[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für die Erregung und Entregung eines
bistabilen Relais im Ausgang eines Stromkreises mit einer Stromquelle, deren Spannung
niedriger ist als die Ansprechspannung des Relais, einer Transistor- und Ladekondensator-Schaltungs-Kombination
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bistabile Relais sind wegen ihres Vorteils des geringen Energieverbrauchs bei Batterie-betriebenen
Geräten zum Schalten größerer Spannungen bzw. Ströme an sich recht vorteilhaft. Sie
benötigen jedoch mindestens für ihre Einschaltung eine relativ größere Spannung für
den Strom in einer Richtung durch die Spule des Relais zur Erregung, während für die
Aufrechterhaltung des eingeschalteten Zustandes infolge der Remanenz des magnetischen
Kreises kein Strom erforderlich ist bei bistabilen Relais mit nur einer Spule, weil
deren Anker nach Erregung gegen eine Federkraft durch Remanenz in der Arbeitslage
gehalten wird und zur Abschaltung des Relais ein geringerer Strom bei niedrigerer
Spannung als der Ansprechspannung für die Erregung in Gegenrichtung zur die Aufhebung
der Remanenz ausreicht.
[0003] Mit Rücksicht auf den bei gleichem Volumen grösseren Energieinhalt einer einzelnen
Batterie im Vergleich zu einer Reihenschaltung aus mehreren Batterien mit niedrigerer
Spannung und im Zuge der Miniaturisierung der mit solchen Batterien betriebenen Geräte
kommen immer mehr Mikroprozessoren in Einsatz, für die eine Versorgungsspannung von
1,5 V ausreicht. Einer Versorgung der einschlägigen Geräte mit Relaisausgang steht
lediglich entgegen, daß Batterien mit 1 ,5 V Spannung für die Erregung des betreffenden
Relais nicht ausreichen. Es besteht also ein Bedarf an einer Schaltungsanordnung,
mit deren Hilfe die Batterie-Spannung von 1,5 V in eine Relais-Versorgungsspannung
von ca. 4,5 V bis 6 V für ein leicht herstellbares und somit preiswertes Remanenzrelais
umgewandelt werden kann.
[0004] Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik der sogenannten eisenlosen Spannungswandler
bzw. Spannungs-Verdoppler- oder Vervielfacher-Schaltungen, zB. laut dem Aufsatzvon
H.Michl in "Funktionstechnik 1968" Nr.18, Seite 7o1. Dort ist eine dreigliedrige Phasenkette,
wie sie in RC-Generatoren Verwendung findet, in Verbindung mit einer Dioden-Kondensator-Kette
nach Art der bekannten Spannungs-Verdoppler oder Vervielfacher-Schaltungen an den
Ausgang des RC-Phasenketten-Generators angeschlossen. Diese Schaltung und in gleicher
Weise ähnliche Schaltungen sind in der Regel, da sie von der mehrfachen Anwendung
des Spannungsverdopplungs-Prinzips mit Hilfe von Serien-geschalteten Kondensator-Gruppen
Gebrauch macht, relativ aufwendig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Umwandlung einer
relativ niedrigen Batterie-Spannung in eine höhere Gleichspannung durch eine Schaltungsanordnung
zu bewerkstelligen, die einen kleineren Aufwand an Bauelementen und an Montage- bzw.
Justierungsmitteln erfordert, aber trotzdem zuverlässig ist und den Forderungen der
Miniaturisierung von der Raumfrage her besser entspricht als es bei den bekannten
Lösungen der Fall ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 in Verbindung mit den Teilmerkmalen des Oberbegriffs gelöst.
Sie macht Gebrauch von dem Prinzip der Induktion eines Impulses von relativ hoher
Spannung an einer Spule je nach der Schnelligkeit des Abschaltens eines durch sie
fließenden Stroms. Hierfür wird dieser Impuls mehrfach hintereinander gleichgerichtet
zur Ladung eines Kondensators verwertet, bis dieser Kondensator die für die Erregung
des Relais notwendige Spannung erreicht bzw. etwas überschritten hat. Nachdem durch
die ausreichende Spannung das Relais eingeschaltet ist, genügt für die Abschaltung
des Relais dann die Spannung der Batterie allein in zu der Erregungsspannung umgekehrter
Richtung. Die Erfindung benötigt hier bei eine lediglich zeitlich gestufte Beaufschlagung
von Eingangsklemmen mit teils periodischen Impulsspannungen und teilweise mit Gleichspannungen
Null und Quellen-Pol (positiv bzw. negative - je nach Detail-Prinzip der Halbleiter-Schaltung
PNP und NPN bzw. NPN und PNP od.dgl.)
[0007] Das erfindungsgemäße Schaltungsprinzip ermöglicht die Verwendung von von serienhergestellten,
miniaturisierten Bausteinen mittels wahlweise gehäufter Integration von Bauelementen
bzw. Teil-Baugruppen, wie Baueinheiten für periodische Spannungsquellen, Gleichspannungsquellen
verschiedenen Potentials und zugehörigen Schaltern geeigneter Bauart in Eingangskreisen
eines Steuerwerks für den Zeitablauf der Schaltvorgänge und ihren Einsatz in Verbindung
mit Baugruppen der eingangs erwähnten Art mit niedrigerer Versorgungsspannung, aber
auch in Verbindung mit Relais der üblichen Ansprechspannungen.
[0008] Andere Besonderheiten sind Gegenstand der Unteransprüche, insbesondere bezüglich
der Steuerung der Eingangsspannungen an den einzelnen Klemmen. Ein Ausführungsbeispiel
ist in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben; es
stellen dar:
Fig1: Eine allgemeine Variante mit einem ersten Strompfad mit gesonderter Diode (gestrichelt
gezeichnet) und einem zweiten Strompfad mit einem NPN-Transistor im Ladeeingangs-Zweig
des Ladekondensators;
Fig. 2: eine schaltbildtechnisch vereinfachte Variante, wobei die Diode funktionell
in die Basis-Kollektor-Strecke des zweiten Transistors integriert ist, außerdem mit
einem Mikroprozessor für die Umschaltung des Basis-Elektroden-Eingangs des ersten
Transistors von H/L-Impuls-Spannung auf Gleichspannung Null, sowie die Umschaltung
der Basis-Elektrode des zweiten Transistors von Gleichspannung Null (L) auf Quellen-,
hier positiven Pol (H).
[0009] In Fig.1 ist der PNP-Transistor 1 mit seiner Emitter-Elektrode an den Pol der Quellenspannung,
zB. hier den positiven Pol (H) der Stromquelle 2 und mit seiner Kollektor-Elektrode
15 über das Relais 3 an den Null-Pol (H) der Stromquelle 4 angeschlossen. Die Basis-Elektrode
5 des Transistors 1 ist über den Strombegrenzungs-Widerstand 6 mit der Klemme 7 verbunden,
die mittels des Umschalters 8 wahlweise an den Ausgang 9 des Generators 1o für eine
periodische Impulsspannung (abwechselnd H, L) oder an die Klemme 26 für den Null-Pol
(L) 12, dh. hier den Null-Pol 13 der Stromquelle 2, oder an die Klemme 41 für den
Quellen-Pol (hier H gleich positiver Pol) anschließbar ist.
[0010] Der Knotenpunkt 14 zwischen Kollektor-Elektrode 15 des ersten Transistors 1 und Eingangsklemme
16 des Relais 3 ist über den Ladekondensator 17 der Schaltungskombination
18 über einen ersten Strompfad mit einem Gleichrichter-Zweig
19 mit Leitung
2o, Diode 21 und Vorwiderstand 22 mit dem Null-Pol 23 der Stromquelle 2 verbunden.
Die Leitfähigkeit der Diode 21 ist entgegengesetzt gerichtet derjenigen des Transistors
1. Der Ladekondensator 17 liegt außerdem im Kollektor-Elektrodenkreis 24 des zweiten
Transistors 25, und dessen Emitter-Elektroden-Anschluß 24 an dem Null-Pol 31
[0011] Die Funktion der Schaltung ist folgende: Im ersten Betriebszustand wird die Basis-Elektrode
des ersten Transistors 1 über den Strombegrenzungs-Widerstand 6 aus dem Gene rator
1o mit einer periodischen Impulsspannung beaufschlagt, die über die Emitter-Kollektor-Strecke
33 einen Strom durch das Relais 3 so steuert, daß bei L-Impulsen der Strom das Relais
noch nicht bis in den Einschaltzustand erregt. Dabei ist von der Klemme 28 aus und
über den Begrenzungs-Widerstand 3o die Basis-Elektrode 29 des zweiten Transistors
25 am Null-Pol 12 und tritt beim Übergang in die Impulspause, wobei über den Begrenzungs-Widerstand
6 an der Basis-Elektrode 5 des ersten Transistors die Spannung Null (L) wirksam ist,
an der Eingangsklemme 16 des Relais 3 eine negative Induktionsspannung auf, die einen
durch den Strombegrenzungs-Widerstand 22 begrenzten Ladestrom über die Diode 21 den
Ladekondensator 17 auf eine negative Spannung 14 und Null-Pol 23 auflädt. Dieser Vorgang
wiederholt sich so lange, bis der Generator 1o durch eine Steuerung abgeschaltet und
bis Schalter 8 auf Klemme 41 (hier: H) und damit die Spannung an Klemme 7 (hier: H)
über Widerstand 6 an Basiselektrode 5 des Transistors 1 angelegt und dieser dadurch
gesperrt wird.
[0012] Überschreitet die Spannung an Punkt 14 gegen Null, dh. die Ladespannung des Kondensators
17 - abzüglich der Spannung an der Batterie 2 - die Zündspannung der Zenerdiode 34,
dann zündet diese und wird die Spannung an Punkt 14 auf den Wert: Summe aus Batteriespannung
+ Zenerspannung begrenzt, aber auch im Falle des Abfalls der Batteriespannung auf
diesen Wert stabilisiert, so daß die Energie der Batterie 2 noch bis unter einen üblichen
Grenzwert der Entladung ausgenützt werden kann.
[0013] Wenn dann die Spannung am Relais zur Erregung bis zum Einschaltzustand ausreicht,
wird in einem zweiten Betriebszustand ein positiverImpuls an der Klemme 28 über den
Begrenzungs-Widerstand 3o auf die Basis-Elektrode 29 geleitet und der Ladekondensator
17 durch den Transistor-Eingangsstrom zum Relaisdeingang 16 über das Relais entladen
und dadurch das Relais 3 in den Einschaltzustand erregt.
[0014] In einem dritten Betriebszustand werden Klemme 28 wieder mit dem Null-Pol verbunden,
wodurch Transistor 2 gesperrt wird, und Klemme 7 des Schalters 8 ebenfalls mit dem
Nullpol verbunden, wodurch Transistor 1 leitend wird, so daß der Stromkreis der Batterie
2 über Transistor 1 und Spule des Relais 3 geschlossen ist und ein dem Erregungsstrom
entgegengesetzter das Relais entregt.
[0015] In Fig.2 sind die Umschalter im Ausführungsbeispiel der Fig.1 zugleich mit einer
Steuerung für die Zeitfolge der Betriebszustände in einem Halbleiter-Baustein 35 zusammengefaßt,
der den Generator 36 für die periodische Impulsspannung enthält. Dieser Mikroprozessor
besitzt einen Ausgang 37 für das umzuschaltende Eingangssignal der Basis-Elektrode
5 des ersten Transistors 1 und einen zweiten Ausgang 38 für die zwischen Signal L
und Signal H umzuschaltende Eingangsspannung der Basis-Elektrode 29 des zweiten Transistors
25, sowie die Anschlüsse 39 und 4o für die Versorgungsspannungen H und L. Damit ist
der Aufbau der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung weiter wesentlich vereinfacht,
so daß sie lediglich noch die beiden Transistoren 1 und 25, den Ladekondensator 17,
Begrenzungswiderstände 6 und 3o, sowie die Zenerdiode 34 für das Relais 3 enthält.
[0016] Die Programmierung des Halbleiter-Bausteins 35, der vorzugsweise als Mikroprozessor
bzw. ein Teil eines solchen ausgebildet ist, besteht in einfacher Weise aus Zeitgliedern
zwischen denjenigen Baueinheiten, die bei dem Wechsel der Betriebszustände zur Wirkung
gelangen und je nach Bedarf des Verwendungsfalls verschieden dimensioniert sind. Eine
Mikroprozessor-Funktion kommt dabei in Form einer Zeitfolge mit vergewählten Zeiten
für die Betriebszustände zustande. Die übrigen Funktionen der Schaltung sind die
gleichen wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.1 mit der Maßgabe, daß in dem Ausführungsbeispiel
der Fig.2 die Variante des in den Transistor 25 integrierten Gleichrichter-Zweiges
19 vorausgesetzt ist
1. Schaltungsanordnung für die Erregung und Entregung eines bistabilen Relais im Ausgang
eines Stromkreises mit einer Stromquelle, deren Spannung niedriger ist als die Ansprechspannung
des Relais, einer Transistor- und Ladekondensator-Schaltungskombination,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Basis-Elektroden-Eingang (5) eines ersten Transistors (1) - vom PNP-Typ im
Falle eines positiven Quellenpols der Stromquelle (2) - in einem ersten Betriebszustand
durch eine periodische Impulsspannung (abwechselnd H, L) (9) beaufschlagbar ist,
wobei derLLadekondensator (17) der Schaltungskombination (18)
a) in einem ersten Strompfad (19) zwischen Knotenpunkt (14) von Kollektor-Elektrode
(15) des ersten Transistors (1) und Relais-Eingangsklemme (16) über eine Gleichrichter-Einrichtung
aus Diode (21) und Strom begrenzungswiderstand (22) in Serienschaltung einerseits
und Null-Pol (23) der Stromquelle (2) liegt, wobei dem Ladekondensator (17) infolge
der Abschalt-Induktionsspannung periodische Ladestromimpulse zugeführt werden, und
b) in einem zweiten Strompfad (24) in einem zweiten Betriebszustand über einen zweiten
Transistor (25), dessen Durchlaßrichtung derjenigen des erstgenannten (1) entgegengesetzt
ist, - im genannten Falle also vom NPN-Typ -, mit der Beendigung des Ladevorgangs
bei Erreichen einer Spannung, die ausreichend größer ist als die Ansprechspannung,
bei Sperrung des ersten Transistors (1) durch Umschaltung der Basiselektrode (5)
von der Impulsspannung auf den Quellenpol (den positiven Pol im Falle des Beispiels)
und gleichzeitig damit bei Leitfähigkeit des zweiten Transistors (25) durch Umschaltung
der Basis-Elektrode (29) desselben von Null (L) auf positiven Pol (H)
das Relais (3) einschaltbar und schließlich in einem dritten Betriebszustand infolge
Leitfähigkeit des ersten Transistors (1) bei Beaufschlagung dessen Basis-Elektrode
(5) mit Spannung Null (L) durch dessen entgegengesetzten Strom das Relais (3) entregbar
ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diode in der Basis-Kollektorstrecke (32) des zweiten Transistors (25) funktionelle
integriert ist.
3. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kollektor-Emitter-Strecke (33) des ersten Transistors (1) eine Zener-Diode
(34) parallel geschaltet ist, deren Leitfähigkeit derjenigen der Kollektor-Emitter-Strecke
des ersten Transistors (1) entgegengesetzt ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Basiselektrode (5 bzw. 29) über ihren Vorwiderstand (6 bzw. 3o) durch Ausgangssignale
von Spannungsquellen (L, H) bzw. einen Signalgenerator beaufschlagt ist, die manuell,
gegebenenfalls mit Hilfe einer Schaltautomatik, in einer vorgegebenen Zeitfolge automatisch
angesteuert ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgegebene Zeitfolge der beabsichtigten Betriebszustände durch eine programmierte
bzw. programmierbare Baugruppe, zB. einen Halbleiter-Baustein (35) mit integriertem
Impulsgenerator "H/L" (36) mit einer ersten Umschaltfunktion zwischen den Gleichspannungen
"L" und "H" an einem zweiten Ausgang steuerbar ist.