[0001] Die Erfindung betrifft ein pastenförmiges Wasch- und Reinigungsmittel auf wäßriger
Basis, das sowohl für die Textilwäsche als auch für das Reinigen von Gegenständen
mit harten Oberflächen, insbesondere für das manuelle Reinigen von Geschirr, geeignet
ist.
[0002] Aus EP 0 243 685 A2 ist ein viskoses Waschmittelkonzentrat, das wenigstens ein nichtionisches
Tensid und wenigstens zwei anionische Tenside und ein organisches Lösungsmittel enthält,
bekannt. Dieses Waschmittelkonzentrat, das ethoxylierte Alkohole oder ethoxylierte
Alkylphenole als nichtionische Tenside und Alkylbenzolsulfonate, Alkylethersulfate
und Alkansulfonate als anionische Tenside enthält, kann mit Wasser verdünnt werden.
Es eignet sich vor allem für die manuelle Reinigung von Geschirr. Aus GB 2 184 452
A ist ein pastenförmiges gerüststoffhaltiges Waschmittel für die Reinigung von Textilien,
Geschirr und harten Oberflächen bekannt, das neben einem synthetischen anionischen
Tensid vom Typ der Fettalkoholsulfate übliche Buildersubstanzen, wie z. B. Natriumtripolyphosphat,
sowie freies Alkanolamin enthält.
[0003] Aus der US-Patentschrift 3,219,656 (Boettner) sind die Glykoside von langkettigen
aliphatischen Alkoholen, insbesondere die Fettalkylglucoside, bekannt. Diese Fettalkylglykoside
gehören zum Typ der nichtionischen Tenside. Sie sind mit anderen nichtionischen und
anionischen Tensiden kombinierbar und damit zur Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln
geeignet. Ein besonderer Vorteil der Alkylglykoside ist ihre biologische Abbaubarkeit.
Aus der US-Patentschrift 3,547,828 (Mansfield et al) ist bekannt, daß die durch saure
Katalyse aus Fettalkohol und Glucose hergestellten Alkylglucoside als Dreiergemische
aus Alkylmonoglucosid, Alkyloligoglucosiden und restlichem Fettalkohol anzusehen
sind.
[0004] Generell können die als Tenside brauchbaren Alkylglykoside durch die Strukturformel
RO(G)
x wiedergegeben werden, wobei R einen aliphatischen Rest mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen,
insbesondere den Rest eines primären Alkohols und ganz besonders einen Fettalkyl-
oder Fettalkenyl-Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, bedeutet.
Das Symbol (G) in der Formel steht für eine Glykoseeinheit, wobei wegen der technischen
Verfügbarkeit einerseits und der guten Reaktionsfähigkeit andererseits die Glucose
bevorzugt ist. Schließlich ist die Indexzahl x eine beliebige Zahl zwischen 1 und
10, womit der sogenannte Oligomerisierungsgrad, d. h. die- Verteilung von Monoglykosiden
und Oligoglykosiden angegeben wird. Während x in einer gegebenen Verbindung immer
eine ganze Zahl sein muß, und hier vor allem die Zahlen x = 1, 2, 3, 4 infrage kommen,
ist der Wert x für ein spezielles Alkylglykosid-Verfahrensprodukt als analytisch
ermittelte rechnerische Größe meist eine gebrochene Zahl. Bei der Wiedergabe der Alkylglykoside
durch die Formel RO(G)
x wird der Fettalkoholanteil vernachlässigt. Dieser Fettalkoholanteil kann prinzipiell
weitgehend durch schonende destillative Behandlung des Alkylglykosids gesteuert werden,
d. h. der aus der Reaktion stammende Fettalkoholüberschuß kann bis auf Restwerte,
die unter 1 % Gesamtanteil liegen, aus dem Produkt entfernt werden.
[0005] Eine schäumende Tensidzusammensetzung, die ein spezielles tensidisches Alkylglykosid
mit dem Oligomerisierungsgrad x = 1,5 bis 10 und mit einem Alkylmonoglykosidgehalt
von 20 bis 70 Gew.-%, zusammen mit einem anionischen Co-Tensid, das aus der Gruppe
der tensidischen Sulfate, Sulfonate, Carboxylate und deren Mischungen ausgewählt ist,
wird in der EP 0 070 074 A2 beschrieben. Als anionische Co-Tenside werden insbesondere
Alkylbenzolsulfonat, Seife, zwitterionische Tenside, amphotere Tenside, Alkansulfonate,
Alpha-Olefinsulfonate, Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Paraffinsulfonate
und deren Mischungen erwähnt. Die hier beschriebenen Tensidzusammensetzungen sind
für die Herstellung von Produkten, die bei der Anwendung stark schäumen, wie beispielsweise
manuellen Geschirrspülmitteln und Shampoos, geeignet.
[0006] Die oberflächenaktiven Eigenschaften der Salze der alpha-sulfonierten Fettsäuren,
insbesondere der Natrium-Disalze sind aus "The Journal of the American Oil Chemists'
Society", (1954), Vol. 31, Seiten 13 ff sowie aus Vol. 34 (1957), Seiten 100 ff bekannt.
Aus den deutschen Patentanmeldungen DE 21 44 592 B2 und DE 21 61 726 B2 sind Textilwaschmittel
bekannt, die neben üblichen nichtionischen und/oder anionischen Tensiden die Alkalisalze
von alphasulfonierten gesättigten Fettsäuren mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten.
Diese Natrium-Disalze werden als Buildersubstanzen angesehen und entweder allein oder
zusammen mit anderen üblichen Buildersubstanzen mit den genannten üblichen Tensiden
kombiniert.
[0007] In der deutschen Patentanmeldung P 38 03 724.6 wird ein Verfahren zum Waschen von
Textilien in üblichen Waschautomaten -beschrieben, wobei man den wenigstens überwiegenden
Teil der Tenside, gegebenenfalls zusammen mit weiteren üblichen Waschmittelbestandteilen,
in Form einer bei Raumtemperatur weitgehend formstabilen Paste direkt zu dem trockenen
oder angefeuchteten Textilgut in der Waschmaschine gibt. Neben einer Vielzahl anderer
üblicher Waschmittelbestandteile vom Typ der Tenside und der Buildersubstanzen sind
dort auch die Alkylglykoside und die Alpha-Sulfofettsäure-Disalze erwähnt.
[0008] Die Erfindung betrifft ein pastenförmiges Wasch- und Reinigungsmittel, das nichtionische
und anionische Tenside enthält und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es im wesentlichen
eine Tensidkombination aus einem Alkylglykosid als nichtionischem Tensid und einem
Alpha-Sulfofettsäure-Disalz als anionisches Tensid auf wäßriger Basis enthält.
[0009] Unter dem Begriff "pastenförmig" soll der Bereich von viskos fließfähig bis weitgehend
formstabil pastös verstanden werden. Umfaßt werden somit viskose Flüssigkeiten, fließfähige
Gele, fließfähige Pasten und pastöse Massen. Dementsprechend legt die Viskosität (gemessen
nach Höppler bei 20 °C bzw. nach Brookfield Helipath bei 20 °C und 4 Umdrehungen/min.)
im Bereich von etwa 1000 bis 200 000, vorzugsweise 2000 bis 100 000 und insbesondere
5000 bis 90 000 mPas. Die fließfähigen bis zähviskosen Pasten sind weiterhin durch
eine unter bestimmten Testbedingungen zu ermittelnde Mindestauflösegeschwindigkeit
wie folgt gekennzeichnet:
[0010] Zur Ermittlung der Auflösegeschwindigkeit werden 1 g des pastenförmigen Produkts
als zusammenhängende Masse in ein Becherglas von 250 ml, hohe Form, Durchmesser etwa
5,5 cm, gegeben und mit 100 ml Wasser bei einer Temperatur von 20 + 2 °C versetzt.
Zum Rühren wird ein Magnetrührstab von 3 cm Länge in das Becherglas gegeben, und der
Inhalt des Becherglases anschließend bei der angegebenen Temperatur mit einer Geschwindigkeit
von 500 Umdrehungen pro Minute gerührt. Es wird die Zeit gemessen, bis sich die Paste
völlig aufgelöst bzw. fein dispergiert hat. Die erfindungsgemäßen Pasten lösen sich
in höchstens 10 Minuten vollständig auf, d. h. es entsteht eine homogene, trübe,
leicht perlglänzende Lösung bzw. Suspension. Vorzugsweise tritt dieses völlige Verschwinden
der pastenförmigen Konsistenz und Entstehen der Feindispersion bereits nach 2 bis
5 Minuten ein.
[0011] Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen pastenförmigen Mittels, daß die
hochviskose Substanzmischung bereits in Wasser von Zimmertemperatur und unter relativ
milden Rührbedingungen aufbricht und sich rasch die gewünschte Reinigungsflotte bildet.
[0012] Die für das erfindungsgemäße Mittel geeigneten Alkylglykoside und ihre Herstellung
werden beispielsweise in den US-Patentschriften 3 547 828 und 3 839 318 bzw. in den
europäischen Patentanmeldungen 0 092 355 A1 und 0 165 721 A1 beschrieben. Wegen ihrer
Hellfarbigkeit und Farbstabilität sowie ihrer speziellen Zusammensetzungeignen sich
insbesondere die in der deutschen Patentanmeldung P 37 23 826.4 beschriebenen Alkylglykoside,
die einen Alkylmonoglykosidanteil von über 70 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge
aus Alkylmono- und Alkyloligoglykosiden) und einem mittleren Oligomerisierungsgrad
von weniger als x = 1,5 in der oben angegebenen Alkylglykosid-Formel aufweisen. Typische
Vertreter der Alkylglykoside, welche die Eigenschaften eines nichtionischen Tensids
besitzen, sind solche, deren aliphatischer Rest einen typischen Fettalkylrest, beispielsweise
also Octyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl, Hexadecyl, Octadecyl darstellt. Besonders
geeignete Alkylglykoside enthalten einen Kokosfettalkylrest, d. h. Mischungen mit
im wesentlichen Dodecyl und Tetradecyl.
[0013] Die Zuckerkomponente im Alkylglucosid kann prinzipiell von üblichen Aldosen bzw.
Ketosen, wie z. B. Glucose, Fructose, Mannose, Galactose, Talose, Gulose, Allose,
Altrose, Idose, Arabinose, Xylose, Lyxose und Ribose abstammen. Wegen der in großen
Mengen verfügbaren Glucose und ihrer guten Reaktionsfähigkeit sind die Alkylglucoside
besonders bevorzugt. Es ist als ein besonderer Vorteil der Alkylglykoside in Form
der Fettalkylglucoside anzusehen, daß sie vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen,
nämlich Fett einseits und Zuckern bzw. Stärken andererseits, hergestellt werden. Zwar
können in den erfindungsgemäßen Pasten auch solche Alkylglykoside verwendet werden,
deren Alkylrest sich von synthetischen primären Alkoholen, insbesondere den sogenannten
Oxoalkoholen, d. h. solchen primären Alkanolen, die einen gewissen Prozentsatz an
verzweigten Isomeren aufweisen, ableitet. Jedoch sind derartige Alkylglykoside im
vorliegenden Fall weniger bevorzugt, da es gerade ein Ziel der Erfindung ist, daß
beide wesentlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels aus natürlichen, nachwachsenden
Rohstoffen hergestellt werden.
[0014] Die erfindungsgemäß brauchbaren Alpha-Sulfofettsäuredisalze (im folgenden kurz als
Disalze bezeichnet), können in an sich bekannter Weise durch Sulfonieren von Fettsäuren,
verbunden mit anschließendem Bleichen und Überführen in die Salze, hergestellt werden.
Besonders hellfarbige und geruchlich neutrale Disalze erhält man durch Sulfonieren
des entsprechenden gereinigten Fettsäuremethylesters, mit den anschließenden Stufen
des Bleichens und Verseifens der Estergruppe und Überführen in das Disalz. Für die
Salzbildung kommen als Kationen, vorzugsweise die Kationen der Alkalimetalle, insbesondere
des Natriums, in Betracht. Aber auch die Magnesiumdisalze können erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
[0015] Ebenfalls geeignet sind Disalze mit dem Ammoniumkation und mit Kationen, die sich
vom Mono-, Di- und Triethanolamin ableiten.
[0016] Für die Herstellung des erfindungsgemäßen pastenförmigen Mittels werden sowohl die
Alkylglykoside als auch die Disalze zweckmäßigerweise in Form von wäßrigen Pasten
als Ausgangsstoffe eingesetzt, wobei die Konzentration der Alkylglykosidpasten im
Bereich von 50 bis 70 Gew.-% und die Konzentration der Disalz-Pasten im Bereich von
20 bis 35 Gew.-% liegt.
[0017] Ein typisches Beispiel einer Alkylglykosidpaste ist das aus Kokosfettalkoholen mit
einem C₁₂/C₁₄-Verhältnis von etwa 3 :1 hergestellte Kokosalkylglucosid mit dem Oligomerisierungsgrad
1,3 und in einer Konzentration von etwa 60 Gew.-%. Eine typische Disalz-Paste enthält
ein Sulfofettsäuredisalz auf Basis C₁₆/C₁₈-Fettsäure, hergestellt aus Talgfettsäure,
in einer Konzentration von etwa 28 Gew-%.
[0018] Erfindungsgemäße- pastenförmige Wasch- und Reinigungsmittel enthalten Alkylglykosid
und Disalz als wesentliche Bestandteile der Tensidkombination. Unter dem Begriff "im
wesentlichen" wird verstanden, daß nach einer ersten und auch bevorzugten Ausführungsform
das erfindungsgemäße Mittel lediglich aus dem Alkylglykosid und dem Disalz sowie Wasser
besteht. Dabei liegt das Mengenverhältnis von Alkylglykosid zu Disalz bei 10 : 1
bis 1 : 3, vorzugsweise 8 : 1 bis 1 : 1. Die Gesamtmenge an Alkylglykosid und Disalz
im erfindungsgemäßen Mittel liegt vorzugsweise bei 10 bis 50, insbesondere 15 bis
35 Gew.-%. Diese Konzentrationen ergeben sich als ein Optimum aus der Konfektionierbarkeit
des pastenförmigen Mittels aus den Ausgangsmaterialien einerseits und, insbesondere,
der als Produkteigenschaft des erfindungsgemäßen Mittels wichtigen leichten Auflösbarkeit
auch im kalten Wasser. Nach einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform enthält
das erfindungsgemäße Mittel als weiteren Bestandteil eine Seife, die vorzugsweise
maximal der Menge des Disalzes entspricht und die ebenfalls vorzugsweise die gleiche
Fettsäurebasis besitzt. Es hat sich herausgestellt, daß derartige Seifenanteile das
Wasch- und Reinigungsvermögen nicht beeinträchtigen, so daß der Seifenanteil als wohlfeiles
Verdünnungsmittel vorhanden sein kann. Mit einem Seifenanteil als zusätzlichen Bestandteil
des erfindungsgemäßen Mittels können auch die technischen Disalze, die im allgemeinen
auf Grund der unvollständigen Sulfonierung der Ausgangsmaterialien von ihrer Herstellung
her noch Seifen enthalten, direkt als technische Produkte eingesetzt werden.
[0019] Sofern nicht bereits durch die Menge der beiden Hauptbestandteile und durch ihr Mengenverhältnis
der erwünschte Pastenzustand eingestellt wird, kann das erfindungsgemäße Mittel auch
noch übliche Verdickungsmittel enthalten. Geeignete Verdickungsmittel sind in erster
Linie natürliche Polymerverbindungen bzw. deren Derivate, insbesondere Derivate der
Cellulose und der Stärke wie z. B. die Carboxymethylcellulose oder Methylcellulose
bzw. Carboxymethylstärke, ferner Alginate, Xanthane und Guar-Gummen; auch synthetische
Verdickungsmittel von der Art der Polyacrylate und/oder Polymethacrylate, die auch
teilvernetzt sein können, sind geeignet.
[0020] Die erfindungsgemäßen Mittel können außerdem an sich übliche Zusätze von pastenförmigen
Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten, worunter im vorliegenden Fall in erster Linie
Duft- und Farbstoffe, wasserlösliche oder wasserunlösliche Buildersubstanzen, Enzyme
und pH-Wertregulierungsmittel verstanden werden. Es ist jedoch ein besonderer Vorteil
der erfindungsgemäßen Mittel, daß sie wegen ihres sehr geringen Eigengeruchs und ihres
ansprechenden Aussehens ohne Duft- und Farbstoffe auskomnmen können. Je nach Gesamtmenge
und Mengenverhältnis der beiden Hauptkomponenten, besitzt das Mittel von sich aus
bereits einen weißen Perlglanz, ohne daß dazu, wie das im allgemeinen erforderlich
ist, ein spezielles Perlglanzmittel hinzugesetzt werden müßte. Sofern das erfindungsgemäße
Mittel zusätzliche Buildersubstanzen enthält, kommen dafür vorzugsweise ökologisch
unbedenkliche Substanzen, wie z. B. Zitronensäure und deren Salze bzw. Zeolith A,
in Betracht.
[0021] Das erfindungsgemäße Mittel kann im Sinne eines Universalreinigungsmittels sowohl
für das manuelle Reinigen von Gegenständen mit harten Oberflächen, beispielsweise
Geschirr, als auch zum Waschen von Textilien von Hand oder in der Waschmaschine bei
niederen Temperaturen von Zimmertemperatur bis ca. 60 °C, mit Schwerpunkt bei der
30 - 40 °-Wäsche, eingesetzt werden. Das pastenförmige Mittel zeichnet sich durch
gute Lagerstabilität und einfache Dosierung aus; dazu wird das Mittel entweder aus
weichen Kunststoffflaschen oder Schlauchbeuteln als pastöser Strang oder als hochviskose
Flüssigkeit ausgepreßt oder aber aus Behältern mit größeren Öffnungen mit einem Spatel
oder einem Löffel entnommen, wobei man die beispielsweise mit einem Teelöffel oder
Eßlöffel zu entnehmende Menge gleich in einfacher Weise auch als Dosierungsmaß benutzen
kann. Als Behälter mit größeren Öffnungen eignen sich beispielsweise runde oder eckige
Dosen bzw. Schachteln aus Blech, Kunststoff oder beschichtetem Karton mit einfachen
Deckeln zum Verschließen.
[0022] Die erfindungsgemäßen Mittel lassen sich in an sich bekannter Weise dadurch herstellen,
daß man das Alkylglykosid und das Disalz, vorzugsweise in Form von konzentrierten
wäßrigen Pasten in dem gewünschten Mengenverhältnis miteinander vermischt und die
gewünschte Konzentration und Viskosität, gegebenenfalls durch Hinzufügen von Wasser
und/oder einem Verdickungsmittel, einstellt, so daß die Konzentration im Bereich von
10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, und die Viskosität im Bereich von
etwa 1000 bis 200 000, vorzugsweise 2000 bis 100 000, und insbesondere 5000 bis 90
000 liegt, und wobei man gegebenenfalls den pH-Wert der Mischungen (bezogen auf die
Messung einer 10 %igen Lösung) gegebenenfalls durch Zugabe eines Regulators auf einen
annähernd neutralen Wert einstellt. Als pH-Wertregulatoren kommen system- und umweltverträgliche
Säuren, wie zum Beispiel Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure, Äpfelsäure, technische
Gemische aus Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure, oder anorganische Säuren,
wie zum Beispiel Schwefelsäure in Betracht.
Beispiele
Beispiel 1
[0023] Als Alkylglykosid wurde eine 58,7 %ige wäßrige Paste eines Kokosfettalkylglucosids
mit C₁₂/C₁₄-Verteilung von etwa 3 : 1 und einem Oligomerisierungsgrad von 1,3 und
als Disalz das Natriumsalz der Alpha-Sulfo-C₁₆/C₁₈-Talgfettsäure als 28 %ige wäßrige
Paste verwendet. Das pastenförmige Mittel wurde durch Vermischen von 13,5 g des Alkylglykosids
und 4,5 des Disalzes, jeweils bezogen auf die wasserfreie Substanz, und Zugabe von
1,0 Gew.-% Carboxymethylcellulose in Pulverform hergestellt, durch Zugabe von Zitronensäure
wurde die Paste auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt. Die Viskosität der so hergestellten
Paste (nach Höppler, 20 °C) wurde mit 27.960 ermittelt.
Tellerspülvermögen:
[0024] Zur Bestimmung des Tellerspülvermögens wurde das pastenförmige Mittel in einer Konzentration
von 1 g/l in 45 °C warmen Wasser gelöst. Diese Dosierung entspricht etwa der Menge
von einem Teelöffel pro 5 l Wasser. Es wurden zwei Reinigungsflotten mit jeweils
verschiedenen Wasserhärten, d. h. 3 °dH und 16 °dH hergestellt. Als Standardanschmutzung
wurde Rindertalg (ca. 1,7 g pro Teller) verwendet (siehe H.-J. Lehmann, Fette, Seifen,
Anstrichmittel
74, (1972), Seiten 163 bis 165).
Maximale Tellerzahl in Wasser von 3 °dH: 20
Maximale Tellerzahl in Wasser von 16 °dH: 17.
Bestimmung des Waschvermögens
[0025] Die Bestimmung wurde im Launderometer bei 40 °C, Dosierung 3 g Paste pro Liter, in
Wasser von 16 °dH Testlappen aus Baumwolle, veredelter Baumwolle, Mischgewebe aus
Polyester/veredelter Baumwolle und Polyester mit einer Standardanschmutzung aus synthetischem
Hautfett und synthetischem Straßenstaub und bei einem Flottenverhältnis von 1 : 30
durchgeführt. Von den gewaschenen Textilproben wurden die Remissionswerte bestimmt
und daraus ein Mittelwert errechnet. Es wurde ein Wert von 44,4 ermittelt; Ausgangswert
26. Ein gleichartiger Waschversuch bei Raumtemperatur ergab den Remissionswert 40,9.
Beispiel 2
[0026] Es wurde das Alkylglykosid des Beispiels 1 verwendet; als Disalz wurde anstelle des
Natriumsalzes von Beispiel 1 das entsprechende Magnesiumsalz eingesetzt. Im übrigen
wurde wie in Beispiel 1 eine Paste mit 18 % Tensidgehalt, allerdings im Mengenverhältnis
Alkylglykosid : Disalz wie 3 : 2, hergestellt. Das verwendete Wasser hatte die Härte
16 °dH. Die Bestimmung des Tellerspülvermögens ergab die Zahl von 17 Tellern. Das
Waschvermögen mit dieser Paste wurde wie in Beispiel 1 im Launderometer mit Testlappen
aus Polyester/Baumwolle veredelt und einer Standardanschmutzung aus Staub/ Hautfett
ermittelt. Dabei wurde der Remissionswert 42 gemessen. Zusätze von Neutralsalzen
wie Natriumsulfat bzw. Buildersubstanzen, wie Natriumtriphosphat hatten einen wirkungssteigernden
Einfluß.
Beispiel 3
[0027] In diesem Beispiel werden die Eigenschaften eines erfindungsgemäßen Mittels mit
einem pastenförmigen Reinigungsmittel des Standes der Technik verglichen.
Nach der Vorschrift der britischen Patentschrift 2 184 452, Beispiel C, wurde eine
Paste der folgenden Zusammensetzung hergestellt: 23 Gew.-% Kokosalkoholsulfat, 1,0
Gew.-% Triethanolamin, 24,5 Gew.-% Natriumtriphosphat, 6,0 Gew.-% Soda, 1,1 Gew.-%
Carboxymethylcellulose, 2,5 Gew.-% Natriumsulfat, Rest Wasser.
[0028] Bezogen auf ihren Tensidgehalt an Kokosalkoholsulfat besaß diese Paste 23 Gew.-%
tensidische Wirkstoffe. Die Paste war weiß und nicht mehr fließfähig, die Viskosität,
bestimmt nach Brookfield im Helipath bei Raumtemperatur (RVF), betrug 350 000 mPas.
[0029] Das erfindungsgemäße Mittel hatte die Zusammensetzung
10 Gew.-% Alkylglykosid wie in Beispiel 1,
8 Gew.-% Natriumdisalz wie in Beispiel 1,
2,0 Gew.-% Carboxymethylcellulose
Rest Wasser.
[0030] Vom Aussehen her handelte sich dabei um eine weiße, gerade noch fließfähige Paste
der Viskosität 87 500 mPas.
[0031] Während sich das erfindungsgemäße Mittel nach dem oben angegebenen Test in 2 Minuten
und 10 Sekunden zu einer trüben, leicht perlglänzenden Reinigungsflotte gleichmäßig
verteilte, wurden dafür beim bekannten Mittel 12 Minuten und 30 Sekunden benötigt.
[0032] Das Tellerspülvermögen wurde mit 1 g/l der beiden Produkte in Wasser von 45 °C gemessen.
Erfindungsgemäßes Mittel: 16 Teller bei 3 °dH, 15 Teller bei 16 °dH. Bekanntes Mittel:
12 Teller bei 3 °dH, 3 Teller bei 16 °dH.
[0033] Das Waschvermögen wurde im Launderometer bei 40 °C, Dosierung 3 g/l, Wasserhärte
16 °dH, Flottenverhältnis 1 : 30, mit den bereits in Beispiel 1 angegebenen Testanschmutzungen
bestimmt. Es wurden für beide Pasten der gleiche durchschnittliche Remissionswert
von 42 gefunden.
[0034] In der Gesamtbeurteilung schneidet die bekannte Rezeptur wegen des geringeren Tellerspülvermögens
und des schlechteren Auflöseverhaltens sowie wegen ihres Gehaltes an unerwünschtem
Natriumtriphosphat deutlich schlechter als die erfindungsgemäße Rezeptur ab.
1. Pastenförmiges Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend nichtionische und anionische
Tenside, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen eine Tensidkombination aus
einem Alkylglykosid als nichtionischem Tensid und einem Alpha-Sulfofettsäuredisalz
als anionisches Tensid auf wäßriger Basis enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von Alkylglykosid
zu Alpha-Sulfofettsäuredisalz 10 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise 8 : 1 bis 1 : 1 beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge, bestehend
aus Alkylglykosid und Alpha-Sulfofettsäuredisalz 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 15
bis 35 Gew.-%, beträgt.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer
Bestandteil eine Seife in einer Menge, die maximal der Alpha-Sulfofettsäuredisalz-Menge
entspricht, vorhanden ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Verdickungsmittel,
vorzugsweise Carboxymethylcellulose in einer Menge zur Einstellung einer viskos fließfähigen
bis pastenförmig festen Konsistenz enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
annährend neutralen pH-Wert aufweist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es in untergeordneten
Mengen übliche Zusätze für Wasch- und Reinigungsmittelpasten vom Typ der Farb- und
Duftstoffe, Enzyme, Elektrolytsalze, Buildersubstanzen, pH-Wertregulatoren enthält.
8. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man Alkylglykosid und Disalz, vorzugsweise in Form von konzentrierten wäßrigen
Pasten, miteinander vermischt und gegebenenfalls durch Hinzufügen von Wasser und
gegebenenfalls einem Verdickungsmittel auf die Konzentration von 10 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, und eine Viskosität im Bereich von etwa 1000 bis 200
000 mPas, vorzugsweise 2000 - 100 00 mPas, insbesondere 5000 - 90 000, und gegebenenfalls
den pH-Wert durch Zugabe eines Regulators auf einen annährend neutralen Wert einstellt.