(19)
(11) EP 0 385 218 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90103152.6

(22) Anmeldetag:  19.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 3/08, E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 27.02.1989 DE 3906035

(71) Anmelder: Lacker, Herbert
D-72179 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Lacker, Herbert
    D-72179 Waldachtal (DE)

(74) Vertreter: Ott, Elmar, Dipl.-Ing. 
Kappelstrasse 8
72160 Horb 1
72160 Horb 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rahmenkonstruktion


    (57) Es wird eine Rahmenkonstruktion, insbesondere für Glas­dächern und Glasfassaden oder dergleichen vorgeschlagen, an der ein aus einem in einer Profillei­ste (2) einliegenden Aufnahmeblock (4) gebildetes Schraubenaufnahmeelement angeordnet ist. Das Schrauben­aufnahmeelement ist mittels einer durch den Boden 2b der Profilleiste (2) geführten Schraube (6) in der Rohrkonstruktion verankert. Durch eine weitere Schraube (4a), die durch eine Metallschiene (8) in den Aufnahme block (4) geführt ist, werden doppelverglaste Scheiben (9) an der Rohrkonstruktion befestigt. Dadurch wird ei­ne kostengünstige Befestigungsmöglichkeit geschaffen, bei der die Entstehung eines Kälte- oder Wärmekanals verhindert wird, da keine Durchgangsbohrung zur Befe­stigung erforderlich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmenkonstruktion, insbe­sondere für Glasdächer und Glasfassaden gemäß der Gat­tung des Hauptanspruchs.

    [0002] Bekannte Befestigungen von Glasfassaden an aus Vierkan­trohren bestehenden Metallkonstruktionen sehen vor, daß eine Schraube durch einen an den Verbindungsstellen mehrerer Glasflächen auftretenden Hohlraum in die mit einem Aluprofil versehene Metallrohrkonstruktion verläuft. Dabei ist die Schraube durch eine an der Au­ßenfläche der Glasfassade angeordnete Deckschale oder Metallschiene geführt und verläuft durch einen zwischen Deckschale und Glasscheibe befindlichen Dichtungsstrei­fen und den Hohlraum in ein an der Rohrkonstruktion ausgebildetes Aluprofil.

    [0003] Nachteilig an dieser Art der Befestigung ist insbesondere, daß die für die Sicherung der Befestigung erforderliche Anordnung des Aluprofils an der Rohrkon­struktion sich als sehr kostenaufwendig darstellt und durch die bis in die Rohrkonstruktion durchgehende Schraube ein durchgehender Kälte- und Wärmekanal entsteht. Dessen Entstehung läßt sich auch durch die Schraube umfassende Isolatoren aus PVC nicht beseitigen.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rahmenkonstruktion für Glasdächer und Glasfassaden oder dergleichen zu schaffen, die eine kostengünstige Befe­stigung gewährleistet und die Entstehung eines durchge­henden Kälte- und Wärmekanals verhindert.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Hauptan­spruch angegebenen Merkmale erhalten. Da die von außen durch die Metallschiene geführte Schraube im Hohlraum in einen Aufnahmeblock mündet und somit nicht bis zur Metallrohrkonstruktion durchgeführt ist, wird die Ent­stehung eines durchgehenden Kälte- und Wärmekanals verhindert. Eine widerstandsfähige Befestigung der Glasflächen an der Rahmenkonstruktion wird dadurch si­cher gestellt, daß durch den Boden einer Profilleiste, in der der Aufnahmeblock einliegt, eine weitere Schrau­be durch den dort befindlichen Dichtungsstreifen in die Rohrkonstruktion führt.

    [0006] Zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen sind daher nicht mehr erforderlich. Ebenfalls wird dadurch die Möglichkeit einer widerstandsfähigen Befestigung auf einer aus Vierkantrohren bestehenden Metallkonstruktion eröffnet, ohne daß an dieser spezielle, zur Aufnahme der Schraube vorgesehene, kostenaufwendige Aluprofile angeordnet werden müßten.

    [0007] Der Aufnahmeblock des Schraubenaufnahmeelements besteht dabei vorteilhafter Weise aus mit Glasfaser verstärktem Nylon. Dieses Material hat zum einen isolierende und eine nicht wärmeleitende Wirkung, zum anderen ist eine dauerhafte Verankerung der Schraube in der im Aufnahme­block vorgesehenen Bohrung gewährleistet.

    [0008] Die sichere Verankerung des rechteckigen Aufnahmeblocks wird auch durch die an diesem befindlichen Außenrippen sichergestellt, die formschlüssig in die an der Innen­wand der Profilleiste befindlichen Rippen eingreifen.

    [0009] Die am Aufnahmeblock befindlichen Außenrippen sowie die an der Innenwand der Profilleiste befindlichen Innen­rippen sind dabei in der Weise abgewinkelt, daß durch diese eine Widerhakenwirkung erreicht wird. Nach er­folgter Montage des Aufnahmeblocks in der mit der Rohr­konstruktion verschraubten Profilleiste wird durch das formschlüssige Ineinandergreifen der zur Öffnung der Profilleiste hin abgewinkelten Außenrippen des Aufnah­meblocks in die zum Boden der Profilleiste weisenden Innenrippen der Aufnahmeblock gegen ein Herausgleiten aus der Profilleiste gesichert.

    [0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung nä­her erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 das an einer Rahmenkonstruktion befestigte Schraubenaufnahmeelement, räumlich dargestellt,

    Figur 2 das in Figur 1 dargestellte Schraubenaufnahmee­lement in montiertem Zustand, zum Teil im Querschnitt dargestellt,

    Figur 3 einen Ausschnitt der Profilleiste,

    Figur 4 einen Querschnitt des Aufnahmeblocks.



    [0012] Figur 1 zeigt das auf einen Teilausschnitt eines Vier­kantrohrs 1 der Rahmenkonstruktion montierte Schraubenaufnahmeelement, bestehend aus einer Profil­leiste 2, zwischen der und dem Vierkantrohr 1 ein Dich­tungsstreifen 3 befindlich ist, und einem Aufnahmeblock 4. Die Profilleiste 2 ist mit, aus der Zeichnung nicht ersichtlichen, Schrauben im Vierkantrohr 1 verankert. Der Dichtungsstreifen 3 ist so angeordnet, daß er im unteren, einen reduzierten Durchmesser aufweisenden Be­reich der Profilleiste 2 an dieser hochgezogen ist. Bei der Montage des Schraubenaufnahmeelements werden nach der Befestigung der Profilleiste 2 auf dem Vierkantrohr 1 in diese an beliebigen Stellen die Aufnahmeblöcke 4 maschinell eingesetzt. Nach Einbringen der Aufnahme­blöcke 4 in die Profilleiste 2, wobei die Aufnahme­blöcke 4 in die durch Pfeile gekennzeichnete Richtung bewegt werden, sind die Aufnahmeblöcke 4 aufgrund Ihrer Ausformung in der Profilleiste 2 fest verankert. Die an den Aufnahmeblöcken 4 angeordnete Bohrung 5 dient zur späteren Einführung der durch eine Metallschiene ge­führten Schraube.

    [0013] Aus Figur 2 ist das Vierkantrohr 1 im Querschnitt ersichtlich. In diesem ist mittels einer Schraube 6 die Profilleiste 2 verankert. In der Profilleiste 2 liegt nach erfolgter Montage der Aufnahmeblock 4 ein. Durch eine Bohrung 7 einer Metallschiene 8 wird eine Schraube 4a in den Aufnahmeblock 4 eingeschraubt. Dadurch wird die Metallschiene 8 auf der Oberfläche einer doppelver­glasten Scheibe 9 befestigt. Zwischen der Metallschiene 8 und der Oberfläche der Außenfassade der Scheibe 9, sowie zwischen der Innenseite der Scheibe 9 und dem Vierkantrohr 1 befindet sich jeweils ein Dichtungs­streifen 3a und 3b. Zwischen den Dichtungsstreifen 3a und 3b befindet sich ein Hohlraum 10.

    [0014] Aus Figur 3 ist die Profilleiste 2 ersichtlich. Diese weist an ihren Innenwänden Längsrippen 2a auf, die zum Boden 2b der Profilleiste 2 hin abgewinkelt sind. Im Boden 2b der Profilleiste 2 ist eine, aus der Zeichnung nicht ersichtliche, Bohrung vorgesehen, durch die eine Schraube zum Zwecke der Befestigung der Profilleiste 2 an der Rohrkonstruktion geführt wird. Die nach unten abgewinkelten Längsrippen 2a stellen einen Widerstand für den in die Profilleiste 2 eingeführten Aufnahme­block 4 dar, da sie die Wirkung von Widerhaken hervor­rufen nachdem die nach oben abgewinkelten Außenrippen des Aufnahmeblocks 4 in diese eingegriffen haben.

    [0015] Figur 4 schließlich zeigt den aus mit Glasfaser ver­stärktem Nylon bestehenden Aufnahmeblock 4 im Querschnitt. Aufnahmeblock 4 weist eine ihn mittig durchlaufende vertikale Bohrung 5 auf, in die die Schraube 4a, wie aus Figur 3 ersichtlich, eingeführt wird. Die nach oben abgewinkelten Außenrippen 4b grei­fen nach erfolgter Monatage in die Profilleiste in de­ren nach unten abgewinkelte Längsrippen 2a formschlüs­sig ein. Eine feste Verankerung wird dabei dadurch erreicht, daß die nach oben abgewinkelten Längsrippen 4a des Aufnahmeblocks 4 in die Kerben der um 15o nach unten abgewinkelten Längsrippen der aus Figur 3 er­sichtlichen Profilleiste 2 eingreifen.


    Ansprüche

    1. Rahmenkonstruktion, insbesondere für Glasdächer und Glasfassaden oder dergleichen, mit einem Schraubenauf­nahmeelement zur Führung von Schrauben in an den Ver­bindungsstellen mehrerer Glasflächen auftretenden Hohlräumen, die im Bereich der Verbindungsstelle zwi­schen an der Außenseite von doppelverglasten Glasflä­chen angeordneten Metallschienen und an der Innenseite der Glasfläche verlaufenden Metallrohrkonstruktionen befindlich sind, wobei zwischen der Metallschiene und der Außenfläche sowie zwischen der Innenseite der Glas­fläche und der Rohrkonstruktion Dichtungsstreifen ange­bracht sind, dadurch gekennzeich­net, daß eine von außen durch die Metallschiene (8) geführte Schraube (4a) im Hohlraum (10) in einen mit einer Bohrung (5) versehenen Aufnahmeblock (4) aus nicht wärmeleitendem Material mündet, der einer Profil­leiste (2) einliegt, die mit einer weiteren, den Dich­tungsstreifen (3b) durchlaufenden Schraube (6), an der Rohrkonstruktion befestigt ist.
     
    2. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeblock (4) aus mit Glasfaser verstärktem Nylon besteht.
     
    3. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß der Auf­nahmeblock (4) eine rechteckige Form aufweist, bei der an den der Innenwand der Profilleiste (2) zugewandten Flächen Außenrippen (4b) angeordnet sind.
     
    4. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (2) im hälftigen Oberbereich der Innenwände Längsrippen (2a) und an deren oberen Abschluß eine nach außen ab­fallende Fläche aufweist.
     
    5. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrippen (2a) an ihren Schnittpunkten zueinander in einem Winkel von 60o abgewinkelt sind.
     
    6. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Boden (2b) der Profilleiste (2) zugewandte Unterseite der Längsrippen (2a) zur Horizontalen einen Winkel von 15o aufweisen.
     
    7. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (2) im unteren, keine Längsrippen aufweisenden Bereich, ei­nen reduzierten Durchmesser aufweist.
     
    8. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Über­ganges auf den reduzierten Durchmesser der Profilleiste (2) die Innenwand eine zur Vertikalen um 30o abgewin­kelte Abflachung besitzt.
     
    9. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des redu­zierten Durchmessers der Profilleiste (2) der zwischen der Profilleiste (2) und der Rohrkonstruktion befindli­che Dichtungsstreifen (3b) an der Außenwand der Profil­leiste (2) hochgezogen ist und an dieser formschlüssig anliegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht