(19) |
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(11) |
EP 0 251 024 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.09.1990 Patentblatt 1990/36 |
(22) |
Anmeldetag: 16.06.1987 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B21D 24/14 |
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(54) |
Ziehwerkzeug
Drawing tool
Outil d'étirage
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI NL |
(30) |
Priorität: |
21.06.1986 DE 3620876
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.01.1988 Patentblatt 1988/01 |
(73) |
Patentinhaber: Hehl, Karl |
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72290 Lossburg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Reitter, Erhard
D-7519 Sulzfeld (DE)
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(74) |
Vertreter: Mayer, Friedrich E. et al |
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Mayer Frank Reinhardt
Westliche 24 D-75172 Pforzheim D-75172 Pforzheim (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 333 687 US-A- 2 609 775
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DE-A- 3 424 262
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ziehwerkzeug zum Umformen einer Platine in einem
Ziehvorgang, beispielsweise zu einem topförmigen Ziehteil, mit einem den Arbeitskolben
wenigstens eines Arbeitszylinders umschließenden Blechhalter mit zumindest einem gegenläufig
zum Blechhalter bewegbaren Ziehstempel, sowie mit einem antreibbaren, auf der Hydraulikmittelfüllung
eines Beaufschlagungsraumes mittelbar abstützbaren Ziehring, durch dessen Ziehbewegung
Hydraulikmittel aus einem Beaufschlagungsraum verdrängt wird, das den Arbeitskolben
für eine gegenläufige Arbeitsrichtung beaufschlagt, wobei der Arbeitskolben eine zentrale
Mittelausnehmung aufweist, in welche sich koaxial zum Arbeitszylinder von einer Grundplatte
aus ein Fortsatz mit Kopf hinein erstreckt und eine vordere Fläche des Arbeitskolbens
durch ein den Fortsatz konzentrisch umschließendes Ringteil gebildet ist, welche vordere
Fläche aus einem vom Ringteil und vom Kopf begrenzten Beaufschlagungsraum aus beaufschlagbar
ist und wobei eine rückseitige Fläche des Arbeitskolbens aus einem Beaufschlagungsraum
beaufschlagbar ist, der einerseits vom Kopf und andererseits vom Kolbenboden des Arbeitszylinders
begrenzt ist.
[0002] In der DE-A 3 424 262 (Ausführungsbeispiel der Fig. 3, 4) ist ein Ziehwerkzeug dieser
Art beschrieben, das ein aus mehreren mit Druckmedium beaufschlagten Druckzylindern
und in diesen axial bewegbar geführten Kolben bestehendes Ziehkissen zum Abstützen
eines Blechhalters und ein weiteres, einen in Ziehrichtung bewegbar geführten Ziehstempel
aufnehmendes Ziehkissen besitzt, das wenigstens einen mit den Druckzylindern des der
Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens über Strömungswege verbundenen und mit
beim Ziehvorgang aus diesen Druckzylindern verdrängtem Druckmedium beaufschlagbaren
Druckzylinder mit einem in diesem aufgenommenen Kolben besitzt.
[0003] Es handelt sich bei dem vorbekannten Ziehwerkzeug somit darum, daß einem den bewegbaren
Ziehstempel abstützenden Druckzylinder mehrere weitere Druckzylinder zugeordnet sind,
auf denen sich der den Ziehstempel umschließende Blechhalter abstützt. Kennzeichnend
ist dabei, daß beim Niedergehen eines beispielsweise von einem Pressenstößel betätigten
Ziehringes aus den Druckzylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens
abströmendes Druckmedium über geeignete Strömungswege in den Druckzylinder des weiteren
Ziehkissens, auf dem der vertikal bewegbare Ziehstempel aufgenommen ist, überströmt
und einen in diesem Druckzylinder geführten Kolben beaufschlagt, der seinerseits beim
Ziehvorgang den Ziehstempel entgegen der Bewegungsrichtung des Ziehringes und dementsprechend
des Blechhalters in Ziehrichtung antreibt. Diese Einrichtung ermöglicht somit die
Ausführung komplizierter Gegenzüge zu dem vom niedergehenden Ziehring vermittelten
Zug, desgleichen aber auch die Auflösung der angestrebten Ziehtiefe in je einen vom
niedergehenden Ziehring und einen vom hochfahrenden Ziehstempel bewirkten Teilzug
(vergl. hierzu auch die US-A 2 609 775).
[0004] Neben diese ziehtechnischen Möglichkeiten besteht ein besonderer Vorteil bei der
vorbekannten Einrichtung aber auch in der Nutzung der Druckenergie des beim Niedergehen
des Ziehringes und des damit verbundenen Niedergehens des Blechhalters aus den der
Blechhalterabstützung dienenden Druckzylindern verdrängten Druckmediums zum Antrieb
des der Bewegung des Ziehringes entgegengesetzt betätigten Ziehstempels. Zudem kann
das bekannte Ziehwerkzeug nach dem Ziehvorgang auf einfache Weise dadurch in seine
Ausgangslage zurückgeführt werden, daß der Arbeitskolben entgegen der Ziehrichtung
mit Hydraulikmittel beaufschlagt wird.
[0005] Demgemäß besteht die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe in der Schaffung eines
Ziehwerkzeuges, das mit dem gattungsgemäßen Ziehwerkzeug realisierbare Ziehtechnologie
ermöglicht, aber sich durch einen wesentlich einfacheren und kostengünstigeren Aufbau
sowie durch eine außerordentliche kompakte Bauweise auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0007] Im Vergleich zu bekannten Ziehwerkzeugen, bei denen der von einer externen Kraft
(z.B. einer Presse) angetriebene Ziehring über den Blechhalter und einen Ringkolben
Hydraulikmittel verdrängt, das den Ziehkolben gegenläufig antreibt (US-A 2 609 775),
weist die erfindungsgemäße Lösung wesentliche Vorteile auf.
[0008] Zum einen kann der auf den Ziehring einwirkende externe Kraftvektor in einen gegenläufigen,
als Ziehkraft dienenden wesentlich größeren Kraftvektor umgewandelt werden. Je nach
den ziehtechnischen Erfordernissen kann der externe Kraftvektor in einen gegenläufigen
Kraftvektor gleicher Größe umgewandelt werden, der jedoch auf eine kleineren Ziehkolben
einwirken kann. Die genannten Möglichkeiten resultieren daraus, daß das vom Ringkolben
verdrängte Hydraulikmittel über einen Beaufschlagungsfläche auf den Arbeitskolben
einwirken kann, die größer ist als der Querschnitt des Arbeitskolbens. Dieser Sachverhalt
ergibt sich daraus, daß der Kopf des Fortsatzes die aus dem rückseitigen Beaufschlagungsraum
des Arbeitskolbens beaufschlagbare rückseitige Kolbenfläche radial übergreift. Demzufolge
setzt sich die gesamte Beaufschlagungsfläche des Arbeitskolbens aus dessen rückseitiger
Beaufschlagungsfläche und der Stirnfläche des Kopfes zusammen.
[0009] Darüber hinaus verwirklicht die erfindungsgemäße Lösung ohne Beeinträchtigung des
raumsparenden Aufbaues des Ziehwerkzeuges eine weitgehende konstruktive Trennung zwischen
der Hydraulikeinheit des Ziehwerkzeuges einerseits und dem Ziehring, dem Blechhalter
und dem Ziehstempel andererseits, indem die letztgenannten Bauteile verhältnismäßig
leicht auswechselbar sind. Somit können je nach den spezifischen Zieherfordernissen
an unterschiedlichen Ziehteilen unterschiedlich gestaltete bzw. profilierte Ziehringe,
Blechhalter und/oder Ziehstempel eingesetzt werden, was bei den bekannten Anordnungen
nicht möglich ist. Dadurch ist eine rationellere, kostensparende Serienfertigung auf
der Grundlage des Baukastenprinzips möglich.
[0010] Bei einer Ausbilduhg entsprechend Patentanspruch 2 ergibt sich eine gute hydraulische
Ausgangsbasis für steuerungstechnische Eingriffe zur Veränderung des Verhältnisses
zwischen der Blechhaltekraft und der Ziehkraft nach der einen oder anderen Richtung.
In diesem Zusammenhang kann z.B. auf die die Blechhaltekraft beeinflussende gesteuerte
Beaufschlagung der vorderen Fläche des Arbeitskolbens dank einer gedrosselten Ableitung
des Hydraulikmittels aus dem diesbezüglichen Beaufschlagungsraum verwiesen werden.
[0011] Bei einer weiteren Ausgestaltung entsprechend den Patentansprüchen 3, 4, 6 und 7
können auch größere Ziehteile, z.B. Doppelbeckenspülen hergestellt werden.
[0012] Anhand der beigefügten Zeichnung sollen nachstehend zwei Ausführungsformen des Ziehwerkzeuges
erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 Den Arbeitszylinder des Ziehwerkzeuges mit zwei koaxial zueinander angeordneten
und gegenläufig betätigbaren Kolben in zwei verschiedene Betriebsstellungen veranschaulichenden
Halbschnittansichten,
Fig. 2 das Ziehwerkzeug in zwei verschiedene Betriebsstellungen veranschaulichenden
Halbschnittansichten,
Fig. 3 in einer Ansicht wie in Fig. 2 eine Variante des Ziehwekzeuges zum Ziehen einer
Doppelbeckenspüle mit zwei im Abstand voneinander achsparallel angeordneten, zu einem
Zylinderblock zusammengefaßten Arbeitszylindern und
Fig. 4 das Ziehwerkzeug nach Fig. 3 in einer Teilweisen Schnittansicht entsprechend
der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.
[0013] Der in Fig. 1 für sich allein gezeigte Arbeitszylinder 11 umfaßt eine Grundplatte
12 und eine auf dieser aufgenommene Zylinderhülse 13, in der in koaxialer Anordnung
zueinander ein zentraler Arbeitskolben 14 und ein diesen umschließender Ringkolben
15 gegenläufig axial bewegbar aufgenommen sind. Der Ringkolben 15 ist mittels in Ringnuten
der Zylinderhülse 13 angeordneter O-Ringdichtungen 16 und der zentrale Arbeitskolben
14 gegenüber dem Ringkolben durch in Ringnuten des Ringkolbens aufgenommene O-Ringdichtungen
17 abgedichtet.
[0014] Von der zu der Grundplatte 12 hinweisenden Seite erstreckt sich in den zentralen
Arbeitskolben 14 eine zylindrische Mittelausnehmung 18 hinein, die auf der von der
Grundplatte entfernten Seite von einem Kolbenboden 19 abgeschlossen ist. In die zylindrische
Mittelausnehmung des Arbeitskolbens greift ein kolbenförmig ausgebildeter Kopf 20
eines zylindrischen Fortsatzes 21 ein, der sich koaxial zum Arbeitskolben von der
Grundplatte des Arbeitszylinders forterstreckt und einen kleineren Durchmesser als
der in die Mittelausnehmung 18 des Arbeitskolbens eingreifende Kopf 20 aufweist. Abgedichtet
ist der Kopf 20 dieses zylindrischen Fortsatzes 21 gegenüber den die zylindrische
Mittelausnehmung begrenzenden Wandungen durch in Ringnuten des Kopfs aufgenommene
O-Ringdichtungen 22.
[0015] Die der Grundplatte 12 zugewandte Offenseite der zylindrischen Mittelausnehmung 18
des Arbeitskolbens 14 ist durch ein mittels eines Gewindes 24 eingeschraubten Ringteil
25 abgeschlossen, das seinerseits den zylindrischen Fortsatz 21 konzentrische umschließt
und gegenüber diesem mittels in Ringnuten eingelassener O-Ringdichtungen 26 strömungsmitteldicht
abgedichtet ist. Zwischen dem Ringteil 25 und dem kolbenartigen ausgebildeten Kopf
20 des Fortsatzes 21 ist eine ringförmige Beaufschlagungskammer 28 gebildet, die über
einen sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden Kanal
29, 30 mit Strömungsdruckmittel beaufschlagbar ist.
[0016] Der Beaufschlagungsraum 32 zwischen der Rückseite des Arbeitskolbens 14 und der Grundplatte
12 ist mit dem Raum 34 zwischen dem Kolbenboden 19 des Arbeitskolbens und der von
der Grundplatte entfernten Seite des Kopfs 20 des Fortsatzes über einen Strömungskanal
35 verbunden, der sich durch den Arbeitskolben hindurch erstreckt.
[0017] Bestimmungsgemäß sind der zentrale Arbeitskolben 14 und der diesen konzentrisch umschließende
Ringkolben 15 im Arbeitszylinder 11 gegenläufig axial beweglich. Demgemäß besitzt
der Arbeitszylinder 11 eine Hydraulikmittelfüllung, die rückseitig auf den Ringkolben
15 wirkt und sowohl die der Grundplatte 12 zugewandte Rückseite des zentralen Arbeitskolbens
14 als auch die dem Kopf 20 des zylindrischen Fortsatzes 21 gegenüberliegende Seite
des Kolbenbodens 19 beaufschlagt. Die rückseitigen Beaufschlagungsflächen des Arbeitskolbens
14 sind bei dem veranschaulichten Hydraulikelement 10 flächengleich mit der Rückseite
des Ringkolbens 15. Wenn der Strömungskanal 35 z.B. durch einen Stopfen geschlossen
ist, entspricht die Kraft (Umformkraft), die auf den Arbeitskolben 14 einwirkt, der
Blechhaltekraft, mit welcher der Ringkolben axial bewegt wird. Im Hinblick auf das
zu verformende Material oder auf eine spezifische Ziehform kann es notwendig sein,
die Umformkraft größer oder kleiner zu machen als die Blechhaltekraft. Wesentlich
größer ist z.B. die Umformkraft, wenn bei offenem Strömungskanal 35 zusätzlich der
Kolbenboden 19 aus dem Raum 34 heraus beaufschlagt wird. Die Anordnung ist so getroffen,
daß der Arbeitskolben 14 in seiner durch Auflaufen des in die zylindrische Mittelausnehmung
18 eingeschraubten Ringteils 15 auf einen Anschlag 36 des zylindrischen Fortsatzes
begrenzten Endlage steht, wenn der Ringkolben 15 sich in seiner vollständig eingezogenen
Lage befindet und mit seiner Rückseite auf der den Arbeitszylinder abschließenden
Grundplatte 12 aufsteht. Dies zeigt die rechte Hälfte von Fig. 1. Umgekehrt steht
der Arbeitskolben 14 mit seiner Rückseite auf der Grundplatte 12 auf, wenn der Ringkolben
15 sich in seiner maximalen Ausschubstellung befindet, in der ein ringförmiger Anschlag
37 des Ringkolbens auf eine als Anschlag 38 wirkende Ringschulter der Zylinderhülse
13 aufgelaufen ist.
[0018] Eine Axialverschiebung des Ringkolbens 15 aus seiner vollen Ausschublage in Richtung
auf die Grundplatte 12 des Arbeitszylinders führt mithin infolge Verdrängung des die
Rückseite des Ringkolbens beaufschlagenden Hydraulikmittels zu einer entsprechenden
Beaufschlagung der Rückseite des Arbeitskolbesn 14 und des Kolbenbodens 19 und mithin
zu einer Verschiebung des Arbeitskolbens in eine von der Grundplatte entfernte Lage.
Rückgestellt werden kann der Arbeitskolben 14 aus der von der Grundplatte 12 des Arbeitszylinders
entfernten Lage durch Beaufschlagung der zu dem Kopf 20 des zylindrischen Fortsatzes
21 hinweisenden vorderen Fläche 39 des Ringteils 25 mit Strömungsdruckmittel über
die sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden Strömungkanäle
29, 30.
[0019] Fig. 2 zeigt das Ziehwerkzeug 40 mit dem Arbeitszylinder gemäß Fig. 1 zum Herstellen
topfartiger Ziehteile 41. Bei diesem Ziehwerkzeug ist auf dem zentralen Arbeitskolben
14 ein Ziehstempel 42 fest aufgenommen, der von einem sich auf dem den Arbeitskolben
konzentrisch umschließenden Ringkolben 15 abstützenden Blechhalter 43 umschlossen
ist. Dieser Blechhalter besitzt einen sich in Richtung auf die Grundplatte 12 des
Arbeitzylinders forterstreckenden und die Zylinderhülse 13 umschließenden Führungsabschnitt
44.
[0020] In der linken Halbschnittansicht von Fig. 2 stehen der Blechhalter 43 und der Ziehstempel
42 in einer den Beginn eines Ziehvorganges kennzeichnenden Ausgangslage, in der eine
Platine 45 auf dem Blechhalter aufgenommen ist. In dieser Betriebsstellung befindet
sich der den Blechhalter 43 abstützende Ringkolben 15 in seiner maximalen Ausschublage,
während der den Ziehstempel 42 aufnehmende Arbeitskolben 14 in seiner zurückgezogenen
Lage steht. Wenn nun der Ziehring 46 eines in der rechten Halbschnittansicht von Fig.
2 veranschaulichten Werkzeugoberteils 47 auf den Blechhalter 43 niedergeht, beginnt
der Ziehvorgang in der Weise, daß unter gleichzeitiger Einspannung der Platine 45
zwischen dem Ziehring 46 und dem Blechhalter 43 der Blechhalter und damit der letzteren
abstützende Ringkolben 15 in Richtung auf die Grundplatte 12 des Arbeitszylinders
verfahren werden, was dazu führt, daß der den Ziehstempel 42 aufnehmende Arbeitskolben
14 durch das vom niedergehenden Ringkolben 15 verdrängte Strömungsdruckmittel beaufschlagt
und mithin entgegen der Bewegung des Ringkolbens angetrieben wird. Demgemäß erfährt
der Ziehstempel 42 entgegen der Bewegungsrichtung des Blechhalters 43 eine Antriebsbewegung,
so daß der Ziehvorgang in einen vom Blechhalter ausgeführten Teilhub und einen entgegengerichteten
Teilhub des Ziehstempels aufgelöst ist.
[0021] Die rechte Halbschnittansicht von Fig. 2 veranschaulicht die Betriebsstellung am
Ende des Ziehvorganges, in der das topfartige Tiefziehteil 41 ausgebildet und ein
umlaufender Randflansch des Ziehteils noch zwischen dem Ziehring 46 und dem Blechhalter
43 aufgenommen ist. In dieser Betriebsstellung steht der den Blechhalter 43 abstützende
Ringkolben 15 auf der Grundplatte 12 des Arbeitszylinders auf, während der den Ziehstempel
42 aufnehmende Arbeitskolben 14 sich in der durch den Anschlag 36 des zylindrischen
Fortsatzes 21 begrenzten maximalen Ausschublage befindet. Die Antriebsbewegung des
Arbeitskolbens 14 wird dabei durch gleichzeitige Beaufschlagung der der Grundplatte
zugewandten Rückseite des Arbeitskolbens und des Kolbenbodens 19 über den sich durch
den Arbeitskolben hindurcherstreckenden Überströmkanal 35 bewirkt. Eine Rückstellung
des Ziehwerkzeugs in seine Ausgangslage erfolgt bei gleichzeitigem Hochfahren des
Werkzeugoberteils 47, indem die von der Grundplatte 12 des Arbeitszylinders entfernten
Seite des in die zentrale Mittelausnehmung 18 eingeschraubten Ringteils 25 über die
sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden Strömungskanäle
29, 30 mit Strömungsdruckmittel beaufschlagt wird. Dies kann dadurch bewirkt werden,
daß der beim Ziehvorgang erforderliche Abfluß des hydraulischen Mediums aus der Beaufschlagungskammer
28 mittels eines Drosselventils mehr oder weniger gebremst wird.
[0022] Bei dem in der Fig. 3 und 4 veranschaulichten Werkzeug 50 handelt es sich um ein
Ziehwerkzeug zum Herstellen von Doppelbeckenspülen. Demgemäß sind im Abstand voneinander
zwei Arbeitszylinder 51, 52 achsparallel zueinander angeordnet und in einem auf einer
Grundplatte 53 aufgenommenen Zylinderblock 54 zusammengefaßt. In jedem dieser Arbeitszylinder
ist in der oben in Verbindung mit Fig. 1 erläuterten Weise ein innerer Arbeitskolben
55, 56 und ein gegenläufig dazu bewegbarer Ringkolben 57, 58 aufgenommen. Die Ringkolben
der beiden Arbeitszylinder stützen eine Druckverteilungsplatte 60 ab, die einen den
Zylinderblock 54 umgreifenden Führungsabschnitt 61 besitzt und auf der oberseitig
der Blechhalter 62 aufgenommen ist. Durch Ausnehmungen in der Druckverteilungsplatte
60 erstrecken sich die zentralen Arbeitskolben 55, 56 der Arbeitszylinder hindurch,
auf denen die den Beckenformen entsprechenden Ziehstempel 63, 64 aufgenommen sind.
[0023] In der linken Halbschnittansicht von Fig. 3 ist das Werkzeug in seiner Ausgangslage
gezeigt, in der Ziehstempel und Blechhalter in einer Ebene stehen. Die den Blechhalter
62 über die Druckverteilungsplatte 60 abstützenden Ringkolben 57, 58 stehen in dieser
Betriebsstellung in ihrer maximalen Ausschublage, während die Arbeitskolben 55, 56
auf denen die Ziehstempel 63, 64 aufgenommen sind, in ihren unteren Endstellungen
stehen. Wenn dann durch Niedergehen eines Ziehringes 65, wie in der rechten Halbschnittansicht
von Fig. 3 veranschaulicht, der Blechhalter 62 abgesenkt wird, verdrängen die den
Blechhalter abstützenden Ringkolben 57, 58 Strömungsdruckmittel in den Arbeitszylindem,
das dann zu einer entsprechenden rückseitigen Beaufschlagung der zentralen Arbeitskolben
55, 56 und damit zum Antrieb der auf den Arbeitszylindern aufgenommenen Ziehstempel
63, 64 entgegen der Bewegungsrichtung des Blechhalters führt.
1. Ziehwerkzeug zum Umformen einer Platine (45) in einem Ziehvorgang, beispielsweise
zu einem topfförmigen Ziehteil, mit einem den Arbeitskolben (14; 55, 56) wenigstens
eines Arbeitszylinders (11; 51, 52) umschließenden Blechhalter (43; 62), mit zumindest
einem gegenläufig zum Blechhalter (43; 62) bewegbaren Ziehstempel (42; 63, 64), sowie
mit einem antreibbaren, auf der Hydraulikmittelfüllung eines Beaufschlagungsraumes
(32) mittelbar abstützbaren Ziehring (46; 65), durch dessen Ziehbewegung Hydraulikmittel
aus einem Beaufschlagungsraum (32) verdrängt wird, das den Arbeitskolben (14; 55,
56) für eine gegenläufige Arbeitsrichtung beaufschlagt, wobei der Arbeitskolben (14;
55, 56) eine zentrale Mittelausnehmung (18) aufweist, in welche sich koaxial zum Arbeitszylinder
(11) von einer Grundplatte (12) aus ein Fortsatz (21) mit Kopf (20) hinein erstreckt
und eine vordere Fläche (39) des Arbeitskolbens (14; 55, 56) durch ein den Fortsatz
(21) konzentrisch umschließendes Ringteil (25) gebildet ist, welche vordere Fläche
(39) aus einem vom Ringteil (25) und vom Kopf (20) begrenzten Beaufschlagungsraum
(28) aus beaufschlagbar ist und wobei eine rückseitige Fläche des Arbeitskolbens aus
einem Beaufschlagungsraum (34) beaufschlagbar ist, der einerseits vom Kopf (20) und
andererseits vom Kolbenboden (19) des Arbeitszylinders (14) begrenzt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (14) in Arbeitsrichtung aus einem weiteren rückseitigen
Beaufschlagungsraum (32) beaufschlagbar ist, der mit dem Beaufschlagungsraum (34)
über eine schließbare Verbindungsleitung (35) in Verbindung steht und daß der Arbeitskolben
(14; 55, 56) von einem den gesonderten Blechhalter (43; 62) abstützenden Ringkolben
(15; 57, 58) umschlossen ist, der rückseitig an einer Hydraulikmittelfüllung abgestützt
und an einem Teil (Zylinderhülse 13; Zylinderblock 54) des Arbeitszylinders geführt
ist.
2. Ziehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte in Arbeitsrichtung
mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbare Fläche des Arbeitskolbens (14) etwa gleich
der rückseitigen Beaufschlagungsfläche des koaxial zum Arbeitskolben im Arbeitszylinder
(11; 51, 52) aufgenommenen Ringzylinders (15) ist.
3. Ziehwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei
Arbeitszylinder (51, 52) mit je einem Arbeitskolben (55, 56) und einem dazu koaxialen
Ringkolben (57, 58) achsparallel zueinander angeordnet sind.
4. Ziehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die achsparallel zueinander
angeordneten Arbeitszylinder (51, 52) in einem Zylinderblock (54) aufgenommen sind.
5. Ziehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
auf dem Ringkolben (15; 57, 58) aufgenommene Blechhalter (43, 62) einen Führungsabschnitt
(44, 61) aufweist, der den Arbeitszylinder (11) bzw. einen letzteren aufnehmenden
Zylinderblock (54) umgreift.
6. Ziehwerkzeug nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechhalter
(62) sich auf den Ringkolben (57, 58) von zwei achsparallel im Abstand voneinander
angeordneten Arbeitszylindern (51, 52) abstützt, auf deren gegenläufig zu den Ringkolben
betätigbaren Arbeitskolben (55, 56) je ein Ziehstempel (63, 64) angeordnet ist.
7. Ziehwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechhalter (62)
auf einer an den Arbeitszylindern bzw. einem letztere aufnehmenden Zylinderblock (54)
geführten und sich auf den Ringkolben (57, 58) abstützenden Druckverteilungsplatte
(60) aufgenommen ist, durch die sich die Arbeitskolben (55, 56) hindurch erstrecken.
1. Outil d'emboutissage pour déformer un flan (45) dans une opération d'emboutissage,
par exemple en une pièce emboutie en forme de cuvette, comprenant un serre-flan (43;
62) qui entoure le piston de travail (14; 55, 56) d'au moins un cylindre de travail
(11; 51, 52), comprenant au moins un poinçon d'emboutissage (42; 63, 64) pouvant être
déplacé en sens opposé par rapport au serre-flan (43; 62), ainsi qu'une matrice d'emboutissage
(46; 65) qui peut être entraînée, qui peut être appuyée directement sur le remplissage
de fluide hydraulique d'une chambre d'actionnement (32), et dont le déplacement d'emboutissage
pousse hors d'une chambre d'actionnement (32) du fluide hydraulique qui agit sur le
piston de travail (14; 55, 56) pour une direction de travail opposée, cependant que
le piston de travail (14; 55, 56) présente un évidement central (18) dans lequel s'étend
coaxialement au cylindre de travail (11), depuis une plague de base (12), un prolongement
(21) muni d'une tête (20), et qu'une surface antérieure (39) du piston de travail
(14; 55, 56) est formée par une pièce annulaire (25) qui entoure de manière concentrique
le prolongement (21), cette surface antérieure (39) pouvant être actionnée depuis
une chambre d'actionnement (28) délimitée par la pièce annulaire (25) et par la tête
(20), et qu'une surface postérieure du piston de travail peut être actionnée à partir
d'une chambre d'actionnement (34) qui est délimitée par la tête (20), d'une part,
et, d'autre part, par le fond (19) du piston de travail (14), caractérisé par le fait
que le piston de travail (14) peut être actionné dans la direction de travail depuis
une autre chambre d'actionnement située du côté postérieur (32) qui communique avec
la chambre d'actionnement (34) par l'intermédiaire d'un conduit de liaison (35) pouvant
être fermé, et par le fait que le piston de travail (14; 55, 56) est entouré par un
piston annulaire (15; 57, 58) qui appuie le serre-flan séparé (43; 62), qui s'appuie
du côté postérieur sur un remplissage de fluide hydraulique et qui est guidé sur une
partie (manchon cylindrique 13; bloc-cylindre 54) du cylindre de travail.
2. Outil d'emboutissage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que l'ensemble
de la surface du piston de travail (14) sur laquelle la pression du fluide d'écoulement
peut agir dans la direction de travail est à peu près égal à la surface postérieure
d'actionnement du cylindre annulaire (15) qui est logé dans le cylindre de travail
(11; 51, 52) de manière coaxiale par rapport au piston de travail.
3. Outil d'emboutissage selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait qu'au
moins deux cylindres de travail (51, 52) comprenant chacun un piston de travail (55,
56) et un piston annulaire (57, 58) coaxial par rapport à lui sont disposés avec leurs
axes parallèles entre eux.
4. Outil d'emboutissage selon la revendication 3, caractérisé par le fait que les
cylindres de travail (51, 52) disposés avec leurs axes parallèles entre eux sont logés
dans un bloc-cylindre (54).
5. Outil d'emboutissage selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait
que le serre-flan (43; 62) reçu sur le piston annulaire (15; 57, 58) comporte une
section de guidage (44; 61) qui enserre le cylindre de travail (11) ou, respectivement
un bloc-cylindre (54) qui reçoit ce dernier.
6. Outil d'emboutissage selon la revendication 3, 4 ou 5, caractérisé par le fait
que le serre-flan (62) s'appuie sur les pistons annulaires (57, 58) de deux cylindres
de travail (51, 52) qui sont disposés à axes parallèles et à distance l'un de l'autre,
un poinçon d'emboutissage (63, 64) étant disposé à chaque fois sur leurs pistons de
travail (55, 56) qui peuvent être actionnés en sens contraire des pistons annulaires.
7. Outil d'emboutissage selon la revendication 6, caractérisé par le fait que le serre-flan
(62) est reçu sur une plaque de répartition de la pression (60) qui est guidée sur
les cylindres de travail ou, respectivement, sur un bloc-cylindre (54) qui reçoit
ces derniers, qui s'appuie sur les pistons annulaires (57, 58) et à travers laquelle
s'étendent les pistons de travail (55, 56).
1. Drawing tool for the deformation of a blank (45) in a drawing process, for example
to a pot-shaped drawn section, including a blank holder (43, 62), embracing the working
piston (14; 55, 56) of at least one working cylinder (11; 51, 52), including at least
one drawing die (42;-63, 64), movable contra-directionally to the blank holder (43;
62), as well as a driven drawing ring (46; 65), supported directly on the hydraulics
charge of a pressure chamber (32), the draw-movement of which displaces hydraulics
medium from a pressure chamber (32) which loads the working piston (14; 55, 56) for
a contra-flow working direction, whereby the working piston (14; 55, 56) has a central
middle recess (18) into which extends coaxially to the working cylinder (11) from
a base plate (12) an extension (21) including head (20), and a front surface (29)
of the working piston (14; 55, 56) is formed by an angular member (25), which concentrically
embraces the extension (21), which front surface (39) is loaded from a pressure chamber
(28), defined by an annular member (25) and the head (20), and whereby a rearside
surface of the working piston is loaded from a pressure chamber (34), defined on the
one side by the head (20) and on the other side by the piston head (19) of the working
cylinder (14), characterised in that the working piston (14) is loaded in the working
direction from a further rearside pressure chamber (32) which is linked with the pressure
chamber (34) via a closable connecting pipe (35), and that the working piston (14;
55, 56) is embraced by an annular piston (15; 57, 58), supporting the separate blank
holder (43; 62), which is at the rear side supported against a hydraulics-medium charge
and guided on a section (cylinder casing 13; cylinder block 54) of the working cylinder.
2. Drawing tool according to claim 1, characterised in that entire surface of the
working piston (14), loadable in the working direction by hydraulics- medium pressure,
is virtually equal the rearside loading surface of the annular cylinder (15), arranged
coaxially relative to the working piston in the working cylinder (11; 51, 52).
3. Drawing tool according to claim 1 or 2, characterised in that at least two working
cylinders (51, 52) with each one working piston (55, 56) and a thereto coaxial annular
piston (57, 58) are arranged axisparallel relative to one another.
4. Drawing tool according to claim 3, characterised in that the working cylinders
(51, 52), which are arranged axisparallel relative to one another, are incorporated
in a cylinder block (54).
5. Drawing tool according to one of the claims 1 to 4, characterised in that the blank
holder (43, 62), arranged on the annular piston (15; 57, 58), has a guide section
(44, 61) which embraces the working cylinder (11) or a cylinder block (54) accommodating
the latter respectively.
6. Drawing tool according to claims 3, 4 or 5, characterised in that the blank holder
(62) is supported on the annular pistons (57, 58) by two working cylinders (51, 52),
arranged axisparallel at a distance from one another, the working pistons (55, 56),
which are operated in contraflow to the annular piston, each being associated with
a drawing die (63, 64).
7. Drawing tool according to claim 6, characterised in that the blank holder (62)
is positioned on a pressure-distribution plate (60), which is guided on the working
cylinder respectively on a cylinder block (54) arranging the working cylinder and
which is supported on the annular pistons (57, 58) extending throughout the pressure-distribution
plate (60).