[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten mit einem Tauchanker, im einzelnen mit
den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Ein derartiger Elektromagnet
ist bekannt aus der DE-PS 27 20 877 (=GB 1571769) und dient vorzugsweise zum Steuern
eines hydraulischen Druckregelventils. Die Regeleinrichtung des bekannten, wie auch
des erfindungsgemässen Elektromagneten dient zum selbsttätigen Angleichen der Magnetkraft
an einen Sollwert. Dies soll unabhängig vom Weg, d.h. von der Stellung des Tauchankers
in der Ankerhubstrecke erfolgen. Hierzu wird der Regeleinrichtung ein Meßwert für
die augenblickliche magnetische Induktion zugeführt, wobei die Messung durch das im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannte Geberelement erfolgt. In der Regeleinrichtung
werden der Meßwert und der Sollwert miteinander verglichen; bei Vorhandensein einer
Abweichung zwischen dem gemessenen Wert und dem Sollwert löst die Regeleinrichtung
selbsttätig ein Verändern des Erregerstromes aus, derart, daß sich der Meßwert dem
Sollwert nähert.
[0002] Bei dem bekannten Elektromagneten ist das Geberelement im Arbeitsluftspalt, d. h.
zwischen dem beweglichen Tauchanker und dem feststehenden Polstück angeordnet. Der
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die aktive Fläche des Geberelements (das
vorzugsweise als Hallgenerator ausgebildet ist) vom magnetischen Fluß
senkrecht durchsetzt wird. (Die aktive Fläche des Geberelementes ist die Ebene, in der sich
die Ladungsträger bewegen, und diese Ebene liegt parallel zum Arbeitsluftspalt. Unter
diesen Bedingungen hat die im Arbeitsluftspalt gemessene Induktion eine optimale Korrelation
zur Magnetkraft). Deshalb bietet diese bekannte Anordnung des Geberelements optimale
Voraussetzungen dafür, daß die genannte Regeleinrichtung den oben beschriebenen Zweck
erfüllen kann. Ein Nachteil der bekannten Anordnung des Geberelements besteht jedoch
darin, daß es sich an einer Stelle befindet, wo es mechanisch relativ leicht verletzbar
ist und wo es unter bestimmten Umständen einer aggresiven, aus dem Druckregelventil
eindringenden Flüssigkeit ausgesetzt ist.
[0003] Ein Versuch zur Lösung dieses Problems ist bekannt aus der DE-OS 36 05 216. Dort
ist das Geberelement seitlich außerhalb des von der Magnetspule umhüllten Innenraumes
angeordnet, und zwar im Bereich derjenigen Stirnseite der Magnetspule, von welcher
sich der Tauchanker in das Innere der Magnetspule hinein erstreckt. Das Geberelement
liegt dort in einem Bereich, der gegen den Zutritt von Flüssigkeit abgedichtet ist.
Diese Anordnung des Geberelements hat aber den Nachteil, daß nicht nur der für das
Einstellen der Magnetkraft relevante Nutz-Magnetfluß gemessen wird, sondern auch ein
sogenannter Streufluß, dessen Größe von der augenblicklichen Breite des Arbeitsluftspaltes
abhängig ist. Der genannte Streufluß nimmt mit einer Verringerung des Arbeitsluftspaltes
ab. Tritt nun die Regeleinrichtung in Aktion, so ergibt sich daher eine unerwünschte
Abhängigkeit des magnetischen Flusses (und somit der Magnetkraft) von der Breite des
Arbeitsluftspaltes zwischen Tauchanker und Polstück.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den aus der DE-PS 27 20 877 bekannten
Elektromagneten dahingehend zu verbessern, daß das Geberelement an einem sichereren
Platz untergebracht werden kann als bisher, und zwar ohne Verlust des bisherigen Vorteils,
daß der magnetische Fluß (und hierdurch die Magnetkraft) mit hoher Genauigkeit gemessen
werden kann. Insbesondere soll vermieden werden, daß ein sogenannter Streufluß das
Meßergebnis verfälscht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Ansprüches 1 gelöst.
[0006] Der Anspruch 1 besagt mit anderen Worten, daß ein Ringspalt das Polstück in zwei,
im wesentlichen koaxial ineinander liegende und magnetisch voneinander isolierte Polstückteile
unterteilt. Hierdurch liegt in dem Ringspalt, der nun das Geberelement aufnimmt, eine
ziemlich genau radiale Richtung des magnetischen Flusses vor. Das Geberelement wird
derart in den Ringspalt eingesetzt, daß seine aktive Fläche parallel zum Ringspalt
liegt. Dies hat zur Folge, daß die aktive Fläche des Geberelements wiederum senkrecht
vom magnetischen Fluß durchsetzt wird.
[0007] Außerdem liegt das Geberelement (verglichen mit der DE-OS 36 05 216) nicht mehr im
Bereich desjenigen Endes der Magnetspule, vom welchen sich der Tauchanker in das Innere
der Magnetspule hinein erstreckt. Statt dessen liegt das Geberelement nun mehr im
Bereich des gegenüberliegenden Endes der Magnetspule, also dort, wo sich das feststehende
Polstück in den Innenraum der Magnetspule hinein erstreckt. Alle diese Maßnahmen bewirken,
daß das (vorzugsweise als Hallgenerator ausgebildete) Geberelement ausschließlich
(oder nahezu ausschließlich) vom Nutz-Magnetfluß durchsetzt wird, d.h. von dem durch
den Tauchanker hindurchgehenden Magnetfluß. Das Geberelement ist hierbei zumindest
weitgehend frei von störendem Streufluß. Es ist zugleich - abweichend von DE-PS 27
20 877 - an einer außerordentlich gut geschützten Stelle angeordnet. Die Gefahr einer
Verletzung des Geberelements ist nunmehr nahezu gleich Null. Die erfindungsgemäße
Anordnung hat darüber hinaus auch noch den Vorteil, daß der magnetische Widerstand
des Ringspaltes (der das Geberelement aufnimmt) wegen der ziemlich großen Mantelfläche
bes Ringspaltes verhältnismäßig klein bleibt.
[0008] Außerdem kann man nunmehr das Geberelement gegen Flüssigkeiten, insbesondere gegen
aggresive Flüssigkeiten, schützen. Hierzu wird man den Ringspalt an der dem Tauchanker
zugewandten Stirnseite des Polstücks mit einem nicht-magnetischen Werkstoff verschließen
(Anspruch 2). Dies ist dann besonders wichtig, wenn der erfindungsgemäße Elektromagnet
zum Steuern eines hydraulischen Druckregelventils angewandt wird und somit unmittelbar
an dieses angebaut ist.
[0009] Der Ringspalt kann unterschiedlich geformt sein, z.B. konisch und/oder mit einem
Absatz. Bevorzugt wird jedoch die Zylindermantel-Form (Anspruch 3), um die Fertigung
zu vereinfachen. Die lichte Weite des Ringspaltes kann über die Länge des Elektromagneten
variieren, vorzugsweise macht man sie jedoch konstant.
[0010] Die oben beschriebene Wirkung, nämlich daß am Geberelement der durch den Tauchanker
gehende Fluß gemessen wird, kann noch dadurch verbessert werden, daß man den magnetischen
Widerstand im feststehenden Polstück zu beiden Seiten des Ringspaltes wenigstens angenähert
gleich macht, sofern der Arbeitsluftspalt (d.h. der Abstand zwischen dem Tauchanker
und dem Polstück) den kleinstmöglichen Wert annimmt. Diese Angleichung des magnetischen
Widerstandes in den beiden Bereichen des Polstückes läßt sich in besonders einfacher
Weise dadurch realisieren, daß man im Tauchanker auf der dem feststehenden Polstück
zugewandten Stirnseite eine ringförmige Ausnehmung vorsieht (Anspruch 4). Deren Tiefe
kann durch Versuch oder Berechnung ermittelt werden. Dabei kann man erreichen, daß
die Magnetkraft vollkommen wegunabhängig ist. Oder man kann, falls erwünscht, eine
bestimmte Wegabhängigkeit der Magnetkraft erzielen.
[0011] Die genannte Regeleinrichtung und die dazugehörenden Elektronik-Bauteile werden vorzugsweise
- wie aus der DE-PS 27 20 877 bekannt - zwischen der äußeren Stirnseite des Polstücks
und der zu steuernden Einrichtung (z. B. Druckregelventil) in einem sogenannten Elektronikraum
angeordnet. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Ringspalt - wenigstens dort, wo das
Geberelement angeordnet wird - zum Elektronikraum hin offen ist (Anspruch 5). Dies
erleichtert sehr die Montage des Geberelements und der der dazugehörenden elektrischen
Leitungen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese zeigt einen Längsschnitt durch einen Elektromagneten, der ein Druckregelventil
steuert.
[0013] Das dargestellte elektrisch gesteuerte Druckregelventil dient zum Umsetzen einer
elektrischen Größe, einer Führungsgröße, in eine analoge hydraulische Größe. Es handelt
sich also um einen elektrohydraulischen Signalumsetzer
[0014] Das Gerät umfaßt ein Ventilgehäuse (10) mit einer zentrischen Bohrung (11) für einen
Ventilkolben (12), ferner mit Eingang (13), Ausgang (14), Abfluß (15) und Leckölabfluß
(16).
[0015] Wie symbolisch dargestellt ist, kann an den Eingang (13) die Druckleitung (8) einer
Pumpe (7) angeschlossen werden und an den Ausgang (14) eine Leitung (6), die den geregelten
Druck, d.h. die hydraulische Ausgangsgröße, einem Verbraucher (5) zuführt. Der Ausgang
(14) steht über Bohrungen (17) mit der einen Stirnseite (18) des Kolbens (12) in Leitungsverbindung.
Auf der gegenüberliegenden Stirnseite (19) liegt eine Stellstange (20) an, die das
Stellglied eines insgesamt mit (9) bezeichneten Elektromagneten bildet.
[0016] Dieser umfaßt im wesentlichen ein Magnetgehäuse (21), eine Magnetspule (22), einen
beweglichen Tauchanker (26) und ein feststehendes, zweiteiliges Polstück (23, 43).
Letzteres besteht aus einem äußeren Polstückteil (23) und aus einem inneren Polstückteil
(43). Beide Polstückteile (23 und 43) sind vorzugsweise rotationssymmetrisch geformt
und zueinander sowie zum Tauchanker (26) und zur Magnetspule (22) koaxial angeordnet.
Zwischen den beiden Polstückteilen (23 und 43) befindet sich, als magnetische Isolierung,
ein vorzugsweise zylindermantelförmiger Ringspalt (44), in dem sich ein als Hallgenerator
(ausgebildetes Geberelement (31) befindet. Der Ringspalt ist weitgehend durch ein
magnetisch nicht leitfähiges Material (45) ausgefüllt. Man verwendet hierzu z. B.
Messing, Silberlot oder dergleichen. Mechanisch bilden die beiden Polstückteile (23,
43) somit ein Einheit. Nur im Bereich des Hallgenerators (31) ist der Ringspalt (44)
am (in der Zeichnung) rechten Ende offen.
[0017] Man erkennt ferner einen Anschlußstutzen (24) für eine elektrische Steckverbindung
(25), die zum Zuführen einer elektrischen Führungsgröße und zur Energieversorgung
dient. In den beweglichen Tauchanker (26), ist die genannte Stellstange (20) eingeschraubt.
Am (in der Zeichnung linken) Ende des Magnetgehäuses (21) gleitet der Tauchanker (26)
in einer Buchse (28).
[0018] In dem zwischen Polstück (23, 43) und Ventilgehäuse (10) befindlichen Zwischenraum
("Elektronikraum" 39) ist eine Leiterplatte (30) für eine Regeleinrichtung an das
(Polstück (23, 43) angesetzt. Die Regeleinrichtung dient zum Konstanthalten der Magnetkraft
auf einen Wert, der durch die Führungsgröße (Sollwert) vorgegeben werden kann, wobei
die Magnetkraft (oder "Ankeranzugskraft") unabhängig von der Stellung des Tauchankers
(26) in der Ankerhubstrecke ist. Als Regelgröße (Meßgröße) dient hierbei die magnetische
Induktion, die durch den genannten Hallgenerator (31) gemessen wird. Der im Ringspalt
(44) angeordnete Hallgenerator (31) ist über vier Leitungen, zwei Meßleitungen und
zwei Steuerstromleitungen, mit der Leiterplatte (30) verbunden. Von diesen vier Leitungen
ist nur eine bei (32) angedeutet. Das Einstellen der Ankeranzugskraft erfolgt durch
Verändern des über die Leitung (33) durch die Magnetspule (22) fließenden Erregerstromes.
[0019] Die auf der Leiterplatte (30) angeordneten Elektronikbauteile der Regeleinrichtung
sind in der Zeichnung bei z.B. 34, 35 und 36 angedeutet. Die von der Steckverbindung
(25) zur Leiterplatte (30) führenden Anschlußleitungen sind mit (37) bezeichnet. Die
Magnetspule (22), das Polstück (23, 43) und die Leiterplatte (30) sind in Achsrichtung
durch einen Sicherungsring (38) fixiert. Die Leiterplatte (30) ist eine kreisrunde
Scheibe. Durch deren Zentrum erstreckt sich die Stellstange (20) und eine Hülse (27),
die dichtend in das Polstück-Innenteil (43) hineinragt. Die Hülse (27) ist mit einer
Zwischenscheibe (27a) verbunden, die zwischen Ventilgehäuse (10) und Magnetgehäuse
(21) ruht. Hierdurch sind der Ringspalt (44) und der Elektronikraum (39) gegen den
Ventil-Innenraum abgedichtet. Zusätzlich kann der Elektronikraum (39) mit einer Kunststoffmasse
ausgegossen werden.
[0020] Der Tauchanker (26) hat auf seiner dem Polstück (23, 43) zugewandten Stirnseite einen
Absatz (46) mit der Tiefe (t).
1. Elektromagnet (9) mit einem Tauchanker (26), einer feststehenden, im wesentlichen
ringförmigen Magnetspule (22) und mit den folgenden Merkmalen:
a) ein feststehendes Polstück (23) erstreckt sich von der einen Stirnseite der Magnetspule
(22) in deren Innenraum hinein;
b) der in Achsrichtung bewegliche Tauchanker (26) erstreckt sich von der anderen Stirnseite
der Magnetspule (22) in deren Innenraum hinein;
c) eine zum Einstellen der Ankeranzugskraft dienende Regeleinrichtung umfaßt ein Geberelement
(31), das den magnetischen Fluß (und somit die magnetische Induktion) mißt;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
d) durch das gesamte Polstück (23, 43) erstreckt sich ein zum Elektromagneten (9)
im wesentlichen koaxial angeordneter Ringspalt (44), so daß das Polstück in zwei voneinander
magnetisch isolierte Polstückteile unterteilt ist;
e) das Geberelement (31) ist in dem Ringspalt (44) zwischen den beiden Polstückteilen
(23,43) angeordnet.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (44) an
seinem dem Tauchanker (26) zugewandten Ende durch ein magnetisch nicht leitfähiges
Material (45) verschlossen ist.
3. Elektromagnet nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt
(44) zylindermantelförmig ist.
4. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tauchanker (26) auf seiner dem feststehenden Polstück (23/43) zugewandten Stirnseite
eine ringförmige Ausnehmung (in Form eines Absatzes 46) aufweist, wobei die Tiefe
(t) der Ausnehmung so bemessen ist, daß der magnetische Widerstand im feststehenden
Polstück (23/43) zu beiden Seiten des Ringspaltes (44) wenigstens angenähert gleich
ist, sofern der Arbeitsluftspalt (d.h. der Abstand zwischen dem Tauchanker und dem
Polstück) den kleinstmöglichen Wert annimmt.
5. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die genannte Regeleinrichtung
zwischen der äußeren Stirnseite des Polstücks (23, 43) und der zu steuernden Einrichtung
(10 bis 16) in einem Elektronikraum (39) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringspalt (44) zumindest im Bereich des Geberelements (31), zum Elektronikraum
(39) hin offen ist.