[0001] Die Erfindung betrifft ein Rollsportgerät, insbesondere Rollschuh, mit zweipaarig
angeordneten Rollen und verstellbarer Lenkung, wobei an einer Grundplatte blattfederförmige
Träger, vorzugsweise aus flexiblem Kunststoff, angeordnet sind, welche auf ihrer einen
Seite mit der Grundplatte fest verbunden sind und entlang der Unterseite der Grundplatte
sich zur Mitte erstrecken und jeweils an ihrem freien Ende ein Lager zur Aufnahme
der zweipaarig angeordneten Rollen mit ihrer Achse aufweisen.
[0002] Durch den Einzug der Kunststoffe in die Rollschuhfertigung sind neue Lenksysteme
bekannt geworden, die blattfederförmige Träger aus flexiblem Kunststoff aufweisen,
die an ihrem einen Ende mit der Grundplatte verbunden sind und sich in einem spitzen
Winkel zur senkrechten Längsebene der Grundplatte nach der Mitte des Rollschuhes hin
erstrecken und an ihrem freien Ende die Achse und das Rollenpaar aufnehmen.
[0003] In dem FR-GM 8202688 und der FR-PS 85 11 206 sind Lenkkonstruktionen beschrieben,
bei denen das freie Ende des Trägers auf einer festen an dem Grundkörper angeordneten
Stütze aufliegt. Beim seitlichen Schwenken der Grundplatte nach links oder rechts,
schwenken die Achsen durch den spitzen Winkel des Trägers zur senkrechten Längsebene
aus und bewirken somit die Lenkung des Rollschuhes. Die blattfederförmigen Träger
werden dabei auf Torsion beansprucht. Bei dieser bekannten Lösung ist es nicht möglich,
die Härte der Lenkung auf die individuellen Ansprüche des Läufers einzustellen.
[0004] Demgegenüber beschreibt die US-PS 4 398 735 ein Rollschuhfahrgestell, bei welchem
die blattfederförmigen Träger aus flexiblem Kunststoff bestehen, die an ihrem einen
Ende mit der Grundplatte verbunden sind und an ihrem anderen freien Ende auf einer
Stütze aufliegen, wobei die Formen der Stützen so gewählt werden können, daß die Lenkeigenschaften
des Fahrgestells auf die individuellen Ansprüche des Läufers nur annähernd eingestellt
werden können.
[0005] Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Einstellung der Härte bedingt durch eine gewisse
Anzahl von Stützen lediglich stufenweise. Die Änderung der Härte der Lenkung kann
nur durch eine komplizierte und aufwendige Montage beim Auswechseln der Stützen erfolgen,
außerdem ist eine bestimmte Anzahl von Stützen mit unterschiedlicher Auflageform
für jedes Paar Rollschuhe erforderlich.
[0006] Die Nachteile des Standes der Technik beruhen darauf, daß entweder feste Stützen
Anwendung finden, die keine verstellbare Härte der Lenkung ermöglichen oder aber
Stützen mit unterschiedlichen Formen ausgetauscht werden müssen, wobei eine bestimmte
Anzahl von Stützen mitgeliefert werden müßten, die ein aufwendiges Austauschen erfordern.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, einen Rollschuh mit zweipaarig
angeordneten Rollen und verstellbarer Lenkung so auszubilden, daß die gewünschte Härte
der verstellbaren Lenkung stufenlos einstellbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zwischen der Grundplatte und dem blattfederförmigen Träger ein
Verstellstück in Längsrichtung der Grundplatte stufenlos verschiebbar angeordnet
ist, wobei das Verstellstück an seiner dem Träger zugewandten Seite eine sich in Längsrichtung
der Grundplatte erstreckende Fläche unterschiedlichster Breite aufweist, an der der
blattfederförmige Träger anliegt.
[0008] Zweckmäßigerweise ist die Fläche unterschiedlicher Breite des Verstellstückes als
ein gleichschenkliges Dreieck ausgebildet, dessen Basis annähernd parallel zur Achse
der Rollen und dessen Spitze annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig
angeordneten Rollen verlaufenden Linie angeordnet ist.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn der blattfederförmige Träger eine waagrecht verlaufende
Ebene aufweist, mit der er an der Fläche des Verstellstückes anliegt.
[0010] Vorzugsweise entspricht die Basis des die Fläche des Verstellstückes bildenden gleichschenkligen
Dreiecks der Breite der waagrechten Ebene des freien Trägers und liegt die Fläche
an dieser Stelle wenigstens in ihren beiden Endbereichen an der Ebene an, während
die Spitze des Dreiecks punktförmig an der Ebene anliegt, wobei die Fläche halbkreisförmig
ausgebildet ist.
[0011] Ferner ist zweckmäßig, wenn das an der Unterseite der Grundplatte anliegende Ende
des Verstellstückes mit einem sich in Längsrichtung der Grundplatte erstreckenden
Schlitz versehen ist, in dem ein das Verstellstück feststellendes Klemmelement eingreift.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Verstellstück als ein Z-förmiger Doppelwinkel ausgebildet,
wobei der obere an dem Grundkörper anliegende, mit dem Schlitz versehene Schenkel
sich zur Mitte des Grundkörpers erstreckt.
[0013] Bevorzugt wird auch, daß die im Bereich des vorderen und hinteren blattfederförmigen
Trägers angeordneten Verstellstücke eine zueinander unterschiedlich gestaltete Fläche
aufweisen.
[0014] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß die Lenkung der Rollschuhe in Abhängigkeit von den Kraft- und Gewichtsverhältnissen
des Rollschuhfahrers sowie von dem gewünschten Fahrstil ohne Austausch von Teilen
einstellbar ist.
[0015] Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Rollschuhs,
Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt B-B nach Fig. 1.
[0016] In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau eines Rollschuhs mit zweipaarig angeordneten
Rollen 5 dargestellt. Der Rollschuh weist eine Grundplatte 1 auf. An den vorderen
und hinteren Enden der Grundplatte 1 sind entlang ihrer Unterseite sich in Richtung
zur Mitte derselben erstreckende blattfederförmige Träger 2, 3 vorzugsweise aus Kunststoff,
angeordnet. Diese schließen mit der Grundplatte 1 einen spitzen Winkel ein.
[0017] An seinem freien Ende ist jeder Träger 2, 3 mit einem Lager 9 versehen. Das Lager
9 nimmt jeweils eine die Rollen 5 miteinander verbindende Achse 4 auf. Dabei kann
die Lagerung der Achsen 4 unterschiedlich, beispielsweise in einem Gleitlager oder
in einem Rollenlager erfolgen.
[0018] Zwischen der Grundplatte 1 und dem freien Träger 2, 3 ist jeweils ein Verstellstück
6, 7 angeordnet. Der blattfederförmige Träger 2, 3 liegt an seinem freien Ende, vorzugsweise
am Lager 9 mit seinem oberen Bereich an dem Verstellstück 6, 7.
[0019] Im Bereich des Anliegens weist der Träger 2, 3 eine waagerecht verlaufende Ebene
auf. Das Verstellstück 6, 7 ist an seinem an der Unterseite der Grundplatte 1 anliegenden
Ende mit einem Schlitz 11 versehen. Dieser ist in Längsrichtung des Rollschuhs angeordnet.
In den Schlitz 11 greift ein Klemmelement 8 ein. Dieses kann in seiner einfachsten
Form, wie dargestellt als Schraube, aber auch in Form eines an sich bekannten Schnellspannelementes
ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich, das Verstellstück 6, 7 in Längsrichtung
entlang der Grundplatte 1 des Rollschuhs stufenlos zu verschieben.
[0020] Die an der Ebene 10 des freien Trägers 2, 3 anliegende und parallel zur Ebene 10
verlaufende Fläche 12 des Verstellstücks 6, 7 weist in Längsrichtung der Grundplatte
1 eine unterschiedliche Breite auf. Sie kann als ein gleichschenkliges Dreieck ausgebildet
sein, dessen Basis annähernd parallel zur Achse 4 der Rollen 5 liegt und dessen Spitze
annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig angeordneten Rollen 5 verlaufenden
Linie angeordnet ist. Dadurch wird ein gleichmäßiger Linksausschlag nach beiden Seiten
erreicht. Das Dreieck ist vorzugsweise spitzwinklig ausgebildet.
[0021] Dabei entspricht dessen breiteste Stelle etwa der Breite der Ebene 10 (Fig. 3). Auf
der anderen Seite ist die Breite der Fläche 12 geringer als die der Ebene 10. Die
Auflage kann an der schmalsten Stelle punktförmig sein. Dieses wird durch eine halbkreisförmige
Ausbildung der Fläche 12 erreicht (Fig. 2).
[0022] Eine zweckmäßige Form des Verstellstückes 6, 7 ist ein Z-förmiger Doppelwinkel, wobei
der obere an dem Grundkörper 1 anliegende mit dem Schlitz 11 versehene Schenkel sich
zur Mitte des Rollschuhs erstreckt und damit von unten leicht zugänglich ist.
[0023] Durch die Ausbildung des Verstellstückes 6, 7 mit einer unterschiedlich breiten Fläche
12 und die daraus resultierende unterschiedliche Breite der Auflage des freien Trägers
6, 7 auf dieser, ergibt sich ein unterschiedliches Lenkungsverhalten des Rollschuhs.
[0024] Bei der in Fig. 2 dargestellten punktförmigen Auflage wird eine weiche Lenkung erreicht.
Dagegen ergibt die in Fig. 3 dargestellte breite Auflage eine harte Lenkung des Rollschuhs.
Die Ursache liegt in den durch eine unterschiedlich breite Auflage sich verändernden
Hebelverhältnissen zwischen dem blattfederförmigen Träger 2, 3 und der Grundplatte
1 beim seitlichen Schwenken derselben.
[0025] Zwischen diesen beiden Stellungen ist insbesondere bei einer dreieckförmigen Ausbildung
der Fläche 12 die gewünschte Härte kontinuierlich stufenlos einstellbar. Dabei können
die Flächen 12 der Verstellstücke 6, 7 zum freien Träger 2, 3 eine unterschiedliche
Stellung einnehmen. Die Verstellstücke 6, 7 können zueinander eine gleiche oder unterschiedliche
Ausbildung der Fläche 12 aufweisen.
[0026] Unter Berücksichtigung der Kraft- und Gewichtsverhältnisse weisen Herrenrollschuhe
eine breitere Fläche als Kinderrollschuhe auf, die mit einer sehr spitzwinkligen
Ausführung versehen sind, während bei Damenrollschuhen in der Regel die Flächen 12
der Verstellstücke 6, 7 in der Breite zwischen beiden liegen.
[0027] Die erfindungsgemäße Lösung ist auch bei anderen Rollsportgeräten, wie Rollbrettern,
anwendbar.
1. Rollsportgerät, insbesondere Rollschuh, mit zweipaarig angeordneten Rollen (5)
und verstellbarer Lenkung, wobei an einer Grundplatte (1) blattfederförmige Träger
(2, 3) vorzugsweise aus flexiblem Kunststoff angeordnet sind, welche auf ihrer einen
Seite mit der Grundplatte (1) fest verbunden sind und entlang der Unterseite der Grundplatte
(1) sich zur Mitte erstrecken und jeweils an ihrem freien Ende ein Lager (9) zur Aufnahme
der zweipaarig angeordneten Rollen (5) mit ihrer Achse (4) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundplatte (1) und dem blattfederförmigen Träger (2, 3) ein Verstellstück
(6, 7) in Längsrichtung der Grundplatte (1) stufenlos verschiebbar angeordnet ist,
wobei das Verstellstück (6, 7) an seiner dem Träger (2, 3) zugewandten Seite eine
sich in Längsrichtung der Grundplatte (1) erstreckende Fläche (12) unterschiedlicher
Breite aufweist, an der der blattfederförmige Träger (2, 3) anliegt.
2. Rollsportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (12) unterschiedlicher Breite des Verstellstückes (6, 7) als ein gleichschenkliges
Dreieck ausgebildet ist, dessen Basis annähernd parallel zur Achse (4) der Rollen
(5) und dessen Spitze annähernd auf einer in der Mitte zwischen den paarig angeordneten
Rollen (5) verlaufenden Linie angeordnet ist.
3. Rollsportgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der blattfederförmige Träger (2, 3) eine waagerecht verlaufende Ebene (10) aufweist,
mit der er an der Fläche (12) des Verstellstückes (6, 7) anliegt.
4. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis des die Fläche (12) des Verstellstückes (6, 7) bildenden gleichschenkligen
Dreiecks der Breite der waagrechten Ebene (10) des freien Trägers (2, 3) entspricht
sowie die Fläche (12) an dieser Stelle wenigstens in ihren beiden Endbereichen an
der Ebene (10) anliegt, und die Spitze des Dreiecks punktförmig an der Ebene (10)
anliegt, wobei die Fläche (12) halbkreisförmig ausgebildet ist.
5. Rollsportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Unterseite der Grundplatte (1) anliegende Ende des Verstellstückes
(6, 7) mit einem sich in Längsrichtung der Grundplatte (1) erstreckenden Schlitz (11)
versehen ist, in dem ein das Verstellstück (6, 7) feststellendes Klemmelement eingreift.
6. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellstück (6, 7) als ein Z-förmiger Doppelwinkel ausgebildet ist, wobei
der obere an dem Grundkörper (1) anliegende, mit dem Schlitz (11) versehene Schenkel
sich zur Mitte des Grundkörpers (1) erstreckt.
7. Rollsportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich des vorderen und hinteren blattfederförmigen Trägers (2, 3) angeordneten
Verstellstücke (6, 7) eine zueinander unterschiedlich gestaltete Fläche (12) aufweisen.