(19)
(11) EP 0 377 433 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.1990  Patentblatt  1990/28

(21) Anmeldenummer: 90100014.1

(22) Anmeldetag:  02.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 8/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.01.1989 DE 3900110
04.01.1989 DE 3900111

(71) Anmelder: PIEPENBROCK PYROTECHNIK GMBH
D-67307 Göllheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Hinzmann, Friedmar
    D-6719 Eisenberg (DE)

(74) Vertreter: Zellentin, Wiger, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Zellentin & Partner Rubensstrasse 30
67061 Ludwigshafen
67061 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Übungspatrone für rückstossfreie Abwehrwaffen


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Übungspatrone für rück­stoßfreie Abwehrwaffen, bestehend aus in einer Patronenhülse (2) untergebrachtem hochgewichtigen Geschoßkopf (1), vorzugsweise mit Zerlegerkern (24) und einem Leitwerk (15), sowie Deutladung und Verdämmung, einem im rückwärtigen Teil (5) der Patrone angeordnetem Schwarzpulver­satz (7) und einem daran anschließenden hochenergetischen, vorzugs­weise aus Nitrocellulose bestehenden Satz (8) mit einer Verdämmung sowie einem nach außen abschließendem Kümpel (11), wobei die Verdämmung eine Eisenpulververschüttung (12) ist und zwischen Eisenpulverver­schüttung und Kümpel ein Dämpfungselement (13) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Übungspatrone für rück­stoßfreie Abwehrwaffen, wie z.B. eine Panzerfaust. Sie geht dabei von einem Stand der Technik aus, wie er z.B. in der DE-AS 20 59 202 beschrieben ist. Danach besteht eine derartige Übungspatrone aus einer Treibladungshülse zur Unterbringung einer Treibladung und eines Unterkalibergeschosses, das aus einem in einem Schein­geschoß untergebrachten Unterkaliberlauf verschossen wird, wobei das Scheingeschoß mit seinem, den Unterkaliberlauf koaxial um­gebenden Hohlschaft in die Laufmündung eingeführt wird und mittels einer das Ausstoßen des Scheingeschosses bewirkenden sowie den Abschußknall simulierenden Ausstoßladung versehen ist, die in einer an den Boden der Treibladungshülse anschließenden, im Lauf geführten Ausstoßladungshülse untergebracht ist und deren Pulver­ladung seitlich durch die Hülsenwand im Bereich einer ringnut­förmigen, den Zündstrahl durchlassenden Querschnittsschwächung gezündet wird und die Zündung durch einen axialen Kanal in einem Zwischenboden auf die Treibladung überträgt.

    [0002] Zum Massenausgleich, d.h. zur Vermeidung eines Rückstoßes, weisen derartige Patronen hinter ihrer Deutladung eine Verdämmung auf. Die Verdämmung besteht dabei aus durch Sintern oder Pressen zu Lochscheiben verdichtetem Eisenpulver, das gegenüber gleichfalls verwendetem Kunststoffgranulat den Vorteil höherer Masse und damit kleinerer Bauweise sowie einer erheblich besseren Abbaubarkeit auf dem Erdboden hat.

    [0003] Die Lochsscheiben sollen beim Abfeuern zerstört werden und klein­teilig zu Boden fallen.

    [0004] Bei inhomogener Verdichtung wie bei zu großen Scheibenstärken und aus anderen Gründen kommt es immer wieder vor, daß kompakte Teile nach hinten ausgebracht werden, die eine erhebliche Verletzungs­gefahr darstellen. Es besteht daher die Forderung, daß eine in einem Abstand von 25 Metern aufgestellte Scheibe durch Verdäm­mungsteile nicht beschädigt werden darf.

    [0005] Es wurde versucht, die scheibenförmige Verdämmung durch eine Eisenpulververschüttung zu ersetzen. Dies hat jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Es wurde nämlich festegestellt, daß wesentliche Mengen des Eisenpulvers beim Abschuß zusammenballen und als kompaktes Geschoß in die Scheibe eindringen. Bei der Ver­wendung von Kunststoffgranulat trat dieser Nachteil nicht auf.

    [0006] Nachteilig ist bei herkömmlichen Übungspatronen weiterhin, daß sie ein nicht befriedigendes Flugverhalten aufweisen und bisweilen sogar in Querlage auf die Zielscheibe auftreffen, d.h. trudeln Dies wird erfindungsgemäß einmal auf Inhomogenitäten beim Aus­bringen der Verdämmung sowie andererseits auf aerodynamische Mängel des Geschosses selbst zurückgeführt.

    [0007] Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine kostengünstige Übungspatrone mit verbesserten Flugeigenschaf­ten des Geschosses und erhöhter Treffgenauigkeit zu schaffen.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Übungspatrone für rückstoßfreie Abwehrwaffen, bestehend aus in einer Patronenhülse untergebrachtem hochgewichtigen Geschoßkopf, vorzugsweise mit Zer­legerkern und einem Leitwerk, sowie Deutladung und Verdämmung, einem im rückwärtigen Teil der Patrone angeordnetem Schwarzpulver­satz und daran anschließendem hochenergetischem, vorzugsweise aus Nitrocellulose bestehendem Satz mit einer Verdämmung sowie einem nach außen abschließendem Kümpel, wobei die Verdämmung eine Eisen­pulververschüttung ist und zwischen Eisenpulververschüttung und Kümpel ein Dämpfungselement angeordnet ist.

    [0009] Eine weitere entscheidende Verbesserung ergibt sich in Kombination damit dadurch, daß der Geschoßkopf und Leitwerk ein sich zum Leit­werk hin verjüngendes Zwischenstück angeordnet ist, wobei Zwi­schenstück und Leitwerk aus Leichtmaterial wie Kunststoff oder vorzugsweise Aluminium gefertigt sind und daß das Leitwerk kali­bergleich ausgeführt ist.

    [0010] Überraschenderweise werden quer einschlagende Treffer bei einer derartigen Patrone nicht beobachtet und die Treffergenauigkeit ist erheblich gesteigert, obwohl der Durchmesser des Leitwerks nunmehr lediglich maximal genauso groß sein kann wie der Durchmesser des Geschoßkopfes bzw. der Innendurchmesser der Patronenhülse. Dies bedeutet, daß die erfindungsgemäße Merkmalskombination aus Schwer­punktlage und aerodynamischer Besonderheit und Verdämmung eine bessere Anströmung des Leitwerkes und eine Vermeidung der Taumel­bewegung des Geschosses bewirken.

    [0011] Das Dämpfungselement soll weichelastisch sein, es kommt z.B. auch eine aus genügend dicker Wellpappe gefertigte Scheibe in Frage. Bevorzugt wird jedoch eine Einlage aus Schaumkunststoff, die ins­besondere auch auf den Kümpel geschäumt sein kann oder mit diesem verklebt ist, um nach dem Abschuß weniger herumliegende Teile beseitigen zu müssen. Das Eisenpulver hingegen verrottet schnell und stellt keine Umweltbelastung dar.

    [0012] Gute Ergebnisse werden erzielt mit einer Polyethylenschaumstoff­scheibe einer Dicke von etwa 0,5 cm.

    [0013] Das Leitwerk selbst ist in der Patronenhülse vorzugsweise im Gleitsitz geführt, wodurch ein präziser und bis zum Austritt aus der Hülse kippmomentfreier Abschuß möglich ist.

    [0014] Die vordere Stufe des Geschoßkopfes kann im einfachsten Falle eine ebene Fläche sein, die jedoch einen relativ hohen Stirnwiderstand bedingt.

    [0015] Es wird daher weiterhin vorgeschlagen, auf dieser Stufe zentral einen Kegel anzuordnen, dessen Fußdurchmesser geringer als der des Geschoßkopfes ist, so daß außen um diesen ein randseitiger Ring entsteht.

    [0016] Der Kegel selbst ist vorzugsweise ebenfalls abgestumpft.

    [0017] Das Leitwerkt besteht ebenso wie das Zwischenstück in besonders vorteilhafter, d.h. kostengünstiger Weise aus stranggepreßtem Aluminium oder ähnlichem duktilem Material oder aber auch aus Kunststoff.

    [0018] Das Geschoß ist vorzugsweise dreiteilig aufgebaut und besteht aus dem Geschoßkopf, der massiv oder hohl und mit Metallpulver oder Keramikpulver gefüllt sein kann und einem sich zum Leitwerk hin verjüngenden Zwischenstück, sowie dem anschließenden Leitwerks­träger, wobei alle Teile miteinander verschraubt sind.

    [0019] Das Leitwerk besitzt einen nach rückwärts offenen Napf zur Auf­nahme der Leuchtspur. Bei Ausführung des Leitwerks als Kunststoff­teil kann es daher erforderlich sein, diese in einem Metalleinsatz unterzubringen.

    [0020] Mit der vorliegenden Anordnung ist eine genaue ballistische Ab­stimmung des Schwerpunktes auf die Raummaße möglich. Als besonders flugstabil und treffergenau hat sich eine Konstruktion erwiesen, bei der die Breite der Ringfläche etwa das 0,1 bis 0,2-fache und die Länge des Geschosses etwa das 3,8 bis 5,2-fache des Geschoß­kopfdurchmessers bzw. des Kalibers beträgt, wobei die Masse des Geschoßkopfes etwa 84 bis 94%des Gesamtgewichtes und dessen Länge bzw. die Länge der Zerlegerladung 40-60 % der Gesamtlänge aus­macht.

    [0021] Die Leitwerksflossen weisen vorzugsweise äußere achsparallele Kanten auf, die an der Innenwandung der Patrone anliegen und das Geschoß beim austritt aus dieser führen. Mit der Zahl der Flossen steigt dabei auch die Führungsgenauigkeit. Andererseits ist aber auch zur einwandfreien Anströmung eine gewisse Öffnung der Flossen zwischeneinander erforderlich. Für herkömmliche Panzerfaustübungs­munition hat sich ein achtzähliges Leitwerk besonders bewährt.

    [0022] Die Übungspatrone ist hinsichtlich der Deutladung aufgetrennt in eine vordere aus Schwarzpulver und eine hintere aus Nitrocellu­losepulver, die beide voneinander durch eine Scheibe getrennt sind. In Verbindung mit der Ausbildung der Treibladung aus Nitro­glycerinpulver entsteht u.a. eine rückstandsarme Verbrennung bei gleichzeitig verbessertem Abschußverhalten.

    [0023] Die Treibladung wird dabei durch einen Durchzündkanal angefeuert, der in der Patronenhülse angeordnet ist.

    [0024] Nicht sauber fluchtende Geschosse verursachen bekanntermaßen erhebliche Weitenstreuungen.

    [0025] Die vorliegende Erfindung hat sich daher weiterhin die Aufgabe gestellt, eine Übungsmunition mit Zerlegerladung zu schaffen, die ein deutlich engeres Trefferbild ermöglicht.

    [0026] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt dadurch, daß man das Geschoß in Flugrichtung gesehen vor einem separaten Leitwerk zweiteilig her­stellt und ein Mittelteil sowie ein Kopfteil vorsieht, wobei das Mittelteil mindestens eine Einschnürung aufweist und mit Hilfe von Sicken in der Patrone gehalten ist und wobei die Teilungsebene zwischen Kopfteil und Mittelteil oberhalb der Einschnürung an der Geschoßspitze liegt.

    [0027] Durch das Verlagern der Teilungsebene zwischen Kopf- und Mittel­teil in den Bereich der Geschoßspitze wird, abgesehen von der Leitwerksverjüngung, ein über im wesentlichen die ganze im Lauf anliegende bzw. mit dem üblichen geringen Spiel von etwa 2 zehntel Millimetern anliegende Mantelfläche rotationssymmetrisch herstell­bar und ein störungsfreier Durchgang durch den Waffenlauf gewähr­leistet.

    [0028] Grundsätzlich ist nur eine Einschnürung erforderlich, in die die Sicke eingreift. Diese ist vorzugsweise als Schrägeinstich ausge­bildet, d.h. als sich nach rückwärts erweiternder Konus insbeson­dere mit einem Winkel zwischen Mantelfläche (Längsachse) und Schrägeinstich von etwa 15°.

    [0029] Dadurch wird ein gleichmäßiges hochreproduzierbares Aufweiten der Hülsensicke erreicht.

    [0030] Der gewünschte, dem Explosionsdruck des Treibsatzes entgegen­gesetzte Widerstand sowie eine zusätzliche Vergleichmäßigung des Öffnungsvorganges der Einsickung der Patronenhülse läßt sich durch eine zweite Einschnürung des Geschosses erzielen, die in geringem Abstand hinter dem Schrägeinstich liegt, in die ebenfalls eine (Innen)sicke der Patronenhülse eingreift. Außerdem kann der Aus­zugswiderstand am Hülsenmund durch die Wahl der Wandstärke beein­flußt werden.

    [0031] Es wird erfindungsgemäß weiterhin vorgeschlagen, das Kopfteil in das Mittelteil derart einzupassen (einzuschrauben) daß dessen das Mittelteil nach vorne, d.h. in Flugrichtung axial überragende Bereich einen geringeren Durchmesser aufweisen, als das Mittel­teil, sodaß auf das koaxiale Ausrichten der Passung oder der Gewinde keine übergroße Sorgfalt verwendet werden muß, die Fertigung damit einfach ist.

    [0032] Um die Ballistik zu verbessern wird vorgeschlagen, an den Füllraum für das Eisenpulver einen rückwärtigen Hohlraum anzuschließen, der eine Stufe aufweist, zwischen die und das Kopfteil die Pulver­füllung in Form eines Preßlings eingeklemmt ist.

    [0033] Die Abdichtung des Patronenmundes kann durch eine Flüssigdichtung (Locktite) oder durch einen in einer eigenen Ringnut angeordneten O-Ring verbessert werden, der an der an die Sicken anschließenden glatten Innenfläche der Hülse anliegt. Überraschenderweise beein­flußt dieser den Durchgang durch den Lauf nicht negativ. Als Material für den O-Ring wird Gummi oder ein geeigneter Kunststoff vorgeschlagen.

    [0034] Aus fertigungstechnischen Gründen wird weiterhin vorgeschlagen, die Patronenhülse in an sich bekannter Weise zweiteilig aus einem Rohrstück und einem Boden herzustellen, die untereinander ver­schraubt sind. Üblicherweise werden nämlich die Hülsen als Fließ­preßteil angefertigt, wohingegen bei geteilter Ausführung gedrehte Teile verwendet werden können. Dabei kann die Verschraubung zur Erhöhung der Gasdichtigkeit mit einem geeigneten Klebemittel gesichert sein.

    [0035] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung naher erläutert.

    Fig. 1 zeigt den gesamten Aufbau der Übungspatrone.

    Fig. 2 zeigt das Geschoß.

    Fig. 3 zeigt ein weiteres Geschoß.



    [0036] Fig. 1
    Darin ist eine Übungspatrone dargestellt, die oben das Geschoß 1 zeigt, das in einer Patronenhülse 2 ruht. Das Geschoß 1 wird durch die Treibladung 3 angetrieben, wobei zwischen Geschoß 1 und Treib­ladung 3 ein abgedeckter Ring eingebaut ist.

    [0037] Mit dem Oberteil 4 der Patrone ist dessen Unterteil 5 verschraubt, in dem die Ausstoßladung 6 für die Verdämmung untergebracht ist. Sie besteht in herkömmlicher Weise aus einem Schwarzpulversatz 7 und einem hochenergetischen Nitrocellulosesatz 8, zwischen denen eine Gaze 9 liegt.

    [0038] Der Nitrocellulosesatz 8 befindet sich in einem nach oben offenen Korb 10.

    [0039] Das Unterteil ist nach außen abgeschlossen durch den Metallkümpel 11 (Aluminium), zwischen dem Korb 10 und dem Kümpel 11 ist die Eisenpulverschüttung 12 eingebracht, die auf dem Dämpfungselement 13 aus Schaumstoff ruht.

    [0040] Wie oben gesagt, ist das Dämpfungselement vorteilhaft mit dem Kümpel 11 verbunden, d.h. aufgeklebt oder aufgeschäumt.

    [0041] Das Geschoß besteht aus dem Geschoßkopf 1, dem sich verjüngenden Zwischenstück 16 und dem daran anschließenden Leitwerksträger 27. Es ist in der Patronenhülse 4 gelagert und durch die Leitwerks­kanten 19 in der Hülseninnenwandung geführt. Die Hülse hält das Geschoß im Klemmsitz (20), in dem die Patronenhülse 4 an der Schraubstelle zwischen dem Geschoßkopf 1 und Zwischenstück 16 rechtwinklig umgelegt und durch Verschrauben von Teil 1 und 16 verklemmt wird.

    [0042] Das Leitwerk stößt auf eine Scheibe 22. Unterhalb der Scheibe 22 befindet sich die Treibladung 3 in einer entsprechenden Ausnehmung der Patronenhülse 4.

    [0043] Die Patronenhülse 4 ist mit der nach rückwärts anschließenden Deutladungshülse 23 verschraubt.

    [0044] Fig. 2 zeigt das Geschoß in Draufsicht und im Schnitt mit zwei Versionen der erfindungsgemäßen Stufe.

    [0045] Der Geschoßkopf 1 kann massiv ausgebildet oder mit einer pulver­förmigen Zerlegerladung 24 gefüllt sein. In letzterem Falle kann der Hohlkörper 25 auch aus Kunststoff, z.B. Ultramid, bestehen. An die Stufe 14 schließt der abgestumpfte Kegel 17 an, wodurch eine Ringfläche 18 entsteht, deren Breite z.B. etwa ein Drittel der gesamten projizierten Fläche betragen kann, dabei beträgt der Außendurchmesser z.B. 18 mm und der Durchmesser des Kegelfußes 13 mm.

    [0046] Der Geschoßkopf 1 ist mit dem sich anschließenden sich verjüngen­den Zwischenstück 16 verschraubt. Dieses besteht aus Stabilitäts­gründen vorzugsweise aus Metall (Aluminium).

    [0047] Mit dem Zwischenstück 16 wiederum ist der Leitwerksträger 27 ver­schraubt. Dieser ist zylinderförmig ausgebildet und trägt die Leitwerksflossen 15 mit den Führungskanten 19.

    [0048] Diese Art der Raumform ermöglicht eine einfache Herstellung des gesamten Leitwerks aus z.B. stranggepreßtem Aluminium oder einer Fertigung als Guß- oder Spritzgußteil, auch aus Kunststoff.

    [0049] Der Geschoßkopf 1 kann in einfacher Weise auch vollkommen flach mit einer Kreisfläche 28 ausgebildet sein, wobei die flugstabili­tät erhalten bleibt, der Stirnwiderstand jedoch ansteigt.

    [0050] Im Inneren des Leitwerkträger 27 befindet sich die Leuchtspur 22.

    [0051] In Fig. 3 ist ein dreiteiliges Geschoß, bestehend aus dem Mittel­teil 31, dem Kopfteil 30 und dem Leitwerk 15 gezeigt. Die Teile sind miteinander verschraubt. Im vorderen Bereich ist eine Eisen­pulverladung 24 angeordnet, die das Geschoß beim Auftreffen auf die Zielscheibe zerlegt.

    [0052] Am rückwärtigen Ende des zylindrischen Bereiches des Mittelteils 31 weist diese eine Einschnürung 32 auf, in die eine Sicke der Patronenhülse eingreift, um das Geschoß mit dieser zu verbinden. Nach vorne überragt das Kopfteil 30 das Mittelteil und besitzt einen kurzen zylindrischen Ansatz 36 sowie einen Kegelfortsatz 35.

    [0053] Die Einschnürung 32 ist hier als Schrägeinstich ausgeführt und schließt einen Winkel α von vorzugsweise etwa 15 ° ein. Das Kopf­teil 30 ist in das Mittelteil 1 eingepreßt.

    [0054] Zusätzlich zum Schrägeinstich 32 kann eine Einschnürung 33 mit (halb)rundem Querschnitt vorgesehen sein sowie daran beabstandet mit einer Ringnut 34 und einem O-Ring 37 versehen.

    [0055] Das Eisenpulver 24 ist als Preßling zwischen Kopfteil 30 und der Stufe 38 des Mittelteils 31 gehalten, zur Verbesserung der Schwer­punktslage des Geschosses schließt sich an die Stufe 38 ein Hohl­raum 39 an. Das Kopfteil ist mit dem Mittelteil verschraubt. Im Leitwerk 15 ist eine Leuchtspur 29 angeordnet.


    Ansprüche

    1. Übungspatrone für rückstoßfreie Abwehrwaffen, bestehend aus in einer Patronenhülse untergebrachtem hochgewichtigen Geschoß­kopf, vorzugsweise mit Zerlegerkern und einem Leitwerk, sowie Deutladung und Verdämmung, einem im rückwärtigen Teil der Patrone angeordnetem Schwarzpulversatz und einem daran an­schließenden hochenergetischen, vorzugsweise aus Nitrocellulose bestehenden Satz mit einer Verdämmung sowie einem nach außen abschließendem Kümpel, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver­dämmung eine Eisenpulververschüttung (12) ist und zwischen Eisenpulververschüttung (12) und Kümpel (11) ein Dämpfungs­element (13) angeordnet ist.
     
    2. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßkopf (1) stirnseitig eine Stufe (14) aufweist, und daß zwischen Geschoßkopf (1) und Leitwerk (15) ein sich zum Leit­werk (15) hin verjüngendes Zwischenstück (16) angeordnet ist, wobei Zwischenstück (16) und Leitwerk (15) aus Leichtmaterial wie Kunststoff oder vorzugsweise Aluminium gefertigt sind, und daß das Leitwerk (15) kalibergleich ausgeführt ist.
     
    3. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) aus Schaumkunststoff besteht.
     
    4. Übungspatrone nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) aus Polyethylenschaum einer Schichtstärke von etwa 0,5 cm besteht.
     
    5. Übungspatrone nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (13) mit dem Kümpel (11) verbunden ist.
     
    6. Übungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Stufe (14) ein Kegel (17) unter Freilassung eines rand­seitigen Ringes (18) angeordnet ist.
     
    7. Übungspatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) mit seinen äußeren Kanten (19) an der Innenwandung der Patronenhülse (4) anliegt.
     
    8. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) aus stranggepreßtem Aluminium besteht.
     
    9. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Geschoßkopf (1) und Leitwerk (15) das sich zum Leitwerk (15) hin verjüngende Zwischenstück (16) mit Gewinden zum Verschrauben von Leitwerk(15) und Geschoßkopf (1) angeordnet ist.
     
    10. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Ringfläche (18) etwa das 0,1 bis 0,2-fache und die Länge des Geschosses etwa das 3,8 bis 5,2-fache des Geschoßkopfdurchmessers bzw. des Kalibers beträgt, wobei die Masse des Geschoßkopfes (15) etwa 84 bis 94 % des Gesamtgewichtes und dessen Länge bzw. die Länge der Zerlegerladung 40-60 % der Gesamtlänge ausmacht.
     
    11. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk (15) acht Flossen aufweist.
     
    12. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1-11, da­durch gekennzeichnet, daß die Deutladung unterteilt ist in eine vordere Deutladung (7) aus Schwarzpulver und eine hintere Deutladung (8) aus Nitrocellulose und daß die Treibladung (3) aus Nitroglycerinpulver besteht und über einen Zündkanal (21) gezündet wird.
     
    13. Übungspatrone nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale

    a) das Geschoß ist mehrteilig aufgebaut und besteht aus einem Kopfteil (30), dem Mittelteil (31) und dem Leitwerk (15),

    b) das Geschoßmittelteil weist einen umlaufenden Schrägein­stich (32) auf,

    c) hinter dem Schrägeinstich (32) ist eine runde Einschnürung (33) angeordnet,

    d) das Geschoß ist mit Hilfe von am Schrägeinstich (32) und der Einschnürung (33) anliegenden Sicken der Patronenhülse gehalten.


     
    14, Übungsmunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrägeinstich (4) einen Winkel von α= etwa 15° zur Mantelfläche aufweist.
     
    15. Übungsmunition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Schrägeinstich (32) und der Einschnürung (33) eine Ringnut (34) mit einem O-Ring (37) angeordnet ist.
     
    16. Übungsmunition nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadruch gekennzeichnet, daß das Kopfteil (30) in das Mittel­teil (31) eingepaßt ist und daß dessen das Mittelteil in Flug­richtung überragende Bereiche einen geringeren Durchmesser aufweisen, als das Mittelteil (31).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht