[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein druckempfindliches oder wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, in dem das Farbreaktantensystem als wesentliche Bestandteile
(A) eine elektronenabgebende Verbindung der Formel

worin
Y₁ und Y₂ als Anion abspaltbare Substituenten sind, die gleich, verschieden oder
miteinander verbunden sein können,
Q₁ -O-, -S-,

N-R oder

N-NH-R,
Q₂ -CH₂-, -CO-, -CS- oder -SO₂- und
R Wasserstoff, C₁-C₁₂-Alkyl, C₅-C₁₀-Cycloalkyl, Aryl wie Phenyl oder Aralkyl wie Benzyl
bedeuten und der Ring A einen aromatischen Rest mit 6 Ringatomen darstellt, der einen
aromatischen, annellierten Ring aufweisen kann, wobei sowohl der Ring A als auch der
annellierte Ring substituiert sein können,
(B) zwei gleiche oder voneinander verschiedene, organische Kondensationskomponenten,
die zusammen fähig sind mit Komponente (A) eine chromogene Verbindung zu bilden und
(C) eine elektronenanziehende und farbentwickelnde Komponente aufweist.
[0002] Die Verbindungen der Formel (1) (Komponente (A)) enthalten als Teil ihrer Struktur
das Grundgerüst beispielsweise eines Laktons, Laktams, Sultons, Sultams oder Phthalans
und diese Grundgerüste unterliegen - vor, während oder nach der Umsetzung der Komponente
(A) mit Komponenten (B) - beim Kontakt mit dem Farbentwickler (Komponente (C)) vermutlich
einer Ringöffnung oder Bindungsspaltung.
[0003] Komponenten (A), (B) und (C) kommen je nach Aufzeichnungsmaterial durch Druck oder
Erhitzen miteinander in Berührung und hinterlassen Aufzeichnungen auf dem Trägermaterial.
Die Farbe wird dabei nach Massgabe der Art der Komponenten (A) und (B), die den Elektronendonator
darstellen und den chromogenen Teil bilden, erzeugt. Die Farbbildung wird durch die
Komponente (C) verursacht. Durch eine entsprechende Kombination der einzelnen Komponenten
können somit die gewünschten Farben, wie z.B. gelb, orange, rot, violett, blau, grün,
grau, schwarz oder Mischfarben erzeugt werden. Eine weitere Kombinationsmöglichkeit
besteht darin, dass man Komponenten (A) und (B) zusammen mit einem oder mehreren konventionellen
Farbbildnern z.B. 3,3-(Bis-aminophenyl-)-phthaliden wie CVL, 3-Indolyl-3-aminophenylaza-
oder -diazaphthaliden, (3,3-Bis-indolyl-)-phthaliden, 3-Aminofluoranen, 6-Dialkylamino-2-dibenzylaminofluoranen,
6-Dialkylamino-3-methyl-2-arylaminofluoranen, 3,6-Bisalkoxyfluoranen, 3,6-Bisdiarylaminofluoranen,
Leukoauraminen, Spiropyranen, Spirodipyranen, Benzoxazine, Chromenopyrazolen, Chromenoindolen,
Phenoxazinen, Phenothiazinen, Chinazolinen, Rhodaminlaktamen, Carbazolylmethanen
oder Triarylmethane einsetzt.
[0004] Substituenten im Sinne von Y₁ und Y₂ sind am zentralen (meso) Kohlenstoffatom der
Verbindung der Formel (1) leicht abspaltbare Substituenten, die dadurch in ein Anion
übergehen. Derartige Substituenten können Halogenatome, aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, aromatische oder heterocyclische Ethergruppen, wie z.B. Alkoxy, Cycloalkoxy,
Aralkoxy, Aryloxy oder Heteroaryloxy, sowie auch Acyloxygruppen, die z.B. der Formel
(1a) R′-(NH)

Q′-O-
entsprechen, worin R′ einen organischen Rest, vorzugsweise unsubstituiertes oder
z.B. durch Halogen oder Cyano substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl, Aryl oder
Heteroaryl, Q′ -CO- oder -SO₂- und n 1 oder 2, vorzugsweise 1 bedeuten, darstellen.
[0005] Als Acyloxy sind Y₁ und Y₂ vorzugsweise eine Gruppe der Formel R˝-CO-O-, worin R˝
Niederalkyl oder Phenyl bedeutet. Als abspaltbare Substituenten besonders geeignet
sind Halogene, wie z.B. Fluor, Brom, Jod und vor allem Chlor.
[0006] Falls Y₁ und Y₂ miteinander verbunden sind, so bilden sie mit dem gemeinsamen Bindungskohlenstoffatom
als abspaltbaren Substituenten zweckmässigerweise einen 5- oder vorzugsweise 6-gliedrigen
heterocyclischen Ring, insbesondere cyclische Ether-, Thioether-, Etherester- oder
Thioetherestergruppierungen, die vorzugsweise ankondensierte, gegebenenfalls z.B.
durch Halogenatome substituierte Benzolringe aufweisen.
[0007] Q₁ steht vorzugsweise für ein Sauerstoffatom, während Q₂ bevorzugt -SO₂-oder vorallem
-CO- darstellt. Falls Q₁

NR oder

N-NH-R darstellt, so ist R vorzugsweise Wasserstoff, Methyl oder Phenyl.
[0008] Als 6-gliedriger aromatischer Ring stellt A vorzugsweise einen Benzolring dar, der
unsubstituiert oder durch Halogen, Cyano, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkylthio,
Niederalkylcarbonyl, Niederalkoxycarbonyl, Amino, Niederalkylamino, Diniederalkylamino
oder Niederalkylcarbonylamino substituiert ist. Der Ring A kann auch einen annellierten
aromatischen Ring, vorzugsweise einen Benzolring enthalten und stellt somit z.B. einen
Naphthalin- oder Phenanthrenring dar.
[0009] Die durch A wiedergegebenen bevorzugten 6-gliedrigen aromatischen Reste sind der
2,3-Naphthalino-, 1,2-Naphthalino- oder 1,2-Benzorest, der unsubstituiert oder durch
Halogen, wie Chlor oder Brom, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkylthio oder
eine wie vorstehend definiert gegebenenfalls substituierte Aminogruppe substituiert
ist, wobei der unsubstituierte oder durch 4 Chloratome substituierte 1,2-Benzorest
besonders bevorzugt ist.
[0010] Besonders wichtige Komponenten (A) für das erfindungsgemässe Farbreaktantensystem
entsprechen der Formel

worin A₁ einen gegebenenfalls durch Halogen, Cyano, Niederalkyl, Niederalkylthio,
Niederalkoxy oder Diniederalkylamino substituierten Benzolring und
Y₃ und Y₄ unabhängig voneinander, Halogen oder Acyloxy, wie Niederalkylcarbonyloxy
oder Benzoyloxy und besonders Chlor oder Brom bedeuten.
[0011] Unter den Verbindungen der Formel (2) sind die Laktonverbindungen, in denen Y₃ und
Y₄ Halogenatome wie Brom oder besonders Chlor bedeuten und der Ring A₁ einen unsubstituierten
oder durch Halogen, Niederalkyl, Niederalkoxy oder Diniederalkylamino substituierten
Benzolring darstellt, bevorzugt.
[0012] Von besonderem Interesse sind Laktonverbindungen der Formel

worin der Ring B unsubstituiert oder durch Niederalkyl, Diniederalkylamino oder
1 bis 4 Chloratome substituiert ist und Y₅ und Y₆ Brom oder besonders Chlor bedeuten.
[0013] Verbindungen der Formel (1), in der Y₁ und Y₂ als abspaltbare Substituenten Halogen
bedeuten, werden gemäss Org. Synth. Coll. Vol. II, 528 hergestellt, indem man z.B.
das entsprechende Phthalsäureanhydrid zum o-Phthalyldichlorid umsetzt z.B. mit Phosphorpentachlorid,
Thionylchlorid oder Benzotrichlorid gegebenenfalls unter Zusatz von Zinkchlorid und
dann das symmetrische Phthalyldichlorid mit Aluminiumchlorid oder auch Zinntetrachlorid
in das unsymmetrische Phthalyldichlorid umwandelt.
[0014] Verbindungen der Formel (1), in der Y₁ und Y₂ miteinander verbunden sind, werden
z.B. hergestellt, indem man Alkalimetallsalze der Salicylsäure, deren Ester oder Kernsubstitutionsprodukte
mit Halogeniden von o-Phthalsäure oder deren Kernsubstitutionsprodukten (gemäss DE-PS
400790) umsetzt.
[0015] Zu spezifischen Beispielen für die Verbindungen der Formeln (1) bis (3) gehören
3,3-Dichlorphthalid, 3,3-Dibromphthalid, 3,3,5-Trichlorphthalid, 3,3,5,6-Tetrachlorphthalid,
3,3-Difluor-4,5,6,7-tetrachlorophthalid, 3,3,4,5,6,7-Hexachlorphthalid, 3,3-Dibrom-4,5,6,7-tetra-chlorphthalid,
3,3,4,7-Tetrachlorphthalid, 3,3,6,7-Tetrachlorphthalid, 3,3,4,5,7-Pentabrom-6-acetyloxy-phthalid,
3,3-Diethoxy-phthalid, 3,3-Diethoxy-4,5,6,7-tetrachlor-phthalid, 3,3-Diethoxy-6,7-dichlorphthalid,
3,3-Dimethoxy-4,7-dichlorphthalid, 3,3-Dimethoxyphthalid, 3,3-Dimethoxy-4,5,6,7-tetrachlorphthalid,
3-Ethoxy-3,4,5,6,7-pentachlorphthalid, 3-Ethoxy-4,5-dimethoxyphthalid, 3-Ethoxy-3,6,7-trichlorphthalid,
3,3-Diphenylthio-phthalid, 3,3-(Di-4′-nitrophenylthio)-phthalid, 3,3-(Di-4′-chlorphenylthio)-phthalid,
3,3-(Di-4'methylphenylthio)-phthalid, 3-Methoxy-3-phenoxy-phthalid, 3,3-Di-4′-tolyloxi-phthalid,
3,3-Dichlor-6-dimethylaminophthalid, 3,3-Dichlor-6-acetylaminophthalid, 3,3-Dichlor-6-methylphthalid,
3,3-Dichlor-6-tert.Butylphthalid, ferner 2-Oxybuttersäurephthalidenetherester, Salicylsäure-phthalidylidenetherester,
5-Bromsalicylsäure-phthalidylidenetherester, 3,5-Dibromsalicylsäure-phthalidylidenetherester,
Salicylsäure-tetrachlorphthalidylidenetherester, Thiosalicylsäurephthalidylidenetherester.
[0016] Die erfindungsgemäss verwendeten Komponenten (B), die mit Komponente (A) chromogene
Verbindungen bilden, sind vorzugsweise mono- oder polycyclische aromatische oder
heteroaromatische Verbindungen, die ein System konjugierter Doppelbindungen ergänzen
und nötigenfalls auxochrome Substituenten, wie z.B. Aminogruppen, substituierte Aminogruppen,
wie Diniederalkylamino, Hydroxylgruppen, Ethergruppen wie Alkoxy, Thiogruppen oder
Mercaptogruppen, wie Alkylthio aufweisen.
[0017] Derartige Verbindungen entstammen zweckmässigerweise aus der Reihe der unsubstituierten,
C- und/oder N-substituierten Aniline, Diarylamine, Naphthylamine, N-substituierten
Aminophenylethylenverbindungen, N-substituierten Aminophenylstyrolverbindungen, Acylacetarylamide,
einwertigen oder mehrwertigen Phenole, Phenolether, Naphthole, Naphtholcarbonsäureanilide,
3-Aminophenolether, Aminopyrazole, Aminothiazole, Pyrazolone, Pyridone, Pyrrole, Thiophene,
Chinolone, Pyrimidone, Barbitursäuren, Indole, Carbazole, Acridine, Benzofurane,
Benzothiophene (Thionaphthene), Naphthothiophene, Phenothiazine, Pyrrolidine, Piperidine,
Piperazine, Morpholine, Benzomorpholine, Indoline, Kairoline, Dihydrochinoline, Tetrahydrochinoline,
Julolidine.
[0018] Am bevorzugtesten sind Anilinverbindungen der Formel

oder
Indolverbindungen der Formel

worin R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch
Halogen, Hydroxy, Cyano oder Niederalkoxy substituiertes Alkyl mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen,
Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen oder
unsubstituiertes oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkoxycarbonyl,
-NX′X˝ oder 4-NX′X˝-Phenylamino ringsubstituiertes Phenalkyl oder Phenyl, worin X′
und X˝, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Niederalkyl, Cyclohexyl, Benzyl oder
Phenyl darstellen, oder R₁ und R₂ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom
einen fünf- oder sechsgliedrigen, vorzugsweise gesättigten, heterocyclischen Rest
darstellen. V bedeutet Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl, C₁-C₁₂-Alkoxy, C₁-C₁₂-Acyloxy,
Benzyl, Phenyl, Benzyloxy, Phenyloxy, durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy
substituiertes Benzyl oder Benzyloxy, oder die Gruppe -NT₁T₂. T₁ und T₂, unabhängig
voneinander, bedeuten je Wasserstoff, Niederalkyl, C₅-C₁₀-Cycloalkyl, unsubstituiertes
oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes Benzyl, oder
Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und T₁ auch unsubstituiertes oder durch Halogen,
Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes Phenyl. m ist 1 oder 2. Z₁ bedeutet
Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch Halogen, Hydroxyl, Cyano oder Niederalkoxy
substituiertes Alkyl mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen, Acyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder unsubstituiertes oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes
Benzyl. Z₂ bedeutet Wasserstoff, Niederalkyl oder Phenyl und Z₂′ bedeutet Niederalkyl,
Cyclohexyl, Benzyl oder Phenyl. Der Benzolkern D ist unsubstituiert oder durch Halogen,
Cyano, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkoxycarbonyl, Amino, Mononiederalkylamino
oder Diniederalkylamino substituiert. Ein V ist vorzugsweise in Ortho-Stellung zur
Verknüpfungsstelle. -NR₁R₂ befindet sich vorzugsweise in Para-Stellung zur Verknüpfungsstelle.
[0019] Niederalkyl, Niederalkoxy und Niederalkylthio stellen bei der Definition der Komponenten
(A) und (B) solche Gruppen oder Gruppenbestandteile dar, die 1 bis 6, insbesondere
1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen. Beispiele für derartige Gruppen sind Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, sek.Butyl, tert.Butyl, Amyl, Isoamyl oder Hexyl bzw. Methoxy,
Ethoxy, Isopropoxy, Isobutoxy oder tert.Butoxy bzw. Methylthio, Ethylthio, Propylthio
oder Butylthio.
[0020] Halogen bedeutet beispielsweise Fluor, Brom oder vorzugsweise Chlor.
[0021] Acyl ist besonders Formyl, Niederalkylcarbonyl, wie z.B. Acetyl oder Propionyl, oder
Benzoyl. Weitere Acylreste können Niederalkylsulfonyl, wie z.B. Methylsulfonyl oder
Ethylsulfonyl sowie Phenylsulfonyl sein. Benzoyl und Phenylsulfonyl können durch Halogen,
Methyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein.
[0022] Stellen die Substituenten R, R₁, R₂ und Z₁ Alkylgruppen dar, so können sie geradkettig
oder verzweigt sein. Beispiele solcher Alkylreste sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Amyl, Isoamyl, n-Hexyl, 2-Ethyl-hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl, Isooctyl, n-Nonyl, Isononyl oder n-Dodecyl.
[0023] Sind die Alkylreste in R₁, R₂ und Z₁ substituiert, so handelt es sich vor allem um
Cyanoalkyl, Halogenalkyl, Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl jeweils vorzugsweise mit insgesamt
2 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie z.B. 2-Cyanoethyl, 2-Chlorethyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Methoxyethyl,
2-Ethoxyethyl, 2,3-Dihydroxypropyl, 2-Hydroxy-3-chlor-propyl, 3-Methoxypropyl, 4-Methoxybutyl
oder 4-Propoxybutyl.
[0024] Beispiele für Cycloalkyl in der Bedeutung von R, R₁, R₂, T₁ und T₂ sind Cyclopentyl,
Cycloheptyl oder vorzugsweise Cyclohexyl. Die Cycloalkylreste können einen oder mehrere
C₁-C₄-Alkylreste, vorzugsweise Methylgruppen, enthalten und weisen insgesamt 5 bis
10 Kohlenstoffatome auf.
[0025] Der Acyloxyrest in V ist beispielsweise Formyloxy, Niederalkylcarbonyloxy, wie z.B.
Acetyloxy oder Propionyloxy, oder Benzoyloxy. Als C₁-C₁₂-Alkoxyrest kann V eine geradkettige
oder verzweigte Gruppe sein, wie z.B. Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, tert-Butoxy,
Amyloxy, 1,1,3,3-Tetramethylbutoxy, n-Hexyloxy, n-Octyloxy oder Dodecyloxy.
[0026] Wenn das Substituentenpaar (R₁ und R₂) zusammen mit dem gemeinsamen Stickstoffatom
einen heterocyclischen Rest darstellt, so ist dieser beispielsweise Pyrrolidino, Piperidino,
Pipecolino, Morpholino,Thiomorpholino, Piperazino, N-Alkylpiperazino, wie z.B. N-Methylpiperazino,
N-Phenylpiperazino oder N-Alkylimidazolino. Bevorzugte gesättigte heterocyclische
Reste für -NR₁R₂ sind Pyrrolidino, Piperidino oder Morpholino.
[0027] V kann vorteilhafterweise Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl, wie z.B. Methyl, Benzyloxy,
C₁-C₈-Alkoxy, in erster Linie Niederalkoxy, wie z.B. Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy,
n-Butoxy oder tert.Butoxy, oder die Gruppe -NT₁T₂ sein, wobei von den Resten T₁ und
T₂ eines vorzugsweise C₁-C₈-Acyl oder Niederalkyl und das andere Wasserstoff oder
Niederalkyl ist. Der Acylrest ist in diesem Falle besonders Niederalkylcarbonyl, wie
z.B. Acetyl oder Propionyl. Vorzugsweise ist V Acetylamino, Dimethylamino, Benzyloxy
oder besonders Niederalkoxy und vor allem Ethoxy oder Wasserstoff.
[0028] R₁ und R₂ in der Bedeutung von Phenalkyl weisen vorteilhafterweise insgesamt 7 bis
9 Kohlenstoffatome auf und stehen in der Regel für α-Methylbenzyl, Phenethyl, Phenisopropyl
oder in erster Linie für Benzyl, das bevorzugterweise auch ringsubstituiert sein kann.
[0029] Bevorzugte Substituenten in der Benzylgruppe der R-, T- und Z-Reste, in der Phenylgruppe
von R₁, R₂ und T₁ und in der Benzyloxygruppe von V sind z.B. Halogen, Methyl oder
Methoxy. Beispiele für derartige araliphatische bzw. aromatische Reste sind p-Methylbenzyl,
o- oder p-Chlorbenzyl, 2,5-Dimethylbenzyl, o- oder p-Tolyl, Xylyl, 2,6-Dimethylphenyl,
o-, m-oder p-Chlorphenyl, o- oder p-Methoxyphenyl, o- oder p-Chlorbenzyloxy oder o-
oder p-Methylbenzyloxy.
[0030] Die Substituenten R₁ und R₂ sind vorzugsweise Cyclohexyl, Benzyl, Tolyl, Phenethyl,
Cyano-Niederalkyl z.B. β-Cyanoethyl oder in erster Linie Niederalkyl, wie z.B. Methyl,
Ethyl oder n-Butyl. -NR₁R₂ ist bevorzugt auch Pyrrolidinyl.
[0031] Der Indolsubstituent Z₁ ist vorzugsweise Wasserstoff, Benzyl, Acetyl, Propionyl oder
besonders C₁-C₈-Alkyl, wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Butyl oder n-Octyl. Z₂ ist vorzugsweise
Phenyl oder vor allem Methyl. Z₂′ ist vorzugsweise Niederalkyl.
[0032] Der Benzolring D ist vorzugsweise nicht weiter substituiert. Wenn D Substituenten
enthält, so sind diese besonders Halogen, Niederalkyl, z.B. Methyl, tert.Butyl, Niederalkoxy
oder Diniederalkylamino wie Dimethylamino.
[0033] Spezifische Beispiele für Komponenten (B) sind
2-Amino-4-methoxytoluol, N,N-Dimethylanilin, N,N-Diethylanilin, N-Phenylpyrrolidin,
N-3-Ethoxyphenylpyrrolidin, N-Phenylmorpholin, m-Phenetidin, 3-Ethoxy-N,N-dimethylanilin,
3-Ethoxy-N,N-diethylanilin (N,N-Diethyl-m-phenetidin), 3-Ethoxy-N,N-dibutylanilin,
3-n-Butoxy-N,N-di-n-butylanilin, 1,3-Bisdimethylaminobenzol, 3-Acetylamino-N,N-dimethylanilin,
N-Methyl-N-4-methylphenylanilin, 4-Ethoxy-diphenylamin, N-Methyl-diphenylamin, N,N-Dibenzylanilin,
N-Phenyl-toluidin, N-Phenyl-xylidin, 3-N,N-(Di-2-cyclohexylethyl)aminophenol, 3-Diethylaminophenol,
1,1-Bis(4-diethylaminophenyl-)ethylen, 1-(4-Diethylaminophenyl)-1-(4-methoxyphenyl-)ethylen,
N-Cyclohexyl-N-methylanilin, Thiophen, N-Methylpyrrol, Kairolin, Julolidin, N-Ethylcarbazol,
2-Methylindol, 2-Phenylindol, 1,2-Dimethylindol, 1-n-Butyl-2-methylindol, 1-Ethyl-2-methylindol,
1-n-Octyl-2-methylindol, 1-Methyl-2-phenylindol, 1-Ethyl-2-phenylindol, 3-Methyl-6-dimethylaminoindol,
1-Phenyl-3-methyl5-pyrazolon, Benzthiazol-2-yl-acetonitril, 1-Phenyl-5-methyl-3-pyrazolon,
1-(2′-chlorphenyl)-5-methyl-3-pyrazolon, Thionaphthen, α-Naphthol, β-Naphthol, α-Naphthylamin,
β-Naphthylamin, 1-methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinolin, N-Ethyl-N-2-chlorethylanilin,
1-Benzyl-2-methylindolin, N-Ethyl-N-benzylanilin, Phenothiazin, 10-Methyl-phenothiazin,
10-Acetylphenothiazin, 2,3,3-Trimethylindolenin, 1,3,3-Trimethyl-2-methylen-indolin.
[0034] Bevorzugte Komponenten (B) sind auch Phthalid- und vor allem Fluoranverbindungen,
welche mindestens eine primäre Aminogruppe oder eine durch Niederalkyl, Cyclohexyl
oder Benzyl monosubstituierte Aminogruppe aufweisen. Diese Phthalid- und Fluoranverbindungen
sind beispielsweise in FR-A-1 553 291, GB-A-1 211 393, DE-A-2 138 179, DE-A-2 422
899 und EP-A-138 177 beschrieben.
[0035] Spezifische Beispiele für solche Komponenten (B) sind:
2-Amino-3-chlor-6-diethylaminofluoran
2-Amino-6-dibutylaminofluoran
6-Amino-3-chlorfluoran
2-Amino-6-diethylaminofluoran
2-Methylamino-6-dimethylaminofluoran
2-Ethylamino-6-diethylaminofluoran
2-Methylamino-6-diethylaminofluoran
2-n-Butylamino-6-diethylaminofluoran
2-n-Octylamino-6-diethylaminofluoran
2-sek.Butylamino-6-diethylaminofluoran
2-Benzylamino-6-diethylaminofluoran
2,3-Dimethyl-6-ethylaminofluoran
2,3,7-Trimethyl-6-ethylaminofluoran
2,3,7-Trimethyl-6-ethylamino-5′(6′)-tert.butylfluoran
2-Chlor-3,7-dimethyl-6-ethylamino-5′(6′)-tert.butylfluoran
2-tert.Butyl-6-ethylamino-7-methyl-5′(6′)-tert.butylfluoran
3-Chlor-6-cyclohexylaminofluoran,
2,7-Dimethyl-3,6-bis-ethylaminofluoran,
2-(2′-Chloranilino-6-ethylamino-7-methylfluoran,
3,3-Bis-(4′-dimethylaminophenyl)-6-aminophthalid,
3,3-Bis-(4′-ethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid.
[0036] Die Mengenverhältnisse, in denen Komponenten (A) und (B) verwendet werden, sind nicht
kritisch, jedoch verwendet man sie vorzugsweise in stöchiometrischen Mengen.
[0037] Sowohl Komponente (A) als auch Komponenten (B) können entweder einzeln oder in Form
einer Kombination von zwei oder mehrerer derseben verwendet werden.
[0038] Sind die zwei verwendeten Komponenten (B) identisch, so entstehen in der Regel symmetrisch
substituierte polycyclische chromogene Verbindungen. Werden hingegen zwei voneinander
verschiedene Komponenten (B) verwendet, so liefern sie eher unsymmetrisch substituierte
chromogene Verbindungen.
[0039] Als Komponente (C) können anorganische oder organische, für Aufzeichnungsmaterialien
bekannte Farbentwickler, die fähig sind Elektronen anzuziehen (Elektronenakzeptoren),
verwendet werden.
[0040] Typische Beispiele für anorganische Entwickler sind Aktivton-Substanzen, wie Attapulgus-Ton,
Säureton, Bentonit, Montmorillonit; aktivierter Ton z.B. säureaktiviertes Bentonit
oder Montmorillonit sowie Halloysit, Kaolin, Zeolith, Siliciumdioxid, Zirkondioxid,
Aluminiumoxid, Aluminiumsulfat, Aluminiumphosphat oder Zinknitrat.
[0041] Bevorzugte anorganische Farbentwickler sind Lewis-Säuren, wie z.B. Aluminiumchlorid,
Aluminiumbromid, Zinkchlorid, Eisen(III)chlorid, Zinntetrachlorid, Zinndichlorid,
Zinntetrabromid, Titantetrachlorid Wismuttrichlorid, Tellurdichlorid oder Antimonpentachlorid.
[0042] Als organische Farbentwickler können feste Carbonsäuren, zweckmässigerweise aliphatische
Dicarbonsäuren, wie z.B. Weinsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Zitronensäure, Citraconsäure
oder Bernsteinsäure sowie Alkylphenolacetylenharz, Maleinsäure-Kolophonium-Harz, Carboxypolymethylen
oder ein teilweise oder vollständig hydrolisiertes Polymerisat von Maleinsäureanhydrid
mit Styrol, Ethylen oder Vinylmethylether verwendet werden.
[0043] Als organische Farbentwickler eignen sich insbesondere Verbindungen mit einer phenolischen
Hydroxylgruppe. Diese können sowohl einwertige als auch mehrwertige Phenole sein.
Diese Phenole können durch Halogenatome, Carboxylgruppen, Alkylreste, Aralkylreste,
wie α-Methylbenzyl, α,α-Di methylbenzyl, Arylreste, Acylreste, wie Arylsulfonyl oder
Alkoxycarbonylreste oder Aralkoxycarbonylreste, wie Benzyloxycarbonyl substituiert
sein.
[0044] Spezielle Beispiele für als Komponente (C) geeignete Phenole sind 4-tert.-Butylphenol,
4-Phenylphenol, Methylen-bis-(p-phenylphenol), 4-Hydroxydiphenylether, α-Naphthol,
ß-Naphthol, 4-Hydroxybenzoesäuremethylester oder -benzylester, 2,4-Dihydroxybenzoesäuremethylester,
4-Hydroxydiphenylsulfon, 4′-Hydroxy-4-methyldiphenylsulfon, 4′-Hydroxy-4-isopropoxydiphenylsulfon,
4-Hydroxy-acetophenon, 2,4-Dihydroxybenzophenon, 2,2′-Dihydroxydiphenyl, 2,4-Dihydroxydiphenylsulfon,
4,4′-Cyclohexylidendiphenol, 4,4′-Isopropylidendiphenol, 4,4′-Isopropyliden-bis(2-methylphenol),
4,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)valeriansäure, Resorcin, Hydrochinon, Pyrogallol, Phloroglucin,
p-, m-, o-Hydroxybenzoesäure, Hydroxyphthalsäure, 3,5-Di-(α-methylbenzyl)salicylsäure,
3,5-Di-(α,α-dimethylbenzyl)salicylsäure, Salicylosalicylsäure, Gallussäurealkylester,
Gallussäure, 1-Hydroxy-2-naphthoesäure oder Phenol-Formaldehyd-Vorpolymerisate (Novolaks),
die auch mit Zink modifiziert sein können. Von den aufgezählten Carbonsäuren sind
die Salicylsäurederivate bevorzugt, die vorzugsweise als Zinksalze eingesetzt werden.
Besonders bevorzugte Zinksalicylate sind in EP-A-181283 oder DE-A-2242250 beschrieben.
[0045] Gut geeignet als Komponente (C) sind auch organische Komplexe von Zinkthiocyanat
und insbesondere ein Antipyrinkomplex von Zinkthiocyanat oder ein Pyridinkomplex von
Zinkthiocyanat, wie sie in EP-A-97620 beschrieben sind.
[0046] Bevorzugte Komponenten (C) sind Zinksalicylate, zinkmodifizierte Phenolharze (Novolakharze)
oder vor allem Aktivtone.
[0047] Die Entwickler können zusätzlich auch im Gemisch mit an sich unreaktiven oder wenig
reaktiven Pigmenten oder weiteren Hilfsstoffen wie Kieselgel oder UV-Absorbern, wie
z.B. 2-(2′-Hydroxyphenyl-)benztriazolen, Benzophenonen, Cyanoacrylaten, Salicylsäurephenylestern,
eingesetzt werden. Beispiele für solche Pigmente sind: Talk, Titandioxid, Aluminiumoxid,
Aluminiumhydroxid, Zinkoxid, Kreide, Tone wie Kaolin, sowie organische Pigmente, z.B.
Harnstoff-Formaldehydkondensate (BET-Oberfläche 2-75 m²/g) oder Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
[0048] Das Mischungsverhältnis der Komponente (C) zu den Komponenten (A) und (B) hängt von
der Art der drei Komponenten, der Art des Farbumschlags, vom Druck bzw. von der Farbreaktionstemperatur
und selbstverständlich auch von der gewünschten Farbkonzentration ab. Es werden jedoch
zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn die farbentwickelnde Komponente (C) in
Mengen von 0,1 bis 100 Gew. Teilen pro Teil der Komponenten (A) und (B) zusammen eingesetzt
werden.
[0049] Für das druckempfindliche Aufzeichnungsmaterial werden sowohl Komponente (A) als
auch Komponenten (B) vorzugsweise gemeinsam oder auch getrennt in einem organischen
Lösungsmittel gelöst und die erhaltenen Lösungen werden zweckmässigerweise eingekapselt
nach Verfahren, wie z.B. in den U.S. Patentschriften 2 712 507, 2 800 457, 3 016 308,
3 429 827 und 3 578 605 oder in den britischen Patentschriften 989 264, 1 156 725,
1 301 052 oder 1 355 124 beschrieben werden. Ebenfalls geeignet sind Mikrokapseln,
welche durch Grenzflächenpolymerisation gebildet werden, wie z.B. Kapseln aus Polyester,
Polycarbonat, Polysulfonamid, Polysulfonat, besonders aber aus Polyamid oder Polyurethan.
In manchen Fällen genügt, dass lediglich Komponente (A) eingekapselt wird. Die Einkapselung
ist in der Regel erfoderlich um Komponenten (A) und (B) von Komponente (C) zu trennen
und somit eine frühzeitige Aktivierung zu verhindern. Letzteres kann auch erzielt
werden, indem man Komponenten (A) und (B) in schaum-, schwamm-oder bienenwabenartigen
Strukturen einarbeitet.
[0050] Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind vorzugsweise nichtflüchtige Lösungsmittel
z.B. halogeniertes Benzol, Diphenyle oder Paraffin, wie z.B. Chlorparaffin, Trichlorbenzol,
Monochlordiphenyl, Dichlordiphenyl, oder Trichlordiphenyl; Ester, wie z.B. Dibutyladipat,
Dibutylphthalat, Dioctylphthalat, Butylbenzyladipat, Trichlorethylphosphat, Trioctylphosphat,
Tricresylphosphat; aromatische Ether wie Benzylphenylether; Kohlenwasserstofföle,
wie Parrafinöl oder Kerosin, z.B. mit Isopropyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl
alkylierte Derivate von Diphenyl, Naphthalin oder Terphenyl, Dibenzyltoluol, partiell
hydriertes Terphenyl, mono- bis tetra-C₁-C₃-alkylierte Diphenylalkane, Dodecylbenzol,
benzylierte Xylole, oder weitere chlorierte oder hydrierte, kondensierte, aromatische
Kohlenwasserstoffe. Oft werden Mischungen verschiedener Lösungsmittel, insbesondere
Mischungen aus Paraffinölen oder Kerosin und Diisopropylnaphthalin oder partiell hydriertem
Terphenyl, eingesetzt, um eine optimale Löslichkeit für die Farbbildung, eine rasche
und intensive Färbung und eine für die Mikroverkapselung günstige Viskosität zu erreichen.
[0051] Die Komponenten (A) und (B) enthaltenden Mikrokapseln können zur Herstellung von
druckempfindlichen Kopiermaterialien der verschiedensten bekannten Arten verwendet
werden. Die verschiedenen Systeme unterscheiden sich im wesentlichen durch die Anordnung
der Kapseln, der Farbreaktanten und durch das Trägermaterial voneinander.
[0052] Vorteilhaft ist eine Anordnung, bei der eingekapselte Komponenten (A) und (B) in
Form einer Schicht auf der Rückseite eines Uebertragungsblattes und der Elektronenakzeptor
(Komponente (C)) in Form einer Schicht auf der Vorderseite eines Empfangsblattes vorhanden
sind. Eine andere Anordnung der Bestandteile besteht darin, dass die Komponenten (A)
und (B) enthaltenden Mikrokapseln und der Entwickler (Komponente (C)) in oder auf
dem gleichen Blatt in Form einer oder mehrerer Einzelschichten oder in der Papierpulpe
vorliegen.
[0053] Zur Erzielung der gewünschten Farbe, kann die Kapselmasse, welche die Komponenten
A und B enthält, mit weiteren Kapseln, welche konventionelle Farbbildner enthalten,
vermischt werden. Aehnliche Resultate werden erzielt, wenn man die Komponenten A und
B gemeinsam mit einem oder mehreren der konventionellen Farbbildner einkapsuliert.
[0054] Die Kapseln werden vorzugsweise mittels eines geeigneten Binders auf dem Träger befestigt.
Da Papier das bevorzugte Trägermaterial ist, handelt es sich bei diesem Binder hauptsächlich
um Papierbeschichtungsmittel, wie z.B. Gummi arabicum, Polyvinylalkohol, Hydroxymethylcellulose,
Casein, Methylcellulose, Dextrin, Stärke, Stärkederivate oder Polymerlatices. Letztere
sind beispielsweise Butadien-Styrolcopolymerisate oder Acrylhomo- oder -copolymere.
[0055] Als Papier werden nicht nur normale Papiere aus Cellulosefasern, sondern auch Papiere,
in denen die Cellulosefasern (teilweise oder vollständig) durch Fasern aus synthetischen
Polymerisaten ersetzt sind, verwendet. Schichtträger kann auch eine Kunststoffolie
sein.
[0056] Vorzugsweise besteht das Durchschreibematerial auch darin, dass es eine kapselfreie,
Komponenten (A) und (B) enthaltende Schicht und eine farbentwickelnde Schicht, die
als Farbentwickler (Komponente (C)) mindestens ein anorganisches Metallsalz vor allem
Halogenide oder Nitrate, wie z.B. Zinkchlorid, Zinnchlorid, Zinknitrat oder deren
Gemische enthält, aufweist.
[0057] Das erfindungsgemäss verwendete ternäre Farbbildungssystem aus Komponenten (A),
(B) und (C) eignet sich auch zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
für die Thermographie, wobei die Komponenten (A), (B) und (C) beim Erhitzen miteinander
unter Farbbildung in Berührung kommen und Aufzeichnungen auf dem Trägermaterial hinterlassen.
[0058] Das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial enthält in der Regel mindestens einen
Schichtträger, Komponenten (A), (B) und (C) und gegebenenfalls auch ein Bindemittel
und/oder Wachs. Gewünschtenfalls können auch Aktivatoren oder Sensibilisatoren im
Aufzeichnungsmaterial vorhanden sein.
[0059] Thermoreaktive Aufzeichnungssysteme umfassen, z.B. wärmeempfindliche Aufzeichnungs-
und Kopiermaterialien und -papiere. Diese Systeme werden beispielsweise zum Aufzeichnen
von Informationen, z.B. in elektronischen Rechnern, Ferndruckern, Fernschreibern oder
in Aufzeichnungsgeräten und Messinstrumenten, wie z.B. Elektrocardiographen, verwendet.
Die Bilderzeugung (Markierung) kann auch manuell mit einer erhitzten Feder erfolgen.
Eine weitere Einrichtung zur Erzeugung von Markierungen mittels Wärme sind Laserstrahlen.
[0060] Das thermoreaktive Aufzeichnungsmaterial kann so aufgebaut sein, dass Komponenten
(A) und (B) in einer Bindemittelschicht gelöst oder dispergiert sind und in einer
zweiten Schicht der Entwickler (Komponente (C)) in dem Bindemittel gelöst und dispergiert
ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass alle Komponenten in derselben Schicht
dispergiert sind. Die Schicht bzw. Schichten werden in spezifischen Bezirken mittels
Wärme erweicht oder verschmolzen, worauf sich sofort in den erwärmten Teilen die erwünschte
Farbe entwickelt.
[0061] Vorzugsweise werden zur Herstellung des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
schmelzbare, filmbildende Bindemittel verwendet. Diese Bindemittel sind normalerweise
wasserlöslich, während Komponenten (A), (B) und (C) in Wasser unlöslich sind. Das
Bindemittel sollte in der Lage sein, alle Komponenten bei Raumtemperatur zu dispergieren
und auf dem Schichtträger zu fixieren.
[0062] Wasserlösliche oder mindestens in Wasser quellbare Bindemittel sind z.B. hydrophile
Polymerisate, wie Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyacrylamid, Polyvinylpyrrolidon, carboxylierte Butadien-Styrolcopolymerisate,
Gelatine, Stärke oder veresterte Maisstärke.
[0063] Wenn Komponenten (A), (B) und (C) in zwei, drei oder je nach Komponenten (B) auch
vier getrennten Schichten vorliegen, können in Wasser unlösliche Bindemittel, d.h.
in nichtpolaren oder nur schwach polaren Lösungsmitteln lösliche Bindemittel, wie
z.B. Naturkautschuk, synthetischer Kautschuk, chlorierter Kautschuk, Alkydharze,
Polystyrol, Styrol/Butadien-Mischpolymerisate, Polymethylacrylate, Ethylcellulose,
Nitrocellulose und Polyvinylcarbazol, verwendet werden. Die bevorzugte Anordnung ist
jedoch diejenige, bei der alle Komponenten in einer Schicht in einem wasserlöslichen
Bindemittel enthalten sind.
[0064] Um die Stabilität des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder die Bilddichte
des entwickelten Bildes zu gewährleisten, kann das Material mit einer zusätzlichen
Schutzschicht versehen sein. Derartige Schutz schichten bestehen in der Regel aus
wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen Harzen, die herkömmliche Polymermaterialien
oder wässrige Emulsionen von diesen Polymermaterialien sind.
[0065] Spezielle Beispiele für wasserlösliche Polymermaterialien sind Polyvinylalkohol,
Stärke, Stärkederivate, Cellulosederivate, wie Methoxycellulose, Hydroxyethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose oder Ethylcellulose, Natriumpolyacrylat, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylamid/Acrylsäureester-Copolymere, Acrylamid/Acrylsäureester/Methacryl säure-Copolymere,
Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymer-Alkalisalze, Isobuten/Maleinsäureanhydrid-Copolymer-Alkalisalze,
Polyacrylamid, Natriumalginat, Gelatine, Casein, wasserlösliche Polyester oder Carboxylmodifizierter
Polyvinylalkohol.
[0066] Gegebenenfalls können in der Schutzschicht in Kombination mit den genannten wasserlöslichen
Polymerharzen z.B. die folgenden wasserunlöslichen Harze angewandt werden: Polyvinylacetat,
Polyurethane, Styrol/Butadien-Copolymere, Polyacrylsäure, Polyacrylsäureester, Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymere,
Polybutylmethacrylat, Ethylen/Vinylacetat-Copolymere und Styrol/Butadien/Acrylderivate-Copolymere.
[0067] Sowohl die thermoreaktiven Schichten als auch die Harzschichten können weitere Zusätze
enthalten. Zur Verbesserung des Weissgrades oder der Thermokopfeignung des Aufzeichnungsmaterials
und zur Verhinderung des Festklebens der erhitzten Feder oder Platte können diese
Schichten, z.B. Antioxidantien, UV-Absorber, Lösungshilfen, Talk, Titandioxyd, Zinkoxyd,
Aluminiumoxyd, Aluminiumhydroxyd, Calciumcarbonat (z.B. Kreide), Magnesiumcarbonat,
Tone oder auch organische Pigmente, wie z.B. Harnstoff-Formaldehydpolymerisate, enthalten.
Um zu bewirken, dass nur innerhalb eines begrenzten Temperaturbereiches die Farbe
gebildet wird, können Substanzen, wie Harnstoff, Thioharnstoff, Diphenylthioharnstoff,
Acetamid, Acetanilid, Benzolsulfanilid, Bis-stearoylethylendiamid, Stearinsäureamid,
Phthalsäureanhydrid, Benzyloxybenzoesäurebenzylester' Metallstearate, wie z.B. Zinkstearat,
Phthalsäurenitril, Dimethylterephthalat, Dibenzylisophthalat, Dibenzylterephthalat,
Benzyldiphenyl oder andere entsprechende, schmelzbare Produkte, welche das gleichzeitige
Schmelzen der Farbbildnerkomponenten und des Entwicklers induzieren, zugesetzt werden.
[0068] Bevorzugt enthalten thermographische Aufzeichnungsmaterialien Wachse, z.B. Carnaubawachs,
Montanwachs, Paraffinwachs, Polyethylenwachs, Kondensate höherer Fettsäureamide und
Formaldehyd oder Kondensate höherer Fettsäuren und Ethylendiamin.
[0069] Zur Verbesserung der Verwendbarkeit der thermochromatischen Materialien können Komponenten
(A), (B) und (C) in Mikrokapseln eingeschlossen sein. Dazu können beliebige obengenannte
an sich bekannte Verfahren zum Einschliessen von Farbbildnern oder anderen Wirkstoffen
in Mikrokapseln verwendet werden.
[0070] In den folgenden Beispielen sind Teile Gewichtsanteile.
Beispiel 1:
[0071] Zur Herstellung einer Lösung A werden 1,0 g 3,3-Dichlorphthalid in 50 ml Toluol
bei 25°C gelöst.
[0072] Zur Herstellung einer Lösung B werden 2 g 2-Phenylindol in 50 ml Toluol bei 50°C
gelöst.
[0073] Alsdann streicht man mit einem 10 µm Rakel die Lösung B auf ein Blatt Papier, das
auf der Vorderseite mit säuremodifiziertem Bentonit als Farbentwickler beschichtet
ist (CF-Blatt). Anschliessend wird auch die Lösung A gestrichen, wobei sich sogleich
eine schwarze Farbe entwickelt, die ausgezeichnet lichtecht ist.
Beispiel 2:
[0074] Die gemäss Beispiel 1 hergestellten Lösungen A und B werden in Gewichtsverhältnis
1:1 gemischt und auf der Vorderseite des mit säuremodifizierten Bentonit beschichteten
Blatt Papiers gestrichen, wobei sich sogleich eine schwarze Farbe entwickelt.
Beispiel 3:
[0075] Verwendet man in Beispiel 1 anstelle der Lösung B eine Lösung C von 2 g 1-Methyl-2-phenylindol
und verfährt ansonsten wie in Beispiel 1 beschrieben, so erhält man auf der Frontseite
des mit säuremodifizierten Bentonit beschichteten Papiers eine violette Farbe.
Beispiel 4:
[0076] 2 g 2-Phenylindol werden in 35 g Toluol bei 50°C gelöst. 1 g 3,3-Dichlorphthalid
werden in 22 g Toluol bei 25°C gelöst. Man vermischt die beiden Lösungen und gibt
unter Rühren 12 g Polyvinylacetat, 8 g Calciumcarbonat und 2 g Titandioxid zu. Die
erhaltene Suspension wird mit einem 10 µm Rakel auf ein Blatt Papier gestrichen. Auf
dieses Blatt Papier wird ein zweites Blatt Papier gelegt, dessen Unterseite bei einem
Auftragsgewicht von 3 g/m² mit einer Mischung bestehend aus 1 Teil eines Amidwachses,
1 Teil eines Stearinwachses und 1 Teil Zinkchlorid beschichtet ist. Durch Schreiben
mit der Hand oder mit der Schreibmaschine auf dem oberen Blatt wird Druck ausgeübt.
Auf dem mit Lösungen beschichteten Blatt entwickelt sich eine violette Farbe.
Beispiel 5:
[0077] 100 mg 3,3-Dichlorphthalid und 129 mg 2-Methylindol werden zusammen in 10 ml Diisopropylnaphthalin
gelöst und mittels einer Tiefdruckplatte auf ein mit säuremodifiziertem Ton beschichtetes
Papier aufgebracht. Es entwickelt sich eine lichtechte, rote Farbe.
Beispiel 6:
[0078] 100 mg 3,3-Dichlorphthalid und 171 mg 3-Methyl-6-dimethylaminoindol werden zusammen
in 10 ml Diisopropylnaphthalin gelöst und mittels einer Tiefdruckplatte auf ein mit
säuremodifizierten Ton beschichtetes Papier aufgebracht. Es entwickelt sich eine
lichtechte dunkelviolette Farbe. Die Färbung zeigt Absorption bis in den NIR-Bereich.
Beispiel 7:
[0079] 100 mg 3,3-Dichlorphthalid und 249 mg 1-(4-Dimethylaminophenyl)-1-(4-methoxyphenyl)-ethylen
werden zusammen in 10 ml Diisopropylnaphthalin gelöst und mittels einer Tiefdruckplatte
auf ein mit säuremodifiziertem Ton beschichtetes Papier aufgebracht. Es entwickelt
sich eine lichtechte violette Farbe.
Beispiel 8:
[0080] 20 mg 3,3-Dichlorphthalid und 100 mg 2-n-Octylamino-6-diethylaminofluoran werden
zusammen in 10 ml Diisopropylnaphthalin gelöst und mittels einer Tiefdruckplatte auf
ein mit säuremodifizertem Ton beschichtetes Papier aufgebracht. Es entwickelt sich
eine rote Farbe.
1. Druckempfindliches oder wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, in dem das Farbreaktantensystem
als wesentliche Bestandteile (A) eine elektronenabgebende Verbindung der Formel

worin
Y₁ und Y₂ als Anion abspaltbare Substituenten darstellen, die gleich, verschieden
oder miteinander verbunden sind,
Q₁ -O-, -S-,

N-R oder

N-NH-R,
Q₂ -CH₂-, -CO-, -CS- oder -SO₂- und
R Wasserstoff, C₁-C₁₂-Alkyl, C₅-C₁₀-Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl bedeuten und der
Ring A einen aromatischen Rest mit 6 Ringatomen darstellt, der einen aromatischen
annellierten Ring aufweisen kann, wobei sowohl der Ring A als auch der annellierte
Ring substituiert sein können, (B) zwei gleiche oder voneinander verschiedene, organische
Kondensationskomponenten, die zusammen fähig sind mit Komponente (A) eine chromogene
Verbindung zu bilden und (C) eine elektronenanziehende und farbentwickelnde Komponente
aufweist.
2. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Formel
(1) Y₁ und Y₂, unabhängig voneinander, je Halogen, eine aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, aromatische oder heterocyclische Ethergruppe oder eine Acyloxygruppe
darstellen.
3. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (1) Y₁ und Y₂ Halogen bedeuten.
4. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (1) Q₁ Sauerstoff und Q₂ -CO- bedeuten.
5. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (1) der Ring A einen gegebenenfalls substituierten Benzol-, Naphthalin-
oder Phenanthrenring darstellt.
6. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente
(A) eine Laktonverbindung der Formel

ist, worin A₁ einen gegebenenfalls durch Halogen, Cyano, Niederalkyl, Niederalkylthio,
Niederalkoxy oder Diniederalkylamino substituierten Benzolring und
Y₃ und Y₄ unabhängig voneinander, je Acyloxy oder Halogen und besonders Chlor oder
Brom bedeuten.
7. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Formel
(2) Y₃ und Y₄ Halogen bedeuten und der Ring A₁ einen unsubstituierten oder durch
Halogen, Niederalkyl, Niederalkoxy oder Diniederalkylamino substituierten Benzolring
darstellt.
8. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente
(A) eine Laktonverbindung der Formel

ist, worin der Ring B unsubstituiert oder durch Niederalkyl, Diniederalkylamino
oder 1 bis 4 Chloratome substituiert ist und Y₅ und Y₆ Brom oder Chlor bedeuten.
9. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente
(A) 3,3-Dichlorphthalid oder 3,3-Dibromphthalid ist.
10. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass Komponenten (B) mindestens zwei gleiche oder voneinander verschiedene Verbindungen
sind, die aus der Reihe der unsubstituierten oder C-substituierten Aniline, N-substituierten
Aniline, C-und N-substituierten Aniline, Diarylamine, Naphthylamine, N-substituierten
Aminophenylethylenverbindungen, N-substituierten Aminophenylstyrolverbindungen, Acylacetarylamide,
einwertigen oder mehrwertigen Phenole, Phenolether, Naphthole, Naphtholcarbonsäureanilide,
3-Aminophenolether, Aminopyrazole, Aminothiazole, Pyrazolone, Pyridone, Pyrrole,
Thiophene, Chinolone, Pyrimidone, Barbitursäuren, Indole, Carbazole, Acridine, Benzofurane,
Benzothiophene, Naphthothiophene, Phenothiazine, Pyrrolidine, Piperidine, Piperazine,
Morpholine, Benzomorpholine, Indoline, Dihydrochinoline, Tetrahydrochinoline, Kairoline
oder Julolidine entstammen.
11. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass Komponenten (B) aus mindestens zwei gleichen oder voneinander verschiedenen Verbindungen
der Formel

bestehen, worin R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je Wasserstoff, unsubstituiertes
oder durch Halogen, Hydroxy, Cyano oder Niederalkoxy substituiertes Alkyl mit höchstens
12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen oder unsubstituiertes
oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkoxycarbonyl, -NX′X˝
oder 4-NX′X˝-Phenylamino ringsubstituiertes Phenalkyl oder Phenyl, worin X′ und X˝,
unabhängig voneinander, je Wasserstoff, Niederalkyl, Cyclohexyl, Benzyl oder Phenyl
darstellen, oder R₁ und R₂ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen
fünf- oder sechsgliedrigen heterocyclischen Rest, V Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl,
C₁-C₁₂-Alkoxy, C₁-C₁₂-Acyloxy, Benzyl, Phenyl, Benzyloxy, Phenyloxy, durch Halogen,
Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes Benzyl oder Benzyloxy, oder die
Gruppe -NT₁T₂ und T₁ und T₂, unabhängig voneinander, je Wasserstoff, Niederalkyl,
C₅-C₁₀-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy
substituiertes Benzyl, oder Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und T₁ auch unsubstituiertes
oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes Phenyl, m
1 oder 2,
Z₁ Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch Halogen, Hydroxyl, Cyano oder Niederalkoxy
substituiertes Alkyl mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen, Acyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder unsubstituertes oder durch Halogen, Cyano, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes
Benzyl, Z₂ Wasserstoff, Niederalkyl oder Phenyl und Z₂′ Niederalkyl, Cyclohexyl, Benzyl
oder Phenyl bedeuten und der Benzolkern D unsubstituiert oder durch Halogen, Cyano,
Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkoxycarbonyl, Amino, Mononiederalkylamino oder
Diniederalkylamino substituiert ist.
12. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
Gruppe

in Formel (4) in Para-Stellung zu H befindet.
13. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass Komponenten (B) aus zwei gleichen Anilinverbindungen der Formel (4) oder Indolverbindungen
der Formel (5a) oder (5b) bestehen.
14. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (4) R₁ und R₂ je Niederalkyl, Cyclohexyl, Tolyl, Benzyl, Phenethyl
oder Cyano-Niederalkyl bedeuten.
15. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (4) V Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl, C₁-C₈-Alkoxy, Benzyloxy oder
-NT₁T₂ bedeutet, wobei T₁ Niederalkyl oder C₁-C₈-Acyl und T₂ Wasserstoff oder Niederalkyl
sind.
16. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 11 und 13, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (5a) Z₁ Wasserstoff, C₁-C₈-Alkyl, Acetyl, Propionyl oder Benzyl und
Z₂ Methyl oder Phenyl bedeuten.
17. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Komponente B eine Fluoran- oder Phthalidverbindung ist, welche
mindestens eine unsubstituierte oder durch Niederalkyl, Cyclohexyl oder Benzyl monosubstituierte
Aminogruppe aufweist.
18. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
dass Komponente (C) ein Säureton, eine Lewis-Säure, eine feste Carbonsäure oder eine
Verbindung mit einer phenolischen Hydroxylgruppe ist.
19. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass es druckempflindlich ist.
20. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass Komponenten
(A) und (B), unabhängig voneinander, in einem organischen Lösungsmittel gelöst sind.
21. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass Komponenten
(A) und (B), unabhängig voneinander, in Mikrokapseln eingekapselt sind.
22. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass Komponenten (A) und (B) in Form einer oder zwei Schichten auf der Rückseite eines
Uebertragungsblattes und Komponente (C) in Form einer Schicht auf der Vorderseite
eines Empfangsblattes vorhanden sind.
23. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 19 bis 22, d.g. dass Komponente
(C) ein Zinksalicylat, ein zinkmodifiziertes Phenolformaldehydharz oder ein Säureton
bedeutet.
24. Thermoreaktives Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass es 1 bis 4 Schichten aufweist, in denen Komponenten (A), (B)
und (C) und gegebenenfalls ein Bindemittel und/oder Wachs vorhanden sind.
25. Aufzeichnungsmaterial gemäss einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
dass die farbbildenden Komponenten (A) und (B) mit einem oder mehreren konventionellen
Farbbildnern vorhanden sind.
26. Aufzeichnungsmaterial gemäss Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass als konventionelle
Farbbildner 3,3-(Bis-aminophenyl-)-phthalide, 3-Indolyl-3-aminophenylaza- oder -diazaphthalide,
(3, 3-Bis-indolyl-)-phthalide, 3-Aminofluorane, 6-Dialkylamino-2-dibenzylaminofluorane,
6-Dialkylamino-3-methyl-2-arylaminofluorane, 3,6-Bisalkoxyfluorane, 3,6-Bis-diarylaminofluorane,
Leukoauramine, Spiropyrane, Spirodipyrane, Benzoxazine, Chromenopyrazole, Chromenoindole,
Phenoxazine, Phenothiazine, Chinazoline, Rhodaminlaktame, Carbazolylmethane oder
Triarylmethane vorhanden sind.