(19)
(11) EP 0 384 967 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 89121126.0

(22) Anmeldetag:  15.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01D 15/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 21.02.1989 DE 3905283

(71) Anmelder: MAN Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft
46122 Oberhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ghering, Jan
    D-6095 Ginsheim-Gustavsburg 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entfalten von Innen- und Aussenponton einer aus zwei Innen- und zwei Aussenpontons bestehenden, w-förmig entfaltbaren Pontoneinheit


    (57) Im gefalteten Zustand sind die beiden Innenpontons (1) mit einem obenliegenden Mittelgelenk verbunden und die beiden Außenpontons (2) durch je ein untenliegendes Gelenk an die angrenzenden Innenpontons angeschlossen. Das untenliegende Gelenk wird aus zwei Zapfen (5) gebildet, die in den aneinander angrenzenden Ecken von Innen- und Außenponton angeordnet sind. Die Zapfen sind durch einen überkragenden Hebel (3) drehbar verbunden, wobei die überkragenden Enden (3A,3B) des Hebels in ihrer Bewegungsfreiheit durch Anschläge begrenzbar sind. Das dem Außenponton zugewandte Ende des Hebels ist an eine Zugfeder (9) angeschlossen. Durch die gespannten Zugfedern werden die Außenpontons entgegen der auf sie wirkenden Auftriebskraft entfaltet.
    Nach der Erfindung ist am Ende des zum Außenponton (2) überkragenden Teils (3b) des Hebels (3) ein schwenkbarer Kipphebel (7) mit einem Anschlag (8) angeordnet und an dem Ende des Kipphebels (7) die Zugfeder (9) befestigt. Im gefalteten Zustand von Innen- (1) und Außenponton (2) und bei gespannter Zugfeder (9) schlägt der Anschlag (8) am Ende des überkragenden Teils (3b) des Hebels (3) an. Der Kipphebel (7) bildet einen verlängerten Hebelarm des Hebels (3). Im entfalteten Zustand von Innen- (1) und Außenponton (2) und bei entspannter Zugfeder (9) liegt der Kipphebel (7) abgewinkelt zu dem überkragenden Teil (3b) des Hebels (3).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus der DE-OS 34 06 392 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Entfalten einer Pontoneinheit zur Bildung einer Schwimmbrücke bekannt, bei der zwei Innen- und zwei Außenpontons so mit Gelenken verbunden sind, daß sie w-förmig entfaltbar sind, wobei im gefalteten Zustand die beiden Innenpontons mit einem obenliegenden Mittelgelenk verbunden und die beiden Außenpontons durch je ein untenliegendes Gelenk an die angrenzenden Innenpontons angeschlossen sind. Das untenliegende Gelenk wird aus zwei Zapfen gebildet, die in den aneinander angrenzenden Ecken von Innen- und Außenponton angeordnet sind. Die Zapfen sind durch einen überkragenden Hebel drehbar verbunden, wobei die überkragenden Enden des Hebels in ihrer Bewegungsfreiheit durch Anschläge begrenzbar sind. Das dem Außenponton zugewandte Ende des Hebels ist an eine Zugfeder angeschlossen.

    [0003] Die Außenpontons der w-förmig faltbaren Pontoneinheit werden durch die gespannten Zugfedern entgegen der auf sie wirkenden Auftriebskraft entfaltet, weshalb es zum Entfalten keiner besonderen Hilfe bedarf.

    [0004] Nach der DE-PS 35 40 607 ist das Falten der Pontoneinheit ohne Zuhilfenahme zusätzlichen Gerätes in Form von Schubbooten oder dergleichen und ohne übermäßige Anstrengung zu bewerkstelligen und zwar in der Weise, daß zwischen einem freien Ende der Zugfeder und einem Anschlußpunkt am Außenponton ein in seiner Länge variables Anschlußstück eingeschaltet ist. Das Anschlußstück kann als hydraulische Kolbenzylindereinheit ausgebildet sein, bei der der Kolben bzw.der Zylinder mit dem freien Ende der Feder und der Zylinder bzw. der Kolben mit dem Außenponton verbunden ist.

    [0005] Bei den bekannten Konstruktionen wird im Bereich des Hebels unter dem Deck des Pontons ein Freiraum zur Unterbringung des Hebels benötigt, welcher zwangsläufig eine auskragende Ponton-Deckkonstruktion örtlich schwächt. Die Länge des überkragenden Teils des Hebels auf der Außenpontonseite der bekannten Konstruktionen und infolgedessen auch die Längenabmessung des benötigten Freiraumes unter dem Pontondeck wird auch durch die maximal zulässige Zugfederabmessung bestimmt.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung so zu verbessern, daß die Länge des Freiraumes unter dem Pontondeck des Außenpontons so kurz wie möglich bemessen werden kann, um eine Schwächung der Deckkonstruktion auf ein Minimum zu beschränken, ohne sonstige Konstruktionsparameter der bekannten Konstruktion, wie maximale Zugfederabmessung und Pontondeck-Überstand ändern zu müssen, wobei außerdem eine geringere Zugfederkraft und damit leichtere Konstruktion der Vorrichtung angestrebt wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnende Merkmale des Patentanspruchs gelöst.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0009] Der Hebel weist demnach auf der Außenpontonseite nur einen kurzen überkragenden Teil auf. Der Freiraum unter dem Pontondeck kann demzufolge kürzer bemessen sein als bei der bekannten Vorrichtung. Im entfalteten Zustand der Pontoneinheit ist dieser Freiraum nur etwas länger als der überkragende Teil des Hebels. Die "Verlängerung" des überkragenden Teils, nämlich der Kipphebel, liegt dann abgewinkelt vom Hebel außerhalb des Freiraumes.

    [0010] Durch die Vorrichtung ist somit erreicht, die Länge des Freiraumes unter dem Pontondeck kleiner zu gestalten, wodurch es ermöglicht wird, bei einer überkragenden Konstruktion des Pontondecks dieses besser auszusteifen, so daß größere Lasten von dem auskragenden Pontondeck aufgenommen werden können.

    [0011] Der am Ende des Hebels angeordnete schwenkbare Kipphebel, an dessen Ende die bekannte Zugfeder angreift, besitzt einen angefrästen Anschlag, mit welchem sich der Kipphebel im gefalteten Zustand der Pontoneinheit an den überkragenden Teil des Hebels anlegt und dadurch einen längeren Hebelarm bildet. An diesem längeren Hebelarm wirkt nunmehr die Zugfederkraft. Das bedeutet, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine gegenüber den bekannten Vorrichtungen kleinere Zugfederkraft erforderlich ist und insofern die Federspannvorrichtung in leichterer Konstruktion ausführbar ist.

    [0012] Der längere Hebelarm auf der Außenpontonseite bietet ferner die Möglichkeit, den Endanschlag für den Hebel an der Ponton-Seitenwand weiter vom Drehpunkt des Hebels anzuordnen, wodurch die Auflagekraft herabgesetzt wird.

    [0013] Die Erfindung wird an Hand der Schemazeichnung eines Ausführungsbeispiels erläutert.

    [0014] Es zeigen

    Fig. 1 einen Ausschnitt der Gelenkverbindung zwischen Innen- und Außenponton einer Pontoneinheit im gefalteten Zustand und

    Fig. 2 einen entsprechenden Ausschnitt im entfalteten Zustand.



    [0015] In den Zeichnungen sind alle für das Verständnis der Vorrichtung nicht wesentlichen Elemente fortgelassen worden. Das Prinzip des w-förmigen Entfaltens und Faltens einer Pontoneinheit ist aus den eingangs genannten Druckschriften hinreichend bekannt.

    [0016] Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt Ausschnitte eines Innenpontons 1 und eines mit diesem gelenkig verbundenen Außenpontons 2 einer aus zwei Innen- und zwei Außenpontons bestehenden Pontoneinheit für eine Schwimmbrücke und zwar im gefalteten Zustand. Auf die Darstellung der kompletten Pontons ist, wie oben erwähnt, verzichtet worden. Es sei nur erwähnt, daß am (nicht dargestellten) oberen Ende der Innenpontons ein Mittelgelenk angeordnet ist, daß die Innenpontons einer Pontoneinheit verbindet.

    [0017] Der Hebel 3 des mit zwei Zapfen 5 gebildeten Gelenks, der im gefalteten Zustand der Pontons 1, 2 am unteren Ende Innenponton 1 und Außenponton 2 verbindet, liegt zwischen den beiden Anschlägen 6 an den Ponton-Seitenwänden 14 an.

    [0018] Der überkragende Teil 3b des Hebels 3 weist an seinem Ende einen schwenkbaren Kipphebel 7 auf, der im gefalteten Zustand der Pontoneinheit (gemäß Fig. 1) mit seinem Anschlag 8 am Ende des überkragenden Teils 3b des Hebels 3 anschlägt und so einen verlängerten Hebelarm bildet.

    [0019] Die an dem Kipphebel 7 angeordnete Zugfeder 9 ist gespannt.

    [0020] Fig. 2 zeigt Ausschnitte von Innenponton 1 und Außenponton 2 im entfalteten Zustand der Pontoneinheit. Der Hebel 3 mit seinen überkragenden Teilen 3a, 3b befindet sich innerhalb der Freiräume 10, 11 unter den Pontondecks 13. Man erkennt den relativ kurzen überkragenden Teil 3b im entsprechend kurzen Freiraum 11. Die Summe der Längen der Freiräume 10, 11 ist im übrigen nur geringfügig größer als die Gesamtlänge des Hebels 3, d.h. bezogen auf die bekannte Konstruktion ist die Länge des Freiraumes 11 des Außenpontons 2 wesentlich kürzer. Der Kipphebel 7 liegt im entfalteten Zustand der Pontoneinheit abgewinkelt von dem überkragenden Teil 3b des Hebels 3 an der Begrenzung 12 des Freiraumes 11.

    [0021] Die am Kipphebel 7 angeordnete Zugfeder 9 ist entspannt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entfalten von Innen- (1) und Außenponton (2) einer aus zwei Innen- (1) und zwei Außenpontons (2) bestehenden, w-förmig entfaltbaren Pontoneinheit, deren Außenpontons (2) durch Gelenke drehbar an die angrenzenden Innenpontons (1) angeschlossen sind, wobei die Gelenke aus je zwei Zapfen (5) gebildet werden, die in den aneinander angrenzenden Ecken von Innen- (1) und Außenponton (2) angeordnet sind und durch einen um die Zapfen (5) drehbaren Hebel (3) verbunden sind, der über die Zapfen (5) überkragende, in Längsrichtung des Hebels (3) verlaufende Teile (3a, 3b) aufweist und eine am Außenponton (2) angeschlagene Zugfeder (9) auf das dem Außenponton (2) zugewandte Ende des Teils (3b) des Hebels (3) wirkt, der bei entfaltetem Innen- (1) und Außenponton (2) in einem Freiraum (10) unterhalb des Pontondecks (13) des Innenpontons (1) und in einem Freiraum (11) unterhalb des Pontondecks (13) des Außenpontons (2) untergebracht ist und die Bewegung von Innen- (1) und Außenponton (2) in entfalteter und gefalteter Stellung durch auf den Hebel (3) wirkende Anschläge (6) am Innen- (1) und Außenponton (2) begrenzt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Ende des zum Außenponton (2) überkragenden Teils (3b) des Hebels (3) ein schwenkbarer Kipphebel (7) mit einem Anschlag (8) angeordnet ist und an dem Ende des Kipphebels (7) die Zugfeder (9) befestigt ist, wobei im gefalteten Zustand von Innen- (1) und Außenponton (2) und gespannter Zugfeder (9) der Anschlag (8) am Ende des überkragenden Teils (3b) des Hebels (3) anschlägt und der Kipphebel (7) einen verlängerten Hebelarm des Hebels (3) bildet, während im entfalteten Zustand von Innen- (1) und Außenponton (2) und entspannter Zugfeder (9) der Kipphebel (7) abgewinkelt zu dem überkragenden Teil (3b) des Hebels (3) liegt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kipphebel (7) im entfalteten Zustand von Innen- (1) und Außenponton (2) durch eine als Anschlag wirkende Begrenzung (12) des Freiraumes (11) unterhalb des Pontondecks (13) des Außenpontons (2) abgewinkelt festgelegt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Summe der Längen der den Hebel (3) aufnehmenden Freiräume (10, 11) unter den Pontondecks (13) nur geringfügig größer ist als die Gesamtlänge des Hebels (3).
     




    Zeichnung