[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wertbehälter zum Aufbewahren von Wertgegenständen
nach der Gattung des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Wertbehälter, wie beispielsweise Tresore, Geldschränke, Münzautomaten
u.s.w. sind seit Jahren bekannt und gehören zum Stand der Technik.
[0003] Diese Wertbehälter sind immer wieder Angriffen Krimineller ausgesetzt.
[0004] Aus diesem Grund wurden alarmgebende Außenhautsicherungen 10 in Form eng verlegter
Stromleiter, wie beispielsweise in der Patentschrift DE-AS 22 02 930 angeführt, installiert,
die bei physischer Einwirkung unterbrochen werden, wodurch ein Alarm ausgelöst wird.
[0005] Diese Außenhautabsicherung deckt jedoch nur die Wandungen des Behälters ab, im Scharnier-
und Schloßbereich endet sie.
[0006] Zur Absicherung der Tür im Schloß- und Scharnierbereich werden derzeit mechanische
Sensoren, wie beispielsweise Schalter, Stecker und dgl. verwendet um ein unberechtigtes
öffnen zu erkennen.
[0007] Wie jedoch die Erfahrung zeigt, werden durch diese Sensoren, beispielsweise auf Grund
von Oxydation und damit verbundener schlechter Kontaktierung, häufig Fehlalarme ausgelöst,
so daß der funktionale Sinn einer solchen Alarmeinrichtung mit zunehmenden Fehlalarmen
in Frage gestellt ist.
[0008] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine technische Möglichkeit
zu schaffen, den Scharnier- und Schloßbereich so abzusichern, daß im täglichen Gebrauch
kein Fehlalarm ausgelöst werden kann, daß aber dennoch bei Gewalteinwirkung, bzw.
unberechtigtem Öffnen ein Alarm sicher erzeugt bzw. weitergeleitet wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Wertbehälter sind weder Kontakte, noch Schalter, Sensoren
oder dgl. erforderlich, so daß eine hohe Auslösesicherheit und keine Gefahr durch
Korrosion oder Alterung besteht. Da der am Verriegelungselement angeordnete Stromleiter
in Reihe zum Stromleiter an den Gehäusewänden geschaltet ist, ergibt sich eine technisch
einfache, kostengünstige Lösung.
[0011] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1 eine beidseitige Verriegelung mit Verriegelungsgestänge, wie. z.B. beim Geldschrank
oder Tresor,
Figur 1a eine vergrößert Darstellung des Schloß- und Scharnierbereichs gemäß Figur
1,
Figur 2 eine Verriegelungsvorrichtung für mittelgroße Wertbehälter, wie z.B. bei
Münzautomaten u.s.w., in der Draufsicht,
Figur 2a die in Figur 2 dargestellte Verriegelungsvorrichtung in der Seitenansicht,
Figur 3 eine Hintergreifsicherung für mittelgroße Wertbehälter,
Figur 4 eine Sicherung gegen Abreißen eines an der Wand befestigten Wertbehälter mittlerer
Größe,
Figur 5 die Verschlußeinrichtung eines kleinen Wertbehälters, wie z.B. eines Koffers,
Geldbombe u.s.w. und
Figur 6 die Scharnierabsicherung eines kleinen Wertbehälters.
[0012] Bei dem in Figur 1 und 1a dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl im Schloß-
1 als auch im Scharnierbereich 2 in der Zuhaltezone 3 Stromleiter 4 so am stabförmigen
Verriegelungselement 7 verlegt, daß sie bei Gewalteinwirkung abgerissen werden und
somit einen Alarm weitermelden. Diese Stromleiter sind in Reihe zu eng an der Innenseite
der Gehäusewände verlegten Stromleitern 10 geschaltet. Um ein sicheres Abreißen des
Stromleiters zu gewährleisten, ist im Bereich der Zuhaltung eine Sollbruchstelle 5
eingebaut. Der Stromleiter 4 ist an eine Überwachungseinrichtung angeschlossen, die
nicht näher dargestellt ist.
[0013] Damit der Täter nach dem Abbrechen der Sollbruchstelle zeitlich gebunden wird, ist
ein zusätzliches als Anschlag dienendes Halteglied 6 vorgesehen, das einer Öffnungsbewegung
des Verriegelungselements 7 erneut Widerstand leistet, so daß der Täter erneut zum
Aufbrechen ansetzen muß.
[0014] Diese Zuhaltung mit Sollbruchstelle, Stromleiter als Abreißsicherung und erneuter
Verankerung kann verschiedenartig ausgebildet sein und kann somit den Bedürfnissen
der unterschiedlichen Wertbehälter angepaßt werden.
[0015] Bei der in den Figuren 2 und 2a dargestellten Verriegelungsvorrichtung für mittelgroße
Wertbehälter greift ein Verriegelungselement 11 in der Zuhaltezone 3 zur Verriegelung
eines Schloß- oder Scharnierbereichs in eine Ausnehmung eines Zuhalteteils 12 ein
und liegt an einem Haltesteg 13 an. Dieser weist an beiden Seiten Sollbruchstellen
14 auf. Im Haltesteg verläuft der Stromleiter 4, der beim Ausreißen des Haltestegs
13 durchtrennt wird. Auch hier ist zur zeitlichen Bindung eines potentiellen Täters
ein zusätzliches Halteglied 15 vorgesehen, das mit dem Verriegelungselement 11 verrastet.
Um zu verhindern, daß das Verriegelungselement 11 beim Verschließen vor dem Haltesteg
13 verrastet, ist ein durch das Halteglied 15 geführter Steg eingebracht. Er ist nicht
mit dem Halteglied 15 verbunden und wird beim Aufbruch durch dieses hindurchgeführt.
[0016] Gemäß dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel für einfache Wertbehälter
ist aus Kostengründen der Scharnierbereich über einen feststehenden Hintergreifhaken
17 gesichert. Beim Schließen der Behältertür wird eine Platine 18 so über den Hintergreifhaken
17 gebracht, daß dieser im geschlossenen Zustand der Tür durch eine Bohrung 20 in
der Platine 18 hindurchgreift. Der auf der Platine 18 um den Hintergreifhaken 17 herum
aufgebrachte Stromleiter 4 reißt bei Gewalteinwirkung auf Grund einer Sollbruchstelle
19 zwischen der Bohrung 20 und einer Seitenkante ab und meldet einen Alarm weiter.
[0017] Ein zusätzlich angebrachtes U-förmiges Halteglied 21 umgreift den Verriegelungsbereich
und bildet einen Anschlag für den losgerissenen Hintergreifhaken 17, wodurch der Täter
zeitlich gebunden wird.
[0018] Bei Wertbehältern, die fest am Mauerwerk oder dgl. verankert werden, kann aus Kostengründen
auf eine Absicherung der entsprechenden Wandseite mit einer Stromleiterfläche auch
verzichtet werden. Gemäß Figur 4 ist auf der Innenseite des Behälters an der entsprechenden
Wandseite ein Platine 22 angebracht worden, die eine Bohrung aufweist um die herum
der Stromleiter 4 gelegt ist, der als Abreißsicherung bei gewaltsamem Abreißen des
Behälters dient. Durch die Bohrung wird eine Schraube 23 geführt und mit dem Mauerwerk
oder dgl. fest verbunden. Bei Gewalteinwirkung zerstört der Kopf 24 der Schraube 23
die Platine 22 und damit den Stromleiter 4, so daß ein Alarm ausgelöst wird.
[0019] An der Außenseite dieser Behälterwand kann ein nicht dargestelltes stabiles ebenfalls
mit einer Bohrung versehenes Blech als erneute Verankerung angebracht werden, wobei
der Durchmesser der Bohrung kleiner als der Schraubenkopf ist.
[0020] Gemäß dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel kann bei kleineren Wertbehältern
ein beweglicher Zuhaltebolzen 25 so eingebaut werden, daß in seiner Halterung 26 eine
Sollbruchstelle 27 angebracht ist. Der Zuhaltebolzen 25 ist mit dem Stromleiter 4,
so verbunden, daß dieser bei gewaltsamem Öffnen abgerissen wird und somit eine Alarmierung
oder andere an sich bekannte Reaktion, wie z.B. ein Einfärben des Inhalts, erfolgt.
Hierzu verläuft der Stromleiter 4 in einem hakenartigen Fortsatz 28 der Halterung
26. Der Stromleiter 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar ein Teilbereich
des Stromleiters 10 an den Wänden.
[0021] Dieser Zuhaltebolzen 25 wird zum Verschließen gemäß Figur 5 hochgestellt. In einem
Verschlußteil 29 (Tür oder Deckel) befindet sich eine adäquate Aussparung in die der
Zuhaltebolzen 25 gedrückt wird. Hierbei wird per Federdruck ein Schließriegel 30
in eine Aussparung 31 im Zuhaltebolzen gedrückt und somit verschlossen.
[0022] Über der Achse 34 des Zuhaltebolzens 25 befinden sich als erneute Verankerung rechts
und links des Zuhaltebolzens 25 Stege 35.
[0023] Gemäß Figur 6 ist im Scharnierbereich dieses kleinen Wertbehälters der Stromleiter
4 so durch ein Scharnier 32 verlegt, daß bei Gewalteinwirkung die vorhandene Sollbruchstelle
33 und damit der Stromleiter 4 reißen.
[0024] Sowohl im Scharnier- als auch im Verschlußbereich kann gemäß den vorherigen Ausführungsbeispielen
eine zusätzliche Verankerung eingebaut werden, die den Täter zeitlich bindet.
[0025] Der bei einem Aufbruchversuch ausgelöste Alarm kann über den zum Stand der Technik
gehörenden Service der Deutschen Bundespost "TEMEX" zu einem Hilfsdienst übertragen
werden. In diesem Fall ist es möglich, das posteigene "Polling" durch die Stromleiter
10; 4 zu schleusen, und zwar bis zu einem Widerstand der kleiner als 1 Kiloohm ist.
Wird bei einem Aufbruchversuch ein Stromleiter 10; 4 durchtrennt und kommt demnach
das vom Sender abgegebene "Polling" (Stromstoß) nicht am Empfänger an, wird unverzüglich
Alarm ausgelöst.
1. Wertbehälter zur Aufbewahrung von Wertgegenständen mit einer Alarmvorrichtung,
die mit mindestens einem eng verlegten, elektrischen Stromleiter verbunden ist, der
die Gehäusewände wenigstens teilweise abdeckt, wobei der Verschluß über einen Schloß-
und Scharnierbereich mit angeschlossen ist und wobei der Alarm dadurch ausgelöst
wird, daß bei einer physischen Einwirkung der Stromleiter abgerissen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zuhaltebereich eine Sollbruchstelle (5); (14); (19); (27);
(33) eingebaut ist, an deren zugeordnetem Verriegelungselement (7); (11); (17); (24);
(25) ein Stromleiter (4) angeordnet ist, der bei einem Aufbruchversuch abgerissen
wird.
2. Wertbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(7); (11); (17); (24); (25) nach dem Abbrechen der Sollbruchstelle in einer festen
Verankerung (6); (15); (21); (35) verhakt und so einen zusätzlichen Widerstand gegen
schnelles Öffnen hervorruft.