(19)
(11) EP 0 385 121 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90101974.5

(22) Anmeldetag:  01.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47C 23/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 25.02.1989 DE 3905879

(71) Anmelder: BIO-RONDOM GERÄTE HANDELSGESELLSCHAFT M.B.H.
A-6800 Feldkirch (AT)

(72) Erfinder:
  • Amann-Jennson, Günther
    A-6820 Frastanz (AT)
  • Konzett, Klaus
    A-6820 Frastanz (AT)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Liegefläche nach Art eines Lattenrostes


    (57) Die Liegefläche weist eine obere und eine untere Reihe von zueinander parallelen Latten (5,6) auf. Diese sind durch quer zu den Latten verlaufende Elastikkörper (7,8,9) miteinander verbunden, wobei die Elastikkörper oben und unten Laschen (10, 11) haben, in die die Latten eingesteckt sind.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Liegefläche nach Art eines Lattenrostes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Eine derartige Liegefläche ist bereits aus dem DE-GM 88 10 557 bekannt. Dort werden die obere und untere Reihe der Latten mit den Elastikkörpern durch Aufstecken oder Aufkleben und dergleichen verbunden, wodurch sich der Nachteil ergibt, daß die so geschaffene Liegefläche insbesondere in ihrer Länge nachträglich nicht mehr verändert werden kann. Die feste Verbindung der Latten mit den Elastikkörpern ergibt auch den weiteren Nachteil, daß eine Anpassung der Liegefläche an verschiedenen Breiten eines Bettes nur schwierig durchzuführen ist, weil die Latten von den Elastikkörpern gelöst werden müßten, wodurch die Elastikkörper beschädigt werden könnten. Bei derart bekannten Liegeflächen ist es, wenn unterschiedliche Ausmaße eines Bettes verwendet werden, in der Regel üblich, dann auch die Liegefläche als Ganzes auszutauschen.

    [0003] Eine weitere Liegefläche mit einer oberen und unteren Reihe von Latten ist auch aus der europäischen Patentschrift EP 0 151 218 bekannt. Die Latten jeder Reihe sind dort in Tücher eingenäht, und beide Reihen sind über Distanzkörper bzw. Verbindungselemente miteinander verbunden, die ihrerseits ebenfalls über ein Tuch miteinander verbunden sind. Die freien Stirnenden der Latten sind in Taschen der Tuchkonstruktion eingesteckt.

    [0004] Nachteilig hieran sind insbesondere die verhältnismässig hohen Herstellungskosten, bedingt durch den nur aufwendig herzustellenden Tuchkörper, verbunden mit dem Nachteil, daß eine Veränderung der Breite dieser bekannten Liegefläche zwecks Anpassung an andere Bettbreiten nicht möglich ist, und zwar weil die Federelemente auch stirnseitig vom Tuchkörper umfasst sind. Zur Anpassung an eine andere Bettbreite müssen dort nämlich zunächst die kompletten Lamellen mitsamt den Federelementen ausgetauscht werden. Zusätzlich muß ein neuer Tuchkörper verwendet werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Liegefläche besteht darin, daß sie nicht ohne weiteres an unterschiedliche Bettlängen angepasst werden kann, denn die bekannte Liegefläche ist in ihrer Länge nur wenig zusammendrückbar oder kompressibel, so daß man nur einen geringen Längenvariationsbereich hat.

    [0005] Fernerhin ist es bei dieser bekannten Liegefläche nachteilig, daß sie einen gesonderten Unterbau mit Auflageholmen benötigt, die sich nicht nur an den Seitenrändern der Liegefläche erstrecken, sondern auch in der Mitte.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Liegefläche mit den eingangs genannten Merkmalen so weiterzubilden, daß bei wesentlich geringeren Herstellungskosten eine verbesserte Anpassung an unterschiedliche Bett-Innenmaße gewährleistet ist.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen.

    [0008] Man braucht somit lediglich zwei oder gegebenenfalls auch mehr dieser Elastikkörper herzustellen, die dann voneinander beabstandet dadurch mit den Latten verbunden werden, wobei die Latten in die Laschen der Elastikkörper eingesteckt werden. Die Elastikkörper können dabei einstückig sein oder es handelt sich um voneinander getrennte Teil-Elastikkörper, die dann durch andere Elemente miteinander verbunden sind. Durch die Elastikkörper mit ihren Laschen wird also der Abstand der Latten voneinander festgelegt, und die beiden Reihen der Latten werden über die Elastikkörper elastisch federnd miteinander verbunden.

    [0009] Üblicherweise wird eine passende Anzahl der Elastikkörper verwendet, beispielsweise zwei Elastikkörper im Randbereich der Liegefläche, an den Stirnseiten der Latten, vorzugsweise ergänzt durch einen mittleren Elastikkörper. Durch die Anordnung und Anzahl der Elastikkörper kann man also die Elastizität der Liegefläche wunschgemäss einstellen.

    [0010] Mit der gegebenen technischen Lehre wird also der wesentliche Vorteil erzielt, daß ein insich geschlossener Tuchkörper nach dem Gegenstand der EP 0 151 218 vermieden wird. Statt eines derartigen aufwendigen Tuchkörpers werden lediglich Laschen vorgeschlagen, in welche die Lamellen eingesteckt sind, wobei diese Laschen mit dem Elastikkörper verbunden sind.

    [0011] Bei der Erfindung ist es wesentlich, daß das Laschenmaterial über eine Kante des Elastikkörpers hinweg etwa nach unten gezogen ist, so daß im Bereich der Stirnseiten der Latten ein Gewebeanschlag für jede Latte einzeln gebildet wird. Der Elastikkörper ist also vollumfänglich von einem Gewebeschlauch eingefasst, wobei im Bereich der Auflage der Latten eine zusätzliche Gewebeauflage vorgesehen ist. Von der einen Seite her wird die Latte in eine Lasche eingeschoben und auf der anderen Seite der Lasche ist diese herunter über die Kante des Elastikkörpers gezogen, so daß nach Art eines stirnseitigen Anschlags die gewünschte Latte an den Längsseiten der Liegefläche nicht heraustreten kann. Hierdurch wird auch ein Verrutschen der Latte in Längsrichtung vermieden. Zur Montage oder zur Entnahme der Latten kann jedoch trotzdem noch dieser Anschlag geöffnet bzw. angehoben werden und die Latte kann dort herausgezogen oder eingeschoben werden.

    [0012] Für den Verbund dieser Laschen mit dem Elastikkörper gibt es verschiedene Möglichkeiten:

    [0013] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß die Laschen aus relativ dünnen Bändern bestehen und diese Bänder die Lamellen umgeben und mit dem Elastikkörper durch Verkleben, Vernähen oder andere Befestigungsmittel verbunden sind.

    [0014] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die - vorzugsweise relativ schmalen - Laschen mit einer Hülle verbunden sind, die den jeweiligen Teil-Elastikkörper aufnimmt. Damit sind niedrige Herstellungskosten gewährleistet, denn die Hülle kann in einem getrennten Herstellungsvorgang durch Abnähen entsprechenden Baumwollmaterials hergestellt werden, wodurch dort die Laschen direkt angearbeitet werden und danach wird dann der Elastikkörper in die Hülle eingebracht. Nach Fertigstellung dieses Herstellungsvorgangs werden dann in einfacher Weise die Lamellen in Richtung ihrer Längsachse durch die Laschen durchgesteckt und damit am Elastikkörper befestigt.

    [0015] Durch die Verwendung relativ schmaler Laschen ergibt sich der Vorteil, daß nun eine universelle Anpassbarkeit der Liegefläche an unterschiedliche Bettbreiten gegeben ist. Will man nämlich bei einer gegebenen Liegeflächenbreite eine andere Liegeflächenbreite erreichen, um beispielsweise diese Liegefläche in ein anderes, breiteres Bett einzulegen, dann tauscht man einfach die vorhandenen Lamellen aus, indem man längere Lamellen verwendet. Der Austausch geschieht auf einfache Weise dadurch, daß die Lamellen jeweils in Richtung ihrer Längsachse aus den Laschen der Elastikkörper herausgezogen werden und durch Lamellen größerer Länge ersetzt werden.
    Damit ist der Austauschvorgang beendet, und es können mit ein- und denselben Elastikkörpern - aber unterschiedlich langen Lamellen - unterschiedliche Breiten von Liegeflächen erzeugt werden.

    [0016] Beim Gegenstand der EP 0 151 218 war dies nicht möglich, weil wegen der stirnseitigen Umschließung durch die Tuchkörper der komplette Tuchkörper mit ausgetauscht werden musste.

    [0017] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß wegen der Verwendung relativ schmaler Laschen und wegen der Vermeidung eines Tuchkörpers, der die Elastikkörper miteinander verbindet, nun die einzelnen Elastikkörper gegeneinander verstellt werden können, d.h. also in Richtung der Längsachsen der Lamellen, so daß damit eine stufenlose Anpassbarkeit an unterschiedliche Gewichte der daraufliegenden Person erreicht werden. Damit kann also die Federkonstante der Liegefläche eingestellt werden.

    [0018] Wünscht man beispielsweise in der Mitte der Liegefläche eine härtere Auflage, dann wird man die außenliegenden Elastikkörper in diesem Bereich mehr in Richtung zur Mitte hin verschieben, um damit in der Mitte eine härtere Auflage im Vergleich zu den oberen und unteren Auflagestellen (Kopf- und Fußbereich) zu erreichen.

    [0019] Eine derartige universelle Anpassbarkeit der Federhärte der Auflage an unterschiedliche Gewichte war beim Gegenstand der EP 0 151 218 nicht möglich.

    [0020] Ebenso ist es mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung leicht möglich, die Elastikkörper auszuwechseln und hierdurch unterschiedliche Härten zu erzeugen.

    [0021] In einer anderen weiteren Ausführung ist es vorgesehen, statt der bevorzugten Anzahl von drei sich über die Längsachse der Liegefläche erstreckenden Elastikkörper auch vier oder zwei zu verwenden. Die Elastikkörper können sehr einfach ausgetauscht werden, indem sie einfach von den Lamellen abgezogen werden. Die Verwendung eines aufwendigen Tuchkörpers, der damit ebenfalls ausgewechselt werden müsste, entfällt somit.

    [0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß relativ stark dimensionierte Lamellen verwendet werden, die z.B. aus einem Massivholzmaterial oder aus einem Schichtholz bestehen, wodurch die Gefahr einer Ermüdung derartiger Lamellen durch Langzeitbenutzung vermieden wird und eine hohe Federkraft erreicht wird.

    [0023] Bei einer Liegefläche von etwa 2 m Länge werden bevorzugt 40 - 42 Lamellen an der Oberseite und die gleiche Anzahl an der Unterseite verwendet.

    [0024] Die Lamellen der Ober- und der Unterseite fluchten bevorzugt zueinander, weil damit leicht die Laschen auf den Elastikkörpern aufgenäht werden können.

    [0025] Insgesamt besteht im übrigen noch bei der vorliegenden Erfindung der Vorteil, daß kein aufwendiger Unterbau mit Auflageholmen verwendet werden muß, sondern es können die herkömmlich im Bett vorhandenen Seitenleisten verwendet werden, auf welche die Liegefläche aufgelegt wird. Die Verwendung von mittleren Auflageholmen, wie sie bei dem europäischen Patent 0 151 218 vorgeschrieben werden, entfallen somit.

    [0026] Durch die Schaffung einer hochwertigen, federnden Liegefläche nach der beschriebenen Ausführung ist es daher nicht mehr erforderlich, eine ebenso hochwertige und komplizierte sowie kostenträchtige Matratze zu verwenden. Es reichen daher einfache, kostengünstige Matratzen, oder Auflagen relativ geringer Dicke, weil die eigentliche Federwirkung durch die Liegefläche selbst erreicht wird.

    [0027] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung - offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden beansprucht.

    [0028] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

    [0029] Es zeigen:

    Figur 1: Stirnansicht einer Liegefläche nach der Erfindung in ihrer Einbaulage in einem Bett schematisiert, teilweise im Schnitt.

    Figur 2: vergrößerte Teildarstellung der Stirnseite der Latte nach Figur 1.

    Figur 3: Draufsicht auf einen Teil der Liegefläche nach Figur 1 in Richtung des Pfeiles III in Figur 1.

    Figur 4: vergrößerte Draufsicht im Vergleich zu Figur 3.

    Figur 5: perspektivisch eine abgeänderte Ausführungsform.



    [0030] Eine Liegefläche 1 nach der vorliegenden Erfindung ist in einem Bettrahmen 2 eingebaut, wobei der Bettrahmen 2 in ansich bekannter Weise aus zwei zueinander parallelen Seitenwänden 3 besteht, die an ihren Innenseiten entsprechende in Längsrichtung des Bettes verlaufende Seitenleisten 4 aufweisen. Auf den Seitenleisten 4 liegt die Liegefläche 1 auf.

    [0031] Die Liegefläche 1 nach der vorliegenden Erfindung besteht aus einer Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Lamellen 5,6. Die Lamellen 5 bilden hierbei die Unterseite 21 der Liegefläche 1, während die Lamellen 6 die Oberseite 22 der Liegefläche 1 bilden.

    [0032] Wie eingangs ausgeführt, besteht jede Lamelle 5,6 bevorzugt aus einem Massivholzmaterial mit einer Breite von etwa 3 cm, mit einer Dicke von etwa 8 mm, wobei die Lamellen 5,6 in einem gegenseitigen Abstand von etwa 1,5 - 2 cm angeordnet sind.

    [0033] Zur Erreichung einer Federwirkung der Liegefläche 1 werden erfindungsgemäss Elastikkörper 7,8,9 verwendet, die in gegenseitigem Abstand voneinander parallel zueinander verlaufend in Richtung der Längserstreckung der Liegefläche 1 nach Figur 3 verlaufen.

    [0034] Jeder Elastikkörper 7,8,9 weist bevorzugt einen quadratischen Querschnitt auf mit Quadratseitenlängen von etwa 8 cm.

    [0035] Als bevorzugtes Material für die Elastikkörper wird massives Latex-Material oder ein anderes Federmaterial bevorzugt.

    [0036] In der vorher beschriebenen Ausführungsform, die im folgenden nicht mehr näher zeichnerisch dargestellt ist, ist es vorgesehen, daß einfache Laschen 10, z.B. Bänder oder dergleichen, die Lamelle 5,6 umgeben, wobei diese Laschen 10,11 dann mit dem Elastikkörper 7,8,9 verbunden sind. Diese Verbindung kann durch Abnähen, Kleben, Druckknopfhalterung und dergleichen erfolgen.

    [0037] Figur 5 zeigt, daß Laschen 23 an der Oberseite und Laschen 24 an der Unterseite vorhanden sind, die direkt über Abnäher 25 mit dem jeweiligen Elastikkörper 7,8,9 verbunden sind. Figur 5 zeigt auch, daß der Elastikkörper stangenförmig und einstückig sein kann mit aufgesetzten Laschen.

    [0038] Gemäss der weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Elastikkörper 7,8,9 nach Figur 2 von einer Hülle 12 umgeben, die bevorzugt aus einem Baumwollmaterial besteht. Die Hülle 12 umgibt den Elastikkörper vollumfänglich. An einer Seite ist die Hülle durch einen Verschluß 13 verschließbar und auch wieder zu öffnen. Der Verschluß kann z.B. als Klettenverschluß, Reißverschluß, Druckknopfverschluß oder dergleichen ausgebildet sein.

    [0039] Damit besteht die Möglichkeit, den Elastikkörper 7 aus der Hülle 12 zu entfernen und die gesamte Hülle zusammen mit den Laschen 10,11 zu waschen.

    [0040] Aus Figur 2 ist ersichtlich, daß im Bereich der Auflage der Latten 5,6 auf dem Elastikkörper 7,8,9 eine Abdeckung 30 vorgesehen ist, um ein Durchscheuern der Hülle 12 zu vermeiden.

    [0041] Im weiteren sind die Lamellen 10,11 nach Figur 2 über jeweils eine Kante des Elastikkörpers 7,8,9 gezogen, wodurch sich ein Gewebeanschlag 28 für jede Stirnseite der Latten 5,6 bildet. Dieser Gewebeanschlag 28 kann angehoben werden, um die Latte 5,6 dort herauszuziehen oder der Gewebeanschlag 28 wird angehoben, um die Latte 5,6 vollständig durchzustecken, z.B. in Verwendung des Elastikkörpers 8 nach Figur 1.

    [0042] Damit die Latten 5,6 in Längsrichtung nicht verrutschen, ist nach der schematischen Darstellung nach Figur 2 eine Riffelung 29 quer zur Längsrichtung der Latten vorgesehen.

    [0043] Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die Laschen 10,11 aus relativ schmalen Stoffstreifen, die gemäss der Ausführung in Figur 4 an den Seiten noch durch Bänder 14,15 verstärkt werden können.

    [0044] Diese Bänder verleihen dem Material der Laschen 10,11 eine erhöhte Festigkeit gegen Ausreißen und schützen die Stirnseiten, so daß man die Lamellen von den Stirnseiten her sehr einfach in diese dadurch gebildeten Aufnahmeöffnungen einstecken kann, ohne daß die Stirnseiten dieser Laschen 10,11 beschädigt werden.

    [0045] Die relativ schmalen Laschen 10,11 sind jeweils an den Seitenkanten durch Abnäher 26,27 voneinander getrennt, so daß sich hierdurch ein Zwischenraum 16 ergibt, der lediglich aus dem Material der Lasche 10,11 gebildet ist, wobei in diesem Bereich die Abnäher 26,27 mit der Hülle 12 des jeweiligen Elastikkörpers 7-9 verbunden sind. Hier erfolgt also die Verbindung zwischen der Lasche 10,11 und der Hülle 12 bzw. der Abdeckung 30 des jeweiligen Elastikkörpers 7-9.

    [0046] Man erkennt also, daß durch diesen überraschend einfachen Aufbau die Herstellungskosten wesentlich erniedrigt sind und daß durch Schaffung von jeweils stirnseitig zu öffnenden Laschen es sehr einfach möglich ist, die Lamellen 5,6 in den Pfeilrichtungen 17,18 jeweils in die Laschen 10,11 einzustecken, wobei die Lamellen 5,6 stirnseitig am Gewebeanschlag 28 anliegen.

    [0047] Ferner ergibt sich dadurch die Möglichkeit, daß man z.B. den mittleren Elastikkörper 8 mit seiner Hülle 12 und den daran ansetzenden Laschen 10,11 in den Pfeilrichtungen 17,18 verschiebt, um damit die gesamte Härte der Liegefläche einstellen zu können.

    [0048] Es ist auch eine Verschiebung der außenliegenden Elastikkörper 7,8 in den eingezeichneten Pfeilrichtungen 17,18 möglich.

    [0049] Wichtig ist ferner, daß - weil der Zwischenraum 16 zwischen den Lamellen lediglich aus einem Stoff besteht - nun auch die Einstellung der Liegefläche 1 in der Länge (d.h. in den Pfeilrichtungen 19 nach Figur 3) leicht möglich ist. Durch Zusammenschieben der Lamellen in Richtung der Längsachse der Liegefläche kann somit die Liegefläche in der Länge komprimiert werden, wodurch eine Einstellung der Länge im Längenbereich von etwa 190 cm bis 200 cm möglich ist. Man kann also die in Europa gebräuchlichen Normgrößen für Liegeflächenlängen mit einer einzigen Liegefläche abdecken.

    [0050] Mit der vorliegenden Erfindung ergibt sich also eine Liegefläche, die sich hinsichtlich ihrer Liegeeigenschaften allen anderen Liegeflächen als überlegen gezeigt hat und die mit wesentlich geringeren Herstellungskosten herstellbar ist.

    [0051] Die Lamellen sind leicht austauschbar; die Elastikkörper sind ebenfalls leicht austauschbar und gegeneinander verschiebbar. Statt der Verwendung von drei Elastikkörpern, wie zeichnerisch dargestellt, können auch vier oder mehr Elastikkörper verwendet werden. Die Einbringung eines weiteren Elastikkörpers ist durch einfache Verschiebung eines der äußeren Elastikkörper in den Gegenrichtungen zu den eingezeichneten Pfeilrichtungen 17,18 möglich.

    [0052] Besondere Vorteile des erfindungsgemäßen Systems liegen darin, daß durch die Anordnung einer oberen und einer parallel im Abstand darunter liegenden Fläche dicht nebeneinander angeordneten Latten eine optimale Druckverteilung an der Körperoberfläche des Schlafenden ergibt.

    [0053] Es wird hier eine ähnliche Druckverteilung erreicht wie bei einem Wasserbett. Wesentlich ist, daß die Lattenkörper genau quadratisch sind und Seitenlängen von 8 x 8 cm aufweisen. Damit wird folgender Vorteil erreicht:

    [0054] Es wird zunächst eine mittlere Härte von Latexkörpern verwendet, wie sie auch in herkömmlichen Matratzen verwendet werden. Es handelt sich also um einen Latex mit mittlerer bekannter Raumdichte.

    [0055] Versuche des Anmelders haben ergeben, daß bei Körpergewichten im Bereich zwischen 40 und 100 kg eine ausgezeichnete Druckverteilung sich dann ergibt, wenn Latexkörper mit dieser erwähnten mittleren Raumdichte und einem Kantenmaß von 8 cm verwendet werden.

    [0056] Gleichzeitig ist wichtig, daß über eine Länge von 2 m 86 Latten verwendet werden; d.h., die Latten haben einen gegenseitigen Abstand von etwa 1 cm.

    [0057] Es ergibt dich also damit eine praktisch durchgehende Liegefläche, wo praktisch auf jedem Punkt eine Auflage erfolgt, weil eben die Latten in so engem Abstand zueinander verlegt sind.

    [0058] Durch die Wahl des hier beschriebenen Latexkörpers wird dadurch eine ausgezeichnete Anpassung an die Körperkontur erreiche, ohne daß hierbei die obere Lattenlage 6 auf die untere Lattenlage 5 aufschlägt, d.h. also in Berührung kommt.

    [0059] Bei schweren Personen kommt es nun vor, daß an den hochbelasteten Auflagestellen im Beckenbereich und Schulterbereich der Latexkörper 7,8,9 in diesem Bereich komprimiert wird. Das heißt, die obere Latte 6 federt dann nicht mehr durch, sondern trifft auf den komprimierten Latexkörper 7,8,9 in diesem Bereich. Nun tritt erst die Federwirkung der unteren Lattenlage 5 ein. Das heißt, die komprimierten Latexkörper zusammen mit den oberen Latten federn nach unten gegen die untere Lattenlage und diese drückt nach oben, wodurch also auch in diesem Bereich noch eine ausgezeichnete Federwirkung gegeben wird. Dies ist der Grund, warum zwei Lattenlagen, die im Abstand vertikal übereinander angeordnet sind, zu diesen ausgezeichneten Ergebnissen führen.

    [0060] Das ist auch der Grund warum bei der vorliegenden Erfindung kein starrer Unterbau verwendet wird, sondern ein elastisch federnder Unterbau, der durch eben die untere Lattenlage 5 gegeben ist.

    [0061] Ein derartiges Durchfedern - wie es bei der vorliegenden Erfindung beschrieben wurde - wird jedoch nicht nur bei harter Kompression der Latexkörper erreicht, d.h. also im Grenzbereich, sondern findet praktisch stets statt bei ab 10 kg Auflage an einer bestimmten Stelle. Das heißt, die Federwirkung des Lattenunterbaus tritt immer in Tätigkeit und ist gewichtsunabhängig.

    [0062] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist ferner, daß aufgrund der hier beschriebenen Merkmale der Lattenrost sich auch dann den Körperkonturen anpaßt, wenn eine Person diagonal auf dem Lattenrost liegt. Dies wird dadurch bewirkt, daß die Druckverteilung aufgrund der drei hier verwendeten in Längsrichtuhg verlegten Latexkörper gleich oder ähnlich ist wie bei einer Person die genau parallel zur Mittenlängsachse auf der Liegefläche liegt.

    [0063] Es ist wichtig, daß eine orthopädische Unterstützung der Person sowohl in der Rücklage, in der Bauchlage als auch in der Seitenlage stattfindet. D. h., in der Seitenlage muß die Lendenwirbelsäule bis hinauf zur Halswirbelsäule möglichst gerade auf der Liegefläche liegen und darf nirgends abgebogen oder abgeknickt sein. Dies wird durch die optimale Druckverteilung wie sie oben stehend beschrieben wurde in vorbildlicher Weise erreicht.

    [0064] Wichtig ist auch, daß eine optimale Unterstützung dann stattfindet, wenn die Versuchsperson z. B. am Rand der Liegefläche liegt, weil eben die Latten des Ober- und Unterbaus diese Unterstützung gewährleisten.

    [0065] Beim Gegenstand der EP 0 151 218 war dies nicht der Fall, weil dort ein starrer Unterbau verwendet wird. Legt sich dort eine Person auf die Seitenkante der Liegefläche dann kommt es zu einem Kippeffekt, d.h. auf der einen Seite wird die Liegefläche heruntergedrückt und auf der gegenüberliegenden Seite, dort wo die Person nicht liegt, werden die Latten hochgedrückt und liegen dann schräg nach oben geneigt, so daß die Person ein unsicheres schwimmendes Gefühl auf dieser Liegefläche erhält.

    [0066] Dieselben Vorteile ergeben sich im übrigen auch bei Doppelbetten, wo zwei dicht nebeneinander liegende Liegeflächen nach der Erfindung verwendet werden. Auch dort kann eine Person direkt auf der Verbindungsebene zu der anderen Liegefläche liegen und trotzdem die optimale Druckverteilung erreichen, wie dies vorstehend beschrieben wurde.

    [0067] Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Liegefläche bleiben auch dann erhalten, wenn eine Matratze aufgelegt wird. Die Vorteile werden in besonderer Weise dann erreicht, wenn relativ dünne Matratzen verwendet werden, z. B. in einer Dicke von 5 bis 8 cm.

    [0068] Es hat sich hierbei gezeigt, daß eine derartige Dicke durchaus ausreicht, weil eben die aufgelegte Matratze nur noch die Druckverteilung weiter optimieren soll; die eigentliche Druckverteilung und das eigentliche straffe und stützende Liegegefühl findet durch die erfindungsgemäße Liegefläche selbst statt.

    [0069] Die Matratze hat also nur einen weichmachenden Effekt.

    [0070] Im übrigen ist es mit der vorliegenden Erfindung auf sehr einfache Weise noch möglich, eine weitere zusätzliche Variation der Druckverteilung zu erreichen.

    [0071] Es wurde bereits schon vorher beschrieben, daß die Latten leicht auswechselbar durch die vorher beschriebenen Merkmale in entsprechenden Schlaufenbändern auf den Elastikkörpern oder Latexkörpern gehalten sind.

    [0072] Es hat sich nun gezeigt, daß eine individuelle Anpassungsmöglichkeit bis im Schulterbereich besteht, indem man in diesem Bereich die dort im unteren Lattenbereich, d.h. also in der unteren Ebene liegenden Latten herausnimmt, dadurch können die oberen Latten stärker durchfedern und es findet dann ein nicht so starker Gegendruck statt, wie an den anderen Punkten der Liegefläche.

    [0073] Dies ist ein besonders wichtiger Vorteil bei Menschen an der Halswirbelsäule oder Unfallverletzungen ( z.B. Peitschentrauma oder Sportverletzungen).

    [0074] Zusätzlich kann es in einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß auf die Bettauflage unterhalb der erfindungsgemäßen Liegefläche jeweils ein Fußkeil und/oder ein Kopfkeil eingelegt wird. In diesen Bereichen wird dann die Liegefläche etwa angehoben.

    [0075] Die Verwendung eines Kopfkeiles ist für Personen geeignet, die in diesem Bereich hochgelagert werden wollen oder müssen und die Verwendung eines Fußkeiles ist für kreislaufgeschwächte Personen geeignet, die z. B. unter Venenerkrankungen leiden.

    [0076] Zusätzlich ist es sehr wichtig bei der vorliegenden Erfindung, daß im mittleren Bereich des Bettes eine sogenannte Bauchbrücke angeordnet ist; es handelt sich hierbei um ein Hebelsystem, welches in der deutschen Gebrauchsmusterschrift G 89 10 576 beschrieben ist, wobei mit diesem Hebelsystem eine mittlere Hochwölbung im Becken- und Bauchbereich der Liegefläche erreicht werden kann. Diese Hochwölbung ist besonders bei Wirbelsäulenschäden im Schlaf in der Bauchlage verwendet.

    [0077] Dadurch wird ein orthopädisch richtiges Liegen auch im Schlaf in der Bauchlage gewährleistet.

    [0078] Zusätzlich kann die Bauchbrücke zu Therapiezwecken verwendet werden, weil die Bauchbrücke höhenverstellbar ist und dort in einer bestimmten Einstellungsstufe eine optimale Entlastung der Entlastung der Wirbelgelenke und Bandscheiben gewährleistet ist.

    [0079] Die Kombination einer derartigen Bauchbrücke mit der erfindungsgemäßen Liegefläche bringt also diese Vorteile und ist mit herkömmlichen Lattenrosten nicht erreichbar.

    [0080] Dies liegt daran, daß eben bei der vorliegenden Erfindung ein flexibler Unterbau aus einer gleichen Lattenschicht verwendet wird wie sie oben auf der Liegefläche verwendet wird, dadurch werden die erfindungsgemäßen Vorteile erreicht.

    [0081] Durch die Verwendung der Latexkörper in der beschriebenen Zusammensetzung und mit den Kantenlängen von 8 cm wird also insgesamt ein Federweg von etwa 8 cm bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Lattenrostes oder Liegefläche erreicht. Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß insbesondere bei weiblichen Personen, deren Körperschwerpunkt wegen des ausgeprägteren Beckens mehr im Beckenbereich liegt, dort ein optimaler Federweg bis zu 8 cm (je nach Gewicht) gewährleistet ist. Es kommt also dort zu einer maximal möglichen Absenkung von etwa 8 cm, was von orthopädischer Seite her gefordert wird.

    [0082] Eine weitere wesentliche Idee der Erfindung ergibt sich dadurch, daß die äußeren Elastikkörper 7,9 eine durchgehende Länge über die gesamte Länge der Liegefläche aufweisen, während der mittlere Elastikkörper 8 lediglich eine Länge von 50 - 70 cm aufweist. Er ist auf der Liegefläche im Lendenwirbelbereich des Schlafenden positioniert, so daß insbesondere die Kopf-, Hals-, Schulter- und Oberkörperbereiche von mittleren Elastikkörpern 8 nicht unterstützt werden, ebenso wie der Oberschenkel bereich abwärts bis zum Fuß. Diese nicht unterstützenden Bereiche sind deshalb weicher abgefedert als vergleichsweise die durch den mittleren Elastikkörper 8 abgestützten Körperbereiche des Schlafenden. Hierdurch ergibt sich eine weitere Anpassung an die Körperkontur.

    ZEICHNUNGS-LEGENDE



    [0083] 

    1 Liegefläche

    2 Bettrahmen

    3 Seitenwand

    4 Seitenleiste

    5 Lamelle

    6 Lamelle

    7 Elastikkörper

    8 Elastikkörper

    9 Elastikkörper

    10 Lasche

    11 Lasche

    12 Hülle

    13 Verschluß

    14 Band

    15 Band

    16 Zwischenraum

    17 Pfeilrichtung

    18 Pfeilrichtung

    19 Pfeilrichtung

    21 Unterseite

    22 Oberseite

    23 Lasche

    24 Lasche

    25 Abnäher

    26 Abnäher

    27 Abnäher

    28 stirnseitiger Anschlag

    29 Riffelung

    30 Abdeckung




    Ansprüche

    1. Liegefläche nach Art eines Lattenrostes mit einer oberen Reihe von zueinander parallelen und voneinander beabstandeten Latten und einer dazu beabstandeten unteren Reihe von zueinander parallelen und voneinander beabstandeten Latten, wobei die Latten beider Lattenreihen in Querrichtung eines Bettes oder dergleichen verlaufen und Verbindungselemente als stangenförmige Elastikkörper vorgesehen sind, welche die Latten beabstandet miteinander verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Elastikkörper (7,8,9) in Verbindung mit Abnähern (25,26,27) Laschen (10) an der Oberseite und weitere Laschen (11) an der Unterseite aufweisen, wobei die Laschen (10,11) über eine Kante des Elastikkörpers (7,8,9) heruntergezogen sind, so daß sich an der Stirnseite der Latten (5,6) ein Gewebeanschlag (28) für die Latten (5,6) bildet.
     
    2. Liegefläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (10,11,23,24) mit dem Elastikkörper (7,8,9) durch Kleben oder Druckknopfhalterung oder dergleichen verbunden sind.
     
    3. Liegefläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elastikkörper (7,8,9) vollumfänglich von einer Hülle (12) und an der Auflage der Latten (5,6) von einer Abdeckung (30) umgeben ist, wobei die Hülle (12) an einer Seite einen Verschluß (13) aufweist, der als Klettenverschluß, Reißverschluß, Druckknopfverschluß oder dergleichen ausgebildet ist.
     
    4. Liegefläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Laschen (10,11,23,24) aus relativ schmalen Stoffstreifen bestehen, die seitliche Verstärkungen in Form von Bändern (14,15) aufweisen.
     
    5. Liegefläche nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (10,11) jeweils an den Seitenkanten durch Abnäher (26,27) voneinander getrennt sind, wodurch ein Zwischenraum (16) gebildet wird, wobei in diesem Bereich die Abnäher (26,27) mit der Hülle (12) des jeweiligen Elastikkörpers (7,8,9) verbunden sind.
     
    6. Liegefläche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (16) aus einem beweglichen Stoffteil besteht derart, daß die Liegefläche in der Länge durch Verschieben der Latten (5,6) verändert werden kann.
     
    7. Liegefläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Längsrichtung der Latten (5,6) feine Riffelungen (29) vorgesehen sind.
     
    8. Liegefläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (10,11,23,24) aus Tuch ausgebildet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht