(19)
(11) EP 0 385 309 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90103568.3

(22) Anmeldetag:  23.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 17/02, A63C 17/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT NL

(30) Priorität: 03.03.1989 DD 326231

(71) Anmelder: Sport- und Metallwaren Fambach GmbH
O-6081 Fambach (DE)

(72) Erfinder:
  • Möller, Helmut
    DD-6081 Fambach (DD)
  • Möller, Reinhold
    DD-6081 Fambach (DD)

(74) Vertreter: Röhnicke, Heinz et al
Patentanwälte Böbel & Röhnicke, Postfach
10268 Berlin
10268 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rollsportgerät, insbesondere Rollschuh, mit zweipaarig angeordneten Rollen


    (57) An dem Rollschuh mit zweipaarig angeordneten Rollen 5 und verstellbarer Lenkung sind an einer Grundplatte 1 blatt­federförmige Träger 2, 3 vorzugsweise aus flexiblem Kunst­stoff angeordnet, welche auf ihrer einen Seite mit der Grundplatte 1 fest verbunden sind und entlang der Unter­seite der Grundplatte 1 sich zur Mitte erstrecken und jeweils an ihrem freien Ende ein Lager 9 zur Aufnahme der zweipaarig angeordneten Rollen 5 mit ihrer Achse 4 auf­weisen.
    Um die gewünschte Härte der verstellbaren Lenkung stufenlos einstellen zu können, ist zwischen der Grundplatte 1 und dem blattfederförmigen Träger 2, 3 ein Verstellstück 6, 7 in Längsrichtung der Grundplatte 1 stufenlos verschiebbar angeordnet, wobei das Verstellstück 6, 7 an seiner dem Träger 6, 7 zugewandten Seite eine sich in Längsrichtung der Grundplatte 1 erstreckende Fläche 12 unterschiedlicher Breite aufweist, an der der blattfederförmige Träger 2, 3 im Bereich seines freien Endes anliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rollsportgerät, insbesondere Rollschuh, mit zweipaarig angeordneten Rollen und verstell­barer Lenkung, wobei an einer Grundplatte blattfederförmige Träger, vorzugsweise aus flexiblem Kunststoff, angeordnet sind, welche auf ihrer einen Seite mit der Grundplatte fest verbunden sind und entlang der Unterseite der Grundplatte sich zur Mitte erstrecken und jeweils an ihrem freien Ende ein Lager zur Aufnahme der zweipaarig angeordneten Rollen mit ihrer Achse aufweisen.

    [0002] Durch den Einzug der Kunststoffe in die Rollschuhfertigung sind neue Lenksysteme bekannt geworden, die blattfederför­mige Träger aus flexiblem Kunststoff aufweisen, die an ihrem einen Ende mit der Grundplatte verbunden sind und sich in einem spitzen Winkel zur senkrechten Längsebene der Grundplatte nach der Mitte des Rollschuhes hin erstrecken und an ihrem freien Ende die Achse und das Rollenpaar aufnehmen.

    [0003] In dem FR-GM 8202688 und der FR-PS 85 11 206 sind Lenkkon­struktionen beschrieben, bei denen das freie Ende des Trägers auf einer festen an dem Grundkörper angeordneten Stütze aufliegt. Beim seitlichen Schwenken der Grundplatte nach links oder rechts, schwenken die Achsen durch den spitzen Winkel des Trägers zur senkrechten Längsebene aus und bewirken somit die Lenkung des Rollschuhes. Die blatt­federförmigen Träger werden dabei auf Torsion beansprucht. Bei dieser bekannten Lösung ist es nicht möglich, die Härte der Lenkung auf die individuellen Ansprüche des Läufers einzustellen.

    [0004] Demgegenüber beschreibt die US-PS 4 398 735 ein Rollschuh­fahrgestell, bei welchem die blattfederförmigen Träger aus flexiblem Kunststoff bestehen, die an ihrem einen Ende mit der Grundplatte verbunden sind und an ihrem anderen freien Ende auf einer Stütze aufliegen, wobei die Formen der Stützen so gewählt werden können, daß die Lenkeigenschaften des Fahrgestells auf die individuellen Ansprüche des Läu­fers nur annähernd eingestellt werden können.

    [0005] Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Einstellung der Härte bedingt durch eine gewisse Anzahl von Stützen ledig­lich stufenweise. Die Änderung der Härte der Lenkung kann nur durch eine komplizierte und aufwendige Montage beim Auswechseln der Stützen erfolgen, außerdem ist eine be­stimmte Anzahl von Stützen mit unterschiedlicher Auflage­form für jedes Paar Rollschuhe erforderlich.

    [0006] Die Nachteile des Standes der Technik beruhen darauf, daß entweder feste Stützen Anwendung finden, die keine ver­stellbare Härte der Lenkung ermöglichen oder aber Stützen mit unterschiedlichen Formen ausgetauscht werden müssen, wobei eine bestimmte Anzahl von Stützen mitgeliefert werden müßten, die ein aufwendiges Austauschen erfordern.

    [0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, einen Rollschuh mit zweipaarig angeordneten Rollen und verstellbarer Lenkung so auszubilden, daß die gewünschte Härte der verstellbaren Lenkung stufenlos einstellbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen der Grundplatte und dem blattfederförmigen Träger ein Verstellstück in Längsrichtung der Grundplatte stufen­los verschiebbar angeordnet ist, wobei das Verstellstück an seiner dem Träger zugewandten Seite eine sich in Längsrich­tung der Grundplatte erstreckende Fläche unterschiedlich­ster Breite aufweist, an der der blattfederförmige Träger anliegt.

    [0008] Zweckmäßigerweise ist die Fläche unterschiedlicher Breite des Verstellstückes als ein gleichschenkliges Dreieck ausgebildet, dessen Basis annähernd parallel zur Achse der Rollen und dessen Spitze annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig angeordneten Rollen verlaufenden Linie angeordnet ist.

    [0009] Es ist vorteilhaft, wenn der blattfederförmige Träger eine waagrecht verlaufende Ebene aufweist, mit der er an der Fläche des Verstellstückes anliegt.

    [0010] Vorzugsweise entspricht die Basis des die Fläche des Ver­stellstückes bildenden gleichschenkligen Dreiecks der Breite der waagrechten Ebene des freien Trägers und liegt die Fläche an dieser Stelle wenigstens in ihren beiden Endbereichen an der Ebene an, während die Spitze des Drei­ecks punktförmig an der Ebene anliegt, wobei die Fläche halbkreisförmig ausgebildet ist.

    [0011] Ferner ist zweckmäßig, wenn das an der Unterseite der Grundplatte anliegende Ende des Verstellstückes mit einem sich in Längsrichtung der Grundplatte erstreckenden Schlitz versehen ist, in dem ein das Verstellstück feststellendes Klemmelement eingreift.

    [0012] Vorteilhafterweise ist das Verstellstück als ein Z-förmiger Doppelwinkel ausgebildet, wobei der obere an dem Grundkör­per anliegende, mit dem Schlitz versehene Schenkel sich zur Mitte des Grundkörpers erstreckt.

    [0013] Bevorzugt wird auch, daß die im Bereich des vorderen und hinteren blattfederförmigen Trägers angeordneten Verstell­stücke eine zueinander unterschiedlich gestaltete Fläche aufweisen.

    [0014] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesent­lichen darin zu sehen, daß die Lenkung der Rollschuhe in Abhängigkeit von den Kraft- und Gewichtsverhältnissen des Rollschuhfahrers sowie von dem gewünschten Fahrstil ohne Austausch von Teilen einstellbar ist.

    [0015] Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Roll­schuhs,

    Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. 1,

    Fig. 3 den Schnitt B-B nach Fig. 1.



    [0016] In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau eines Rollschuhs mit zweipaarig angeordneten Rollen 5 dargestellt. Der Rollschuh weist eine Grundplatte 1 auf. An den vorderen und hinteren Enden der Grundplatte 1 sind entlang ihrer Unter­seite sich in Richtung zur Mitte derselben erstreckende blattfederförmige Träger 2, 3 vorzugsweise aus Kunststoff, angeordnet. Diese schließen mit der Grundplatte 1 einen spitzen Winkel ein.

    [0017] An seinem freien Ende ist jeder Träger 2, 3 mit einem Lager 9 versehen. Das Lager 9 nimmt jeweils eine die Rollen 5 miteinander verbindende Achse 4 auf. Dabei kann die Lage­rung der Achsen 4 unterschiedlich, beispielsweise in einem Gleitlager oder in einem Rollenlager erfolgen.

    [0018] Zwischen der Grundplatte 1 und dem freien Träger 2, 3 ist jeweils ein Verstellstück 6, 7 angeordnet. Der blattfeder­förmige Träger 2, 3 liegt an seinem freien Ende, vorzugs­weise am Lager 9 mit seinem oberen Bereich an dem Verstell­stück 6, 7.

    [0019] Im Bereich des Anliegens weist der Träger 2, 3 eine waage­recht verlaufende Ebene auf. Das Verstellstück 6, 7 ist an seinem an der Unterseite der Grundplatte 1 anliegenden Ende mit einem Schlitz 11 versehen. Dieser ist in Längsrichtung des Rollschuhs angeordnet. In den Schlitz 11 greift ein Klemmelement 8 ein. Dieses kann in seiner einfachsten Form, wie dargestellt als Schraube, aber auch in Form eines an sich bekannten Schnellspannelementes ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich, das Verstellstück 6, 7 in Längs­richtung entlang der Grundplatte 1 des Rollschuhs stufenlos zu verschieben.

    [0020] Die an der Ebene 10 des freien Trägers 2, 3 anliegende und parallel zur Ebene 10 verlaufende Fläche 12 des Verstell­stücks 6, 7 weist in Längsrichtung der Grundplatte 1 eine unterschiedliche Breite auf. Sie kann als ein gleichschenk­liges Dreieck ausgebildet sein, dessen Basis annähernd parallel zur Achse 4 der Rollen 5 liegt und dessen Spitze annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig ange­ordneten Rollen 5 verlaufenden Linie angeordnet ist. Da­durch wird ein gleichmäßiger Linksausschlag nach beiden Seiten erreicht. Das Dreieck ist vorzugsweise spitzwinklig ausgebildet.

    [0021] Dabei entspricht dessen breiteste Stelle etwa der Breite der Ebene 10 (Fig. 3). Auf der anderen Seite ist die Breite der Fläche 12 geringer als die der Ebene 10. Die Auflage kann an der schmalsten Stelle punktförmig sein. Dieses wird durch eine halbkreisförmige Ausbildung der Fläche 12 er­reicht (Fig. 2).

    [0022] Eine zweckmäßige Form des Verstellstückes 6, 7 ist ein Z-förmiger Doppelwinkel, wobei der obere an dem Grundkörper 1 anliegende mit dem Schlitz 11 versehene Schenkel sich zur Mitte des Rollschuhs erstreckt und damit von unten leicht zugänglich ist.

    [0023] Durch die Ausbildung des Verstellstückes 6, 7 mit einer unterschiedlich breiten Fläche 12 und die daraus resultie­rende unterschiedliche Breite der Auflage des freien Trä­gers 6, 7 auf dieser, ergibt sich ein unterschiedliches Lenkungsverhalten des Rollschuhs.

    [0024] Bei der in Fig. 2 dargestellten punktförmigen Auflage wird eine weiche Lenkung erreicht. Dagegen ergibt die in Fig. 3 dargestellte breite Auflage eine harte Lenkung des Roll­schuhs. Die Ursache liegt in den durch eine unterschiedlich breite Auflage sich verändernden Hebelverhältnissen zwi­schen dem blattfederförmigen Träger 2, 3 und der Grundplat­te 1 beim seitlichen Schwenken derselben.

    [0025] Zwischen diesen beiden Stellungen ist insbesondere bei einer dreieckförmigen Ausbildung der Fläche 12 die ge­wünschte Härte kontinuierlich stufenlos einstellbar. Dabei können die Flächen 12 der Verstellstücke 6, 7 zum freien Träger 2, 3 eine unterschiedliche Stellung einnehmen. Die Verstellstücke 6, 7 können zueinander eine gleiche oder unterschiedliche Ausbildung der Fläche 12 aufweisen.

    [0026] Unter Berücksichtigung der Kraft- und Gewichtsverhältnisse weisen Herrenrollschuhe eine breitere Fläche als Kinder­rollschuhe auf, die mit einer sehr spitzwinkligen Ausfüh­rung versehen sind, während bei Damenrollschuhen in der Regel die Flächen 12 der Verstellstücke 6, 7 in der Breite zwischen beiden liegen.

    [0027] Die erfindungsgemäße Lösung ist auch bei anderen Rollsport­geräten, wie Rollbrettern, anwendbar.


    Ansprüche

    1. Rollsportgerät, insbesondere Rollschuh, mit zweipaarig angeordneten Rollen (5) und verstellbarer Lenkung, wobei an einer Grundplatte (1) blattfederförmige Träger (2, 3) vorzugsweise aus flexiblem Kunststoff angeordnet sind, welche auf ihrer einen Seite mit der Grundplatte (1) fest verbunden sind und entlang der Unterseite der Grundplatte (1) sich zur Mitte erstrecken und jeweils an ihrem freien Ende ein Lager (9) zur Aufnahme der zwei­paarig angeordneten Rollen (5) mit ihrer Achse (4) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundplatte (1) und dem blattfederförmigen Träger (2, 3) ein Verstellstück (6, 7) in Längsrichtung der Grundplatte (1) stufenlos verschiebbar angeordnet ist, wobei das Verstellstück (6, 7) an seiner dem Träger (2, 3) zugewandten Seite eine sich in Längsrichtung der Grundplatte (1) erstreckende Fläche (12) unterschiedli­cher Breite aufweist, an der der blattfederförmige Träger (2, 3) anliegt.
     
    2. Rollsportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fläche (12) unterschiedlicher Breite des Verstellstückes (6, 7) als ein gleichschenk­liges Dreieck ausgebildet ist, dessen Basis annähernd parallel zur Achse (4) der Rollen (5) und dessen Spitze annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig angeordneten Rollen (5) verlaufenden Linie angeordnet ist.
     
    3. Rollsportgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der blattfederförmige Träger (2, 3) eine waagerecht verlaufende Ebene (10) aufweist, mit der er an der Fläche (12) des Verstell­stückes (6, 7) anliegt.
     
    4. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis des die Fläche (12) des Verstellstückes (6, 7) bildenden gleich­schenkligen Dreiecks der Breite der waagrechten Ebene (10) des freien Trägers (2, 3) entspricht sowie die Fläche (12) an dieser Stelle wenigstens in ihren beiden Endbereichen an der Ebene (10) anliegt, und die Spitze des Dreiecks punktförmig an der Ebene (10) anliegt, wobei die Fläche (12) halbkreisförmig ausgebildet ist.
     
    5. Rollsportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das an der Unterseite der Grund­platte (1) anliegende Ende des Verstellstückes (6, 7) mit einem sich in Längsrichtung der Grundplatte (1) erstreckenden Schlitz (11) versehen ist, in dem ein das Verstellstück (6, 7) feststellendes Klemmelement ein­greift.
     
    6. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellstück (6, 7) als ein Z-förmiger Doppelwinkel ausgebildet ist, wobei der obere an dem Grundkörper (1) anliegende, mit dem Schlitz (11) versehene Schenkel sich zur Mitte des Grundkörpers (1) erstreckt.
     
    7. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich des vorderen und hinteren blattfederförmigen Trägers (2, 3) angeordneten Verstellstücke (6, 7) eine zueinander unterschiedlich gestaltete Fläche (12) aufweisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht