[0001] Die Erfindung betrifft ein Trocknungsgerät mit einem Unterteil, welches einen von
einer Dichtfläche umgebenen Trocknungsbereich zur Aufnahme einer zu trocknenden Substanz,
insbesondere eines Gels, aufweist, und mit einer Abdeckung, die in ihrem Randbereich
auf der Dichtfläche vakuumdicht auflegbar ist, wobei der zwischen dem Trocknungsbereich
und der Abdeckung gebildete Trocknungsraum evakuierbar ist.
[0002] Es sind Trocknungsgeräte der gattungsgemäßen Art bekannt, die z.B. als Exsikkatoren
in der chemischen Industrie Verwendung finden. Derartige Exsikkatoren bestehen aus
Glas, wobei die Dichtfläche des Geräteunterteils und der Randbereich der Auflage
als zueinander komplementäre Schliffe ausgebildet sind, die vor allem nach der Behandlung
mit Schliffett eine vakuumdichte Verbindung bilden. Die Dichtfunktion im Bereich der
Dichtfläche ist jedoch sehr anfällig gegen Verunreinigungen, wodurch vor allem bei
geringen Unterdrücken im Trocknungsraum die Gefahr von Vakuumeinbrüchen gegeben ist.
[0003] Es ist
Aufgabe der Erfindung, ein Trocknungsgerät zu schaffen, welches eine gute und zuverlässige
Aufrechterhaltung eines Unterdrucks erlaubt und dessen Funktion unanfällig gegen
Verschmutzung ist.
[0004] Die Aufgabe wird bei einem Trocknungsgerät der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst,
daß die Dichtfläche im Auflagebereich der Abdeckung und/oder die Abdeckung in ihrem
auf der Dichtfläche aufliegenden Randbereich gummielastisch ausgebildet sind/ist,
daß in der Dichtfläche mindestens eine in sich geschlossene Rinne ausgebildet ist,
daß die Rinne evakuierbar ist, und daß die Abdeckung auf der Dichtfläche beiderseits
der Rinne aufliegt.
[0005] Hierdurch entsteht im Bereich der Dichtfläche ein von dem Trocknungsraum unabhängiger
Vakuumraum, der eine Ansaugung der Abdeckung an die Dichtfläche und damit eine besser
abdichtende verschmutzungsunempfindliche Abdichtung des Trocknungsraums bewirkt.
Eine gute Abdichtung ist auch dann gewährleistet, wenn der Unterdruck im Trocknungsraum
und die dadurch verursachte Anpreßkraft der Abdeckung auf die Dichtfläche nur gering
ist. Ein weiterer Vorteil dieser Abdichtung besteht darin, daß bei eventuellen Undichtigkeiten
zwischen dem Trockenraum und der Atmosphäre der Vakuumraum mit einem starken Vakuum
angeordnet ist, wodurch bei Undichtigkeiten im Bereich der Dichtfläche entweder nur
eine Absenkung des Vakuums im Vakuumraum oder bei einer Undichtigkeit des Vakuumraums
gegenüber dem Trockenraum eine Erhöhung des Vakuums im Trockenraum erfolgt. Es sind
daher sehr starke Verunreinigungen sowohl auf der der Atmosphäre zugewandten Seite
als auch auf der dem Trocknungsraum zugewandten Seite der Dichtfläche notwendig,
um das Eindringen von Umgebungsluft in den Trockenraum zu verursachen. Die Wahrscheinlichkeit
hierfür ist bei einer sachgerechten Handhabung sehr gering. Eine gute und zuverlässige
Abdichtung des Trockenraums ist vor allem für die Trocknung elektrophoretischer Gele
und biologischer Substanzen von Bedeutung, da Vakuumeinbrüche eine Zerstörung z.B.
durch Aufoxidierung dieser Substanzen zur Folge haben können.
[0006] Der Vakuumraum ist beiderseits der Rinne durch eine gummielastische Ausgestaltung
der Abdeckung und/oder der Dichtfläche oder durch auf der Abdeckung oder der Dichtfläche
angeordnete gummielastische Dichtungen sowohl zur Außenluft als auch zum Trocknungsraum
vakuumdicht abgeschlossen. Die Dichtungen sind in vorteilhafter Weise parallel und
beiderseits der Rinne angeordnet, was einen zusätzlichen Dichteffekt zur Folge hat.
[0007] Weiterhin ist es möglich, die Vakuumabdichtung des Vakuumraums lediglich durch die
gummielastischen Dichtungen herbeizuführen.
[0008] Die Abdeckung kann vollständig aus gummielastischem Material, z.B. einer stärkeren
Kunststoff-, Latex- oder Silikon-Folie, bestehen. In diesem Fall sind gummielastische
Dichtungen beiderseits der Rinne nicht notwendig, weil die Folie etwas in die Rinne
hineingezogen wird und dadurch dicht an der Oberkante der Rinne anliegt.
[0009] Die Abdeckung kann zur Bildung eines höheren Trockenraums als stabile Haube, z.B.
aus Plexiglas, ausgebildet sein. Dann können auch dickere Gelschichten oder Trocknungsständer
für die Trocknung von Folien in dem Trocknungsraum angeordnet werden.
[0010] Der Unterdruck im Trocknungsraum ist über eine Vakuumregeleinrichtung einstellbar.
Hierfür kann z.B. zwischen der Rinne und dem Trocknungsbereich ein Verbindungskanal
vorgesehen werden, in dem die Regeleinrichtung angeordnet wird. An der Rinne fällt
dann der von einem Vakuum erzeugte Unterdruck vollständig an, während der Unterdruck
im Trocknungsraum durch die Vakuumregeleinrichtung verstellbar ist.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bestehen der Trocknungsbereich
und die Dichtfläche aus einer einstückigen Metallplatte, die wahlweise mit chemisch
beständigem Edelmetall oder Kunststoff beschichtbar ist. Die Metallplatte bildet
eine mechanisch stabile vakuumdichte Unterseite des Trocknungsraums und ermöglicht
die Ausbildung planer und damit sehr gut abzudichtender Dichtflächen.
[0012] Die Abdeckung ist vorteilhafter Weise aus einem durchsichtigen Material hergestellt,
um das Trocknungsstadium der zu trocknenden Substanz beobachten zu können.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Trocknungsgerätes;
Fig. 2 den Schnitt II eines Wandbereichs des Trocknungsgeräts aus Fig. 1 mit aufliegender
Abdeckung; und
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht einer stabilen Abdeckhaube für größere Trocknungsvolumen.
Fig. 4 eine Ansicht gemäß Fig. 2 mit einem flachen Trocknungsbereich.
[0015] Das Trocknungsgerät 10 besteht aus einem kastenförmigen Geräteunterteil 12, dessen
Oberseite einen muldenförmigen Trocknungsbereich 14 aufweist, der von einer an dem
Geräteunterteil 12 schwenkbar angelenkten gummielastischen Abdeckung 16 abdeckbar
ist. Dabei liegt die Abdeckung 16 auf einer den Trocknungsbereich 14 des Geräteunterteils
10 umgebenden Dichtfläche 18 auf. Entlang der Dichtfläche verläuft eine in sich geschlossene
Rinne 20, die an eine Unterdruckversorgung anschließbar ist. Hierdurch wird in nachfolgend
noch näher beschriebenen Weise die auf der Dichtfläche 18 aufliegende Abdeckung 16
etwas in die Rinne 20 hineingezogen, was einen vakuumdichten Abschluß zwischen Dichtfläche
18 und Abdeckung 16 bewirkt.
[0016] Zwischen dem Trocknungsbereich 14 des Geräteunterteils 12 und der auf der Dichtfläche
18 aufliegenden Abdeckung 16 entsteht ein Trockenraum, der evakuierbar ist. Hierfür
ist das Trocknungsgerät 10 mit einer Vakuumregeleinrichtung versehen. Die Unterdruckanzeige
22 für den Trocknungsraum ist an der Frontseite des Geräteunterteils 12 angeordnet.
Der Trocknungsbereich und/oder die Abdeckung sind heizbar, wobei die Temperatur
über den Temperaturwählschalter 24 eingestellt und auf einer an der Frontseite angeordneten
Temperaturanzeige 26 abgelesen werden kann. Mittels des Ein-/Ausschalters 28 wird
das Trocknungsgerät 10 eingeschaltet. Über die Zeituhr 30 ist auch eine vorwählbare
Betriebsdauer einstellbar.
[0017] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Wandbereich des Trocknungsgeräts 10.
[0018] Das Geräteunterteil 12 hat einen die Dichtfläche 18 und den Trocknungsbereich 14
bildenden Metalleinsatz 32, dessen Oberfläche z.B. durch Beschichtung chemisch weitgehend
resistent ist. Beiderseits der Rinne 20 ist jeweils eine elastische Gummidichtung
34,36 in Form einer Rundschnur oder eines Schlauches in jeweils einer Vertiefung der
Dichtfläche 18 angeordnet.
[0019] Die Rinne 20 ist mit einem Unterdruckkanal 38 verbunden, der mit einem Stutzen 40
für den Anschluß an eine Unterdruckversorgung versehen ist. Der Unterdruckkanal 38
führt weiterhin über ein Druckregelventil 42, welches manuell mittels eines Stellelements
44 betätigbar ist, zu einem Verbindungskanal 46, der den Trocknungsbereich 14 mit
der Rinne 20 verbindet. Von dem Verbindungskanal 46 zweigt ein Meßkanal 48 zum Anschluß
eines Druckmeßgeräts ab, dessen Anzeige 22 sich an der Frontplatte des Geräteunterteils
12 befindet.
[0020] Im Trocknungsbereich 14 liegt eine poröse Platte 50, z.B. eine Frittenplatte, auf
einem Gitter 52 auf, wodurch die Trocknung einer Substanz auch an ihrer auf der porösen
Platte 50 aufliegenden Unterseite gewährleistet ist.
[0021] Eine gute Dichtfunktion des Trocknungsgeräts 10 wird auch bei geringen Unterdrücken
im Trocknungsraum zwischen dem Trocknungsbereich 14 und der auf der Dichtfläche 18
aufliegenden Abdeckung 16 dadurch erreicht, daß die gummielastische Abdekkung 16
durch den in der Rinne 20 vorhandenen Unterdruck ein wenig in diese hineingezogen
wird, wodurch die Abdeckung an der Oberkante der Rinne 20 schlüssig anliegt. Zwischen
dem Trocknungsraum und der Umgebungsluft entsteht auf diese Weise ein weiterer von
dem Unterdruck im Trocknungsraum unabhängiger Vakuumraum, der den Trocknungsraum zusätzlich
gegen das Eindringen von Umgebungsluft abschirmt. Dieser Effekt wird durch die zwei
gummielastischen Dichtungen 34,36 beiderseits der Rinne 20 noch verstärkt. Selbst
kleinere Verunreinigungen auf der Dichtfläche beiderseits der Rinne führen wegen des
hohen Unterdrucks in dem durch die Rinne und die Abdeckung gebildeten Unterdruckraum
und wegen der starken Deformierbarkeit der gummielastischen Materialien nicht zu einem
Vakuumeinbruch im Trocknungsraum. Die Abdeckung kann im Bereich der Dichtfläche auch
als stabile Platte ausgebildet sein, wobei dann in der Abdeckung oder in der Dichtfläche
beiderseits der Rinne jeweils eine gummielastische Abdichtung notwendig ist.
[0022] In Fig. 3 ist eine Abdeckung 60 dargestellt, deren den Trocknungsraum überdeckender
Abschnitt als Vakuumglocke 62 mit einer inneren Nutzhöhe ausgebildet ist, die den
Einsatz von handelsüblichen Gefäßen in entsprechenden Ständern ermöglicht. Der die
Dichtfläche 18 überdeckende Randbereich 64 der Abdeckung 60 kann aus gummielastischem
oder stabilem Material bestehen.
[0023] Anstelle der manuellen Vakuumregeleinrichtung 42 kann auch eine automatische Vakuum-Regeleinrichtung
vorgesehen sein.
[0024] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt gemäß Fig. 2, wobei identische Teile mit identischen
Bezugszeichen versehen sind. Der den Trocknungsbereich 14 bildende Metalleinsatz 66
ist hier flachmuldig ausgebildet, so daß die Oberfläche der porösen Platte 50 im
wesentlichen mit der Dichtfläche 18 abschließt. Dies ist vor allem bei der Verwendung
von gummielastischen Abdeckungen 16 wichtig, damit diese nicht zu stark deformiert
werden.
1. Trocknungsgerät mit einem Unterteil,
welches einen von einer Dichtfläche umgebenen Trocknungsbereich zur Aufnahme einer
zu trocknenden Substanz, insbesondere eines Gels, aufweist, und
mit einer Abdeckung, die in ihrem Randbereich auf der Dichtfläche vakuumdicht auflegbar
ist, wobei der zwischen dem Trocknungsbereich und der Abdeckung gebildete Trocknungsraum
evakuierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche (18) im Auflagebereich der Abdeckung (16) und/oder die Abdeckung
(16) in ihrem auf der Dichtfläche (18) aufliegenden Randbereich gummielastisch ausgebildet
sind/ist,
daß in der Dichtfläche (18) mindestens eine in sich geschlossene Rinne (20) ausgebildet
ist,
daß die Rinne (20) evakuierbar ist, und
daß die Abdeckung (16) auf der Dichtfläche (18) beiderseits der Rinne (20) aufliegt.
2. Trocknungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Rinne (20) mindestens eine elastische Dichtung (34,36) angeordnet
ist.
3. Trocknungsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Rinne (20) jeweils eine elastische Dichtung (34,36) angeordnet
ist.
4. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (60) in ihrem den Trocknungsbereich (14) überdeckenden Teil als
stabile Haube, insbesondere als Vakuumglocke (62) ausgebildet ist.
5. Trocknungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (16) vollständig aus gummielastischem Material besteht.
6. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Trocknungsbereich (14) eine poröse Auflage (50) für die zu trocknende Substanz
angeordnet ist.
7. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vakuumregeleinrichtung (42) für den Trocknungsraum vorgesehen ist.
8. Trocknungsgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verbindungskanal (46) zwischen Rinne (20) und Trocknungsbereich (14) vorgesehen
ist, und
daß die Vakuumregeleinrichtung (42) in dem Verbindungskanal (46) angeordnet ist.
9. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vakuummeßeinrichtung zur Bestimmung und Anzeige des Unterdrucks im Trocknungsraum
vorgesehen ist.
10. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trocknungsbereich und/oder die Abdeckung mit einer regelbaren Heizung versehen
sind/ist.
11. Trocknungsgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Trocknungsraum ein Temperaturregelelement verbunden ist.
12. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trocknungsbereich (14) in dem Geräteunterteil (12) muldenförmig ausgebildet
ist.
13. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung aus durchsichtigem Material besteht.
14. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trocknungsbereich (14) und die Dichtfläche (18) als einstückige Metallplatte
(32) ausgebildet sind.
15. Trocknungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trocknungsbereich (14) mit einem chemisch resistenten, nicht korridierbaren
Material beschichtet ist.