[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Mikrowellen-Haushaltgerät für Brat-, Back- und
Garungsvorgäng mit einer Mikrowellen-Heizeinrichtung und mit einer thermischen Heizeinrichtung,
wobei beide Einrichtungen separat und in Kombination betreibbar sind.
[0002] Das Braten, Backen und Garen von Nahrungsmitteln mittels Mikrowellenenergie kann
zu Garungsgradschwankungen führen, die dem Gesamtergebnis des Kochvorgangs qualitativ
abträglich sind.
[0003] Diese, auf unterschiedliche Garung des Nahrungsmittels rückführbare Geschmacksbeeinflussung
ist dadurch bedingt, daß sich die Absorptionskoeffizienten der Gargutstücke stark
unterscheiden, was beispielsweise durch unterschiedliche Wasserfindung und/oder Fettdurchwachsungen
bedingt sein kann.
[0004] Aus diesen Gründen sind sensorgesteuerte Herdautomatiken bekannt geworden, die durch
Temperatur-, Feuchte- und/oder Leiterwertmessungen eine optimale Steuerung des Garungsprozesse
herbeizuführen suchen. Da aber die Mikrowellenerhitzung von Nahrungsmittelstücken
in wesentlich kürzerer Zeit vonstatten geht, als dies bei traditionellen Erhitzungsverfahren
stattfindet, können bestimmte Gargutbereiche Tem peraturen annehmen, die dem durchschnittlichen
Garungsgrad nicht entsprechen. Es kann also durch Temperatursonden nicht ausgeschlossen
werden, daß die Mikrowellenenergie zu früh oder zu spät abgeschaltet wird.
[0005] Um diesem Mangel abzuhelfen sind verschiedene Herde mit Mikrowellenheizung, die sich
der Mikro-Rechentechnik bedienen, entwickelt worden.
[0006] Die notwendige Regelinformation für den Mikrorechner, die dem Mikrorechner zur Steuerung
oder Regelung von Garzeit, Gartemperatur, Leistungspegel eingegeben werden müssen,
werden üblicherweise über Tasten- oder Schaltfelder, Programmkarten oder andere Aufzeichnungsträger
realisiert. Die so abrufbaren Garprogramme werden beispielsweise in der US-PS 43 17
976 beschrieben.
[0007] Ein bezüglich der Heizbedingungen programmierbarer Mikrowellenherd wird beispielsweise
in der US-PS 40 11 428 offenbart. DAs vom Mikrowellenherd aktuell bearbeitete Erwärmungs-
oder Garungsprogramm kann teilweise auf einem Anzeigeteil verfolgt werden.
[0008] Durch die DE-AS 11 97 996 ist eine Einrichtung zum elektrischen Garen, zeitprogrammgesteuert,
bekannt, wodurch eine weitgehende Automatisierung des Kochgablaufs gegeben ist.
[0009] Die im Stand der Technik bekanntgewordenen automatisierten Kochprozesse besitzen
entweder den Nachteil, daß vom Anwender zu viele Details der Steuerungsdaten eingegeben
werden müssen, die umständlich aus einer Kochbuch-Software zu entnehmen sind; oder
die Hausfrau löst über ein Eingabemedium, beispielsweise eine Tastatur, eine Vollautomatik
aus, wobei keinerlei subjektive Beeinflussung des Garprozesses möglich ist und mithin
ein Standardgericht, ohne persönliche Note nach Hausfrauenart, als Endergebnis dem
Verbraucher angeboten wird.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für ein Mikrowellen-Haushaltgerät eine mit
dem Backofenbetrieb gekoppelte Mikrowellen-Zusatzleistung auswählbar bereitzustellen,
wodurch sich Brat-, Back- und Garzeiten verkürzen lassen, ohne daß die Hausfrau Kochbuchsoftware
einsehen muß.
[0011] Die erfindungsgemäße Mikrowellen-Heizeinrichtung als Lösung dieser Aufgabe ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Mikrowellen-Heizeinrichtung zugeordnete Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von einer vorgewählten Ofenfunktion und/oder Ofentemperatur
betätigbar ist und daß eine der vorgewählten Backofenfunktion entsprechende Mikrowellen-Heizleistung
zuschaltbar ist, die gegenüber einer Zeit To, die der Brat-, Back- oder Garzeit für
konventionellen Herdbetrieb entspricht, einen gargutspezifischen Verkürzungsfaktor
bewirkt.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Mikrowellen-Heizeinrichtung wird zusätzlich eine weitere
Einrichtung für Backofenbetrieb plus Mikrowelle bereitgestellt, wobei eine Mikrowellenleistung
den vorgewählten Backofenheizungen bzw. Backofenfunktionen zugeschaltet wird. Parallel
dazu bleibt die zeitgesteuerte Einstellung für Mikrowelle frei kombinierbar mit den
Backofenfunktionen bestehen.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1 eine Einbauherd-Frontseite mit integrierter Mikrowellenheizung nach dem Stand
der Technik.
Fig. 2 einen Bedienteil-Ausschnitt für Mikrowellenenergie-Bedienung mit einer Integrationstaste
für Mikrowellen-Zuschaltleistung.
[0016] Ein einbaufähiger Herd 1 mit integrierter Mikrowellenheizung, der ein Bedientableau
2 und einen Garraum 3 mit einem Gargut 4 erkennen läßt, ist der Fig. 1 entnehmbar.
Die Auswahl der gewünschten Mikrowellenleistung erfolgt, wie aus dem Bedientableau
2 ersichtlich, über einen Tastensatz für vier Mikrowellen-Leistungsstufen. Die Mikrowellen-Leistungsstufen
sind zeitgesteuert, was beispielsweise mit Hilfe eines Uhrbausteins realisierbar ist.
Die Mikrowellenleistung kann als Solo- und Kombinationsheizung mit konventioneller
Backofenheizung abgerufen werden, wobei die gargutspezifische Einwirkdauer der Mikrowellenleistung
im allgemeinen einer speziellen Kochbuch-Software entnehmbar ist.
[0017] Gemäß Fig. 2 ist ein Bedientableau-Ausschnitt 5, bestehend aus einer Automatikanwahl
6, einer Mikrowellen-Leistungsstufen-Auswahl 7 und einer lntegrationstaste 8 dargestellt.
[0018] Im Unterschied zum üblichen zeit gesteuerten Mikrowellenbetrieb soll durch die von
der lntegrationstaste 8 anwählbare Steuerung eine Mikrowellenleistung automatisch
für den thermischen Backofenbetrieb zuschaltbar sein. Die über die Integrationstaste
8 angewählte Steuerung schaltet in Abhängigkeit von einer vorgewählten Ofenfunktion
und/oder Ofentemperatur eine der vorgewählten Backofenfunktion entsprechende Mikrowellen-Heizleistung
zu.
[0019] Dadurch ergibt sich eine unkomplizierte Einstellung für den Backofenbetrieb mit Mikrowellen-Zuschaltleistung.
Ein leicht merkbares Zuschaltschema für die Mikrowellenenergie ist für die Hausfrau
vorteilhaft. Die bei einem guten Brat- bzw. Backergebnis zu erwartende Zeiteinsparung
liegt beim Braten ca. 30 %, beim Backen bei ca. 40 %. Vorzugsweise wird eine Mikrowellen-Zuschaltleistung
von 90W für eine 1. Integrations-Tastenstellung bemüht. Eine 2. Integrations-Tastenstellung
schaltet 180W Mikrowellenleistung zu.
1. Mikrowellen-Haushaltgerät für Brat-, Back- und Garungsvorgänge mit einer Mikrowellen-Heizeinrichtung
und mit einer thermischen Heizeinrichtung, wobei beide Einrichtungen separat und in
Kombination betreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Mikrowellen-Heizeinrichtung zugeordnete, über Eingabeelemente anwählbare
Steuereinrichtung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von einer vorgewählten Ofenfunktion
und/oder Ofentemperatur eine der vorgewählten Backofenfunktion entsprechende Mikrowellen-Heizleistung
zuschaltet.
2. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zuschaltbare
Mikrowellen-Heizleistung die kleinste aus der Mikrowellen-Solo-Steuerung verfügbare
Leistung bevorzugt ist.
3. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zuschaltbare
Mikrowellen-Heizleistung parallel zu den thermischen Heizleistungen ein- und ausgetaktet
wird.
4. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zuschaltbare Mikrowellen-Heizleistung gleichzeitig mit dem Backofenbetrieb abgeschaltet
wird.
5. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
zur Zuschaltung der Mikrowellen-Heizleistung durch eine Integrationstaste (8) anwählbar
ist.