[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingboden für Sporthallen oder dergleichen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Schwingboden gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der DE-PS 12
55 900 bekannt. Bei diesem Schwingboden wird die untere Gurtbrettlage durch Klötze
aus Holz gegenüber dem Unterboden abgestützt. Zwischen der oberen Gurtbrettlage und
der unteren Gurtbrettlage befinden sich Distanzstücke aus Holzstücken, derart, daß
die Distanzstücke zwischen der oberen und der unteren Gurtbrettlage etwa mittig zwischen
benachbarten Klötzen vorgesehen sind. Das Schwingverhalten eines solchen Schwingbodens
wird im wesentlichen durch die Elastizität der oberen und unteren Gurtbrettlage bestimmt.
Die Belastung der oberen Gurtbrettlage wird durch die Distanzstücke direkt auf die
untere Gurtbrettlage übertragen, wobei die Steifigkeit der unteren Gurtbrettlage durch
den Abstand der Lagerklötze festgelegt ist, so daß das Schwingverhalten der oberen
Gurtbrettlage durch das Schwingverhalten der unteren Gurtbrettlage wesentlich mitbestimmt
wird. Die Distanzelemente und/oder die Klötze tragen dagegen nicht zu dem Schwingverhalten
des gesamten Schwingbodens bei.
[0003] Aus der DE-OS 19 07 190 ist ein Schwingboden bekannt, bei dem zwischen der oberen
und unteren Gurtbrettlage jedes Schwingträgers elastische Distanzelemente vorgesehen
sind, während die untere Gurtbrettlage durch Klötze aus Holz auf dem Unterboden abgestützt
ist. Die obere Gurtbrettlage weist dabei jeweils Trennfugen oberhalb jedes zweiten
Distanzelements auf. Das Schwingverhalten eines solchen Schwingbodens wird hierbei
zum einen bestimmt durch die elastischen Distanzelemente zwischen oberer und unterer
Gurtbrettlage und zum anderen durch die Elastizität der unteren Gurtbrettlage zwischen
zwei die untere Gurtbrettlage abstützenden Klötzen. Um die Elastizität der unteren
Gurtbrettlage zu begrenzen, kann jeder Schwingträger zwischen benachbarten Klötzen
Zusatzklötze aufweisen, die aus Holz bestehen und eine geringere Dicke haben als die
benachbarten Klötze. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich die untere Gurtbrettlage
nur über einen bestimmten Bereich zwischen den beiden Klötzen durchzubiegen vermag
und damit das Schwingverhalten des Schwingträgers in vorbestimmter Weise begrenzt
wird.
[0004] Das DE-GM 83 29 011 bezieht sich auf einen Schwingträger für Schwingböden, dessen
untere Gurtbrettlage durch elastische Klötze auf dem Unterboden abgestützt ist. Oberhalb
jedes Klotzes befinden sich auf der unteren Gurtbrettlage Distanzelemente aus Holz.
Die obere Gurtbrettlage ist so angeordnet, daß jeweils oberhalb jedes Distanzelements
die obere Gurtbrettlage unterteilende Trennfugen liegen. Ein solcher Schwingträger
verwendender Schwingboden weist über die Gesamtfläche des Bodens keine gleichmäßige
Elastizität auf. Vielmehr weist ein solcher Schwingboden in den Bereichen, in welchen
die Distanzelemente direkt über den elastischen Klötzen liegen, gegenüber dem übrigen
Bereich des Schwingbodens prägnant harte Federeigenschaften auf, d.h. der Schwingboden
ist durch über seine gesamte Fläche verteilt ausgebildete Punkte mit besonders harter
Federeigenschaft charakterisiert. Dieser Schwingboden hat ferner den Nachteil, daß
die obere Gurtbrettlage jeweils oberhalb der Distanzelemente mit Trennfugen zu versehen
ist, was zur Vermeidung einer Übertragung von Schwingungen im Nachbarbereich des
Bodens erforderlich ist und mit hohem Arbeitsaufwand verbunden ist.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Schwingboden zu schaffen,
der über den gesamten Bodenbereich ein gleichmäßiges Schwingverhalten aufzeigt und
insbesondere keine punktuellen Bereiche mit wesentlich geringeren Federeigenschaften
hat.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Weitere Ausgestaltungen des Schwingbodens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Entwicklung von Schwingböden hat sich gemäß dem aufgezeigten Stand der Technik
derart entwickelt, daß zuerst die Schwingeigenschaft durch die Elastizität der oberen
und/unteren Gurtbrettlage allein festgelegt wurde. Es hat sich dann gezeigt, daß eine
Verbesserung des Schwingverhaltens erreichbar ist, wenn die Distanzelemente zwischen
oberer und unterer Gurtbrettlage aus elastischem Material hergestellt werden und zudem
eine Trennung der oberen Gurtbrettlage vorgenommen wird, um einen Übertragung von
Schwingungen in die umgebenden Bereiche zu vermeiden.
[0009] Schließlich wurde nach dem DE-GM 83 29 011 vorgesehen, die Klötze aus elastischem
Material herzustellen, während gegenüber der DE-OS 19 07 190 Klötze aus Holz benutzt
wurden, wodurch bei Gurtbrettlagen, die im Bereich der Distanzelemente Trennfugen
aufweisen, das Schwingverhalten des durch solche Schwingträger gebildeten Schwingbodens
als optimiert angesehen wurde. Überraschenderweise wurde nunmehr festgestellt, daß
gemäß vorliegender Erfindung der Einsatz elastischen Materials sowohl für die Distanzelemente
als auch für die Klötze mit der Maßgabe zu einem über den gesamten Bodenbereich hinweg
gleichmäßigen Schwingverhalten führt, wenn im Gegensatz zu der DE-OS 19 07 190 und
dem DE-GM 83 29 011 die Distanzelemente und die die untere Gurtbrettlage lagernden
Klötze nicht in vertikal übereinander liegender Anordnung vorgesehen sind, sondern
in seitlicher Richtung zueinander versetzt sind. Bei einem solchen Schwingboden treten
die beim Stand der Technik gemäß der DE-OS 19 07 190 und DE-GM 83 29 011 auftretenden
"Punkte" äußerst harter Federeigenschaft im Bereich der übereinander liegend vorgesehenen
Distanzelemente und Klötze nicht auf, vielmehr wird die Nachgiebigkeit bzw. Elastizität
des Schwingbodens gegenüber diesem Stand der Technik über den gesamten Bereich des
Schwingbodens hinweg vergleichmäßigt .
[0010] Die überraschende Wirkung des erfindungsgemäßen Schwingbodens ergibt sich damit nicht
durch die in letzter Zeit angestrebte Anordnung von übereinander liegenden Distanzelementen
und Klötzen, sondern ausgehend von dem Schwingboden gemäß der DE-PS 12 55 900 durch
den Ersatz der dort verwendeten Klötze und Distanzelemente aus Holz durch Distanzelemente
und Klötze aus elastischem Material. Die Lösung gemäß vorliegender Erfindung entspricht
damit nicht der Entwicklung, wie sie durch die DE-PS 12 55 900, die DE-OS 19 07 190
und das DE-GM 83 29 011 fortgeführt wurde, sondern liefert eine Konstruktion, die
gerade gegensätzlich ist zu Schwingböden gemäß der DE-OS 19 07 190 und dem DE-GM 83
29 011.
[0011] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergtibt sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
dadurch, daß die Stoßstellen zwischen oberer und unterer Gurtbrettlage symmetrisch
ausgebildet sind, d.h. daß die Stoßstelle der oberen Gurtbrettlage seitlich versetzt
zur Stoßstelle der unteren Gurtbrettlage vorgesehen ist und damit eine Überlappung
zwischen der oberen und unteren Gurtbrettlage geschaffen wird.
[0012] Soll der erfindungsgemäße Schwingboden auch als Allzweckboden verwendet werden, z.B.
für Ausstellungszwecke usw., ist es vorteilhaft, wenn zwischen den die untere Gurtbrettlage
abstützenden Klötzen mittige Zusatzklötze vorgesehen werden, deren Stärke kleiner
ist als die Stärke der Klötze. Auf diese Weise wird die Durchbiegung der unteren Gurtbrettlage
zwischen den Klötzen begrenzt. Bei einem Schwingboden bzw. Allzweckboden mit einem
Schwingträger der vorstehend beschriebenen Art sind die beiden Gurtbrettlagen gegenüber
einer starken Belastung abgesichert, während für einen reinen Sport- oder Turnhallenboden
die Zusatzklötze vorteilhafterweise weggelassen werden, um eine höhere Elastizität
des Schwingbodens sicherzustellen.
[0013] Mit dem vorstehend beschriebenen Aufbau eines Schwingbodens kann die obere Gurtbrettlage
eine geringere Stärke haben als die untere Gurtbrettlage. Dies hat zum Vorteil, daß
der Schwingboden eine höhere Ansprechempfingdlichkeit hat gegenüber geringeren Belastungen,
z.B. gegenüber dem Gewicht von Kindern oder Jugendlichen, während bekannte Schwingböden
eine Ansprechempfindlichkeit haben, die auf höhere Belastungen, nämlich das Gewicht
von erwachsenen Personen, abgestellt ist.
[0014] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schwingbodens ist auch darin zu sehen,
daß die teilweise beim Stand der Technik erforderliche Trennung der oberen Gurtbrettlagen
durch die Vornahme von Trennfugen entfällt und damit der Arbeitsaufwand verringert
wird.
[0015] Die Erfindung schafft damit einen Schwingboden, insbesondere einen Sportboden für
Turnhallen oder dergleichen, der sich durch eine bereits bei geringeren Belastungen
bemerkbar machende Federeigenschaft auszeichnet.
[0016] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingbodens
zur Erläuterung weiterer Merkmale der Erindung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilschnittansicht des erfindungsgemäßen Schwingbodens,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Schwingträgers für den Schwingboden nach Fig. 1 gemäß
einer abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Schwingträgers entsprechend Fig. 1 zur Erläuterung
seines Schwingverhaltens, und
Fig. 4 eine Fig. 3 entsprechende Darstellung eines bekannten Schwingträgers zur Erläuterung
der Unterschiede des Schwingverhaltens dieses bekannten Schwingträgers gegenüber Fig.
3
[0017] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingbodens
anhand von Fig. 1 erläutert.
[0018] Auf einem Unter- oder Rohboden 1 befinden sich eine Mehrzahl von im wesentlichen
parallel zueinander angeordneten und zueinander beabstandeten Schwingträgern 2a, 2b
usw. Jeder Schwingträger 2a, 2b ist durch Klötze 4a, 4b usw. bzw. 5a, 5b usw. gegenüber
dem Unterboden 1 abgestützt. Jeder Schwingträger besteht aus einer oberen Gurtbrettlage
7 und einer unteren Gurtbrettlage 8, zwischen welchen zueinander beabstandete Distanzelemente
9a, 9b usw. vorgesehen sind. Auf den Schwingträgern 2a, 2b usw. sind in einer zur
Richtung der Schwingträger 2a, 2b etwa senkrechten Lage Bretter 10 vorgesehen, die
einen Blindboden bilden. Auf den den Blindboden festlegenden Brettern 10 ist gemäß
der dargestellten Ausführungsform eine Lastverteilungsschicht 11 vorgesehen, z.B.
in Form von Span- oder Sperrholzplattenplatten, auf welchen ein Bodenbelag 12, z.B.
in Form einer PVC-Schicht, angeordnet ist. Zwischen dem Blindboden 10 und den Spanplatten
11 kann eine Folie vorgesehen sein, die als Schutz gegen ein Durchdringen von Feuchtigkeit
dient. Die den Blindboden 10 ergebenden Bretter und die Spanplatten 11 mit der Verschleißschicht
12 ergeben einen Bodenaufbau, der gegebenenfalls abgeändert werden kann, ohne daß
die nachstehend beschriebene Funktion der Schwingträger für den gesamten Schwingboden
verändert wird.
[0019] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Klötze 4a, 4b mit einem
Abstand Mitte-Mitte zu 50 cm zueinander vorgesehen, während die Distanzelemente 9a,
9b jeweils zwischen oberer und unterer Gurtbrettlage 7, 8 etwa mittig zwischen und
oberhalb der Klötze 4a, 4b usw. vorgesehen sind. Dadurch wird erreicht, daß in Längsrichtung
jedes Schwingträgers 2a, 2b gesehen ein Klotz 4a, das Distanzelement 9a, ein Klotz
4b usw. in dieser Reihenfolge hintereinander liegend angeordnet sind. Eine auf die
obere Gurtbrettlage wirkende Belastung wirkt damit vorerst auf das oder die Distanzelemente
9a, 9b und die Belastung wird auf die untere Gurtbrettlage 8 übertragen. Die Distanzelemente
9a, 9b, die gemäß der Erfindung aus elastischem Material bestehen, haben eine dämpfende
Charakteristik. Damit wird nur ein Teil, jedoch der überwiegende Teil der auf die
obere Gurtbrettlage 7 wirkenden Belastung über die Distanzelemente 9a, 9b auf die
untere Gurtbrettlage 8 übertragen. Die untere Gurtbrettlage 8 ist gleichfalls durch
Klötze 4a, 4b aus elastischem Material abgestützt, wodurch die Klötze 4a, 4b ebenfalls
das Schwingverhalten des betreffenden Schwingträgers mitbestimmen.
[0020] Da die Klötze und Distanzelemente in zueinander abwechselnder Weise in Längsrichtung
der Schwingträger vorgesehen sind, d.h. die Distanzelemente 9a, 9b jeweils seitlich
gegenüber den Klötzen 4a, 4b versetzt vorgesehen sind, ergibt sich eine Vergleichmäßigung
hinsichtlich des Schwingverhaltens jedes einzelnen Schwingträgers im Gegensatz zu
einem Schwingträger, bei dem entsprechend der DE-OS 19 07 190 bzw. dem DE-GM 83 29
011 die Distanzelemente direkt oberhalb der Klötze vorgesehen sind.
[0021] Gemäß vorstehender Ausführungsform sind bei dem erfindungsgemäßen Schwingboden vorzugsweise
die Distanzelemente 9a, 9b so angeordnet, daß jeweils ein Distanzelement bei seitlicher
Betrachtung des Schwingträgers etwa mittig oberhalb zweier Klötze 4a, 4b usw. angeordnet
ist. Gemäß einer weiteren Abwandlung des Schwingbodens können oberhalb zweier benachbarter
Klötze 4a, 4b zwei oder mehrere Distanzelemente 9a, 9b vorgesehen sein, die ihrerseits
zueinander Abstand einhalten. Die etwa mittige Anordnung eines Distanzelementes oberhalb
zweier benachbarter Klötze 4a, 4b wird aber bevorzugt.
[0022] Weiter wesentlich ist gemäß vorliegender Erfindung, daß sowohl die obere als auch
die untere Gurtbrettlage 7, 8 durchgehend verlaufen, d.h. keine Trennfugen weder im
Bereich der Distanzelemente 9a, 9b, noch im Bereich der Klötze 4a, 4b erwünscht sind.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingbodens hat die
obere Gurtbrettlage 7 die Abmessung 16, 5 x 95 x 3500 mm, die untere Gurtbrettlage
8 die Abmessung 20,5 x 95 x 3500 mm (Stärke-Breite-Länge). Die Distanzelemente 9a,
9b haben die Abmessung 60 x 100 x 5 mm, während die Klötze 4a, 4b mit 60 x 100 x 14
mm bemessen sind.
[0024] Die Distanzelemente 9a, 9b usw. des erfindungsgemäßen Schwingbodens haben vorzugsweise
eine gegenüber der Stärke der Klötze 4a, 4b geringere Stärke, wodurch sichergestellt
ist, daß eine zu starke Durchbiegung der oberen Gurtbrettlage 7 durch die Berührung
mit der unteren Gurtbrettlage 8 verhindert wird. Sowohl die Distanzelemente 9a, 9b
als auch die Klötze 4a, 4b haben gemäß einer weiteren Ausführungsform vorzugsweise
eine größere Breite im Vergleich zur Breite der Gurtbrettlagen, so daß eine volle
Abstützung der Gurtbrettlagen auf den Distanzelementen 9a, 9b und/oder den Klötzen
4a, 4b sichergestellt ist.
[0025] Die obere und untere Gurtbrettlage 7, 8 sind, wie Fig. 2 zeigt, in einer zueinander
überlappenden Weise vorgesehen. Dies bedeutet, daß die Stoßstellen der oberen Gurtbrettlage
7 gegenüber den Stoßstellen der unteren Gurtbrettlage 8 seitlich versetzt liegen.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Stoßstelle 13 der oberen Gurtbrettlage 7 im Bereich
eines der Distanzelemente 9a, 9b usw. liegt, während eine Stoßstelle 14 der unteren
Gurtbrettlage 8 im Bereich des daneben befindlichen Klotzes 4a vorgesehen ist. Bei
einem Abstand von 50 cm zwischen Mitte des Klötzes 4a und Mitte des Klotzes 4b bedeutet
dies, daß die Stoßstellen 13, 14 etwa um einen halben Abstand zwischen benachbarten
Klötzen 4a, 4b zueinander versetzt sind.
[0026] Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung von Distanzelementen 9a, 9b und die Verwendung
von Klötzen 4a, 4b in Form von elastischem Material überraschenderweise zu einem sehr
guten Schwingverhalten des gesamten Schwingbodens führen, wobei durch die Vermeidung
von vertikal übereinander angeordneten Klötzen 4a usw. und Distanzelementen 9a usw.
ein gleichmäßiges Schwingverhalten bzw. eine gleichmäßige Elastizität des gesamten
Schwingbodens gewährleistet ist und keine punktuellen Bereiche mit äußerst hartem
Federvermögen auftreten. Die Stärke der Distanzelemente 9a usw. beträgt bei den dargestellten
Ausführungsformen vorteilhafterweise 30 % oder 35 bis 36 % gegenüber der Stärke der
Klötze 4a usw.
[0027] Der erfindungsgemäße Schwingboden läßt sich mittels einer geringfügigen Abwandlung
auch als Allzweckboden verwenden, der höheren Belastungen aussetzbar ist. Gemäß dieser
Abwandlung des erfindungsgemäßen Schwingbodens sind zusätzliche Klötze 20a, 20b aus
elastischem Material vorgesehen, die etwa mittig zwischen z.B. den Klötzen 4a, 4b
eingesetzt werden. Die Zusatzklötze haben eine geringere Stärke als die Klötze 4a,
4b, vorzugsweise etwa die halbe Stärke gegenüber den Klötzen 4a, 4b. Diese Zusatzklötze
20a, 20b dienen der Begrenzung der Durchbiegung der unteren Gurtbrettlage 8.
[0028] Die Distanzelemente 9a, 9b und/oder die Klötze 4a,4b und/oder die Zusatzklötze 20a,
20b können mit den zugehörigen Gurtbrettlagen fest verbunden sein, beispielsweise
durch Verkleben oder Verschrauben.
[0029] Als elastische Materialien für die Klötze 4a, 4b und/oder die Distanzelemente 9a,
9b findet vorzugsweise Anwendung Polyurethanschaum oder kunststoffgebundene Gummifasern
mit einer Rohdichte von beispielsweise ∼ 500 kg/m³ und einem Druckverformungsmodul
von beispielsweise ∼ 0,50 N/mm², wodurch ein hoher Elastizitätsgrad und ein gutes
Rückstellvermögen beim Sportboden erreicht wird.
[0030] Der Zwischenraum zwischen den einzelnen Schwingträgern 2a, 2b usw. einerseits und
dem Rohboden 1 und dem durch die Bretter 10 gebildeten Blindboden andererseits wird
vorzugsweise zumindest teilweise durch Matten 25 aus Kunststoff oder auch aus atmungsfähigem
Material ausgefüllt, wobei die Schicht 25 vorzugsweise unter Einhaltung eines vorgegebenen
Abstandes zum Blindboden 10 eingesetzt wird, um eine Ventilation des Blindbodens zu
ermöglichen.
[0031] Bei der Darstellung nach Fig. 3a wird der Fall angenommen, daß eine Kraft F auf die
obere Gurtbrettlage im Bereich des Distanzelements 9b wirkt. Hierbei spielt die Elastizität
der oberen Gurtbrettlage 7 keine die Betrachtung beeinflussende Rolle. Die Kraft F
wird hierbei durch die Elastizität des Distanzelements 9b beeinflußt und durch das
Federverhalten der unteren Gurtbrettlage 8 im Bereich des Distanzelements 9b sowie
durch die Elastizität der beiden elastischen Klötze 4b, 4c aufgenommen. Bei der Darstellung
nach Fig. 3b wirkt die Kraft F auf die obere Gurtbrettlage 7 etwa in der Mitte zwischen
den beiden Distanzelementen 9b, 9c, wodurch das Schwingverhalten des Schwingträgers
durch die Elastizität der oberen Gurtbrettlage bestimmt wird sowie durch die Elastizität
der beiden elastischen Distanzelemente 9b, 9c und den elastischen Distanzklotz 4c
sowie zusätzlich durch die Elastizität der unteren Gurtbrettlage 8 infolge der Kraftverteilung
und der damit im Bereich der Distanzelemente 9b, 9c auf den darunter befindlichen
freischwingenden Abschnitt der unteren Gurtbrettlage 8 wirkenden Kraftkomponenten.
In beiden Fällen gemäß Fig. 3a und 3b wird somit das Schwingverhalten durch die untere
Gurtbrettlage mitbestimmt. In beiden Fällen wird das Schwingverhalten des Schwingbodens
gleichfalls mitbestimmt durch ein oder zwei der Distanzelemente und durch zwei oder
eines der elastischen Distanzklötze.
[0032] Demgegenüber wird bei einem bekannten Schwingboden der in Verbindung mit dem DE-GM
83 29 011 beschriebenen Art das Schwingverhalten des Schwingträgers praktisch nicht
mit beeinflußt durch die untere Gurtbrettlage, wie die Fig. 4a,4b zeigen. Gemäß Fig.
4a wirkt die Kraft auf die obere Gurtbrettlage 7′ etwa in der Mitte zwischen den beiden
Distanzelementen 9′b und 9′c, so daß eine Kraftverteilung auftritt, welche durch die
nichtelastischen Distanzelemente 9′b, 9′c nicht beeinflußt wird, ebenso nicht durch
die darunter befindliche Gurtbrettlage 8′, da diese im Bereich der Distanzelemente
9′b, 9′c jeweils unmittelbar mittels der elastischen Stützklötze 4′c und 4′b abgestützt
ist. Damit wird das Schwingverhalten bei einem Schwingträger der in Fig. 4a gezeigten
Weise ausschließlich bestimmt durch die elastischen Stützklotze 4′b und 4′c. Tritt
die Kraft bei diesem bekannten Schwingträger auf die obere Gurtbrettlage 7′ im Bereich
eines Distanzelements 9′c oder 9′b auf, so wird das Schwingverhalten dieses Schwingträgers
weder durch die obere Gurtbrettlage noch durch die untere Gurtbrettlage bestimmt,
sondern wiederum ausschließlich durch den unteren elastischen Stützklotz 4′c.
[0033] Vorstehende Ausführungen zeigen, daß gemäß vorliegender Erfindung das Schwingverhalten
eines Schwingbodens mit dem erfindungsgemäß benutzten Schwingträger auf optimale Weise
abgestimmt werden kann und zwar durch mehrere Komponenten, nämlich die elastischen
Distanzelemente, die untere Gurtbrettlage und die Stützklötze sowie auch durch die
obere Gurtbrettlage selbst.
[0034] Bei den in Verbindung mit Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsformen haben die
Distanzelemente 9 jeweils eine Breite, die etwa der Breite der Klötze 4 entspricht
und die nur einen Bruchteil der Gesamtlänge der Gurtbretter beträgt, wobei die Gurtbretter
vorzugsweise eine Länge von etwa 3 m oder 3,5 m haben. Gemäß einer Abwandlung ist
vorgesehen, daß die Distanzelemente 9 und/oder die Abstützklötze 4 eine gegenüber
der Darstellung nach Fig. 1 bis 3 wesentlich größere Breite haben, mithin in Form
von Streifen parallel zu den Gurtbrettlagen verlaufend vorgesehen sind. In einem solchen
Fall wird das Material für die Distanzelemente 9 und/oder die Klötze 4 mit einer
höheren Nachgiebigkeit gewählt als in Verbindung mit den klotzförmigen Distanzelementen
9 und 4 bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde, so daß das
Schwingverhalten des Schwingträgers in der beschriebenen Weise durch die Elastizität
der oberen und/oder unteren Gurtbrettlage 7, 8 mitbestimmt wird.
[0035] Nach den DIN-Normen gemäß DIN 18032 Teil 2 gelten folgende Anforderungen für einen
flächenelastischen Sportboden der erfindungsgemäßen Art:
Kraftabbau (KA₅₅) mindestens 53 %
Standardverformungvertikal (St
v) mindestens 2,3 mm
Ballreflexion (BR) mindestens 90 %
Durchbiegungsmulde (W₅₀₀) maximal 50 %
[0036] Nachfolgend werden die Werte des erfindungsgemäßen Schwingbodens im Vergleich mit
einem Schwingboden nach dem DE-GM 83 29 011 angegeben:
|
Erfindung |
DE-GM 83 29 011 |
Kraftabbau in % |
70,8 |
59,0 |
Standardverformung in mm |
3,63 |
2,3 |
Ballreflexion in % |
90,4 |
92,6 |
Durchbiegungsmulde in % |
14,4 |
13,0 |
[0037] Für die Hauptkriterien Kraftabbau und Standardverformung haben Tests die folgenden,
an den üblichen sechs Meßpunkten eines Schwingbodens ermittelten Werte ergeben, wiederum
im Vergleich mit einem Schwingboden gemäß dem DE-GM 83 29 011:
Meßpunkte |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Mittel wert |
Kraftabbau: |
|
|
|
|
|
|
|
DE-GM 83 29 011 |
54,5 |
63,4 |
51,0 |
64,4 |
62,0 |
59,3 |
59,0 |
Erfindung |
70,6 |
72,1 |
70,9 |
70,5 |
71,1 |
69,6 |
70,8 |
Standardverformung: |
|
|
|
|
|
|
|
DE-GM 83 29 011 |
1,61 |
2,90 |
1,51 |
2,55 |
2,72 |
2,49 |
2,30 |
Erfindung |
3,50 |
4,68 |
3,43 |
3,47 |
3,80 |
2,88 |
3,63 |
[0038] Aus vorstehender tabellarischen Aufstellung geht hervor, daß der erfindungsgemäße
Schwingboden die nach den DIN-Vorschriften vorgegebenen Mindestwerte mehr als erfüllt
und die Maximalwerte weit unterschreitet.
[0039] Wenn die Klötze und Distanzelemente aus elastischem Material bestehen, ergibt sich
eine höhere Elastizität und eine Verminderung der Ausbreitung der Mulde, da durch
die elastischen Distanzelemente eine seitliche Verschiebung der Gurtbrettlagen möglich
ist.
1. Schwingboden für Sporthallen oder dergleichen, mit mehreren zueinander beabstandeten
Schwingträgern, die durch in Richtung der Schwingträger zueinander beabstandete Klötze
auf einem Unterboden gelagert sind,
mit einem auf den Schwingträgern aufliegenden Bodenaufbau, wobei jeder Schwingträger
aus einem durchgehenden oberen und einem durchgehenden unteren Gurtbrett besteht,
zwischen welchen Distanzelemente angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klötze (4a, 4b) und die Distanzelemente (9a, 9b) aus elastischem Material
bestehen,
2. Schwingboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente (9a,
9b) gegenüber den Klötzen (4a, 4b) kleinere Stärke aufweisen.
3. Schwingboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Gurtbrettlage
(7) jedes Schwingträgers (2a, 2b) geringere Stärke als die untere Gurtbrettlage (8)
aufweist.
4. Schwingboden nach einem der vorangehenden Ansprüche 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Klötzen (4a, 4b) wenigstens teilweise Zusatzklötze (20a, 20b) vorgesehen
sind, deren Stärke gegenüber der Stärke der Klötze (4a, 4b) kleiner ist.
5. Schwingboden nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzklätze (20a,
20b) aus elastischem Material bestehen.
6. Schwingboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klötze (4a, 4b) und/oder die Distanzelemente (9a, 9b) eine größere Breite
aufweisen als die Gurtbrettlagen (7, 8).
7. Schwingboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise die Stoßstelle (13) der oberen Gurtbrettlage (7) seitlich
versetzt ist zu den Stoßstellen (14) der unteren Gurtbrettlage.
8. Schwingboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzelemente (9a, 9b) und/oder die Klötze (4a, 4b) aus einem Material hoher
Elastizität bestehen und in Form parallel zu den Gurtbrettlagen verlaufender Streifen
angeordnet sind.
9. Schwingboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Gurtbrettlage (7) jedes Schwingträgers (2a, 2b) geringere Breite gegenüber
der unteren Gurtbrettlage (8) aufweist.