[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem thermischen Relais mit in einem Gehäuse untergebrachten
Bimetallauslösern und einer mehrteiligen Übertragungseinrichtung, die die Bimetallausbiegung
von einem Brückensystem über einen Auslösehebel und weitere Teile auf einen Hilfsschalter
überträgt und die mit einem mit dem Auslösehebel zusammenwirkenden Bimetallstab zur
Kompensation der Umgebungstemperatur und einer Einrichtung zum Anpassen an den Nennstrom
ausgestattet ist.
[0002] Ein solches thermisches Relais ist beispielsweise aus dem DE-GM 72 24 098 bekannt.
Thermische Relais, auch als thermische Überstromrelais oder Überlastungsschutzrelais
bezeichnet, dienen als zuverlässiger Motorschutz bei Überlast und Phasenausfall durch
Abschaltung des Motors. Die wesentlichen Bauelemente eines solchen thermischen Schutzrelais
sind Bimetallauslöser, Übertragungsmechanismus und Hilfsschalter. In der Figur 1 ist
das Funktionsprinzip eines derartigen bekannten Relais dargestellt. Die vom Motorstrom
I durchflossenen Bimetallauslöser 100, je Phase ein Bimetallauslöser, die vom dem
Heizwendel 101 umgeben sind, wirken auf ein Brückensystem 200 mit Auslösebrücke 201
und Differentialbrücke 202. Wenn ein Bimetallauslöser bei Phasenausfall nicht so stark
ausbiegt bzw. zurückläuft wie die beiden anderen, dann legen Auslösebrücke und Differentialbrücke
verschiedene Wege zurück. Der Differenzweg des Brückensystems wird durch den Betätigungshebel
16 übersetzt und über den Übertragungsmechanismus mit Auslösehebel 17 und stromabhängig
einstellbaren Temperaturkompensations-Bimetallstab 300 auf die Schaltwippe 400 übertragen.
Die Schaltwippe fährt den Hilfsschalter 500, der als Sprungschalter mit den Öffnerkontakten
95, 96 und galvanisch hiervon getrennten Schließerkontakten 97, 98 ausgebildet ist,
an und bringt diesen bei Motorüberlast zum Umschalten und schaltet das Motorschütz
und damit den gefährdeten Motor ab. Mit dem Abschalten des Motors wird auch die Energiezufuhr
für die mit ihm elektrisch in Reihe liegenden Bimetallauslöser 100 unterbrochen, diese
kühlen sich wieder ab und gehen in die Ausgangsstellung zurück. Das Relais weist eine
Stromeinstellungseinrichtung 620 auf, mit der es auf unterschiedlichen Motornennstrom
einstellbar ist. Die Wiedereinschaltung des Relais kann entweder automatisch A oder
von Hand H erfolgen, diese Bedienungsweise ist mittels der Wiedereinschaltsperre,
die zugleich die Entsperrungstaste bildet und als Reset-Taste 600 bezeichnet wird,
einstellbar. Des weiteren ist eine Aus-Test-Taste 650 vorgesehen. Durch Niederücken
der Taste 650 wird der Öffner geöffnet und der Stromkreis des Motorschützes unterbrochen,
ohne daß über den Schließerkontakt des Hilfsschalters eine Störmeldung erfolgt. Ein
Ziehen an der gleichen Taste bewirkt die Simulation einer Auslösung, den Test. In
der Testfunktion wird der Öffner geöffnet und der Schließer geschlossen. Beim Betrieb
mit Wiedereinschaltsperre bleibt die Umschaltung erhalten, bis die Entsperrung durch
die Entsperrungstaste erfolgt.
[0003] Die Bimetallauslöser sprechen nicht nur auf die durch die Stromstärke erzeugte Temperatur
an, sondern auch die Umgebungstemperatur beeinflußt sie. Üblicherweise werden die
Relais auf eine Umgebungstemperatur von 20°C geeicht. Weicht die Umgebungstemperatur
von der Eichtemperatur 20°C ab, so ändert sich die Auslösekennlinie des Relais. Im
allgemeinen ist diese Schwankung des Auslösestromes unerwünscht, deshalb wird in das
Relais eine Temperaturkompensation in Gestalt eines Bimetallstabes oder Bimetallstreifens
eingebaut. Die Bimetallausbiegung und damit der Weg der Auslösebrücke, siehe Figur
1, ist im Beharrungszustand etwa proportional dem Quadrat des Ansprechstromes. Damit
ergibt sich bei einer Eichtemperatur von 20°C ein fester Auslöseweg, der ein Maß für
den Strom ist. Wird nun die Umgebungstemperatur höher oder niedriger als die Eichtemperatur,
dann wird auch der Auslöseweg kleiner bzw. größer. Das heißt aber, daß der vom Relais
zugelassene Ansprechstrom kleiner bzw. größer wird. Höhere Umgebungstemperaturen würden
also Frühauslösung und niedrigere Temperaturen Spätauslösung verursachen. Um diese
Schwankungen des Auslöseweges, die auf Veränderungen der Umgebungstemperatur beruhen,
zu verhindern, ist ein Bimetallstab in dem Übertragungsmechanismus vorgesehen. Dieser
sogenannte Kompensations-Bimetallstab reagiert ebenso wie die Bimetallauslöser auf
die sich verändernde Umgebungstemperatur und gleicht deren Einfluß aus, so daß der
Auslöseweg und damit auch der Ansprechstrom des Relais bei schwankender Umgebungstemperatur
weitgehend konstant bleiben.
[0004] Da die Bimetallauslöser auf die Stromstärke ansprechen, ist es erforderlich, das
Relais, die Bimetallauslöser und auch den Kompensations-Bimetallstab auf unterschiedliche
Nennströme einstellen zu können, wozu die schematisch in Figur 1 dargestellte Einrichtung
620 mit einem Exzenter vorgesehen ist, durch dessen Drehung der Anlageort und damit
die Lage des Bimetallstabes und seines Auslöseweges verändert wird.
[0005] Aus der DE-OS 37 35 161 und 37 35 135 ist bereits ein temperaturkompensierender Bimetallstreifen
bekannt, der in einem Hebeltragteil drehbar aufgehängt ist und mit der Auslösebrücke
der Bimetallauslöser in Kontakt steht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Kompensations-Bimetallelemente
bezüglich ihrer Kompensationswege zu optimieren, d.h. die Genauigkeit der Auslöseströme
für das thermische Relais und den Überlastschutz zu erhöhen. Gleichzeitig soll ein
möglichst einfacher Weg gefunden werden, um das Kompensations-Bimetall auch an den
Ansprechstrom, d.h. den Nennstrom, mit dem das thermische Relais gefahren wird, einzustellen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung der Kompensations-Bimetallstab
auf seiner ganzen Länge gleichmäßig in Form eines Kreisbogens mechanisch vorgeformt
und im Bereich seines einen Endes in einem ortsfesten Drehlager geführt und im Bereich
seines anderen Endes an seiner konvexen Seite an einem Exzenter einer Stromeinstellungseinrichtung
abgestützt, so daß das eine Ende eines als Stab ausgebildeten Tragteiles im Bereich
des abgestützten Endes des Kompensationsbimetallstabes an dessen konvexen Seite tangential
anliegt, und das andere Ende des Tragteiles mit einer Wellenachse, um die der Auslösehebel
drehbar ist, fest verbunden ist. Der erfindungsgemäße Kompensations-Bimetallstab ist
damit in einer Doppelaufhängung gelagert und gewölbt, wodurch die Rückbiegung unter
Krafteinwirkung, die aus der Bewegung des Hilfsschalters resultiert, vermindert und
der Kompensationsweg vergleichmäßigt wird.
[0008] Ein erfindungswesentliches Element ist in der selbsttragenden und spannungsfrei hergestellten
gleichmäßig gekrümmten Gestalt des Bimetallstabes zu sehen. Ausgangsgestalt des Bimetallstabes
ist also nicht die üblicherweise gerade Stab- und Streifenform, sondern ein definiert
vorgebogener und bleibend verformter Stab. Durch die mechanisch hergestellte dauerhafte
Vorkrümmung des Bimetallstabes gemäß der Erfindung wird es möglich, durch tangentiale
Anschlußteile relativ große Hebelwege im Verhältnis zu einem relativ kurzen Bimetallstab
für die Kompensation zu erzielen und damit die Auslösegenauigkeit zu verbessern.
[0009] In weiterer Ausgestaltung des Kompensations-Bimetallstabes ist vorgesehen, daß dieser
mit der Wellenachse, um die der Auslösehebel drehbar ist, mittels eines Tragteiles
unlösbar fest, beispielsweise über Schweißbereiche, verbunden ist. Das Tragteil ist
nicht aus Bimetall. Durch die kreisförmige Krümmung des Kompensations-Bimetallstabes
ist es möglich, daß das Tragteil sowohl an der konvexen Seite des Kompensations-Bimetallstabes
als auch an der Wellenachse für den Auslösehebel jeweils tangential anliegt und befestigt,
insbesondere angeschweißt ist. Insbesondere ist vorgesehen, daß das Tragteil tangential
mit seiner von dem Kompensation-Bimetallstab abgewandten Seite an der Wellenachse
anliegt. Die Wellenachse, die den Auslösehebel trägt, ist nur mit dem Tragteil verbunden
und macht daher die Bewegungen des Tragteiles mit.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion des Kompensations-Bimetallstabes bildet dieser
mit der Wellenachse des Auslösehebels über das Tragteil ein um den von dem ortsfest
drehbar gelagerten Ende des Kompensations-Bimetallstabes gebildeten Drehpunkt als
erstem Eckpunkt bewegbares Dreieck, dessen einer Eckpunkt durch die variable Länge
des Kompensations-Bimetallstabes entsprechend dessen temperaturabhängiger Verlängerung
bzw. Verkürzung bzw. durch Veränderung der Abstützung des Endes des Kompensations-Bimetallstabes
verschiebbar und dessen dritter von dem Mittelpunkt der Wellenachse des Auslösehebels
gebildete Eckpunkt zwangsweise durch die Veränderung der Lage des Kompensations-Bimetallstabes
um eine Strecke K verstellbar wird, wordurch die Kompensation des Auslöseweges erreicht
wird.
[0011] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das an dem Exzenter sich einseitig
gleitend abstützende Ende des Kompensations-Bimetallstabes entsprechend der temperaturabhängigen
Veränderung der Länge des Kompensations-Bimetallstabes in seiner Lage veränderbar.
In einer bevorzugten Ausführung ist das in einem ortsfesten Drehlager geführte Ende
des Kompensations-Bimetallstabes mit einem Achsbolzen fest verbunden und der Achsbolzen
in dem Drehlager um seine sich quer zur Längserstreckung des Kompensations-Bimetallstabes
entsprechende Achse drehbar. Damit erfüllt der Kompensations-Bimetallstab sowohl die
Aufgaben als Steuereinheit als auch der Kompensation der Umgebungstemperatur. Der
ortsfeste Drehpunkt des einen Endes des Kompensations-Bimetallstabes legt den Drehpunkt
für den Auslösehebel zur Übertragung der Bimetallauslösung auf den Hilfsschalter fest,
während durch den Anlagepunkt am Exzenter der Stromverstelleinrichtung das Einstellen
auf den Ansprechstrom bzw. Nennstrom des Relais möglich ist. Durch Verstellen des
Exzenters wird die Anlage des Bimetallstabes verändert.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in der Funktion bei einem
thermischen Relais sowie mit weiteren Details und Funktionschemata dargestellt.
[0013] Es zeigen
Figur 1 das Funktionsprinzip eines bekannten thermischen Relais für Motorschutz
Figur 2 ein erfindungsgemäßes Motorschutzrelais in Aufsicht
Figur 3 das Relais nach Fig. 2 in Vorderansicht
Figur 4 einen Querschnitt durch das Relais gemäß Figur 2 und 3 durch den Motorstromanschluß
Figur 5 einen Querschnitt durch das Relais gemäß Figur 2 im Bereich der Hilfsschalteranschlüsse
Figur 6 einen Teilquerschnitt durch das Relais gemäß Figur 2 und 3 parallel zur Vorderansicht
der Figur 3
Figur 7 die Steuereinheit mit Temperaturkompensation in Seitenansicht
Figur 8 die Steuereinheit gemäß Fig. 7 schematisch in Funktion
Figur 9 schematische Darstellung der Doppelaufhängung des Kompensations-Bimetallstabes
[0014] Das in den Figuren 2 bis 6 dargestellte Motorschutzrelais 1 arbeitet nach dem physikalischen
Prinzip als Bimetallrelais, wie es anhand des Funktionsprinzips der Figur 1 erläutert
wurde. In dem Gehäuse 10, das seitlich mit dem Deckel 13 und oberseitig in Teilbereichen
mittels der Trägerplatte 60 abgedeckt ist, sind die Bimetallauslöser 100, siehe Figur
6, mit dem Brückensystem 200 untergebracht. Die Heizwendel 101 umgibt die einzelnen
den drei Phasen entsprechenden Bimetallauslöser und ist an einem Ende über die in
dem Halterahmen 67 angeordneten Steckanschlüsse 66 an eine Stromversorgungseinrichtung
anschließbar. Die Anschlüsse 2, 4, 6 dienen dem Anschluß der drei Phasen des Motorstromes,
der überwacht werden soll. Die Bimetallauslöser 100 sind über die Kontaktfahnen 20
hieran angeschlossen. Bei Überlast wird durch Ausbiegung der Bimetallauslöser 100
das Brückensystem 200 in Pfeilrichtung G bewegt und löst über den Betätigungshebel
16 und Auslösehebel 17 mit Bimetallkompensationsstab 300 die Schaltbewegung der Schaltwippe
400 in Pfeilrichtung F aus. Die Bewegung wird über eine Zugfeder 125, an der der Auslösehebel
17 angreift, die an einem Ende in der Schaltwippe 400 und am anderen Ende an einer
am Gehäuse angeordneten Schraube 126 eingehängt ist, ausgelöst. Bei Überschreiten
des in Abhängigkeit von dem Strom einstellbaren Auslöseweges werden die Kontakte 95,
96 des Hilfsschalters durch Schalten der Schaltwippe geöffnet und das nachgeordnete,
hier nicht dargestellte Motorschütz schaltet den gefährdeten Motor ab. Das Relais
gemäß den Figuren 2 bis 6 ist des weiteren mit der Einrichtung 620 zum Einstellen
des Relais auf den Nennstrom, den es zu überwachen gilt, ausgerüstet. Darüber hinaus
ist das Relais mit einem Einstellhebel, auch als Reset-Taste 600 bezeichnet, ausgerüstet,
die entweder auf die Stellung "Auto" oder auf die Stellung "Hand" einrastbar ist.
Bei der Einstellung "Auto", die ohne Wiedereinschaltsperre arbeitet, schaltet das
Relais den Motor nach Auslösung wieder selbsttätig ein, während bei der Stellung "Hand"
mit Wiedereinschaltsperre gearbeitet wird und nach der Auslösung das Relais den Motor
nicht mehr einschaltet. Das Relais ist auch mit dem Testhebel 650 ausgerüstet, um
von Hand eine Auslösung zum Prüfen oder zur Inbetriebnahme zu simulieren. Diese drei
Funktionsteile, der Stromeinstellung, der Wiedereinschaltsperre sowie der Handauslösung
für Prüfzwecke mit Testhebel sind an der Trägerplatte 60 befestigt und werden mit
dieser zusammen in dem Gehäuse 10 montiert.
[0015] Darüber hinaus ist das Relais mit dem Kompensations-Bimetallstab 300 ausgerüstet,
der die Aufgabe der Kompensation der Schwankungen des Auslöseweges infolge der Veränderungen
der Umgebungstemperatur hat und gleichzeitig auch noch auf unterschiedliche Nennströme
einstellbar ist.
[0016] In der Figur 7 ist der Aufbau der Steuer- und Kompensationeinheit mit dem Kompensations-Bimetallstab
300 in teilweise schematischer und vergrößerter Ansicht dargestellt.
[0017] Der Kompensations-Bimetallstab 300 ist gleichmäßig kreisbogenförmig mit dem Radius
r gekrümmt ausgebildet. In dieser Gestalt wird er eingebaut. Im Bereich des einen
Endes ist der Kompensations-Bimetallstab 300 an einem festen Drehpunkt M3 gelagert.
Der feste Drehpunkt bzw. Drehachse M3 wird beispielsweise durch einen Achsbolzen 302
gebildet, der in der am nicht näher dargestellten Gehäuse befestigten Lagerbuchse
304 drehbar ist. Der Kompensations-Bimetallstab 300 ist im Bereich seines Endes 301
mit dem Achsbolzen 302 fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Der Kompensations-Bimetallstab
300 kann um die Achse des Achsbolzens 302 als festen Drehpunkt M3 in der Lagerbuchse
304 gedreht werden. Die Befestigungsstelle 301 ist bevorzugt auf der konvexen Seite
308 des Kompensations-Bimetallstabes angeordnet, sie kann jedoch auch auf der anderen
Seite, d.h. der konkaven Seite vorgesehen sein.
[0018] An dem anderen Ende 305 ist der Kompensations-Bimetallstab 300 an seiner konvexen
Seite an dem Exzenter 620 der Stromverstelleinrichtung abgestützt. Die Anlagefläche
621 an dem Exzenter 620 bildet praktisch eine Art frei verschiebbares Lager für den
Kompensations-Bimetallstab, wobei dieser sich gleichzeitig bei temperaturabhängiger
Verlängerung oder Verkürzung an dieser Anlagefläche 621 als einseitiger Abstütz- oder
Gleitfläche in seiner Längserstreckung entlangschiebt, wodurch der Anlagepunkt M2
des Kompensations-Bimetallstabes verschoben wird.
[0019] Der Auslösehebel 17 ist um die Wellenachse 170 frei drehbar gelagert und überträgt
die durch die Bimetallausbiegung der Bimetallauslöser hervorgerufene Auslösebewegung
durch Anschlag an seinem Ende 171 auf das andere Ende 172. Mit diesem Ende liegt der
Auslösehebel 17 an der Zugfeder 125 an, so daß er bei Bewegung über den Kippunkt hinaus
die Schaltwippe 400 bewegt. Die Auslösewege, siehe Pfeile H1, H2, sind durch die Temperaturkompensation
mit Hilfe des Kompensations-Bimetallstabes 300 zu eichen. Die Wellenachse 170, die
den Auslösehebel 17 trägt, ist mit dem Kompensations-Bimetallstab 300 über das Tragteil
310, beispielsweise einen Metallstab starr verbunden, beispielsweise durch Verschweißen
der Wellenachse 170 im Bereich 307 mit dem Tragteil 310 und im Bereich 306 durch Verschweißen
des Tragteiles 310 mit dem Kompensations-Bimetallstab 300. Hierbei ist wesentlich,
daß das Tragteil 310 an der konvexen Seite 308 des Kompensations-Bimetallstabes tangential
angelenkt und verschweißt ist, ebenso tangential an der Wellenachse 170 des Auslösehebels.
Der Mittelpunkt M1 der Wellenachse 170 ist bei Veränderung der Lage des Tragteiles
310 in Pfeilrichtung K verschiebbar und damit verlagern sich auch die Anschlagflächen
bzw. verändern sich die Auslösewege der Hebel enden 171 bzw. 172, beispielsweise orientiert
am Mittelpunkt M0 des Hebelendes 171 des Auslösehebels 17.
[0020] Wie in der Figur 9 dargestellt, ist das eine Ende des Kompensations-Bimetallstabes
300 um den ortsfesten Drehpunkt M3 drehbar, während die Wellenachse 170 mit dem Mittelpunkt
M1, die über das Tragteil 310 angelenkt sind in Pfeilrichtung K frei beweglich sind.
Das andere Ende 305 des Kompensations-Bimetallstabes ist am Exzenter 620 längsverschiebbar
geführt. Diese Verschiebbarkeit des Anlagepunktes M2 des Bimetallstabes 300 ermöglicht
zum einen die Steuerung entsprechend dem einstellbaren Nennstrom, indem durch Veränderung
der Lage des Exzenters 620 die Lage des Bimetallstabes verändert wird. Eine weitere
Verschiebungsmöglichkeit in Pfeilrichtung K1, in Längserstreckung des Bimetallstabes,
ergibt sich dadurch, daß durch Veränderung der Umgebungstemperatur bei fest eingestelltem
Exzenter und damit vorgegebenen Abstützung und Anlagefläche 621 der Kompensations-Bimetallstab
seine Länge verändert und damit der Anlagepunkt M2 nach M2′ verschoben wird. Damit
erfüllt die Anordnung des gleichmäßig gekrümmten Kompensations-Bimetallstabes gemäß
Figur 7 und 9 sowohl die Aufgabe als Steuereinheit als auch als Kompensationseinheit.
[0021] Der Kompensations-Bimetall 300 ist in Doppelaufhängung gelagert, wobei um den festen
Drehpunkt M3 der Auslösehebel von M1 nach M1′ um den Weg K verschiebbar ist entsprechend
der Verschiebung des anderen Endes des Kompensations-Bimetallstabes 300 von M2 nach
M2′ um den Weg K1. Diese Verschiebung kann entweder gesteuert oder aber durch Veränderung
der Umgebungstemperatur ausgelöst werden.
[0022] In der Figur 8 ist schematisch ein Kompensationsausgleich bei Erhöhung der Umgebungstemperatur
für den Kompensations-Bimetallstab 300 gemäß Figur 7 dargestellt. Die gestrichelte
Ausführung des Kompensations-Bimetallstabes 300 entspricht in schematischer Vergrößerung
der Anordnung bei erhöhter Temperatur gegenüber der durchgezogenen Ausführung. Infolge
der sich vergrößernden Krümmung des Bimetallstabes 300 bei Temperaturerhöhung verschiebt
dieser sich entlang der Anlagefläche 621 des Exzenters 620 in seiner Längserstreckung
in Pfeilrichtung K1. Dabei wird das Tragteil 310 mitgenommen und verändert an seinem
anderen Ende über die daran befestigte Wellenachse 170 die Lage des Auslösehebels
17, wie gestrichelt dargestellt. Dadurch wird auch die Position M0 des Anschlaghebelendes
171 nach M0′ verschoben, wodurch der Auslöseweg korrigiert, d.h. entsprechend der
Umgebungstemperatur kompensiert ist. Bei nur geringer Veränderung der Lage und Form
des Bimetallstabes 300 infolge Temperaturänderungen werden jedoch über das tangential
angelenkte Tragteil 310 relativ große Hebelwegsveränderungen von M0 nach M0′ bewirkt,
wodurch eine sehr genaue Kompensation möglich ist.
1. Thermisches Relais mit in einem Gehäuse untergebrachten Bimetallauslösern und einer
mehrteiligen Übertragungseinrichtung, die die Bimetallausbiegung von einem Brückensystem
über einen Auslösehebel und weitere Teile auf einen Hilfsschalter überträgt und die
mit einem mit dem Auslösehebel zusammenwirkenden Bimetallstab zur Kompensation der
Umgebungstemperatur und einer Einrichtung zum Anpassen an den Nennstrom ausgestattet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensations-Bimetallstab (300) auf seiner ganzen Länge gleichmäßig in
Form eines Kreisbogens mechanisch vorgeformt ist und im Bereich seines einen Endes
(301) in einem ortsfesten Drehlager (304) geführt und im Bereich seines anderen Endes
(305) an seiner konvexen Seite (308) an einem Exzenter (620) einer Stromeinstellungseinrichtung
abgestützt ist, und daß das eine Ende eines als Stab ausgebildeten Tragteiles (310)
im Bereich des abgestützten Endes (305) des Kompensationsbimetallstabes (300) an dessen
konvexen Seite (308) tangential anliegt, und das andere Ende des Tragteiles (310)
mit einer Wellenachse (170), um die der Auslösehebel (17) drehbar ist, fest verbunden
ist.
2. Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tragteil (310) über Schweißbereiche (306,307) sowohl mit der konvexen Seite
(308) des Kompensations-Bimetallstabes (300) als auch mit der Wellenachse (170) fest
verbunden ist.
3. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensations-Bimetallstab (300) mit der Wellenachse
(170) des Auslösehebels (17) über das Tragteil (310) ein um den von dem ortsfest drehbar
gelagerten Ende des Kompensations-Bimetallstabes gebildeten Drehpunkt (M3) bewegbares
Dreieck mit den Eckpunkten (M3, M2, M1) bildet, dessen Eckpunkt (M2) durch die variable
Länge des Kompensations-Bimetallstabes (300) entsprechend der temperaturabhängigen
Verlängerung bzw. Verkürzung des Kompensations-Bimetallstabes (300) bzw. durch Veränderung
der Abstützung des Endes des Kompensations-Bimetallstabes (300) verschiebbar und dessen
von dem Mittelpunkt (M1) der Wellenachse (170) des Auslösehebels (17) gebildeter Eckpunkt
(M1) zwangsweise durch die Veränderung der Lage des Kompensations-Bimetallstabes (300)
um eine Strecke (K) verstellbar ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das an dem Exzenter (620) sich einseitig gleitend abstützende Ende (305) des
Kompensations-Bimetallstabes (300) entsprechend der temperaturabhängigen Veränderung
der Länge des Kompensations-Bimetallstabes in seiner Lage veränderbar ist.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tragteil (310) tangential mit seiner von dem Kompensations-Bimetallstab (300)
abgewandten Seite an der Wellenachse (170) anliegt.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das in einem ortsfesten Drehlager (304) geführte Ende (301) des Kompensations-Bimetallstabes
(300) mit einem Achsbolzen (302) fest verbunden ist, und der Achsbolzen in dem Drehlager
(304) um seine sich quer zur Längserstreckung des Kompensations-Bimetallstabes entsprechende
Achse (M3) drehbar ist.