[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Motorbremse mit einem im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine
angeordneten Drosselventil gemäß den weiteren im Oberbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine Motorbremse mit einem Drosselventil der vorstehend genannten Art ist aus der
DE-OS 34 28 626 bekannt. Das im Zylinderkopf hängend eingebaute Drosselventil ist
ein Tellerventil, welches eine Ventilöffnung im Zylinderkopfboden steuert, über die
beim Motorbremsbetrieb im Zylinder verdichtetes Gas in einen Auslaßkanal verdrängt
wird. Gesteuert wird das Drosselventil von einem mit Drucköl- oder Druckluft beaufschlagten
Steuerkolben, der in einer Steuerbohrung des Zylinderkopfes geführt ist und auf dem
Ventilschaft aufliegt. Um eine Berührung zwischen dem in Richtung Zylinder öffnenden
Ventil und dem Kolben zu vermeiden, ist die Ventilöffnung mit dem Ventilsitz in einer
Ausnehmung des Zylinderkopfbodens gegenüber der Bodenfläche versetzt angeordnet.
[0003] Aus Gründen des Kraftstoffverbrauchs und der Abgasemission ist die Ausnehmung klein
gehalten. Zwischen Ventilteller und Ausnehmung ergibt sich somit ein relativ enger
Ringspalt, durch den das Gas bei geöffnetem Ventil verdrängt werden muß. Dies führt
zu starken Strömungsumlenkungen bzw. Strömungseinschnürungen im Bereich des Ventiltellers,
durch die derart hohe Gaskräfte am Ventil entstehen können, daß insbesondere im OT-Bereich
die Öffnungskraft überwunden und das Ventil schlagartig in Schließstellung bewegt
wird. Diese Vorgänge beeinträchtigen die Motorbremsleistung und führen zu einer unerwünscht
hohen mechanischen Beanspruchung der beteiligten Bauelemente.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Motorbremse derart weiterzubilden,
daß eine verbesserte Umströmung des Drosselventil-Tellers in geöffneter Ventilstellung
erreicht wird.
[0005] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausnehmung mit einer zur
brennraumseitigen Oberfläche des Zylinderkopfbodens gerichteten Erweiterung versehen
ist.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Erweiterung der Ausnehmung wird bei geöffnetem Ventil
im Bereich des Ventiltellers ein verbreiteter Umströmungsspalt erzielt, durch den
die Einschnürung des verdichteten Gases vor dem Drosselventil vermindert und eine
allmähliche, mit Abstand vom Ventilteller einsetzende Umlenkung der Gasströmung bewirkt
wird. Insgesamt wird hierdurch die auf den Ventilteller einwirkende dynamische Gaskraft
so weit verringert, daß selbst mit einem relativ kleinen Steuerkolben die Öffnungsstellung
des Drosselventils im gesamten Motorbremsbetrieb sicher aufrechterhalten werden kann.
[0007] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 vorgesehen, daß die Erweiterung
nur einen Teil der Tiefe der Ausnehmung umfaßt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung reicht es - abhängig von der Lage des Drosselventils
im Brennraum - zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile aus, wenn gemäß Anspruch
3 die Erweiterung nur an einem Teil des Umfangs der Ausnehmung vorgesehen ist. Dies
trifft insbesondere dann zu, wenn das Drosselventil an der Peripherie des Brennraumes
angeordnet ist. Bei einer solchen Einbaulage genügt es, wenn die Erweiterung nur an
dem der Brennraumwand gegenüberliegenden Umfangsbereich der Ausnehmung angeordnet
ist.
[0009] Eine einfache Herstellung der Erweiterung ergibt sich dadurch, wenn gemäß Anspruch
4 die Ausnehmung durch Ansenken mittels eines Senklochbohrers aufgeweitet wird.
[0010] In der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung werden zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Zylinderkopf mit eingebautem Drosselventil im Schnitt,
Fig. 2 in einem Anschnitt die Ausnehmung am Zylinderkopfboden mit auf einen Teil
der Ausnehmungstiefe beschränkter Erweiterung,
Fig. 3 in einem Ausschnitt die Ausnehmung mit einer bis zum Grund reichenden Erweiterung.
[0011] In Fig. 1 ist mit 1 ein Zylinderkopf eines nicht weiter dargestellten Dieselmotors
bezeichnet. Neben den üblichen Gaswechselventilen enthält der Zylinderkopf 1 ein als
Tellerventil ausgebildetes Drosselventil 2. Das Drosselventil 2 ist Bestandteil einer
Motorbremseinrichtung und steuert eine im Zylinderkopfboden 3 befindliche Ventilöffnung
4. Betätigt wird das Drosselventil von einem Steuerkolben 5, der in einer Bohrung
6 des Zylinderkopfes 1 geführt ist und auf dem Ventilschaft 7 aufliegt. Mit Betätigen
eines Motorbremsschalters wird der Steuerkolben 5 mit einem Druckmittel, z.B. Öl oder
Druckluft beaufschlagt und verschiebt das Drosselventil 2 in Öffnungsstellung. Damit
kann das zuvor vom Kolben im Zylinder verdichtete Gas durch die Ventilöffnung 4 gedrosselt
in einen Auslaßkanal 8 des Motors verdrängt werden. Um zu vermeiden, daß das in Richtung
des Zylinders öffnende Drosselventil mit dem Ventilteller 9 auf dem Kolben aufschlagen
kann, ist die Ventilöffnung 4 mit dem Ventilsitz 10 in einer Ausnehmung 11 des Zylinderkopfbodens
3 gegenüber dessen brennraumseitiger Oberfläche 12 versetzt angeordnet.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Ausnehmung 11 mit einer zur Oberfläche 12 gerichteten Erweiterung
13 versehen. Die Erweiterung ergibt sich durch Abschrägen der die Ausnehmung 11 begrenzenden
Wand, z.B. mittels eines Senklochbohrers.
[0013] Gemäß den Fig. 1 und 2 umfaßt die Erweiterung 13 nur einen Teil der Tiefe der Ausnehmung
11. Die Ansenktiefe ist dabei auf den Hub des Drosselventiles abgestimmt und hat
ein solches Maß, daß bei geöffnetem Drosselventil der Ventilteller im Bereich der
Erweiterung 13 liegt.
[0014] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das sich von denjenigen der Fig.
1 und 2 nur darin unterscheidet, daß die Ausnehmung 11 mit einer Erweiterung 14 versehen
ist, die sich über die gesamte Tiefe der Ausnehmung erstreckt: In allen Ausführungsbeispielen
wird durch die Erweiterung 13 und 14 bei geöffnetem Drosselventil 2 neben einer geringfügigen
Vergrößerung des Strömungsspaltes zwischen Ventilteller 9 und Ausnehmung 11 eine
Verbesserung der Strömungsführung des verdichteten Gases aus dem Zylinder in die Ausnehmung
11 erzielt.
1. Motorbremse mit einem im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeordneten Drosselventil
zur Steuerung einer mit dem Auslaßkanal verbundenen Ventilöffnung, die zusammen mit
einem Ventilsitz im Zylinderkopfboden gegenüber dessen brennraumseitiger Oberfläche
versetzt am Grund einer Ausnehmung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (11) mit einer zur brennraumseitigen Oberfläche (12) gerichteten
Erweiterung (13, 14) versehen ist.
2. Motorbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erweiterung (13, 14) nur einen Teil der Tiefe der Ausnehmung (11) umfaßt.
3. Motorbremse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erweiterung (13, 14) nur an einem Teil des Umfanges der Ausnehmung (11) vorgesehen
ist.
4. Motorbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erweiterung (13, 14) durch Ansenken der Ausnehmung (11) gebildet ist.