(19)
(11) EP 0 384 954 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 89114648.2

(22) Anmeldetag:  08.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06C 1/393
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.03.1989 DE 3906805

(71) Anmelder: Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG
D-35708 Haiger (DE)

(72) Erfinder:
  • Gross, Christian
    D-5902 Netphen-Deutz (DE)
  • Petri, Christoph
    D-6340 Dillenburg-Frohnhausen (DE)

(74) Vertreter: Vogel, Georg 
Pat.-Ing. Georg Vogel Hermann-Essig-Strasse 35
71701 Schwieberdingen
71701 Schwieberdingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gelenkschutz für Leitern


    (57) Die Erfindung betrifft einen Gelenkschutz (10) für Stufen- oder Stehleitern mit Stützschenkeln (20) und Wangen (14) bzw. Holmen. Er besitzt ein das Gelenk umgebendes und mit der Wange (14) bzw. dem einen Holm fest bzw. gelenkig verbindbares Abdeckstück (40), an das sich ein mit dem Abdeckstück (40) gelenkig bzw. fest verbundener Ärmelabschnitt (42) anschließt, der das dem Gelenk (30) zugekehrte Endstück des Stützschenkels (20) bzw. anderen Holmes zumindest teilweise abdeckt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gelenkschutz für Stufen- oder Stehleitern mit Stützschenkeln und Wangen bzw. Holmen.

    [0002] Solche Leitern besitzen regelmäßig zwei Gelenke, die im oberen Bereich der Leiter angeordnet sind. Da diese Gelenke gewöhnlich frei zugänglich sind, können in sie auch Verunreinigungen gelangen, die zum Verschleiß der Gelenke führen können. Ferner besteht auch die Gefahr, daß der Benutzer mit seinen Fingern in den Innenbereich des Gelenkes gelangt, was zu Verletzungen führen kann.

    [0003] Ausgehend von dem obigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Stufen- oder Stehleitern so weiterzubilden, daß deren Gelenke hinreichend geschützt sind.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein das Gelenk umgebendes und mit der Wange bzw. dem einen Holm fest bzw. gelenkig verbindbares Abdeckstück gelöst, an das sich ein mit dem Abdeckstück gelenkig bzw. fest verbindbarer Ärmelabschnitt anschließt, der das dem Gelenk zugekehrte Endstück des Stützschenkels bzw. anderen Holmes zumindest teilweise abdeckt.

    [0005] Man erkennt, daß die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn jedes Gelenk der hier in Betracht kommenden Leiter von einem Schutzgelenk umgeben ist, das den Bewegungen des eigentlichen Gelenkes folgen kann. Somit ist das eigentliche Gelenk der Leiter von außen nicht mehr ohne weiteres zugänglich, so daß auch keine Verunreinigungen in das Gelenk gelangen können. Es ist auch ausgeschlossen, daß der Benutzer seine Finger unverhofft in den Innenbereich des Gelenkes steckt und somit einklemmt.

    [0006] Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0007] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Axiallänge des Ärmelabschnittes veränderbar ist. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Ämrelabschnitt als ein Faltbalg ausgebildet ist, der das Endstück abstandsfrei umgibt. Der Vorteil eines faltbalgartigen Ärmelabschnittes besteht darin, daß solche Teile den Gelenkbewegungen problemlos und ohne größere Abnutzung folgen können.

    [0008] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Außenseite des Ärmelabschnittes quer zu dem Endstück und mit Abstand zueinander laufende Umfangsnuten besitzt. Sind hierbei die Enden der im Bereich des Gelenkes ausgebildeten Umfangsnuten auf das Abdeckstück gerichtet, dann erfolgt ist die Verformung des Gelenkschutzes im Bereich des Gelenkes ohne größere Materialbeanspruchung. Hierbei können diese Maßnahmen nur so getroffen sein, daß die Stoßstelle zwischen dem Abdeckstück und der Außenseite des Ärmelabschnittes durch eine bogenförmige Nut gebildet ist, deren Krümmungsradius dem Abstand der Nut von der Gelenkachse des Leitergelenkes entspricht. Durch diese Nut und die in diese Nut auslaufenden Nuten wird eine künstliche Schwachstelle des Gelenkschutzes gebildet, wodurch eine gezielte Verformung des Gelenkschutzes im Bereich des Gelenkes erfolgen kann.

    [0009] Handelt es sich um einen Gelenkschutz für eine Stufenleiter, bei der in den Schmalseiten der Wangen jeweils ein Schlitz ausgebildet ist, in den das obere Ende des jeweiligen Stützschenkels unter Bildung eines Gelenkes eingreift, dann ist es zweckmäßig, wenn das Abdeckstück aus zwei das Gelenk außenseitig umgebenden Schenkeln besteht, zwischen denen eine in Form einer Zunge ausgebildete Fortsetzung des Ärmelabschnittes angeordnet ist, die den Schlitz abdeckt.

    [0010] Schließlich sieht eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Gelenkschutz einstückig ausgebildet ist und aus zwei Komponenten besteht.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 ein Gelenk einer Stufen-Stehleiter in perspektivischer Seitenansicht,

    Fig. 2 einen Gelenkschutz in Seitenansicht,

    Fig. 3 ein Abdeckstück eines Gelenkschutzes,

    Fig. 4 den in Fig. 2 dargestellten Gelenkschutz in Richtung des Pfeiles IV,

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V nach Fig. 4,

    Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI nach Fig. 5,

    Fig. 7 einen Schnitt durch einen Schenkel des Abdeckschutzes vergrößert dargestellt.



    [0012] In den Figuren ist ein Gelenkschutz 10 für eine Stufenstehleiter mit Stützschenkeln 20 sowie Wangen 14 und 16 dargetellt (vgl. Fig. 1). Die Stufenstehleiter 12 besitzt zwei Gelenke 30, die mit jeweils einem Gelenkschutz 10 abgedeckt sind. Der Gelenkschutz 10 besitzt ein das Gelenk 30 umgebendes und mit der Wange 16 fest verbindbares Abdeckstück 40, an das sich ein mit dem Abdeckstück 40 gelenkig verbindbarer Ärmelabschnitt 42 anschließt, der das dem Gelenk 30 zugekehrte Endstück des Stützschenkels 20 zumindest teilweise abdeckt. Die Axiallänge des Ärmelabschnittes 42 ist veränderbar. Der Ärmelabschnitt 42 könnte allgemein als ein Faltbalg ausgebildet sein, der das Endstück abstandsfrei umgibt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Ärmelabschnitt 42 mit quer zu den Endstück und mit Abstand zueinander verlaufenden Umfangsnuten 50 bis 57 versehen. Die Enden der im Bereich des Gelenkes 30 ausgebildeten Umfangsnuten 51, 52 und 53 sind auf das Abdeckstück 40 gerichtet.

    [0013] Insbesondere Fig. 2 läßt erkennen, daß die Stoßstelle 60 zwischen dem Abdeckstück 40 und der Außenseite des Ärmelabschnittes 42 durch eine bogenförmige Nut 60 gebildet ist, deren Krümmungsradius dem Abstand der Nut von der Gelenkachse des Leitergelenkes 30 entspricht.

    [0014] In Fig.3 besitzt ds Abdeckstück 40 eine mittige Bohrung 80, die durch eine Kappe abgedeckt werden kann. In Fig. 5 ist die Bohrung 82 seitlich versetzt. Der in den Fig. dargestellte Schutz eignet sich besonders für eine Stufenleiter, bei der in den Schmalseiten der Wangen 14 und 16 jeweils ein Schlitz ausgebildet ist, in den das obere Ende des jeweiligen Stützschenkels unter Bildung eines Gelenkes eingreift. Das Abdeckstück 40 besteht aus zwei das Gelenk 30 außenseitig umgebenden Schenkeln 70 und 72, zwischen denen ein in Form einer Zunge 74 ausgebildete Fortsetzung des Ärmelabschnittes 42 angeordnet ist, die den Schlitz abdeckt.

    [0015] Man erkennt, daß das Abdeckstück 40 in Draufsicht kreisrund und nach außen gewölbt ist, so daß es auf den nicht dargestellten Gelenkbolzen des Gelenkes 30 aufgestülpt und hierbei aufgerastet werden kann. Um das Aufstülpen zu erleichtern, besitzt das Abdeckstück 40 nach Fig. 3 eine Radialnut 7 so daß der Durchmesser der Ausnehmung 80 vergrößert werden kann.

    [0016] Der aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen bestehende Gelenkschutz erscheint für den Benutzer als das eigentliche Gelenk, das eine spalt- und schlitzfreie Verbindung zwischen den Wangen und den ihnen zugeordneten Stützschenkeln ermöglicht. Verunreinigungen können in das Gelenk nicht gelangen, da es allseitig bedeckt ist. Die Kunststoffe sind so gewählt, daß zumindest der Ärmelabschnitt 42 aus elastischem Kunststoff besteht, so daß dieses der Schwenkbewegung des Stützschenkels 20 bzw. anderen Holmes durch Verformung folgen kann.


    Ansprüche

    1. Gelenkschutz für Stufen- oder Stehleitern mit Stützschenkeln und Wangen bzw. Holmen,
    gekennzeichnet durch
    ein das Gelenk (30) umgebendes und mit der Wange (16) bzw. dem einen Holm fest bzw. gelenkig verbindbares Abdeckstück (40), an das sich ein mit dem Abdeckstück (40) gelenkig bzw. fest verbundener Ärmelabschnitt (42) anschließt, der das dem Gelenk (30) zugekehrte Endstück des Stützschenkels (20) bzw. anderen Holmes zumindest teilweise abdeckt.
     
    2. Gelenkschutz nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die axiale Länge des Ärmelabschnittes (42) veränderbar ist.
     
    3. Gelenkschutz nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Ärmelabschnitt (42) als ein Faltbalg ausgebildet ist, der das Endstück des Stützschenkels (20) bzw. anderen Holmes abstandsfrei umgibt.
     
    4. Gelenkschutz nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenseite des Ärmelabschnittes (42) quer zu dem Endstück des Stützschenkels (20) bzw. anderen Holmes und mit Abstand zueinander verlaufende Umfangsnuten (50,55) besitzt.
     
    5. Gelenkschutz nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Enden der im Bereich des Gelenkes (30) ausgebildeten Umfangsnuten (51,52,53) auf das Abdeckstück (40) gerichtet sind.
     
    6. Gelenkschutz nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stoßstelle (60) zwischen dem Abdeckstück (40) und der Außenseite des Ärmelabschnittes (42) durch eine bogenförmige Nut (60) gebildet ist, deren Krümmungsradius dem Abstand der Nut (60) von der Gelenkachse des Leitergelenkes (30) entspricht.
     
    7. Gelenkschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für eine Stufenleiter, bei der in den Schmalseiten der Wangen jeweils ein Schlitz ausgebildet ist, in den das obere Ende des jeweiligen Stützschenkels unter Bildung eines Gelenkes eingreift,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Abdeckstück (40) aus zwei das Gelenk (30) außenseitig umgebenden Schenkeln (70,72) besteht, zwischen denen eine in Form einer Zunge ausgebildete Fortsetzung (74) des Ärmelabschnittes (42) angeordnet ist, die den Schlitz abdeckt.
     
    8. Gelenkschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß er einstückig ausgebildet ist und aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen besteht, wobei der Ärmelabschnitt (42) aus elastischem Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht