[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Haltestäben für die Halterung
von Stahlbewehrungen bei der Gasbetonherstellung, bei welchem die Haltestäbe zunächst
in ein flüssiges Trennmittel getaucht werden, anschließend der hierdurch gebildete
Überzug zum Erhärten gebracht wird, dann an den Haltestäben die Stahlbewehrungen
angehängt und diese zusammen mit den Haltestäben mit einem Korrosionsschutzmittel
überzogen werden
[0002] Bei der Fertigung von bewehrten Gasbetonbauelementen ist es erforderlich, die Stahlbewehrungen
(Bewehrungsmatten und Bewehrungskörper) vor dem Einbringen in die zähflüssige Gasbetonmasse
mit einem Korrosionsschutzüberzug zu versehen. Um das Korrosionsschutzmittel auf
die Stahlbewehrungen aufzubringen, werden diese in der Regel in ein mit dem Korrosionsschutzmittel
gefülltes Bad getaucht. Zur Halterung der Stahlbewehrungen während dieses Tauchvorganges
dienen sogenannte Haltestäbe, von denen jeweils mehrere an einer Traverse oder einem
Rahmen fixiert sind. Beim Tauchen der Stahlbewehrungen in das Korrosionsschutzmittel
werden auch die Haltestäbe mit dem Korrosionsschutzmittel überzogen Nachdem das Korrosionsschutzmittel
getrocknet ist, können die Bewehrungen in die Gießform eingebracht werden. Zu diesem
Zweck werden die Traversen auf dem oberen Rand der Gießform abgesetzt. Die Haltestäbe
halten nunmehr die daran hängenden Stahlbewehrungen im richtigen gegenseitigen Abstand
und in Abstand vom Formboden und den Seitenwänden der Form. Anschließend wird die
Gasbetonmasse in die Form eingefüllt. Sie treibt unter der Wirkung von Aluminiumpulver
zur gewünschten Höhe auf. Nachdem der sogenannte grüne Gasbetonblock eine zum Transport
und zum Schneiden ausreichende Festigkeit erreicht hat, werden die Haltestäbe von
den Stahlbewehrungen entriegelt und durch Anheben der Traversen nach oben aus dem
Gasbetonblock herausgezogen. Bevor sie nun erneut verwendet werden können, ist in
der Regel eine Reinigung dieser Haltestäbe erforderlich, einerseits, weil sie ebenfalls
mit dem Korrosionsschutzmittel überzogen sind und andererseits, weil an dem Korrosionsschutzmittel
u.U. Gasbetonreste haften Würde man den Korrosionsschutzüberzug und etwaige Gasbetonrückstände
nicht entfernen, dann würden die Haltestäbe beim erneuten Tauchen in das Korrosionsschutzmittelbad
mit einer weiteren Überzugsschicht überzogen werden, ebenso wie die am Stab haftenden
Gasbetonteilchen. Auf diese Weise würde der Überzug auf den Haltestäben immer dicker
werden. Dies hätte zur Folge, daß die Haltestäbe nicht mehr von oben her durch Bohrungen
in den Traversen gesteckt werden können und auch nicht mehr herausgezogen werden können.
Gasbetonteilchen, die an den Haltestäben haften und durch einen erneuten Überzug
fixiert sind, würden außerdem Vorsprünge an den Haltestäben bilden, die deren Herausziehen
aus dem angesteiften Gasbetonblock erschweren und beim Herausziehen auch zu Beschädigungen
desselben führen können. Aus diesem Grund müssen die Haltestäbe nach dem Herausziehen
aus dem angesteiften Gasbetonblock gereinigt werden, was sehr aufwendig ist und wozu
größere Mengen an Lösungsmittel erforderlich sind. Da diese Lösungsmittel meist feuergefährlich
sind, sind auch erhebliche Schutzmaßnahmen notwendig. Im übrigen ist die Verwendung
von Lösungsmitteln wenig umweltfreundlich.
[0003] Der Wunsch nach einem umweltfreundlichen Korrosionsschutzsystem hat den Anstoß zur
Entwicklung eines Wasserlackes, d.h. eines wasserverdünnbaren Lackes, gegeben. Diese
Wasserlacke liefern einen irreversiblen Film, d.h., wenn sie einmal getrocknet sind,
läßt sich der Korrosionsschutzüberzug mit wasser oder Lösungsmitteln nicht mehr ablösen.
Haltestäbe, die also zusammen mit den daran hängenden Stahlbewehrungen in ein Bad
mit Wasserlack getaucht wurden, können nach der Trocknung des wasserlackes mit Hilfe
von Lösungsmitteln nicht mehr lackfrei gemacht werden.
[0004] Bei einem bekannten Verfahren der eingangs erwähnten Art (DE-OS 36 40 029) wird auf
die Haltestäbe vor dem Aufbringen des Korrosionsschutzmittels ein Trennmittel auf
wässriger Basis aufgebracht. Dieses besteht aus 1,4 bis 2,5 Masse-% Celluloseglykolsäure,
44 bis 52,6 Masse-% eines inerten anorganischen Pulvers wie Schiefermehl, Talkum,
Kreide, Kaolin, Quarzmehl und 46 bis 53,5 Masse-% Wasser. Diese Bestandteile werden
zu einer homogenen Mischung gerührt. Die Haltestäbe werden in das aus diesen Bestandteilen
bestehende Trennmittel getaucht. Nach dem Tauchen verbleibt auf den Haltestäben ein
Trennmittel-Überzug mit einer Schichtdicke von 250 bis 350 µm. Anschließend werden
die Haltestäbe mit den daran hängenden Stahlbewehrungen mit einer Lackierung, insbesondere
einer Pulverlackierung, versehen. Durch die Trennschicht soll erreicht werden, daß
diese besser an der Pulverlackmasse haftet als an den Haltestäben, so daß beim Herausziehen
der Haltestäbe der durch Pulverlack gebildete Überzug der Haltestäbe zusammen mit
der Trennschicht im Gasbeton verbleibt.
[0005] Abgesehen davon, daß nicht bekannt ist, ob dieses Trennmittel auch bei Korrosionsschutzüberzügen,
bestehend aus einem Wasserlack, seine Funktion voll erfüllen kann, hat das bekannte
Trennmittel verschiedene Nachteile. Es handelt sich nämlich hierbei nicht um ein
handelsübliches Produkt, sondern es muß aus den oben genannten Bestandteilen separat
hergestellt werden, wozu Wiegeaggregate, Zeit und Mischer erforderlich sind. Das Trocknen
der verhältnismäßig dicken Überzugsschicht erfordert längere Zeit oder spezielle energieverbrauchende
Trocknungseinrichtungen. Der verhältnismäßig dicke Überzug von durchschnittlich
300 µm kann außerdem bei Hindurchschieben der Haltestäbe durch die verhältnismäßig
engen Bohrungen der Traverse bzw. des Tragrahmens und auch beim Einschieben in die
Abstandshalter der Bewehrungskörbe abgestreift werden. Dort wo die Trennmittelschicht
abgestreift wurde, besteht direkter Kontakt zwischen dem Korrosionsschutzmittel und
dem Haltestab. Das Korrosionsschutzmittel wird also an diesen Stellen beim Herausziehen
am Haltestab haften bleiben und es ist zumindest eine teilweise Reinigung der Haltestäbe
erforderlich. Weiterhin enthält das Trennmittel einen hohen Wasseranteil. Dies führt
zu einer Korrosion der aus Stahl bestehenden Haltestäbe. Die korrodierte (verrostete)
Oberfläche der Haltestäbe wird rauh, so daß beim Herausziehen der Haltestäbe aus dem
Gasbetonblock zumindest Teile der Trennmittelschicht an den Haltestäben verbleiben.
Das gleiche gilt für solche Teile der Trennmittelschicht, die am oberen Ende der
Haltestäbe liegen und beim Tauchen in das Korrosionsschutzmittel nicht mit diesem
umhüllt wurden. Hier können speziell Gasbetonreste hängen bleiben. Infolgedessen
ist zumindest eine teilweise Reinigung der Haltestäbe erforderlich, um auch diese
Rückstände zu entfernen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Haltestäben
für die Halterung von Stahlbewehrungen bei der Gasbetonherstellung der eingangs erwähnten
Art aufzuzeigen, welches die Verwendung handelsüblicher, billiger Erzeugnisse als
Trennmittel ermöglicht, bei dem ein vollständiges Ablösen einer aus Wasserlack bestehenden
Korrosionsschutzschicht gewährleistet ist, keine Rückstände von Gasbeton an den Haltestäben
anhaften und bei dem damit auch keine Reinigung der Haltestäbe nach jedem Arbeitsgang
erforderlich ist.
[0007] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Haltestäbe bei Verwendung
eines Wasser als Verdünnungsmittel enthaltenden Korrosionsschutzmittels, insbesondere
eines Wasserlackes, in ein heißes Bad von geschmolzenem Paraffin oder einem ähnlichen,
wachsartigen, wasserfesten Trennmittel, welches bei Raumtemperatur fest ist und eine
Erweichungstemperatur von etwa 50 bis 70°C aufweist, getaucht werden.
[0008] Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Paraffin oder ähnliche
wachsartige Trennmittel sind handelsübliche und auch verhältnismäßig billige Produkte.
Sie können bei Einhaltung geeigneter Verfahrensbedingungen auch in sehr geringer
Schichtdicke als Trennmittelüberzug auf die Haltestäbe durch Tauchen aufgebracht
werden, wobei eine Schichtdicke von etwa 20 bis 50 µ völlig ausreichend ist. Pro Haltestab
ergibt sich ein Verbrauch von nur etwa 1 g. Außer den geringen Gestehungskosten des
Trennmittels macht sich also auch der äußerst geringe Verbrauch vorteilhaft bemerkbar.
Weiterhin hat die geringe Schichtdicke den Vorteil, daß die Trennmittelschicht den
Durchmesser des Haltestabes praktisch nicht vergrößert. Infolgedessen ist die Gefahr,
daß die Trennmittelschicht beim Einschieben der Haltestäbe in die Bohrungen der Traversen
bzw. Tragrahmen und in die Abstandshalter der Bewehrungskörbe abgestreift wird, äußerst
gering. Die dünne Paraffinschicht haftet auch sehr gut an den Haltestäben und selbst
dort, wo sie abgestreift wurde, verbleibt immer noch ein Restfilm, der das Haftenbleiben
des Korrosionsschutzüberzuges am Haltestab beim Herausziehen desselben aus dem Gasbetonblock
verhindert. Es wurde festgestellt, daß sich der Korrosionsschutzüberzug beim Herausziehen
der Haltestäbe aus dem Gasbetonblock rückstandsfrei und problemlos von dem Haltestab
löst und als leere Hülle im Gasbetonblock zurückbleibt. Die überragende Trennwirkung
des Paraffins bzw. eines anderen geeigneten, ähnlichen, wachsartigen Trennmittels
ist darauf zurückzuführen, daß sich der grüne Gasbetonblock während des Reifeprozesses
stark erhitzt. Die Temperatur der Gasbetonmasse steigt hierbei je nach Bindemittelanteil
auf ca. 80 bis 90° an. Durch diese Temperatur wird das Paraffin zum Schmelzen gebracht.
Es löst sich hierdurch von der Oberfläche des Haltestabes und es bildet beim Herausziehen
des Haltestabes aus dem Gasbetonblock einen Schmiermittelfilm zwischen Haltestab und
Korrosionsschutzüberzug. Das schmelzende Paraffin verhindert auch ein Anhaften von
Gasbeton an den oberen Bereichen des Haltestabes, wo kein Korrosionsschutzüberzug
mehr vorhanden ist. Die Haltestäbe können deshalb völlig blank und frei von irgendwelchen
Rückständen, sei es nun Korrosionsschutzmittel oder Gasbetonresten, aus dem Gasbetonblock
gezogen werden. Eine Reinigung nach jedem Arbeitsvorgang ist keinesfalls erforderlich.
Außerdem bleibt auf dem Haltestab auch nach dem Herausziehen noch ein dünner Paraffinfilm
erhalten, der den Haltestab bei der Lagerung vor dem Aufbringen eines neuen Paraffinüberzuges
vor Korrosion schützt. Die Haltestäbe brauchen nach dem Aufbringen der Paraffinschicht
auch nicht getrocknet zu werden, sondern es genügt, wenn sie auf Raumtemperatur abgekühlt
werden. Hierbei erstarrt die Paraffinschicht. Die erstarrte Paraffinschicht verhält
sich neutral und beeinflußt den Wasserlack beim Eintauchen der Stahlbewehrungen und
der Haltestäbe in das Korrosionsschutzmittelbad in keiner weise.
[0009] Zweckmäßig werden die Haltestäbe solange in dem Paraffinbad belassen, bis sie annähernd
dessen Temperatur erreicht haben. Es wurde festgestellt, daß bei dieser Verfahrensweise
sich eine sehr dünne Trennmittelschicht von ca. 0,8 bis 1 g erzielen läßt. Diese dünne
Trennmittelschicht hat den Vorteil eines geringen Verbrauches von Paraffin und außerdem
ist die Gefahr des ungewollten Abstreifens der Paraffinschicht um so geringer je
dünner diese Schicht ist. Bei der Verwendung eines Paraffins mit einer Erweichungstemperatur
von 52 bis 54°C und einer Paraffinbadtemperatur von 80°C wurden optimale Ergebnisse
mit einer Tauchzeit von etwa 5 Minuten erzielt. Die Verbrauchsmengen betrugen pro
Stab etwa 0,8 bis 1 g.
[0010] Um die Tauchzeit zu verringern, kann man die Stäbe vor dem Einbringen in das Paraffinbad
erwärmen. Hierzu wären allerdings zusätzliche Einrichtungen erforderlich.
[0011] Um diese zusätzlichen Einrichtungen zu vermeiden, kann das Verfahren zweckmäßig auch
so durchgeführt werden, daß die Erwärmung der Haltestäbe durch den sich bei der Reifung
erwärmenden Gasbetonblock erfolgt, daß die Haltestäbe am Ende der Reifung aus dem
Gasbetonblock gezogen und in noch warmem Zustand in das Paraffinbad getaucht werden.
Dieses Tauchen der Haltestäbe im unmittelbaren Anschluß an deren Herausziehen aus
dem Gasbetonblock ist möglich, da die Haltestäbe blank und rückstandsfrei aus dem
Gasbetonblock gezogen werden können und nicht erst gereinigt werden müssen.
[0012] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn man die Haltestäbe nach dem Tauchen in das Paraffinbad
und vor dem Aufbringen des Wasserlackes etwa auf Raumtemperatur abkühlen läßt. Auf
diese weise wird erreicht, daß die Paraffinschicht auf den Haltestäben erstarrt und
keinesfalls irgendwelche Bestandteile des Paraffins in das Korrosionsschutzmittelbad
gelangen können. Da das Korrosionsschutzmittelbad Raumtemperatur hat, genügt es gegebenenfalls
auch, wenn die Haltestäbe erst beim Eintauchen in das Korrosionsschutzmittelbad durch
dieses auf Raumtemperatur gebracht werden, da beim Eintauchen ebenfalls die Paraffinschicht
erstarrt.
[0013] Bei der Untersuchung verschiedener Paraffine mit unterschiedlichen Erweichungstemperaturen
und unterschiedlicher Reinheit haben sich Paraffine mit einer Erweichungstemperatur
von etwa 52 bis 65°C, vorzugsweise mit einer Erweichungstemperatur von etwa 52 bis
54°C, als besonders geeignet erwiesen. Bei Paraffin mit der letztgenannten Erweichungstemperatur
ergab sich der geringste Paraffinverbrauch von etwa 0,8 bis 1 g pro Haltestab. Bezüglich
des Verbrauches ergab sich zwischen Paraffin größerer Reinheit, nämlich AGN-Paraffin
1035 der Firma Alfred Graf, Nürnberg und Rohparaffin 10107 der Deutsche Texaco AG,
Chemie Sparte Paraffine und Wachse, Hamburg, kein Unterschied. Die Kosten für Rohparaffin
betragen jedoch nur etwa 1/3 des AGN-Paraffins 1035, da Rohparaffine 2 bis 3% Öl enthalten.
[0014] Beide Paraffinarten mit Erweichungstemperaturen von 52 bis 54°C ergaben eine ausgezeichnete
Trennwirkung. Die Haltestäbe waren auf ihrer gesamten Länge, wo sie mit Korrosionsschutzmittel
oder Gasbeton in Berührung gekommen waren, blank. Paraffine mit höheren Erweichungstemperaturen,
beispielsweise 62 bis 64°,ergeben ebenfalls noch einen verhältnismäßig geringen Verbrauch
von 1 g/Haltestab. Hier ist jedoch die Trennwirkung im Bereich der Treibkappe des
Gasbetonblockes, also dort, wo die Paraffinschicht nicht noch zusätzlich mit Korrosionsschutzmittel
ummantelt war, gegenüber Gasbeton geringer. Es wurden gelegentlich Anbackungen von
grünem Gasbeton festgestellt. Bei noch höheren Erweichungstemperaturen wurde auch
ein vermehrter Verbrauch von Paraffin festgestellt. Besonders empfehlenswert sind
also Paraffine mit Erweichungstemperaturen von 52 bis 54°, da hierbei das Paraffin
beim Herausziehen der Stäbe auf deren ganzen Länge flüssig ist und damit die beste
Trennwirkung erzielt wird. Damit Anbackungen von grünem Gasbeton am Haltestab vermieden
werden, ist es wichtig, daß die Haltestäbe auf ihrer gesamten Länge, die irgendwie
in Berührung mit Korrosionsschutzmittel oder mit Gasbeton kommen kann, mit einer Trennschicht
aus Paraffin versehen wird. Im Korrosionsschutzbad sollen die Haltestäbe mit der
Stahlbewehrung nur so weit wie nötig eingetaucht werden, da dies zum besten Ergebnis
der Trennwirkung führt. Hiermit wird auch sichergestellt, daß die Korrosionsschutzmittelhülse
beim Herausziehen der Haltestäbe im Gasbeton verbleibt.
[0015] Bei Verwendung von Paraffin mit Erweichungstemperaturen von 52 bis 65° wird das Paraffinbad
zweckmäßig auf eine Temperatur von etwa 80°C erhitzt und durch geeignete Maßnahmen,
wie Heizung und Isolierung, auch beim Tauchen der Haltestäbe auf dieser Temperatur
gehalten.
[0016] Zweckmäßig wird so verfahren, daß man abhängig von der Erweichungstemperatur des
Paraffins die Badtemperatur und die Tauchzeit unter Berücksichtigung einer eventuellen
Vorerwärmung der Haltestäbe so einstellt, daß die Dicke des auf den Haltestäben aufgebrachten
Paraffinüberzuges etwa 10 bis 50 µm, vorzugsweise etwa 20 bis 25 µm, beträgt. Der
zuletzt genannte Schichtdickenbereich entspricht einer Menge von etwa 0,8 bis 1 g
Paraffin pro Haltestab.
[0017] Durch das vorliegende Schutzrecht soll auch die Verwendung von Paraffin oder einem
ähnlichen wachsartigen Material, welches bei Raumtemperatur fest ist, und eine Erweichungstemperatur
von etwa 50 bis 70°C, vorzugsweise 52 bis 54°C, aufweist, als Trennmittel für Haltestäbe
für die Stahlbewehrungen bei der Gasbetonherstellung, wobei die Haltestäbe und die
Stahlbewehrungen nach dem Aufbringen des Trennmittels mit einem Korrosionsschutzüberzug
aus Wasserlack versehen werden, unter Schutz gestellt werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nicht nur in Kombination mit Wasserlack
durchführen, sondern mit jedem anderen, Wasser als Verdünnungsmittel enthaltenden
Korrosionsschutzmittel, beispielsweise Zementschlempe.
1. Verfahren zur Behandlung von Haltestäben für die Halterung von Stahlbewehrungen
bei der Gasbetonherstellung, bei welchem die Haltestäbe zunächst in ein flüssiges
Trennmittel getaucht werden, anschließend der hierdurch gebildete Überzug zum Erhärten
gebracht wird, dann an den Haltestäben die Stahlbewehrungen angehängt und diese zusammen
mit den Haltestäben mit einem Korrosionsschutzmittel überzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestäbe bei Verwendung eines Wasser als Verdünnungsmittel enthaltenden
Korrosionsschutzmittels, insbesondere eines Wasserlackes,in ein heißes Bad von geschmolzenem
Paraffin oder einem ähnlichen, wachsartigen, wasserfesten Trennmittel, welches bei
Raumtemperatur fest ist und eine Erweichungstemperatur von etwa 50 bis 70°C aufweist,
getaucht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestäbe so lange in dem Paraffinbad belassen werden, bis sie annähernd
dessen Temperatur erreicht haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestäbe vor dem Einbringen in das Paraffinbad erwärmt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Haltestäbe durch den sich bei der Reifung erwärmenden Gasbetonblock
erfolgt, daß die Haltestäbe am Ende der Reifung aus dem Gasbetonblock gezogen und
in noch warmem Zustand in das Paraffinbad getaucht werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Haltestäbe nach dem Tauchen in das Paraffinbad und vor dem Aufbringen
des Wasserlackes etwa auf Raumtemperatur abkühlen läßt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Paraffin mit einer Erweichungstemperatur von etwa 52 bis 65°C verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß Paraffin mit einer Erweichungstemperatur von etwa 52 bis 54°C verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Paraffinbad auf etwa 80°C erhitzt wird und auch beim Tauchen der Haltestäbe
etwa auf dieser Temperatur gehalten wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß man abhängig von der Erweichungstemperatur des Paraffins die Badtemperatur und
die Tauchzeit unter Berücksichtigung einer eventuellen Vorerwärmung der Haltestäbe
so einstellt, daß die Dicke des auf den Haltestäben aufgebrachten Paraffinüberzuges
etwa 10 bis 50 µm, vorzugsweise etwa 20 bis 25 µm, beträgt.
10. Verwendung von Paraffin oder einem ähnlichen wachsartigen Material, welches bei
Raumtemperatur fest ist und eine Erweichungstemperatur von etwa 50 bis 70°C, vorzugsweise
52 bis 54°C, aufweist als Trennmittel für Haltestäbe für die Stahlbewehrungen bei
der Gasbetonherstellung, wobei die Haltestäbe und die Stahlbewehrungen nach dem
Aufbringen des Trennmittels mit einem Korrosionsschutzüberzug aus Wasserlack versehen
werden.