[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharnier für Schranktüren o.dgl., mit einem an einer
Wand des Schranks befestigbaren Grundelement und einem an dem Grundelement lösbar
befestigtem Tragarm, der im Bereich seines vorderen Endes zumindestens eine Drehachse
aufweist, an der ein mit der Tür verbindbares Scharnierteil angelenkt ist.
[0002] Scharniere dieser Art sind sowohl als Topfscharniere als auch als Möbelscharniere
oder Einachsscharniere bekannt. Dabei enthalten die Topfscharniere und Möbelscharniere
als Grundelement eine Montageplatte, die auf der Wand des Schranks in einem bestimmten
Abstand von der Vorderkante des Schranks angeschraubt werden.
[0003] Türen können an Schränken in unterschiedlichen Stellungen angebracht werden, die
als Eckanschlag, Mittelwandanschlag oder einliegender Anschlag bezeichnet werden.
Üblich sind auch die Bezeichnungen aufliegende Türen, halbaufliegende Türen und einliegende
Türen. Bei den bisher bekannten Scharnieren muß je nach Art der gewünschten Verwendung,
d. h. der Art des Anschlags der Tür, entweder ein unterschiedlich geformter Tragarm
oder eine andere Montageplatte verwendet werden. Dadurch erhöhen sich die Kosten sowohl
der Herstellung als auch der Lagerhaltung. Die Gelenkarme sind üblicherweise mit den
inneren Traghebeln im Topfteil angelenkt, und sind bei Lieferung vormontiert. Die
anhängenden Gelenkarme an der Schranktüre sind bei Transport und Lagerung sehr hinderlich
und können Möbelteile beschädigen. Bei Universal-Scharnieren für innenliegende Türen
sind Montageplatten notwendig, die fast 20 mm hoch liegen, und je nach der Auflagenverstellung
ist eine Zwischenplatte notwendig.
[0004] Zum Stand der Technik gehören auch Klappenscharniere, die aber nur für eine bestimmte
Anschlagsart verwendbar sind. Bei einem Scharnier dieser Art (DE-A-23 25 057) können
beide Scharnierteile Topfelemente aufweisen. Eine Anbringung ist jedoch nur in der
Art möglich, daß beide Topfborhungen die Stirnkante des jeweiligen Schrankelementes,
also der Wand oder der Klappe, schneiden. Die Verbindung zwischen den beiden Topfelementen
durchsetzt die Mantelflächen der teilzylindrischen Topfelemente. Eine Verstellmöglichkeit
in Richtung senkrecht zu der Wand, in die die Topfbogen eingebracht ist, ist nicht
gegeben. Bei geschlossener Klappe ist von der Außenseite her die Gelenkverbindung
zu sehen.
[0005] Bei einem weitern Scharnier (DE-U-75 37 493) können ebenfalls beide Gelenkteile Scharnierelemente
aufweisen. Die Verbindung geschieht wiederum durch eine Mantelfläche der Topfelemente
und ist bei geschlossener Klappe von außen sichtbar. Es handelt sich wiederum um ein
Klappenscharnier.
[0006] Bei einem weitern Klappenscharnier (DE-U 69 41 322) kann das eine Scharnierteil gegenüber
seinem als Topfelement ausgebildeten Montageteil seitlich eingeschoben werden. Die
Gelenkverbindung geschieht durch Gelenkteile, die die topfähnlich ausgebildeten Elemente
durch eine Mantelfläche durchsetzen. Bei geschlossener Klappe ist die Gelenkverbindung
von außen zu sehen.
[0007] Bei einem bekannten Weitwinkelscharnier ist das Montageelement ebenfalls topfähnlich
aufgebaut. Der Tragarm ragt durch die Mantelfläche dieses Elements hindurch. Bei geschlossener
Klappe ist die Gelenkverbindung sichtbar. Eine universelle Anwendbarkeit ist hier
nicht gegeben.
[0008] Ein weiteres Möbelscharnier (DE-U 72 08 826) enthält einen Montagebock, an dem der
Tragarm befestigt werden kann. Der Montagebock, der sich umdrehen läßt, hat zwar unterschiedlich
tiefe Nuten. Dadurch kann der Tragarm in zwei Abständen von der Innenfläche der Wand
befestigt werden. Aufgrund eines kreisförmigen Umrisses läßt sich der Montagebock
auch in einer Topfbohrung festschrauben. In diesem Fall muß aber der Tragarm auch
innerhalb der Seitenwand angeordnet sein.
[0009] Bei einem weiteren Möbelscharnier (DE-C-25 54 130) ist das Montageelement topfähnlich
aufgebaut, wobei der Tragarm jedoch durch die Mantelfläche in das Montageelement eingesetzt
wird. Die Topfbohrung muß also so angebracht werden, daß sie die Stirnkante der Wand
des Schrankes schneidet. Dieses Scharnier ist nur für eine mögliche Anschlagart geeignet.
[0010] Beim einem weiteren Montageelement für Möbelscharnier (DE-C-25 49 352) ist die Montageplatte
auf einem Topfelement befestigt, wobei das Topfelement sich in eine Sacklochbohrung
einsetzen läßt. Die Montageplatte läßt sich aber nicht verstellen und steht weit über
die innere Wandfläche des Schranks vor. Auch dieses Scharnier ist nur für eine Anschlagart
bekannt.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier zu schaffen, das einen größeren
Anwendungsbereich hat und dadurch die Kosten sowohl der Herstellung als auch der Lagerung
verringert.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Grundelement ein
in eine Sacklochbohrung der Wand einsetzbares Topfelement ist, in das das Tragarmelement
eingreift und an dem es befestigt ist. Die Befestigung des Tragarmelements an dem
Topfelement hat der Vorteil, daß praktisch die gesamte Tiefe des Topfelementes für
den Tragarm zur Verfügung steht, so daß dieser Tragarm auch in unterschiedlichen Stellungen
innerhalb des Topfelements anbringbar sein kann. Dadurch erhöht sich die Zahl der
Anwendungsmöglichkeiten, da für einliegende und aufliegende Türen das gleiche Scharnier
verwendet werden kann.
[0013] In Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, daß das Tragarmelement zweiteilig aus
einem mit dem Topfelement verbindbaren Tragarm und einem diesem gegenüber verstellbaren,
die mindestens eine Achse enthaltenden Funktionselement aufgebaut ist. Auf diese Weise
läßt sich der Tragarm in ähnlicher Weise an dem Topfelement befestigen, wie dies bei
den bisherigen Tragarmelementen an den Montageplatten geschah. Zusätzlich aber steht
für die Verstellungsmöglichkeit die Tiefe des Topfelementes zur Verfügung, so daß
das Funktionselement mit geringem Aufwand noch um beachtilche Abstände verstellbar
ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Funktionselement in dem Topfelement
etwa senkrecht zur Ebene der Wand verstellbar angeordnet ist. Auf diese Weise läßt
sich der Abstand der Achse soweit verändern, daß ein Scharnier sowohl für aufliegende
als auch für einliegende Türen verwendet werden kann.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Tragarm eine axial festgelegte
verdrehbare Schraube aufweist, die in eine Gewindebohrung des Funktionselementes oder
eines mit diesem verbundenen Teils eingreift. Dann läßt sich das Funktionselement
durch Drehen der Schraube stufenlos vestellen und justieren.
[0015] Eine andere Möglichkeit der unterschiedlichen Anordnung des Funktionselementes an
dem Tragarm besteht darin, daß der Tragarm ein im Querschnitt U-förmiges Teil aufweist,
zwischen dessen Schenkel das Funktionselement einschiebbar ist. Dabei kann das Funktionselement
in mehreren unterschiedlichen Stellungen einschiebbar sein. Dies kann entweder dadurch
erreicht werden, daß das U-förmige Teil mehrere derartige Stellen enthält, oder aber
dadurch, daß unterschiedliche U-förmige Teile verwendet werden. Diese lassen sich
relativ leicht austauschen.
[0016] Zur Justierung kann vorgesehen sein, daß das U-förmige Teil gegenüber dem Topfelement
verstellbar ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise ebenfalls mit Hilfe einer Schraube
geschehen. Auf diese Weise kann eine Addition der Verstellung durch unterschiedliches
Einschieben und durch Justieren mit der Schraube erreicht werden.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Funktionselement in
mehreren Positionen in das U-förmige Teil einschiebbar ist.
[0018] Eine besonders geeignete Möglichkeit, die Einschiebung zu ermöglichen, ist dadurch
gegeben, daß die Schenkel des U-förmigen Teils je mindestens eine Längsnut zum Einschieben
des Funktionselementes aufweisen.
[0019] Das von der Erfindung vorgeschlagene Scharnier kann in dem Teil des Scharniers, der
zur Anbringung an der Tür bestimmt ist, gegenüber den bisherigen Scharnieren unverändert
bleiben. Es ist jedoch ebenfalls möglich, wie die Erfindung in Weiterbildung vorschlägt,
daß das mit der Tür verbindbare Scharnierteil ein mindestens zweiteiliges Topfelement
aufweist, dessen beide Teile gegeneinander verstellbar ausgebildet sind. Auf diese
Weise läßt sich nochmals eine größere Vielfalt an Verstellmöglichkeit gewinnen.
[0020] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht mehrerer Einzelteile eines erfindungsgemäßen
Scharniers in auseinandergezogener Darstellung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf das bei dieser Ausführungsform verwendete Topfteil;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Topfteil längs Linie III - III in Figur 2;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Topfteil nach Line IV - IV in Figure 2;
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein mit dem Topfteil zusammenwirkendes Abdeckelement;
Fig. 6 einen Schnitt durch das Abdeckelement längs Line VI - VI in Figur 5;
Fig. 7 einen Schnitt durch das Abdeckelement der Figur 5 längs Linie VII - VII in
Figur 5;
Fig. 8 eine Aufsicht auf das Tragarmelement der Ausführungsform nach Figur 1;
Fig. 9 einen Schnitt längs Linie IX - IX in Figur 8;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch den Tragarm der Figur 8 längs Linie X - X;
Fig. 11 eine Aufsicht auf einen geänderten Tragarm;
Fig. 12 einen Querschnitt durch die Anordnung der Figur 11;
Fig. 13 einen Längsschnitt durch die Anordnung der Figur 11;
Fig. 14 eine Aufsicht auf ein mit der Ausführungsform der Figur 11 bis 13 verwendbares
Funkionselement;
Fig. 15 einen Längsschnitt durch das Funktionselement der Figur 14;
Fig. 16 eine perspektivische Ansicht eines mit dem Funktionselement der Figur 14 zusammenarbeitenden
Sperrelementes;
Fig. 17 die Anbringung eines Funktionselementes bei einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 18 einen Querschnitt durch den Tragarm dieser Ausführungsform;
Fig. 19 eine teilweise längs Linie XIX - XIX geschnittene Aufsicht auf den Tragarm
der Figur 18;
Fig. 20 die Einzelteile einer weiteren Anbringungsmöglichkeit für ein Funktionselement;
Fig. 21 die Aufsicht auf das Funktionselement der Figur 20;
Fig. 22 - 24 Ansichten des der zugeordneten Topfelements.
[0021] Figur 1 zeigt in auseinandergezogenem Zustand mehrere Einzelteile des von der Erfindung
vorgeschlagenen Scharniers. Es handelt sich dabei um diejenigen Einzelteile, die an
der Wand des Schranks angebracht werden. In die Wand 11 des Schranks wird zunächst
eine Sacklochbohrung mit dem üblichen Durchmesser von 35 mm einge bracht. In die Sacklochbohrung
eingelassen wird dann ein Topfelement 12, das beispielsweise eingepreßt und anschließend
angeschraubt wird. Das Topfelement 12 enthält eine zur Auflage an der Innenseite
der Wand 11 des Schranks bestimmte Platte 13, in der Schraubenlöcher vorhanden sein
können. Auf dieses Topfelement 12 wird dann ein Abdeckelement 14 aufgebracht, beispielsweise
eingeschoben. Anschließend wird das in Figur 1 oben dargestellte Tragarmelement 15
derart an dem Topfelement befestigt, daß es mindestens teilweise in dem Topf angeordnet
ist. Das Tragarmelement 15 enthält den eigentlichen Tragarm 16, der in seinem mittleren
Bereich zwei Seitenwände 21 aufweist. Zwischen den Seitenwänden 21 eingesetzt ist
das Funktionselement, das in seinem vorderen, der Vorderkante des Schrankes zugewandten
Bereich 18 zwei parallele beabstandete Stege 19, 20 aufweist. Zwischen diese Stege
läßt sich ein Einsatz einschieben, der die Gelenkachsen aufweist. Das Tragarmelement
16 wird mit seinen Seitenwänden 21 und dem unteren Teil des Funktionselementes 17
in das Topfelement 12 eingesetzt. In diesem Zustand wird es dann befestigt. Das Funktionselement
17 ist in Figur 1 nach oben und unten verstellbar an dem Tragarm 16 gehaltert.
[0022] Einzelheiten des Topfelementes 12 der Figur 1 gehen aus den Figuren 2 bis 4 hervor.
[0023] Das Topfelement 12 enthält einen in die Bohrung einzusetzenden flachzylindrischen
Topf 22, dessen Außenseite kreisrund ist, während die Innenseite die Form eines durch
zwei parallele sehnenartige Innenwände 23 gebildeten Ovals aufweist. Nach oben hin
setzt sich der Topf 22 in das auf der Wand 11 liegende Plattenteil 13 fort. Das Plattenteil
13 ist etwa U-förmig ausgebildet, wobei die beiden Schenkel je einen Steg 24 bilden,
der jeweils parallel zu den Innenwänden 23 verläuft.
[0024] In dem über den Topf 22 überstehenden Bereich ist die Platte 13 mit je einem Loch
25 versehen, durch das eine Schraube hindurchsteckbar ist, mit der die Platte 13
an der Wand 11 des Schranks festgeschraubt werden kann.
[0025] Wie der Schnitt der Figur 3 zeigt, besitz der Topf einen relativ dünnen Boden 26.
Die Stege 24 stehen leicht über die kreisförmige Außenseite des Topfs 22 über und
bilden dadurch einen Anschlag, der die genaue Positionierung des Topfes in der Wand
11 bestimmt.
[0026] Wie sich aus Figur 4 ergibt, ist sowohl das vordere Ende der Stege 24 als auch das
hintere Ende der Platte 13 hinterschnitten.
[0027] Figur 5 zeigt nun eine Aufsicht auf das Deckelement 14, das bereits in Figur 1 dargestellt
ist. Das Deckelement 14 enthält eine der Platte 13 ähnliche Form, d. h. es ist grob
gesprochen U-förmig ausgebildet mit zwei schenkelartigen Stegen 27, die über die
Stege 24 des Plattenteils 13 gehören. Zwei U-förmige Einschnitte 28 ermöglichen den
Zugang zu den Löchern 25 des Plattenteils 13. Wie der Schnitt der Figur 6 darstellt,
sind die Stege 27 etwas erhöht gegenüber dem Mittelteil 29, so daß hier eine Anlage
für das Tragarmelement 16 gegeben ist. Das Mittelteil 29 des Deckelementes 14 enthält
eine mit einem Gewinde versehene Bohrung 30, an der der Tragarm 16 festgeschraubt
werden kann.
[0028] Wie sich aus dem Schnitt der Figur 7 ergibt, läßt sich das Deckelelement 14 beispielsweise
seitlich auf den Platteteil 13 des Topfelements 12 aufschieben. Zu diesem Zweck enthält
das Deckelement 14 hinterschnittene Führungen 31.
[0029] Die Figuren 9 bis 10 zeigen nun das Tragarmelement, das in das mit dem Deckelelement
14 versehene Topfelement 12 einsetzbar ist. Das Tragarmelement enthält den eigentlichen
Tragarm 16, der von oben gesehen rechteckige Form aufweist. Im Bereich seines von
der Vorderkante des Schrankes abgewandten Seite enthält der Tragarm ein Langloch 32,
durch das zu seiner Befestigung eine Schraube hindurchgesteckt wird, die in die Gewindebohrung
30 des Deckelelementes 14 eingreift. Durch Festziehen der Schrauben wird der Tragarm
16 befestigt. Im Bereich seines der Vorderseite des Schrankes zugewandten Seite greift
durch den Tragarm 16 der vordere Abschnitt 19 des Funktionselementes 17 hindurch.
In diesen vorderen Abschnitt ist ein Einsatzteil 33 mit Bohrungen für die Achsen des
Scharniers eingesetzt.
[0030] Zwischen dem Langloch 32 und dem Funktionselement 17 ist in dem Tragarm 16 eine Schraube
eingesetzt, deren Schraubenkopf 34 in dem Tragarm 16 axial festgelegt aber drehbar
befestigt ist. Der Schraubenkopf 34 weist eine Vertiefung beispielsweise in Form eines
Sechsecks auf, damit hier ein Schlüssel angesetzt und die Schraube verdreht werden
kann.
[0031] Die Festlegung der Schraube 35 an dem Tragarm 16 geht aus dem Schnitt der Figur 9
hervor. Der Schraubenkopf 34 weist eine längs seines Umfangs umlaufende Nut 36 auf,
in die ein nach innen vorspringender Flansch 37 des Tragarmes 16 eingreift. Das Herstellen
der Verbindung zwischen Tragarm 16 und Schraubenkopf 34 geschieht beispielsweise dadurch,
daß der Schraubenkopf 34 zweiteilig hergestellt und von beiden Seiten in den Tragarm
16 eingesetzt wird. Anschließend erfolgt eine Verbindung der beiden Teile des Schraubenkopfes
34.
[0032] Auf diese Weise ist die Schraube 35 drehbar aber axial festgelegt an dem Tragarm
16 befestigt.
[0033] Wie aus Figur 9 weiterhin hervorgeht, weist der Tragarm 16 im Bereich des dargestellten
Querschnittes die Form eines U-förmigen Trägers auf. Zwischen den beiden Seitenenden
38 erstreckt sich der mit einem Gewinde versehene Schaft der Schraube 35. Das Funktionselement
17, das in seinem unteren Bereich parallel zur Oberseite des Tragarmes 16 verläuft,
weist eine Gewindebohrung auf, durch die der Schaft 40 der Schraube 35 hindurchgreift.
Ein Verdrehen der Schraube 35 führt daher zu einem Verschieben des Funktionselements
17, wobei der untere Abschnitt sich parallel zu dem Tragarm 16 bewegt. Dies führt
aber dazu, daß der die Achsen enthaltene Einsatz 33 des Funktionslementes 17 sich
senkrecht zur Ebene der Schrankwand 11 bewegt. Dies geht auch beispielsweise aus Figur
10 hervor, die einen Längsschnitt durch den Tragarm 16 der Figur 8 und 9 darstellt.
Durch das Vorsehen des Langlochs 32 läßt sich der gesamte Tragarm 16 in Längsrichtung,
d. h. in Richtung auf die Vorderkante des Schrankes hin und her verstellen. Aus diesem
Grund sind die Seitenwände 38 des Tragarms 16 etwas kürzer als die Innenwände 23 des
Topfs 22.
[0034] Bei der in Figur 11 bis 13 dargestellten Ausführungsform des Tragarmes 16 wird ein
unterschiedliches Deckelelement 41 des Topfelementes verwendet. Das Deckelelement
41 übergreift den gesamten Tragarm 16 und kann mit Hilfe der in Figur 13 dargestellten
Schraube 42 am Topfelement angeschraubt werden. Unterhalb des Deckelelementes 41
ist der Tragarm 43 angeordnet. Er ist, wie insbesondere aus Figur 12 zu ersehen ist,
über einen großen Teil seiner Länge U-förmig ausgebildet und enthält zwei Seitenwände
44. Die beiden Seitenwände 44 enthalten an ihren Innenseiten je eine in Längsrichtung
verlaufende Nut 45, wobei beide Nuten parallel zueinander verlaufen und gleichen Abstand
von der Oberseite des Tragarmes 43 aufweisen. In die Oberseite 46 des Tragarmes 43
greift eine Schraube 47 ein, die axial fest aber drehbar mit dem Tragarm 43 verbunden
ist. Der äußere Teil der Schraube 47 greift mit einem Gewinde in eine Gewindeöffnung
des Deckelelementes 41 ein, wobei die Schraube von der Außenseite des Deckelelementes
41 zugängig ist, siehe Figur 11.
[0035] Aus dem Schnitt der Figur 13 ergibt sich die Anordnung von Deckelelement 41 und Tragarm
43. Die durchgesteckte Schraube 42 ist zum Einschrauben in das Topfelemente bestimmt.
Dadurch wird das Deckelelement 41 an dem Topfelement festgeschraubt. Durch Verdrehen
der Schraube 47 kann der Tragarm 42 gegenüber dem Topfelement etwas verstellt werden.
[0036] Das Funktionselement wird in die Nuten 45 eingeschoben, wobei seine Fixierung mit
Hilfe eines Klemmelementes erfolgt, das an den oberen sich trichterförmig verengenden
Abschnitten 48 einer Quernut 49 anliegt. Je nach Anordnung der Nut 45 kann der Abstand
zwischen der Achse des Funktionselementes und der Innenwand des Schrankes verändert
werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, einen Tragarm zu verwenden, bei dem
mehrere derartige Nuten 45 vorhanden sind.
[0037] Figur 14 zeigt ein mögliches Funktionselement 50, wie es bei dem Tragarm der Ausführungsform
nach Figur 11 bis 13 Verwendung finden kann. Das Funktionselement ist in diesem Fall
für ein Einachsscharnier gedacht. Es enthält einen plattenförmigen Schaft 51, dessen
Ränder 53 schmaler ausgebildet sind, und eine derartige Dicke aufweisen, daß sie
gerade in die Nuten 45 einpassen. In seinem vorderen Bereich enthält das Funktionselement
eine U-förmige Ausbildung 52, dessen beide Schenkel 53 je eine fluchtende Bohrung
54 aufweisen. Diese Bohrung ist zum Durchstecken einer Welle, die die Achse bildet,
gedacht. Auf der Oberseite des Stegs 51 ist ein Sackloch 56 angeordnet, das gegebenenfalls
zur Aufnahme des unteren Endes der Verstellschraube 47 gedacht ist. Der Steg 51 enthält
weiterhin eine Gewindebohrung 57, die zum Festschrauben des in Figur 16 dargestellten
Sperrelementes 58 dient. Auf der Unterseite des Steges 51 ist eine querverlaufende
Nut 59 gebildet, siehe Figur 15, in die das Sperrelement 58 eingesetzt wird. Die Breite
der Nut 59 entspricht der Breite des Sperrelementes 58. Durch eine mittlere Bohrung
60 des Sperrelementes 58 wird eine Schraube eingesetzt und in die Gewindebohrung 57
eingeschraubt. Die beiden Stirnenden des Sperrelementes 58 weisen abgeschrägte Flächen
61 auf, die mit den Schrägabschnitten 48 der Quernut 49 in den Seitenwänden 44 des
Tragarmes 43 zusammenwirken. Dadurch wird das Funktionselement 50 in dem Tragarm
43 festgelegt. Im dargestellten Beispiel handelt es sich um ein Einachsscharnier,
wobei in diesem Fall ein Topf verwendet wird, der zum Stirnbereich der Wand 11 des
Schrankes, an der er befestigt werden soll, offen ist, so daß das Funktionselement
durchgreifen kann.
[0038] Figur 17 bis 19 zeigen wiederum eine geänderte Ausführungsform. Der Tragarm 70 weist
wiederum über einen Teil seiner Länge eine U-Form auf und in seiner Oberseite ist,
ähnlich wie bei der Ausführungsform der Figur 10, ein Schraubenkopf 34 einer Schraube
eingesetzt. Durch Verdrehen des Schraubenkopfes 34 kann ein zwischen den Seitenwänden
71 des Tragarms 70 eingesetzter Führungskörper 72 verschoben werden. Dieser Führungskörper
weist, wie insbesondere aus Figur 19 hervorgeht, an jeder Längsseite je zwei Vorsprünge
auf, die in entsprechende Quernuten 74 der Seitenwände 71 eingreifen. Auf diese Weise
wird der Führungskörper beim Verdrehen des Schraubenkopfes 34 sicher geführt. Zusätzlich
ist die Oberseite und Unterseite des Führungskörpers 72 mit Längsnuten 75 versehen,
die zur Aufnahme des komplementär ausgebildeten Funktionselementes 76, siehe Figur
17, dienen. Befestigt wird das Funktionselement dadurch, daß eine Schraube durch es
hindurchgesteckt und in die Gewindebohrung 77 des Führungskörpers 72 eingeschraubt
wird. Je nachdem, welche Art von Scharnier gewünscht wird, und wie das Scharnier verwendet
werden soll, kann ein Funktionselement 76 sowohl an der Unterseite als auch an der
Oberseite des Führungskörpers 72 angeschraubt werden. Es versteht sich von selbst,
daß auch das Funktionselement 76 eine zentrale Öffnung aufweist, durch die die Verstellschraube
hindurchgreifen kann.
[0039] Figur 20 zeigt eine nochmals geänderte Ausführungsform zur Befestigung eines Funktionselementes
81 an einem Tragarm, der der Einfachheithalber nicht nochmals dargestellt ist. Dargestellt
ist nur die Verstellschraube 35 mit ihrem Schraubenkopf 34. Das Funktionselement 81,
das im dargestellten Beispiel ebenfalls für ein Einachsscharnier gedacht ist, enthält
eine mittlere Bohrung 82, die einen ringsumlaufenden nach innen vorspringenden Flansch
83 aufweist. Dieses Funktionselement 81 wird zusammen mit einem ähnlich ausgebildeten
Plattenteil 84 verwendet, das die gleiche Zentralbohrung 85 aufweist. Zwischen die
beiden Teile, nämlich das Funktionselement 81 und die Platte 84, wird eine Schraubmuffe
86 eingesetzt, die ein Innengewinde aufweist, das auf den Schaft 40 der Schraube 35
aufgeschraubt werden kann. Die Schraubmuffe 86 enthält einen nach außen gerichteten
ringsumlaufenden Vorsprung 87. Wird die Schraubmuffe 86 zwischen die beiden Teile
eingesetzt und die beiden Teile mit Hilfe von Schrauben 88 miteinander verbunden,
so ist dadurch ein Gebilde entstanden, das sich auf dem Schraubenschaft 40 verschrauben
läßt. Je nach gewünschter Anordnung der Stelle der die Achse bildenden Bohrung 89
des Funktionselementes kann das Plattenelement 84 auf der einen oder anderen Seite
des Funktionselementes angebracht werden. Auch auf diese Weise ergibt sich ein großer
Einsatzbereich mit einer großen Verstellmöglichkeit. Auch diese Art der Verstellung
bzw. der Anbringung des Funktionselementes ist nicht auf Einachsscharniere beschränkt,
sondern kann auch bei Zweiachsscharnieren Verwendung finden.
[0040] Figur 21 zeigt eine Aufsicht auf das Funktionselement 81 der Figur 20. Sichtbar sind
auch die angesenkten Bohrungen 90 für die Schrauben 88.
[0041] Figur 22 bis 24 zeigen das zweiteilig ausgebildete Topfelement, das an der Tür befestigt
wird. Das Topfelement enthält ein Grundelement 91, siehe Figur 22, das ähnlich aufgebaut
ist wie das Topfelement der Figur 2. Es enthält das eigentliche in eine Sacklochbohrung
einzusetzende Topfteil 92 in Form eines flachen Kreiszylinders mit eine an der Oberseite
angebrachten Platte 93. Diese Platte 93 enthält zwei angesenkte Bohrungen 94, durch
die Schrauben hindurchgesteckt werden können, mit denen das Topfteil 91 festgeschraubt
werden kann. Die Seitenwände 95 des Topfteils verlaufen ähnlich geformt wie die Zentralöffnung
des Topfelementes für die Wand des Schrankes, d. h. sie bestitzen die Form eines
Ovals, das durch zwei Kreisbögen gebildet ist, die durch geradlinige parallel zueinander
verlaufende sehenenartige Abschnitte 95 miteinander verbunden sind. In diesen sehenenartigen
Seitenwänden 95 ist je eine L-förmige Nut 96 eingeformt.
[0042] An der der Kante der Tür zugewandten Seite ist an der Innenseite der Innenwand 95
ein Vorsprung 97 angeordnet. Das Plattenteil 93 weist etwa mittig zwischen den beiden
angesenkten Bohrungen 94 eine Gewindebohrung 98 auf.
[0043] Zum Einsatz in das Topfteil 92 der Figur 22 und 23 bestimmt ist ein Einsatz 99, der
in Figur 24 dargestellt ist. Er weist eine der Innenform des Topfes 92 komplementäre
Außenform auf. Im Bereich seiner Vorderseite enthält er eine Öffnung 100, die der
Form und Anordnung des Vorsprunges 97 entspricht. Im Bereich seiner Seitenwände ist
das Einsatzteil 99 mit einem kreisrunden zapfenartigen Vorsprung 101 versehen, der
in Durchmesser und Länge der Breite und Tiefe der Nuten 96 entspricht.
[0044] Auch der Einsatz 99 weist ein Plattenteil 102 auf, das etwa dem Plattenteil 93 entspricht.
Es enthält ein Loch 103. In dem Einsatz 99 sind zwei Paare von Löchern 104, 105 gebildet,
die zum Durchstecken von Zapfen dienen, die die Achse des Gelenks bilden. Der Einsatz
99 wird derart in das Topfteil 92 eingesetzt, daß die zapfenartigen Vorsprünge 101
in die Nuten 76 eingreifen. Dann wird der Einsatz 99 soweit eingeschoben, bis der
Vorsprung 97 in die Ausnehmung 100 zu liegen kommt. Mit Hilfe einer durch das Langloch
103 gesteckten Schraube, die in die Gewindebohrung 98 eingeschraubt wird, wird der
Einsatz 99 festgelegt. Aufgrund des Langlochs 103 kann er in Längsrichtung verstellt
werden.
1. Scharnier für Schranktüren o.dgl., mit einem an einer Wand (11) des Schrankes befestigbaren
Grundelement und einem an dem Grundelement lösbar befestigten Tragarmelement (16),
das im Bereich seines vorderen Endes (18) mindestens eine Drehachse aufweist bzw.
bildet, an der ein mit der Tür verbindbares Scharnierteil angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundelement ein in eine Sacklochbohrung der Wand (11) einsetzbares Topfelement
(12) ist, in das Tragarmelement (15) eingreift und an dem es befestigt ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragarmelement (15)
zweiteilig aus einem mit dem Topfelement (12) verbindbaren Tragarm (16, 43, 70) und
einem diesem gegenüber verstellbaren, die mindestens eine Achse enthaltenden Funktionselement
(17, 50, 81) aufgebaut ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement
(17, 50, 76, 81) in dem Topfelement (12) etwa senkrecht zur Ebene der Wand (11) verstellbar
angeordnet ist.
4. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragarm (16) eine axial festgelegte verdrehbare Schraube (35, 47) aufweist, die
in eine Gewindebohrung des Funktionselementes (17, 50, 76, 81) oder eines mit diesem
verbundenen Teils (72, 86) eingreift.
5. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragarm (43) ein im Querschnitt U-förmiges Teil aufweist, zwischen dessen Schenkel
(38, 44) das Funktionselement (17, 50, 76, 81) einschiebbar ist.
6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das U-förmige Teil gegenüber
dem Topfelement (12) verstellbar ausgebildet ist.
7. Scharnier nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement
in mehreren Positionen in das U-förmige Teil einschiebbar ist.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
des U-förmigen Teils je mindestens eine Längsnut (45) zu Einschieben des Funktionselements
(50) aufweisen.
9. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das mit der Tür verbindbare Scharnierelement ein mindestens zweiteiliges Topfelement
aufweist, dessen beide Teile gegeneinander verstellbar ausgebildet sind.
10. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Tragarmelement (15) derart an dem Topfelement befestigbar ist, daß es die Mantelfläche
des Topfelementes (12) nicht durchsetzt.