(19)
(11) EP 0 385 070 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90100689.0

(22) Anmeldetag:  13.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05B 49/00, E05B 65/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 24.02.1989 DE 3905651

(71) Anmelder: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT
D-70327 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Lindmayer, Martin
    D-7030 Böblingen 4 (DE)
  • Claar, Klaus
    D-7032 Sindelfingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
     


    (54) Fernwirksystem mit durch Codeworte übertragbarem Code


    (57) Die Sicherheit eines auf drahtloser Codeübertragung mittels eines oder mehrerer unabhängiger Sender auf einen Empfänger beruhenden und für beliebige Objekte, insbeson­dere für zentral verriegelbare Kraftfahrzeuge, verwend­baren Fernwirksystems wird gesteigert, indem ein unverän­derlicher Codeanteil, der bei jeder Codeübertragung zusammen mit einem gemäß einem vorgegebenen Algorithmus variablen Codeanteil übertragen wird, objektspezifisch sowohl in jedem Sender als auch in dem objektfesten Empfänger abgelegt wird. Ein Synchronisiervorgang zwischen einem Sender und dem Empfänger, der ohnehin nur abhängig von einer mechanischen Schlüsselrestriktion durchführbar ist, ist dann nur möglich, wenn der individuelle objekt­spezifische Codeanteil des jeweiligen Senders im Empfänger gespeichert und abrufbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sicherung von Codeworten eines Fernwirksystems mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 und auf ein Fernwirk­system nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6, das insbesondere zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist. Ein gattungsgemäßes Verfahren kann aus der Arbeitsweise eines insbesondere für Zentralverriegelungsanlagen von Kraftfahrzeugen vorgesehenen bekannten Fernwirksystems (DE 36 36 822 C1) hergeleitet werden.
    Die drahtlos übertragenen Codeworte dieses Fernwirksystems werden gegen unbefugte Aufzeichnung und Benutzung ge­schützt, indem ein nach einem vorgegebenen Algorithmus veränderbarer Anteil jedes als aktuell betrachteten Codewortes im Empfänger und im zuletzt verwendeten Sender synchron fortgeschaltet wird. Der Algorithmus stützt sich auf ein sowohl im Empfänger als auch im Sender in EEPROMs gespeichertes, normalerweise unveränderliches Urcodewort ("Key-Code-Wort").
    Aufgrund der gewählten Zusammensetzung jedes Codewortes und des verwendeten Algorithmus, der nur in eine Richtung fortschreitet, kann ein einmal verwendetes Codewort identisch erst nach einer sehr großen Zeitspanne bzw. nach einer sehr großen Anzahl von Fortschaltungen wiederkehren. Die unbefugte Wiederverwendung eines widerrechtlich aufgezeichneten Codewortes ist dadurch praktisch ausge­schlossen.

    [0002] Neben seinem algorithmisch veränderbaren Anteil kann jedes Codewort des gattungsbildenden Fernwirksystems ferner sogenannte Systembits enthalten, die für verschiedene Unterscheidungen - z. B. Schlüsseltypen (Haupt-/ Neben­schlüssel) , Automarke, Schlüsselsystem, aktuell steuerbare Funktion etc. - herangezogen werden können. Diese System­bits sind nach einer Variante des bekannten Systems von der algorithmischen Veränderung ausgenommen. Ein oder mehrere Systembit(s) kann/können aber gleichwohl vom Benutzer des Senders willkürlich - mittels zusätzlich zur Sendetaste am Sender vorgesehener Schalter - verändert werden, um die durch den Sender steuerbare bzw. auslösbare Funktion ohne Einflußnahme auf den Fortschaltealgorithmus zu verändern.
    Der Empfänger kann bei geöffneter Tür des Fahrzeugs mittels eines elektrischen Schalters manuell auf eine "Lernphase" umgeschaltet werden. In dieser wird das Key-Code-Wort des Empfängers neu programmiert, und zwar notwendigerweise einschließlich der erwähnten Systembits, indem das als nächstes von einem beliebigen, zum allgemei­nen System passenden Sender zum Empfänger übertragene Codewort neu eingespeichert wird. Dieses neue Urcodewort wird dann als das bei jeder folgenden Codewort - Übertra­gung der Fortschaltung nach dem vorgegebenen Algorithmus unterliegende akzeptiert und gespeichert.

    [0003] Ein in einem vorhandenen Sender gespeichertes Codewort kann durch Herausnehmen der Batterie aus dem Sender vollständig zurückgesetzt werden. Danach kann wieder der oben beschriebene "Lernvorgang" des Empfängers - mit dem Sender mit rückgesetztem Code - durchgeführt werden. Dies wird vor allem zur Abkürzung der Synchronisierung empfoh­len, wenn die Codeworte in Sender und Empfänger einmal unterschiedlich weit fortgeschaltet worden sind.
    Natürlich kann auch ein Unbefugter durch vorübergehende Entnahme der Batterie aus dem in seinem Besitz befind­lichen Sender den beschriebenen Rücksetzvorgang im Sender durchführen.

    [0004] Es ist auch ein Fernwirksystem einer Zentralverriege­lungsanlage bekannt (DE 32 44 049 C2), welches in einer Ausführungsform mit mehreren Sendern eine von Sender zu Sender unterschiedliche Menge von Codeworten zur Verfügung stellt.
    Da auch die Codeworte dieses Fernwirksystems algorithmisch fortgeschaltet werden, müssen Vorkehrungen getroffen werden, welche die Codefortschaltung in Abhängigkeit von dem verwendeten Sender auf den diesem individuell zuge­teilten begrenzten Codewortvorrat begrenzen, um unnötigen Nachsynchronisieraufwand bei wechselnder Senderverwendung zu vermeiden.
    Zu diesem Zweck sind jedem Sender unterschiedliche Ken­nungen zugeteilt, die bei Betätigung des jeweiligen Senders primär ausstrahlbar sind. Eine dem Empfänger nachgeschaltete Decodiereinrichtung ist zur Verarbeitung der von Sender zu Sender unterschiedlichen Menge von Codeworten mit mehreren, der Anzahl der Sender entsprechen­den Decodierkanälen ausgerüstet, welche durch die Sender­kennungen einschaltbar sind.
    Über die Art dieser Senderkennungen wird in der letztge­nannten Patentschrift keinerlei Aussage getroffen. Sie sind funktionell den willkürlich änderbaren Systembits des gattungsbildenden Fernwirksystems gleichzusetzen, welche ja ebenfalls - wie bereits erwähnt - unter anderem zur Kennzeichnung von Schlüsseltypen, die unterschiedliche Schließfunktionen haben, herangezogen werden können.

    [0005] Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit dem Codeworte eines Fernwirksystems noch besser geschützt werden können und das gattungsgemäße Fernwirk­system so auszubilden, daß das erfindungsgemäße Verfahren damit durchgeführt werden kann, wobei mehrere gleichbe­rechtigte Sender nebeneinander verwendbar sein sollen. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Verfahrensanspruchs 1 und des Vorrichtungsanspruchs 6 erfindungsgemäß gelöst.

    [0006] Gemäß der Erfindung wird zum einen dem jeweiligen Objekt mindestens ein objektspezifischer und unveränderlicher Grundanteil aller - d. h. durch die algorithmische Fort­schaltung erzeugbaren - Codeworte zugewiesen. Da durch elektronische Codierung mit verhältnismäßig geringem Aufwand nahezu beliebig viele Variationen eines Codewort­anteils erstellt werden können, ist es möglich, jedem Objekt, d. h. auch jedem Kraftfahrzeug einer Typenbaurei­he, einen eigenen, nirgends wiederkehrenden objektspezifi­schen Code zuzuweisen.
    Zum anderen wird auch jedem zum Objekt gehörenden Sender ein unveränderlicher Grundanteil aller Codeworte zugewie­sen.
    Dieser kann für alle Sender gleich sein und braucht dann nur einmal im Objekt abgelegt zu werden.

    [0007] Es ist zwar bekannt (DE 33 09 802 C2), die Anpassung standardisierter Sensoren (für Tankfüllung, Temperaturen etc.) an die individuellen Verhältnisse in einem be­stimmten Kraftfahrzeug mit Hilfe eines ROM zu vereinfa­chen, welches fahrzeugspezifische Signalumsetzungskennli­nien enthält und diese den zwischen den Sensoren und deren Anzeigeinstrumenten vorgesehenen Signal - Umsetzanord­nungen aufprägt. Ein Hinweis auf die erfindungsgemäße Aufteilung der Codeworte eines Fernwirksystems kann der genannten Patentschrift aber nicht entnommen werden.

    [0008] Zusätzliche Gattungsmerkmale der Unteransprüche sind ebenfalls aus der gattungsbildenden DE 36 36 822 C1 bekannt bzw. herleitbar.
    Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis 5 offenbaren vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungs­gemäßen Verfahrens, während die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 7 bis 13 das erfindungsgemäße Fernwirk­system nach Anspruch 6 vorteilhaft weiterbilden.

    [0009] In bevorzugter Ausführung wird jedem Sender des Fernwirk­systems ein individueller unveränderlicher Grundanteil aller Codeworte zugewiesen. Dieser ist folglich objekt und senderspezifisch. In dieser Ausführungsform muß im Objekt bzw. Empfänger ein Gesamtvorrat aller individuellen Grundanteile abgelegt werden, der mindestens der Anzahl der zu unabhängiger paralleler Verwendung mitgelieferten Sender entspricht.
    Die permanente Speicherung der objektspezifischen Anteile muß jedem Schreibzugriff entzogen sein, kann also z. B. in ROMs vorliegen. Sie kann in geeigneter Weise mit der nur temporären Speicherung der veränderbaren Anteile verknüpft sein oder aber in vollständig, d. h. auch physikalisch getrennten Speichern vorliegen.
    Dies hat den Vorteil, daß im Gegensatz zum Stand der Technik nicht mehr jeder beliebige, im Ersatzteilhandel erhältliche Sender zur Einspeicherung eines neuen aktuellen Codewortes in den Empfänger verwendet werden kann, auch wenn ein Sender-RESET durchgeführt und die mechanische Sicherung überwunden wurde. Denn die objekt­spezifischen, unveränderlichen Anteile der Codeworte werden zwar immer übertragen und vorab auf Übereinstimmung geprüft, können aber unter keinen Umständen Veränderungen der entsprechenden permanenten Speicherinhalte im Objekt bzw. Empfänger bewirken.
    Es liegt auf der Hand, daß der Verkauf von Ersatzsendern für ein solches System wesentlich besser überwacht und Mißbrauch noch stärker erschwert werden kann. Ein Aus­tausch der einmal zugewiesenen objektspezifischen Grund­anteile ist nur durch Austausch der Steuereinrichtung bzw. der Speicher möglich.

    [0010] Zusätzlich können auch noch benutzerspezifische Anteile in den Grundanteilen enthalten sein, die bei Senderbetätigung dem Empfänger bzw. dem Objekt bereits vorab gewisse Benutzerdaten mitteilen. An sich sind derartige benutzer­spezifische Codeanteile bereits bekannt; sie wirken sich bei der kraftfahrzeugtechnischen Anwendung eines Fernwirk­systems z. B. auf einstellbare Fahrzeugbauteile wie Sitze oder Rückblickspiegel aus.

    [0011] Unbefugte Benutzung des Fernwirksystems mit einem abhanden gekommenen Sender kann sehr wirksam abgewehrt werden, wenn jeder Codewort - Grundanteil, der einem
    - zum einen bereits wenigstens einmal benutzten und
    - zum anderen bei einem Einlesevorgang nicht benutzten Sender zugeteilt ist, automatisch entwertet - d. h. gesperrt oder gelöscht - wird. Diese automatische Siche­rungsfunktion kann von verschiedenen Bedingungen abhängig gemacht werden:
    - Die wenigstens einmalige Benutzung des Senders, dessen Codewort - Grundanteil gesperrt werden soll, kann z. B. durch Registrierung eines Codefortschaltevorgangs in dem zugordneten veränderbaren Anteil desselben Codewortes erfaßt werden.
    - Die Sicherungsfunktion kann grundsätzlich bei der endgültigen Bestätigung eines mit mehreren Sendern vorgenommenen Einlesevorgangs ausgeführt werden.
    - Sie kann in Abhängigkeit von der Reihenfolge des Einlesens ausgeführt werden, z. B. dann, wenn während des Einlesevorgangs eine bestimmte Reihenfolge nicht eingehalten werden kann, weil ein Sender fehlt.
    Hierbei ist es sinnvoll, wenn der Gesamtvorrat der im Objekt abgelegten Codewort - Grundanteile etwas größer als die Anzahl der gelieferten Sender ist. Neu zu beschaffen­den Sendern für das Fernwirksystem kann dann ein weiterer, noch nicht benutzter Codewort - Grundanteil aus dem Gesamtvorrat zugewiesen werden.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fernwirk­systems ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0013] Die einzige Figur zeigt stark schematisiert die für die Erfindung wesentlichen Bestandteile des Fernwirksystems.

    [0014] Sie stellt ferner die Aufteilung der in den Sendern und dem Objekt bzw. Empfänger gespeicherten Codeworte in einen festen Grundanteil und einen algorithmisch veränderbaren Anteil anschaulich dar.

    [0015] In einer Steuereinrichtung 1, die in einem zu schützenden Objekt, z. B. einem Kraftfahrzeug K, angeordnet ist, ist in n Speicherplätzen SP₁ bis SPn eine Gesamtmenge von n Codeworten CW₁ bis CWn abgelegt. Sie entspricht mindestens einer Anzahl m von zugehörigen Sendern S₁ bis Sm, die für das jeweilige Objekt zu parallelem, unabhängigem Gebrauch - z. B. durch verschiedene Personen - geliefert werden sollen. Die Anzahl m der Sender S₁ bis Sm kann kleiner oder gleich n sein. In der gewählten Darstellung ist m = 3.
    Jedes Codewort CW₁ bis CWn besteht
    - aus einem festen Grundanteil CWG₁, CWG₂ etc., der objekt- und senderspezifisch ist und nicht verändert werden kann, also z. B. in ROMs abgelegt ist, und
    - aus einem veränderbaren Anteil CWV₁, CWV₂ etc., der in bekannter Weise nach einem beliebigen Algorithmus veränderbar ist.
    Letzterer ist für die Erfindung nicht wesentlich und wird daher hier nicht näher erläutert.
    Die Speicherplätze SP... sind der Klarheit halber für die unveränderlichen Grundanteile und die veränderbaren Anteile einheitlich dargestellt, können aber durchaus verschiedene Strukturen haben, insbesondere auch physika­lisch voneinander getrennt sein.

    [0016] Die Codeworte CW... sind hier anschaulich als Folgen dezimaler Ziffern dargestellt; es versteht sich von selbst, daß die Art des verwendeten Codes und ebenso die Art der Übertragung der Codeworte zwischen Sendern und Empfänger für das Wesen der Erfindung vollkommen unerheb­lich ist. Es sind beliebige Code- bzw. Übertragungsarten (Infrarot, Ultraschall, Funk) verwendbar.
    Ersichtlich weichen auch die veränderbaren Anteile CWV... der Codeworte voneinander ab; da diese durch die Steuer­einrichtung 1 jeweils nach einer Codeübertragung unabhängig von den übrigen veränderbaren Anteilen algorithmisch fortgeschaltet werden, können allenfalls zufällig einmal in zwei oder mehreren Codeworten gleiche veränderbare Anteile CWV... auftreten. Diese Codeworte unterscheiden sich dann natürlich immer noch durch ihre Grundanteile CWG... .

    [0017] Jeder Sender S₁ bis S₃ enthält in bekannter Weise ein Code - Übertragungsorgan, hier eine Infrarot-Diode IS, das durch Betätigung einer Sendetaste ST zur Übertragung des im jeweiligen Sender gespeicherten aktuellen Codewortes CW... aktivierbar ist. Ersichtlich stimmen die aktuellen Codeworte CW₁ bis CW₃ der Sender S₁ bis S₃ mit denen in den Speicherplätzen SP₁ bis SP₃ der Steuereinrichtung 1 vollständig überein.

    [0018] Ein Infrarotempfänger IE des Kraftfahrzeugs K leitet jedes empfangene Codewort CW... in bekannter Weise an die Steuereinrichtung weiter, wo es vor dem Ausführen irgendeiner durch Sender S... steuerbaren Funktion - also z. B. Entriegelung oder Verriegelung des Fahrzeugs durch eine symbolisch angedeutete, an die Steuereinrichtung 1 angeschlossene Zentralverriegelung ZV - mit den in den Speicherplätzen SP... gespeicherten Codeworten CW... auf vollständige Übereinstimmung verglichen wird.
    Wurde vollständige Übereinstimmung festgestellt, so wird im Ausführungsbeispiel das Fahrzeug K in Ausführung einer gesteuerten Funktion "Entriegelung" zentral entriegelt. Die Steuereinrichtung 1 reagiert natürlich nicht auf Codeworte eines fremden oder desynchronisierten Senders. Es versteht sich, daß auch mehr als nur ein Empfänger IE vorgesehen werden kann; es bleibt aber bei einer zentralen Steuereinrichtung.

    [0019] Eine ebenfalls der Steuereinrichtung 1 zugeordnete Rück­setztaste 2 ist im geschützten Bereich des Objekts, z. B. im Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges K, vorgesehen. Sie ist also nur bei entsichertem Objekt (= offener Tür) zugäng­lich. Mittels dieser Rücksetztaste 2 können alle verän­derbaren Anteile CWV1...n der Codeworte CW1...n in den Speichern SP1...n der Steuereinrichtung 1 unabhängig von einer Senderbetätigung auf definierte Anfangszustände - die untereinander ebenfalls verschieden sein können - zurückgesetzt werden. Durch dieses Rücksetzen kann der Fahrzeugeigner bei Verlust eines Senders unverzüglich verhindern, daß Unbefugte den abhanden gekommenen Sender zur Steuerung der ihm zugewiesenen Funktion verwenden können. Die aktuellen Codeworte in den Sendern werden dabei natürlich nicht rückgesetzt.

    [0020] Ausgehend von diesem Rücksetzzustand der veränderbaren Anteile CWV1...n müssen die Speicherinhalte der Steuer­einrichtung 1 mit den entsprechenden Speicherinhalten der noch beim Fahrzeugeigner vorhandenen Sender S... wieder synchronisiert werden, um deren weitere Benutzbarkeit zu gewährleisten. Dazu muß eine neu einlesende Codeübertragung von jedem dieser Sender zum Empfänger durchgeführt werden. Als solche wird beispielsweise jede erste mit je einem Sender nach einem Rücksetzvorgang vorgenommene Codeüber­tragung betrachtet.
    Mittels der objekt- und senderspezifischen Codewort - Grundanteile CWG... wird dabei stets
    - das eingelesene Codewort darauf überprüft, ob wenig­stens ein "passender" Grundanteil CWG... übertragen wird, und
    - der jeweils neu eingelesene veränderbare Anteil CWV..., der im einlesenden Sender S... aktuell ist, zu dem im Objekt abgelegten Grundanteil eindeutig zu­geordnet.
    Jedes neu eingelesene Codewort muß dann vor der endgültig wirksamen Abspeicherung seines veränderbaren Anteils CWV... in einen Speicherplatz SP... mittels eines weiteren der Steuereinrichtung 1 zugeordneten Schalters 3, der eine Quittiereinrichtung darstellt, bestätigt werden.
    Der Schalter 3 kann nur betätigt werden, wenn ein passen­der mechanischer Schlüssel 5 vorhanden ist. Dieser Schlüssel 5 steht hier symbolisch für die zugehörige mechanisch codierte Einrichtung zur Betätigung des Schal­ters 3. Dieser kann z. B. - in an sich bekannter Weise - in einen nicht dargestellten Schließzylinder einer Tür oder eines Zünd-/Lenkschlosses integriert sein und darin direkt mittels des Schlüssels 5 betätigt werden.
    Aus der zusätzlichen mechanischen Sicherung jedes Einlese­vorgangs resultiert der Vorteil, daß unbefugte Resynchroni­sierung der Steuereinrichtung 1 bzw. des Empfängers mit dem verlorenen Sender bereits durch Austausch der mechani­schen Schlösser des Kraftfahrzeugs K verhindert werden kann.

    [0021] Durch eine Entwerteeinrichtung 4 - die z. B. eine Lese­sperre für Speicherplätze SP einschalten oder eine Löschung des jeweiligen Speicherinhalts steuern kann - ist es unter den bereits erwähnten bestimmten Bedingungen möglich, auch die unveränderlichen Grundanteile CWG... oder die vollstän­digen Codeworte CW... zu entwerten, die abhanden gekommenen Sendern zugewiesen waren. Die Entwerteeinrichtung 4 wird z. B. durch abschließende Betätigung des Schalters 3 aktiviert.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Sicherung von zur Steuerung von Funkti­onen übertragbaren Codeworten eines Fernwirksystems
    - insbesondere für eine Kraftfahrzeug - Zentralverriege­lungsanlage -
    bei welchem
    - jedes von einem Sender zu einem Empfänger zu übertra­gende Codewort aus einem nach Maßgabe eines vorgege­benen Algorithmus veränderbaren Anteil und einem diesem Algorithmus nicht unterworfenen Grundanteil besteht,
    - welche beiden Anteile immer gemeinsam übertragen werden und vor Ausführung irgendeiner Funktion mit entsprechenden Anteilen wenigstens eines im Objekt gespeicherten Codewortes auf vollständige überein­stimmung geprüft werden,
    gekennzeichnet durch
    Zuweisung wenigstens eines übereinstimmenden unveränder­lichen objektspezifischen Grundanteils jedes Codewortes sowohl zu dem Objekt als auch zu jedem Sender.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    Zuweisung einer mindestens einer vorgesehenen Anzahl von nebeneinander in dem Fernwirksystem verwendbaren Sendern entsprechenden Gesamtmenge unveränderlicher, jeweils objekt- und senderspezifischer Codewort - Grundanteile zum Objekt und
    Zuweisung genau eines unveränderlichen Grundanteils aus dieser Gesamtmenge zu jedem der vorgesehenen Sender.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2,
    gekennzeichnet durch
    unabhängige algorithmische Veränderung der veränderbaren Codewort - Anteile für jedes Codewort.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
    bei welchem wenigstens der veränderbare Anteil des wenig­stens einen im Objekt gespeicherten Codewortes mittels eines Senders neu einlesbar ist,
    gekennzeichnet durch
    Prüfung des Grundanteils des von dem Sender beim Einlesen übertragenen Codewortes auf vollständige Übereinstimmung mit einem im Objekt abgelegten Codewort - Grundanteil vor wirksamem Einlesen nur des veränderbaren Codewort - Anteils.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 2 und 4,
    bei welchem der einem Sender zugeteilte und dem Algorith­mus nicht unterworfene Grundanteil eines Codewortes im Objekt wenigstens entwertbar ist,
    gekennzeichnet durch
    automatische Entwertung des einem der bereits wenigstens einmal unter Fortschaltung des veränderbaren Codewort - Anteils benutzten vorgesehenen Sender zugeteilten Code­wort - Grundanteils bei Nichtverwendung dieses Senders beim Einlesevorgang.
     
    6. Fernwirksystem mit auf physikalischem Wege
    - von wenigstens einem beweglichen Sender
    - zu einem in einem ortsfesten oder beweglichen Objekt angeordneten Empfänger
    - zur Steuerung von Funktionen von dem Empfänger nach­geschalteten Einrichtungen, insbesondere von Schließ­funktionen einer Kraftfahrzeug - Zentralverriege­lungsanlage,
    durch Codeworte übertragbarem Code,
    in welchem Fernwirksystem
    - jedes Codewort aus einem nach Maßgabe eines vorgege­benen Algorithmus veränderbaren Anteil und einem diesem Algorithmus nicht unterworfenen Grundanteil besteht,
    - welche Anteile bei jeder Betätigung einer Sendetaste des Senders gemeinsam übertragen werden und vor Ausführung irgendeiner Funktion mit den entsprechenden Anteilen wenigstens eines im Objekt gespeicherten Codewortes auf vollständige Übereinstimmung geprüft werden,
    insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2,
    gekennzeichnet durch
    - eine Anzahl von n Speicherplätzen (SP₁ bis SPn) im Objekt (K) zur unveränderbaren Speicherung von diesem individuell zugewiesenen objekt- und senderspezifi­schen, untereinander verschiedenen Grundanteilen (CWG₁ bis CWGn) und
    - einen festen Speicherplatz für genau einen Grundanteil (CWG₁, CWG₂ etc.) aus dieser Gesamtmenge in jedem von m Sendern (S₁, S₂ etc. bis Sm).
     
    7. Fernwirksystem nach Anspruch 6,
    mit einer Steuereinrichtung, welche
    - zur synchronen Fortschaltung des veränderbaren Anteils eines im Empfänger und im Sender zum Zeitpunkt der Codeübertragung übereinstimmend wenigstens temporär gespeicherten aktuellen Codewortes nach jeder Code­übertragung gemäß dem vorgegebenen Algorithmus im Sender und im Empfänger und
    - zur Sperrung des Fernwirksystems wenigstens gegen in der näheren Vergangenheit von dem jeweiligen Sender bereits übertragene Codeworte
    vorgesehen ist,
    gekennzeichnet durch
    voneinander unabhängige algorithmische Fortschaltung der mit je einem Grundanteil (CWG₁, CWG₂ etc.) ein Codewort (CW₁, CW₂ etc.) bildenden veränderbaren Anteile (CWV₁, CWV₂ etc.).
     
    8. Fernwirksystem nach Anspruch 6 oder 7,
    - mit wenigstens einer am Objekt vorgesehenen mechanisch codierten Schließeinrichtung, welche als Zugangsbe­rechtigung (Schlüsselrestriktion) im Zusammenhang mit jeder willkürlichen Veränderung und Neusynchronisation eines aktuellen Codewortes in Sender und Empfänger durch einen mechanisch codierten Schlüssel betätigt werden muß,
    wobei wenigstens der veränderbare Anteil eines Codeworts in einem Lernzustand des Empfängers aus einem Sender in einen Speicher des Objekts zur Wiederherstellung der Synchronisierung von Sender und Empfänger einlesbar ist,
    gekennzeichnet durch
    - eine der Steuereinrichtung (1) zugeordnete Einrichtung (2) zum willkürlichen, senderunabhängigen Rücksetzen nur der veränderbaren Anteile (CWV₁, CWV₂ bis CWVn) aller in den Speicherplätzen (SP) des Objekts (K) abgelegten Codeworte (CW₁, CW₂ bis CWn) auf bestimmte Anfangszustände,
    - auch im Lernzustand des Empfängers (IE) bzw. der Steuereinrichtung (1) wirksame Überprüfung des Grund­anteils (CWG...) jedes von einem Sender (S...) zum Empfänger (IE) übertragenen Codeworts (CW...) und
    - eine durch eine zur Steuerung der Steuereinrichtung (1) vorgesehene mechanisch codierte Einrichtung (5) betätigbare Quittiereinrichtung (3) zur Bestätigung eines durch einen Sender (S...) nach dem willkür­lichen, senderunabhängigen Rücksetzen der veränder­baren Teile aller Codeworte (CW₁, CW₂ bis CWn) bewirk­ten Codewort - Einlesevorgangs.
     
    9. Fernwirksystem nach Anspruch 6,
    gekennzeichnet durch
    benutzerspezifische Anteile des jedem Sender (S...) zugewiesenen Codewort - Grundanteils (CWG...).
     
    10. Fernwirksystem nach Anspruch 6,
    gekennzeichnet durch
    Speicherung der objektspezifischen Grundanteile (CWG...) in ROMs.
     
    11. Fernwirksystem nach Anspruch 6,
    gekennzeichnet durch
    physikalisch voneinander getrennte Speicher zur jeweiligen Speicherung der objektspezifischen Grundanteile (CWG...) und der veränderbaren Anteile (CWV...).
     
    12. Fernwirksystem nach Anspruch 6,
    gekennzeichnet durch
    eine von der Anzahl n der im Objekt (K) abgelegten Code­worte (CW₁ bis Cn) nach unten abweichende Anzahl von Sendern (S₁ bis Sm).
     
    13. Fernwirksystem nach Anspruch 8,
    gekennzeichnet durch
    eine Entwerteeinrichtung (4) zur Entwertung wenigstens der in Speicherpätzen (SP₁ bis SPn) des Objekts (K) abgelegten Codewort - Grundanteile (CWG...) im Zusammenhang mit einem Codewort - Einlesevorgang in Abhängigkeit von vorgegebenen Bedingungen.
     


    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


    1. Verfahren zur Verbesserung des Schutzes von Codeworten eines Fernwirksystems gegen unbefugte Benutzung, welche Codeworte

    - zur Steuerung von Funktionen - insbesondere einer Kraftfahrzeug - Zentralverriegelungsanlage - von einem Sender zu einem Empfänger berührungslos übertragbar sind,

    - jeweils aus einem nach Maßgabe eines vorgegebenen Algorithmus veränderbaren Anteil und einem diesem Algorithmus nicht unterworfenen Grundteil bestehen,

    -      welche beiden Anteile immer gemeinsam übertragen werden und vor Ausführung irgendeiner Funktion auf vollständige Übereinstimmung mit entsprechenden Anteilen wenigstens eines im Objekt gespeicherten Codewortes geprüft werden,

    gekennzeichnet durch
    Zuweisung wenigstens eines übereinstimmenden unveränderlichen, jedem Schreibzugriff entzogenen objekspezifischen Grundanteils jedes Codewortes sowohl zu dem Objekt als auch zu jedem Sender.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht