(19)
(11) EP 0 385 370 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90103738.2

(22) Anmeldetag:  26.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 45/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT

(30) Priorität: 28.02.1989 US 316657

(71) Anmelder: MASCHINENBAU OPPENWEILER BINDER GmbH & CO.
D-71570 Oppenweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Roberts, Randall J.
    Kingsport, Tennessee 37664 (US)
  • Chapman, Thurl H.
    Bristol, Virginia 24201 (US)

(74) Vertreter: Finck, Dieter, Dr.Ing. et al
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck Mariahilfplatz 2 - 3
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stauchfalzwerk


    (57) Das Stauchfalzwerk zum Falzen eines Bogens mit einem Altar­falz hat Transportwalzen, drei Falzwalzenpaare und drei Falztaschen. Die Leitprofilleiste der Falztasche für den Mittelfalz weist eine sich in ihrer Längsrichtung erstrek­kende Luftkammer mit zum Falzspalt gerichteten Luftdüsen auf. Die Luftkammer mit den Luftdüsen ist auf der Falzta­sche zwischen einer Arbeitsstellung nahe dem Spalt der zugeordneten Falzwalzen und einer Ruhestellung entfernt von dem Spalt verschiebbar. Die Lufkammer befindet sich nur dann in der Arbeitsstellung, wenn der Mittelfalz gefalzt wird, damit durch den durch die Luftdüsen austretenden Luftstrom die Flügelabschnitte des Bogens gegen den darun­terliegenden Bogenabschnitt angedrückt werden, um einen einwandfreien Einlauf in den Falzspalt zu gewährleisten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Stauchfalzwerk zum Falzen eines Bogens längs zweier äußerer Flügelfalze und dann längs eines zentralen Falzes zu einem sogenannten Altarfalz mit Transportwalzen, drei Falzwalzenpaaren und drei Falzta­schen, von denen jeder einlaufseitig eine Leitprofilleiste zugeordnet ist, wobei die Leitprofilleiste der Falztasche für die Bildung des abschließenden zentralen Falzes eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Luftkammer, die über wenigstens eine Luftzuführleitung mit einer Druckluft­quelle verbindbar ist, und eine Vielzahl von in wenigstens einer Reihe angeordneten Luftdüsen aufweist, die ausgehend von der Luftkammer in den Spalt zwischen den Falzwalzen für den zentralen Falz gerichtet sind.

    [0002] Bei einem solchen, aus der US-PS 26 99 331 bekannten Stauchfalzwerk wird die Luft aus den Luftdüsen während des gesamten Falzvorgangs ausgeblasen, was sehr aufwendig ist.

    [0003] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, das Stauchfalzwerk der gattungsgemäßen Art so auszu­bilden, daß die Innenränder der Außenflügel des gefalteten Bogens in unmittelbarer Nähe des Mittelfalzes ohne Einknik­kungen und Einfaltungen mit einem weitgehend reduzierten Luftstrom positioniert werden können.

    [0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem gattungsgemäßen Stauchfalzwerk durch senkrecht zum Einlauf auf der Falzta­sche für den zentralen Falz angeordnete Führungen für den Träger, an denen die Luftkammer befestigt ist, durch eine falztaschenfeste Zustelleinrichtung und eine dieser entge­genwirkende Rückstelleinrichtung sowie durch eine die Zustelleinrichtung nur während der Ausbildung des zentralen Falzes aktivierende Steuereinrichtung gelöst, die während dieses Zeitraums auch die Verbindung zwischen der Lufzu­führleitung und der Luftkammer öffnet.

    [0005] Bei dieser Ausgestaltung wird die Luftkammer mit den Luft­düsen nur während der Ausbildung des zentralen Falzes in die Arbeitsstellung bezüglich des Falzspaltes zwischen den zugehörigen Falzwalzen gebracht. Während der übrigen Zeit ist die Luftkammer in eine Ruhestellung zurückgezogen.

    [0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in glei­cher Weise ausgehend vom dem eingangs genannten Stauchfalz­werk dadurch gelöst, daß die Luftkammer von einem Kammer­rohr mit den Lufdüsen gebildet wird, um das herum gleitend verdrehbar ein Regulierrohr mit Auslaßöffnungen und Stell­mitteln angeordnet ist, die mit einer Steuereinrichtung derart gekoppelt sind, daß die Luftdüsen zu den Auslaßöff­nungen nur während der Ausbildung des zentralen Falzes fluchtend ausgerichtet sind.

    [0007] Mit dieser Ausgestaltung des Stauchfalzwerkes ist es mög­lich, die Ränder der Flügelabschnitte des im Altarfalz zu falzenden Bogens in unmittelbarer Nähe des zentralen Falzes vorzusehen, ohne daß beim Falzen des zentralen Falzes sich an den Rändern der Flügelabschnitte Falten oder dergleichen bilden.

    [0008] Vorteilhafterweise sind die Luftdüsen in zwei zueinander parallelen Reihen angeordnet, wobei sich die von den Achsen der Luftdüsen gebildeten Ebenen unter einem Winkel von 5° bis 35° schneiden und ihre winkelhalbierende Ebene durch den Spalt für die Ausbildung des zentralen Falzes hindurch­geht.

    [0009] Zweckmäßigerweise sind die Luftdüsen ausgehend von der Mitte der Längserstreckung der Luftkammer jeweils zu ihrem äußeren Ende hin geneigt angeordnet.

    [0010] Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 in einer Stirnansicht einen Bogen mit Altarfalz,

    Fig. 2 in einer Stirnansicht den Bogen nach Ausführung der beiden Flügelfalze,

    Fig. 3 schematisch in einer Seitenansicht das Stauchfalz­werk mit einlaufendem Bogen,

    Fig. 4 den Schnitt IV - IV von Fig. 3,

    Fig. 5 den Schnitt V - V von Fig. 3,

    Fig. 6 in einer Ansicht wie Fig. 3 die Ausbildung des ersten Flügelfalzes,

    Fig. 7 in einer Ansicht wie Fig. 3 die Ausbildung des zweiten Flügelfalzes,

    Fig. 8 in einer Ansicht wie Fig. 3 die Ausbildung des zentralen Falzes,

    Fig. 9 in einer Ansicht wie Fig. 3 den Abtransport des mit Altarfalz versehenen Bogens,

    Fig. 10 in einer Einzelheit von Fig. 8 die Ausbildung des zentralen Falzes,

    Fig. 11 im Querschnitt eine erste Ausführungsform der Luftkammer,

    Fig. 12 die Luftkammer von Fig. 11 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht,

    Fig. 13 symmetrisch im Schnitt eine zweite Ausführungsform der Luftkammer und

    Fig. 14 in einer Ansicht wie Fig. 13 eine modifizierte Luftkammer.



    [0011] Wie aus Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, wird ein Bogen 11 einer Broschüre 10 dadurch gefalzt, daß zunächst, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, längs zweier Flügelfalze 20 und 22 so gefalzt wird, daß die äußeren Ränder der dadurch gebil­deten Flügel 16 und 18 einander nur mit sehr geringem Abstand gegenüberliegend auf den Bogen 11 gefalzt werden. Durch Ausbilden eines zentralen Falzes 24 ergibt sich dann die Broschüre 10 im Altarfalz mit äußeren Bogenabschnitten 12 und 14.

    [0012] Das in Fig. 3 und 6 bis 9 gezeigte Stauchfalzwerk zum Falzen dieses Altarfalzes umfaßt ein erstes Paar von Walzen 26 und 28, die durch Wellen 30 bzw. 32 in Pfeilrichtung angetrieben sind. Die Walzen haben eine elastomere, rei­bungserzeugende Oberfläche. In ähnlicher Weise sind erste Falzwalzeneinrichtungen mit einem Paar von Walzen 28 und 34, von denen wenigstens eine angetrieben ist, zweite Falzwalzeneinrichtungen mit einem Paar von Walzen 36, 38, von denen wenigstens eine angetrieben ist, und dritte Falzwalzeneinrichtungen mit einem Paar von Walzen 38 und 40 vorgesehen, von denen wenigstens eine angetrieben ist. Es ist zu bemerken, daß die Walzen 28, 34, 36 und 38 jeweils zu zwei Walzenpaaren gehören und somit die Notwendigkeit für zusätzliche Walzen vermieden wird und ein zweckmäßige­rer und kompakter Vorrichtungsaufbau ermöglicht wird.

    [0013] Die ersten, zweiten und dritten Taschen- oder Kanalelemen­te, die insgesamt mit 44, 46 bzw. 48 bezeichnet sind, und in welche der Bogen 11 fortlaufend vorwärtsbewegt wird, können in üblicher Weise gebaut sein und jeweils eine obere Führungsplatte 50 und eine untere Führungsplatte 52 aufwei­sen, wodurch Kanäle 54, 56 bzw. 58 geschaffen werden. Jedes Taschenelement kann an Traggliedern 60 befestigt werden, die Teile der Falzmaschinenbasis sind. Jedes Taschenelement ist mit Anschlageinrichtungen, wie Zapfen oder Platten 62 versehen, die im Abstand an geeigneten Stellen auf der axialen Länge der Maschine angeordnet sind und die ein­stellbar in Öffnungen oder Schlitzen in den Platten der Taschenelemente positionierbar sind, um den Abstand zu begrenzen, auf welchem ein Bogen in ihrem Kanal eingeführt werden kann. Auf diese Weise kann die genaue Position eines nachlaufenden Abschnitts des Bogens, der durch die Kraft des sich vorwärtsbewegenden Bogens zum Ausknicken gebracht werden soll, für einen speziellen zu faltenden Bogen einge­stellt werden. Bevorzugt wird, daß jedes Taschenelement mit einem einstellbaren oberen Führungssegment 64 versehen ist, das an seiner oberen Platte durch Bolzeneinrichtungen 66 festgelegt ist, die durch geeignete Einstellschlitze 68 im Träger 70 angebracht sind. Diese Führungssegmente erstrek­ken sich mit ihren äußeren Enden 72 wenigstens im wesentli­chen in den Weg des sich vorwärtsbewegenden Bogens und können somit auf die beste Position eingestellt werden, um den Eintritt des Bogens in die Taschen fortschreitend und weich zu verbessern.

    [0014] Die vorliegenden Luftdüseneinrichtungen haben bei einer bevorzugten Ausführung ein speziell angepaßtes äußeres Ende 72 des dritten Falzelements 48, wobei dieses Ende aus Metall, Kunststoff oder Keramikmaterial speziell ausgebil­det ist, um ein Luftrohr oder eine Kammer 74 zu schaffen, die sich vorzugsweise im wesentlichen über die ganze Länge der Führungssegmente 64 oder die Breite der Maschine er­streckt. Diese Kammer ist mit so vielen Luftdüsen (Öff­nungen) 76 geeigneter Größe und Position versehen, wie erforderlich sind, um eine ausreichende Kraft auf die freien Enden der Felder 16 und 18 auszuüben, um sie in die im wesentlichen abgeflachte, in Fig. 10 gezeigte Stellung zu drücken. Die Größe, die Anzahl und die Position der Luftdüsen sowie der verwendete Luftdruck sind für den Fachmann leicht ermittelbar, um die vorliegende Erfindung an eine spezielle Stauchfalzmaschine oder an einen Job anzupassen, beispielsweise an ein Papier ungewöhnlicher Steifigkeit oder Faltbarkeit. Gewöhnlich reicht für eine Vielzahl von Bogenmaterialien ein Druck von wenigen Gramm pro cm³ bis zu mehreren lbs/cm³ an dem oberen Randbereich der Felder aus, um sie in Lage zu halten. In dieser Hin­ sicht kann es vorteilhaft sein, insbesondere für größere Falzmaschinen, die Kammer in der Mitte zu unterteilen und jedes Ende mit einer Luftquelle zu verbinden. Die Düsen können auch in der Größe von den Enden zur Mitte der Kammer hin gesteigert werden, um den Luftdruckabfall zu kompensie­ren. Der Luftdruck in der Kammer kann beispielsweise von wenigen psi bis 200 psi oder mehr reichen.

    [0015] Die Kammerposition ist bei einer bevorzugten Ausführungs­form durch ihre Anbringung an einem Halter 70 einstellbar, so daß die Luftdüsen in genau die richtige Richtung gerich­tet werden können, um die freien Enden der Felder in ihre korrekten Positionen für den Eintritt in den Spalt des Paars von Walzen 38 und 40 zu zwingen. Um diesbezüglich den richtigen Eintritt des Bogens in die Taschen weiter zu unterstützen, wird bevorzugt ein dünnes Metall- oder Kunst­stofführungsblech 78 vorgesehen, das an der oberen Oberflä­che eines jeden der unteren Elemente 52 der Taschen befe­stigt wird und sich im wesentlichen über die Oberseiten der angrenzenden Walzen erstreckt, so daß ein Kontakt mit dem vorlaufenden Abschnitt des Bogens stattfindet und der in den Kanal gerichtet wird, ehe er einen ungeeigneten Kontakt mit den Walzen herstellt.

    [0016] Bevorzugt ist, daß eine Einrichtung zum weiteren Vorschie­ben der Kammer in den Bereich der dritten Ausknickung annähernd zu der Zeit geschaffen wird, zu der der zweite gefaltete Abschnitt des Bogens voll in die Tasche 48 einge­führt ist, wobei der Zweck darin besteht, daß gewährleistet ist, daß ein ausreichender Druck genau auf den Feldrand zu genau der richtigen Zeit ausgeübt wird. Diesbezüglich ist zu vermerken, daß dort, wo ein solches Vorschieben und natürlich ein Zurückziehen der Kammer vorgesehen ist, ein konstanter Luftdruck in der Kammer aufrechterhalten werden kann, der eine Richtungsverwindung des ankommenden Bogens verursacht. Die Vorschiebe- oder Vorwärtsbewegung der Kammer wird bei der Ausführungsform der Fig. 3 und 5 mit Hilfe einer Bodenhalterung der beiden Träger 70 der Tasche 48 in Schlitzen 80 in dem oberen Element 50 erreicht, so daß die Träger ansprechend auf eine Betätigung vor- und zurückgleiten können. Eine solche Betätigung kann durch irgendeine Einrichtung erfolgen, beispielsweise durch eine Druckfeder 82, die zwischen einem festen Vorsprung 84 an dem Element 50 und einem Vorsprung 86 an dem gleitenden Träger 70 zusammengedrückt ist, und die in der Lage ist, den Träger 70 schnell nach innen gegen eine Schulter 71 zu bewegen, die ebenfalls einstellbar ausgeführt werden kann. Nachdem die freien Ränder der Felder in die richtige Lage durch die ausgedüste Luft zwangsweise gebracht und durch das abschließende Paar von Falzwalzen 38 und 40 vorwärtsge­führt worden sind, wird eine Krafteinrichtung, wie ein Solinoid 88, aktiviert, um den Träger 70 und die daran befestigte Kammer 74 mittels einer Stange oder eines Kabels 90 schnell zurückzuziehen, das an dem Solinoidanker und dem Träger befestigt ist. Es kann jedoch jede Art von krafter­zeugender Einrichtung verwendet werden, um den Träger zurück- und vorzubewegen, einschließlich hydraulische oder pneumatische Kolben, mechanische Exzenter oder Nocken.

    [0017] Insbesondere ist zu bemerken, daß die Halterung für die Kammer eine Vielzahl von Ausgestaltungen haben kann, was von der dadurch zu erzeugenden Wirkung abhängt. Beispiels­weise kann die Kammer so gebaut sein, daß sie einen kon­stanten ununterbrochenen Luftstrom durch die Düsen abgibt, sie kann stationär oder zurückziehbar sein, oder die Kammer kann mit impulsförmigen Luftzuführung ausgestaltet und stationär oder zurückziehbar sein.

    [0018] Wie in den Fig. 11 und 12 gezeigt ist, kann die Luftkammer 74 in jeder bekannten Weise reguliert werden, eine bevor­zugte Konstruktion dafür umfaßt jedoch ein geschlossenes Kammerrohr 92, das an Abschnitten 94 und 96 der Falzma­schinenbasis oder eines Tragaufbaus angebracht ist, und ein Regulierrohr 98, das dicht, jedoch leicht gleitend ver­schiebbar und drehbar an dem Rohr 92 angebracht ist. In dem Kammerrohr 92 sind Luftdüsen 76 vorgesehen, jedoch von dem Regulierrohr 98 abgedeckt, bis ausgestrahlte Luft erfor­derlich ist, um die Feldränder nach unten zu drücken. Zu dieser Zeit wird der Solinoid 88 oder ein äquivalenter Mechanismus aktiviert, um das Rohr 98 so zu drehen, daß seine Öffnungen 100 fluchtend zu den Düsen 76 ausgerichtet sind, damit unter Druck stehende Luft, die durch den Einlaß 101 in das Rohr 92 zugeführt wird, aus den Düsen austreten kann. Eine Drehung des Rohrs 98 kann durch jede herkömmli­che Einrichtung erreicht werden, beispielsweise durch einen Hebelarm 102, der daran befestigt ist und schwenkbar über ein geeignetes Gestänge 104 an dem Solinoidanker festgelegt ist. Bei dieser Ventilausgestaltung braucht die Kammer nicht für eine hochfrequente Hin- und Herbewegung ausgelegt zu werden. Wie jedoch oben ausgeführt wurde, kann die Kammer auch an ihrem Einlaß oder an ihren Einlässen derart reguliert werden, daß zur vorgeschriebenen Zeit Luft in wesentlichem Ausmaß in die Kammer zur Speisung der Düsen geblasen wird.

    [0019] In den Fig. 6 bis 9 ist der Durchlauf des Bogens 11 durch die drei Ausknick- und Falzvorgänge gezeigt. Man sieht, daß der Ausknick- und Falzvorgang von Fig. 6 derjenige ist, bei welchem die benachbarten freien Enden der Felder, wenn sie nicht gegen den darunterliegenden Bogen gedrückt werden, die vorstehend erwähnten Probleme erzeugen können. Wie dies in Fig. 6 bis 9 gezeigt ist, wird der Bogen 11 durch das Paar von Transportwalzen 26, 28 in das erste Taschenelement zur Bildung der ersten Ausknickung 20 vorwärtsbewegt. Der Bogen mit der vornliegenden Ausknickung 20 wird durch das Paar von Falzwalzen 28 und 34 gezogen und dazwischen hin­durch gegen die Ablenkstange 36 und daran vorbei (Fig. 7) durch das Paar von Walzen 34 und 36 und in die Tasche 46 zur Bildung der zweiten Ausknickung 22 gezogen. Der Bogen mit der vornliegenden Ausknickung 22 wird durch das Paar von Falzwalzen 36 und 38 zwischen diesen hindurch und mit vorn liegender Ausknickung 22 in die Tasche 48 in die Stellung gezogen, in der sie durch 62 angehalten wird, wobei die Ausknickung 24 gebildet wird. Entweder etwas bevor oder während oder etwas nach dem so erfolgenden Anhalten des Bogens wird die Kammer 74 vorwärtsbewegt, um Luft gegen die benachbarten Ränder der Felder 16 und 18 auszudüsen, um sie in der richtigen Position für den Ein­tritt zwischen das Paar von Walzen 34 und 40 zu halten. Diese Düsen werden in ihren Arbeitsstellungen wenigstens solange gehalten, bis das Paar von Rollen 38 und 40 an der dritten Ausknickung 24 angreift, und den Bogen zwischen sie zieht. Es sei vermerkt, daß mit den vorliegenden Luftdüsen die Felder 16 und 18 so dimensioniert werden können, daß sie im wesentlichen die volle Breite der Broschüre bedek­ken, ohne daß die Notwendigkeit für irgendeine Spaltbildung ihrer benachbarten Ränder besteht, um eine Eselsohrbildung oder dergleichen zu verhindern. Wie oben unter Bezug auf Fig. 11 und 12 beschrieben, kann eine Regulierung der Kammer verwendet werden, um die Hin- und Herbewegung der Kammer auszuschalten. Der vollständig gefaltete Bogen kann dann aus dem Falzvorgang durch ein Paar von Walzen 38 und 40, wie dies in Fig. 9 gezeigt ist, abgeführt und von ihnen einem weiteren Bearbeitungsvorgang zugeführt werden, bei­spielsweise Zuschneidwalzen, Prägewalzen, oder dergleichen 106 und 108.

    [0020] In Fig. 13 ist eine bevorzugte Ausgestaltung des Luft­düsenrohrs gezeigt, das eine gebohrte oder extrudierte Luftkammer 110 hat, die sich über ihre ganze Länge erstreckt und an beiden Enden mit einer Kappe zur Bildung eines luftdichten Rohrs verschlossen ist. An einem oder beiden Enden sind in bekannter Weise geeignete Luftzufüh­rungspaßstücke vorgesehen. Ein Merkmal dieser Ausgestaltung besteht in dem abgeflachten oder konkaven vorderen Ab­schnitt 112 des Rohres, von dem sich gezeigt hat, daß er stark zur Ausrichtung des Bogens in die Tasche 48 beiträgt. An der Maschinenbasis können in stationärer Weise Haltela­schen 114 befestigt werden, oder wenn eine Bewegung nach innen oder außen (einziehbar) der Kammer erwünscht ist, können die Laschen in irgendeiner geeigneten Weise an Gleitträgern, beispielsweise 70, festgelegt werden.

    [0021] Bei der in Fig. 14 gezeigten Modifizierung des Luftdüsen­rohres von Fig. 13 sind die Luftdüsen 76 ausgehend von der Mitte L der Längserstreckung des Luftdüsenrohres jeweils schräg nach außen zu den Seiten des Stauchfalzwerkes ge­neigt angeordnet, um den Luftabstrom von der Stauchfalz­werkmitte zu begünstigen.


    Ansprüche

    1. Stauchfalzwerk zum Falzen eines Bogens längs zweier äußerer Flügelfalze und dann längs eines zentralen Falzes zu einem sogenannten Altarfalz mit Transport­walzen, drei Falzwalzenpaaren und drei Falztaschen, von denen jeder einlaufseitig eine Leitprofilleiste zugeordnet ist, wobei die Leitprofilleiste der Falz­tasche für die Bildung des abschließenden zentralen Falzes eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Luftkammer, die über wenigstens eine Luftzuführleitung mit einer Druckluftquelle verbindbar ist, und eine Vielzahl von in wenigstens einer Reihe angeordneten Luftdüsen aufweist, die ausgehend von der Luftkammer in den Spalt zwischen den Falzwalzen für den zentralen Falz gerichtet sind, gekennzeichnet durch senkrecht zum Einlauf auf der Falztasche (48) für den zentralen Falz (24) angeordnete Führungen (8o) für Träger (7o), an denen die Luftkammer (74) befestigt ist, durch eine falztaschenfeste Zustell­einrichtung (88, 9o) und eine dieser entgegenwirken­de Rückstelleinrichtung (82) sowie durch eine die Zustelleinrichtung (88, 9o) nur während der Ausbildung des zentralen Falzes (24) aktiviernde Steuereinrichtung, die während dieses Zeitraums auch die Verbindung zwischen der Luftzuführleitung und der Luftkammer (74) öffnet.
     
    2. Stauchfalzwerk zum Falzen eines Bogens längs zweier äußerer Flügelfalze und dann längs eines zentralen Falzes zu einem sogenannten Altarfalz mit Transport­walzen, drei Falzwalzenpaaren und drei Falztaschen, von denen jeder einlaufseitig eine Leitprofilleiste zugeordnet ist, wobei die Leitprofilleiste der Falz­tasche für die Bildung des abschließenden zentralen Falzes eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Luftkammer, die über wenigstens eine Luftzuführleitung mit einer Druckluftquelle verbindbar ist, und eine Vielzahl von in wenigstens einer Reihe angeordneten Luftdüsen aufweist, die ausgehend von der Luftkammer in den Spalt zwischen den Falzwalzen für den zentralen Falz gerichtet sind, dadurch gekennzeich­net, daß die Luftkammer (74) von einem Kammerrohr (92) mit den Luftdüsen (76) gebildet wird, um das herum gleitend verdrehbar ein Regulierrohr (98) mit Auslaß­öffnungen (1oo) und Stellmitteln (1o2, 1o4) angeordnet ist, die mit einer Steuereinrichtung derart gekoppelt sind, daß die Luftdüsen (76) zu den Auslaßöffnungen (1oo) nur während der Ausbildung des zentralen Falzes (24) fluchtend ausgerichtet sind.
     
    3. Stauchfalzwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Luftdüsen (76) in zwei zueinander parallelen Reihen angeordnet sind, wobei sich die von den Achsen der Luftdüsen (76) gebildeten Ebenen unter einem Winkel von 5° bis 35° schneiden und ihre winkelhalbierende Ebene durch den Spalt für die Ausbildung des zentralen Falzes (24) hindurchgeht.
     
    4. Stauchfalzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft­düsen (76) ausgehend von der Mitte der Längserstrek­kung der Luftkammer (74) jeweils zu ihrem äußeren Ende hin geneigt angeordnet sind.
     




    Zeichnung