[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenbahn-Schlafwagen mit im Mittelteil des Wagens mehrstöckig
angeordneten Abteilen, die von einem durchgehenden Längsgang zugänglich sind.
[0002] Aus dem Fachbeitrag "Doppelstock-Schlafwagen mit Einbettkabinen" von R. Brinkmann,
ZEV-Glas. Ann. 108 (1984) Nr. 10 Oktober, S. 287, ist ein Schlafwagen mit im Mittelteil
des Wagens zweistöckig angeordneten Abteilen und einem durchgehenden Seitengang bekannt.
Der Höhenunterschied zwischen dem Seitengang und den Abteilen wird durch in die Abteile
eingebaute Treppen überwunden.
[0003] Der Nachteil dieser bekannten Einrichtung liegt darin, dass durch die Anordnung der
Treppen in den Abteilen die Unfallgefahr erhöht, die Innenaufteilung beeinträchtigt
und der beschränkt verfügbare Abteilraum auf Kosten des Komforts vermindert wird.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass der Servicebetrieb des Schlafwagens erschwert
wird, was zusätzliche Personalkosten verursacht.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Schlafwagen mit veränderbarer Abteilgrösse
zu schaffen, bei dem ein höchstmöglicher Komfort für den Reisenden bei einer möglichst
grossen Bettengesamtzahl gewährleistet ist.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass neue Dienstleistungen in Form von freizügiger Verwendbarkeit der Abteile in Sachen
Abteilgrösse ermöglicht werden, dass die Betriebskosten gesenkt werden und dass Reisen
im Schlafwagen durch konkurrenzfähige Fahrpreise attraktiv werden.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aussenansicht des erfindungsgemässen Schlafwagens;
Fig. 2 einen waagrechten Längsschnitt eines Zwischen- und Unterdecks des Schlafwagens
gemäss Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Querschnittsansicht des Schlafwagens gemäss Fig. 1 und
Fig. 4 eine Querschnittsansicht in perspektivischer Darstellung des Schlafwagens gemäss
Fig. 1.
[0007] In den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 ein Unterdeck, mit 2 ein Zwischendeck und mit 3 ein
Oberdeck bezeichnet. Der erfindungsgemässe Schlafwagen ist von einem nicht dargestellten
Steig über Einstiegstüren 4 oder von den benachbarten Eisenbahnwagen über Übergangseinrichtungen
5 erreichbar. Die Einstiegstüren 4 und Übergangseinrichtungen 5 münden in auf Zwischendeck-Niveau
2 liegende Verbindungsgänge 6, die ihrerseits in einen leicht erhöhten Längsgang 7
übergehen. An den Enden des Schlafwagens sind auf dem Zwischendeck 2 sanitäre Einrichtungen
8, Räume für Versorgungseinrichtungen 9 und je ein Zweibettabteil 10.1; 10.2 untergebracht.
Im Mittelteil des Schlafwagens sind auf dem Unterdeck 1 über einen unteren Vorraum
11 zwei Zweibettabteile 10.3; 10.4 und auf dem Oberdeck 3 über einen oberen Vorraum
12 zwei Zweibettabteile 10.5; 10.6 erreichbar. Eine untere Treppe 13 verbindet den
unteren Vorraum 11 mit einem auf Längsgang-Niveau 7 liegenden mittleren Vorraum 14.
Eine obere Treppe 15 führt vom mittleren Vorraum 14 zum oberen Vorraum 12. Der mittlere
Vorraum 14 ist ausserhalb des Längsgangs 7, der untere und der obere Vorraum 11; 12
ist ausserhalb der Abteile 10.3; 10.4; 10.5; 10.6 angeordnet. Der mittlere Vorraum
14 ist gegen den Längsgang 7 mit einer nicht dargestellten Gangtür abgeschlossen.
Jedes Zweibettabteil 10.3; 10.4; 10.5; 10.6 wird durch eine Abteiltür 16 vom Vorraum
11; 12 getrennt. Die Inneneinrichtung eines Zweibettabteils 10.1; 10.2; 10.3; 10.4;
10.5; 10.6 besteht im wesentlichen aus zwei übereinander angeordneten Betten 17, einem
Waschbecken 18 und einer nicht dargestellten Möblierung.
[0008] In einer weiteren Ausführungsvariante kann anstelle der als Zugang vorgesehenen Treppen
13; 15 ein Aufzug angeordnet werden, der vom Längsgang 7 auf Unterdeck-Niveau oder
auf Oberdeck-Niveau führt.
[0009] Gemäss Fig. 2 kann jede Abteiltür 16 in das Zweibettabteil 10.3; 10.4; 10.5; 10.6
oder in den Vorraum 11; 12 geschwenkt werden. Anstelle der als Schwenktür ausgebildeten
Abteiltür 16 könnte auch eine Schiebetür angebracht werden. Die Abteiltüren 16 sind
so bemessen, dass die in den Vorraum 11; 12 geschwenkten Abteiltüren 16 die Treppen
13; 15 vom Vorraum 11; 12 trennen und zwei benachbarte Zweibettabteile 10.3; 10.4;
10.5; 10.6 über den Vorraum 11; 12 verbinden, wodurch ein Vierbettabteil entsteht.
Je zwei durch die Treppen 13; 15 verbundene Vierbettabteile sind bei geöffneten Abteiltüren
16 und bei geschlossener Gangtür auch als Achtbettabteil verwendbar.
1. Eisenbahn-Schlafwagen mit im Mittelteil des Wagens mehrstöckig angeordneten Abteilen
(10.3; 10.4; 10.5; 10.6), die von einem durchgehenden Längsgang (7) zugänglich sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Abteile (10.3; 10.4; 10.5; 10.6) einen gemeinsamen Zugang aufweisen
und dass Mittel zur Umwandlung von mindestens zwei Abteilen (10.3; 10.4; 10.5; 10.6)
in ein Abteil vorgesehen sind.
2. Schlafwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zugang eine Treppe (13; 15) vorgesehen ist.
3. Schlafwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zugang ein Aufzug vorgesehen ist.
4. Schlafwagen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf Längsgang-Niveau ein mittlerer Vorraum (14), auf Unterdeck-Niveau ein unterer
Vorraum (11) und auf Oberdeck-Niveau ein oberer Vorraum (12) vorgesehen ist, wobei
die Vorräume (11; 12; 14) durch die Treppe (13; 15) verbunden sind.
5. Schlafwagen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf Unterdeck-Niveau ein unterer Vorraum (11) und auf Oberdeck-Niveau ein oberer
Vorraum (12) vorgesehen ist, wobei die Vorräume (11; 12) durch den Aufzug verbunden
sind.
6. Schlafwagen nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mittlere Vorraum (14) ausserhalb des Längsgangs (7), der untere Vorraum (11)
und der obere Vorraum (12) ausserhalb der Abteile (10.3; 10.4; 10.5; 10.6) angeordnet
sind.
7. Schlafwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Abteiltüren (16) vorgesehen sind, mit denen entweder die Abteile (10.3; 10.4;
10.5; 10.6) gegen den Vorraum (11; 12) oder der Vorraum (11; 12) gegen den gemeinsamen
Zugang abschliessbar sind.
8. Schlafwagen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorraum (11; 12) bei Abschluss des gemeinsamen Zugangs einen Durchgang zwischen
zwei benachbarten Abteilen (10.3; 10.4; 10.5; 10.6) bildet.
9. Schlafwagen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abteiltüren (16) als Schwenktüren ausgebildet sind.
10. Schlafwagen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abteiltüren (16) als Schiebetüren ausgebildet sind.