[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Einspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen, bei der bei sinkender Drehzahl
der Brennkraftmaschine eine Angleichung der Regelstange im Sinne einer Vermehrung
der je Pumpenhub geförderten Brennstoffmenge bewirkt wird, ist aus der DE-AS 20 35
946 bekannt. Die in der genannten Vorveröffentlichung beschriebene Angleichvorrichtung
ist insgesamt kompliziert aufgebaut und weist neben einer Vielzahl von Gestängen mit
Dreh- und Anlenkpunkten mehrere Reglerfedern auf. Besonders nachteilig ist, daß eine
durch das Zusammenwirken von Gestänge, Anlenkpunkten und Federsteifigkeiten der Federn
eingestellte Angleichcharakteristik nicht änderbar ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einspritzvorrichtung für Brennkraftmaschine
bereitzustellen, die für unterschiedliche Einsatzfälle von Brennkraftmaschinen mit
damit verbundenen unterschiedlichen Anforderungen an die Einspritzvorrichtung verwendet
werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Angleichbeginn drehzahlabhängig änderbar
ist und die Angleichmenge einstellbar ist. Dadurch ist die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung
universell verwendbar und die geförderte Brennstoffmenge kann entsprechend den Anforderungen
an die Brennkraftmaschine bezüglich unterschiedlicher Verwendungszwecke individuell
geändert bzw. eingestellt werden. Auch ist es möglich, die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung
für Brennkraftmaschinen unterschiedlicher Baureihen zu verwenden und die Einspritzvorrichtung
entsprechend den jeweiligen Anforderungen einer Baureihe einzustellen.
[0005] Gemäß vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ist der Angleichbeginn bei laufender
Brennkraftmaschine änderbar und auch die Angleichmenge bei laufender Brennkraftmaschine
einstellbar. Dies ist insbesondere für eine Großserienfertigung einer Brennkraftmaschine
besonders vorteilhaft, da die entsprechend produzierten Brennkraftmaschinen alle
gleich gefertigt und eingestellt werden können und erst bei Bekanntwerden beispielsweise
des Anbaugerätes auf eine bestimmte Angleichcharakteristik eingestellt werden müssen.
Auch ergibt sich dadurch die Möglichkeit, bei unterschiedlichen Anforderungen an
die Regelcharakteristik einer Brennkraftmaschine diese leicht einstellen zu können,
ohne daß die Brennkraftmaschine stillgesetzt werden muß oder gar neue Teile eingesetzt
werden müssen.
[0006] Gemäß weiterer vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der Regler einen einstellbaren
Vollastanschlag auf. Mit dem einstellbaren Vollastanschlag kann in sinnvoller Ergänzung
zu der Angleichmenge und dem Angleichbeginn ein weiterer wichtiger Parameter der Einspritzvorrichtung
beeinflußt werden.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung sind Vollastanschlag, Angleichbeginn und Angleichmenge
unabhängig voneinander beeinflußbar. Somit können die einzelnen Parameter gezielt
unabhängig voneinander variiert werden.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung sind Vollastanschlag, Angleichbeginn und Angleichmenge
über Einstellschrauben beeinflußbar. Damit ist eine besonders einfache Einspritzvorrichtung
geschaffen, bei der der Einstellvorgang der Angleichvorrichtung ohne Spezialwerkzeuge
erfolgen kann.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung sind die Einstellschrauben für Angleichbeginn und
Angleichmenge koaxial zueinander angeordnet, wobei die Einstellschraube zur Änderung
des Angleichbeginns als Hohlschraube ausgebildet ist und die Einstellschraube zur
Einstellung der Angleichmenge umfaßt. Damit kann mittels eines einzigen Servicepunktes
sowohl Angleichbeginn als auch Angleichmenge eingestellt werden.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zusätzlich noch die Einstellschraube
zur Einstellung des Vollastanschlages als Hohlschraube ausgebildet, die gleichzeitig
die Einstellschraube zur Änderung des Angleichbeginns koaxial umfaßt. Dabei kann
die Einstellschraube zur Einstellung des Vollastanschlags nur die Einstellschraube
zur Änderung des Angleichbeginns alleine umfassen oder aber die Einstellschraube zur
Änderung des Angleichsbeginns kann - wie zuvor ausgeführt - auch noch die Einstellschraube
zur Einstellung der Angleichmenge umfassen. Besonders bei Ausbildung gemäß der zuletzt
genannten Variante wird eine äußerst kompakte Einstellvorrichtung geschaffen, mit
der sämtliche zuvor beschriebene Angleichungen vorgenommen werden können.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung sind sämtliche Einstellschrauben gegen unbeabsichtigtes
Verdrehen sicherbar. Dies erfolgt zum einen dazu, daß während des Betriebs der Brennkraftmaschine
sich die Regelcharakteristik der Einspritzvorrichtung nicht ungewollt verändert,
zum andern kann dadurch ungewollten Manipulationen an der Einspritzvorrichtung durch
nicht autorisiertes Servicepersonal an der Einspritzvorrichtung vorgebeugt werden,
wenn die Sicherung der Einstellschrauben zumindest teilweise beispielsweise mit einer
Art Siegellack erfolgt.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1: einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Angleichvorrichtung,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Angleichvorrichtung und
Fig. 3: ein Einspritzdiagramm, in dem die Verstellmöglichkeiten der Angleichvorrichtungen
eingetragen sind.
[0014] Von der Einspritzvorrichtung einer Brennkraftmaschine ist nur der erfindungsgemäße
Teil der Angleichvorrichtung 1 dargestellt. In das Gehäuse 2 der Einspritzvorrichtung
oder eines anderen Teils der Brennkraftmaschine bei Einzeleinspritzvorrichtungen
und einer zentralen Regelstange 6 ist eine Öffnung eingearbeitet, die einen zylinderförmigen
Abschnitt 3 und daran anschließend einen Gewindeabschnitt 4 mit kleinerem Durchmesser
aufweist. Im Innern der Einspritzvorrichtung oder der Brennkraftmaschine ist in Verlängerung
zu der Mittelachse 5 der Angleichvorrichtung 1 die Regelstange 6 oder ein mit der
Regelstange 6 in Verbindung stehendes Übertragungsglied angeordnet.
[0015] Die Anleichvorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus drei koaxial zueiander angeordneten
Einstellschrauben 7, 8 und 9 sowie einer Angleichfeder 10. Die äußere Einstellschraube
7 zur Einstellung des Vollastanschlages ist als Hohlschraube ausgebildet und in den
Gewindeabschnitt 4 der Öffnung eingeschraubt. Die Einstellschraube 7 für den Vollastanschlag
weist zusammenwirkend mit dem zylinderförmigen Abschnitt 3 eine Ringnut 11 auf, in
die ein Rundschnurring 12 eingelegt ist, der die Einstellschraube 7 für den Vollastanschlag
gegenüber dem Gehäuse 2 abdichtet. Weiterhin weist die Einstellschraube 7 auf der
Seite der Ringnut 11 liegenden Stirnseite einen Schlitz 13 (siehe auch Fig. 2) auf,
in den ein mit einer entsprechend breiten Klinge versehener Schraubendreher zum Verdrehen
der Einstellschraube 7 eingesetzt werden kann. Auf dem der Regelstange 6 zugewandten
Ende der Einstellschraube 7 ist im geringen Abstand von der Stirnseite eine Innenringnut
14 eingearbeitet, in die ein Sprengring 15 eingesetzt ist.
[0016] Weiterhin ist der Innenumfang der Einstellschraube 7 im Bereich des mit dem Gewindeabschnitt
4 zusammenwirkenden Außenbereichs mit einer zylinderförmigen Innenoberfläche 16 versehen,
während der zu dem zylinderförmigen Abschnitt 3 achsparallel liegende Innnenabschnitt
der Einstellschraube 7 mit einem Innengewinde 17 versehen ist.
[0017] In das Innengewinde 17 ist eine kurze Hohlschraube eingedreht, die die Einstellschraube
8 zum Ändern des Angleichbeginns darstellt. Die Einstellschraube 8 für den Angleichbeginn
weist an ihrem zur Außenseite der Angleichvorrichtung 1 weisenden Ende ebenfalls
einen Außenschlitz 18 (Fig. 2) auf, mittels den sie verdreht werden kann. Innen ist
die Einstellschraube 8 wiederum mit einem Gewinde versehen, in das die Einstellschraube
9 zum Einstellen der Angleichmenge eingeschraubt ist. Auf der der Regelstange 6 zugewandten
Stirnseite 19 der Einstellschraube 8 stützt sich die Angleichfeder 10 ab, die sich
mit ihrem gegenüberliegenden Ende wiederum auf einem Schiebestück 20 abstützt. Das
Schiebestück 20 ist auf der zylinderförmigen Innenoberfläche 16 axial verschiebbar,
wobei der maximale Verschiebeweg durch den Sprengring 15 und dem Beginn des Innengewindes
17, das einen Absatz zu der zylinderförmigen Innenoberfläche 16 bildet, festgelegt.
Das Schiebestück 20 weist einen Fortsatz 21 auf, der sich axial in Richtung der Regelstange
6 erstreckt. Der zuvor genannte maximale Verchiebeweg des Schiebestücks 20 wird -
wie zuvor gesagt - von dem Innengewinde 17 aber nur dann gebildet, wenn die Einstellschraube
9 für die Angleichmenge entsprechend weit herausgedreht ist. Ansonsten stützt sich
der der Einstellschraube 9 zugewandte Teil des Fortsatzes 21 nach entsprechenden Verschieben
des Schiebestücks 20 an der Einstellschraube 9 ab. Die Einstellschraube 9 weist übrigens
ebenfalls einen Schlitz 22 (siehe auch Fig. 2) auf. Die äußere Einstellschraube 7
für den Vollastanschlag ist mittels eine Spannpratze 23, die über eine nicht näher
dargestellte Schraubverbindung 24 mit dem Gehäuse 2 verbunden ist, gegen unbeabsichtiges
Verdrehen gesichert. Zum Schutz gegen unbeabsichtigtes und unberechtigtes Verdrehen
der Einstellschrauben 8 und 9 für Angleichbeginn und Angleichmenge ist vor dem Außenschlitz
18 und dem Schlitz 22 in die als Hohlschraube ausgebildete Einstellschraube 7 eine
Kappe 25 eingesetzt. Diese Kappe ist durch entsprechende Vorichtungen (Siegellack)
gegen unberechtigtes Entnehmen gesichert.
[0018] Die Funktion der erfidungsgemäßen Angleichvorrichtung wird nun anhand Fig. 3 erläutert.
Fig. 3 stellt ein Diagramm dar, in dem die Einspritzmenge über der Drehzahl der Brennkraftmaschine
aufgetragen ist. Die Reglerkennlinie ist durch die Eckpunkte A, B, C, D, E und F festgelegt.
Dabei kann im wesentlichen der Bereich der Reglerkennlinie von C bis D durch die erfindungsgemäße
Angleichvorrichtung 1 beeinflußt werden. Die Steigung des Abschnittes C-D (mit I gekennzeichnet)
stellt die angleichmenge dar, während der Angleichbeginn durch Verschieben des Punktes
D entsprechend III änderbar ist. Der Vollastanschlag wird durch entsprechendes Verschieben
der Eckpunkte D und E gemäß II verstellt.
[0019] Ausgehend vom Vollastpunkt E sind beispielsweise die auf die Regelstange 6 einwirkenden
Kräfte von einem nicht dargestellten Fliehkraftregler, der in geeigneter Form in gleicher
Wirkrichtung wie die Angleichvorrichtung 1 auf die Regelstange 6 einwirkt, mit einer
Reglerfeder, die die Regelstange auf ihrer nicht dargestellten gegenüberliegenden
Seite beaufschlagt, im Gleichgewicht. Bei abnehmender Drehzahl wird die von dem Fliehkraftregler
ausgeübte Kraft auf die Regelstange 6 kleiner, so daß die Angleichfeder 10 von der
nicht dargestellten Regelfeder über die Regelstange 6 und das Schiebestück 20 zusammengedrückt
wird, wodurch die Fördermenge vergrößert wird. Dabei wird durch Verdrehen der Einstellschraube
8 die Vorspannung der Angleichfeder 10 verändert, wodurch das Kräftegleichgewicht
der an der Regelstange 6 angreifenden Federn (Fliehkraftregler, Regelfeder und Angleichfeder)
verändert wird, womit aber der Punkt D entsprechend III auf der Drehzahlachse verschoben
wird. Die Angleichfeder 10 wird bei weiter abnehmender Drehzahl durch die entsprechend
kleiner werdende von dem Fliehkraftregler auf die Regelstange 6 ausgeübte Kraft 50
weit zusammengedrückt, bis das Schiebestück 20 an der Einstellschraube 9 anliegt.
Damit ist der Punkt C mit der entsprechenden Vergrößerung der Einspritzmenge entsprechend
I erreicht. Durch Verdrehen der Einstellschraube 9 kann die Angleichung der Einspritzmenge
eingestellt werden. Durch Verdrehen der Einstellschraube 7 wird der Einsatzpunkt der
Angleichvorrichtung 1 insgesamt verstellt, so daß die Einrichtung erst bei entsprechend
größeren oder kleineren Einspritzmengen entsprechend der Regelstangenstellung 6 ihre
Funktion aufnimmt.
1. Einspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen, die zumindest einen Regler aufweist,
der bei sinkender Drehzahl der Brennkraftmaschine eine Angleichung des Regelorgans
(6) im Sinne einer Vermehrung der je Pumpenhub geförderten Brennstoffmenge bewirkt
(+ Angleichung), dadurch gekennzeichnet, daß der Angleichbeginn drehzahlabhängig
änderbar ist und die Angleichmenge einstellbar ist.
2. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Angleichbeginn
bei laufender Brennkraftmaschine änderbar ist.
3. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Angleichmenge
bei laufender Brennkraftmaschine einstellbar ist.
4. Einspritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler einen einstellbaren Vollastanschlag aufweist.
5. Einspritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Vollastanschlag, Angleichbeginn und Angleichmenge unabhängig
voneinander beeinflußbar sind.
6. Einspritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Vollastanschlag, Angleichbeginn und Angleichmenge über
Einstellschrauben (7, 8, 9) beeinflußbar sind.
7. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellschrauben (7, 8) für Angleichbeginn und Angleichmenge
koaxial zueinander angeordnet sind, wobei die Einstellschrauben (8) zur Änderung
des Angleichbeginns als Hohlschraube ausgebildet ist und die Einstellschraube (9)
zur Einstellung der Angleichmenge umfaßt.
8. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellschraube (9) zur Einstellung des Vollastanschlages
als Hohlschraube ausgebildet ist, die die Einstellschraube (8) zur Änderung des Angleichbeginns
koaxial umfaßt.
9. Einspritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellschrauben (7, 8, 9) gegen Verdrehen sicherbar
sind.