[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen auf den Hals eines Kunststoffbehälters aufschraubbaren
Kunststoffverschluß mit einem Schraubring und mit einem Einsatzteil mit flexiblem
Balg und einem Ausgießer, auf dessen Außengewinde eine Kappe aufschraubbar ist, wobei
die Kappe mit dem Schraubring einstükkig ausgebildet ist und die Kopfwand der Bügelkappe
im Abstand von der Kopfwand des Schraubringes herausstehend angeformt ist. Ein solcher
Kunststoffverschluß ist in der deutschen Patentanmeldung Nr. 37 20 225.6 beschrieben,
zu welcher die vorliegende Anmeldung in einem Zusatzverhältnis steht. Auf die Diskussion
des Standes der Technik und die daraus abgeleitete Aufgabenstellung in der DE-OS
37 30 225.6 wird insoweit ausdrücklich Bezug genommen.
[0002] Auch der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen auf den Hals eines
Kunststoffbehälters aufschraubbaren Kunststoffverschluß mit Schraubring und mit einem
Einsatzteil mit flexiblem Balg und Ausgießer, auf dessen Außengewinde eine Kappe aufschraubbar
ist, so zu verbessern, daß unter Beibehaltung guter Ausgießeigenschaften, z.B. mittels
eines flexiblen Balges, die automatische Herstellung vereinfacht und verbilligt wird.
[0003] Darüber hinaus soll mit dem neuen Kunststoffverschluß die Handhabung desselben noch
weiter erleichtert werden. Bei dem Kunststoffverschluß gemäß der Hauptanmeldung sind
Schraubkappe und Schraubring durch eine Reißhaut miteinander verbunden. Eine solche
Reißhaut weist häufig eine Perforation auf, so daß sie letztlich aus einer Reihe dünner
Verbindungsstege besteht. Um den Kunststoffverschluß öffnen zu können, müssen durch
Anheben von an der Schraubkappe angeordneten Bügeln, durch Anheben So der Schraubkappe
selbst oder durch Drehen derselben die Reißhaut bzw. entsprechende Kunststoffstege
zerrissen werden. Insbesondere beim Anheben einer solchen Kunststoffkappe setzt jedoch
nicht nur die Reißhaut, sondern auch der eingestülpte Flansch einer Hubbewegung der
Schraubkappe einen beträchtlichen Widerstand entgegen. Damit ist es schwierig, die
Reißhaut durchzureißen. Wird die Kappe gegenüber dem Schraubring gedreht, so muß die
Reißhaut auf ihrer gesamten Länge gleichzeitig durchtrennt werden bzw. sämtliche
Verbindungsstege müssen gleichzeitig zerrissen werden, so daß auch hierfür eine erhebliche
Kraftanstrengung erforderlich ist. Die vorliegende Erfindung will hier eine zusätzliche
Erleichterung schaffen, wobei gleichzeitig die beschriebenen Vorteile des Verschlusses
gemäß der Hauptanmeldung erhalten bleiben sollen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Reißhaut als Abreißband ausgeführt ist, die Kappe also über das Abreißband
mit dem Schraubring verbunden ist.
[0004] Ohne daß die Kappe angehoben, gedreht oder sonstwie bewegt werden muß, kann damit
zunächst das Abreißband separat entfernt werden, wonach die Kunststoffkappe mit dem
Ausgießer über den eingestülpten Balg relativ zum Schraubring beweglich ist.
[0005] In der bevorzugten Ausführungsform weist dabei die Kappe einen unteren Flansch auf,
der an seinem äußeren Rand mit dem darunter angeordneten Schraubring einstückig verbunden
ist.
[0006] Für die Verbindung mit dem Abreißband kann dabei der Schraubring an seiner Kopfwand
einen zusätzlichen zylindrischen Ansatz aufweisen.
[0007] Bevorzugt ist außerdem eine Ausführungsform, bei welcher das Abreißband im wesentlichen
über den gesamten Umfang des Kunststoffverschlusses verläuft. Zwischen Kappe und
Schraubring wirkende Kräfte werden so auf einen großen Bereich verteilt.
[0008] Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn das Abreißband ein Handhabeende aufweist.
Dieses Handhabeende kann mit den Fingern ergriffen werden und das Abreißband wird
dann sukzessive entlang des gesamten Umfanges von dem Kunststoffverschluß abgerissen.
[0009] Dabei kann das Abreißband beispielsweise über zwei parallel zwischen Kunststoffkappe
und Schraubring umlaufende Schwachstellen mit diesen verbunden sein. Die Schwachstellen
können insbesondere als Reihen von dünnen Verbindungsstegen ausgebildet sein. Beim
Lösen des Abreißbandes werden dann zunächst im Bereich des Handhabeendes und anschließend
sukzessive umlaufend einzelne dieser Stege abgerissen, wozu nur ein relativ geringer
Kraftaufwand erforderlich ist.
[0010] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform weist die Kappe an ihrem Kopfende einen Griffflansch
auf. Dieser Griffflansch dient dazu, nach dem Abtrennen des Abreißbandes unter Herausstülpen
des Balges die Kunststoffkappe mit dem Ausgießer herauszuziehen. Solange das Abreißband
noch nicht von dem Verschluß entfernt ist, kann ein solcher Verschluß auch als Tragegriff
dienen, jedenfalls solange das Gewicht des darunter befindlichen Behälters nicht
so groß ist, daß die Verbindung zwischen Abreißband und Schraubring oder Schraubkappe
abreißt. Diese Gefahr ist jedoch gering, da sich bei intaktem Abreißband die Kraft
auf den gesamten Umfang des Bandes bzw. auf die Gesamtheit der einzelnen Schwachstellen
verteilt.
[0011] Unabhängig von einem solchen Griffflansch kann die Schraubkappe gemäß einer besonderen
Ausfihrungsform auch einen Bügel aufweisen, an welchem die Kappe mit dem Ausgießer
unter Ausstülpen des Balges aus dem Behälterhals heraus bzw. von diesem weggezogen
werden kann.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Kunststoffverschlusses, teilweise im Schnitt, und
Figur 2 eine Draufsicht auf den Kunststoffverschluß gemäß Figur 1 von oben.
[0013] Ein Schraubring 2 ist auf den Behälterhals 11 eines Behälters aufgeschraubt. Am unteren
Rand des Schraubringes 2 kann noch ein Garantiering 5 angeformt sein, welcher mit
geeigneten Vorsprüngen am Behälterhals 11 verhakt ist und sicherstellen soll, daß
der Schraubring 2 ohne Zerstören der Verbindung zwischen diesem und dem Garantiering
5 nicht vom Behälterhals 11 abgeschraubt bzw. abgenommen werden kann.
[0014] An der oberen, im Querschnitt horizontal verlaufenden Kopfwand des Schraubringes
2 befindet sich ein zylindrischer Ansatz, der über eine umlaufende Schwachstelle einstückig
mit einem Abreißband 3 verbunden ist. Ein Ende des umlaufenden Abreißbandes 3 ist
mit einer Handhabe 4 versehen. Parallel zu der Schwachstelle, welche Schraubring 2
und Abreißband 3 verbindet, läuft eine weitere Schwachstelle um den Verschluß herum,
welche die Verbindung zwischen dem Abreißband 3 und dem unteren Rand eines Flansches
9 der Schraubkappe 1 darstellt. Die Kopfwand der Schraubkappe 1 weist einen umlaufenden
Flansch 8 auf, welcher als Griffflansch ausgebildet sein kann und welcher gegebenenfalls
an seinem äußeren Umfang eine Riffelung zum besseren Auf- und Abschrauben der Kunststoffkappe
1 aufweist. Zusätzlich ist die Schraubkappe 1 mit hochklappbaren Bügeln 6 versehen,
welche an den Flansch 8 einstückig angeformt sind. Die hochklappbaren Kunststoffbügel
6 erleichtern das Herausziehen des Ausgießers 7 unter Ausstülpen des Balges 10, wenn
die Kunststoffkappe 1 auf den Ausgießer 7 aufgeschraubt ist.
[0015] In der Draufsicht der Figur 2 ist in der Mitte die Schraubkappe 1 bzw. deren Kopfwand
zu erkennen, die den umlaufenden Flansch 8 aufweist, an welchem wiederum Bügel 6 einstückig
angeformt sind. Der Außendurchmesser der Bügel 6 entspricht bei der dargestellten
Ausführungsform ziemlich genau dem Außendurchmesser des darunterliegenden unteren
Flansches 9 der Schraubkappe, unter welchem wiederum das Abreißband 3 konzentrisch
verläuft, welches in Figur 2 durch eine doppelgestrichelte Linie angedeutet ist.
Ein Ende des Abreißbandes 3 ist mit einer Handhabe 4 versehen, welche zum Lösen des
Abreißbandes 3 radial von dem Verschluß wegbewegt wird, wobei das Abreißband entlang
der parallel umlaufenden Schwachstellen von dem Schraubring 2 und der Schraubkappe
1 abgetrennt wird. Nach dem Entfernen des Abreißbandes 3 sind Schraubkappe 1 und
Schraubring 2 voneinander getrennt und der Ausgießer 7 kann unter Ausstülpen des Balges
10 ausgezogen werden.
[0016] Die Kunststoffbügel 6 sind, wie man in Figur 2 erkennt, an zwei gegenüberliegenden
Seiten über breite und haltbare Stege mit dem Flansch 8 der Schraubkappe 1 verbunden,
während um 90° versetzt hierzu beim Hochklappen des Bügels 6 abreißbare, schwache
Verbindungen zwischen Bügel 6 und Flansch 8 bestehen. Der Ausgießer 7 mit dem Balg
10 und einem daran anschließenden Dichtungsrand werden getrennt von den übrigen Teilen
des Kunststoffverschlusses hergestellt, die ihrerseits alle einstückig miteinander
verbunden sind, und so in einem einzigen Herstellungsschritt gemeinsam gegossen werden.
Diese einstückig miteinander verbundenen Teile sind die Schraubkappe 1 mit den Bügeln
6, das Abreißband 3, der Schraubring 2 und der Garantiering 5.
[0017] Für die Montage wird die Schraubkappe 1 auf den Ausgießer 7 aufgeschraubt und anschließend
wird der gesamte Verschluß, in welchem Ausgießer 7, Balg 10 und der daran angesetzte
Dichtungsrand aufgenommen sind, mit dem Schraubring 2 auf den Behälterhals 11 aufgeschraubt.
Dabei rasten Hakenverbindungen zwischen Garantiering 5 und Behälterhals 11 ineinander
ein.
[0018] Abgesehen von der Art der Verbindung zwischen Schraubkappe und Schraubring kann der
Verschluß gemäß der vorliegenden Erfindung sämtliche Merkmale der in der Hauptanmeldung
P 37 30 225.6 beschriebenen Verschlüsse aufweisen, die insoweit ausdrücklich in Bezug
genommen wird.
1. Auf den Hals (11) eines Kunststoffbehälters aufschraubbarer Kunststoffverschluß
mit einem Schraubring (2) und mit einem Einsatzteil mit flexiblem Balg (10) und Ausgießer
(7), auf dessen Außengewinde (12) eine Kappe (1) aufschraubbar ist, wobei die Kappe
(1) mit dem Schraubring (2) einstückig ausgebildet ist und die Kopfwand (8) der Kappe
(1) in einem Abstand von der Kopfwand des Schraubringes (2) herausstehend angeformt
ist, nach Patentanmeldung P 37 30 225.6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (1)
über ein Abreißband (3) mit dem Schraubring (2) verbunden ist.
2. Kunststoffverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe einen
unteren Flansch (9) aufweist, der an seinem äußeren Rand über das Abreißband mit dem
Schraubring (2) verbunden ist.
3. Kunststoffverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abreißband
im wesentlichen über den gesamten Umfang des Verschlusses verläuft.
4. Kunststoffverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abreißband (3) ein Handhabungsende (4) aufweist.
5. Kunststoffverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfwand der Schraubkappe (1) einen umlaufenden Griffflansch (8) aufweist.
6. Kunststoffverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe (1) als Bügelkappe mit mindestens einem hochklappbaren Bügel (6) ausgebildet
ist.
7. Kunststoffverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an das untere Ende des Schraubringes (2) ein Garantiering (5) angeformt ist.