen 4, 5,
6, 7 ermöglicht eine freie Anpassung des Anfahrstranges 1 auch innerhalb einer Strangführung
mit kleinem Krümmungsradius. Der neue Anfahrstrang 1 ist auch bei einer Stranggießanlage
nach dem Strangabbiegesystem verwendbar.
[0013] Der in Fig. 3 und 4 dargestellte Anfahrstrang 12 besteht aus fünf im Abstand nebeneinander
angeordneten flexiblen Blechstreifen 13, 14, 15, 16, 17 vorzugsweise aus Federstahl.
Die Blechstreifen sind mit einem Ende in einen Schlitz 18a eines Anfahrkopfes 18 eingeführt
und befestigt.
[0014] Die Blechstreifen 13, 14, 15, 16, 17 sind auf jeder Seite durch die Querstege 19a,
20a von doppelkreuzförmigen Kontaktgliedern 19, 20 durch Nieten 21 verbunden. Die
Längsstege 19b, 20b der Kontaktglieder 19, 20 erstrecken sich in den Abstandsbereichen
22 uns 23 der Blechstreifen 13-17. Dabei überlappen sich die Längsstege 19b, 20b
aufeinanderfolgender Kontaktglieder 19, 20 in wechselnden Abstandsbereichen 22, 23.
Zwischen den Längsstegen 19b, 20b gegenüberliegender Kontaktglieder 19, 20 sind Zwischenbleche
24 angeordnet.
[0015] An der Befestigungsseite des Anfahrkopfes 18 befinden sich zur Bildung eines stoßfreien
Übergangs Vorsprünge 25.
[0016] Der so geschaffene kostengünstige Anfahrstrang 12 kann von den Strangführungsrollen
gleichmäßig und stoßfrei gefördert werden, wobei eine gute Anpassung an kleine Krümmungsradien
der Strangführung bzw. Abbiegungsradien möglich sind.
1. Mit einem Anfahrkopf versehener Anfahrstrang für Stranggießanlagen mit zumindest
teilweise bogenförmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Blech beidseits mehrere
Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt sind und freie Vorsprünge
von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung des Anfahrstranges
überlappen, dadurch gekennzeichnet,
daß das flexible Blech (2) der Projektion der freien Vorsprünge (10) entsprechende
Ausnehmungen (4, 5, 6, 7) aufweist.
2. Mit einem Anfahrkopf versehener Anfahrstrang für Stranggießanlagen mit zumindest
teilweise bogenförmiger Strangführung, wobei auf einem flexiblen Blech beidseits mehrere
Reihen von Kontaktgliedern über einen Teil ihrer Länge befestigt sind und freie Vorsprünge
von Kontaktgliedern verschiedener Reihen sich in Längsrichtung des Anfahrstranges
überlappen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anfahrstrang (12) aus mehreren im Abstand nebeneinander angeordneten flexiblen
Blechstreifen (13, 14, 15, 16, 17) besteht, die durch Querstege (19a, 20a) von Kontaktgliedern
(19, 20) verbunden sind und daß Längsstege (19b, 20b) mit freien Vorsprüngen der Kontaktgliedern
(19, 20) sich im Abstandsbereich (22, 23) der Blechstreifen (13, 14, 15, 16, 17)
befinden.
3. Anfahrstrang nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen gegenüberliegenden Vorsprüngen (10) der Kontaktglieder (8, 19, 20) im
Bereich der Ausnehmungen (4, 5, 6, 7, 22, 23) der Dicke der Bleche (2, bzw. 13, 14,
15, 16, 17) ent sprechende Zwischenbleche (11, 24) angeordnet sind.
4. Anfahrstrang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktglieder (8) rechteckig gestaltet sind.
5. Anfahrstrang nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktglieder (19, 20) kreuzförmig oder in Querrichtung mehrfach kreuzförmig
gestaltet sind.
6. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleche (2 bzw. 13, 14, 15, 16, 17) aus Federstahl bestehen.
7. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktglieder (8 bzw. 19, 20) durch Nieten (9, 21) mit den Blechen ( 2 bzw.
13, 14, 15, 16, 17) verbunden sind.
8. Anfahrstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleche (2 bzw. 13, 14, 15, 16, 17) in Schlitzen (3a, 18a) an der Unterseite
des Anfahrkopfes (3 bzw. 18) befestigt sind.