(19)
(11) EP 0 384 988 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 89124171.3

(22) Anmeldetag:  30.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 23/032, B65H 19/10, B65H 16/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES GB IT

(30) Priorität: 01.03.1989 DE 3906515

(71) Anmelder: Kampf GmbH & Co. Maschinenfabrik
D-51674 Wiehl (DE)

(72) Erfinder:
  • Hutzenlaub, Armin
    D-5276 Wiehl 1 (DE)
  • Albrecht, Klaus
    D-5276 Wiehl 2 (DE)

(74) Vertreter: Pfeiffer, Helmut, Dipl.-Ing. 
c/o Jagenberg AG Kennedydamm 15-17
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abrollvorrichtung für Bandwickel


    (57) Vorrichtung, wobei eine in einem Ma­schinengestell schwenkbar gelagerte Traverse (3) auf Führungsbahnen (7) paar­weise verschiebbare Traghebel (9) für je einem Wickel (11) aufnimmt und wobei eine durch einen Spindelmotor (23) antreibbare Spindel (16) Abschnitte (14;15) gegensin­niger Steigung aufweist und mit je einem Abschnitt in eine Spindelmut­ter (13) eines Traghebels eingreift. Das technische Problem ist eine Inte­gration der Abrollvorrichtung in die nachfolgende Bearbeitungsmaschi­ne unter Beibehaltung der Querverstellung des Wickels. Ein Stellzy­linder (21) ist an der Traverse (3) befestigt, und dessen in Achsrich­tung der Traverse (3) ausgerichtete Kolbenstange (20) ist mit einer Lagerbüchse (17) der Spindel (14, 15, 16) gekoppelt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Abrollvorrichtung für Bandwickel, wo­bei eine in einem Maschinengestell schwenkbar gelagerte Traverse auf Führungsbahnen paarweise verschiebbare Traghebel für je einen Wickel aufnimmt und wobei eine durch einen Spindelmotor antreibbare Spindel Abschnitte gegensinniger Steigung aufweist und mit je einem Abschnitt in eine Spindelmutter eines Traghebels eingreift.

    [0002] Eine solche Abrollvorrichtung für Bandwickel muß in Achsrichtung des Wickels verstellbar sein, um einerseits einen neuen Wickel kanten­richtig anspleißen zu können und um andererseits während der Berarbei­tung eine genau Kantensteuerung zu ermöglichen. Hierfür kennt man Ab­rollwagen, die quer zur Bandlaufrichtung verschiebbar sind. Derartige Abrollwagen sind zwar bei schweren Wickeln notwendig, jedoch auch recht aufwendig.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist eine Integration der Abrollvorrichtung in die nachfolgende Bearbeitungsmaschine unter Beibehaltung der Quer­verstellbarkeit des Wickels.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Stellzylinder an der Traverse befestigt ist und daß dessen in Achs­richtung der Traverse ausgerichtete Kolbenstange mit einer Lagerbüch­se der Spindel gekoppelt ist.

    [0005] Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als die Spindel als Stellstange zur gemeinsamen und gleichsinnigen Verstellung der Traghebel der Abrollung ausgenutzt wird. Die Spindel übernimmt also eine zusätzliche Funktion. Dieses wird dadurch ermög­licht, daß die Spindel nicht nur drehbar gelagert, sondern auch in Axialrichtung verschiebbar angeordnet ist. Dieser Aufbau ist insbeson­dere für leichtere Wickel geeignet, die unmittelbar auf dem Maschinen­ gestell handhabbar sind.

    [0006] Eine sichere Kopplung des Spindelmotors mit der Spindel erreicht man dadurch, daß der Spindelmotor auf der Lagerbüchse befestigt ist.

    [0007] Eine stabile Führung der Spindel und gleiche Verstellempfindlich­keiten in beiden Stellrichtungen erreicht man dadurch, daß der Stell­zylinder doppeltwirkend ausgebildet ist und daß mit beiden Enden der Kolbenstange an der Lagerbüchse sitzende Gabelschenkel befestigt sind.

    [0008] Eine sichere Mitnahme der Spindel innerhalb der Lagerbüchse er­reicht man dadurch, daß die Spindel innerhalb der Lagerbüchse in einem zweiseitigen Axialdrucklager gelagert ist.

    [0009] Eine Auführungsform der Erfindung wird im Folgenden unter Bezug­nahme auf die anliegende Zeichnung erläutert, in der darstellen:

    Fig. 1 eine schematische Ansicht der Abrollung und

    Fig. 2 eine Seitenansicht mit abgenommenen Gestellplatten.



    [0010] Fig. 1 zeigt zwei Gestellplatten 1 und 2 einer Bearbeitungsma­schine für Bänder, z.B. einer Schneidmaschine, einer Umwickelmaschine oder dergleichen. Die Erfindung betrifft die Abrollung für diese Bear­beitungsmaschine.

    [0011] Zwischen den Gestellplatten 1 und 2 ist auf Zapfen 4 schwenkbar eine Traverse 3 gelagert. Auf einen Zapfen 4 ist ein Hebelarm 5 aufge­keilt, der mit einem Stellzylinder 6 zum Verschwenken der Traverse 3 gekoppelt ist. Die Traverse 3 nimmt Führungsbahnen 7 auf. Mit diesen Führungsbahnen 7 sind Führungen 8 von jeweils paarweise angeordneten Traghebeln 9 in Eingriff, die zwischen Spannfuttern 10 einen Wickel 11 aufnehmen. Mindestens an einem Traghebel 9 sitzt eine Antriebs- und/oder Bremseinheit 12.

    [0012] An oder in jedem Traghebel 9 ist eine Spindelmutter 13 fest ange­ordnet. Jede Spindelmutter 13 ist mit einem Spindelabschnitt 14 bzw. 15 einer Welle 16 in Eingriff. Die Spindelabschnitte 14 und 15 haben gegensinnige Steigung, so daß bei Drehung der Welle 16 die Traghebel 9 auseinander oder zusammenbewegt werden. Hierdurch ist eine Aufnahme eines Wickels 11 zwischen den Spannfuttern 10 möglich.

    [0013] Die Welle 16 ist in einer Lagerbüchse 17 gelagert. Die Lagerbüch­se 17 enthält mindestens ein zweiseitiges Axiallager 18, das schema­tisch dargestellt ist, auf Einzelheiten der Lagerschalen und Laufflä­chen ist verzichtet. An der Lagerbüchse 17 sitzen Gabelschenkel 19, die jeweils mit den Enden einer Kolbenstange 20 eines doppeltwirken­den Stellzylinders 21 verbunden sind. Der Stellzylinder 21 sitzt an einer Konsole 22, die fest mit der Traverse 3 verbunden ist.

    [0014] An der Lagerbüchse 17 sitzt außerdem ein Spindelmotor 23, dessen Antriebsritzel 24 mit einem Antriebsrad 25 kämmt, das fest auf die Welle 16 aufgekeilt ist.

    [0015] Der Spindelmotor 23 ermöglicht eine gegensinnige Bewegung der Traghebel 9 zum Festspannen bzw. zur Freigabe des Wickels 11. Darüber­hinaus ermöglich der Stellzylinder 21 eine Verschiebung der Lager­büchse 17 und der Welle 16, so daß entsprechend die Traghebel 9 gleichsinnig verschoben werden. Die Festspannung des Wickels 11 wird dadurch nicht berührt. Diese zusätzliche Bewegung der gesamten Abroll­einheit aus dem Traghebel 9 und dem Wickel 11 quer zur Bahnlaufrich­tung ermöglicht eine Kanteneinstellung der Bahn im Normalbetrieb und außerdem eine Ausrichtung eines neuen Wickels auf die Kanten des Bahn­endes des abgelaufenen Wickels beim Anspleißvorgang.


    Ansprüche

    1. Abrollvorrichtung für Bandwickel, wobei eine in einem Maschi­nengestell schwenkbar gelagerte Traverse auf Führungsbahnen paarweise verschiebbare Traghebel für je einen Wickel aufnimmt und wobei eine durch einen Spindelmotor antreibbare Spindel Abschnitte gegensinniger Steigung aufweist und mit je einem Abschnitt in eine Spindelmutter eines Traghebels eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stellzy­linder (21) an der Traverse (3) befestigt ist und daß dessen in Achs­richtung der Traverse (3) ausgerichtete Kolbenstange (20) mit einer Lagerbüchse (17) der Spindel (14, 15, 16) gekoppelt ist.
     
    2. Abrollvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelmotor (23) auf der Lagerbüchse (17) befestigt ist.
     
    3. Abrollvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Stellzylinder (21) doppeltwirkend ausgebildet ist und daß mit beiden Enden der Kolbenstange (20) an der Lagerbüchse (17) sitzende Gabelschenkel (19) befestigt sind.
     
    4. Abrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (16) innerhalb der Lagerbüchse in einem zweiseitigen Axialdrucklager (18) gelagert ist.
     




    Zeichnung