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EP 0 251 045 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.09.1990 Patentblatt 1990/36 |
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Anmeldetag: 19.06.1987 |
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Chemisch beständiger, flüssigkeitsdichter Belag
Chemically resistant fluid tight lining
Couche étanche chimiquement résistante
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH ES FR GB GR IT LI NL SE |
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Priorität: |
23.06.1986 DE 3620976
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.01.1988 Patentblatt 1988/01 |
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Patentinhaber: Keramchemie GmbH |
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D-56427 Siershahn (DE) |
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Erfinder: |
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- Schacht, Eckhard, Dr., Dipl.-Chem.
D-5430 Montabaur (DE)
- Velte, Dieter, Dipl.-Ing.
D-5412 Ransbach-Baumbach (DE)
- Werner, Wolfgang
D-5430 Montabaur-Horressen (DE)
- Wolf, Albert
D-5431 Heiligenroth (DE)
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Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) |
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Hochstrasse 7 56244 Helferskirchen 56244 Helferskirchen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 028 659 US-A- 3 252 155
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FR-A- 1 585 645
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen chemisch beständigen, flüssigkeitsdichten Belag
für Auffangräume, Behälter oder dgl. aus Beton, bestehend aus einer vollflächigen,
oberhalb der Betonoberfläche befindlichen, flüssigkeitsdichten Isolierschicht (bekannt
aus US-A 3 252 155).
[0002] Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen sind die Wasserbehörden gehalten, für Anlagen
zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe einen Eignungsnachweis
zu führen. Sofern Abdichtungsmittel aus Kunststoff oder Gummi verwendet werden, müssen
diese ein Prüfzeichen des Instituts für Bautechnik besitzen. Diese Bestimmungen haben
in der Praxis dazu geführt, daß für Auffangwannen, Auffangräume und Behälter aus Beton
entweder Kunstharzbeschichtungen oder Gummi- oder Thermoplastbahnen verwendet werden.
Zu den Anforderungen, die an diese Matrialien gestellt werden, gehören chemische Beständigkeit,
Witterungsbeständigkeit, Beständigkeit gegen Bakterien und Nagetierverbiß, Rißüberbrückung
und dgl. Neben einer Dichtigkeitsprüfung bei der Erstellung der Auffangwannen, Auffangräume
und Behälter besteht auch die Forderung, die Dichtigkeitsprüfungen ohne Schwierigkeiten
in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen wiederholen zu können. Aus dem Bereich
des Säureschutzbaues ist es bekannt, daß Beschichtungen aus Kunstharz und Auskleidungen
aus Gummi- oder Thermoplastbahnen nicht ausreichend gegen mechanische Beanspruchungen,
wie sie zum Beispiel durch das Befahren mit Lastkraftwagen und Staplern auftreten,
stabil sind. Aus diesem Grunde werden im Säureschutzbau die Abdichtungen aus Kunstharzbeschichtungen
und Gummi- oder Thermoplastbahnen zusätzlich mit keramischen Platten belegt. In vielen
Fällen ist auch die chemische Beständigkeit der Abdichtungsmittel nur in Kombination
mit einem Plattenbelag zu erzielen. Dabei verhindert die zusätzliche Plattenlage jedoch
die Wiederholung der Dichtigkeitsprüfung im Bereich der Beschichtungen oder Auskleidungen.
Dazu wäre es nämlich erforderlich, die Plattenlage zu entfernen, was mit einer Zerstörung
der Beschichtung oder Auskleidung verbunden ist.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen chemisch beständigen, flüssigkeitsdichten
Belag für Auffangräume, Behälter oder dgl. aus Beton zu schaffen, der sich in einfacher
und sicherer Weise auch wiederholt auf Dichtigkeit überprüfen läßt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß zwischen der
Betonschicht und der Isolierschicht eine poröse Zwischenschicht mit mindestens einem
mit einem elektrischen Überwachungsgerät verbindbaren, zumindest zweiadrigen und mit
Abstand voneinander flächendeckend verlegten Sensorkabel angeordnet ist.
[0005] Das mit dem Sensorkabel verbindbare Überwachungsgerät überwacht - je nach Art der
zu überwachenden Flüssigkeiten - kontinuierlich den elektrischen Widerstand des Sensorkabels
oder dessen Impedanz und gibt bei Einwirkung von durch die Isolierschicht hindurchtretende
Flüssigkeiten ein Alarmsignal ab. Die poröse Zwischenschicht hat dabei die Aufgabe,
die durch die Isolierschicht hindurchtretende Flüssigkeit zum nächstgelegenen Sensorkabel
zu leiten. Die Zwischenschicht muß dabei eine für die zu erwartenden mechanischen
Beanspruchungen ausreichende Festigkeit besitzen.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 9 offenbart.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Belag gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine weitere Ausbildung eines Belages.
[0008] In der Fig. 1 der Zeichnung ist ausschnittsweise eine Platte 1 aus Beton gezeigt,
die beispielsweise den Boden einer nicht näher dargestellten Auffangwanne bildet.
Auf dieser Platte 1 ist eine poröse Zwischenschicht 2 aus Estrich aufgebracht, die
ein begrenztes Aufnahmevermögen für Flüssigkeiten besitzt. In dieser Zwischenschicht
sind Nuten 3 vorgesehen, die entweder direkt bei der Herstellung der Zwischenschicht
2 oder durch einen nachträglichen Arbeitsvorgang gefertigt werden. Die Nuten 3 können
entweder meander- oder spiralförmig in der Zwischenschicht 2 angeordnet sein und weisen
einen solchen Abstand voneinander auf, daß die gesamte Fläche der Platte 1 flächendeckend
von einem in den Nuten 3 verlegten Sensorkabel 4 erfaßt werden kann. Auf der Zwischenschicht
2 ist eine Isolierschicht 5, beispielsweise aus einer Gummibahn aufgebracht. Durch
die poröse Zwischenschicht 2 wird die durch eine defekte Isolierschicht 5 hindurchtretende
Flüssigkeit zum nächstgelegenen Sensorkabel 4 geleitet.
[0009] Die Sensorkabel 4 können im einfachsten Fall zweiadrige Bänder sein, deren Widerstand
sich bei der Einwirkung von Wasser oder anderen elektrisch leitenden Flüssigkeiten
ändert. Bei einer mehradrigen Ausbildung der Sensorkabel 4 ergibt sich die Möglichkeit,
eine Leckstelle durch entsprechende, zusätzliche elektrische Schaltungen zu lokalisieren.
Für nicht elektrisch leitende Flüssigkeiten werden Sensorkabel 4 verwendet, deren
Impedanz sich durch die Einwirkung von organischen Stoffen, beispielsweise Lösemittlen,
ändert. Der Abstand zwischen den Sensorkabeln 4 richtet sich im wesentlichen nach
der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flüssigket in der porösen Zwischenschicht 2 und
der gewünschten Ansprechzeit eines nicht dargestellten, elektrischen Überwachungsgerätes.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist unterhalb der porösen Zwischenschicht
2, also zwischen der Zwischenschicht 2 und der Betonplatte 1 bzw. Betonwand eine weitere
Isolierschicht 6 vorgesehen, die aus einer Gummi- oder Thermoplastbahn bestehen kann.
Dabei sind die einzelnen Bahnen dichtend miteinander verbunden. Eine derartige Isolierschicht
6 wird dann vorgesehen, wenn aus dem Untergrund Feuchtigkeit zu erwarten ist. Diese
Isolierschicht 6 verhindert, daß aufsteigende Flüssigkeiten, beispielsweise Grundwasser,
falsche Alarmmeldungen im Überwachungsgerät hervorrufen. Außerden begrenzt diese Isolierschicht
6 den Schadensumfang für den Fall, daß durch die Isolierschicht 5 bereits eine größere
Menge Flüssigkeit in die Zwischenschicht 2 eingedrungen ist. Durch das begrenzte Volumen
der Zwischenschicht 2 wird in Verbindung mit den beiden Isolierschichten 5,6 ein Doppelboden
geschaffen, der einerseits aufgrund des begrenzten Volumens eine schnelle Anzeige
gewährleistet und andererseits einen größeren zeitlichen Spielraum für die Einleitung
von Gegenmaßnahmen schafft. Bedarfsweise kann unter der Isolierschicht 6 noch eine
elektrisch leitende Kunstharzschicht 7, beispielsweise aus Epoxidharz, angeordnet
sein, die nach der Herstellung der Isolierschicht 6 zur Porenprüfung derselben dient.
[0011] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist oberhalb der Isolierschicht 5 ein Belag aus
keramischen Platten 8 vorgesehen, der in einer Schicht 9 aus Verlege- und Verfugekitt
oder Zementmörtel verlegt ist.
[0012] Das Sensorkabel 4 kann in mehreren Meßschleifen verlegt werden, wobei besonders gefährdete
Bereiche der Platte 1, beispielsweise Kanäle und Dehnungsfugen von einem gesonderten
Sensorkabel 4 bzw. einer eigenen Meßschleife überwacht werden.
1. Chemisch beständiger, flüssigkeitsdichter Belag für Auffangräume, Behälter oder
dgl. aus Beton, bestehend aus einer vollflächigen, oberhalb der Betonoberfläche befindlichen,
flüssigkeitsdichten Isolierschicht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Betonschicht
(1) und der Isolierschicht (5) eine poröse Zwischenschicht (2) mit mindestens einem
mit einem elektrischen Uberwachungsgerät verbindbaren, zumindest zweiadrigen und mit
Abstand voneinander flächendeckend verlegten Sensorkabel (4) angeordnet ist.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorkabel (4) in der Zwischenschicht
(2) eingebettet ist.
3. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorkabel (4) in Nuten
(3) der Zwischenschicht (2) angeordnet ist.
4. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(2) aus Estrich oder Putz gebildet ist.
5. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 4 dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der
Zwischenschicht (2) eine weitere Isolierschicht (6) angeordnet ist.
6. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Isolierschichten (5,6) aus einer Folie gebildet ist.
7. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Isolierschichten (5,6) aus elektrisch leitendem Kunstharz gebildet ist.
8. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß über der äußeren
Isolierschicht (5) ein Plattenbelag angeordnet ist.
9. Belag nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest unter
der untersten Isolierschicht (6) eine elektrisch leitende Schicht (7) aus Kunstharz
angeordnet ist.
1. Chemically resistant, liquid-tight covering for collecting rooms, tanks or suchlike
made of concrete, consisting of a full-area, liquid-tight insulating layer arranged
above the concrete surface, characterized in that between the concrete layer (1) and
the insulating layer (5) there is a porous intermediate layer (2) arranged with one
sensor cable minimum, connectable with an electrical surveillance device, twin-core
type minimum and laid over the entire surface at distance between one another.
2. A covering according to Claim 1, characterized in that the sensor cable (4) is
embedded in the intermediate layer (2).
3. A covering according to Claim 1, characterized in that the sensor cable (4) is
arranged in grooves (3) of the intermediate layer (2).
4. A covering according to one of Claims 1-3, characterized in that the intermediate
layer (2) consists of screed or plaster.
5. A covering according to one of Claims 1-4, characterized in that another insulating
layer (6) is arranged below the intermediate layer (2).
6. A covering according to one of Claims 1-5, characterized in that at least one of
the insulating layers (5, 6) consists of a rubber or plastic sheet.
7. A covering according to one of Claims 1-5, characterized in that at least one of
the insulating layers (5, 6) consists of electrically conductive synthetic resin.
8. A covering according to one of Claim 1-7, characterized in that a tiling is arranged
above the outer insulating layer (5).
9. A covering according to one of Claims 1-8, characterized in that an electrically
conductive layer (7) of synthetic resin is arranged at least below the lowest insulating
layer (6).
1. Revêtement chimiquement résistant et étanche aux liquides pour des locaux de réception,
des cuves ou des choses semblables en béton, composé d'une couche isolante sur toute
la surface, étanche aux liquides et disposée au-dessus de la surface en béton, caractérisé
en ce qu'entre la couche en béton (1) et la couche isolante (5) est disposée une couche
intermédiaire poreuse (2) avec au moins un câble détecteur, approprié à être relié
à un appareil de surveillance électrique, au moins à deux conducteurs et posé sur
toute la surface et à distance l'un de l'autre.
2. Revêtement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le câble détecteur (4)
est encastré dans la couche intermédiaire (2).
3. Revêtement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le câble détecteur (4)
est disposé dans des rainures (3) de la couche intermédiaire (2).
4. Revêtement selon une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la couche
intermédiaire (2) est composée de crépi ou de plâtre.
5. Revêtement selon une des revendications 1 à 4, caractérise en ce qu'une autre couche
isolante (6) est disposée en-dessous de la couche intermédiaire (2).
6. Revêtement selon une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'au moins une
des couches isolantes (5, 6) est composée d'une feuille en caoutchouc ou plastique.
7. Revêtement selon une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'au moins une
des couches isolantes (5, 6) est composée d'une résine synthétique électroconductrice.
8. Revêtement selon une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'un carrelage
est disposé au-dessus de la couche isolante extérieure (5).
9. Revêtement selon une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'une couche
électroconductrice (7) en résine synthétique est disposée au moins en-dessous de la
couche isolante la plus basse (6).