(19)
(11) EP 0 385 167 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90102698.9

(22) Anmeldetag:  12.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05F 11/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB SE

(30) Priorität: 02.03.1989 DE 3906682

(71) Anmelder: Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
D-96450 Coburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hlousék, Klaus-Peter
    D-8630 Coburg (DE)
  • Mühling, Günter
    D-8621 Grub am Forst (DE)

(74) Vertreter: Maikowski, Michael, Dipl.-Ing. Dr. 
Patentanwälte Maikowski & Ninnemann Xantener Strasse 10
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Seil-Umlenkstück


    (57) Vorrichtung zur Umlenkung eines Seiles (5), insbesondere zum Heben und Senken einer Fensterscheibe (1) in Kraftfahrzeugen, wobei das teilweise in Bowden (4) geführte Seil (5) über eine Seilrolle (11) geleitet ist, deren Achse (10) mit einer in der Fahr­zeugtür angeordneten Profilschiene (2) verbunden ist, und im Bereich der Seilrolle ein Bowdenhalter (15) zur Aufnahme eines Bowdenendes vorgesehen ist. Die Achse (10) und der Bowdenhalter (15) sind integrale Bestandteile eines Rollenhalters (9) und der Rollenhalter (9) ist formschlüssig mit der Profilschiene (2) ver­bunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Fensterhebemechanismen zum Heben und Senken von Fenster­scheiben in Kraftfahrzeugen sind in vielerlei Ausführungen bekannt. In der Regel wird zur Kraftübertragung von einem Antrieb auf einen direkt auf die Fensterscheibe wirkenden Hubmechanismus ein Seil verwendet. Dieser Seilantrieb macht verschiedene Umlenkungen des Seils in der Fahrzeug­tür notwendig. Für die Seilumlenkung sind entweder Form­stücke vorgesehen, die über entspechend ausgeführte Gleit­bahnen das Seil in die gewünschte Richtung zwingen oder Seilrollen, die eine gegenüber den Formstücken nahezu rei­bungslose Umlenkung des Seils ermöglichen.

    [0003] Die wegen des wesentlich reibungsärmeren Betriebs ansich gegenüber den Formstücken zu bevorzugenden Seilrollen ha­ben in den bisher bekannten Ausführungen gegenüber den Formstücken jedoch den Nachteil, daß zu ihrer Anordnung in einer Fahrzeugtür eine Vielzahl von Einzelteilen benötigt wird.

    [0004] Aus derjapanischen Patentanmeldung 60-168887 ist eine Vor­richtung zur Umlenkung eines Seils in einem Fensterhebe­mechanismus bekannt mit einer Seilrolle, die mittels eines Achsbolzens mit einer an der Fahrzeugtür befestigten Pro­filschiene verbunden ist. Zwischen der Seilrolle und der Profilschiene ist - ebenfalls über den Achsbolzen mit der Profilschiene verbunden - ein Bowdenhalter zur Aufnahme eines Endes des das Seil bereichsweise führenden Bowdens vorgesehen. Die gesamte, die Seilrolle aufnehmende Vor­richtung besteht demnach aus einer Reihe von Einzelteilen, die zudem aufwendig über den Achsbolzen miteinander zu verbinden sind.

    [0005] Bei dieser bekannten Umlenkvorrichtung ist es zudem erfor­derlich, daß das Seil exakt über die Umlenk-Seilrollen ge­ führt wird und zwar sowohl in der Ebene der Seilrollen als auch in der Ebene der Führungsschiene, da Abweichungen von der exakten Führungslinie die Gefahr mit sich bringen, daß das Seil aus der Führungsrolle springt oder zumindest in­folge einer nicht korrekten Führung vergrößerter Reibung ausgesetzt wird, was zum einen die Gefahr der Beschädigung des Seils mit sich bringt und zum anderen eine erhebliche Schwergängigkeit des Bewegungsmechanismus des Fensterhe­bers bewirkt.

    [0006] Aus diesem Grunde ist beim Gegenstand der JP 60-168 887 eine feste Zuordnung der Seil-Umlenkrolle zur Führungs­schiene vorgesehen, um Abweichungen des Seils von der ge­wünschten Führungsebene zu vermeiden. Zusätzlich sind zur Sicherung einer exakten Führung des Seils spezielle Füh­rungskanäle vorgesehen, die das Fensterheberseil daran hindern sollen, aus der Führungsrolle zu gelangen.

    [0007] Ist demgegenüber aber eine formschlüssige Verbindung zwi­schen dem die Seilrolle enthaltenden Rollenhalter mit der Profilschiene zur erleichterten Montage und Austauschbar­keit des Rollenhalters erwünscht, so müssen besondere Maß­nahmen ergriffen werden, um sowohl den Sitz des Rollenhal­ters auf der Profilschiene zu sichern als auch eine exakte Anordnung des Rollenhalters zur Profilschiene sicherzu­stellen, um eine genaue Führung des Seils zu gewährlei­sten.

    [0008] Eine aus der DE-OS 37 40 579 bekannte Betätigungsanordnung für die Fenster in Fahrzeugtüren weist eine aus drei Stüt­zen bestehende Dreieckanordnung auf, die an der Fahrzeug­ tür befestigt wird. Die erste Stütze dient der Befestigung des Antriebs des Führungskabels, während die beiden ande­ren Stützen mit gekrümmten Leitschienen versehen sind, die eine Einlage zur Führung des durch sie verlaufenden Kabels aufweisen. Diese beiden Leitschienen sind auf die Enden einer Führungsschiene aufgesetzt und mit dieser form­schlüssig verbunden, wobei die Führungsschiene zur Führung eines verschiebbaren Wagens zur Bewegung des Fensters dient.

    [0009] Die beiden an den Enden der Führungsschiene angebrachten Stützen dienen der Umlenkung des Führungskabels zur An­triebsstütze und weisen zu diesem Zweck ein kreisbogenför­mig geformtes Teil mit einer Leitschiene auf, in der das Kabel geführt wird. Die Leitschiene ist mit einem erwei­terten Ende versehen, das im montierten Zustand der oberen und unteren Stützen auf der Oberkante bzw. Unterkante der Führungsschiene aufliegt. Zur Arretierung der beiden Stüt­zen dienen zusätzlich zwei Haltezapfen bzw. Haltenasen, die die Seitenwand der Führungsschiene umgreifen und eine Arretierung der oberen und unteren Stütze an der Führungs­schiene bewirken.

    [0010] Zur besseren reibschlüssigen Verbindung der unteren Stütze mit der Führungsschiene sind zwei Paar Haltezapfen bzw. Haltenasen vorgesehen, da hier die Gefahr besteht, daß die untere Stütze von der Führungsschiene gleitet und dabei den Mechanismus funktionsunfähig macht.

    [0011] Da bei der bekannten Anordnung nicht von einer die Reibung bei einer Bewegung des Fensterhebers herabsetzenden Seil­ rolle an den Umlenkpunkten der Führungsschiene Gebrauch gemacht wird, sind bei der bekannten Anordnung auch keine besonderen Maßnahmen erforderlich, die Ausrichtung der Um­lenkeinrichtung in Bezug auf die Profilschiene zu sichern, so daß eine einwandfreie Führung des Seils bzw. Kabels ge­währleistet ist.

    [0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die von der Führungsschiene trenn- und mit der Führungsschiene form­schlüssig verbindbar ist und eine exakte Führung des Seils im montierten Zustand der Seil-Umlenkvorrichtung sicher­stellt und eine sichere Verbindung mit der Führungsschiene gewährleistet.

    [0013] Diese Aufgabenstellung wird nach dem Merkmal des Anspruchs 1 durch eine formschlüssige Verbindung des Rollenhalters mit der Profilschiene gelöst, bei der der Verbindungsbe­reich eine großflächige Anlage des Rollenhalters an der Profilschiene zur exakten Ausrichtung des Rollenhalters auf der Profilschiene schafft und eine formschlüssige Ver­riegelungseinrichtung die Lage des Rollenhalters exakt auf der Profilschiene sicherstellt.

    [0014] Durch die Verwendung eines S-schlagartigen Profils mit zwei parallelversetzten, über einen Steg kontinuierlich ineinander übergehende Profilbereiche mit ersten und zwei­ten Kontaktflächen zur beidseitigen Anlage an der Profil­schiene und mittels des Fügefortsatzes, der eine dritte Kontaktfläche vorsieht, wird eine großflächige Anlage in versetzten Ebenen geschaffen, durch die zur Montage sowohl ein erleichtertes Ausrichten und Montieren möglich wird und im montierten Zustand eine sichere Anlage gewährlei­stet wird.

    [0015] Die Rastzungen-Rastöffnung-Verriegelung unterscheidet sich wesentlich von der bekannten Haltezapfen- bzw. Haltenasen-­Verriegelung, bei der eine mehr kraftschlüssig oder reib­schlüssige Verbindung zwischen den Umlenkstützen und der Profilschiene hergestellt wird. Dies mag bei der bekannten Vorrichtung auch ausreichend sein, da hier eine exakte Zu­ordnung der Umlenkstützen zur Profilschiene nicht die Be­deutung hat wie beim Gegenstand der vorliegenden Patentan­meldung mit einer reibungsreduzierenden Seilrolle.

    [0016] Zur Verbesserung der Klemmwirkung der Verriegelungsein­richtung sind nach einem weiterführenden Merkmal eine Füh­rungs- und Klemmzunge vorgesehen, die der jeweils zweiten und dritten Kontaktfläche der vergrößerten Anlagefläche des Rollenhalters zugeordnet sind.

    [0017] Hierdurch wird die exakte Führung und Verriegelung des Rollenhalters in Bezug auf die Profilschiene verstärkt und gesichert, so daß insgesamt eine Verbindung hergestellt wird, die einer einstückigen Verbindung des Rollenhalters mit der Profilschiene gleichzusetzen ist und gegenüber dieser einstückigen Verbindung den wesentlichen Vorteil aufweist, daß ein modularer Aufbau des Fensterhebers mit der Möglichkeit vereinfachter Montage geschaffen wird.

    [0018] Durch die den einzelnen Kontaktflächen jeweils gegenüber­liegend angeordneten Verbindungsorgane wird eine besonders haltbare, torsions- und biegesteife formschlüssige Verbin­dung zwischen dem Rollenhalter und der Profilschiene er­reicht.

    [0019] Die in einem Unterzug des S-Schlagprofils im Verbindungs­bereich angeordnete Rastzunge, die in eine entsprechende Rastöffnung der Profilschiene eingreift, dient der axialen Fixierung des Rollenhalters gegenüber der Profilschiene. Die unterhalb der Kontaktfläche des Oberzuges des S-­Schlagprofils und mit Versatz zur Kontaktfläche in Profil­längsrichtung angeordnete Führungszunge liegt mit ihrer der Kontaktfläche zugewandten Druckfläche auf einem Niveau mit der Kontaktfläche im Unterzug des S-Schlagprofils.

    [0020] Die vorteilhafte Anordnung der Führungszunge ermöglicht in Verbindung mit dem S-schlagartig gestalteten Profil des Verbindunsgbereichs sowohl - durch die Anordnung unterhalb der Kontaktfläche - eine torsionssteife als auch - durch die Anordnung der Führungszunge mit Versatz in Profil­längsrichtung - eine biegesteife Verbindung der Profil­schiene mit dem Rollenhalter.

    [0021] Darüberhinaus bietet die S-schlagartige Profilgestaltung des Verbindungsbereichs den Vorteil, einen ebenen Bereich der Profilschiene mit dem Rollenhalter formschlüssig ver­binden zu können.

    [0022] Die Klemmzunge ist als weiteres Verbindungsorgan im Be­reich einer Kante des Fügefortsatzes derart angeordnet, daß ihre beiden senkrecht zueinander angeordneten Druck­flächen sowohl parallel zur Druckfläche der Führungszunge als auch parallel zu der durch einen Teilbereich der Sei­tenfläche des Fügefortsatzes gebildeten Kontaktfläche lie­gen.

    [0023] Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung ermöglicht die Klemmzunge die formschlüssige Verbindung eines die Stei­figkeit der Profilschiene vergrößernden, abgeknickten Be­reichs der Profilschiene mit dem Rollenhalter.

    [0024] Die Profilschiene ist in ihrer Kontur dem Verbindungsbe­reich des Rollenhalters angepaßt und weist einen im we­sentlichen U-förmigen Querschnitt auf mit einer Basis und zwei senkrecht von der Basis abgehenden Schenkeln, wobei der eine Schenkel unterteilt ist in zwei senkrecht zuei­nander angeordnete Teilschenkel.

    [0025] Diese vorteilhafte Ausgestaltung der Profilschiene garan­tiert neben einer ausreichenden Biegesteifigkeit eine ein­fach herzustellende formschlüssige Verbindung mit dem Rol­lenhalter.

    [0026] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 eine Übersichtsdarstellung eines Fensterhebeme­chanismus mit Umlenkvorrichtungen,

    Figur 2 eine Umlenkvorrichtung in vergrößerter Darstel­lung,

    Figur 3 eine Seitenansicht der Umlenkvorrichtung gemäß Figur 2,

    Figur 4 eine Seitenansicht der Umlenkvorrichtung mit ei­ner Teilschnittdarstellung gemäß Schnittlinien­verlauf IV-IV in Figur 2,

    Figur 5 eine Vorderansicht des Rollenhalters gemäß Figur 2,

    Figur 6 eine Seitenansicht des in Figur 5 dargestellten Rollenhalters in Teilschnittdarstellung gemäß Schnittlinienverlauf VI-VI,

    Figur 7 eine Rückansicht des Rollenhalters und

    Figur 8 eine Seitenansicht des Rollenhalters.



    [0027] Figur 1 zeigt einen in einer nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugtür installierten Mechanismus zum Heben und Senken einer Fensterscheibe 1.

    [0028] Dieser Mechanismus setzt sich im wesentlichen zusammen aus zwei gegensinnig an den Enden einer Profilschiene 2 ange­ordneten Umlenkvorrichtungen 3, über die ein teilweise in Bowden 4 geführtes Seil 5, das durch einer Antriebseinheit 6 angetrieben wird, umgelenkt wird. Mit dem Seil 5 ist ein Heber 7 verbunden, der unmittelbar auf die Fensterscheibe 1 wirkt. Wird ein Antriebsrad 8 der Antriebseinheit 6 in Drehung versetzt, so führt dies je nach Drehsinn zu einem Heben oder Senken der Fensterscheibe 1.

    [0029] Die in den Figuren 2 und 4 näher dargestellte Umlenkvor­richtung 3 besteht aus einem mit der Profilschiene 2 ver­bundenen Rollenhalter 9, auf dessen einstückig mit dem Rollenhalter 9 verbundenen Achse 10 eine Seilrolle 11 ge­lagert ist.

    [0030] Der Rollenhalter 9 besteht aus einer Grundplatte 12 mit einer entlang eines Teilbereichs des Umfangs der Grund­platte 12 senkrecht zu dieser angeordneten und einstückig mit dieser verbundenen Seitenwandung 13. In einem Endbe­reich 14 der Seitenwandung 13 geht diese über in einen Bowdenhalter 15. Die Seitenwandung 13 stellt eine Verstei­fung der Grundplatte 12 dar und dient zudem als Schutzab­deckung für das im Bereich des Rollenhalters 9 teilweise offenliegende Seil 5.

    [0031] Benachbart zur senkrecht auf der Grundplatte 12 angeordne­ten und mit einem Ende in diese übergehende Achse 10 ist ein Verbindungsbereich 16 vorgesehen, in dem mehrere Ver­bindungsorgane zur formschlüssigen Verbindung des Rollen­halters 9 mit der Profilschiene 2 angeordnet sind.

    [0032] Diese Verbindungsorgane sind gemäß Figur 5 einstückig mit der Grundplatte 12 des Rollenhalters 9 verbunden und be­stehen aus einer Rastzunge 17, einer Führungszunge 18 und einer Klemmzunge 19, die jeweils einer Kontaktfläche 20, 21, 22 zugeordnet sind.

    [0033] Der unter anderem in den Figuren 2 und 3 dargestellte Ver­bindungsbereich 16 weist ein im wesentlichen S-schlagar­tiges Profil 23 auf. Dieses Profil 23 setzt sich zusammen aus einem Unterzug 24 und einem Oberzug 25, die parallel­versetzt zueinander angeordnet und mittels eines Steges 26 kontinuierlich ineinander übergehen. Die einander versetzt gegenüberliegenden Oberflächen des Unterzuges 24 und des Oberzuges 25 bilden die Kontaktflächen 20, 21, in deren Bereich die Rastzunge 17 sowie die Führungszunge 18 ange­ordnet sind.

    [0034] Die in der Kontakfläche 20 angeordnete Rastzunge 17 ist durch einen U-förmigen Einschnitt 27 in den Unterzug 24 gebildet und überragt mit einem Teil ihres Querschnitts die Ebene der Kontaktfläche 20 . Außerdem ist die Rastzun­ge 17 so im Unterzug 24 ausgerichtet, daß sie einer Aus­einanderbewegung der Profilschiene 2 vom Rollenhalter 9 entgegenwirkt.

    [0035] Die Führungszunge 18 ist unterhalb der durch die Oberflä­che des Oberzuges 25 gebildete Kontaktfläche 21 angeord­net. Die Führungszunge 18 geht seitlich von einem die Grundplatte 12 des Rollenhalters 9 in Profillängsrichtung verlängernden Fügefortsatz 28 aus und ist mit ihrer paral­lel zur Kontaktfläche 21 ausgerichteten Druckfläche 32 ge­genüber der Kontaktfläche 21 seitlich in Profillängsrich­tung versetzt.

    [0036] Die Klemmzunge 19 ist mit ihren benachbarten, senkrecht zueinander angeordneten Druckflächen 29, 30 so im Bereich einer Kante 31 des Fügefortsatzes 28 angeordnet, daß ihre Druckfläche 29 parallel zur Druckfläche 32 der Führungs­zunge 18 und ihre Druckfläche 30 parallel zur Kontaktflä­che 22 ausgerichtet ist, die einen Bereich der Seitenflä­che des Fügefortsatzes 28 bildet.

    [0037] Die mit dem Rollenhalter 9 formschlüssig verbundene Pro­filschiene 2 weist einen im wesentlichen der Anordnung der Kontaktflächen 20, 21 und 22 des Rollenhalters 9 angepas­sten Profilverlauf auf(Fig.3). Im einzelnen setzt sich das im wesentlichen U-förmige Profil aus einer Basis 33 mit zwei senkrecht daran ansetzenden Schenkeln 34, 35 zusam­men. Der Schenkel 35 wiederum ist unterteilt in zwei senk­recht zueinander ausgerichtete Teilschenkel 36, 37.

    [0038] Die Kontur der Profilschiene 2 ist in ihrem Endbereich 38 dem Verbindungsbereich 16 des Rollenhalters 9 angepasst. So weist dieser Endbereich 38 einen in den Abmessungen der Rastzunge 17 entsprechende Rastöffnung 39 sowie eine sich vom äußeren Rand 40 der Profilschiene 2 parallel zur Pro­fillängsrichtung erstreckende Ausnehmung 42 auf, die in ihrer Länge und Breite dem Steg 26 des S-Schlagprofils 23 im Verbindungsbereich 16 des Rollenhalters 9 angepasst ist. Außerdem ist der in die Teilschenkel 36, 37 unter­teilte Schenkel 35 des Profils 2 in Profillängsrichtung kürzer als der Schenkel 34 ausgeführt, wobei der Endquer­schnitt des Schenkels 35 eine Anschlagkante 41 bildet.

    [0039] Zur formschlüssigen Verbindung der Profilschiene 2 mit dem Rollenhalter 9 wird die Profilschiene 2 in den Verbin­dungsbereich 16 des Rollenhalters 9 eingeschoben, und zwar so weit, daß die Rastzunge 17 in die hierfür vorgesehene Rastöffnung 39 der Profilschiene 2 einrastet. Hierbei lie­gen dann die durch die Ausnehmung 42 gebildeten Teilberei­che des Endbereichs 38 der Profilschiene 2 an jeweils ei­ner der einander gegenüberliegenden Kontaktflächen 20, 21 im Verbindungsbereich 16 des Rollenhalters 9 an, wobei die Ausnehmung 42 der Profilschiene 2 ausgefüllt ist durch den Steg 26 des S-Schlagprofils 23. Der Abstand zwischen den Kontaktflächen 20, 21 im Bereich des S-Schlagprofils 23 ist so ausgelegt, daß es zu einer Klemmung zwischen den Kontaktflächen 20, 21 und der Profiloberfläche im Endbe­reich 38 der Profilschiene 2 kommt.

    [0040] Eine solche Klemmung wird auch erreicht zwischen den beiden einander zugewandten Druckflächen 32, 29 der Führungszunge 18 und der Klemmzunge 19 sowie zwischen der Druckfläche 30 der Klemmzunge 19 und der Kontaktfläche 22 im Bereich der Kante 31 des Fügefortsatzes 28.

    [0041] Durch einfaches Hineindrücken der Rastzunge 17 in die Kon­taktfläche 20 kann bei Bedarf die Sperrwirkung der Rast­zunge 17 aufgehoben werden und durch Herausziehen der Pro­filschiene 2 aus dem Verbindungsbereich 16 des Rollenhal­ters 9 die formschlüssige Verbindung gelöst werden.

    [0042] Die hier dargestellte Umlenkvorrichtung 3 bietet den Vor­teil, daß die Seilrolle 11 bereits vor dem Zusammenfügen des Rollenhalters 9 mit der Profilschiene 2 montiert wer­den kann, so daß eine extrem kurze Montagezeit bei der In­stallation der Umlenkvorrichtung 3 erreichbar ist. Die Seilrolle 11 kann hierbei über einen einfach zu montieren­den Spreizring 43 auf der Achse 10 des Rollenhalters 9 ge­sichert werden.

    [0043] Der als Kunststoff-Formteil gefertigte Rollenhalter 9 weist im Bereich der Grundplatte 12 angeordnete Verstei­fungsstege 44 auf, die entsprechend der wirkenden Bela­ stung dimensioniert und auf der Grundplatte 12 verteilt sind. Hierdurch ist es möglich, den Rollenhalter 9 als Leichtbauteil auszuführen, was zu einer Reduzierung des Gesamtgewichts des Fensterhebemechanismus beiträgt.

    [0044] Um zu verhindern, daß es bei der Montage des Fensterhebe­mechanismus zu einem Abspringen des Seils 5 von der Seil­rolle 11 kommt, ist parallel zur Achse 10 der Seilrolle 11 und in geringem Abstand zum Umfang der Seilrolle 11 ein Sicherungszapfen 45 angeordnet.

    [0045] Die zur Aufnahme des Rollenhalters 9 dienende Profilschie­ne 2 kann aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein und ist in bekannter Weise direkt oder indirekt mit dem Tür­blech der Kraftfahrzeugtür verbunden.

    [0046] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei­spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen. So kann die vorstehend beschriebene Umlenkvorrichtung selbstverständ­lich auch zur Umlenkung von Seilen benutzt werden, die an­deren Zwecken als dem Heben oder Senken einer Fenster­scheibe dienen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Umlenkung eines Seiles, insbesondere zum Heben und Senken einer Fensterscheibe in Kraftfahrzeu­gen, bei der das teilweise in Bowden geführte Seil über eine Seilrolle geleitet ist, deren Achse mit einer in der Fahrzeugtür angeordneten Profilschiene verbunden ist, und im Bereich der Seilrolle ein Bowdenhalter zur Aufnahme ei­nes Bowdenendes vorgesehen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Achse (10) und der Bowdenhalter (15) integrale Be­standteile eines formschlüssig mit der Profilschiene (2) verbundenen Rollenhalters (9) sind,
    und daß die formschlüssige Verbindung des Rollenhalters (9) mit der Profilschiene (2) in einem Verbindungsbereich (16) erfolgt, der aus einem im wesentlichen S-schlagarti­gen Profil (23) besteht, das durch zwei parallelversetzte, über einen Steg (26) kontinuierlich ineinander übergehende Profilbereiche (24, 25) mit einander gegenüberliegenden ersten und zweiten Kontaktflächen (20, 21) zur beidseiti­gen Anlage an der Profilschiene (2) und einen Fügefortsatz (28) besteht, dessen Oberfläche teilweise als dritte Kon­taktfläche (22) dient,
    wobei die Verriegelung zwischen dem Rollenhalter (9) und der Profilschiene (2) mittels eines als Rastzunge (17) ausgebildeten Verbindungsorgans erfolgt, das in der ersten Kontaktfläche (20) angeordnet ist und im montierten Zu­stand in eine Rastöffnung (39) der Profilschiene (2) ein­greift.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß als weitere Verbindungsorga­ne eine Führungszunge (18) und eine Klemmzunge (19) vorge­sehen sind, die der zweiten und dritten Kontaktfläche (21, 22) zugeordnet sind,
    daß die Führungszunge (18) unterhalb der zweiten Kontakt­fläche (21) und mit Versatz zur zweiten Kontaktfläche (21) in Profillängsrichtung angeordnet ist und mit ihrer der zweiten Kontaktfläche (21) zugewandten Druckfläche (32) auf einem Niveau mit der ersten Kontaktfläche (20) liegt
    und daß die Klemmzunge (19) im Bereich einer Kante (31) des Fügefortsatzes (28) angeordnet ist, derart, daß ihre beiden senkrecht zueinander angeordneten Druckflächen (29, 30) sowohl parallel zur Druckfläche (32) der Führungszunge (18) als auch parallel zur dritten Kontaktfläche (22) an­geordnet sind, die einen Oberflächenbereich der Seitenflä­che des Fügefortsatzes (28) bildet.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilbereiche des S-schlagartigen Profils (23) aus einem Unterzug (24) und einem Oberzug (25) bestehen, die die erste und zweite Kon­taktfläche (20, 21) der Profilschiene (2) umfassen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pro­filschiene (2) in ihrem mit dem Rollenhalter (9) verbunde­nen Endbereich (38) eine dem Verbindungsbereich (16) des Rollenhalters (9) angepaßte Kontur aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pro­filschiene (2) einen im wesentlichen U-förmigen Quer­schnitt mit einer Basis (33), die eine vom Rand (40) der Profilschiene (2) sich parallel zur Profillängsrichtung erstreckende Ausnehmung (42) zur Aufnahme des Stegs (26) des Verbindungsbereichs (16) enthält, und zwei senkrecht von der Basis abgehende Schenkel (34, 35) aufweist, von denen der eine Schenkel (35) in zwei senkrecht zueinander angeordnete Teilschenkel (36, 37) unterteilt und in Längs­richtung gegenüber dem anderen Schenkel (34) gekürzt ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rol­lenhalter (9) einen parallel zur Achse (10) im geringen Abstand vom Umfang der Seilrolle (11) angeordneten Siche­rungszapfen (45) aufweist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rol­lenhalter (9) entlang eines Teiles seines Umfangs eine senkrecht zur Grundplatte (12) angeordnete, einstückig mit dieser verbundene Seitenwandung (13) aufweist, die in ih­rem Endbereich (14) zum Bowdenhalter (15) ausgebildet ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (12) des als Kunststoff-Formteil gefertigten Rollenhalters (9) Versteifungsrippen (44) aufweist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht