[0001] Die Erfindung betrifft ein wäßriges, Buildersalze enthaltendes Flüssigwaschmittel,
das Wasserstoffperoxid als bleichendes Agens enthält und sich durch eine hohe Lagerstabilität
sowie eine leichte Dosierbarkeit auszeichnet.
[0002] Es sind sowohl nichtwäßrige als auch wäßrige Flüssigwaschmittel bekannt, die bleichende
Perverbindungen enthalten. In nichtwäßrigen Mitteln ist die Stabilisierung der Perverbindungen
meist unproblematisch. Dafür bereitet jedoch die Stabilisierung der Mittel gegen Entmischen
vielfach Schwierigkeiten. Man behilft sich meist damit, daß man die Mittel auf eine
hohe Viskosität einstellt und die Inhaltsstoffe in einem aufwendigen Mahlprozeß mittels
Kolloidmühlen auf eine sehr kleine Korngröße vermahlt. Vielfach müssen noch Sedimentationsstabilisatoren
zugesetzt werden. Nachteilig ist ferner, daß vielfach größere Anteile an brennbaren
organischen Lösungsmitteln zugesetzt werden müssen. Mittel der genannten Art sind
beispielsweise in DE 12 79 878 (GB 12 05 711), DE 22 33 771 (US 38 50 831), DE 28
25 218 (US 43 16 812) und EP 30 086 beschrieben.
[0003] In wäßrigen Flüssigwaschmitteln, in denen die Inhaltsstoffe gelöst sind und daher
gegen Phasentrennung im allgemeinen beständiger sind, bereitet die Stabilisierung
von sauerstoffhaltigen Bleichmitteln erhebliche Schwierigkeiten. So wird in DE 10
80 722 vorgeschlagen, den Mitteln hochkondensierte Phosphate zuzusetzen und sie auf
einen pH-Wert von 6 bis 6,5 einzustellen. Im sauren Bereich ist die Waschkraft jedoch
vergleichsweise geringer als im alkalischen. Außerdem sind die Mittel aufgrund ihres
hohen Anteils an nichtionischen Tensiden pastös und somit nicht, wie in Verbraucherkreisen
bevorzugt, mit Meßbechern dosierbar. Die in DE 15 67 583 (US 36 58 712) beschriebenen
Mittel enthalten ein spezielles vernetztes Polymerisat als Stabilisator, das die
Mittel ebenfalls sehr dickflüssig und somit schlecht dosierbar macht. In EP 38 101
wird schließlich vorgeschlagen, die Bleichmittelkörner einzukapseln und sie in dieser
Form in dem Mittel zu suspendieren. Über die Art des Kapselmaterials, das logischerweise
im wäßrigen Vorratskonzentrat beständig bzw. unlöslich, in der wäßrigen Waschlauge
hingegen unbeständig bzw. leicht löslich sein muß, finden sich in dem Dokument keine
Angaben.
[0004] Die aufgezeigten Probleme werden durch die vorliegende Erfindung gelöst.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein bleichendes Flüssigwaschmittel enthaltend
(A) 5 bis 15 Gew.-% eines linearen Alkylbenzolsulfonats mit 9 bis 13 C-Atomen in der
Alkylkette in Form des Natrium- oder Kaliumsalzes,
(B) 1 bis 5 Gew.-% eines Aminoxids, enthaltend einen linearen C₁₂₋₁₆-Alkylrest,
(C) 1 bis 6 Gew.-% einer von C₁₂₋₁₈-Fettsäuren abgeleiteten Seife in Form des Natrium-
oder Kaliumsalzes,
(D) 10 bis 22 Gew.-% Kaliumpyrophosphat,
(E) 2 bis 12 Gew.-% eines Hydrotrops,
(F) 0,5 bis 5 Gew.-% Wasserstoffperoxid,
(G) 45 bis 60 Gew.-% Wasser.
[0006] Das Alkylbenzolsulfonat liegt vorzugsweise als Natriumsalz vor. Sein Anteil beträgt
vorzugsweise 7 bis 12 Gew.-%.
[0007] Geeignete Aminoxide sind z. B. Dodecyl-dimethyl-aminoxid, Tridecyl-dimethyl-aminoxid,
Tetradecyl-dimethyl-aminoxid, Pentadecyl-dimethyl-aminoxid und Hexadecyl-dimethyl-aminoxid
sowie deren Gemische. Vorzugsweise beträgt ihr Anteil 2 bis 5 Gew.-%.
[0008] Als Seifen eignen sich vorzugsweise solche aus natürlichen Fettsäuregemischen, wie
Cocos- oder Palmkernfettsäure. Die Fettsäuren mit 10 und weniger C-Atomen werden zuvor
auf einen Anteil von weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise auf weniger als 3 Gew.-%
(bezogen auf Seife) abgetrennt. Ebenso empfiehlt es sich, die Stearinsäure auf einen
Stearatgehalt unter 20 Gew.-%, vorzugsweise unter 15 Gew.-% (bezogen auf Seife) abzutrennen.
Der Anteil an ungesättigten fettsauren Seifen, wie Oleat, beträgt zweckmäßigerweise
ebenfalls unter 10 %, bezogen auf Seife. Die Seifen liegen bevorzugt als Natriumsalze
vor, wobei deren Anteil bevorzugt 2 bis 5 Gew.-% beträgt.
[0009] Der Anteil des Kaliumpyrophosphats, das bevorzugt als Tetrakaliumpyrophosphat eingesetzt
wird, beträgt vorzugsweise 15 bis 21 Gew.-%. Höhere Anteile, d. h. solche bis 25 Gew.-%,
sind zwar grundsätzlich möglich, aus Gründen der Phosphatbeschränkungen im Abwasser
jedoch weniger empfehlenswert.
[0010] Als Hydrotrop eignen sich Toluolsulfonat, Xylolsulfonat und Cumolsulfonat, jeweils
in Form der Natriumsalze. Vorzugsweise beträgt ihr Anteil 5 bis 10 Gew.-%.
[0011] Das Wasserstoffperoxid ist als 100%iges H₂O₂ berechnet. Sein Anteil beträgt vorzugsweise
1 bis 4 Gew.-%.
[0012] Das Wasser soll entionisiert und insbesondere frei von Schwermetallionen sein. Sein
Anteil beträgt vorzugsweise 50 bis 57 Gew.-%. Zusätzlich können in geringer Menge
solche Bestandteile anwesend sein, die gegen Oxidation unempfindlich sind, wie Farbstoffe
oder Trübungsmittel. Zusätzliche Stabilisierungsmittel sind nicht erforderlich, da
die Mittel bereits von sich aus eine überraschend hohe Lagerstabilität aufweisen.
Immerhin können geringe Anteile, d. h. maximal 0,5 bis 1 Gew.-%, an oxidationsunempfindlichen
sequestrierend wirkenden Stabilisatoren anwesend sein, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphoshponsäure,
Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure und Diethylentriamin-penta-(methylenphosphonsäure),
jeweils in Form des Na- oder K-Salzes.
[0013] Die Mittel sind ungeachtet ihrer alkalischen Reaktion sehr lagerstabil. Der Verlust
an Aktivsauerstoff beträgt auch nach mehrmonatiger Lagerung bei Raumtemperatur (20
- 25 °C) weniger als 1 %. Bei der Anwendung zeichnen sie sich durch eine hohe Wasch-
und Bleichwirkung insbesondere gegenüber farbigen Anschmutzungen aus.
Beispiel
[0014] Ein klares, homogenes, leicht gießbares Flüssigwaschmittel wies die folgende Zusammensetzung
auf (in Gew.-%):
9 % C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfonat (Na-Salz)
3 % C₁₃₋₁₅-Alkyl-dimethyl-aminoxid
4 % Cocosseife (Na-Salz) mit 2 % C₁₀, 55 % C₁₂, 22 % C₁₄, 12 % C₁₆, 9 % C₁₈
20 % K₄P₂O₇
8 % Na-Toluolsulfonat
3 % H₂O₂
53 % Wasser
[0015] Bei einer Lagerung in verschlossenen Kunststoffflaschen bei 25 °C betrug der Aktivsauerstoff-Gehalt
nach 2 Monaten noch 100 % und nach 4 Monaten noch 98 % des Ausgangswertes. Nach 15
Monaten betrug der Erhaltungsgrad 40 %.
[0016] Zur Prüfung des Wasch- und Bleichvermögens wurden Waschversuche im Landerometer durchgeführt.
Zum Vergleich wurde ein Flüssigwaschmittel des Handels (vergleichbar einem Mittel
gemäß EP 28 866) mit einem Gehalt an Alkylbenzolsulfonat, nichtionischen Tensiden,
Cocosseife, Enzymen, Enzymstabilisatoren und Wasser verwendet. Als Textilproben dienten:
T1 Baumwolle, angeschmutzt mit Staub und Hautfett,
T2 Mischgewebe aus Polyester und veredelter Baumwolle (wash and wear), angeschmutzt
mit Staub und Hautfett,
T3 Baumwolle (veredelt) angeschmutzt mit Rotwein,
T4 Baumwolle (veredelt) angeschmutzt mit Teeflecken.
Versuchsbedingungen:
[0017] Wasserhärte 16 °d (160 mg CaO pro Liter), Konzentration 6,5 g/l, 15 Minuten bei 60
°C, 3maliges Nachspülen, photometrische Ausmessung, Mittelwert aus 3 Bestimmungen.
[0018] Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Sie zeigen die Überlegenheit
des Mittels sowohl gegenüber fettigmineralischen Anschmutzungen als auch gegenüber
bleichbaren Flecken.
% Remission |
Probe |
Beispiel |
Vergleich |
T1 |
61,8 |
48,0 |
T2 |
40,1 |
34,7 |
T3 |
56,9 |
54,0 |
T4 |
63,6 |
48,6 |
1. Bleichendes Flüssigwaschmittel enthaltend
(A) 5 bis 15 Gew.-% eines linearen Alkylbenzolsulfonats mit 9 bis 13°C-Atomen in der
Alkylkette in Form des Natrium- oder Kaliumsalzes,
(B) 1 bis 5 Gew.-% eines Aminoxids, enthaltend einen linearen C₁₂₋₁₆-Alkylrest,
(C) 1 bis 6 Gew.-% einer von C₁₂₋₁₈-Fettsäuren abgeleiteten Seife in Form des Natrium-
oder Kaliumsalzes,
(D) 10 bis 22 Gew.-% Kaliumpyrophosphat,
(E) 2 bis 12 Gew.-% eines Hydrotrops,
(F) 0,5 bis 5 Gew.-% Wasserstoffperoxid,
(G) 45 bis 60 Gew.-% Wasser.
2. Mittel nach Anspruch 1, enthaltend 7 bis 12 Gew.-% der Komponente (A) in Form
des Natriumsalzes.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend 2 bis 5 Gew.-% C₁₂₋₁₆-Alkyl-dimethyl-aminoxide.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, enthaltend 2 bis 5 Gew.-%
eines Na-Seifengemisches mit (auf Seife bezogen) weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 3 Gew.-% an Seifen mit 10 und weniger C-Atomen sowie weniger als 20 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 15 Gew.-% an Na-Stearat und weniger als 10 Gew.-% an Na-Oleat.
5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, enthaltend 15 bis 21 Gew.-%
Tetrakaliumpyrophosphat.
6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, enthaltend 5 bis 10 % an
Toluolsulfonat, Xylolsulfonat oder Cumulsulfonat in Form des Natriumsalzes.
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, enthaltend 1 bis 4 Gew.-%
Wasserstoffperoxid.
8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend 50 bis 57 Gew.-%
Wasser.