(19)
(11) EP 0 383 317 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1990  Patentblatt  1990/34

(21) Anmeldenummer: 90102921.5

(22) Anmeldetag:  15.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04G 1/14, E04G 1/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.02.1989 DE 3904638

(71) Anmelder: Langer geb. Layher, Ruth
D-74363 Güglingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer geb. Layher, Ruth
    D-74363 Güglingen (DE)

(74) Vertreter: Utermann, Gerd, Dipl.-Ing. 
Kilianstrasse 7 (Kilianspassage)
74072 Heilbronn
74072 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerüst mit Gitterträger


    (57) Der Gitterträger (15) hat einen Untergurt (26), Vertikalstäbe (27), Diagonalstäbe (28) und einen Obergurt (25). An jedem Ende (29.1 bis 29.4) von Obergurt (25) und Untergurt (26) ist je ein Anschluß­kopf (21) angebracht. Der Obergurt (25) ist als nach oben offenes U-Profil ausgebildet, um die Einhängemittel von Gerüstböden unmittelbar einhängen zu können. Eine Halterung mit einem Zapfen für vertikale Gerüststiele kann zusätzlich aufgesetzt sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Gitterträger für Gerüste, deren senkrechte Gerüststiele im Rasterabstand horizontale Lochscheiben aufweisen, über welche Anschlußköpfe steckbar sind, die mittels Keilen sicherbar sind, wobei der Gitterträger einen Obergurt, einen Untergurt, Vertikal- und Diagonalstäbe und Anschlußmittel für die Verbindung mit den vertikalen Gerüststielen aufweist.

    [0002] Zur 4berbrückung größerer Spannweiten, bei denen einfache Horizontal-Tragelemente, wie Rundrohre oder Profilstäbe, nicht ausreichen, verwendet man im Gerüstbau Gitterträger. Diese haben die vorn genannten Elemente (DE-OS 27 37 859). Dabei werden die Obergurte zumeist genauso wie die Untergurte ausgeführt, in der Regel als Rundrohre. Bei Gitterträgern für Gerüste mit Lochscheiben und Anschlußköpfen zur Verbindung vertikaler und nicht-vertikaler Elemente ist nur am Obergurt ein Anschluß­kopf an jedem Ende vorgesehen, der auf eine am Gerüststiel befestigte Lochscheibe paßt. Der Untergurt wird in der Regel nach den statischen Bedingungen in einem, nicht auf das Rastermaß abgepaßten Abstand vorgesehen und mit geeigneten Anschlußmitteln für die Befestigung am vertikalen Gerüststiel an beliebiger Stelle, beispielsweise mit Klappschalen-Kupplungen oder dgl. ausgestattet oder mit einer Schrägstrebe zum Obergurt-Anschlußkopf abgestützt.

    [0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 69 25 375 ist ein Gitterträger für Decken- und Raumgerüste bekannt, dessen Obergurt aus einem nach oben offenen U-Profil besteht, in welches die endseitigen Haken von speziellen Gerüstrahmen­tafeln einhängbar sind. Diese Gitterträger werden mit Halb­kupplungen an den Gerüststielen befestigt. Durch die fehlende Abstimmung von Ober- und Untergurt auf an den Gerüststielen selbst unveränderbar befestigte Halteein­richtungen, wie Lochscheiben, ist die Sicherheit der oft in großen Höhen angebrachten Gitterträger relativ gering und erfordert bei der Montage besondere Kontrollen.

    [0004] Aus US-PS 4,156,996 ist ein Gitterträger mit üblichen Rundrohren bekannt. An den Enden des Gitterträgers sind an besonderen, vor den Stirnflächen der Rundrohre befestigten, vertikal verlaufenden, aus Winkelprofilen gebildeten Abschlußstreben Haken angebracht, die in einzeln an den Vertikalstielen angebrachte Ösen eingehängt werden. Diese Spezialkonstruktion ist nicht auf stabile, im Rastermaß vorzusehende Verbindungselemente abgestimmt, an denen die verschiedensten Gerüstelemente sicher zu befestigen sind. Außerdem erfordert sie vor allem eine zusätzliche Abhubsicherung. Nach oben offene Einhängemöglichkeiten für die Haken von Standardgerüstböden sind nicht vorgesehen.

    [0005] Für den Aufbau von Gerüsten normaler Arbeitsbreite bis zu 70 oder 100 cm reichen die bisherigen einfachen horizontalen Tragriegel entsprechender Länge aus. Vielfach, insbesondere bei Deckenarbeiten, werden jedoch Arbeitsflächen größerer Breite benötigt, für die bisher recht aufwendige Konstruktionen für die Halterung an den Enden von Gerüstböden vorgesehen sind.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Horizontal-­Tragelement für Gerüste mit den vorn angegebenen Merkmalen so auszustatten, daß es schnell mit Hilfe von Anschlußköpfen an allen Befestigungsstellen mit den vertikalen Gerüst-Stielen verbunden werden kann und daß die Einhängemittel der Gerüstböden unmittelbar in den Obergurt einhängbar sind.

    [0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Obergurt als nach oben offenes U-Profil mit solchen Abmessungen ausgebildet ist, daß dem Rastermaß entsprechende, stirnseitig an Gerüstböden vorgesehene Einhängemittel unmittelbar einhängbar sind und daß Ober- und Untergurt an jedem Ende je einen zur zugehörigen Lochscheibe passenden Anschlußkopf aufweisen.

    [0008] Dadurch, daß nunmehr vier Anschlußköpfe vorgesehen sind, die auf das Rastermaß der Lochscheiben passen, ist die Montage wesentlich vereinfacht und große Sicherheit sowie Bestimmtheit der Abstützungen geschaffen, so daß der Gitterträger auch der Querstabilität und Verwindungs-Steif­heit des ganzen Gerüstsystemes dient. Montage und Demontage sind schneller und einfacher als bei sonstigen Anschluß­mitteln. Dadurch, daß der Obergurt als nach oben offenes U-Profil passender Abemssungen gestaltet ist, werden keine weiteren Einhänge-Hilfsmittel benötigt und die Klauen, Haken, Halteschienen oder dgl. der Gerüstböden können unmittelbar eingehängt und mit den üblichen schnell montierbaren Sicherungsmittel gesichert werden. So lassen sich Gerüstfelder von beliebiger Breite wesentlich einfacher gestalten, wobei die Breite durch das Rastermaß und die Tragfähigkeit der verwendeten Elemente des Gitter­trägers bestimmt ist, jedoch in üblichen Abmessungen problemlos realisierbar ist.

    [0009] Gelegentlich wird auf solchen Gitterträgern, die zur Über­brückung von Durchgängen oder dgl. eingesetzt sind, in der Mitte oder in einem anderen, dem Gerüst-Rastersystem entsprechenden Abstand von den Stielen eine Einrichtung benötigt, um mit vertikalen Gerüststielen weiter nach oben bauen zu können. Bei bisherigen Rundrohr-Gitterträgern sind in der Regel in der Mitte einfache Zapfen dafür befestigt. Diese würden bei dem Gitterträger nach der Erfindung in den meisten Fällen störend sein. Wenn sie benötigt werden, sollen sie jedoch schnell aufsetzbar sein. Deshalb sieht eine weitere Ausbildung der Erfindung vor, daß ein Anschluß-Verbinder vorgesehen ist, welcher eine nach unten offene U-förmige, auf die Außenmaße des Obergurtes passende, mit Sicherungsmitteln ausgestattete Halterung für einen in die unteren Enden von Gerüststielen passenden vertikalen Zapfen aufweist. Eine solche Halterung kann als ein nach unten offenes, umgebogenes U-förmiges Blech, welches über den Obergurt nach unten vorsteht und Horizontalbohrungen für unter dem Obergurt quer durchgeführte Schrauben aufweist, ausgebildet sein.

    [0010] Weitere Einzelheiten, Ausgestaltungen, Vorteile, Merkmale und Gesichtspunkte der Erfindung sind in dem nachfolgenden, anhand der Zeichnungen abgehandelten Beschreibungsteil behandelt.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen beschrieben.

    [0012] Es zeigen:

    Fig. 1 Die Schrägansicht eines Gerüstbodenfeldes und eines Teiles des nächsten Feldes;

    Fig. 2 die Seitenansicht eines Gitterträgers
    und

    Fig. 3 die Schrägansicht einer Halterung mit Zapfen auf einem Obergurtteil.



    [0013] Das Gerüst 10 hat vertikale Gerüststiele 11, Horizontal­riegel 12, eine Arbeitsfläche 14 und Gitterträger 15. Die Gerüststiele 11 stehen auf mittels Schrauben höhenein­stellbaren Gerüstfüßen 16 und haben im Abstand 18 des Rastersystems horizontal angeordnete Lochscheiben 20 üblicher Art. Auf diesen sind die Horizontalriegel 12 und die Gitterträger 15 mit Hilfe von üblichen Anschluß­köpfen 21 befestigt. Diese werden auf die Lochscheiben 20 aufgesteckt und Keile 22 werden durchgesteckt und fest­geschlagen. Die Arbeitsfläche 14 ist hier von sechs neben­einander liegenden, üblichen Gerüstböden 23 gebildet. Diese haben an jedem Ende je zwei nach unten offene Einhänge­klauen 24.

    [0014] Der Gitterträger 15 hat einen Obergurt 25, der unmittelbar als nach oben offenes U-Profil ausgebildet ist, wie es inbesondere Fig. 3 deutlich zeigt. Der Untergurt 26 ist als Rundrohr ausgebildet. Vertikalstäbe 27 und Diagonalstäbe 28 bilden die üblichen Verstrebungen und bestehen aus geeignet dimensionierten Rundrohren oder sonstigen Profilstäben. An jedem Ende 29.1 bis 29.4 ist je ein Anschlußkopf 21 in üblicher Art befestigt, wie es inbesondere Fig. 2 deutlich zeigt. Dabei liegen die Anschlußköpfe 21 und Untergurt 26 und Obergurt 25 im Abstand 18, der dem Rastermaß des Gerüstsystems und dem Abstand der Lochscheiben 20 entspricht. Es kann auch ein doppelter Abstand gewählt werden. Wichtig ist, daß die Anschlußköpfe direkt auf die Lochscheiben passen und nicht andere Anschluß-Hilfsmittel erforderlich sind.

    [0015] Da der Obergurt 25 unmittelbar als U-Profil ausgebildet ist und damit auf die übliche Länge der Gerüstböden 23 samt ihren Einhängeklauen 24 unmittelbar abgestimmt ist, kann man die Gerüstböden 23 unmittelbar einhängen und somit eine der Länge 30 des Gitterträgers, die einer Standardlänge von horizontalen Gerüstelementen entsprechen sollte, entsprechende, breite Arbeitsfläche (14), insbesondere für Arbeiten unter Decken von Hallen, Kirchen oder in Industrieanlagen aufbauen, wobei die Gerüstböden 23 zur Horizontalaussteifung beitragen. Auf den anderen Seiten der Gerüsstiele 11 können weitere Gitterträger 15 an den entsprechenden Lochscheiben befestigt werden, sodaß auch nebeneinanderliegend mehrere Gerüstfelder mit Gerüst­böden 23 zu einer großen Arbeitsfläche zusammengefügt werden können.

    [0016] Wünscht man an beliebiger Stelle auf dem Gitterträger einen Gerüststiel aufzustellen, so kann man, wie es Fig. 3 veranschaulicht, einen Anschluß-Verbinder 40 aufstecken. Dieser besteht aus einer Halterung 41 mit einem darauf befestigten Zapfen 42. Die Halterung 41 ist als nach unten offenes U-förmig gebogenes Blechteil mit zwei Seitenwänden 43.1 und 43.2 gebildet, auf deren oberem horizontalen Steg 44 der Zapfen 42 festgeschweißt ist. Die Seitenwände 43.1 und 43.2 liegen in einem Abstand 45 voneinander, der der Breite des Obergurtes 25 genau entspricht. Die Seitenwände 43.1 und 43.2 sind länger als die Höhe 46 des Obergurtes 25, so daß untere Befestigungsabschnitte 47 gebildet sind. Durch diese erstrecken sich im ausreichenden Abstand voneinander Horizontalbohrungen, durch welche Befestigungsbolzen 48 mit Gewinde und aufgeschraubten Muttern 49 gesteckt sind. Es können auch Keilsicherungsmittel vorgesehen sein.

    [0017] Der Zapfen 42 hat einen unteren, dem Außendurchmesser der Gerüststiele 11 entsprechenden, rohrförmigen Abstands­teil 50 und einen dem Innendurchmesser der Gerüststiele 11 entsprechenden Einsteckzapfen 51. Dieser ist mit einer Durchsteckbohrung 52 zum Einstecken eines Sicherungsstiftes ausgestattet. Die Halterung 40 kann, wie ersichtlich, an beliebiger Stelle auf dem Obergurt befestigt werden. Dabei ist die Lage so zu wählen, daß nicht Einhängeklauen 24 im Wege sind. Gerüststiele können dann in üblicher Art und dem Rastermaß entsprechend aufgesteckt werden, so daß man ein schmaleres Gerüst weiterbauen kann. Gitterträger und Halterung können aus Stahlrohr und Stahlblech oder Walz­profil und entsprechendem Zubehör gefertigt und verzinkt sein oder auch aus Leichtmetall der im Gerüstbau üblichen Art hergestellt und zusammengesetzt sein.

    [0018] Die nachfolgend abgedruckte Zusammenfassung ist Bestandteil der Offenbarung der Erfindung:

    [0019] Der Gitterträger (15) hat einen Untergurt (26), Vertikalstäbe (27), Diagonalstäbe (28) und einen Obergurt (25). An jedem Ende (29.1 bis 29.4) von Obergurt (25) und Untergurt (26) ist je ein Anschluß­kopf (21) angebracht. Der Obergurt (25) ist als nach oben offenes U-Profil ausgebildet, um die Einhängemittel von Gerüstböden unmittelbar einhängen zu können. Eine Halterung mit einem Zapfen für vertikale Gerüststiele kann zusätzlich aufgesetzt sein.

    Bezugszeichenliste:



    [0020] 

    10 Gerüst

    11 Gerüststiel

    12 Horizontalriegel

    14 Arbeitsfläche

    15 Gitterträger

    16 Gerüstfuß

    18 Abstand

    20 Lochscheibe

    21 Anschlußkopf

    22 Keil

    23 Gerüstboden

    24 Einhängeklaue

    25 Obergurt

    26 Untergurt

    27 Vertikalstab

    28 Diagonalstab

    29.1 Ende

    29.2 Ende

    29.3 Ende

    29.4 Ende

    30 Länge von 15

    40 Anschluß-Verbinder

    41 Halterung

    42 Zapfen

    43.1 Seitenwand von 41

    43.2 Seitenwand von 41

    44 horizontaler Steg

    45 Abstand

    46 Höhe von 25

    47 Befestigungsabschnitt

    48 Befestigungsbolzen

    49 Mutter

    50 Abstandsteil

    51 Einteckzapfen

    52 Durchsteckbohrung




    Ansprüche

    1. Gitterträger (15) für Gerüste (10), deren senkrechte Gerüststiele (11) im Rasterabstand (18) horizontale Lochscheiben (20) aufweisen, über welche Anschluß­köpfe (21) steckbar sind, die mittels Keilen (22) sicherbar sind, wobei der Gitterträger (15) einen Obergurt (25), einen Untergurt (26), Vertikal- und Diagonalstäbe (27, 28) und Anschlußmittel für die Verbindung mit den vertikalen Gerüststielen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Obergurt (25) als nach oben offenes U-Profil mit solchen Abmessungen ausgebildet ist, daß dem Rastermaß entsprechende stirnseitig an Gerüstböden(23) vorgesehene Einhängemittel (24) unmittelbar einhängbar sind und daß
    Ober- und Untergurt (25, 26) an jedem Ende je einen zur zugehörigen Lochscheibe (20) passenden Anschlußkopf (21) aufweisen.
     
    2. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschluß-Verbinder (40) vorgesehen ist, welcher eine nach unten offene, U-förmige, auf die Außenmaße (45, 46) des Obergurtes (25) passende, mit Sicherungsmitteln (48, 49) ausgestattete Halterung (41) für einen in Gerüststiele (11) passenden, vertikalen Zapfen (42, 51) aufweist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht