(19)
(11) EP 0 356 398 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.1990  Patentblatt  1990/09

(21) Anmeldenummer: 89810620.8

(22) Anmeldetag:  21.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A43B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 22.08.1988 CH 3114/88

(71) Anmelder: ALUXA AG
LI-9490 Vaduz (LI)

(72) Erfinder:
  • Girardelli, Helmut
    CH-9413 Oberegg (CH)

(74) Vertreter: Fischer, Franz Joseph et al
c/o Bovard AG Optingenstrasse 16
CH-3000 Bern 25
CH-3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Grössenverstellbarer Skischuh


    (57) Beim grössenverstellbaren Skischuh kann die Länge und/oder die Breite verstellt werden. Die Schale des Schuhs ist mindestens in zwei Teile, vorzugsweise in vier Teile (1,2,­3,4) aufgeteilt. Die mehrteilige Schale ist vorn und hin­ten individuell verstellbar und besitzt vorwiegend eine Stützfunktion. Die Isolation und Abdichtung gegen Feuch­tigkeit wird durch einen speziellen, dehnbaren Innenschuh übernommen, welcher gleichzeitig mit der Verstellung der Schale an die Fussgrösse angepasst wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen grössenver­stellbaren Skischuh, welcher in seiner Länge und/oder Breite verstellt werden kann.

    [0002] Die bekannten Skischuhe müssen in verschiedenen Grössen bereitgestellt werden, damit jeder Skifahrer seine pas­sende Schuhnummer findet. Dies führt dazu, dass bei der Herstellung eine Anzahl von verschiedenen Werkzeugen er­forderlich ist und dass der Handel ein verhältnismässig grosses Lager halten muss, um die Nachfrage der Kunden zu befriedigen. Vielfach muss also der Skifahrer das Schuh­modell oder die Schuhmarke aufgrund der Fussform auswählen und ist unter Umständen in seiner Wahl stark einge­schränkt. Die vorliegende Erfindung soll diesem Problem Abhilfe schaffen, indem ein Skischuh zur Verfügung ge­stellt wird, der in seiner Länge und/oder in seiner Breite verstellbar ist und demzufolge den unterschiedlichsten Fussgrössen und -formen präzise angepasst werden kann.

    [0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demzufolge die im Anspruchsteil definierten Gegenstände.

    [0004] Die erfindungsgemässen Skischuhe sind Schalenskischuhe, welche die Ansprüche des Allround-Skifahrers, wie auch des Rennläufers abdecken sollen.

    [0005] Der erfindungsgemässe Skischuh besitzt eine Schale, die in Längs- und/oder Querrichtung zur Schuhlängsachse in zwei bzw. vier Teile aufgeteilt ist. Die aneinanderstossenden Grenzlinien dieser vier Schalenteile sind in der Regel so ausgestaltet, dass sie bei ihrer gegenseitigen Verschie­ bung in einem gewissen Verstellbereich überlappen. Die an­einanderstossenden oder überlappenden Flächen sind so aus­gebildet, dass das Eindringen von Schnee und Wasser weit­gehend verhindert wird. Ist die Sohle in die Schalenteile integriert, kann zwischen dem Sohlenvorderteil und dem Ab­satz eine Lücke vorhanden sein, die je nach der Längenein­stellung breiter oder schmaler ist. In diesem Fall müssen jedoch die darüberliegenden Teile der Schale des Skischuhs genügend stabil miteinander verbunden sein. Zur Verbindung und zur Verstellung der Schalen- bzw. Sohlenteile dienen Verstellmittel, wie beispielsweise Stellschrauben oder Führungsglieder in Führungskanälen, durch welche der Ab­stand der einzelnen Teile genau festgelegt und fixiert werden kann.

    [0006] Bei der längsverstellbaren Ausführungsform besteht die Schale aus einem Vorderteil und einem Fersenteil, vorzugs­weise überlappend. Die Ueberlappungsstelle kann so ausgebildet sein, dass sie eine Dichtung enthält, die ein Eindringen von Wasser vermeidet. Im weiteren können die beiden Schalenteile bei der breitenverstellbaren Ausfüh­rungsform so ausgebildet sein, dass sie eine Dichtung enthält, die ein Eindringen von Wasser vermeidet. Im wei­teren können die beiden Schalenteile bei der breitenver­stellbaren Ausführungsform so ausgebildet sein, dass sie im verstellbaren Bereich deformierbar sind. Die Defor­mierbarkeit kann durch eine Ueberlappungsstelle, durch Falten, durch eine balgartige Ausgestaltung oder durch einen variablen Zwischenraum bewerkstelligt werden.

    [0007] Da bei einem grössenverstellbaren Skischuh ebenfalls die Lage des Gelenks zwischen Schale und Schaft angepasst wer­den sollte, besitzt der erfindungsgemässe Skischuh vor­zugsweise ein höhenverstellbares Gelenk. Beim Anpassen der Grösse des Skischuhs muss das Gelenk entsprechend den ana­tomischen Voraussetzungen angepasst werden. Ist die Höhe einmal korrekt angepasst, braucht dieses Gelenk vom Ski­fahrer später nicht mehr verstellt zu werden. Demzufolge kann ein solcher Schuh auf den Markt gebracht werden, in welchem das Gelenk erst bei der Anpassung an der richtigen Stelle montiert wird. Dabei ist der Schuh fabrikmässig so vorbereitet, dass das Gelenk auf einfache Weise an ver­schiedenen zweckmässigen Positionen montiert werden kann.

    [0008] Der erfindungemässe Skischuh besitzt ebenfalls einen spe­ziellen Innenschuh, welcher eine Anpassung des Schuhs an eine bestimmte Fussgrösse ermöglicht. Der Innenschuh ist vorzugsweise aus einem dehnbaren und wasserdichten Mate­rial. Er ist an der Fussspitze, an der Ferse und am Schuh­rand an der Schale bzw. am Schaft fixiert. Dies kann z.B. durch Einrasten eines geeigneten Kunststoffteils des In­nenschuhs in eine Oeffnung an der Schale geschehen. Bei der Längenverstellung wird der Innenschuh gedehnt, wobei die Ausübung von Druck auf die Zehen vermieden wird. Die Weite des Innenschuhs muss so gewählt werden, dass der Druck auf den Fuss in den möglichen Grössenbereichen an­nehmbar ist.

    [0009] Die vorliegende Erfindung wird durch spezielle Ausfüh­rungsformen gemäss der nachstehenden Figuren näher er­läutert; es zeigt:

    Fig. 1 eine Schale eines erfindungsgemässen längen- und breitenverstellbaren Skischuhs,

    Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des gleichen Gegen­standes, jedoch mit einer vom Schalenteil ge­trennten Sohle,

    Fig. 3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Ski­schuhs mit einem speziellen Verschlusssystem,

    Fig. 4 eine Ansicht des gleichen Gegenstandes von hin­ten und

    Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines erfin dungsgemässen Skischuhs ohne Innenschuh.



    [0010] Fig. 1 zeigt die Schale eines verstellbaren Skischuhs mit einer integrierten Sohle, die aus den Blöcken 7,8,9 und 10 besteht, wobei an den Stirnflächen 18 und 19 Adapterstücke befestigt werden können. Das tragende Element dieses Ski­schuhs ist die Schale aus den Teilen 1,2,3 und 4, die vor­zugsweise aus Leichtmetall gefertigt sind und die sowohl in Längsrichtung wie auch in Breitenrichtung gegeneinander verschiebbar sind. In der Breitenrichtung wird sie durch die Stellschrauben 13,20 verstellt, während in der Längs­richtung die Schrauben 16 zur Einstellung der korrekten Länge dienen. Die Schalenteile 1 und 3 bzw. 2 und 4 sind durch die Abdeckelemente 5 und 6 verstellbar verbunden. Die Abdeckelemente können auch weggelassen werden, wenn die Schalenteile 1 und 3 bzw. 2 und 4 überlappen. An der Schale ist der Kippschaft (nicht gezeigt) mittels des Ge­lenkes 15 befestigt.

    [0011] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfin­dungsgemässen Skischuhs. Dieser Skischuh besitzt einer­seits eine zweiteilige Sohle mit dem vorderen Teil 21 und dem Fersenteil 22. Die beiden Sohlenhälften sind durch die Führungsstäbe 23 miteinander verbunden. Zur Feststellung der Sohlenlänge dienen die Stellschrauben 24, die entweder in der Fersenhälfte oder auch in der vorderen Hälfte ange­ordnet sein können. Auf der oberen Seite der Sohle sind die Befestigungsbohrungen 25 vorhanden, die vorzugsweise mit Innengewinden versehen sind. Weiter sind in den beiden Sohlenhälften die Führungsnuten 26 und 27 vorhanden. Sie dienen zur Aufnahme der an der Schale vorhandenen Stell­schrauben 30, 31 einschliesslich der entsprechenden, mit entgegengesetzten Innengewinden versehenen Befestigungs­mittel 32, 33. In den Nuten 26 und 27 sind die Führungs­mittel 28 und 29 vorhanden, welche zur Führung der Stell­schrauben 30 und 31 mittels der Führungsnuten 34 und 35 dienen. Die genannten Führungsmittel 28 und 29 und die dazu passenden Führungsnuten 34 und 35 in den Stellmitteln 30 und 31 dienen ebenfalls zur Zentrierung der Schale be­züglich der Schuhsohle. Durch diese Anordnung kann eben­falls eine individuelle Verstellung der Vorder- und Hin­terhälfte vorgenommen werden.

    [0012] Die Schale besteht zur Hauptsache aus vier Teilen 36 - 39. Das gegenseitige Verschieben dieser Schalenteile kann zur korrekten Längen- bzw. Seitenverstellung ausgenutzt wer­den. Diese Schalenteile werden mittels Schrauben oder Nie­ten durch die länglichen Löcher 40, 41, 42, 43 und die entsprechenden Bohrungen 25 an der Sohle befestigt. Diese Befestigung sollte gerade so satt sein, dass die Schalen­teile bezüglich der Sohle in Breitenrichtung noch ver­schiebbar sind. Die Breitenverstellung des Skischuhs er­folgt durch die bereits erwähnten Stellschrauben 30 und 31 sowie durch die zusätzlichen Stellschrauben 44 und 45. Zum seitlichen Abschluss können beidseitig auf die Schale noch die Abdeckplatten 46 aufgeschraubt werden, beispielsweise mittels Schrauben durch die Langlöcher 47. Alternativ kön­nen die seitlichen Abdeckplatten ebenfalls durch spezielle Kunststoffstifte mit Widerhaken befestigt werden.

    [0013] Da für die spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäs­sen Skischuhs ein wasserdichter und elastischer Innenschuh vorgesehen ist, braucht die Schale nicht speziell gegen Nässe abgedichtet zu werden. Für die Befestigung des In­nenschuhs sind an der Schale im Zehenbereich die Oeffnung 48 und im Fersenbereich die Oeffnung 49 vorgesehen. Für den Innenschuh sind spezielle Kunststoffendstücke vorge­sehen, welche durch die Oeffnungen 48 und 49 aufgenommen werden können. Der Innenschuh wird zusätzlich noch durch den Rand des Schaftes fixiert. Der Schaft wird an der Schale durch ein Gelenk befestigt, welches in den Oeff­nungen 50 verankert ist. Hierzu kommt ein verstellbares oder auch ein festes Gelenk in Frage. Zur Anpassung an spezielle Fussformen wird ein verstellbares Gelenk vor­gezogen. Der in der Fig. 2 nicht dargestellte Schaft kann höhenverstellbar sein, damit der Schuh vollständig an die Grösse des Benutzers angepasst werden kann. Der Skischuh besitzt ebenfalls Befestigungsvorrichtungen zum Anbringen einer Verschlussklappe. Diese Verschlussklappe wird vor­zugsweise gleichzeitig am Schaft und an der Schale befe­stigt. Diese nicht dargestellte Verschlussklappe ist vor­zugsweise so ausgebildet, dass eine einwandfreie Anpassung an den Fuss des Benutzers möglich ist. Dies kann bei­spielsweise durch eine doppelwandige Klappe erzielt wer­den, wobei der Abstand der beiden Wände individuell ein­stellbar ist.

    [0014] Das in Fig. 2 dargestellte Prinzip kann selbstverständlich ebenfalls auf Skischuhe angewandt werden, deren Schalen­teile gegenseitig abgedichtet sind. Hierzu wird vorzugs­weise ein dünnes Schalenmaterial verwendet. In Frage kom­men beispielsweise Kunststoffschalen oder Schalenteile aus Leichtmetall, beispielsweise aus einer kunststoffbeschich­teten Aluminiumlegierung.

    [0015] Zum erfindungsgemässen Skischuh ist ein spezieller Innen­schuh erforderlich, welcher dehnbar ist und welcher keinen unangenehmen Innendruck auf den Fuss ausübt. Ein solcher Innenschuh kann aus einem textilen, elastischen Material hergestellt werden. Das Material ist vorzugsweise mehr­schichtig aufgebaut, wobei die äusseren Schichten aus ge­stricktem oder gewirktem Stoff besteht und dazwischen wat­teförmiges, isolierendes Material, wie beispielsweise Baumwolle, Polyester oder ähnliches, eingeschlossen ist. Das Material ist vorzugsweise gesteppt. Der aus diesem Ma­terial hergestellte Innenschuh wird mindestens teilweise mit einem wasserdichten Material beschichtet. Vorzugsweise wird dieser nur bis zum Knöchel beschichtet. Am Zehenteil und am Fersenteil befinden sich Kunststoffklappen, welche in die Oeffnungen 48 und 49 der Schale aufgenommen werden können und auch während der Verstellung in der gleichen Position bleiben. Zusätzlich wird der Innenschuh noch am oberen Rand des verstellbaren Schaftes befestigt. Im üb­rigen besitzt der Innenschuh im Gebiet des Schaftoberteils eine im Fachgebiet übliche Polsterung. Vorzugsweise be­sitzt der Innenschuh keine Lasche, da die Verschlussklappe des Skischuhs die erforderliche, verstellbare Polsterung aufweist.

    [0016] In den Fig. 3 bis 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Skischuhs dargestellt. Fig. 3 zeigt die Seitenansicht, Fig. 4 eine Ansicht von hinten und Fig. 5 eine perspektivische Darstellung.

    [0017] Der Skischuh besitzt vier Sohlenblöcke, nämlich die hinte­ren Sohlenblöcke 101 und die vorderen Sohlenblöcke 102, auf welche die vier Schalenstücke 103, 104, 105 und 106 angeordnet sind. Der vordere und hintere Teil der Schalen­stücke wird durch die Schalenzwischenstücke 107 und 108 verbunden, die durch verstellbare Befestigungsmittel mit den Schalenstücken verbunden sind. Der Schaft 109 ist mit­ tels dem Gelenk 110 mit der Schale kippbar verbunden. Als Besonderheit ist zu bemerken, dass der Schaft seitlich gegen vorne ausgedehnt ist. In der Einstiegsöffnung be­findet sich die gut gepolsterte Zunge 111, welche durch den Zungenbügel 112 an den Fuss gepresst wird. Der Zun­genbügel ist durch die Bohrung 113 nach vorne kippbar mit der Schale verbunden. An diesem Befestigungsbügel sind mehrere Verstell- und Befestigungsstreifen für die Zunge in Querrichtung angeordnet. Vorzugsweise sind diese Strei­fen 114 aus einem Nylonmaterial mit einem Klettenver­schluss versehen. Dadurch ist es möglich, dass der Zungen­bügel zusammen mit diesen Verstell- und Befestigungsstrei­fen einen Druck auf die Zunge 111 ausüben kann. Durch strafferes Anziehen der Streifen 114 kann der Druck auf den Fuss, insbesondere auf die Ristgegend erhöht werden. Der Befestigungsbügel besitzt einen Nocken 115, an welchem der Verschlusshebel eingreifen kann. Der Skischuh besitzt mindestens einen Verschlusshebel 116, welcher durch eine teilweise Drehbewegung in den Nocken 115 des Zungenbügels eingreifen kann. Der Verschlusshebel ist durch die Befe­stigungsschraube 117, welche gleichzeitig als Drehachse für den Verschluss dient, befestigt.

    [0018] Am Verschlusshebel 116 ist zusätzlich an seinem hinteren Ende der Verstellhebel 118 angebracht. Dieser Hebel ist mittels des Scharniers 119 befestigt, wobei beim Drehen der Verstellhebel in verschiedenen Stellungen einrasten kann. Auf diese Weise sind insbesondere zwei Stellungen möglich, nämlich eine rechtwinklige und eine gestreckte. In der gestreckten Einstellung hat dieser Verstellhebel keinen weiteren Einfluss auf den Schuh. Wird dieser Hebel bezüglich des Verschlusshebels 116 rechtwinklig in Rich­tung des Fersenteils des Schuhs umgeklappt, greift dieser Hebel 118 in eine Vorrichtung zur Blockierung des Schaftes in der Vorlagestellung ein. Diese Einrichtung besteht aus dem Gehäuse 120 für die Verstelleinrichtung, worin ein Dorn und eine Schraubenfeder auf solche Weise angeordnet ist, dass bei eingeklapptem Verstellhebel 118 eine Bewe­gung des Schaftes bezüglich der Schale gegen hinten nicht mehr möglich ist. Auf diese Weise befindet sich der Ver­stellhebel 118 zwischen dem Dorn und dem Gegenlager 121, welches eine Stellschraube 122 aufweist, wodurch im Zusam­menspiel mit dem Verstellhebel eine präzise Fixierung des Schaftes möglich ist. Die geschilderte Anordnung ermög­licht es, dass der Skifahrer während der Fahrt oder beim Anstehen an einen Skilift auf einfache Weise die Blockie­rung des Schaftes lösen kann. Diese entblockierte Stellung ermöglicht ebenfalls ein erleichtertes Gehen mit dem Ski­schuh, während in Fahrstellung nur eine beschränkte Bewe­gungsmöglichkeit besteht. Insbesondere ist keine Bewegung nach hinten möglich.

    [0019] Der Schaft weist überdies zum Einhängen des Zungenbügels 112 die gebogenen Laschen 123 auf. Diese Laschen sind auf beiden Seiten des Schaftes neben der Zunge vorhanden. Ein Spreizen des Zungenbügels erlaubt es, diesen in diese ge­bogenen Laschen einzuhängen. Im weiteren hat der Zungen­bügel im Zusammenspiel mit den gebogenen Laschen 123 zur Folge, dass bei Vorlagedruck ein zusätzlicher Druck auf die Lasche 111 ausgeübt wird, indem der Zungenbügel durch den vordersten Teil des Schaftes nach unten gedrückt wird. Auf diese Weise erhält der Fuss in dem Moment einen beson­ders festen Sitz, wenn Druck auf den Ski ausgeübt wird. Dadurch wird im richtigen Moment eine aussergewöhnlich präzise Skiführung ermöglicht. Im weiteren sind die Stellschrauben 124 zur Breiteneinstellung des Schuhs er­sichtlich. Vorn an den Sohlenblöcken 102 sind die Kupp­lungsflächen 125 und an den hinteren Sohlenblöcken 101 die Kupplungsflächen 126 ersichtlich. Diese Flächen können di­rekt für das Eingreifen einer Bindung dienen oder sie kön­nen mit Kupplungsstücken versehen werden, welche der Ein­satz des Schuhs in eine normierte Bindung erlauben.

    [0020] Zur besseren Erläuterung soll zusätzlich die Fig. 4 die­nen. Dabei entsprechen die Bezugszeichen den bereits im Zusammenhang mit der Fig. 3 diskutierten Teilen. Deutlich ersichtlich ist in Fig. 4 das Eingreifen des Verstellhe­bels 118 zwischen die beiden Teile 120 und 121, welche zur Blockierung des Schaftes bezüglich der Schale dienen. In der dargestellten Einstellung ist der Schaft blockiert, während in der ausgeklappten Stellung ein leichtes Kippen des Schaftes möglich ist, damit ist einerseits eine ent­spannte Fahrweise und andererseits ein leichteres Gehen möglich.

    [0021] Aus der Fig. 5, welche eine perspektivische Darstellung ist, ist insbesondere die Anordnung des Zungenbügels 112 und sein Eingreifen in die gebogenen Laschen 123 klar er­sichtlich. Unter den Bändern 114 ist die Zunge 111, nicht dargestellt) angeordnet. Je nach Form und Grösse des Schuhs können die Klettverschlussbänder 114 mehr oder we­niger angezogen werden. Auch aus dieser Darstellung ist zu begreifen, dass beim Kippen des Schaftes der Zungenbügel in der Nähe seiner vorderen Befestigung nach unten ge­drückt wird, was einen Druck auf das vorderste Befesti­gungsband 114 bewirkt, welches diesen Druck auf die Zunge überträgt. Wie in den schon vorher beschriebenen Ausfüh­rungsformen ist eine Abdichtung des Aussenschuhs nicht erforderlich, da zum Schuh ein anpassbarer und wasser­dichter Innenschuh vorgesehen ist. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zusätzliche Verstell- und Befe­stigungsstreifen für die Zunge am Zungenbügel 112 ange­ ordnet werden können. Je nach Beschaffenheit und Dicke der Zunge kann der Schuh den Bedürfnissen des Skifahrers an­gepasst werden.


    Ansprüche

    1. Grössenverstellbarer Skischuh, bestehend aus einem Aussenschuh und einem Innenschuh, worin der genannte Aussen­schuh eine Schale, einen Schaft, eine Sohle und Verschluss­mittel umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Schale in mindestens zwei Schalenteile unterteilt ist, und die Schale Verstellmittel aufweist, durch welche Verstell­mittel die Schalenteile zusammengehalten werden, und die Schuhgrösse durch Einstellen des Abstandes der genannten Schalenteile variiert werden kann.
     
    2. Skischuh gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Schale in einen vorderen Teil und einen hin­teren Teil aufgeteilt ist, wobei der Schuh durch Verstellung des Abstandes der Schalenteile längsverstellbar ist.
     
    3. Skischuh gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Schale in Längsrichtung in zwei Schalenteile aufgeteilt ist, und der Schuh durch Querverstellung der Schalenteile breitenverstellbar ist.
     
    4. Skischuh gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Schale durch zwei Ebenen in vier Teile (1, 2, 3, 4) aufgeteilt ist, wobei die Ebenen normal zur Sohlen­ ebene liegen und die erste Ebene normal zur Sohlenachse und die zweite Ebene parallel zur Sohlenachse verläuft, und die Schalenteile durch Verstellmittel so zusammengehalten wer­den, dass eine Längs- und eine Breitenverstellung möglich ist.
     
    5. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenteile (1, 2, 3, 4) des Skischuhs durch eine Mehrzahl von Stellschrauben (11, 12, 13, 14) zusammengehal­ten werden.
     
    6. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle entsprechend der Schale aufgeteilt ist.
     
    7. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle von der Schale unabhängig ist, und die Schale verstellbar auf der Sohle montiert ist.
     
    8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle in zwei Teile (21, 22) aufgeteilt ist, näm­lich einen vorderen und einen hinteren Teil, welche Sohlen­teile längsverstellbar miteinander verbunden sind, damit die Länge der Sohle entsprechend der Länge der Schale einge­stellt werden kann.
     
    9. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenteile (1, 2, 3, 4) an den angrenzenden Li­nien mindestens teilweise überlappen.
     
    10. Skischuh nach Anspruch 4, worin der Innenschuh wasserdicht ist.
     
    11. Skischuh nach Anspruch 10, worin der Innenschuh aus elastischem Material hergestellt ist und sich der Fuss­grösse anpasst.
     
    12. Skischuh nach Anspruch 11, worin der elastische Innenschuh am Vorderteil (48), am Fernsenteil (49) und am Rand des Schaftes fixierbar ist.
     
    13. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da­durch gekennzeichnet, dass auf der Innen- und Aussenseite des Schuhs die benachbarten Grenzlinien der Schalenteile (1,2,3,4) überlappend durch Deckplatten (6) mindestens teilweise abgedeckt sind.
     
    14. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge­kennzeichnet durch einen Kippschaft (109), der sich vom Gelenk (110) aus, durch welches er beweglich mit der Schale verbunden ist, beidseitig unter Bildung einer Gabel in Richtung der Schuhspitze ausdehnt.
     
    15. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, ge­kennzeichnet durch ein Verschlusssystem, bestehend aus einer Zunge (111), einem Zungenbügel (112), der eine geschlossene, dem Umriss der Zunge entsprechende Form aufweist, mindestens einem Verschlusshebel (116), welcher an einem Nocken (115) des Zungenbügels einrastet und mehreren, den Zungenbügel umfassenden, mit einem Klettenverschluss versehenen Bändern (114), welche in verschlossenem Zustand die Zunge an den Fuss anpressen.
     
    16. Skischuh gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeich­net, dass der Verschlusshebel (116) auf der Aussenseite des Schaftes schwenkbar befestigt ist, und er um eine Achse (117), im wesentlichen senkrecht zur Schaftachse und zur Sohlenachse schwenkbar ist.
     
    17. Skischuh gemäss Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Multifunktions-Verschlusshebel (116), der neben seiner Verschlussfunktion als weitere Funktion noch zur Arretierung der Vorlagestellung dient, indem er einen weiteren Hebel (118) aufweist, der beim Einschwenken in Richtung Schaft in eine in der Fersengegend angeordnete Vorrichtung (120,121) zur Begrenzung des Kippens nach hinten einrastet und somit die Kippbewegung des Schaftes gegen hinten begrenzt.
     
    18. Skischuh nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Kippschaft auf der dem Verschluss­hebel abgewandten Seite unmittelbar neben der Einstiegsöff­nung hakenförmig gebogene Laschen (123) aufweist, welche zum Einhängen des Zungenbügels (112) dienen.
     
    19. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da­durch gekennzeichnet, dass am Vorder- und Hinterteil (125, 126) der Sohle Kupplungsstücke zum Anpassen des Schuhs an eine Normbindung montiert sind.
     




    Zeichnung