[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verstellen eines zumindest hebbaren,
vorzugsweise aber auch zusätzlich bewegbaren Flügel eines Fensters, einer Tür od.
dgl., wobei sich am Flügel eine Treibstange befindet, die zum Absenken des Flügels
mittels eines Betätigungsorganes abwärts verschiebbar ist. In der Regel werden hebbare
Flügel nach dem Anheben zusätzlich ver stellt, insbesondere nach der Seite hin verschoben.
Sie geben damit im Falle einer Tür einer Durchtrittsöffnung frei. In der Schließlage
muß der Flügel gegenüber dem festen Rahmen möglichst abgedichtet sein. Zu diesem Zwecke
ist er mit Dichtleisten od. dgl. ausgestattet, die bei abgesenktem Flügel an entsprechenden
Gegendichtflächen des festen Rahmens anliegen. Demnach befinden sich nicht nur am
oberen und unteren Ende, sondern auch an den beiden Längsholmen solche Dichtleisten.
Wird der Flügel lediglich angehoben, so kommen zwar die obere und untere Dichtung,
nicht jedoch die seitliche Dichtung frei. Soll dieser Flügel wieder abgesenkt werden,
so wirkt die Reibung der Dichtungen der Absenkbewegung entgegen. Bei einem verhältnismäßig
leichten und hohen Flügel kann diese Reibung einen nicht mehr vernachlässigbaren Wert
erreichen, welcher der aus dem Gewicht des Flügels resultierenden Absenkbewegung
derart entgegenwirkt, daß der Flügel nicht oder zumindest nicht vollständig abgesenkt
wird. Hierbei darf nicht übersehen werden, daß Reibungskräfte an den senkrecht verlaufenden
Dichtungen, welche unter Vorspannung stehen, beträchtliche Werte annehmen können.
Am Ende der Absenkbewegung müssen zudem auch noch die quer verlaufenden Dichtungen
angepresst werden. Wenn ein solcher Flügel beispielsweise zusätzlich kippbar ist,
so kann es auch Probleme bei der hierzu notwendigen Verriegelung geben.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche ein voll ständiges, zwangweises Absenken des angehobenen
Flügels gewährleistet.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Diese Vorrichtung bewirkt ein zwangsweises Absenken des
angehobenen Flügels bei eine Verstellung des Betätigungsorgans in Absenkrichtung
und einer dadurch verursachten Absenkbewegung der Treibstange. Wenn nämlich letztere
am zugeordneten Hebelarm des doppelarmigen Hebels anliegt, so wird die Verstellkraft
über dem doppelarmigen Hebel auf das Schiebeelement übertragen. Weil sich dieses jedoch
am festen Rahmen abstützt oder dort zur Anlage kommt und infolgedessen keine bzw.
keine weitere Verschiebebewegung durchführen kann, muß zwangsläufig der Flügel relativ
zum Schiebeelement verschoben werden, was in diesem Falle eine Absenkbewegung des
Flügels bedeutet. Nachdem der Flügel beim Absenken eine Relativbewegung gegenüber
dem Schiebeelement durchführt, d. h. bei stillstehendem Schiebeelement zwangsweise
abgesenkt wird, findet selbstverständlich beim Anheben des Flügels eine umgekehrte
Relativ bewegung von Flügel und Schiebeelement statt. Wenn sie also beim Hochheben
des Flügels das Schiebeelement am rahmenfesten Element abstützt, so kann der Flügel
relativ zum stillstehenden Schiebeelement angehoben oder weiter angehoben werden,
wobei dieses relativ zum Flügel in seine Ausgangslage zurückgeschoben wird.
[0004] Unabhängig von der Reibung in den Dichtungen läßt sich also mit Hilfe dieser Vorrichtung
der Flügel in der angestrebten Weise vollständig absenken, wenn das Betätigungsorgan
bis in die zugeordnete Drehstellung gedreht wird. In der Regel ist zwischen dieses
Betätigungsorgan und die Treibstange ein bekanntes Getriebe geschaltet, wobei es
sich beispielsweise um ein sogenanntes Dreistellungsgetriebe handeln kann. Im letzteren
Fall werden über die Treibstange noch andere Funktionen geschaltet, beispielsweise
ein Kippen des Flügels bewirkt oder eine andere Relativbewegung des Flügels gegenüber
dem festen Rahmen herbeigeführt. Bei einem bevorzugten Hebe-Schiebeflügel ist die
Treibstange, insbesondere die schließseitig angeordnete vertikale Treibstange zumindest
über eine untere Eckumlenkung mit einer weiterführenden horizontalen Treibstange
bzw. direkt oder indirekt mit entsprechenden Elementen einer Hebeeinrichtung bekannter
Bauart gewegungsmäßig gekuppelt. Derartige Flügel ruhen normalerweise auf wenigstens
zwei sogenannten Laufwagen, die zweckmäßigerweise starr miteinander gekuppelt sind.
Das Anheben des Flügels erfolgt dabei relativ zu den Laufwagen.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der eine Hebelarm des doppelarmigen
Hebels das Schiebeelement anliegend untergreift. Das bedeutet, daß sich der doppelarmige
Hebel zumindest im wesentlichen unterhalb des Schiebeelements befindet. Im übrigen
ist der doppelarmige Hebel selbstverständlich am Flügel drehbar gelagert, wobei sich
die Lagerachse seitlich neben der Treibstange befindet. Sie kann beispielsweise auch
zwischen der Treibstange und dem Schiebeelement, zumindest aber dem den doppelarmigen
Hebel zugeordneten Endstück des Schiebeelements befinden.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der andere Hebelarm des
doppelarmigen Hebels zumindest während der Senkendbewegung eine nach unten weisende
Fläche der Treibstange oder eines damit fest verbundenen Vorrichtungsteils anliegend
untergreift. Deshalb drückt dann diese anliegende Fläche der Treibstange bei ihrer
durch die Betätigung bewirkten Abwärts-Verschiebebewegung gegen den unter ihr befindlichen
anliegenden oder in anliegenden Kontakt kommenden Hebelarm des doppelarmigen Hebels,
so daß zumindest in der Senk-Endbewegung der Flügel relativ zum stillstehenden Schiebeelement
nach unten gedrückt wird.
[0007] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung greift der andere Hebelarm des doppelarmigen
Hebels in eine Ausnehmung oder einen Druchbruch der Treibstange ein. Diese Konstruktion
ist besonders einfach zu verwirklichen und platzsparend.
[0008] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist durch eine Totgangstrecke
der Treibstange oder zumindest eines Treibstangenteils gekennzeichnet, wobei die
Antriebsverbindung zwischen dem Betätigungsorgan und dem doppelarmigen Hebel beim
Abgestellt ist. Die Treibstange kann hierbei, ausgehend vom angehobenen Flügel,
zunächst um den Betrag der Totgangstrecke nach unten verschoben werden, bis sie am
zugeordneten Hebelarm des zweiarmigen Hebels ankommt. Bis dahin findet dann noch
keine Zwangsabsenkung des Flügels durch die erfindungsgemäße Vorrichtung statt.
[0009] In Verbindung mit einer Totgangstrecke kann man bei einem doppelarmigen Hebel eine
besonders günstige Kraftübertragung bewirken, weil der Drehwinkel zur beispielsweise
waagerechten Mittelstellung nur relativ gering ist und sich dadurch günstige Hebelverhältnisse
schaffen lassen. Durch eine entsprechende Anordnung des Drehpunkts zu den Hebelarmen
kann man eine Übersetzung zwischen Antriebsseite und Abtriebsseite des doppelarmigen
Hebels erzielen.
[0010] Anderseits kann aber zumindest ein Teil dieser Verschiebebewegung der Treibstange
oder des dem doppelarmigen Hebel zugeordneten Treibstangenteils zu anderen Zwecken,
insbesondere zur Betätigung anderer Beschlagelemente ausgenutzt werden. Es ist insbesondere
vorgesehen, daß der Hub, welcher über das Betätigungsorgan erzeugt werden kann, wesentlich
größer ist als der Hub des Flügels, wobei die Werte beispielsweise 25 mm und 7 mm
betragen können.
[0011] Eine in diese Richtung zielende Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß zur
Bildung der Totgangstrecke die Länge des Treibstangendurchbruchs größer ist als die
Breite des darin eingreifenden anderen Hebelarms, jeweils in Verschieberichtung gesehen,
wobei dieser andere Hebelarm bei abgesenktem Flügel am oberen Durchbruchende anliegt
und bei angehobenem Flügel davon einen der Totgangstrecke entsprechenden Abstand hat.
Es ist also durch diese Totgangstrecke kein Mehraufwand erforderlich, vielmehr reicht
ein entsprechend großer Durchbruch in der Treibstange aus. Für die Treibstange ist
bei derartigen Flügeln eine besondere Führung, beispielsweise in einer Führungsschiene
vorhanden, die man insbesondere in eine Nut des Flügels, vor allen Dingen am schließseitigen
Flügelvertikalholm, einläßt. Sofern es die Länge der Treibstange zuläßt, ist es besonders
vorteilhaft, wenn auch das Schiebeelement in dieser Längsführung für die Treibstange
verschiebbar geführt ist. Zweckmäßigerweise weist das Schiebeelement zwei teleskopartig
gegeneinander verschieb- und feststellbaren Teile auf, wobei man nach dem Einstellen
dieser Vorrichtung die Teile gegeinander fixiert. Eine zwei- oder mehrteilige Ausbildung
des Schiebeelements kann auch im Hinblich auf eine einfache und rasche Montage, insbesondere
einen nachträglichen Einbau der Vorrichtung in einen bereits vorhandenen Beschlag
sehr von Vorteil sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stützt
sich das Schiebeelement, zumindest während der Senk-Endbewegung und bei abgesenktem
Flügel mit seinem oberen Ende am oberen Querholm des festen Rahmens, insbesondere
an einer daran angebrachten Führungsschiene, für das obere Flügelende ab. Infolgedessen
muß das obere Ende des Schiebeelements entsprechend dem Profil dieses Holms bzw. der
Führungsschiene gestaltet sein.
[0012] Eine andere Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß sich das Schiebeelement
zumindest während der Senk-Endbewegung an einem Riegelelement des festen Rahmens von
unten her abstützt, welches die Treibstange quer durchsetzt und mit dieser zusammen
eine Verriegelungsvorrichtung bildet. Wenn ein Flügel mit einer solchen Verriegelungsvorrichtung
ausgestattet ist, so ist der Mehraufwand für die zwangsweise Absenkung dadurch besonders
ge ring, daß man hierzu das bereits vorhandene Riegelelement heranziehen kann. Es
handelt sich dabei um eine Verriegelung bei einem heb- und schiebbaren Flügel. In
der Schiebe-Schließendbewegung tritt der Riegel in eine entsprechende Öffnung am schließseitigen
Vertikalholm des Flügels ein. Beim Absenken des Flügels wird dann die Verriegelung
an dieser stelle bewirkt.
[0013] Statt dessen ist auch noch eine weitere Ausbildung der Erfindung möglich, welche
darin besteht, daß das Schiebeelement insbesondere mit einem quer zur Schieberichtung
vorstehenden Ansatz, zumindest während der Senk-Endbewegung, eine blendrahmenfeste,
abwärts weisende Andrückfläche anliegend untergreift, wobei sich die Andrückfläche
beispielsweise an einem Schließblech des festen Rahmens befinden kann. Weitere Ausgestaltungen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Zeichnungsbeschreibung.
[0014] Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1: das schließseitige Ende eines Hebe-Schiebeflügels mit zugehörigem festen Rahmen
in der Draufsicht,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die Stirnseite des schließseitigen Endes dieses Flügels,
Fig. 3: in vergrößertem Maßstab das obere schließseitige Ende dieses Flügels in der
abgesenkten Stellung,
Fig. 4: eine dementsprechende Darstellung bei angehobenem Flügel,
Fig. 5: eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0015] In einem festen Rahmen 1 ist ein Flügel 2 im Sinne des Pfeils 3 hebbar und anschließend
in Pfeilrichtung 4 verschiebbar, wobei der Pfeil 4 die Öffnungsrichtung symbolisiert.
Das Heben erfolgt in bekannter Weise mittels eines als Griff ausgebildeten Betätigungsorgangs
5, das hierzu im Sinne des Pfeils 6 verschwenkt wird. Die Verschwenkbewegung wird
insbesondere über ein Getriebe 7 bekannter Bauart auf eine Treibstange 8 übertragen.
Diese ist in eben-falls bekannter Weise über eine untere Eckumlenkung 9 mit einem
vorderen Laufwagen 10 gekuppelt. Eine Verbindungsstange 11 führt zu einem zweiten
bzw. hinteren Laufwagen. Wenn über eine Drehbewegung 6 des Betätigungsgriffs 5 die
Treibstange 8 im Sinne des Pfeils 12 also nach oben verschoben wird, so bewirkt dies
eine Verschiebung der beiden Laufwagen gegenüber dem unteren Flügelende in Richtung
des Pfeils 13. Eine zwischen jeden Laufwagen und das untere Flügelende geschaltete
bekannte Hubvorrichtung, beispielsweise mit Laschen oder Hubnocken, bewirkt gleichzeitig
das Anheben des Flügels in Pfeilsrichtung 3 gegenüber dem Laufwagen bzw. dem festen
Rahmen 1.
[0016] Der Flügel ist an seinem unteren Ende, beispielsweise über zwei in den unteren Querholm
eingelassene Dichtleisten 14 und 15 gegenüber dem festen Rahmen abgedichtet, wobei
diese Dichtleisten beim Ausführungsbeispiel an horizontale Schenkel einer Laufschiene
16 dichtend angedrückt sind. Obere Dichtleisten 17 und 18 sind bei abgesenktem Flügel
am zugeordneten Profilende einer oberen Führungsschiene 19 angepresst. Entsprechende
Dichtleisten befinden sich auch an den Vertikalholmen. Wenn der Flügel zunächst lediglich
angehoben, also in seiner Ebene verschoben wird, so kommen zwar die unteren und oberen
Dichtleisten 14, 15, 17 und 18 frei, jedoch bleiben die Dichtleisten an den Vertikalholmen
unter Spannung. Dementsprechend ist sowohl das Anheben als auch as Absenken des Flügels
bei reiner Hebe- bzw. Senkbewegung innerhalb der Flügelebene mit einer entsprechend
starken Reibung verbunden. Sie kann so stark sein, daß sich ein hoher, schmaler und
leichter Flügel bei Freigabe seines Senkhubs allein unter seinem Eigengewicht nicht
von selbst absenkt. Um diesen Flügel trotzdem in eine abgesenkte und damit abgedichtete
Stellung bringen zu können, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 20, beispielsweise
am schließseitigen oberen Flügelende eingebaut.
[0017] Wesentliche Elemente dieser Zwangsabsenkvorrichtung sind außer der bereits erwähnten
und in der Regel an dieser Stelle, also insbesondere am schließseitigen Flügel-Vertikalholm,
ohnehin vorhandene Treibstange 8, ein Schiebeelement 21 (Fig. 3) bzw. 22 (Fig. 5)
sowie ein dazwischen geschalteter, als Übertragungsglied fungierender, doppelarmiger
Heben 23. Alle Teile sind am Flügel bzw. am schließseitigen, vertikalen Flügelholm
24 schiebbar bzw. drehbar gelagert. Die Drehachse des doppelarmigen Hebels ist mit
25 bezeichnet, und sie besteht vorzugsweise aus einem Kerbstift od. dgl.
[0018] Das Schiebeelement der ersten Ausführungsform besteht aus mehreren Teilen. Das dem
doppelarmigen Heben zugeordnete untere Teil 26 ist mit einem Ansatz 27 in einer Führungsnut
28, einer Führungsschiene 29 schiebbar gelagert, welche in eine Nut des Holms 24
eingelassen ist. In der Nut 28 ist auch die Treibstange 8 verschiebbar gelagert.
Zwischen das untere Teil 26 und ein oberes Teil 30 des Schiebeelements 21 ist ein
mittleres, aus einer Stange 31 bestehendes Teil geschaltet. Es besitzt einen Kopf
32, mit welchem es von der Seite her in das obere Teil 30 eingehängt werden kann.
Sein unteres Ende ragt in eine Bohrung 33 des unteren Teils 26 hinein. Nach der Nachstehend
noch näher beschriebenen Einstellung wird es in dieser Bohrung mittels einer Klemmschraube
34 od. dgl. verschiebefest gehalten. Das obere Teil 30 des Schiebeelements 21 ist
verschiebbar in einem bei diesem Flügel ohnehin vorhandenen, der oberen Ecke zugeordneten,
aus Kunststoff bestehenden Führungsteil 35 gelagert.
[0019] Bei abgesenktem Flügel liegt das obere Ende des oberen Schiebeelememtteils 30 an
der Unterseite der oberen Führungsschiene 19 an. In Fig. 3 ist der Profilquerschnitt
der oberen Führungsschiene 19 eingezeichnet, während die Führungsschiene selbst lediglich
durch zwei strichpunktierte Linien angedeutet ist. Der eingezeichnete Profilquerschnitt
ist gegenüber dem tatsächlichen Verlauf um 90 ° gedreht. Des weiteren entnimmt man
der Fig. 3, daß bei abgesenktem Flügel das untere Ende des Schiebeelements 21 am einen
Hebelarm 36 des doppelarmigen Hebels 23 von oben her anliegt bzw. sich darauf abstützt,
während der andere Hebelarm 37 des doppelarmigen Hebels 23 eine nach unten weisende
Fläche 38 der Treibstange 8 untergreift. Diese nach unten weisende Fläche 38 wird
durch das obere Ende eines langlochartigen Durchbruchs 39 der Treibstange 8 gebildet.
Bei angehobenem Flügel (Fig. 4) hat die Fläche 38 an der Treibstange 8 vom anderen
Hebelarm 37 des doppelarmigen Hebels 23 einen Abstand 40, welcher eine Totgangstrecke
bildet, auf welche nachstehend noch näher eingegangen wird.
[0020] Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist wie folgt: Wenn man bei abgesenktem Flügel
2 den Betätigungsgriff 5 im Sinne des Pfeils 6 dreht, so hat dies bei dem dort verwendeten
Getriebe 7 eine Aufwärtsbewegung der Treibstange 8 in Pfeilrichtung 12 zur Folge.
Dadurch entfernt sich die nach unten weisende Fläche 38 bzw. das obere Ende des Durchbruchs
39 der Treibstange 8 vom anderen Schenkel 37 des doppelarmigen Hebels 23. Zugleich
wird über die erwähnte Hubvorrichtung an den Laufwagen 10 der Flügel angehoben. Durch
die Verschiebung des oberen Treibstangenendes hat der doppelarmige Heben 23 die Möglichkeit,
sich im Sinne des Pfeils 40 zu drehen. Nachdem das obere Ende des Schiebeelements
21 wegen der oberen Führungsschiene 19 die Hebebewegung des Flügels 2 nicht mitmachen
kann, bewegt sich der Flügel relativ zu diesem Schiebeelement nach oben. Weil beim
Anheben bzw. bei angehobenem Flügel der Drehbewegung des doppelarmigen Hebels in Pfeilrichtung
49 kein Widerstand entgegengesetzt wird, kann das Schiebeelement 21 in ständigem Kontakt
mit dem einen Hebelarm 36 bleiben und aufgrund seines Eigengewichts eine Abwärtsbewegung
gegenüber der oberen Führungsschiene 19 durchführen, wie Fig. 4 der Zeichnung zeigt,
welche die Hebeendstellung des Flügels darstellt. An sich genügt eine Abwärtsbewegung,
die geringfügig größer ist als der Türhub. Die Bewegungs- und Größenverhältnisse müssen
so gewählt werden, daß der Hebelarm 36 noch unter die Anlagekante greift.
[0021] Soll der angehobene Flügel später wieder abgesenkt werden, so betätigt man den Griff
5 entgegen den Pfeil 6. Dies hat eine Abwärtsbewegung der Treibstange 8 entgegen
dem Pfeil 12 zur Folge. Im Falle einer Totgangstrecke 40 trifft am Ende derselben
die Fläche 38 des Durchbruchs 39 am anderen Hebelarm 37 des doppelararmigen Hebels
23 auf. Dabei sind allerdings die Abwärtsbewegung der Treibstange 8 und die Senkbewegung
des Flügels 2 noch nicht zu Ende. Bei weiterer Abwärtsbewegung der Treibstange 8 erfolgt
ein Anheben des Schiebeelements 21, sofern sich dieses von der oberen Führungsschiene
19 entfernt hat. Sobald es aber an der Führungsschiene 19 wieder anliegt, bewirkt
die weitere Abwärtsbewegung der Treibstange 8 eine weitere Verschwenkung des doppelarmigen
Hebels entgegen dem Pfeil 40. Wegen des nunmehr nicht mehr weiter anhebbaren Schiebeelements
21 führt dies zwangsweise zu einem Absenken des Flügels 2 aufgrund der Lagerung des
doppelarmigen Hebels an letzterem. Bei einer Totgangstrecke findet also während der
Senk-Endbewegung des Flügels ein zwangsweises Niederdrücken des Flügels in seine
abgesenkte Endlage statt.
[0022] Die geschilderte Vorrichtung ist relativ leicht einzubauen, und sie kann sogar in
bereits vorhandene Flügel montiert werden. Hierzu ist leidglich eine Bohrung für die
Drehachse 25 und ein Durchbruch 39 an der Treibstange 8 erforderlich Gegebenenfalls
muß auch am oberen Ende, insbesondere bei einem Führungsteil 35 an letzterem, eine
Führung für das obere Ende des Schiebeelements 21 vorgesehen werden. Die Schiebeelementteile
26 und 30 werden stirnseitig in die Führungsschiene 29 eingeschoben. Außerdem muß
bei abgenommener Führungsschiene anschließend noch die Stange 31 eingehängt und in
die Bohrung 33 eingesteckt werden. Nach dem nachstehend beschriebenen Einstellvorgang
erfolgt dann die Feststellung mit Hilfe der Klemmschraube 34, was das Vorhandensein
eines entsprechenden Durchbruchs 41 an der Führungsschiene 29 erfordert. Wenn man
einen Beschlag für diese Vorrichtung vorbereiten, diese aber zumindest zunächst noch
nicht einbauen will, so kann man den Durchbruch 41 mit einem leicht lösbaren Teil,
beispielsweise einem Kunststoff-Einsteckteil, abdecken. Dadurch verhindert man auch
das Eintreten von Schmutz od. dgl. ins Innere. Es bleibt noch nachzutragen, daß auch
der doppelarmige Hebel bei abgenommener Führungsschiene 29 von deren Rückseite her
montiert wird.
[0023] Zum Einstellen dieser Vorrichtung wird der Flügel nach dem Anheben etwas zur Seite
geschoben und dann wieder abgesenkt. Danach wird die Klemmschraube 34 gelöst und die
Stange 31 mit dem oberen Teil 30 des Schiebeelements 21 bis zur Anlage an der oberen
Führungsschiene 19 nach oben geschoben. Dabei muß sichergestellt sein, daß der Flügel
auch vollständig abgesenkt ist. Anschließend wird die Klemmschraube 34 festgedreht.
[0024] Die zweite in Fig. 5 gezeigte Variante unterscheidet sich von der ersten, wie bereits
gesagt, nur sehr unwesentlich. Das Schiebeelement 22 ist etwas kürzer, und es arbeitet
nicht mit einer Führungsschiene 19, sondern mit einem Riegelelement 42, einer Verriegelungsvorrichtung
43 zusammen, die ebenso wie die Führungsschiene 19 blendrahmenfest ist. Auch in diesem
Falle liegt das obere Ende des Schiebeelements 22 an der unterseite des blendrahmenfesten
Teils, nämlich des Riegelements 42, an, wenn sich der Flügel in abgesenkter Stellung
befindet. Das untere Ende des Schiebeelements 22 stützt sich auf dem einen Hebelarm
36 des doppelarmigen Hebels 23 ab, während der andere Hebelarm 37 wie beim ersten
Ausführungsbeispiel die nach unten weisende Fläche 38 der Treibstange 8 bzw. das obere
Ende des Durchbruchs 39 untergreift. Auch bei dieser Variante ist, wie man leicht
feststellen kann, eine Totgangstrecke 40 möglich.
[0025] Das Schiebeelement 22 besitzt ein sich in Verschieberichtung erstreckendes Langloch
44. Es ist von einem Führungsbolzen 45 durchsetzt, der am schließseitigen vertikalen
Flügelholm befestigt ist.
[0026] Das Verriegelungselement 42 durchsetzt einen Durchbruch 46 der Führungsschiene 29
sowie einen weiteren Durchbruch 47 der Treibstange 8. Zwei seitlich senkrecht zur
Bildebene vorstehende Ansätze 48 werden beim Absenken des Flügels 2 von der Treibstange
hintergriffen, wodurch die Verriegelung an dieser Stelle bewirkt wird.
1. Vorrichtung zum Verstellen eines zumindest hebbaren, vorzugsweise aber auch zusätzlich
bewegbaren Flügels (2) eines Fensters, einer Tür od. dgl., wobei sich am Flügel eine
Treibstange (8) befindet, die zum Absenken des Flügels mittels eines Betätigungsorganes
(5) abwärts verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß etwa parallel zur Treibstange
(8) ein Schiebeelement (21,22) am Flügel (2) gelagert ist, welches mit dem einen Hebelarm
(36) eines am Flügel (2) gelagerten, doppelarmigen Hebels (23) zumindest in Hubrichtung
(12) des Schiebeelements (21, 22) in Antriebsverbindung steht, und daß der andere
Hebelarm (37) des Hebels (23) mit der Treibstange (8) wenigstens in Abwärtsrichtung
der letzteren in Antriebsverbindung steht oder bringbar ist, wobei das obere Ende
des Schiebeelements (21, 22) wenigstens bei der Senk-Endbewegung an einem darüber
befindlichen Element (19, 48) des festen Rahmens (1) oder eines damit fest verbundenen
Vorrichtungsteils (42) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Hebelarm (36)
des doppelarmigen Hebels (23) das Schiebeelement (21, 22) anliegend untergreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Hebelarm
(37) des doppelarmigen Hebels (23) zumindest während der Senk-Endbewegung eine nach
unten weisende Fläche (38) der Treibstange (8) oder eines damit fest verbundenen Vorrichtungsteils
anliegend untergreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Hebelarm (37)
des doppelarmigen Hebels (23) in eine Ausnehmung oder einen Durchbruch (39) der Treibstange
(8) eingreift.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Totgangstrecke (40) der Treibstange (8) oder zumindest eines Treibstangenteils,
wobei die Antriebsverbindung zwischen dem Betätigungsorgan (5) und dem doppelarmigen
Hebel (23) beim Absenken des Flügels (2) erst nach Durchlaufen der Totgangstrecke
hergestellt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der
Totgangstrecke (40) die Länge des Treibstangendurchbruchs (39) größer ist als die
Breite des darin eingreifenden anderen Hebelarms (37), wobei dieser andere Hebelarm
(37) bei abgesenktem Flügel (2) am oberen Durchbruchsende(38) anliegt und bei angehobenem
Flügel davon einen der Totgangstrecke (40) entsprechenden Abstand hat.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schiebeelement (21) in einer Längsführung (28) für die Treibstange (8) verschiebbar
geführt ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schiebeelement (21) zwei teleskopartig gegeneinander verschieb- und feststellbare
Teile aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Schiebeelementteil
eine Stange (31) aufweist oder als solche ausgebildet ist, die mittels einer Klemmschraube
(34) od. dgl. des anderen Schiebeelementteils (26) feststellbar ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schiebeelement (21) zumindest während der Senk-Endbewegung und bei abgesenktem
Flügel (2) mit seinem oberen Ende am oberen Querholm des festen Rahmens (1), insbesondere
an einer daran angebrachten Führungsschiene (19), für das obere Flügelende abgestützt
ist.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Schiebeelement (22) zumindest während der Senk-Endbewegung an einem Riegelelement
(42) des festen Rahmens (1) von unten her abstützt, welches die Treibstange (8) quer
durchsetzt und mit dieser zusammen eine Verriegelungsvorrichtung bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeelement (22)
ein sich in Verschieberichtung erstreckendes Langloch (44) aufweist, in welches ein
Führungsbolzen (45) od. dgl. des Flügels eingreift.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schiebeelement insbesondere mit einem quer zur Schieberichtung (12) vorstehenden
Ansatz, zumindest während der Senk-Endbewegung, eine blendrahmenfeste, abwärts weisende
Abdrückfläche anliegend untergreift.