Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfingung betrifft einen Beschlag für Schiebetüren bzw. Schiebefenster
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] In Schränken und Vitrinen kommen vielfach Schiebetüren zum Einsatz, weil Drehtüren
wegen der Größe der Türflächen oder aus räumlichen Gründen nicht infragekommen. Die
Abdichtung von Schiebetüren an ihren Rändern zum Schrank- oder Vitrinenkorpus ist
seit jeher problematisch. Gefordert werden aber Schränke mit hoher Staubdichtigkeit,
dies besonders bei Vitrinen für Ausstellungen und Museumszwecke. Bei Schiebetüren,
die sich nur in ihrer eigenen Ebene nach links und rechts verschieben lassen, kann
eine gewisse Dichtung zum Schrankinneren durch Anbringung von Bürstenstreifen an ihren
Rändern erzielt werden. Eine bessere Abdichtung ist nur durch elastische, gummiartige
Streifen auf den Türkanten zu erzielen, die aber bei seitlicher Bewegung der Schiebetür
in ihrer Ebene leicht beschädigt werden und auch die Tür in ihrer Bewegung hemmen.
[0003] Aus diesen Gründen wurden Beschläge entwickelt, die es ermöglichen, die Schiebetür
- bevor sie zu ihrer eigentlichen Öffnung seitlich verschoben wird - senkrecht zu
ihrer Ebene etwas von dem Schrankkorpus ab zurücken. Dies kann an den waagerechten
Kanten entweder nur unten oder auch oben und unten geschehen. Bekannt sind hierfür
komplizierte Beschläge mit Laufrollen, Buchsen, Führungsschienen, Kurbelantrieben,
pneumatischen oder hydraulischen Zylindern.
[0004] Die Nachteile dieser u. a. durch die deutschen Patente Nr. 22 41 186 und Nr. 28 32
418 ge-schützten Beschläge sind zu hohe Fertigungskosten und komplizierte Bedienungen.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beschlag für Schiebetüren bzw. Schiebefenster
zu schaffen, der auf wesentlich einfachere Art die Schiebetür in zwei Ebenen bewegen
läßt und eine besonders gute Dichtigkeit erreicht.
[0006] Die Erfindung erreicht dies durch die in den Ansprüchen 1 und 5 angegebenen Merkmale.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 - 4 und
6 angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0007] Die Erfindung wird wie folgt anhand der Figuren 1 - 6 näher beschrieben.
Die Figur 1 zeigt schematisch im senkrechten Schnitt die Öffnungsseite einer sogenannten
Ganzglasvitrine mit einer einteiligen Glasschiebetür, die sich seitlich nach links und rechts aus dem Vitrinenkörper
herausschieben läßt,
die Figur 2 einen schematischen Grundriß der Vitrine mit einer nach links aufgeschobenen
Schiebetür,
die Figur 3 einen schematischen senkrechten Schnitt mit Kugelbeschlag,
die Figur 4 einen schematischen senkrechten Schnitt mit Kuststoffgleitprofil unmittelbar
an der Glasscheibe,
die Figur 5 einen schematischen senkrechten Schnitt mit einer polierten Glaskante
auf einem Gleitstreifen,
die Figur 6 einen schematischen senkrechten Schnitt mit einer polierten Glaskante
auf einem Kunststoffgleitprofil.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0008] Ein waagerecht liegender Grundrahmen aus Rohrprofilen 1 trägt eine Bodenplatte 2
und eine senkrechte Verglasung, die aus einer Glasschiebetür 3 und angrenzenden Seitenscheiben
4 besteht. Den oberen Abschluß bildet eine aufgeklebte Deckelscheibe 5, die aber
auch durch einen Aufsatz z. B. für Beleuchtung ersetzt werden kann.
[0009] Die Glasschiebetür 3 wird oben in einer U-Profilschiene 6, die unter dem Deckel
5 befestigt ist, geführt. Unten ist die Glasschiebetür 3 z. B. in einer H-Profilschiene
7 eingeklebt. Im unteren Teil dieser Profilschiene 7 ist ein Kunststoff-Gleiter 8
befestigt, der die Schiebetür 3 in zwei Ebenen auf einer Winkelschiene 9 bewegen läßt.
Anstelle des Kunststoffgleiters 8, der mit der H-Profilschiene 7 und der Winkelschiene
9 einen Gleitbeschlag bildet, kann auch ein Kugelbeschlag 16 vorgesehen werden, der
in Figur 3 näher dargestellt ist. Die Winkelschiene 9 bildet für den Gleit- oder
Kugelbeschlag eine harte und ebene Unterlage. Elastische Dichtungen 10 oder aufgeklebte
Bürstenschnüre befinden sich im Bereich der beiden senkrechten Kanten 15 (Figur 2)
der Glasschiebetür 3.
[0010] Der Kugelbeschlag (Figur 3) besteht aus mindestens 2 Kugelrollen 16 pro Tür bzw.
Fenster, die in Einzellagern oder in einer Schiene 7 an der unteren waagerechten Türkante
befestigt sind. Die Kugelrollen 16 bewegen sich in zwei waagerechten Ebenen auf einer
harten, ebenen Fläche, die z. B. aus einer Winkelschiene 9 mit Anschlag 12 besteht.
[0011] Durch Abziehen der Schiebetür 3 im unteren Bereich in Richtung des Doppelpfeils
11 (Figur 1) bis zu einem Anschlag 12 der Winkelschiene 9, kommt sie in die Position
der gestrichelt dargestellten Linie 13. Der Druck der beiden senkrechten inneren
Randflächen 14 der Schiebetür 3 auf die Dichtungsstreifen 10 ist damit aufgehoben.
Jetzt kann die einteilige Schiebetür 3 seitlich nach links oder rechts aus dem Vitrinenkörper
herausgeschoben werden, in der Regel bis maximal zur Hälfte ihrer Breite. In Figur
2 z. B. nach links in Richtung des Doppelpfeils 21.
[0012] Das Schließen der Schiebetür 3 erfolgt analog hierzu, d.h. sie wird zunächst in der
leichten Schrägstellung (Position 13) am unteren Anschlag 12 der Winkelschiene 9 entlang
seitlich so weit verschoben, daß ihre beiden senkrechten Kanten 15 (Figur 2) mit
den Seitenscheiben 4 bündig sind. Danach wird durch Drücken gegen die untere Fläche
der Schiebetür 3 diese in ihre senkrechte Schließstellung gebracht, wobei sie mit
einem bestimmten zur Dichtung erforderlichen Anpreßdruck gegen die Kanten der Seitenscheiben
4 mit den dazwischenliegenden Dichtungssteifen 10 drückt.
[0013] Die Figur 4 zeigt eine Variante der Beschlagform. Hier ist der Kunststoff-Gleitbeschlag
17 in U-Profilform unmittelbar, d. h. ohne ein anderes Profil direkt mit der Glastür
3 verbunden. Gleitfläche ist die Oberfläche der Winkelschiene 9 mit dem Anschlag
12.
[0014] Eine weitere Ausführung ist in Figur 5 schematisch dargestellt. Ein Kunststoffgleitstreifen
ist nicht mit der Tür sondern mit der Unterkonstruktion verbunden, z. B. auf der
Winkelschiene 9. Die untere waagerechte Glastürkante 18 hat eine polierte Oberfläche,
die in zwei Ebenen auf der Kunststoffunterlage 19 gleitet.
[0015] Die Figur 6 zeigt eine Alternative, bei der die untere waagerechte Glastürkante 18
mit einer polierten Oberfläche auf einer Kunststoff-Profilschiene 20 mit Anschlagkante
12 bzw. Anschlagkanten für die Scheibe 3 gleitet.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0016] Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf Glasschiebetüren für sogenannte Ganzglas-Vitrinen.
Sie kann vielmehr überall dort angewendet werden, wo Schiebetüren auch aus anderen
Materialien für gute Abdichtungen sorgen sollen, wo es aber nicht erforderlich ist,
durch bereits bekannte wesentlich aufwendigere Konstruktionen eine sehr leichtgängige
Bewegungsmöglichkeit der Tür zu haben. Das gleiche Prinzip gilt für Schiebetüren ebenso
wie für Schiebefenster.
[0017] Die Erfindung kann auch zum Öffnen von Schiebetüren dienen, die flächenbündig nebeneinandergereiht
größere Vitrinen oder Schränke abschließen, wobei dann abschnittsweise geöffnet wird,
indem eine Tür in eine andere Ebene gedrückt wird, um sie danach hinter oder vor die
Nebentüren zu schieben.
1) Beschlag für Schiebetüren bzw. Schiebefenster mit Bewegungsmöglichkeit in zwei
Ebenen
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebetür bzw. das Schiebefenster im unteren waagerechten Bereich einen Gleit-
oder Kugelbeschlag aufweist, durch den die Schiebetür bzw. das Schiebefenster auf
einer ebenen Unterlage seitlich und rechtwinklig zu ihrer eigenen Fläche verschiebbar
ist.
2) Beschlag nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbeschlag aus einem
gut gleitenden Kunststoff besteht, der mit der Glasscheibe durch Zwischenschaltung
einer Profilschiene verbunden ist.
3) Beschlag nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbeschlag aus einem
gut gleitenden Kunststoff besteht, der mit der Glasscheibe verbunden ist.
4) Beschlag nach Anspruch 3) dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff zur Aufnahme
der Scheibe profiliert ausgebildet ist.
5) Beschlag für Schiebetüren bzw. Schiebefenster mit Bewegungsmöglichkeiten in zwei
Ebenen dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe eine Unterkante mit polierter
Oberfläche aufweist, die auf einer Kunststoffgleitfläche, die auf einer Unterkonstruktion
befestigt ist, verschiebbar ist.
6) Beschlag nach Anspruch 5) dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffgleitfläche
als Profil mit Anschlagkante, bzw. -Kanten für die Scheibe ausgebildet ist.