[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Übungspatrone für rückstoßfreie Abwehrwaffen,
wie z.B. eine Panzerfaust. Sie geht dabei von einem Stand der Technik aus, wie er
z.B. in der DE-AS 20 59 202 beschrieben ist. Danach besteht eine derartige Übungspatrone
aus einer Treibladungshülse zur Unterbringung einer Treibladung und eines Unterkalibergeschosses,
das aus einem in einem Scheingeschoß untergebrachten Unterkaliberlauf verschossen
wird, wobei das Scheingeschoß mit seinem, den Unterkaliberlauf koaxial umgebenden
Hohlschaft in die Laufmündung eingeführt wird und mittels einer das Ausstoßen des
Scheingeschosses bewirkenden sowie den Abschußknall simulierenden Ausstoßladung versehen
ist, die in einer an den Boden der Treibladungshülse anschließenden, im Lauf geführten
Ausstoßladungshülse untergebracht ist und deren Pulverladung seitlich durch die Hülsenwand
im Bereich einer ringnutförmigen, den Zündstrahl durchlassenden Querschnittsschwächung
gezündet wird und die Zündung durch einen axialen Kanal in einem Zwischenboden auf
die Treibladung überträgt.
[0002] Zum Massenausgleich, d.h. zur Vermeidung eines Rückstoßes, weisen derartige Patronen
hinter ihrer Deutladung eine Verdämmung auf. Die Verdämmung besteht dabei aus durch
Sintern oder Pressen zu Lochscheiben verdichtetem Eisenpulver, das gegenüber gleichfalls
verwendetem Kunststoffgranulat den Vorteil höherer Masse und damit kleinerer Bauweise
sowie einer erheblich besseren Abbaubarkeit auf dem Erdboden hat.
[0003] Die Lochsscheiben sollen beim Abfeuern zerstört werden und kleinteilig zu Boden
fallen.
[0004] Bei inhomogener Verdichtung wie bei zu großen Scheibenstärken und aus anderen Gründen
kommt es immer wieder vor, daß kompakte Teile nach hinten ausgebracht werden, die
eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellen. Es besteht daher die Forderung, daß
eine in einem Abstand von 25 Metern aufgestellte Scheibe durch Verdämmungsteile nicht
beschädigt werden darf.
[0005] Es wurde versucht, die scheibenförmige Verdämmung durch eine Eisenpulververschüttung
zu ersetzen. Dies hat jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Es wurde nämlich
festegestellt, daß wesentliche Mengen des Eisenpulvers beim Abschuß zusammenballen
und als kompaktes Geschoß in die Scheibe eindringen. Bei der Verwendung von Kunststoffgranulat
trat dieser Nachteil nicht auf.
[0006] Nachteilig ist bei herkömmlichen Übungspatronen weiterhin, daß sie ein nicht befriedigendes
Flugverhalten aufweisen und bisweilen sogar in Querlage auf die Zielscheibe auftreffen,
d.h. trudeln Dies wird erfindungsgemäß einmal auf Inhomogenitäten beim Ausbringen
der Verdämmung sowie andererseits auf aerodynamische Mängel des Geschosses selbst
zurückgeführt.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine kostengünstige
Übungspatrone mit verbesserten Flugeigenschaften des Geschosses und erhöhter Treffgenauigkeit
zu schaffen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Übungspatrone für rückstoßfreie Abwehrwaffen,
bestehend aus in einer Patronenhülse untergebrachtem hochgewichtigen Geschoßkopf,
vorzugsweise mit Zerlegerkern und einem Leitwerk, sowie Deutladung und Verdämmung,
einem im rückwärtigen Teil der Patrone angeordnetem Schwarzpulversatz und daran anschließendem
hochenergetischem, vorzugsweise aus Nitrocellulose bestehendem Satz mit einer Verdämmung
sowie einem nach außen abschließendem Kümpel, wobei die Verdämmung eine Eisenpulververschüttung
ist und zwischen Eisenpulververschüttung und Kümpel ein Dämpfungselement angeordnet
ist.
[0009] Eine weitere entscheidende Verbesserung ergibt sich in Kombination damit dadurch,
daß der Geschoßkopf und Leitwerk ein sich zum Leitwerk hin verjüngendes Zwischenstück
angeordnet ist, wobei Zwischenstück und Leitwerk aus Leichtmaterial wie Kunststoff
oder vorzugsweise Aluminium gefertigt sind und daß das Leitwerk kalibergleich ausgeführt
ist.
[0010] Überraschenderweise werden quer einschlagende Treffer bei einer derartigen Patrone
nicht beobachtet und die Treffergenauigkeit ist erheblich gesteigert, obwohl der Durchmesser
des Leitwerks nunmehr lediglich maximal genauso groß sein kann wie der Durchmesser
des Geschoßkopfes bzw. der Innendurchmesser der Patronenhülse. Dies bedeutet, daß
die erfindungsgemäße Merkmalskombination aus Schwerpunktlage und aerodynamischer
Besonderheit und Verdämmung eine bessere Anströmung des Leitwerkes und eine Vermeidung
der Taumelbewegung des Geschosses bewirken.
[0011] Das Dämpfungselement soll weichelastisch sein, es kommt z.B. auch eine aus genügend
dicker Wellpappe gefertigte Scheibe in Frage. Bevorzugt wird jedoch eine Einlage aus
Schaumkunststoff, die insbesondere auch auf den Kümpel geschäumt sein kann oder mit
diesem verklebt ist, um nach dem Abschuß weniger herumliegende Teile beseitigen zu
müssen. Das Eisenpulver hingegen verrottet schnell und stellt keine Umweltbelastung
dar.
[0012] Gute Ergebnisse werden erzielt mit einer Polyethylenschaumstoffscheibe einer Dicke
von etwa 0,5 cm.
[0013] Das Leitwerk selbst ist in der Patronenhülse vorzugsweise im Gleitsitz geführt, wodurch
ein präziser und bis zum Austritt aus der Hülse kippmomentfreier Abschuß möglich ist.
[0014] Die vordere Stufe des Geschoßkopfes kann im einfachsten Falle eine ebene Fläche sein,
die jedoch einen relativ hohen Stirnwiderstand bedingt.
[0015] Es wird daher weiterhin vorgeschlagen, auf dieser Stufe zentral einen Kegel anzuordnen,
dessen Fußdurchmesser geringer als der des Geschoßkopfes ist, so daß außen um diesen
ein randseitiger Ring entsteht.
[0016] Der Kegel selbst ist vorzugsweise ebenfalls abgestumpft.
[0017] Das Leitwerkt besteht ebenso wie das Zwischenstück in besonders vorteilhafter, d.h.
kostengünstiger Weise aus stranggepreßtem Aluminium oder ähnlichem duktilem Material
oder aber auch aus Kunststoff.
[0018] Das Geschoß ist vorzugsweise dreiteilig aufgebaut und besteht aus dem Geschoßkopf,
der massiv oder hohl und mit Metallpulver oder Keramikpulver gefüllt sein kann und
einem sich zum Leitwerk hin verjüngenden Zwischenstück, sowie dem anschließenden Leitwerksträger,
wobei alle Teile miteinander verschraubt sind.
[0019] Das Leitwerk besitzt einen nach rückwärts offenen Napf zur Aufnahme der Leuchtspur.
Bei Ausführung des Leitwerks als Kunststoffteil kann es daher erforderlich sein,
diese in einem Metalleinsatz unterzubringen.
[0020] Mit der vorliegenden Anordnung ist eine genaue ballistische Abstimmung des Schwerpunktes
auf die Raummaße möglich. Als besonders flugstabil und treffergenau hat sich eine
Konstruktion erwiesen, bei der die Breite der Ringfläche etwa das 0,1 bis 0,2-fache
und die Länge des Geschosses etwa das 3,8 bis 5,2-fache des Geschoßkopfdurchmessers
bzw. des Kalibers beträgt, wobei die Masse des Geschoßkopfes etwa 84 bis 94%des Gesamtgewichtes
und dessen Länge bzw. die Länge der Zerlegerladung 40-60 % der Gesamtlänge ausmacht.
[0021] Die Leitwerksflossen weisen vorzugsweise äußere achsparallele Kanten auf, die an
der Innenwandung der Patrone anliegen und das Geschoß beim austritt aus dieser führen.
Mit der Zahl der Flossen steigt dabei auch die Führungsgenauigkeit. Andererseits ist
aber auch zur einwandfreien Anströmung eine gewisse Öffnung der Flossen zwischeneinander
erforderlich. Für herkömmliche Panzerfaustübungsmunition hat sich ein achtzähliges
Leitwerk besonders bewährt.
[0022] Die Übungspatrone ist hinsichtlich der Deutladung aufgetrennt in eine vordere aus
Schwarzpulver und eine hintere aus Nitrocellulosepulver, die beide voneinander durch
eine Scheibe getrennt sind. In Verbindung mit der Ausbildung der Treibladung aus Nitroglycerinpulver
entsteht u.a. eine rückstandsarme Verbrennung bei gleichzeitig verbessertem Abschußverhalten.
[0023] Die Treibladung wird dabei durch einen Durchzündkanal angefeuert, der in der Patronenhülse
angeordnet ist.
[0024] Nicht sauber fluchtende Geschosse verursachen bekanntermaßen erhebliche Weitenstreuungen.
[0025] Die vorliegende Erfindung hat sich daher weiterhin die Aufgabe gestellt, eine Übungsmunition
mit Zerlegerladung zu schaffen, die ein deutlich engeres Trefferbild ermöglicht.
[0026] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt dadurch, daß man das Geschoß in Flugrichtung gesehen
vor einem separaten Leitwerk zweiteilig herstellt und ein Mittelteil sowie ein Kopfteil
vorsieht, wobei das Mittelteil mindestens eine Einschnürung aufweist und mit Hilfe
von Sicken in der Patrone gehalten ist und wobei die Teilungsebene zwischen Kopfteil
und Mittelteil oberhalb der Einschnürung an der Geschoßspitze liegt.
[0027] Durch das Verlagern der Teilungsebene zwischen Kopf- und Mittelteil in den Bereich
der Geschoßspitze wird, abgesehen von der Leitwerksverjüngung, ein über im wesentlichen
die ganze im Lauf anliegende bzw. mit dem üblichen geringen Spiel von etwa 2 zehntel
Millimetern anliegende Mantelfläche rotationssymmetrisch herstellbar und ein störungsfreier
Durchgang durch den Waffenlauf gewährleistet.
[0028] Grundsätzlich ist nur eine Einschnürung erforderlich, in die die Sicke eingreift.
Diese ist vorzugsweise als Schrägeinstich ausgebildet, d.h. als sich nach rückwärts
erweiternder Konus insbesondere mit einem Winkel zwischen Mantelfläche (Längsachse)
und Schrägeinstich von etwa 15°.
[0029] Dadurch wird ein gleichmäßiges hochreproduzierbares Aufweiten der Hülsensicke erreicht.
[0030] Der gewünschte, dem Explosionsdruck des Treibsatzes entgegengesetzte Widerstand
sowie eine zusätzliche Vergleichmäßigung des Öffnungsvorganges der Einsickung der
Patronenhülse läßt sich durch eine zweite Einschnürung des Geschosses erzielen, die
in geringem Abstand hinter dem Schrägeinstich liegt, in die ebenfalls eine (Innen)sicke
der Patronenhülse eingreift. Außerdem kann der Auszugswiderstand am Hülsenmund durch
die Wahl der Wandstärke beeinflußt werden.
[0031] Es wird erfindungsgemäß weiterhin vorgeschlagen, das Kopfteil in das Mittelteil derart
einzupassen (einzuschrauben) daß dessen das Mittelteil nach vorne, d.h. in Flugrichtung
axial überragende Bereich einen geringeren Durchmesser aufweisen, als das Mittelteil,
sodaß auf das koaxiale Ausrichten der Passung oder der Gewinde keine übergroße Sorgfalt
verwendet werden muß, die Fertigung damit einfach ist.
[0032] Um die Ballistik zu verbessern wird vorgeschlagen, an den Füllraum für das Eisenpulver
einen rückwärtigen Hohlraum anzuschließen, der eine Stufe aufweist, zwischen die und
das Kopfteil die Pulverfüllung in Form eines Preßlings eingeklemmt ist.
[0033] Die Abdichtung des Patronenmundes kann durch eine Flüssigdichtung (Locktite) oder
durch einen in einer eigenen Ringnut angeordneten O-Ring verbessert werden, der an
der an die Sicken anschließenden glatten Innenfläche der Hülse anliegt. Überraschenderweise
beeinflußt dieser den Durchgang durch den Lauf nicht negativ. Als Material für den
O-Ring wird Gummi oder ein geeigneter Kunststoff vorgeschlagen.
[0034] Aus fertigungstechnischen Gründen wird weiterhin vorgeschlagen, die Patronenhülse
in an sich bekannter Weise zweiteilig aus einem Rohrstück und einem Boden herzustellen,
die untereinander verschraubt sind. Üblicherweise werden nämlich die Hülsen als Fließpreßteil
angefertigt, wohingegen bei geteilter Ausführung gedrehte Teile verwendet werden können.
Dabei kann die Verschraubung zur Erhöhung der Gasdichtigkeit mit einem geeigneten
Klebemittel gesichert sein.
[0035] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung naher erläutert.
Fig. 1 zeigt den gesamten Aufbau der Übungspatrone.
Fig. 2 zeigt das Geschoß.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Geschoß.
[0036] Fig. 1
Darin ist eine Übungspatrone dargestellt, die oben das Geschoß 1 zeigt, das in einer
Patronenhülse 2 ruht. Das Geschoß 1 wird durch die Treibladung 3 angetrieben, wobei
zwischen Geschoß 1 und Treibladung 3 ein abgedeckter Ring eingebaut ist.
[0037] Mit dem Oberteil 4 der Patrone ist dessen Unterteil 5 verschraubt, in dem die Ausstoßladung
6 für die Verdämmung untergebracht ist. Sie besteht in herkömmlicher Weise aus einem
Schwarzpulversatz 7 und einem hochenergetischen Nitrocellulosesatz 8, zwischen denen
eine Gaze 9 liegt.
[0038] Der Nitrocellulosesatz 8 befindet sich in einem nach oben offenen Korb 10.
[0039] Das Unterteil ist nach außen abgeschlossen durch den Metallkümpel 11 (Aluminium),
zwischen dem Korb 10 und dem Kümpel 11 ist die Eisenpulverschüttung 12 eingebracht,
die auf dem Dämpfungselement 13 aus Schaumstoff ruht.
[0040] Wie oben gesagt, ist das Dämpfungselement vorteilhaft mit dem Kümpel 11 verbunden,
d.h. aufgeklebt oder aufgeschäumt.
[0041] Das Geschoß besteht aus dem Geschoßkopf 1, dem sich verjüngenden Zwischenstück 16
und dem daran anschließenden Leitwerksträger 27. Es ist in der Patronenhülse 4 gelagert
und durch die Leitwerkskanten 19 in der Hülseninnenwandung geführt. Die Hülse hält
das Geschoß im Klemmsitz (20), in dem die Patronenhülse 4 an der Schraubstelle zwischen
dem Geschoßkopf 1 und Zwischenstück 16 rechtwinklig umgelegt und durch Verschrauben
von Teil 1 und 16 verklemmt wird.
[0042] Das Leitwerk stößt auf eine Scheibe 22. Unterhalb der Scheibe 22 befindet sich die
Treibladung 3 in einer entsprechenden Ausnehmung der Patronenhülse 4.
[0043] Die Patronenhülse 4 ist mit der nach rückwärts anschließenden Deutladungshülse 23
verschraubt.
[0044] Fig. 2 zeigt das Geschoß in Draufsicht und im Schnitt mit zwei Versionen der erfindungsgemäßen
Stufe.
[0045] Der Geschoßkopf 1 kann massiv ausgebildet oder mit einer pulverförmigen Zerlegerladung
24 gefüllt sein. In letzterem Falle kann der Hohlkörper 25 auch aus Kunststoff, z.B.
Ultramid, bestehen. An die Stufe 14 schließt der abgestumpfte Kegel 17 an, wodurch
eine Ringfläche 18 entsteht, deren Breite z.B. etwa ein Drittel der gesamten projizierten
Fläche betragen kann, dabei beträgt der Außendurchmesser z.B. 18 mm und der Durchmesser
des Kegelfußes 13 mm.
[0046] Der Geschoßkopf 1 ist mit dem sich anschließenden sich verjüngenden Zwischenstück
16 verschraubt. Dieses besteht aus Stabilitätsgründen vorzugsweise aus Metall (Aluminium).
[0047] Mit dem Zwischenstück 16 wiederum ist der Leitwerksträger 27 verschraubt. Dieser
ist zylinderförmig ausgebildet und trägt die Leitwerksflossen 15 mit den Führungskanten
19.
[0048] Diese Art der Raumform ermöglicht eine einfache Herstellung des gesamten Leitwerks
aus z.B. stranggepreßtem Aluminium oder einer Fertigung als Guß- oder Spritzgußteil,
auch aus Kunststoff.
[0049] Der Geschoßkopf 1 kann in einfacher Weise auch vollkommen flach mit einer Kreisfläche
28 ausgebildet sein, wobei die flugstabilität erhalten bleibt, der Stirnwiderstand
jedoch ansteigt.
[0050] Im Inneren des Leitwerkträger 27 befindet sich die Leuchtspur 22.
[0051] In Fig. 3 ist ein dreiteiliges Geschoß, bestehend aus dem Mittelteil 31, dem Kopfteil 30 und
dem Leitwerk 15 gezeigt. Die Teile sind miteinander verschraubt. Im vorderen Bereich
ist eine Eisenpulverladung 24 angeordnet, die das Geschoß beim Auftreffen auf die
Zielscheibe zerlegt.
[0052] Am rückwärtigen Ende des zylindrischen Bereiches des Mittelteils 31 weist diese eine
Einschnürung 32 auf, in die eine Sicke der Patronenhülse eingreift, um das Geschoß
mit dieser zu verbinden. Nach vorne überragt das Kopfteil 30 das Mittelteil und besitzt
einen kurzen zylindrischen Ansatz 36 sowie einen Kegelfortsatz 35.
[0053] Die Einschnürung 32 ist hier als Schrägeinstich ausgeführt und schließt einen Winkel
α von vorzugsweise etwa 15 ° ein. Das Kopfteil 30 ist in das Mittelteil 1 eingepreßt.
[0054] Zusätzlich zum Schrägeinstich 32 kann eine Einschnürung 33 mit (halb)rundem Querschnitt
vorgesehen sein sowie daran beabstandet mit einer Ringnut 34 und einem O-Ring 37 versehen.
[0055] Das Eisenpulver 24 ist als Preßling zwischen Kopfteil 30 und der Stufe 38 des Mittelteils
31 gehalten, zur Verbesserung der Schwerpunktslage des Geschosses schließt sich an
die Stufe 38 ein Hohlraum 39 an. Das Kopfteil ist mit dem Mittelteil verschraubt.
Im Leitwerk 15 ist eine Leuchtspur 29 angeordnet.
1. Übungspatrone für rückstoßfreie Abwehrwaffen, bestehend aus in einer Patronenhülse
untergebrachtem hochgewichtigen Geschoßkopf, vorzugsweise mit Zerlegerkern und einem
Leitwerk, sowie Deutladung und Verdämmung, einem im rückwärtigen Teil der Patrone
angeordnetem Schwarzpulversatz und einem daran anschließenden hochenergetischen,
vorzugsweise aus Nitrocellulose bestehenden Satz mit einer Verdämmung sowie einem
nach außen abschließendem Kümpel, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdämmung eine Eisenpulververschüttung (12) ist und zwischen Eisenpulververschüttung
(12) und Kümpel (11) ein Dämpfungselement (13) angeordnet ist.
2. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßkopf (1) stirnseitig eine Stufe (14) aufweist, und daß zwischen Geschoßkopf
(1) und Leitwerk (15) ein sich zum Leitwerk (15) hin verjüngendes Zwischenstück (16)
angeordnet ist, wobei Zwischenstück (16) und Leitwerk (15) aus Leichtmaterial wie
Kunststoff oder vorzugsweise Aluminium gefertigt sind, und daß das Leitwerk (15) kalibergleich
ausgeführt ist.
3. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) aus Schaumkunststoff besteht.
4. Übungspatrone nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) aus Polyethylenschaum einer Schichtstärke von etwa
0,5 cm besteht.
5. Übungspatrone nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) mit dem Kümpel (11) verbunden ist.
6. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Stufe (14) ein Kegel (17) unter Freilassung eines randseitigen Ringes
(18) angeordnet ist.
7. Übungspatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) mit seinen äußeren Kanten (19) an der Innenwandung der Patronenhülse
(4) anliegt.
8. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) aus stranggepreßtem Aluminium besteht.
9. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Geschoßkopf (1) und Leitwerk (15) das sich zum Leitwerk (15) hin verjüngende
Zwischenstück (16) mit Gewinden zum Verschrauben von Leitwerk(15) und Geschoßkopf
(1) angeordnet ist.
10. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Ringfläche (18) etwa das 0,1 bis 0,2-fache und die Länge des
Geschosses etwa das 3,8 bis 5,2-fache des Geschoßkopfdurchmessers bzw. des Kalibers
beträgt, wobei die Masse des Geschoßkopfes (15) etwa 84 bis 94 % des Gesamtgewichtes
und dessen Länge bzw. die Länge der Zerlegerladung 40-60 % der Gesamtlänge ausmacht.
11. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) acht Flossen aufweist.
12. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß die Deutladung unterteilt ist in eine vordere Deutladung (7) aus Schwarzpulver
und eine hintere Deutladung (8) aus Nitrocellulose und daß die Treibladung (3) aus
Nitroglycerinpulver besteht und über einen Zündkanal (21) gezündet wird.
13. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch
die folgenden Merkmale
a) das Geschoß ist mehrteilig aufgebaut und besteht aus einem Kopfteil (30), dem Mittelteil
(31) und dem Leitwerk (15),
b) das Geschoßmittelteil weist einen umlaufenden Schrägeinstich (32) auf,
c) hinter dem Schrägeinstich (32) ist eine runde Einschnürung (33) angeordnet,
d) das Geschoß ist mit Hilfe von am Schrägeinstich (32) und der Einschnürung (33)
anliegenden Sicken der Patronenhülse gehalten.
14, Übungsmunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrägeinstich (4) einen Winkel von α= etwa 15° zur Mantelfläche aufweist.
15. Übungsmunition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem
Schrägeinstich (32) und der Einschnürung (33) eine Ringnut (34) mit einem O-Ring (37)
angeordnet ist.
16. Übungsmunition nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadruch gekennzeichnet,
daß das Kopfteil (30) in das Mittelteil (31) eingepaßt ist und daß dessen das Mittelteil
in Flugrichtung überragende Bereiche einen geringeren Durchmesser aufweisen, als
das Mittelteil (31).