[0001] Die Erfindung betrifft Gitterträger für Gerüste, deren senkrechte Gerüststiele im
Rasterabstand horizontale Lochscheiben aufweisen, über welche Anschlußköpfe steckbar
sind, die mittels Keilen sicherbar sind, wobei der Gitterträger einen Obergurt, einen
Untergurt, Vertikal- und Diagonalstäbe und Anschlußmittel für die Verbindung mit den
vertikalen Gerüststielen aufweist.
[0002] Zur 4berbrückung größerer Spannweiten, bei denen einfache Horizontal-Tragelemente,
wie Rundrohre oder Profilstäbe, nicht ausreichen, verwendet man im Gerüstbau Gitterträger.
Diese haben die vorn genannten Elemente (DE-OS 27 37 859). Dabei werden die Obergurte
zumeist genauso wie die Untergurte ausgeführt, in der Regel als Rundrohre. Bei Gitterträgern
für Gerüste mit Lochscheiben und Anschlußköpfen zur Verbindung vertikaler und nicht-vertikaler
Elemente ist nur am Obergurt ein Anschlußkopf an jedem Ende vorgesehen, der auf eine
am Gerüststiel befestigte Lochscheibe paßt. Der Untergurt wird in der Regel nach den
statischen Bedingungen in einem, nicht auf das Rastermaß abgepaßten Abstand vorgesehen
und mit geeigneten Anschlußmitteln für die Befestigung am vertikalen Gerüststiel an
beliebiger Stelle, beispielsweise mit Klappschalen-Kupplungen oder dgl. ausgestattet
oder mit einer Schrägstrebe zum Obergurt-Anschlußkopf abgestützt.
[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 69 25 375 ist ein Gitterträger für Decken- und
Raumgerüste bekannt, dessen Obergurt aus einem nach oben offenen U-Profil besteht,
in welches die endseitigen Haken von speziellen Gerüstrahmentafeln einhängbar sind.
Diese Gitterträger werden mit Halbkupplungen an den Gerüststielen befestigt. Durch
die fehlende Abstimmung von Ober- und Untergurt auf an den Gerüststielen selbst unveränderbar
befestigte Halteeinrichtungen, wie Lochscheiben, ist die Sicherheit der oft in großen
Höhen angebrachten Gitterträger relativ gering und erfordert bei der Montage besondere
Kontrollen.
[0004] Aus US-PS 4,156,996 ist ein Gitterträger mit üblichen Rundrohren bekannt. An den
Enden des Gitterträgers sind an besonderen, vor den Stirnflächen der Rundrohre befestigten,
vertikal verlaufenden, aus Winkelprofilen gebildeten Abschlußstreben Haken angebracht,
die in einzeln an den Vertikalstielen angebrachte Ösen eingehängt werden. Diese Spezialkonstruktion
ist nicht auf stabile, im Rastermaß vorzusehende Verbindungselemente abgestimmt, an
denen die verschiedensten Gerüstelemente sicher zu befestigen sind. Außerdem erfordert
sie vor allem eine zusätzliche Abhubsicherung. Nach oben offene Einhängemöglichkeiten
für die Haken von Standardgerüstböden sind nicht vorgesehen.
[0005] Für den Aufbau von Gerüsten normaler Arbeitsbreite bis zu 70 oder 100 cm reichen
die bisherigen einfachen horizontalen Tragriegel entsprechender Länge aus. Vielfach,
insbesondere bei Deckenarbeiten, werden jedoch Arbeitsflächen größerer Breite benötigt,
für die bisher recht aufwendige Konstruktionen für die Halterung an den Enden von
Gerüstböden vorgesehen sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Horizontal-Tragelement für Gerüste
mit den vorn angegebenen Merkmalen so auszustatten, daß es schnell mit Hilfe von Anschlußköpfen
an allen Befestigungsstellen mit den vertikalen Gerüst-Stielen verbunden werden kann
und daß die Einhängemittel der Gerüstböden unmittelbar in den Obergurt einhängbar
sind.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Obergurt als nach oben offenes U-Profil mit
solchen Abmessungen ausgebildet ist, daß dem Rastermaß entsprechende, stirnseitig
an Gerüstböden vorgesehene Einhängemittel unmittelbar einhängbar sind und daß Ober-
und Untergurt an jedem Ende je einen zur zugehörigen Lochscheibe passenden Anschlußkopf
aufweisen.
[0008] Dadurch, daß nunmehr vier Anschlußköpfe vorgesehen sind, die auf das Rastermaß der
Lochscheiben passen, ist die Montage wesentlich vereinfacht und große Sicherheit sowie
Bestimmtheit der Abstützungen geschaffen, so daß der Gitterträger auch der Querstabilität
und Verwindungs-Steifheit des ganzen Gerüstsystemes dient. Montage und Demontage
sind schneller und einfacher als bei sonstigen Anschlußmitteln. Dadurch, daß der
Obergurt als nach oben offenes U-Profil passender Abemssungen gestaltet ist, werden
keine weiteren Einhänge-Hilfsmittel benötigt und die Klauen, Haken, Halteschienen
oder dgl. der Gerüstböden können unmittelbar eingehängt und mit den üblichen schnell
montierbaren Sicherungsmittel gesichert werden. So lassen sich Gerüstfelder von beliebiger
Breite wesentlich einfacher gestalten, wobei die Breite durch das Rastermaß und die
Tragfähigkeit der verwendeten Elemente des Gitterträgers bestimmt ist, jedoch in
üblichen Abmessungen problemlos realisierbar ist.
[0009] Gelegentlich wird auf solchen Gitterträgern, die zur Überbrückung von Durchgängen
oder dgl. eingesetzt sind, in der Mitte oder in einem anderen, dem Gerüst-Rastersystem
entsprechenden Abstand von den Stielen eine Einrichtung benötigt, um mit vertikalen
Gerüststielen weiter nach oben bauen zu können. Bei bisherigen Rundrohr-Gitterträgern
sind in der Regel in der Mitte einfache Zapfen dafür befestigt. Diese würden bei dem
Gitterträger nach der Erfindung in den meisten Fällen störend sein. Wenn sie benötigt
werden, sollen sie jedoch schnell aufsetzbar sein. Deshalb sieht eine weitere Ausbildung
der Erfindung vor, daß ein Anschluß-Verbinder vorgesehen ist, welcher eine nach unten
offene U-förmige, auf die Außenmaße des Obergurtes passende, mit Sicherungsmitteln
ausgestattete Halterung für einen in die unteren Enden von Gerüststielen passenden
vertikalen Zapfen aufweist. Eine solche Halterung kann als ein nach unten offenes,
umgebogenes U-förmiges Blech, welches über den Obergurt nach unten vorsteht und Horizontalbohrungen
für unter dem Obergurt quer durchgeführte Schrauben aufweist, ausgebildet sein.
[0010] Weitere Einzelheiten, Ausgestaltungen, Vorteile, Merkmale und Gesichtspunkte der
Erfindung sind in dem nachfolgenden, anhand der Zeichnungen abgehandelten Beschreibungsteil
behandelt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 Die Schrägansicht eines Gerüstbodenfeldes und eines Teiles des nächsten Feldes;
Fig. 2 die Seitenansicht eines Gitterträgers
und
Fig. 3 die Schrägansicht einer Halterung mit Zapfen auf einem Obergurtteil.
[0013] Das Gerüst 10 hat vertikale Gerüststiele 11, Horizontalriegel 12, eine Arbeitsfläche
14 und Gitterträger 15. Die Gerüststiele 11 stehen auf mittels Schrauben höheneinstellbaren
Gerüstfüßen 16 und haben im Abstand 18 des Rastersystems horizontal angeordnete Lochscheiben
20 üblicher Art. Auf diesen sind die Horizontalriegel 12 und die Gitterträger 15 mit
Hilfe von üblichen Anschlußköpfen 21 befestigt. Diese werden auf die Lochscheiben
20 aufgesteckt und Keile 22 werden durchgesteckt und festgeschlagen. Die Arbeitsfläche
14 ist hier von sechs nebeneinander liegenden, üblichen Gerüstböden 23 gebildet.
Diese haben an jedem Ende je zwei nach unten offene Einhängeklauen 24.
[0014] Der Gitterträger 15 hat einen Obergurt 25, der unmittelbar als nach oben offenes
U-Profil ausgebildet ist, wie es inbesondere Fig. 3 deutlich zeigt. Der Untergurt
26 ist als Rundrohr ausgebildet. Vertikalstäbe 27 und Diagonalstäbe 28 bilden die
üblichen Verstrebungen und bestehen aus geeignet dimensionierten Rundrohren oder sonstigen
Profilstäben. An jedem Ende 29.1 bis 29.4 ist je ein Anschlußkopf 21 in üblicher Art
befestigt, wie es inbesondere Fig. 2 deutlich zeigt. Dabei liegen die Anschlußköpfe
21 und Untergurt 26 und Obergurt 25 im Abstand 18, der dem Rastermaß des Gerüstsystems
und dem Abstand der Lochscheiben 20 entspricht. Es kann auch ein doppelter Abstand
gewählt werden. Wichtig ist, daß die Anschlußköpfe direkt auf die Lochscheiben passen
und nicht andere Anschluß-Hilfsmittel erforderlich sind.
[0015] Da der Obergurt 25 unmittelbar als U-Profil ausgebildet ist und damit auf die übliche
Länge der Gerüstböden 23 samt ihren Einhängeklauen 24 unmittelbar abgestimmt ist,
kann man die Gerüstböden 23 unmittelbar einhängen und somit eine der Länge 30 des
Gitterträgers, die einer Standardlänge von horizontalen Gerüstelementen entsprechen
sollte, entsprechende, breite Arbeitsfläche (14), insbesondere für Arbeiten unter
Decken von Hallen, Kirchen oder in Industrieanlagen aufbauen, wobei die Gerüstböden
23 zur Horizontalaussteifung beitragen. Auf den anderen Seiten der Gerüsstiele 11
können weitere Gitterträger 15 an den entsprechenden Lochscheiben befestigt werden,
sodaß auch nebeneinanderliegend mehrere Gerüstfelder mit Gerüstböden 23 zu einer
großen Arbeitsfläche zusammengefügt werden können.
[0016] Wünscht man an beliebiger Stelle auf dem Gitterträger einen Gerüststiel aufzustellen,
so kann man, wie es Fig. 3 veranschaulicht, einen Anschluß-Verbinder 40 aufstecken.
Dieser besteht aus einer Halterung 41 mit einem darauf befestigten Zapfen 42. Die
Halterung 41 ist als nach unten offenes U-förmig gebogenes Blechteil mit zwei Seitenwänden
43.1 und 43.2 gebildet, auf deren oberem horizontalen Steg 44 der Zapfen 42 festgeschweißt
ist. Die Seitenwände 43.1 und 43.2 liegen in einem Abstand 45 voneinander, der der
Breite des Obergurtes 25 genau entspricht. Die Seitenwände 43.1 und 43.2 sind länger
als die Höhe 46 des Obergurtes 25, so daß untere Befestigungsabschnitte 47 gebildet
sind. Durch diese erstrecken sich im ausreichenden Abstand voneinander Horizontalbohrungen,
durch welche Befestigungsbolzen 48 mit Gewinde und aufgeschraubten Muttern 49 gesteckt
sind. Es können auch Keilsicherungsmittel vorgesehen sein.
[0017] Der Zapfen 42 hat einen unteren, dem Außendurchmesser der Gerüststiele 11 entsprechenden,
rohrförmigen Abstandsteil 50 und einen dem Innendurchmesser der Gerüststiele 11 entsprechenden
Einsteckzapfen 51. Dieser ist mit einer Durchsteckbohrung 52 zum Einstecken eines
Sicherungsstiftes ausgestattet. Die Halterung 40 kann, wie ersichtlich, an beliebiger
Stelle auf dem Obergurt befestigt werden. Dabei ist die Lage so zu wählen, daß nicht
Einhängeklauen 24 im Wege sind. Gerüststiele können dann in üblicher Art und dem Rastermaß
entsprechend aufgesteckt werden, so daß man ein schmaleres Gerüst weiterbauen kann.
Gitterträger und Halterung können aus Stahlrohr und Stahlblech oder Walzprofil und
entsprechendem Zubehör gefertigt und verzinkt sein oder auch aus Leichtmetall der
im Gerüstbau üblichen Art hergestellt und zusammengesetzt sein.
[0018] Die nachfolgend abgedruckte Zusammenfassung ist Bestandteil der Offenbarung der Erfindung:
[0019] Der Gitterträger (15) hat einen Untergurt (26), Vertikalstäbe (27), Diagonalstäbe
(28) und einen Obergurt (25). An jedem Ende (29.1 bis 29.4) von Obergurt (25) und
Untergurt (26) ist je ein Anschlußkopf (21) angebracht. Der Obergurt (25) ist als
nach oben offenes U-Profil ausgebildet, um die Einhängemittel von Gerüstböden unmittelbar
einhängen zu können. Eine Halterung mit einem Zapfen für vertikale Gerüststiele kann
zusätzlich aufgesetzt sein.
Bezugszeichenliste:
[0020]
10 Gerüst
11 Gerüststiel
12 Horizontalriegel
14 Arbeitsfläche
15 Gitterträger
16 Gerüstfuß
18 Abstand
20 Lochscheibe
21 Anschlußkopf
22 Keil
23 Gerüstboden
24 Einhängeklaue
25 Obergurt
26 Untergurt
27 Vertikalstab
28 Diagonalstab
29.1 Ende
29.2 Ende
29.3 Ende
29.4 Ende
30 Länge von 15
40 Anschluß-Verbinder
41 Halterung
42 Zapfen
43.1 Seitenwand von 41
43.2 Seitenwand von 41
44 horizontaler Steg
45 Abstand
46 Höhe von 25
47 Befestigungsabschnitt
48 Befestigungsbolzen
49 Mutter
50 Abstandsteil
51 Einteckzapfen
52 Durchsteckbohrung
1. Gitterträger (15) für Gerüste (10), deren senkrechte Gerüststiele (11) im Rasterabstand
(18) horizontale Lochscheiben (20) aufweisen, über welche Anschlußköpfe (21) steckbar
sind, die mittels Keilen (22) sicherbar sind, wobei der Gitterträger (15) einen Obergurt
(25), einen Untergurt (26), Vertikal- und Diagonalstäbe (27, 28) und Anschlußmittel
für die Verbindung mit den vertikalen Gerüststielen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Obergurt (25) als nach oben offenes U-Profil mit solchen Abmessungen ausgebildet
ist, daß dem Rastermaß entsprechende stirnseitig an Gerüstböden(23) vorgesehene Einhängemittel
(24) unmittelbar einhängbar sind und daß
Ober- und Untergurt (25, 26) an jedem Ende je einen zur zugehörigen Lochscheibe (20)
passenden Anschlußkopf (21) aufweisen.
2. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschluß-Verbinder (40) vorgesehen ist, welcher eine nach unten offene, U-förmige,
auf die Außenmaße (45, 46) des Obergurtes (25) passende, mit Sicherungsmitteln (48,
49) ausgestattete Halterung (41) für einen in Gerüststiele (11) passenden, vertikalen
Zapfen (42, 51) aufweist.