Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem mechanischen Drehzahlregler einer Kraftstoffeinspritzpumpe
für Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Hauptanspruchs. Beim Einsatz des Dieselmotors
bei Fahrzeugen ist auch die Anforderung an die Leistungsfähigkeit der Einspritzausrüstung
entsprechend gestiegen. Es sollen nicht nur die Abgaswerte des Motors verbessert und
die Verbrennungsgeräusche verringert werden, sondern es soll vor allem auch bei Aufschaltungen
von Betriebskenngrößen, wie verändertem Luftdruck, Ladedruck und Temperaturen, ein
gutes optimiertes Übergangsverhalten erzielt werden. Ein Teil dieser Anpassung wird
durch pro Drehzahl vorübergehendes Vergrößern oder Verringern der Einspritzmenge
erzielt, das sogenannte Angleichen der Kraftstoffmenge an den tatsächlichen Bedarf,
wobei hier besonders ein Anpassungsproblem darin besteht, daß bei höherer Belastung
des Motors eine andere Angleichrate oder sogar Angleichart als bei niedrigerer Last
erforderlich ist, wobei beispielsweise ein Direkteinspritzmotor eine höhere Angleichrate
erfordert als ein Kammermotor.
[0002] Während bei Vollast eine Annäherung der Kraftstoffeinspritzmenge an den tatsächlichen
Bedarf schon allein deshalb angestrebt werden muß, um ein optimales Drehmoment zu
erzielen, bzw. die Rauchbildung der Abgase zu unterbinden, ist im niederen Teillastbereich
oder Nullastbereich vor allem ein stabiles Fahrverhalten von ausschlaggebender Bedeutung,
wobei ohnehin die Drehmomentenkennlinie (Büffelkurve) flacher als im Vollastbereich
verläuft. Dies führt dazu, daß die bei Vollast und besonders bei Direkteinspritzmotoren
oberhalb der Leerlaufdrehzahl angestrebte negative Angleichung (zunehmende Kraftstoffrate
pro Drehzahlzunahme) im niederen Teillastbereich schädlich wäre, da diese die ohnehin
steigenden Mengenkennlinien mit der Drehzahl verstärken würden, was zum Ruckeln des
Fahrzeugs führt (instabile Fahrzustände).
[0003] Derartige mechanische Drehzahlregler arbeiten grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip,
gemäß dem ein Fördermengenverstellglied der Einspritzpumpe über einen um eine Achse
schwenkbaren Zwischenhebel verschoben wird, an dem als Drehzahlgeber zur Mengenabregelung
ein mechanischer Fliehkraftversteller entgegen der Kraft von Regelfedern angreift
und als Lastgeber ein willkürlich betätigter Verstellhebel, mit dem bei großer Last
eine große Einspritzmenge einstellbar ist, die bei Überschreiten einer Abregeldrehzahl
durch den Drehzahlgeber reduziert wird. Um die Möglichkeit zu haben, verschiedene
Betriebskenngrößen und Angleichmengen durch gleichzeitige Eingriffe in einen Regler
zu berücksichtigen, ist eine Entkoppelung der einzelnen Grundelemente eines solchen
Reglers erforderlich, beispielsweise eine Entkoppelung des die Lasteingabe betreffende
Getriebes von dem die Abregelung bewirkenden Teil des Reglers, ohne daß deshalb der
Regler zu aufwendig wird.
[0004] Bei einem bekannten Drehzahlregler der gattungsgemäßen Art (DE-PS 28 55 889) ist
eine teilweise Entkoppelung durch das Verwenden des Umlenkhebels erzielt, wodurch
die Einstellung verschiedener Lastzustände, insbesondere aber der Vollast, ohne große
Krafteinwirkungen auf den Muffenbolzen möglich ist, d.h. ohne deren fliehkraft-und
reglerfederbestimmte Stellung zu beeinflußen. Zudem kann die Grundeinstellung des
Fördermengenverstellgliedes über das verstellbare Schwenklager des Zwischenhebels
vorgenommen werden, an dessen Zwischenlager auch der Umlenkhebel zwischengelagert
ist.
[0005] Ein Beispiel für den Eingriff in einen solchen Regler mit dem Atmosphärendruck als
Betriebskenngröße ist durch einen anderen mechanischen Drehzahlregler mit gattungsgemäßen
Grundaufbau bekannt (DE-OS 35 23 095), bei dem als Getriebe zwischen Einstellhebel
und Umlenkhebel sowie einer atmosphärendruckabhängigen Verstellgröße eine Kurvenplatte
schwenkbar angeordnet ist.
[0006] Eine derartige Kurvenplatte ist jedoch verhältnismäßig aufwendig, wobei durch die
Teilentkoppelung die hier vorgesehene atmosphärendruckabhängige Angleichung nachteiligerweise
in allen Lastbereichen wirksam ist. Im Leerlauf ist eine Mengenkorrektur in Richtung
weniger Menge nicht erwünscht, um den Rundlauf des Motors zu gewährleisten. Die Angleichung
ermöglicht hier eine Anpassung gemäß den Vollastanforderungen in Art einer zunehmenden
Angleichrate oberhalb der Leerlaufdrehzahl, die dann als sogenannte "negative Angleichung"
in allen Lastbereichen vorhanden ist. Diese obengenannte Kurvenplatte wird auch im
Zusammenhang mit Laderdruck als Betriebskenngröße verwendet.
[0007] Besonders extrem sind die Anforderungen an eine negative Angleichung kurz oberhalb
der Leerlaufdrehzahl bei durch einen Turbolader aufgeladenen Motor. Entsprechend kritisch
ist auch bei derartig extremen Angleichungen deren Auftreten im Teillastbereich. Da
der Abgasturbolader in niederem Drehzahlbereich eine verhältnismäßig geringe Luftleistung
aufweist, die dann mit zunehmender Drehzahl überproportional steigt, ist für die Vollast
eine negative Angleichung des Kraftstoffes oberhalb der Leerlaufdrehzahl erforderlich,
bis ab einer gewissen Zwischendrehzal der Turbolader eine Luftmenge fördert, die für
die lastgemäße Einspritzmenge ausreicht. Die Anpassung ist bei aufgeladenen Motoren
besonders deshalb erschwert, weil die unbefriedigende Luftleistung nur im oberen Teillast-
und Vollastbereich auftritt und zwar jeweils in einem Zwischendrehzahlbereich oberhalb
der Leerlaufdrehzahl, so daß eine solche negative Angleichung im niederen Teillastbereich
oder bei höheren Drehzahlen zu einer Verschlechterung des stöchiometrischen Gemisches
führen würde.
[0008] Grundsätzlich ist es bekannt (DE-PS 25 26 148), über zwei einander zugeordnete Kurven
in einem Reglergetriebe eine negative Angleichung für einen Ladermotor zu erzielen.
Hierbei ist die eine Kurve an einer schwenkbaren Kulisse angeordnet, die durch eine
entsprechende Luftdruckdose in Abhängigkeit vom Ladeluftdruck verschwenkt wird, während
die andere Kurve am Zwischenhebel angeordnet ist, der die fliehkraftverstellte Muffe
mit der Regelstange verbindet. Ein die beiden Kurven durchsetzender Zapfen ist wiederum
mit dem Verstellhebel verbunden. Da dieser Regler nicht entkoppelt ist, ist zwar eine
negative Angleichung durch die entsprechende Gestaltung der Kurven möglich, es ist
aber nicht möglich, eine Startmehrmenge zu erhalten. Um eine solche Mehrmenge zu erhalten,
muß die Regelstange bei diesem Regler mit entsprechend aufwendigen Mitteln entriegelt
werden, ganz abgesehen davon, daß keine zusätzlichen Möglichkeiten von Aufschaltungen
in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen vorhanden sind.
[0009] Eine negative Angleichung ist jedoch auch bei nicht aufgeladenen Direkteinspritz-
und Kammermotoren bei Vollast und oberhalb der Leerlaufdrehzahl ähnlich wie bei den
aufgeladenen Motoren gewünscht, wobei auch hier im niederen Teillastbereich diese
negative Angleichung nicht auftreten soll, sondern im Gegenteil eher eine positive
Angleichung zum Zwecke stabiler Fahrzustände gewünscht ist. Aus diesem Grund lassen
sich die bekannten Regler auf diese Motoren nicht anwenden, umso mehr als auch für
diese Motoren Regler erforderlich sind, bei denen Atmosphärendruckänderungen Einfluß
auf die Kraftstoffzumessung haben müssen. Natürlich kann man bei entsprechenden Ausgestaltungen
solche Motoren auch aufladen, wofür dann der Drehzahlregler der Einspritzmpumpe eine
entsprechende Anpassung der Kraftstoffraten ermöglichen muß.
Vorteile der Erfindung
[0010] Der erfindungsgemäße Fliehkraftdrehzahlregler mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß bei einem Saugmotor eine Minusangleichung,
also eine gezielte Zunahme der eingespritzten Kraftstoffmenge mit der Drehzahl, bei
Vollast und hoher Teillast, in einem gewünschten Zwischendrehzahlbereich erzielbar
ist, die durch die Rauchgrenze des Motors bestimmt ist, ohne die allgemeinen Betriebsdaten
des Grundreglers einzuschränken oder zu verschlechtern. Die gewünschte Angleichung
erfolgt auch nur im oberen Teillast- und Vollastbereich, während im unteren Lastbereich,
in dem diese Angleichung nicht erforderlich ist, die Kennlinien unbeeinflußt verlaufen,
was im Wesentlichen von der Art der Kopplung zwischen Umlenkhebel und Verstellhebel
abhängt, beispielsweise, ob dort ein elastisches Glied oder eine Kurvenbahnsteuerung
vorgesehen ist. Der durch den negativen Angleichweg in Verbindung mit dem Mitnahmeanschlag
erweiterte Funktionsbereich des Reglers verhindert im übrigen nicht, die einander
zugeordneten Kurven am Umlenkhebel und einer möglichen Kulisse gemäß irgendwelchen
gewünschten Kennungen zu gestalten. Es bleibt vor allem die Möglichkeit erhalten,
ohne Nachteil für diese Minusangleichung über entsprechende Mittel in das Reglerkennfeld
einzugreifen.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß der ohnehin begrenzte Gesamtweg
der Reglermuffe durch die Muffenteilung anders aufgeteilt wird, nämlich in einen längeren
für die negative Angleichung erforderlich längeren Muffenweganteil und einen entsprechend
kürzeren, jedoch ausreichend langen Muffenweganteil für die Abregelstufe. Natürlich
betrifft die Erfindung gleichermaßen auch solche Regler, bei denen kein spezieller
Muffenbolzen vorhanden ist, sondern bei denen die Verstellmuffe selbst - wie an sich
bekannt - zweiteilig ausgebildet ist.
[0012] Während der Abregelstufe erfährt der Umlenkhebel außer der durch die Verschiebung
des zweiten Muffenteils bewirkten Verschwenkung eine zusätzliche relative Verschwenkung,
sobald der Umlenkhebel auf den Mitnahmeanschlag stößt, wobei dann die Schleppfeder
nachgibt. Das Zwischenlager erfährt somit eine überlagerte Bewegung, die sich in
bezug auf das Fördermengenverstellglied und die Muffenbewegung als Übersetzung auswirkt.
[0013] Diese Übersetzung bewirkt eine schnellere Kraftstoffabnahme pro Muffenweg und damit
bei gleichbleibender Regelfeder einen steileren Proportionalitätsgrad.
[0014] Es ist zwar grundsätzlich bekannt, zur Erzielung einer kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl
wirksamen negativen Angleichung die Reglermuffe zweiteilig zu gestalten, nur handelt
es sich hierbei stets um nicht entkoppelte Regler, bei denen daher zusätzliche betriebskenngrößenabhängige
Aufschaltungen nicht oder nur unter hohem Aufwand möglich sind. Bei einem derartigen
bekannten Drehzahlregler (DE-PS 12 87 852) wird durch den ersten Teil der Reglermuffe
eine Kulissenbahn auf einem Langloch verschoben, die als Anschlag der Regelstange
dient, so daß diese Kulissenbahn das Kennfeld unveränderbar festlegt.
[0015] Bei einem anderen bekannten Fliehkraftdrehzahlregler mit geteilter Reglermuffe (De-PS
23 08 260) wird das der Reglermuffe zugeordnete Lager des Zwischenhebels, der andererseits
an der Regelstange angreift, für die negative Angleichung verstellt, indem dieses
Lager an einem Hebel angeordnet ist, der an dem zweiten Muffenteil schwenkbar gelagert
ist und durch das der erste Muffenteil verschwenkbar ist. Das heißt also, wenn die
Angleichfeder zusammengeschoben wird, wobei sich die beiden Muffenteile näherkommen,
wird dieser Hebel um einen bestimmten Weg verschwenkt, was eine entsprechende Kraftstoffzunahme
durch Verschieben der Regelstange zur Folge hat. Auch bei diesem bekannten Regler
ist eine zusätzliche Eingriffsmöglichkeit für eine betriebskenngrößenabhängige Beeinflußung
des Kennfeldes ohne erhebliche Beeinträchtigung der übrigen Regelgrößen nicht möglich.
[0016] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Umlenkhebel über die
Angriffsstelle am zweiten Muffenteil hinaus verlängert, wobei diese Hebelverlängerung
mit dem Mitnahmeanschlag dergestalt zusammenwirkt, daß die Schleppfeder wirksam wird,
indem der Mitnahmearm abhebt. Bei Zurücknahme des Einstellhebels Richtung Leerlauf
baut sich der Speicherweg im Bereich der Vollast ab. Hierdurch ist es möglich, daß
trotz der vorteilhaften, nur in dem gewünschten Bereich wirksamen, negativen Angleichung
ein Kennfeld erzielbar ist, bei dem die Teillastkennlinien weitgehend nur noch in
waagrechter oder abfallender Richtung verlaufen, ohne daß sich dabei die Schleppfeder
auf die Regelung im übrigen auswirkt. Je nach Abstand des Zusammenwirkungspunktes
zwischen Mitnahmeanschlag und Hebelverlängerung von der Reglermuffenachse ergibt sich
ein anderes Übersetzungsverhältnis in der Abregelstufe. Außerdem können in diesem
bezüglich der Reglermuffe vom übrigen Getriebe abgewandten Bereich zusätzliche Eingriffe
vorgenommen werden.
[0017] Nach weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verstellweg der Koppelstelle
des Umlenkhebels zum Einstellhebel hin durch einen in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen
verstellbaren Funktionsanschlag im Wechsel oder gleichzeitig mit dem Mitnahmeanschlag,
jedoch dominierend, begrenzbar, wobei die Bewegung des Einstellhebels auf die Koppelstelle
durch einen Kipphebel erfolgt und wobei zwischen dem Kipphebel und dem Einstellhebel
die in der einen Richtung einen Freilauf ermöglichende Schleppfeder angeordnet ist,
so daß der Einstellhebel trotz Verstellwegbegrenzung und auch bei Verschieben des
ersten Muffenteils stets an seinen Vollastanschlag schwenkbar ist.
[0018] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung kann im Kopplungsbereich
ein Getriebe unterschiedlichster Art eingesetzt werden. So ist es möglich, eine bewegliche
(beispielsweise schwenkbare oder feststehende) Kulisse zu verwenden, durch die weitere
Kenngrößen eingegeben werden. Auch die Kopplungsstelle unmittelbar zwischen Umlenkhebel
und Kipphebel kann durch Kurvenbahnen kennfeldbeeinflussend sein. Maßgebend ist nur,
daß bei der Verstellung des ersten Muffenteils der Mitnahmeanschlag dem schleppfederbelasteten
Umlenkhebel soviel Schwenkbewegung gibt, daß dieser über das Zwischenlager und den
Zwischenhebel eine entsprechende Verschiebung des Fördermengenverstellgliedes in Richtung
größere Menge bewirkt.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Angleichfeder
aus zwei parallel geschalteten Federn. Hierdurch kann erzielt werden, daß die Angleichungskennlinie
einen geknickten Verlauf erhält, der dem tatsächlichen Kraftstoffbedarf mehr angeglichen
ist als eine gerade Kennlinie.
[0020] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0021] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung stark
vereinfacht dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen mechanischen Drehzahlregler,
Fig. 2 ein Funktionsdiagramm der Erfindung und
Fig. 3 einen Ausschnitt mit einer zweiten Getriebestellung (Teillast ohne Speicherwirkung)
sowie zweiten Angleichfeder des ersten Ausführungsbeispiels in vergrößertem Maßstab.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0022] In der Zeichnung ist das Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, um vor allem
die Funktion leichter erkennen zu können. Während in Fig. 1 alle zum Verständnis wichtigen
Teile des Reglers enthalten sind, sind in Fig. 3 im wesentlichen nur die abgewandelten
Teile gezeigt. Die Erfindung ist jedoch stets an einem Leerlaufenddrehzahlregler
erläutert, obwohl sie auch an anderen mechanischen Drehzahlreglern Anwendung finden
kann, wie beispielsweise an Verstellreglern. Außerdem wird beispielhaft für andere
Betriebskenngrößen hier der Außendruck gewählt, wobei in gleicher Weise natürlich
auch andere Betriebskenngrößen wie der Ladedruck oder die Temperatur eingreifen könnten.
[0023] Wie der Name sagt, wird durch den Leerlaufenddrehzahlregler die Leerlaufdrehzahl
und die Enddrehzahl geregelt, während im Zwischendrehzahlbereich die Drehzahl durch
die Last bestimmt wird, welche durch denjenigen, der die Brennkraftmaschine bedient,
in Form einer Vorgabe durch den Bedienungshebel eingegeben wird. Beim Alldrehzahlregler
hingegen wird die jeweils zu regelnde Drehzahl gemäß der durch den Bedienungshebel
gemachten Vorgabe geregelt, also auch im Zwischendrehzahlbereich. Das Problem, die
einzuspritzende Kraftstoffmenge anzupassen, bleibt jedoch das gleiche wie beim Leerlaufenddrehzahlregler.
[0024] Auf der Nockenwelle 1 einer Einspritzpumpe 2, von der nur die entsprechende Stirnwand
im Schnitt gezeigt ist, ist ein Fliehgewichtsträger 3 drehschlüssig angeordnet, an
dem Fliehgewichte 4 schwenkbar gelagert sind. Die Fliehgewichte 4 greifen über Abdruckarme
5 an einer Reglermuffe 6 an, wobei diese entsprechend der Drehzahl auf einem mit dem
Fliehgewichtsträger 3 rotierenden Führungsteil 7 axial verschiebbar ist. Mit der Reglermuffe
6 wird über Wälzlager 8 ein nichtmitrotierender Muffenbolzen 9 gleichsinnig verschoben.
[0025] Dieser fliehkraftbetätigte Drehzahlgeber 10 greift über den Muffenbolzen 9 und einen
dort vorhanden Lagerzapfen 11 an einem Umlenkhebel 12 sowie gleichzeitig an einem
Führungshebel 13 an. Außerdem wirkt dieser Muffenbolzen 9 nach Zurücklegung eines
Leerlaufweges (siehe Verstellweg der Druckarme 5 aus dem strichpunktierten in die
durchgezogene Stellung) mit einem Spannhebel 14 zusammen, der mit dem Führungshebel
13 auf seiner dem Muffenbolzen 9 abgewandten Seite auf einer gemeinsamen ortsfesten
Schwenkachse 15 gelagert ist.
[0026] Als Fördermengenverstellglied in der Einspritzpumpe dient eine Regelstange 16, die
über eine bei die Regelungskräfte überschreitenden Kräften nachgiebig federnde Lasche
17 mit dem einen Ende eines Zwischenhebels 18 verbunden ist. Dieser Zwischenhebel
ist andern Ends in einem Schwenklager 19 gelagert, wobei der geometrische Ort dieses
Schwenklagers 19 über eine Stellschraube 21 justiert werden kann. Das Schwenklager
19 kann außerdem gegen eine Feder 22, die zudem als nachgiebiges Glied bei der Justierung
dient, auf der Stellschraube 21 verschoben werden, so daß eine Art Kraftspeicher ergänzend
zu der Lasche 17 entsteht. Der Zwischenhebel 18 weist ein gemeinsames Zwischenlager
23 mit dem Umlenkhebel 12 auf, wobei eine Verschiebung dieses Zwischenlagers 23,
hier als Regelstellweg RS bezeichnet, stets eine entsprechende Verschiebung der Regelstange
16, also um deren Regelweg RW, bewirkt.
[0027] Der Umlenkhebel 12 ist an seinem dem Muffenbolzen 9 abgewandten Ende 24 mit einem
Einstellhebel 25 gekoppelt, welcher auf einer Hebelwelle 26 gelagert und durch den
Fahrer willkürlich bedienbar ist, so daß ein entsprechender Schwenkvorgang des Einstellhebels
25 eine entsprechende Verschiebung des Umlenkhebelendes 24 zur Folge hat. Dieser Lasteingabebereich
20 bewirkt somit gemeinsam mit dem Drehzahlgeber 10 die Verschiebung des Zwischenlagers
23 und bestimmt damit den Regelstellweg RS, der über den Zwischenhebel 18 als Regelweg
RW unmittelbar die Verschiebung der Regelstange 16 bewirkt. Die in der Zeichnung dargestellten
Doppelpfeile geben mit "+" und "-" jeweils die Kraftstoffmengenänderung bei entsprechender
Verschiebung des jeweiligen Teiles an. Wird die Regelstange 16 nach links "+" verschoben,
nimmt die Einspritzmenge zu; gleiches gilt für das Verschwenken des Einstellhebels
25 in Gegenuhrzeigerrichtung nach links "+" und für das Verschieben des Muffenbolzens
9 nach links "+". Umgekehrt bewirkt eine Verstellung nach rechts "-" eine Abnahme
der Einspritzmenge.
[0028] Zwischen dem Muffenbolzen 9 und dem Spannhebel 14 ist eine Angleichkapsel 27 mit
Angleichfeder 28 angeordnet und es greift außerdem an dem Spannhebel 14 eine Regelfeder
29 in diesem Reglerfederbereich 30 an, durch die der Spannhebel 14 an einen Anschlag
31 gepresst wird, und die der eigentlichen Abregelung dient.
[0029] Der Führungshebel 13 hingegen ist durch eine Leerlauffeder 32 belastet, die somit
unmittelbar auf den Muffenbolzen 9 wirkt. Die Leerlauffeder 32 ist über eine Einstellschraube
33 in der Vorspannung änderbar.
[0030] Der soweit grundsätzlich beschriebene Leerlaufendregler arbeitet wie folgt: Bei ruhendem
Motor (n = 0) nehmen die Fliehgewichte 4 und die Druckarme 5 die strichpunktiert
dargestellte Lage ein, so daß ein Verstellen des Einstellhebels 25 für den Start ein
Verschieben der Regelstange 16 in die weit möglichste RW-Lage in Richtung "+" zur
Folge hat. In dieser Startlage der Regelstange 16 wird einspritzpumpenseitig eine
maximale Kraftstoffeinspritzmenge (Startmehrmenge) zugemessen. Sobald die Brennkraftmaschine
angelaufen ist, werden die Fliehgewichte 4 in die dargestellte Lage nach außen getrieben,
wobei über die Reglermuffe 6 auch der Muffenbolzen 9 entsprechend nach rechts bis
an die Angleichkapsel 27 des Spannhebels 14 verschoben wird. Diese Verstellung erfolgt
entgegen der Kraft der Leerlauffeder 32, die über den Führungshebel 13 und den Lagerzapfen
11 am Muffenbolzen 9 der Fliehkraftverstellung entgegenwirkt. Durch diese Verschiebung
des Muffenbolzens 9 wird das Zwischenlager 23 weiter nach rechts verschoben und nimmt
den Zwischenhebel 18 in Richtung geringerer Einspritzmenge nach rechts mit, so daß
die Regelstange 16 in eine normale Arbeitsstellung verstellt wird. Diese Arbeitsstellung
hängt auch davon ab, welche Last über den Einstellhebel 25 dem Regler eingegeben ist.
Der Einstellhebel 25 ist hier in Vollaststellung gezeigt, also einer Stellung für
größte Einspritzmenge bei Normalbetrieb, weshalb die gezeigte Stellung der Regelstange
16 der Vollasteinspritzmenge entspricht. Eine Erhöhung oder Verringerung dieser Menge
durch einen betriebskenngrößenabhängigen Eingriff hat noch nicht stattgefunden,
und es hat auch noch keine die Einspritzmenge vermindernde Abregelung stattgefunden.
Wenn der Einstellhebel 25 nunmehr aus seiner Vollaststellung in Richtung "-" wirkt,
wird auch das Ende 24 des Umlenkhebels 12 mitgeschwenkt und das Zwischenlager 23 in
Richtung "-" nach rechts verschoben, also in eine Stellung klei nerer durch den Einstellhebel
25 vorgegebener Last, wobei der Zwischenhebel 18 die Regelstange 16 in eine entsprechende
Stellung für weniger Einspritzmenge mitzieht. Am Einstellhebel 25 ist ein Anschlagarm
34 vorhanden, der bei der extremen Verstellung in Richtung "-" auf einen einstellbaren
Leerlaufanschlag 35 stößt, was wiederum die Regelstange 16 in eine Stellung für Leerlauffördermenge
zieht. Mit Hilfe der Leerlauffeder 33 und dem Führungshebel 13 wird dann in Verbindung
mit dem Drehzahlgeber 10 die Leerlaufdrehzahl geregelt.
[0031] Da es sich hier um einen Leerlaufenddrehzahlregler handelt, wird nur diese Leerlaufdrehzahl
sowie eine dem Regler eingegebene Maximaldrehzahl geregelt, während im Zwischendrehzahlbereich
die Einspritzmenge durch die Stellung des Einstellhebels 25, also durch eine vorgegebene
Last, bestimmt wird. Steigt die Belastung des Motors in diesem Bereich und die Drehzahl
nimmt ab, so muß der Fahrer durch Verstellen des Einstellhebels 25 in Richtung "+"
durch das Verschieben der angekoppelten Regelstange 16 so erhöhen, daß die gewünschte
Zwischendrehzahl wieder erreicht wird. Umgekehrt muß der Fahrer den Verstellhebel
25 in eine Stellung für geringere Menge verstellen, wenn die Drehzahl aufgrund abnehmender
Motorbelastung zunimmt. Andernfalls wird bei Erreichen der eingegebenen Maximaldrehzahl
über den Drehzahlgeber 10 automatisch abgeregelt.
[0032] Oberhalb dieses willkürlich einstellbaren Zwischendrehzahlbereichs und der Abregelstufe
des Reglers ist durch die Angleichfeder 28 eine positive Angleichstufe eingeschaltet,
wobei bei Erreichen einer bestimmten Drehzahl und entsprechenden Verstellkraft der
Reglermuffe 6 die Kraft der Angleichfeder 28 der Angleichkapsel 27 überdrückt wird
und wobei ein entsprechender Angleichweg des Muffenbolzens 9 zurückgelegt wird. Bei
dieser positiven Angleichung wird zur Erzielung eines optimalen Motordrehmoments
und in Anpassung der Einspritzmenge an die rauchfrei verbrennbare Menge mit steigender
Drehzahl die Einspritzmenge leicht verringert und bei fallender Drehzahl leicht erhöht.
[0033] Wenn die Drehzahl des Motors weiter ansteigt, wird bei Erreichen einer Enddrehzahl
durch die Kraft der Fliehgewichte 4 der Spannhebel 14 gegen die Kraft der Regelfeder
29 verschoben, wobei sich entsprechend das Zwischenlager 23, sowie die Regelstange
16 nach rechts in eine Stellung für kleinere Einspritzmengen verschieben, bis hin
zur Null-Fördermenge. Der Abregelbeginn ist von der Vorspannung der Regelfeder 29
abhängig, die von außerhalb des Reglergehäuses einstellbar ist.
[0034] Der Regelfederbereich 30 mit Führungshebel 13, Spannhebel 14, Angleichfeder 28, Regelfeder
29 und Leerlauffeder 32 ist also für das Regeln der Leerlaufdrehzahl, das Regeln der
positiven Angleichung und für das Abregeln maßgebend, also das Regeln der Enddrehzahl,
hingegen nicht für die Anpassung der pro Drehzahl eingespritzten Kraftstoffmenge bei
veränderten Betriebskenngrößen wie beispielsweise dem Außendruck. Beim dargestellten
Regler erfolgt ein solcher Eingriff im Lasteingabebereich 20, indem über eine hier
nur beispielhaft dargestellte Barometerdose 36 ein Winkelhebel 37, der ebenfalls
auf der Schwenkachse 15 gelagert ist, druckabhängig verstellt wird, wobei das freie
Ende des Winkelhebels 37, als Funktionsanschlag 38 ausgebildet, den Schwenkbereich
des Endes 24 des Umlenkhebels 12 in Richtung Vollast sperren könnte, um dadurch die
maximale Einspritzmenge zu begrenzen, sobald beispielsweise der Einstellhebel 25 vom
oberen Teillastbereich in den Vollastbereich geschwenkt wird. Je niedriger also der
Außendruck ist, beispielsweise im Gebirge, desto mehr würde der Winkelhebel 37 nach
unten geschwenkt werden, um bereits im hohen Teillastbereich den Schwenkweg des Umlenkhebels
12 und damit die maximale Einspritzmenge zu verringern. Dieser atmosphärendruckabhängig
verstellbare Anschlag ist jedoch bei Normalbetrieb nicht wirksam, sondern erst bei
einer ausreichenden Atmosphärendruckänderung, die ja auch eine Änderung des Füllungsvolumens
des Motors mit sich bringt und damit des stöchiometrisch verbrennbaren Gemisches.
[0035] Damit der Einstellhebel 25 vom Fahrer trotzdem an einen Vollastanschlag 39, beispielsweise
bei voll durchgetretenem Gaspedal, gefahren werden kann, ist mittelbar am Einstellhebel
ein Kipphebel 41 gelagert, der über einen Mitnahmearm 42 in Verstellrichtung aus Vollast
in Richtung Leerlauf formschlüssig mitgenommen wird, hingegen in der entgegengesetzten
Stellrichtung über eine Schleppfeder 43 einen Freilauf ermöglicht. Bei dem hier dargestellten
Getriebe ist am Kipphebel 41 ein Mitnahmestift 44 vorgesehen, der in eine Langlochführung
45 des Umlenkhebels 12 greift. Am Einstellhebel 25 ist für die mittelbare Anlenkung
des Kipphebels 41 ein Lenkhebel 46 angeordnet, an dessen freien Ende auf einer Schwenkachse
47 ein Zusatzhebel 48 gelagert ist, an dem wiederum auf einem Drehlager 49, das einen
Führungsstift aufweist, der Kipphebel 41 angelenkt ist. Der Führungsstift des Drehlagers
49 greift seinerseits in eine Bahn 51 einer Kulisse 52, die über Schrauben 53 fest
mit dem Reglergehäuse verbunden ist. Die Kulissenbahn 51 bietet hier die Möglichkeit
nahezu beliebige, meist komplizierte Funktionen des Regelstellwegs RS des Zwischenlagers
23 in Verbindung mit der Lasteingabe über den Verstellhebel 25 zu verwirklichen, natürlich
dies immer im Zusammenhang mit einer entsprechenden Langlochführung 45 an der Koppelstelle
zum Umlenkhebel 12. Statt einer Barometerdose kann natürlich auch ein entsprechend
ausgestalteter, sonstige Betriebskenngrößen verarbeitender Geber beispielsweise für
Temperaturen eingesetzt werden.
[0036] Bei vielen Motoren ist bei Vollast und hoher Teillast eine negative Angleichung des
Kraftstoffes an die zur Verfügung stehende Luftmenge, also eine Zunahme der Einspritzmenge
mit der Drehzahl und zwar oberhalb der Leerlaufdrehzahl, erforderlich. Diese Anpassung
muß mit Rücksicht an das zur Verfügung stehende Drehmoment und die gegebene Rauchgrenze
des Abgases erfolgen, wie eingangs beschrieben. Um eine solche negative An gleichung
bei dem durch den Umlenkhebel 12 mindestens teilweise entkoppelten Regler und dies
bei Vollast und nur niederer Drehzahl zu erhalten, wird erfindungsgemäß die negative
Angleichung im Drehzahlgeber 10 entwickelt, indem für den entsprechenden Verstellbereich
(Drehzahlbereich) und für eine entsprechende Stellung des Umlenkhebels 12 (für hohe
Teillast und Vollast) ein Zusammenwirken geschaffen wird, welches diese vorübergehende
Zunahme der Einspritzmenge mit zunehmender Drehzahl bewirkt, ohne daß grundsätzlich
Atmosphärendruckeingriffe, wie sie im Beispiel dargestellt sind, verhindert wären.
In jedem Fall ist das Ende 24 des Umlenkhebels 12 gegenüber der Stellung des Einstellhebels
25 nachgiebig, es sei denn, das Ende 24 ist durch den Eingriff von Betriebskenngrößen
fixiert, wobei später bei der Abregelung der Mitnahmestift 44, bei dem hier dargestellten
Regler dann den "eigentlichen Drehpunkt" bildet, um den für die zu regelnde Einspritzmenge
das Zwischenlager 23 geschwenkt wird, wie weiter unten eingehend beschrieben. Diese
Verschwenkung wird durch die Wirkung des Drehzahlgebers 10 gegen den Regelfederbereich
30 bewirkt.
[0037] Der Umlenkhebel 12 weist erfindungsgemäß hierfür eine über den Lagerzapfen 11 der
Anlenkung am Muffenbolzen 9 hinausgehenden Hebelverlängerung 54 auf, die mit einem
einstellbaren Mitnahmeanschlag 55 zusammenwirkt, welcher an einem Bügel 56 angeordnet
ist. Außerdem ist der Muffenbolzen 9 zweiteilig ausgebildet mit einem ersten Muffenteil
57, der unmittelbar von der Reglermuffe 6 über das Wälzlager 8 angegriffen wird und
an dem der Bügel 56 des Mitnahmeanschlags 55 angelenkt ist und einem zweiten Muffenteil
58, an dem der Lagerzapfen 11 des Umlenkhebels 12 angeordnet ist. Zwischen den beiden
Muffenteilen 57 und 58 ist eine Minusangleichfeder 59 angeordnet.
[0038] Um die gewünschte Übertragung des Weges des ersten Muffenteiles 57 auf den Umlenkhebel
12 bzw. auf das Zwischenlager 23 zu erhalten, wirkt in dem Drehzahlbereich, in dem
die negative Angleichung gewünscht ist, die Hebelverlängerung 54 des Umlenkhebels
12 kraftschlüssig mit dem Mitnahmeanschlag 55 zusammen. Dieser Kraftschluß ist durch
die Schleppfeder 41 bewirkt, kann aber auch bei einer anderen Getriebegestaltung durch
eine andere entsprechende Schleppfeder bewirkt werden. Bei der Verschiebung des ersten
Muffenteils 57 entgegen der Kraft der Minusangleichfeder 59, also unmittelbar oberhalb
der Leerlaufdrehzahl, verschwenkt sich bei gegebenem Kraftschluß zwischen der Hebelverlängerung
54 und dem Anschlag 55 der Umlenkhebel 12 um den Lagerzapfen 11 des stehenden zweiten
Muffenteils 58 nach links, wobei dieser Lagerzapfen 11 als Drehpunkt dient. Entsprechend
wird, sofern das Ende 24 des Umlenkhebels 12 dies zuläßt, das Zwischenlager 23 und
damit über den Zwischenhebel 18 die Regelstange 16 in Richtung größerer Einspritzmenge
verschoben, was eine negative Angleichung zur Folge hat. Sobald das Ende 24 in seiner
Schwenkbewegung durch einen Anschlag gestoppt wird, bleibt auch die Hebelverlängerung
54 stehen, während der Mitnahmeanschlag 55 bei weiterer Zunahme der Drehzahl von der
Hebelverlängerung 54 abhebt. Die negative Angleichung wird hierdurch unterbrochen,
d.h. die Ein spritzmenge bleibt wie gerade eingestellt.
[0039] Der Freigang zwischen der Hebelverlängerung 54 und dem Mitnahmeanschlag 55 ist besonders
dann gegeben, wenn über den Einstellhebel 25 eine Teillast eingestellt ist, d.h. der
Umlenkhebel 12 im Uhrzeigersinn weiter nach rechts verdreht ist. Dieser Freigang ist
im gesamten Teillastbereich vorhanden.
[0040] Zur Erzeugung dieser großen negativen Angleichung und in Abhängigkeit der Übersetzung
wurde ein verhältnismäßig großer Reglermuffenweg verbraucht, so daß bei dem stets
nur begrenzt zur Verfügung stehenden Gesamtreglermuffenweg für die Abregelung einschließlich
dem für die positive Angleichung der Angleichfeder 28 erforderlichen Weg verkürzt
ist. Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird jedoch eine Übersetzung zwischen
dem Weg der Regelmuffe - hier des zweiten Muffenteils 58 - zu dem Weg RW der Regelstange
16 erzielt. Dadurch, daß das Ende 24 des Umlenkhebels 12 nunmehr Drehpunkt ist und
der Lagerzapfen 11 des zweiten Muffenteils 58 den Weg der Abregelung vollzieht, erfährt
die Hebelverlängerung 54 eine entsprechende Schwenkbewegung, die durch den Mitnahmeanschlag
55 begrenzt wird und somit das Zwischenlager 23 zwingt, beschleunigt in Richtung
"-" sich zu bewegen und zwar entegegen der Kraft der Schleppfeder 41. Die Schleppfederkraft
selbst ist jedoch so gering gehalten, daß sie keinen Einfluß auf die negative Angleichung
bewirkt.
[0041] In dem in Fig. 2 dargestellten Funktionsdiagramm ist über der Drehzahl n (Abszisse)
der Regelweg RW der Regelstange 16 (Ordinate) aufgetragen, der dem Regelstellweg
des Zwischenlagers 23 entspricht, wobei jede der dargestellen Kurven einer bestimmten
Stellung des Einstellhebels 25 zugeordnet ist. Während die oberste Linie VL der Vollaststellung
des Einstellhebels 25 entspricht, so wie sie in der Fig. 1 dargestellt ist, entspricht
die unterste Linie LL der Leerlaufstellung des Einstellhebels, nämlich der in Fig.
1 dargestellten Lage. Zwischen diesen beiden Extremen sind verschiedene Teillaststellungen
des Einstellhebels 25 angenommen, nämlich HTL für hohe Teillast, TL für Teillast und
NTL für niedere Teillast. Der Abschnitt NA der Kennlinie VL1 bis VL4 zeigt die negative
Angleichung. Bezeichnend für derartige Kennfelder ist, daß im Vollastbereich eine
negative Angleichung oberhalb der Leerlaufdrehzahl nLL erfolgt. Die negative Angleichung
ist hier in einem Drehzahlbereich zwischen NZ1 und NZ2 angenommen, wobei für die Kennlinie
VL1 keinerlei Eingriff des Funktionsanschlags angenommen ist. Bei den Kennlinien
VL2 und VL3 wird der Einstellhebel 25 aus Vollaststellung zurückgenommen und es wird
durch den Mitnahmeanschlag, bei VL3 in stärkerem Maße als bei VL2, die maximale Einspritzmenge
zurückgenommen (Prinzip des Leerlaufenddrehzahlreglers). Am stärksten ist der Eingriff
bei VL4, die gestrichelt dargestellt ist. Ab hier ist also die negative Angleichung
durch den Muffenbolzen nicht mehr wirksam. In den Teillastbereichen HTL, TL und NTL
hingegen verlaufen die Mengenkurven für die Zwischendrehzahl wie gewünscht verhältnismäßig
flach und mit zunehmender Drehzahl leicht abfallend, was einem stabilen Fahrverhalten
entspricht. Die Abregelzweige LA dieser Kurven verlaufen hingegen steil und linear.
Je steiler dieser Kurvenarm verläuft, desto kleiner ist der Ungleichförmigkeitsgrad
des Reglers, wobei hier angestrebt ist, mit wenig Weg der Reglermuffe 6 viel Reglerweg
RW der Regelstange 16 zu bewirken, also eine möglichst große Abregelübersetzung
zu erhalten.
[0042] Ein solcher Eingriff kann über die Barometerdose 36 erfolgen, indem dann der Funktionsanschlag
38 den Weg des freien Endes 24 des Umlenkhebels entsprechend begrenzt. Je nach Begrenzung
verbleibt jedoch ein Rest an Kurve der negativen Angleichung. In Fig. 2 ist dies in
Form der strichpunktiert dargestellten Kennlinie VL1 ersichtlich, als Wirkung des
überlagerten Funktionsanschlags gegenüber der durchgezogenen Kennlinie VL1.
[0043] Da bei der erfindungsgemäßen Ausführung der Eingriff des betriebskenngrößenabhängigen
Funktionsanschlags 38 nicht verhindert, daß bei einem entsprechenden Regelstellweg
des Zwischenlagers 23 die Regelstange 16 für ihren Regelweg RW in Startposition geschoben
wird, bleiben somit auch im RW-Bereich oberhalb von VL die Startkurvenabschnitte LS
erhalten. Das heißt also, daß auch bei eingreifendem Funktionsanschlag 38 bei Start
eine Übermenge in vollem Umfang gefördert werden kann, ohne daß deshalb eine umständliche
Entriegelung erforderlich ist. Dieser Vorteil gilt jedoch nicht nur für die Startsituation,
sondern auch bei Überlastung im Leerlauf - beispielsweise bei kaltem Motor oder Einschaltung
der Klimaanlage - bei der dieser mit LSL bezeichnete Kurvenarm erhalten bleibt, wobei
die dabei geförderte Menge durchaus im Fördermengenbereich oberhalb der normalen Vollastkurve
liegen kann. Auch dieses wirkt sich als günstiges Leerlaufregelverhalten aus.
[0044] Die negative Angleichung ist nur im Vollastbereich zwischen VL1 und VL4 wirksam,
da bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel die entsprechende, das Zwischenlager
23 verschiebende Wirkung beim Zusammenpressen der Minusangleichfeder 59 nur dann wirksam
ist, wenn der Einstellhebel 25 in Vollaststellung steht. Sobald dann jedoch der Einstellhebel
25 beispielsweise bis an den Leerlaufanschlag 35 geschwenkt ist, ist die Wirkverbindung
zwischen der Hebelverlängerung 54 und dem Mitnahmeanschlag 55 unterbrochen. So ist
es auch verständlich, daß die weiteren Regelkennlinien VL1 bis VL4 immer erst an dieser
Angleichkennlinie beginnen können.
[0045] Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante des Ausführungsbeispiels sind nur die Hebelteile
dargestellt, die für diese Variante unmittelbar von Bedeutung sind. Die Variante besteht
darin, daß der Minusangleichfeder 59 eine zweite Minusangleichfeder 61 parallel zuschaltbar
ist, die nicht unmittelbar bei Beginn der Angleichbewegung des ersten Muffenteils
57 wirksam ist, sondern erst nach Zurücklegung eines Weges a. Nach Zurücklegung dieses
Weges a muß für die Angleichung die Kraft beider Federn 59 und 61 überwunden werden,
was im Diagramm durch die Kennlinie KU dargestellt ist. Durch eine solche Kennlinie
ist eine bessere Anpassung an die angestrebte gekrümmt Drehmomentenkennlinie des Dieselmotors
erzielbar. Sofern eine Rast im Knickpunkt gewünscht ist, kann dies durch eine eingegebene
Vorspannung der zweiten Minusangleichfeder 61 erfolgen, was hier jedoch nicht dargestellt
ist.
[0046] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszahlenliste
[0047]
1 Nockenwelle EP
2 Einspritzpumpe
3 Fliehgewichtsträger
4 Fliehgewichte
5 Druckarm
6 Reglermuffe
7 Führungsteil
8 Wälzlager
9 Muffenbolzen
10 Drehzahlgeber
11 Lagerzapfen
12 Umlenkhebel
13 Führungshebel
14 Spannhebel
15 Schwenkachse
16 Regelstange
17 fed. Lasche
18 Regelhebel
19 Schwenklager
20 Lasteingabebereich
21 Stellschraube
22 Feder
23 Zwischenlager
24 Ende von 12
25 Einstellhebel
26 Hebelwelle
27 Angleichkapsel
28 Angleichfeder
29 Regelfeder
30 Regelfederbereich
31 Anschlag
32 Leerlauffeder
33 Schraube
34 Anschlagarm
35 Leerlaufanschlag
36 Barometerdose
37 Winkelhebel
38 Funktionsanschlag
39 Vollastanschlag
40
41 Kipphebel
42 Mitnahmearm
43 Schleppfeder
44 Mitnahmestift
45 Langlochführung
46 Lenkhebel
47 Schwenkachse
48 Zusatzhebel
49 Drehlager mit Führungsstift
50
51 Bahn
52 Kulisse
53 Schrauben
54 Hebelverlängerung
55 Mitnahmeanschlag
56 Bügel
57 erstes Muffenteil
58 zweites Muffenteil
59 Minusangleichfeder
60
61 zweite Minusangleichfeder
Kennlinienbezeichnung
[0048]
RW Regelweg
RS Regelstellweg
n Drehzahl
nLL Leerlaufdrehzahl
VL Vollast
TL Teillast
HTL hohe Teillast
NTL niedere Teillast
LA Abregelung
LL Leerlauflast
LSL Leerlaufüberlast
LS Startmehrmenge
KU geknickte Minusangleichung
1. Mechanischer Drehzahlregler einer Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen,
- mit einem drei Angriffsstellen aufweisenden Zwischenhebel, nämlich einer Verbindungsstelle
zu einem Fördermengenverstellglied, einem den Regelweg bestimmenden verschiebbaren
Zwischenlager (Regelstellweg) des Zwischenhebels und einer an sich ortsgebundenen
und in der Lage änderbaren Lagerstelle des Zwischenhebels,
- mit einem ebenfalls drei Angriffsstellen aufweisenden Umlenkhebel, nämlich einer
entsprechend verstellbaren Koppelstelle zu einem willkürlich betätigbaren, im Schwenkwinkel
begrenzten Einstellhebel, einem Zwischenlager, das achsgleich und gekoppelt mit dem
des Zwischenhebels verschiebbar den Regelweg bestimmt und einer Drehzahlgeberangriffsstelle
am Umlenkhebel eines Muffenbolzens, der drehzahlabhängig durch Fliehkräfte (Fliehgewichte)
und über eine Reglermuffe axial angetrieben wird,
- mit einer den Fliehkräften entgegenwirkenden und am Muffenbolzen mindestens mittelbar
angreifenden Regelfeder
- und mit einer einen Eingriff von Betriebskenngrößen in das Reglerkennfeld ermöglichenden
Einrichtung im Getriebebereich der Koppelstelle zwischen Umlenkhebel und Einstellhebel,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Muffenbolzen (9) zweiteilig ausgebildet ist, mit einem ersten Muffenteil
(57), an dem die Fliehkräfte über die Reglermuffe (6) unmittelbar angreifen und einem
achsgleich und relativ zum ersten Muffenteil (57) verschiebbaren zweiten Muffenteil
(58), welcher die Drehzahlgeberangriffsstelle (11) zum Umlenkhebel (12) aufweist,
- daß zwischen den Muffenteilen (57, 58) mit Trennwirkung eine Minusangleichfeder
(59) wirkt
- daß mit dem ersten Muffenteil (57) ein mit radialem Abstand vom Muffenteil, aber
mit diesem in gleicher Axialbewegung verschobener einstellbarer Mitnahmeanschlag
(55) verbunden ist, der mit dem Umlenkhebel (12) in Richtung zunehmender Einspritzmenge
zusammenwirkt
- und daß am Umlenkhebel (12) eine Schleppfeder (43) in Richtung Mitnahmeanschlag
(55) angreift, so daß bei Einwirkung des Mitnahmeanschlags (55) auf den Umlenkhebel
(12), in einem entsprechend eingestellten Lastbereich eine Zunahme der Einspritzmenge
erreicht wird.
2. Drehzahlregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkhebel (12)
über die Angriffsstelle (11) am zweiten Muffenteil (58) hinaus verlängert ist und
daß diese Hebelverlängerung (54) mit dem einstellbaren Mitnahmeanschlag (55) zusammenwirkt,
so daß der Verstellweg der Koppelstelle (44) durch einen in Abhängigkeit von der Betriebskenngröße
(Drehzahl für Minusangleichung) einstellbaren Mitnahmeanschlag (55) begrenzbar ist.
3. Drehzahlregler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelverlängerung
(54) zu Beginn des Angleichwegs des ersten Muffenteils (57) einen größeren Winkel
mit der Verstellachse der beiden Muffenteile (57, 58) einschließt, als gegen Ende
des Angleichwegs.
4. Drehzahlregler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellweg der Koppelstelle (44) des Umlenkhebels (12) beim Verstellen des
Einstellhebels (25) von Teillast zu Vollast durch einen in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen
(Luftdruck, Ladedruck, Temperatur, usw.) verstellbaren Funktionsanschlag (38) begrenzbar
ist, daß die Bewegung des Einstellhebels (25) auf die Koppelstelle durch einen Kipphebel
(41) erfolgt und daß zwischen dem Kipphebel (41) und dem Einstellhebel (25) die in
der einen Richtung einen Freilauf ermöglichende Schleppfeder (43) angeordnet ist,
so daß der Einstellhebel (25) trotz Verstellweg begrenzung und auch bei Verschieben
des ersten Muffenteils (57) stets an seinen Vollastanschlag (39) schwenkbar ist.
5. Drehzahlregler nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Minusangleichfeder (59) eine zweite Minusangleichfeder (61) parallel geschaltet
ist.
6. Drehzahlregler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Minusangleichfeder
(61) erst nach Zurücklegung eines gewissen Angleichweges (a) wirksam wird.