[0001] Die Erfindung betrifft ein Plattenband für eine kontinuierlich arbeitende Traubenpresse,
bei der die Traubenmaische zwischen zwei endlos umlaufenden horizontalen Plattenbänder
gepreßt wird, mit jeweils gelenkig miteinander verbundenen, saftdurchlässigen Platten.
[0002] Bei einer bekannten, kontinuierlich arbeitenden Traubenpresse (DE-A- 16 27 981) bestehen
die endlos umlaufenden Plattenbänder aus saftundurchlässigen Platten. Zwischen den
beiden hochkant angeordneten Plattenbändern wird ein nach unten durchhängendes Preßtuch
geführt, das die auszupressende Traubenmaische beim Durchlauf durch den sich keilförmig
verengenden Preßraum aufnimmt. Die Traubenmaische kann daher auch im Umlenkbereich
der Plattenbänder nicht in den Spalt zwischen den Stoßkanten benachbarter Platten
gelangen. Durch eine zwischen den Stoßkanten benachbarte Platte angeordnete Gummidichtleiste
ist der Spalt zwischen benachbarten Platten in den geradlinigen Bandabschnitten gegen
den Durchtritt von Saft abgedichtet.
[0003] Bei einer zum nicht vorveröffentlichten Stand der Technik gehörenden, kontinuierlich
arbeitenden Traubenpresse (DE-Patentanmeldung P 37 31 042), die ohne Preßtuch arbeitet,
sind Plattenbänder der eingangs genannten Gattung vorgesehen. Zwei Plattenbänder sind
übereinander liegend angeordnet und bilden zwischen sich den sich keilförmig verengenden
Preßraum. Die Platten sind saftdurchlässig ausgeführt.
[0004] Beim Umlauf der Plattenbänder um ihre Umlenkwalzen oder Umlenkräder klaffen die Spalten
zwischen den Stoßkanten benachbarter Platten auf und schließen sich beim Einlauf in
den nachfolgenden geradlinigen Plattenabschnitt wieder. In dieser geöffneten Spalte
kann die Traubenmaische eintreten. Da die Rückseite der Platten aber die Saftseite
ist, sind dort jegliche Feststoffe aus der Traubenmaische unerwünscht. Vor allem am
Einlauf in den sich verjüngenden Preßraum kann Maische in den Spalt zwischen benachbarten
Platten gelangen, und zwar insbesondere, wenn das Obertrum des oberen Plattenbandes
bereits eine Vorentsaftungs-Strecke bildet, auf der die Maische bis zur Umlenkwalze
des Plattenbandes transportiert wird und dort nach unten an den Anfang des Preßraumes
gelangt. An dieser Stelle kann eine größere Menge von Traubenmaische in den Bereich
zwischen benachbarten Platten und somit in die den Saft aufnehmende Saftwanne gelangen.
Hinzu kommt noch, daß die an die Plattenrückseite gelangende Traubenmaische dort Störungen
der Plattenführung verursachen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Plattenband der eingangs genannten Gattung
so auszubilden, daß auch ohne die Verwendung eines Preßtuchs keine Traubenmaische
durch die sich bei der Umlenkung öffnende Spalte zwischen benachbarten Stoßkanten
der Platten zur Plattenrückseite gelangen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den Stoßkanten benachbarter
Platten jeweils eine Spaltdichtung aus flexiblem Material eingesetzt ist und daß die
Spaltdichtungen mit ihren Rändern an den Stoßkanten der jeweils benachbarten Platten
angebracht sind und im Einbauzustand einen angenähert U-förmigen Querschnitt aufweisen.
[0007] Die flexible Spaltdichtung verhindert, daß die in den Spalt zwischen den Stoßkanten
benachbarter Platten eintretende Traubenmaische weiter an die Rückseite der Platten
ggf. in den Bereich der Saftwanne gelangen kann. Durch ihre flexible Eigenschaft paßt
sich die Spaltdichtung den sich beim Umlauf des Plattenbandes um die Umlenkwalze in
einem weiten Bereich ändernden Spaltbreiten an.
[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die Spaltdichtung aus einem im unverformten Zustand im wesentlichen flachen Streifen
aus flexiblem Material besteht, wie Gummi, Kunststoff oder damit beschichtetem Gewebe,
der an seinen beiden Rändern jeweils einen Randwulst aufweist, und daß der Randwulst
von einem an der Platte angebrachten Halteprofil übergriffen wird. Dadurch wird bei
konstruktiv einfacher Gestaltung eine sichere Verbindung zwischen den Spaltdichtungen
und den Platten erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0009] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben, die in der
Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellungsweise in einem senkrechten Längschnitt eine kontinuierlich
arbeitende Traubenpresse mit zwei übereinander angeordneten Plattenbändern,
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt im Bereich einer Spaltdichtung zwischen zwei
Platten eines Plattenbandes,
Fig. 3 einen Teilschnitt ähnlich der Fig. 2, jedoch bei geöffnetem Spalt zwischen
den benachbarten Platten,
Fig. 4 eine Spaltdichtung im Querschnitt in unverformtem, flachliegendem Zustand,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Spaltdichtung nach Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt ähnlich der Fig. 4 durch eine abgewandelte Ausführungsform einer
Spaltdichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Spaltdichtung nach Fig. 6 und
Fig. 8 einen Schnitt ähnlich der Fig. 3 mit einer weiteren abgewandelten Ausführungsform
einer Spaltdichtung.
[0010] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte, kontinuierlich arbeitende Traubenpresse weist
ein unteres Plattenband 1 und ein oberes Plattenband 2 auf, die angetrieben werden
und zwischen sich einen sich verengenden Preßraum 3 bilden. Die zu pressende Traubenmaische
gelangt aus einem Einfülltrichter 4 auf das Obertrum des oberen Plattenbandes 2, das
eine Vorentsaftungsstrecke bildet. Am Ende des oberen Plattenbandes 2 fällt die Traubenmaische
nach unten auf das untere Plattenband 1 und gelangt in den Preßraum 3, wo sie ausgepreßt
wird. Am Ende des unteren Plattenbandes 1 wird der ausgepreßte Trester abgeworfen.
[0011] Die Plattenbänder 1, 2 bestehen aus saftdurchlässigen Platten 5, die jeweils Deckbleche
6, beispielsweise Siebbleche, tragen.
[0012] An der Plattenrückseite sind mehrere sich in Bandlängsrichtung erstreckende Stützstege
8 angeordnet (Fig. 2). Zwischen den Stützstegen 8 sind an der Rückseite jeder Platte
5 zwei Reihen von Führungsrollen 9 gelagert, die sich an Führungsflächen 10 abstützen,
wenn die Platten 5 den Bereich des Preßraums 3 durchlaufen.
[0013] Jeweils zwischen den einander zugekehrten Stoßkanten 11 benachbarter Platten 5 ist
eine Spaltdichtung 12 aus flexiblem Material eingesetzt, beispielsweise aus Gummi,
Kunststoff oder Gummibeschichtetem oder kunststoffbeschichtetem Gewebe. Diese Spaltdichtungen
12 füllen die Spalte 13 aus, die sich beim Umlauf der Plattenbänder 1, 2 um deren
Umlenkwalzen 14 bzw. Antriebswalzen 15 öffnen und anschließend wieder schließen.
[0014] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Spaltdichtungen 12 aus einem
im unverformten Zustand (Fig. 4 und 5) im wesentlichen flachen Streifen aus Gummi
oder einem flexiblen Kunststoff, beispielsweise auch mit einer Gewebeeinlage. An den
beiden Rändern der streifenförmigen Spaltdichtung 12 ist jeweils ein Randwulst 12a
angeformt, der beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 5 im Querschnitt angenähert
ein rechtwinkliges Dreieck bildet. Diese beiden Randwulste 12a jeder Spaltdichtung
12 werden jeweils von einem an den benachbarten zugeordneten Platten 5 angebrachten
Halteprofil übergriffen. Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird dieses Halteprofil von einem um mehr als 90° abgekanteten Rand 7 des Deckblechs
6 der Platte 5 gebildet.
[0015] Fig. 2 zeigt die Stellung benachbarter Platten 5 in einem geraden Abschnitt des Plattenbandes
1 bzw. 2. Der Spalt 13 zwischen benachbarten Platten 5 hat hierbei seine engsten Abmessungen.
Die Spaltdichtung 12 ist hierbei im Querschnitt angenähert U-förmig verformt. Fig.
3 zeigt den Zustand beim Umlauf des Plattenbandes 1 bzw. 2 um die Umlenkwalze 14.
Hierbei ist der Spalt 13 am weitesten geöffnet.
[0016] Wie man aus Fig. 1 erkennt, tritt insbesondere beim Umlauf des oberen Plattenbandes
2 um die Umlenkwalze 14 Traubenmaische in die sich öffnenden Spalten 13 ein. Bevor
diese Spalten 13 wieder geschlossen werden, fällt die Traubenmaische wieder heraus.
Die Spaltdichtung 12 verhindert , daß die Traubenmaische hinter die Platten 5 gelangen
kann.
[0017] In den Fig. 6 und 7 ist eine gegenüber den Fig. 4 und 5 abgewandelte Ausführungsform
der Spaltdichtung 12 gezeigt. Deren Randwulste 12b sind hierbei dadurch gebildet,
daß die Ränder der flachen, flexiblen Spaltdichtung 12 jeweils um eine Einlage 12c
in Form einer Rundschnur oder eines Stabes umgeschlagen und an der Spaltdichtung 12
selbst wieder angeklebt, anvulkanisiert oder angenäht sind. Die durch die Einlage
12c verdickten Randwulste 12b können in ähnlicher Weise wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt,
durch Halteprofile übergriffen und auf diese Weise an den Platten 5 befestigt werden.
Die Einlage kann beispielsweise ein biegsamer Kunststoff-Rundstab, eine Schnur aus
Vollmaterial oder ein Draht sein.
[0018] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Spaltdichtung 12 ist in Fig. 8 in einer
Darstellung ähnlich der Fig. 3 gezeigt. Hierbei bestehen die Spaltdichtungen 12 aus
gummielastischen flachen Leisten und weisen entlang ihren beiden Rändern jeweils eine
Reihe von im Abstand zueinander angeordneten Durchbrechungen 16 auf. Diese Durchbrechungen
16 bilden Halteöffnungen, in die Haltelaschen 17 eingreifen, die von den benachbarten
Stoßkanten 11 der Platten 5 gegeneinander vorspringen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
werden diese Haltelaschen 17 von vorspringenden Enden der Stützstege 8 gebildet.
[0019] Fig. 8 zeigt den Zustand beim Umlauf des Plattenbandes 1 bzw. 2 um die Umlenkwalze
14. Die leistenförmige elastische Spaltdichtung 12 ist hierbei gegenüber ihrem flachliegenden,
unverformten Zustand so weit verformt, daß sie sich federnd an den beiden benachbarten
Platten 5 abstützt. Die Spaltdichtung 12 wird hierbei ausschließlich durch den Eingriff
der Haltelaschen 17 gehalten.
1. Plattenband für eine kontinuierlich arbeitende Traubenpresse, bei der die Traubenmaische
zwischen zwei endlos umlaufenden horizontalen Plattenbändern (1,2) gepreßt wird, mit
jeweils gelenkig miteinander verbundenen, saftdurchlässigen Platten (5), dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Stoßkanten (11) benachbarter Platten (5) jeweils eine Spaltdichtung
(12) aus flexiblem Material eingesetzt ist und daß die Spaltdichtungen (12) mit ihren
Rändern an den Stoßkanten (11) der jeweils benachbarten Platten (5) angebracht sind
und im Einbauzustand einen angenähert U-förmigen Querschnitt aufweisen.
2. Plattenband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltdichtung (12)
aus einem im unverformten Zustand im wesentlichen flachen Streifen aus flexiblem Material
besteht, der an seinen beiden Rändern jeweils einen Randwulst (12a, 12b) aufweist,
und daß der Randwulst (12a, 12b) von einem an der Platte (5) angebrachten Halteprofil
(7) übergriffen wird.
3. Plattenband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteprofil von einem
abgekanteten Rand (7) eines Deckblechs (6) der Platte (2) gebildet wird.
4. Plattenband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spaltdichtung
(12) in allen beim Plattenumlauf auftretenden Stellungen benachbarter Platten (5)
federnd an diesen abstützt.
5. Plattenband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltdichtung (12)
aus einem im unverformten Zustand im wesentlichen flachen Streifen aus Gummielastischem
Material od.dgl. besteht, der im Einbauzustand im Querschnitt angenähert V- bzw. U-förmig
verformt ist.
6. Plattenband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (5) über ihre
Breite verteilt an ihren einander benachbarten Stoßkanten (11) gegeneinander vorspringende
Haltelaschen (17) aufweisen, die jeweils in Halteöffnungen (16) der Spaltdichtung
(12) ragen.
7. Plattenband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randwulste (12a) jeweils
durch einen verdickten Rand der Spaltdichtung (12) gebildet wird.
8. Plattenband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Randwulsten (12b)
der Spaltdichtung (12) jeweils eine Einlage (12c) eingelegt ist, um die der Rand der
Spaltdichtung (12) herumgeschlagen ist.
9. Plattenband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12c) aus
einer Schnur oder einem Stab aus Kunststoff besteht.
10. Plattenband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einlage umgreifenden
Ränder der Spaltdichtung (12) durch Klebung, Vulkanisation oder Nähen befestigt sind.