[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Endlos-Rundschlinge, insbesondere
nach DIN 61 360 zum Anschlagen und Heben von Lasten ausgebildete Rundschlinge, mit
einem aus einem seilartigen Bündel von Schnüren bestehenden endlosen Strang , der
mit einem Überzugsschlauch aus Kunststoffaser-Textilgewebe überzogen ist.
[0002] Auch betrifft die Erfindung eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Endlos-Rundschlinge.
[0003] Derartige Endlos-Rundschlingen aus Polyester nach DIN 61 360, auch als sogenannte
"Lastschlingen" bezeichnet, sind seit längerer Zeit in der Hebezeugtechnik eingeführt
und haben dort ein breites Anwendungsgebiet gefunden. Sie besitzen ein außerordentlich
günstiges Verhältnis zwischen einem vergleichsweise geringen Eigengewicht bei vergleichsweise
hoher Belastungsfähikeit und somit Tragfähigkeit. Infolgedessen sind sie wegen der
daraus resultierenden besseren Handhabung z. B. Ketten oder Drahtseilen überlegen.
Darüberhinaus sind sie besonders oberflächenschonend, weswegen sie vielfach zum Heben
empfindlicher Lastgüter wie Boote, Personenkraftwagen oder dergleichen verwendet werden.
Dabei wirken sie beim Heben und insbesonders Verfahren großer Lasten an Hebezeugen
stoßdämpfend, sie weisen ferner eine gute Chemikalienbeständigkeit auf und sind vielfach
auch noch abriebschonend durch Kunststoffmanschetten etc. ausgestattet.
Dennoch sind die bekannten Rundschlingen im rauhen Betrieb abriebgefährdet. Wenn beispielsweise
die äußere Schutzhülle in Form des Schlauches aus Polyestergewebe eine Beschädigung
erleidet, ist das innenliegende tragende Bündel aus Polyesterfasern freigelegt und
somit gefährdet bzw. die Sicherheit der Rundschlinge in Frage gestellt bzw. unbrauchbar
geworden.
[0004] Weiterhin können sich Rundschlingen beim Eintauchen in Flüssigkeit oder bei Verwendung
im Regen mit Flüssigkeit vollsaugen und dadurch erheblich an Gewicht zunehmen, wodurch
sie unhandlich werden.
Auch können sich Polyesterfasern im trockenen Zustand elektrostatisch aufladen und
somit in explosionsgefährdeten Räumen eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Rundschlingen der eingangs genannten Art
derart weiterzuentwickeln und zu verbessern, damit die genannten Nachteile und technischen
Grenzen überwunden werden. Insbesondere soll die Abriebfestigkeit der Schutzhülle
aus Polyestergewebe signifikant erhöht werden, die Rundschlingen sollen weiterhin
wasserundurchlässig gemacht werden, ihre Säureresistenz soll fallweise verbessert
und die Möglichkeit elektrostatischer Aufladung verhindert werden.
Die genannten Verbesserungen der mechanischen und/oder physikalischen Eigenschaften
sollen in unkomplizierter und wirtschaftlicher Art und Weise erreicht werden, ohne
dadurch das übliche Herstellungsverfahren spürbar zu verändern und/oder zu verteuern.
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt beim eingangs genannten Verfahren zur Herstellung
einer Endlos-Rundschlinge mit der Erfindung dadurch, daß der Strang vor Überziehen
mit dem Textil-Gewebeschlauch zunächst mit einem für flüssige Medien impermeablen
Schlauch aus Kunststoff- oder Gummifolie überzogen und erst dann über diesen der Textilgewebe-Schlauch
darübergezogen und dieser mit einem Imprägnierungsfluid getränkt wird.
[0007] Mit Vorteil wird durch die erfindungsgemäße Weiterentwicklung und Verbesserung des
Verfahrens zur Herstellung einer Endlos-Rundschlinge in überraschend einfacher und
wirkungsvoller Weise erreicht, daß beim Tränken mit einem Imprägnierungsfluid zwar
die äußere Textilgewebe-Schlauchhülle der Rundschlinge das Imprägnierungsmittel aufnimmt
und somit sich damit vollsaugen kann, ohne daß der nunmehr durch den Schlauch aus
Kunststoffolie geschützt umhüllte innenliegende Strang aus Polyesterfasern mit dem
Imprägnierungsmittel in Kontakt kommt. Denn dies ist weder erwünscht noch zulässig,
weil die Imprägnierung die Elastizität der tragenden Polyesterfasern beeinträchtigen
würde und durch Brechen der Fasern eine Schädigung derselben mit einer Schwächung
der Tragfähigkeit zur Folge haben würde.
[0008] Weiterhin wird dadurch, daß das Imprägnierungsfluid nunmehr nur noch in den äußeren
Textilgewebe-Schlauch eindringen kann, ein unnötiger Verbrauch von teurem Imprägnierungsmittel
verhindert. Weil erfindungsgemäß der innenliegende tragende Strang aus Polyesterfasern
durch den Folienschlauch gegen Eindringen von Flüssigkeit geschützt ist, kann nunmehr
die Imprägnierung kostengünstig durch Tauchen der Rundschlinge in einem Imprägnierband
erfolgen, ohne daß der Faserstrang mit dem Imprägnierungsmittel in Kontakt kommt.
Durch die Imprägnierung kann die äußere Schutzhülle des Polyestergewebe-Schlauches
in ihren mechanischen und physikalischen Eigenschaften signifikant verbessert werden.
Vor allem betrifft dies die Erhöhung der Resistenz gegen Abrieb und äußere Beschädigungen.
Dadurch wird die Verfügbarkeit der Rundschlinge vervielfacht. Auch wird die äußere
Hülle wasserundurchlässig, wesentlich resistenter gegen Säuren und/oder antistatisch
imprägniert.
[0009] Das Verfahren nach der Erfindung ist zudem preisgünstig und erfordert keine wesentliche
oder ins Gewicht fallende Veränderung der üblichen und bewährten Herstellung einer
Rundschlinge. Es ist somit unkompliziert anwendbar und erfordert nur sehr geringe
Mehraufwendungen für Material und Fertigung.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind entsprechend
den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10 vorgesehen.
[0011] Eine nach dem Verfahren gemäß Erfindung hergestellte Rundschlinge in endloser Ausführung
als Lastschlinge gem. DIN 61 360, insbesondere eine aus Polyestergewebe bestehende
Lasthebe-Rundschlinge, wobei diese aus einer Vielzahl im wesentlichen parallel in
einem Strang angeordneter und endlos gewickelter Schnüre besteht und dieser Strang
einen äußeren Überzug aus einem Textilschlauch aus Kunststoffgewebe aufweist, ist
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Strang im Kern der Rundschlinge und der äußeren
Hülle aus Gewebe-Textilschlauch ein für flüssige Medien impermeabler Schlauch aus
Kunststoff- bzw. Gummifolie vorhanden ist, dessen Enden endlos und mediendicht miteinander
verbunden sind, und daß die äußere aus Kunststoff-Textilgewebe bestehende Schlauch-Hülle
der Rundschlinge eine durch Tränken oder Bestreichen mit einem Imprägnierungsmittel
hergestellte Imprägnierungsschicht aufweist.
[0012] Die Erfindung wird in einer schematischen Zeichnung in einer bevorzugten Ausführungsform
gezeigt, wobei aus der Zeichnung weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar
sind.
[0013] Die Zeichnung zeigt im einzelnen eine Ansicht vom Aufbau einer nach dem Verfahren
hergestellten Rundschlinge in teilweise aufgeschnittenem Zustand.
[0014] Die übliche Herstellung einer Endlos-Rundschlinge erfolgt nach dem Stand der Technik
in der Weise, daß eine aus Kunststofffasern bzw.- garnen bestehende Schnur zu einem
aus einem seilartigen Bündel von Schnüren bestehenden endlosen Strang auf gewickelt
wird. Danach wird dieser Strang mit einem Schlauch aus Textilgewebe überzogen und
dessen Enden auf der so gefertigten Schlinge miteinander verbunden.
[0015] Erfindungsgemäß wird eine überraschende Verbesserung der Rundschlinge dadurch erzielt,
daß nach der Herstellung des aus gewickelten Schnüren bestehenden Stranges (5), dieser
zunächst mit einem für Flüssigkeit impermeablen Schlauch (8) aus Kunststoffolie oder
Gummi überzogen und dessen Enden mediendicht miteinander verbunden werden.
Sodann wird der Textilschlauch 7 über den Kunststoffolienschlauch 8 darübergezogen
und an seinen Enden nach Überlappung endlos verbunden. Danach wird die so vorgefertigte
Rundschlinge beispielsweise durch Tränken in einem Imprägnierungsbad imprägniert,
sodann zum Trocknen aufghängt und die Imprägnierung trocknen gelassen. Danach ist
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verbesserte Rundschlinge fertig zum Einsatz.
[0016] Dabei sieht das Verfahren vor, daß zum Überziehen des Stranges 5 ein hochflexibles
Schlauchmaterial 8 aus imprägnierungsmediendichtem Werkstoff wie Gummi oder Kunststoff
verwendet wird. Hierbei kann beispielsweise ein Kunststoffschlauch aus einer Folie
von 0,1 bis 0,3 mm Dicke verwendet werden, der aus weichelastischen Kunststoffqualitäten
der Kunststoffgruppen PVC oder Polyvinyläther oder Polyisobutylen oder Polyacryl-
bzw.- methacrylaten besteht.
[0017] Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Rundschlinge durch Tauchen
in ein Imprägnierungsbad imprägniert wird. Dieses Verfahren ist wirtschaftlich und
kostengünstig, und es ist deshalb durchführbar, weil erfindungsgemäß der aus Schnüren
1 bestehende innere Kern des Stranges 5 durch den darübergezogenen Schlauch 8 aus
Gummi oder Kunststoffolie gegen Eindringen von Imprägnierungsflüssigkeit geschützt
ist.
Es kann aber auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß die Rundschlinge durch
Bestreichen oder Besprühen mit dem Imprägnierungsfluid imprägniert wird.
[0018] Erfindungsgemäß kann zur Imprägnierung entweder ein antistatisch wirkendes Imprägnierungsfluid
oder ein die Abriebsresistenz der äußeren Hülle verbessernd wirkendes Imprägnierungsfluid
oder ein die Säurebeständigkeit der äußeren Hülle verbesserndes Imprägnierungsfluid
oder ein die Wasserdurchlässigkeit aufhebendes Imprägnierungsfluid verwendet werden.
Es kann aber auch zur Imprägnierung sehr vorteilhaft ein Imprägnierungsfluid verwendet
werden, welches mehrere der genannten Wirkungen in sich vereinigt.
[0019] Der Aufbau einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Rundschlinge
10 ist in der Figur rein schematisch gezeigt. Von innen her besitzt sie, wie an sich
bekannt, als lastaufnehmenden Kern einen Strang 5 aus annähernd parallelen Schnüren
1 die ihrerseits aus Chemiefasern, beispielsweise aus Polyesterfasern bestehend. Darüber
folgt der Schlauch 8 aus Gummi- oder Kunststoffolie mit einer Dicke zwischen 0,1 und
0,3 mm.
Es handelt sich dabei um eine sehr flexible Qualität, welche außerordentlich nachgiebig
alle Formänderungen des Stranges 5 ohne Beschädigung mitmacht. Darüber ist als äußere
Hülle der Schlauch 7 aus Textilgewebe gezogen, welcher im wesentlichen dem mechanischen
Schutz des innenliegenden Stranges 5 sowie des ihn mediendicht umhüllenden flexiblen
Schlauches 8 dient. Und schließlich ist die Imprägnierungsschicht 12 erkennbar, welche
die mechanischen Eigenschaften der Schutzhülle 7 wesentlich verbessert. So wird beispielsweise
die Resistenz gegen Abrieb signifikant erhöht, die Widerstandsfähigkeit gegen Säureeinwirkung
erhöht, die Wasserdurchlässigkeit aufgehoben und fallweise die Schlinge mit antistatischer
Eigenschaft versehen.
[0020] Das Verfahren nach der Erfindung verbessert unter Verwendung wirtschaftlicher Mittel
bei einem vernachlässigbar geringen Mehraufwand an Herstellungskosten die mechanischen
und physikalischen Eigenschaften einer Rundschlinge in hohem Maße.
[0021] Dadurch wird die Verfügbarkeit einer Rundschlinge sowie ihr Anwendungsspektrum wesentlich
erweitert und verbessert.
[0022] In sofern kann von einer idealen Lösung der eingangs gestellten Aufgabe gesprochen
werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Endlos-Rundschlinge, insbesondere nach DIN 61 360
zum Anschlagen und Heben von Lasten ausgebildete Rundschlinge, mit einem aus einem
seilartigen Bündel von Schnüren bestehenden endlosen Strang, der mit einem Überzugsschlauch
aus Kunststoffaser-Textilgewebe überzogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang vor dem Überziehen mit dem Textilgewebeschlauch zunächst mit einem
für flüssige Medien impermeablen Schlauch aus Kunststoffolie überzogen und erst dann
über diesen der Textilgewebe-Schlauch darübergezogen und dieser mit einem Imprägnierungsfluid
getränkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Überziehen des Stranges
ein hochflexibles Schlauchmaterial aus imprägnierungsmediendichtem Werkstoff wie Gummi
oder Kunststoff verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunststoffschlauch
aus einer Folie von 0,1 bis 0,3 mm Dicke verwendet wird, der aus weichelastischen
Kunststoffqualitäten der Kunststoffgruppen PVC oder Polyvinyläther oder Polyisobutylen
oder Polyacryl- bzw. methacrylaten besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundschlinge durch Tauchen
in ein Imprägnierungsbad imprägniert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundschlinge durch Bestreichen
oder Besprühen mit dem Imprägnierungsfluid imprägniert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Imprägnierung ein antistatisch
wirkendes Imprägnierungsfluid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Imprägnierung ein die
Abriebsresistenz der äußeren Hülle verbessernd wirkendes Imprägnierungsfluid verwendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Imprägnierung ein die
Säurebeständigkeit der äußeren Hülle verbesserndes Imprägnierungsfluid verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Imprägnierung der äußeren
Hülle ein die Wasserdurchlässigkeit aufhebendes Imprägnierungsfluid verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, sowie nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Imprägnierung der äußeren Hülle ein Imprägnierungsfluid verwendet wird, das
mehrere der genannten Wirkungen in sich vereinigt.
11. Nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 10 hergestellten Rundschlinge in
endloser Ausführung gemäß DIN 61 360, insbesondere aus Polyestergewebe bestehende
Lasthebe-Rundschlinge, wobei diese aus einer Vielzahl im wesentlichen parallel in
einem Strang angeordneter und endlos gewickelter Schnüre besteht und dieser Strang
einen äußeren Überzug aus einem Textilschlauch aus Kunststoffgewebe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Strang (8) im Kern der Rundschlinge (10) und der äußeren Hülle aus
Textilgewebeschlauch ein für flüssige Medien impermeabler Schlauch (8) aus Kunststoff-
bzw. Gummifolie vorhanden ist, dessen Enden mediendicht durch Klebung vorzugsweise
mittels eines elastischen Klebebandes endlos miteinander verbunden sind, und daß
die äußere aus Kunststoffaser-Textilgewebe bestehende Schlauch-Hülle (7) der Rundschlinge
(10) eine durch Tränkung oder Bestreichung mit einem Imprägnierungsmittel hergestellte
Imprägnierungsschicht (12) aufweist.