[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß für eine Tür, einen Deckel oder eine Klappe an
einem Fahrzeug, mit einem Gehäuse und einem darin schwenkbar gelagerten Schließorgan,
das in Öffnungsrichtung mit Hilfe einer Feder vorgespannt ist und mit einem an dem
Pendant befestigten Schließbolzen oder Bügel so zusammenwirkt, daß beim Eintauchen
des Schließbolzens oder Bügels in das Schloß das Schließorgan mitgenommen und selbsttätig
lösbar gesperrt wird.
[0002] Derartige Schlösser sind seit langem bekannt. Das Schließorgan besteht in der Regel
aus einer Drehfalle z.B. gemäß der US-Patentschrift 4,643,470. Nach Erreichen einer
tiefsten Stelle durch das Einführen eines Schließbolzens oder eines Bügels rastet
hinter die Drehfalle eine Klinke oder dergleichen ein, die mit Hilfe eines Bowdenzuges,
eines Türdrückers oder in sonstiger Weise entsperrbar ist. Darüber hinaus sind Schlösser
bekannt, bei denen die Schließbewegung mit Hilfe eines Motors (DE-GM 83 22 896.9)
oder mit Hilfe eines Zylinders (DE-PS 37 08 095.4) kraftunterstützt wird. In beiden
Fällen wird ebenfalls eine Drehfalle eingesetzt, die mit Hilfe einer rückziehbaren
Klinke verriegelbar ist.
[0003] Infolge der Drehbewegung der Drehfalle wird der Schließbolzen bzw. ein entsprechender
Bügel außerdem von einem feststehenden Abschnitt des Schloßgehäuses geführt und in
der endgültigen Schließlage durch diesen Abschnitt mit festgelegt. Es kommt daher
zu einem relativ hohen Verschleiß dieses Abschnittes mit der Folge, daß nach längerer
Benutzungsdauer das Klappern der Schloßverbindung auch durch Nachstellen nicht mehr
behebbar ist. Darüber hinaus sind bei den kraftunterstützten Schlössern die Einziehwege
relativ kurz, also diejenige Wegstrecke, die nach dem Annähern der Tür oder des Deckels
an die Karosserieöffnung kraftunterstützt zur Erreichung der endgültigen Schließlage
zurückgelegt wird. Hierdurch wird indirekt die Auswahl der zu verwendenden Dichtungen
festgelegt, weil dadurch Dichtungen mit großen Verformungswegen und sehr guter Dichtwirkung
nicht mehr in Frage kommen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Schloß der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß ein symmetrischer Kraftangriff entlang der Schließbewegung des Schließbolzens
bzw. eines entsprechenden Bügels erfolgt und bei einem Ausbau zu einem kraftunterstützten
Schloß der Einzugsweg länger ausgebildet ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß das Schließorgan aus einer
zweiteiligen Zange besteht, deren Hälften sich teilweise überlappen, daß in jeder
Zangenhälfte ein Winkelkanal eingeprägt ist, und daß an dem Gehäuse ein Führungsbolzen
gradlinig geführt ist, der in jeden Winkelkanal eingreift und in dem einen Schenkel
jedes Winkelkanals zur Herbeiführung der Sperrung einsenkbar ist.
[0006] Die beiden Zangenhälften weisen sich ergänzende, spiegelbildlich gegenüberstehende
Profile auf, die zusammen in der geöffneten Stellung eine annähernd trapezförmige
Öffnung bilden und in der Schließstellung gerade zwischen sich den Querschnitt des
Schließbolzens zwischen sich freilassen. Der Schließbolzen bzw. ein entsprechender
Bügel ist an dem Pendant angebracht, also beispielsweise an einer Türöffnung, wenn
sich das Schloß an der Tür befindet oder an einem Kofferraumdeckel, wenn sich das
Türschloß an der Karosserie befindet.
[0007] Die beiden in die Zangenhälften eingeprägten Winkelkanäle wirken mit dem Führungsbolzen
in der Weise zusammen, daß eine geradlinige Bewegung die Zangenhälften synchron miteinander
verschwenkt, wobei vom Erreichen des Scheitels jedes Winkelkanals an das Einsenken
in den verbleibenden Schenkel jedes Winkelkanales die Verriegelung herbeiführt.
[0008] Wie für ein Schließorgan üblich ist jede Zangenhälfte vorzugsweise mit Hilfe einer
Drehfeder in Richtung "Öffnen" vorgespannt. Der Führungsbolzen ist hingegen in entgegengesetzter
Richtung mit Hilfe einer Feder vorbelastet, so daß er nach Erreichen der Scheitelpunkte
innerhalb der Winkelkanäle selbsttätig in den Verriegelungsschenkel einfällt. Zum
Entsperren des Schlosses genügt es dann, den Führungsbolzen bis zum Scheitelpunkt
in jedem Winkelkanal anzuheben. Infolge der Federvorspannung an den Zangenhälften
erfolgt dann das Aufspringen in die Öffnungsstellung
[0009] Für eine besonders solide Sicherung ist es zweckmäßig, wenn der Schließbolzen bzw.
ein entsprechender Bügel in der geschlossenen Stellung innerhalb des Gehäuses liegt,
das dafür entsprechend ausgenommen ist. Wenn das Gehäuse aus zwei in einem Abstand
zueinander angeordneten Platten besteht, die durch der Lagerung von Bauteilen dienende
Stifte oder von Distanzstücken zusammengehalten sind, ist in jede Platte eine entsprechende
Mulde eingeschnitten. Zur Führung des Führungsbolzens trägt dann jede Platte außerdem
einen in Schließrichtung verlaufenden Schlitz in der Breite des Bolzendurchmessers.
[0010] Der Führungsbolzen ist besonders gut geeignet, um daran ein geradlinig wirkendes
Organ zur Kraftunterstützung anzubringen, beispielsweise die Kolbenstange einer Kolben-Zylinder-Einheit
oder einer Spindel-Mutter-Einheit. Auf Grund der geschilderten Verhältnisse kann
das kraftunterstützende Organ im Schließzustand drucklos bzw. kraftlos sein, da die
Verriegelung durch das Einfallen des Führungsbolzens in die Verriegelungsschenkel
der Winkelkanäle erfolgt. Es bedarf lediglich eines Impulses zum Start der Schließbewegung.
Dazu ist zumindest an der einen Zangenhälfte ein die Öffnungsstellung überwachender
Mikroschalter vorhanden, der dann umschaltet, wenn der auf das Schloß zubewegte Schließbolzen
oder Bügel eine erste Bewegung der Zangenhälften in Richtung "Schließen" verursacht
hat. Abweichend davon kann ein Näherungsschalter die Einsenkung des Bolzens oder
des Bügels in den Greifbereich der Zangenhälften anzeigen, daß die Schließbewegung
des kraftgebenden Organs beginnen kann.
[0011] Bei Fahrzeugen mit einem sogenannten Mittelmotor ist oftmals der Kofferraum hinter
dem Motor angeordnet, und beide Räume sind durch gesonderte Deckel verschließbar,
wobei allerdings das Öffnen der Deckel zu einer Kollision führen kann , wenn keine
gesonderten Vorkehrungen getroffen werden. Ähnliche Verhältnisse herrschen vor, wenn
ein Deckel für den Dachkasten eines Cabriolets unmittelbar anschließt an den dahinterliegenden
Kofferraumdeckel. Zwar kann durch eine entsprechende Gestaltung der Scharniere z.B.
der Kofferraumdeckel beim Öffnen von dem Deckel für den Dachkasten zurückgezogen werden,
so daß eine Kollision ausgeschlossen ist. Zu dieser Lösung wird jedoch ungern gegriffen,
weil sich beim Öffnen des Kofferraumdeckels, wenn dieser mit Wassertropfen belegt
ist, ein Wasserstrom in den Kofferraum ergießt. Es kommt also darauf an, daß oftmals
zwei Deckel gegeneinander verriegelt sein müssen, also der eine Deckel nur dann geöffnet
werden darf, wenn der andere fest verschlossen ist.
[0012] Die geradlinige Bewegung des Führungsbolzens schafft ideale Voraussetzungen, um daran
direkt oder an einem in der Bewegung gekoppelten Bauteil ein Bowdenzug, ein Seil,
ein Gestänge oder einen Hebel zu befestigen, womit dann in dem jeweils anderen Schloß
eine entsprechende Sperrfunktion oder Entsperrung hervorgerufen wird. Selbstverständlich
kann auch die Bewegung des Führungsbolzens für eine elektrische Meldung ausgenutzt
werden. Um das hier in Rede stehende Schloß seinerseits sperren zu können, ist in
Weiterbildung vorgesehen, daß der Führungsbolzen in der Sperrstellung der Zange von
einem gesonderten Sicherheitshebel sperrbar ist, der z.B. nach Art eines üblichen
Hakens den Führungsbolzen in der geschlossenen Stellung übergreift und an dem Schloßgehäuse
schwenkbar gelagert ist. Durch Zurückziehen beispielsweise ebenfalls mit Hilfe eines
Bowdenzuges, eines Seiles oder eines Gestänges, das durch das andere Schloß bei einer
Verriegelung bewirkt wird, wird die Sperrung aufgehoben. Ein derartiger Sicherheitshebel
hat den Vorteil, daß auch Fehlbedienungen oder Fehlschaltungen bei einer entsprechenden
elektrischen Verriegelung der kraftgebende Organe trotz Betätigung keine Öffnung bewirken
können, weil eine entsprechende Bewegung des Führungsbolzens blockiert ist.
[0013] Insbesondere bei hydraulisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheiten können wegen der
hohen Kräfte häufige Fehlbetätigungen das Schloß stark belasten, so daß es entweder
überdimensioniert gestaltet werden muß, oder die Gefahr einer Beschädigung besteht.
Aus diesem Grunde ist in Weiterbildung vorgesehen, daß das dem Führungsbolzen abgewandten
Ende der Kolben-Zylinder-Einheit an einer entsperrbaren Längsführung gelagert ist.
Wenn nun die Entsperrung der Längsführung und damit ein Lerrlauf des Widerlagers für
die Kolben-Zylinder-Einheit einhergeht mit der Sperrung des Schlosses infolge einer
Betätigung des Sicherheitshebels, geht bei einer Fehlbetätigung des hydraulischen
Zylinders die Bewegung ins Leere, ohne eine Kraftwirkung auf das Schloß auszuüben.
Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, daß die Längsführung lang genug ist.
[0014] Zur Sperrung der Längsführung wird wiederum ein Abstützhebel eingesetzt, der z.B.
ähnlich dem Sicherheitshebel gestaltet sein kann, also nach Art eines schwenkbaren
Hakens. Darüber hinaus kann der Abstützhebel so ausgebildet sein, daß er ein in die
Leerlaufstellung abgesenktes Widerlager bei unbeaufschlagter Kolben-Zylinder-Einheit
auf die Sperrlage anhebt. Am Ende der Steuerfläche befindet sich dann ein Sattel,
der das Widerlager in der betriebsgemäßen Lage abstützt.
[0015] Es ist für eine manuelle Notöffnung des Schlosses vorteilhaft, wenn die Führung für
das Widerlager der Kolben-Zylinder-Einheit über die Abstützlage bzw. Sperrstellung
hinaus in Richtung des Führungsbolzens verlängert ist. Es kann dann unter Ausnutzung
der Steifigkeit der vollständig ineinander geschobenen Kolben-Zylinder-Einheit das
untere Widerlager so angehoben werden, daß der Führungsbolzen aus der Sperrlage in
den Winkelkanälen bis zum Scheitelpunkt angehoben wird. Die Zangenhälften springen
dann selbsttätig auf.
[0016] Der Abstützhebel kann nun in Verlängerung des genannten Sattels mit einer Nockenfläche
versehen sein, so daß die Weiterbewegung über die Abstützstellung hinaus das Anheben
der Kolben-Zylinder-Einheit gestattet. Voraussetzung ist selbstverständlich, daß der
Sicherheitshebel zurückgezogen ist. Mit dem Abstützhebel kann dann also ein Seil
mit einer Schlaufe verbunden sein, mit dessen Hilfe manuell die Nockenfläche zum Einsatz
gebracht werden kann. In dem später noch anhand der Figuren der Zeichnung beschriebenen
Ausführungsbeispiel werden weitere Betätigungsmöglichkeiten für eine derartige manuelle
Öffnung des Schlosses genannt.
[0017] Die Kolben-Zylinder-Einheit kann bei Bedarf durch eine einfache, geführte Schubstange
ersetzt sein, wenn die Bauform des Schlossses so gut wie nicht abgeändert werden soll,
obwohl eine kraftunterstützte Wirkung nicht gewünscht wird. Damit läßt sich eine wirtschaftliche
Serienfertigung einrichten, bei der über die spätere Bestückung eine mögliche Servowirkung
erreicht wird.
[0018] Es wurde eingangs schon gesagt, daß das Gehäuse vorzugsweise aus zwei in einem Abstand
zueinander angeordneten Platten besteht. Es ist ebenfalls zweckmäßig, den Sicherheitshebel
und den Abstützhebel paarig auszubilden, also für ein und dieselbe Funktion jeweils
zwei parallel wirkende Hebel für die Gesamtfunktion einzusetzen. Es kann jeweils eine
Lagerung an der einen Gehäuseplatte erfolgen, wobei die Synchronbewegung durch gemeinsame
Stiftverbindungen herbeigeführt wird, die wiederum hervorragende Anlenkpunkte für
Lenker, Hebel und Stangen sind. Dies wird aus der Figurenbeschreibung noch deutlicher.
[0019] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert; in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht mit teilweise weggebrochenem Gehäuse eines Schlosses gemäß
der Erfindung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Seitenansicht der beiden Zangenhälften des Schlosses gemäß der Erfindung
gemäß der Figur 1 in geöffneter Stellung,
Fig. 3 eine stirnseitige Draufsicht auf das Schloß gemäß der Figur 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Schlosses gemäß der Erfindung
mit einer servounterstützen Betätigung mit Hilfe einer Kolben-Zylinder-Einheit,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine plattenförmige Gehäusehälfte des Ausführungsbeispiels
gemäß der Figur 4,
Fig. 6 eine Ansicht gemäß der Figur 4 eines weiteren Ausführungsbeispiels zur Ausbildung
des unteren Endes des Schlosses mit einem gesonderten Auslösehebel zur manuellen Notöffnung
und
Fig. 7 eine Ansicht zweier Schlösser gemäß der Erfindung sowie einer Öffnungsvorrichtung
und den zugehörigen Bowdenzügen zur Verbindung der beiden Schlösser untereinander
und zur Einbeziehung eines weiteren, nicht näher dargestellten Schlosses.
[0020] In den Figuren 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schlosses gemäß
der Erfindung in seiner einfachsten Form wiedergegeben. Es besteht im wesentlichen
aus einem Gehäuse 1 mit zwei seitlichen Gehäuseplatten 2 und 3, zwischen denen die
übrigen Schloßteile angeordnet sind. Dazu gehören in erster Linie zwei Zangenhälften
4 und 5 einer Schloßzange, die mit Hilfe von zwei Bolzen 6 und 7 schwenkbar gelagert
sind.
[0021] In jeder Zangenhälfte 4 und 5 befindet sich ein Winkelkanal 8 und 9, und beide Winkelkanäle
überlappen sich in einem mittleren Bereich des Gehäuses 1. Hier ist ein Führungsbolzen
10 mit Hilfe von Schlitzen 11 in den Gehäuseplatten 2 und 3 in Schließrichtung verschieblich
gelagert, der auch durch die beiden Zangenhälften 4 und 5 im Bereich der Winkelkanäle
8 und 9 hindurchgeht.
[0022] In den Figuren 1 und 3 ist die geschlossene Stellung des Schlosses gezeigt, während
die Figur 2 die geöffnete Stellung wiedergibt. In letzterer Figur ist deutlich eine
trapezförmige Öffnung zwischen den äußeren Enden der Zangenhälften 4 und 5 zu erkennen,
zwischen die ein an dem Pendant angebrachter Schließbolzen 14 (Fig. 1) eintaucht.
Er drückt dabei auf die inneren Flächen der Zangenhälften 4 und 5, so daß es zu einer
synchronen Schwenkbewegung der Zangenhälften 4 und 5 kommt. Dabei gleitet der Führungsbolzen
10 in den Schlitzen 11 abwärts und bewegt sich gleichzeitig auf den Scheitel der Winkelkanäle
8 und 9 zu. Im Augenblick des Erreichens der Endstellung der Zangenhälften 4 und 5
befindet sich der Führungsbolzen 10 im Scheitel der Winkelkanäle 8 und 9 und fällt
dann, bewegt durch eine Feder 12, in den jeweiligen Verriegelungsschenkel der Winkelkanäle
8 und 9. Diese Position ist in den Figuren 1 und 3 wiedergegeben.
[0023] Das Einfallen in die Verriegelungsschenkel genügt, um das Schloß in der geschlossenen
Lage zu sichern. Ebenso genügt ein Anheben des Führungsbolzens in die Scheitel der
Winkelkanäle 8 und 9, um das Schloß aufspringen zu lassen. Jede Zangenhälfte 4 und
5 ist nämlich mit einer Drehfeder 13 (Fig. 3) versehen, die eine Federspannung in
Richtung "Öffnen" hervorruft. Selbstverständlich sind die Drehfedern 13 so stark,
daß sie die Wirkung der Feder 12 aufheben und umkehren. Die Feder 12 dient also nur
dazu, den Führungsbolzen selbsttätig vom Scheitel der Winkelkanäle 8 und 9 bis in
die Sperrlage zu bewegen und dort zu halten.
[0024] Das Anheben des Führungsbolzens 10 kann durch einen Hebel erfolgen, der direkt an
dem Schloßgehäuse 1 gelagert ist (nicht dargestellt) oder in der Umgebung des Schlosses
gelagert sein kann, beispielsweise in Form eines Türdrückers, der direkt oder mit
Hilfe einer Verlägerung auf den Führungsbolzen 10 wirkt. Abweichend von dem dargestellten
Ausführungsbeispiel kann auch auf die Feder 12 an dieser Stelle verzichtet werden,
wenn eine nicht am Gehäuse gelagerte Feder eingesetzt wird bzw. eine Biegefeder verwendet
wird, die an einer der beiden Zangenhälften 4 oder 5 angebracht ist und insbesondere
gegen Ende der Schließbewegung wirksam wird.
[0025] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Schließbolzen 14 soweit in das
Gehäuse 1 des Schlosses hineingezogen, daß er innerhalb einer Mulde 15 liegt, die
in den beiden Gehäuseplatten 2 und 3 eingelassen ist. Infolge einer trichterähnlichen
Anschrägung ist außerdem eine gewisse Zentrierwirkung vorhanden, die allerdings bereits
dadurch zustande kommte, daß die beiden Zangenhälften 4 und 5 mit zunehmendem Einschwenken
eine pfeilförmige Begrenzung bilden, die ebenfalls eine Zentrierung des Schließbolzens
14 bewirkt.
[0026] Aus der Figur 3 ist zu erkennen, daß zwischen den beiden Zangenhälften 4 und 5 ein
relativ großer Zwischen raum ist, der nicht unbedingt erforderlich ist, wenn auf
eine raumsparende Ausführung wert gelegt wird. Damit sind jedoch ideale Voraussetzungen
geschaffen, um an dieser Stelle eine hydraulische Schließhilfe anzubringen. Wie in
der Figur 2 angedeutet ist, kann nämlich der Führungsbolzen 10 durch den Kolbenstangenkopf
19 einer Kolben-Zylinder-Einheit 20 (Fig. 4) hindurchgesteckt werden, der an einer
Stelle außerhalb des Gehäuses 1 gelagert sein kann oder aber bei entsprechender Ausgestaltung
des Gehäuses innerhalb des Schlosses selbst gelagert ist. Ein Ausführungsbeispiel
für den letztgenannten Fall wird nochfolgend noch genauer beschrieben.
[0027] Es sei darauf hingewiesen, daß ohne die Führung durch den Kolbenstangenkopf 19 der
Führungsbolzen 10 nicht exakt geführt ist, da weder die Schlitze 11 noch die Winkelkanäle
8 und 9 eine ausreichende Führung bieten. Dem hier angesprochenen Durchschnittsfachmann
ist jedoch ohne weiteres klar, daß z.B. eine U-förmige Spange, die beide Bolzenenden
ergreift und an den Gehäuseplatten 2 und 3 geführt ist, vollkommen ausreicht, um
die erwünschte exakte Führung herbeizuführen. Diese Beispiele ließen sich beliebig
fortsetzen.
[0028] In den Figurn 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
bei dem das Schloß Bestandteil eines Verriegelungssystems ist, bei dem von zwei Schlössern
jeweils nur das eine geöffnet werden kann, wenn das andere geschlossen ist. Der besseren
Übersicht wegen sind in der Figur 4 lediglich die Bauteile in ihrer funktionsgemäßen
Lage wiedergegeben, während in der Figur 5 die zugehörige Gehäuseplatte 2 dargestellt
ist. Wiederum besteht das Gehäuse aus zwei Gehäuseplatten 2 und 3, wobei letztere
nicht dargestellt ist.
[0029] Neben den anhand des vorangehende beschriebenen Ausführungsbeispiels bereits erläuterten
Bestandteilen wie den Gehäuseplatten, den Zangenhälften 4 und 5 sowie dem Führungsbolzen
10 ist eine ebenfalls bereits vorgestellte hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 20
vorhanden, es handelt sich also um ein kraftunterstütztes Schloß. Der Kolbenstangenkopf
19 trägt darüber hinaus einen Ausleger 32, an dem eine Stange 33 ange- lenkt ist.
Sie führt zu einem Winkelhebel 34 am unteren Ende des Gehäuses, der auf einem Stützbolzen
29 gelagert ist. Der Stützbolzen 29 ist in einem Loch 43 in den Gehäuseplatten 2 und
3 gelagert. Am freien Ende des Winkelhebels 34 befindet sich ein Anschlußbolzen 35,
an dem beispielsweise ein Bowdenzug (Bowdenzug B in Figur 7) befestigt ist, um die
Stellung der Kolbenstange der KolbenZylinder-Einheit 20 an ein weiteres Schloß gleicher
oder anderer Bauart weiterzugeben, beispielsweise um es zu entriegeln.
[0030] Das untere Ende der Kolben-Zylinder-Einheit 20 trägt einen Stift 21, der in einer
Kulisse 22 in den Gehäuseplatten 2 und 3 verschieblich geführt ist. Die Dimensionierungen
sind so gewählt, daß in der dargestellten Lage die Kolben-Zylinder-Einheit 20 ihre
am weitesten eingefahrene Stellung einnimmt, und bei voll ausgefahrener Stellung der
Stift 21 gerade das untere Ende der Kulisse 22 erreicht, ohne auf diese eine nennenswerte
Kraft auszuüben.
[0031] Der Führungsbolzen 10 wird von einem Sicherheitshebel 41, der mit Hilfe eines Lagerbolzens
42 schwenkbar an der Gehäuseplatte 2 geführt ist, in der dargestellten Lage gesichert.
Der Führungsbolzen 10 kann weder manuell noch durch die Kolben-Zylinder-Einheit 20
aus der Schließstellung heraus bewegt werden. Erst wenn der Sicherheitshebel 41 seitlich
nach links verschwenkt worden ist, kann das Schloß durch Anheben des Führungsbolzens
10 geöffnet werden. Für diese Verschwenkbewegung ist an dem Sicher heitshebel 41
eine Stange 40 angelenkt, deren freies Ende mit einem Stift 37 versehen ist. Der Stift
kann in einem Kreisabschnittschlitz 39 zwischen den Endlagen hin- und hergleiten.
[0032] Der Kreisabschnittschlitz 39 ist Bestandteil eines Abstützhebels 25, der mit Hilfe
des Stützbolzens 29 am unteren Ende des Gehäuses gelagert ist. Auf diesem Stützbolzen
ist ebenfalls der Winkelhebel 34 schwenkbar gelagert. Der Abstützhebel 25 dient dazu,
die durch den Stift 21 und die Kulisse 22 gebildete Führung zu sperren, wenn eine
Öffnung des Schlosses durch die Kolben-Zylinder-Einheit 20 erfolgen soll. Bedingung
ist dazu jedoch, daß der Sicherheitshebel 41 zurückgezogen ist, so daß der Führungsbolzen
10 frei ist.
[0033] Zur Erzielung dieser Bedingung ist an einem Anschlußbolzen 28 an dem Abstützhebel
25 das passive Ende eines Bowdenzuges (Bowdenzüge C in Figur 7) angebracht, der den
Abstützhebel 25 in die gestrichelt wiedergegebene, aufrechte Lage verschwenkt. Der
Bowdenzug ist dann gezogen, wenn das andere Schloß, an dem der Bowdenzug befestigt
ist, fest verriegelt ist. Bei der Verschwenkung des Abstützhebels 25 bleibt die Stange
40 zunächst in Ruhe, bis der Weg innerhalb des Kreisabschnittschlitzes 39 aufgezehrt
ist. Die sich anschließende Schwenkbewegung des Abstützhebels 25 verursacht ein Mitnehmen
des Sicherheitshebels 41, so daß dieser mit dem Führungsbolzen 10 außer Eingriff
gelangt.
[0034] In der aufrechten Stellung des Abstützhebels 25 liegt ein Sattel 26 unmittelbar unter
dem Stift 21, so daß die Kolben-Zylinder-Einheit 20 abgestützt ist. Durch Beaufschlagen
dieser Einheit mit Hydraulikflüssigkeit wächst die Länge, so daß der Führungsbolzen
10 aufwärts gedrückt wird. Dabei öffnen sich die Zangenhälften 4 und 5 in der eingangs
beschriebenen Weise. Das Auseinanderfahren der Kolben-Zylinder-Einheit 20 hat über
die Stange 33 den Winkelhebel 34 und damit den Anschlußbolzen 35 verschwenkt, so daß
der hier angeschlossene Bowdenzug (Bowdenzug B in Fig. 7) das andere Schloß sperrt,
also eine versuchte Öffnung verhindert. Dieses andere Schloß dient z.B. zum Verschließen
eines Kofferraumdeckels, während das beschriebene Schloß den Deckel zu einem Dachkasten
bildet, in dem das Cabrioletdach eines Fahrzeuges in geöffnetem Zustand eingesenkt
wird. Es ist vorteilhaft, zwei symmetrisch zueinander angeordnete Schlösser auf beiden
Seiten des Deckels einzusetzen, da die Steifigkeit derartiger Dachkastendeckel nicht
besonders groß ist. Die Bowdenzüge (Bowdenzüge C in Fig. 7) werden dann an einer beliebigen
Stelle durch ein Reduzierstück (Aufteilungseinheit 66 in Fig. 7) auf ein einziges
Betätigungsorgan reduziert bzw. verdoppelt.
[0035] Wenn das Schloß wieder geschlossen werden soll, wenn also der Deckel des Dachkastens
wieder in seine Schließlage gezogen werden soll, bedarf es zunächst der Annäherung
des Schließbolzens 14 (Fig. 1) in den Greifbereich der Zangenhälften 4 und 5 und eines
entsprechenden Impulses, um die Kolben-Zylinder-Einheit 20 in der entgegengesetzten
Richtung mit Hydraulikflüssigkeit zu beaufschlagen. Dazu kann z.B. der Mikroschalter
59 dienen, der im Zusammenhang mit der Figur 1 bereits erläutert worden ist. Durch
das Einfahren der Kolbenstange in die Einheit 20 wird zunächst der Stift 21 in der
Kulisse 22 angehoben, bis er an dem oberen Ende anliegt. Erst dann setzt die Abwärtsbewegung
des Führungsbolzens 10 und damit das Einklappen der Zangenhälften 4 und 5 ein. In
jedem Fall wird jedoch innerhalb der Winkelkanäle 8 und 9 der Scheitelpunkt erreicht,
so daß die Zangenhälften 4 und 5 ihre endgültige Schließstellung erreichen. Die
Federn 12 oder andere Federn lassen dann die aus dem Führungsbolzen 10 und der hydrau
lisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheit 20 gebildete Einheit in die Verriegelungsschenkel
der Winkelkanäle 8 und 9 fallen, so daß es einer hydraulischen Kraft hierzu nicht
bedarf. Es wird dann wieder die in der Figur 4 wiedergegebene Stellung der Kolben-Zylinder-Einheit
20 erreicht.
[0036] Falls nun das Kofferraumschloß geöffnet wird, fällt sofort der Sicherheitshebel 41
ein, außerdem wird der Abstützhebel 25 in die dargestellte Lage ausgeschwenkt. Wenn
jetzt infolge eines Schaltungsfehlers oder einer Fehlbedienung die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
20 betätigt wird, fixiert der Sicherheitshebel 41 das freie Kolbenstangenende, während
der Zylinder und damit der Stift 21 sich frei bewegen können. Die Bewegung der hydraulischen
Kolben-Zylinder-Einheit 20 geht also ins Leere. Dadurch wird trotz der sehr hohen
Kräfte, die hydraulisch aufgebracht werden können, keine Belastung auf das Schloß
aufgebracht, schon gar nicht ist eine Öffnung möglich.
[0037] Wenn bei geöffnetem Kofferraumdeckel, was gleichbedeutend mit einer Sperrung des
beschriebenen Schlosses ist, die Hydraulik ausfällt, kann die Kolben-Zylinder-Einheit
20 kraftlos absinken, so daß der Stift 21 am unteren Ende der Kulisse 22 liegt. Um
dann wenigstens manuell das Schloß entriegeln zu können, ist der Abstützhebel 25 mit
einem Rücken 24 ausgestattet, der beim Verschwenken des Abstützhebels 25 dafür sorgt,
daß der Stift 21 in seine Ausgangslage zurück angehoben wird, bis er auf dem Sattel
26 aufliegt. Die manuelle Entriegelung wird dadurch bewirkt, daß der Abstützhebel
25 noch weiter verschwenkt wird, so daß eine Nockenfläche 27 den Stift 21 über das
normale Arbeitsniveau anhebt. Da die Kolben-Zylinder-Einheit 20 dann passiv vollständig
zusammengefahren ist, bewegt sie sich als steife Verbindung aufwärts und nimmt so
den Führungsbolzen 10 bis in die Scheitellage der Winkelkanäle 8 und 9 mit. Das Weiterverschwenken
des Abstützhebels 25 zum Einsatz der Nockenfläche 27 kann manuell mit Hilfe eines
Seiles und einer Schlaufe oder in sonstiger Weise als Notmaßnahme erfolgen.
[0038] In der Figur 6 ist anhand einer Weiterbildung ein besonderer Hebel für diese manuelle
Notöffnung vorgesehen, nämlich ein Auslösehebel 48, der darüber hinaus noch eine
weitere Funktion erfüllt. Es war eingangs erläutert worden, daß beim Schließen des
Schlosses die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 20 den Führungsbolzen 10 lediglich
bis zum Scheitelpunkt der Winkelkanäle 8 und 9 ziehen kann. Falls ein Durchziehen
des Führungsbolzens 10 bis in die Verriegelungsschenkel der Winkelkanäle 8 und 9 mit
Hilfe der Einheit 20 erfolgen soll, muß für diese Phase der Stift 21 daran gehindert
werden, in der Kulisse 22 über das übliche Arbeitsniveau hinaus nach oben gezogen
zu werden. Dazu ist an dem Auslösehebel 48 ein Sattel 57 vorgesehen, an dem der Stift
21 normalerweise anliegt, also der die Kulisse 22 nach oben hin an dieser Stelle absperrt.
Bei eingeschwenktem Abstützhebel 25 ist der Stift 21 zwischen beiden Sätteln 26 und
57 eindeutig festgelegt. Dies ist in der Figur 6 deutlich zu sehen.
[0039] Der Auslösehebel 48 wird außerdem und unter Zuhilfenahme eines Hilfshebels 49 dazu
benutzt, um die manuelle Öffnung des Schlosses vorzunehmen. Der mit Hilfe eines Bolzens
51 in einem Loch 52 (Fig. 5) schwenkbar gelagerte und mit Hilfe einer Feder 55, die
an einem Ausleger an dem Gehäuse 1 verankert ist, in seiner Grundstellung gehaltene
Auslösehebel 48 trägt eine Nase 50, die auf das vordere Ende des Hilfshebels 49 auftrifft,
wenn der Auslösehebel 48 wie gestrichelt angedeutet in Richtung der Pfeile manuell
verschwenkt wird. Der auf dem Stützbolzen 29 schwenkbar gelagerte Hilfshebel 49 wird
dadurch gegen den Stift 21 gedrückt, wobei seine rückenartige Ausbildung dafür sorgt,
daß der Stift 21 und damit die Kolben-Zylinder-Einheit 20 angehoben wird. Der Sattel
57 ist nämlich inzwischen nicht mehr mit dem Stift 21 in Eingriff, so daß diese Bewegung
möglich ist.
[0040] Der Abstützhebel 25 steht dabei still, obwohl eine Schleppverbindung zwischen dem
Hilfshebel 49 und dem Abstützhebel 25 mit Hilfe eines Stiftes 53 in dem Hilfshebel
49 und eines Langloches 54 bzw. einer Tasche in dem Abstützhebel 25 vorhanden ist.
Diese Schleppverbindung sorgt dafür, daß der Hilfshebel 49 stets in den Einflußbereich
des Auslösehebels 48 hinein mitgenommen wird. Die Nockenfläche 27 wird also bei dieser
Weiterbildung nicht eingesetzt bzw. nicht als Nockenfläche verwendet.
[0041] Auch bei dem in den Figuren 4 bis 6 beschriebenen Ausführungsbeispielen können der
Sicherheitshebel 41, der Abstützhebel 25, der Auslösehebel 48 sowie der Hilfshebel
49 doppelt ausgebildet sein, also deckungsgleich und gegenüberliegend in zweifacher
Ausfertigung an ein und demselben Schloß eingebaut sein. Dadurch ergeben sich besonders
günstige Verschleißbedingungen, außerdem können alle Hebel und die Gehäuseplatten
2 und 3 aus relativ dünnem Material gefertigt sein.
[0042] In der Figur 7 ist eine Anordnung von zwei parallelen Schlössern 60 zur Verschließung
eines Dachkastens 61 gezeigt. Der Dachkasten ist lediglich schematisch wiedergegeben.
An geeigneter Stelle, beispielsweise im Innenraum des Fahrzeuges ist eine Öffnungsvorrichtung
62 vorgesehen, die mit Hilfe eines Handhebels 63 betätigt werden kann. Die beiden
Schlösser 60 werden mit Hilfe eines Bowdenzuges A geöffnet, wobei der erste Abschnitt
des Bowdenzuges von der Öffnungsvorrichtung 62 bis zu dem in der unteren Bildhälfte
wiedergegebenen Schloß 60 geführt ist, und von diesem Schloß ein weiterer Bowdenzug
A an entsprechender Stelle zu dem in der oberen Bildhälfte wiederge gebenen Schloß
60 geführt ist. Die beiden Abschnitte des Bowdenzuges A greifen an dem Auslösehebel
48 (Fig. 6) an, was vorangehend bereits im einzelnen erläutert worden ist.
[0043] Aufgrund der direkten Verbindung der Öffnungsvorrichtung 62 mit dem in der unteren
Bildhälfte dargestellten Schloß 60 kann dieses auch als Hauptschloß bezeichnet werden,
während das in der oberen Bildhälfte dargestellte Schloß 60 das Neben- oder Sekundärschloß
ist. Trotz der Bevorzugung des einen Schlosses sind jeweils identische Funktionen
vorhanden.
[0044] Wie vorangehend schon mehrfach erläutert worden ist, sei angenommen, daß de Deckel
zum Verschließen des Dachkastens 61 mit einem Kofferraumdeckel kollidiert, der seinerseits
mit Hilfe eines üblichen Schloßes mit Drehfalle und Schließstift verriegelbar ist.
Es muß also sichergestellt werden, daß jeweils nur der Dachkasten oder der Kofferraum
geöffnet wird.
[0045] Das Hauptschloß ist mit einem Winkelhebel 34, einer Stange 33 und einem Ausleger
32 (Fig. 4) ausgestattet, und an dem Stift 35 ist der Bowdenzug B befestigt, der in
dem Kofferraumschloß eine Verriegelung betätigt, die unabhängig von dem Schließmechanismus
durch das Schloß an dem Kofferdeckel wirkt. wenn also die beiden Schlösser 60 durch
Ausfahren der Kolben-Zylinder-Einheit 20 (Fig. 4) geöffnet sind, ist das Kofferraumschloß
gesperrt, selbst wenn versucht wird, es mit dem zugehörigen Schlüssel zu öffnen. Entsprechende
Versuche sind wirkungslos. Eine derartige Sperrwirkung ist besonders leicht durch
eine Verdopplung des üblichen Sperrmechanismus (nicht dargestellt) herbeizuführen.
[0046] Von dem Kofferraumschloß geht wiederum ein Signal an die beiden Schlösser 60, und
zwar mit Hilfe eines Bowden zuges C, der in eine Aufteilungseinheit 66 in zwei Zweige
von Bowdenzügen C aufgeteilt wird. Der Bowdenzug C bzw. die entsprechenden Abschnitte
des Bowdenzuges C werden dann gezogen, wenn durch Einfallen des Schlosses feststeht,
daß der Kofferraumdeckel geschlossen worden ist. Stattdessen kann selbstverständlich
ein Tauchstift oder dergleichen an dem Kofferraumdeckel angebracht sein, mit dessen
Hilfe das aktive Ende des Bowdenzuges C gezogen wird.
[0047] Die beiden Enden der Abschnitte des Bowdenzuges C in den beiden Schlössern 60 wirken
auf den Abstützhebel 25 (Fig. 4) und damit über die Stange 40 auf den Sicherheitshebel
41, der also bei betätigtem Bowdenzug C zurückgezogen wird; damit ist der Führungsbolzen
10 zur Bewegung freigegeben.
[0048] Es sei noch darauf hingewiesen, daß die in der Figur 7 wiedergegebenen beiden Schlösser
60 weder einen Kreisabschnittschlitz 39 in der Verlängerung 38 des Abstützhebels
25 tragen noch die Kulisse 22 für den Leerlauf der Kolben-Zylinder-Einheit 20 enthalten.
Auf die entsprechenden Funktionen ist also bei diesem Ausführungsbeispiel verzichtet
worden. Im Ergebnis führt das dazu, daß die Bewegung des Sicherheitshebels 41 direkt
an die des Abstützhebels 25 gekoppelt ist und daß bei fehlerhafter Betätigung die
Kolben-Zylinder-Einheit 20 bei eingeschwenktem Sicherheitshebel 41 ihre Last auf das
Schloß überträgt, ohne jedoch wirksam zu werden. Alle übrigen Funktionen entsprechen
der vorangehenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 6.
[0049] In der Figur 7 ist im übrigen schematisch angedeutet, wie mit Hilfe eines Seiles
und einer Schlinge der Auslösehebel 48 (Fig. 6) direkt betätigt werden kann, was immer
dann erforderlich ist, wenn der Bowdenzug A gerissen oder ausgehakt ist und keine
motorische Energie zur Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 20 zur Verfügung steht.
1. Schloß für eine Tür, einen Deckel oder eine Klappe an einem Fahrzeug, mit einem
Gehäuse und einem darin schwenkbar gelagerten Schließorgan, das in Öffnungsrichtung
mit Hilfe einer Feder vorgespannt ist und mit einem an dem Pendant befestigten Schließbolzen
oder Bügel so zusammenwirkt, daß beim Eintauchen des Schließbolzens oder Bügels in
das Schloß das Schließorgan mitgenommen und selbsttätig lösbar gesperrt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließorgan aus einer zweiteiligen Zange besteht, deren Hälften (4, 5)
sich teilweise überlappen, daß in jeder Zangenhälfte (4, 5) ein Winkelkanal (8, 9)
eingeprägt ist, und daß an dem Gehäuse (1) ein Führungsbolzen (10) geradlinig geführt
ist, der in jeden Winkelkanal (8, 9) eingreift und in den einen Schenkel jedes Winkelkanales
(8, 9) zur Herbeiführung der Sperrung einsenkbar ist.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der gesperrten Stellung der Zange der Schließbolzen (14) oder Bügel im Bereich
des Gehäuses (1) liegt, das dafür ausgenommen (15) ist.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus zwei sich in einem Abstand zueinander gegenüberliegenden
Platten (2, 3) besteht.
4. Schloß nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zangenhälfte (4, 5) relativ nahe an einer Platte (2, 3) des Gehäuses (1)
angebracht ist, und daß zwischen den beiden Zangenhälften (4, 5) ein Abstand vorgesehen
ist.
5. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbolzen (10) in Schlitzen (11) in dem Gehäuse (1) geführt ist.
6. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbolzen (10) mit einer Kolben-Zylinder-Einheit (20) oder einer Spindel-Mutter-Einheit
verbunden ist.
7. Schloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbolzen (10) in das Auge eines Kolbenstangenkopfes (19) eingesteckt
ist.
8. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbolzen (10) oder ein damit in der Bewegung gekoppeltes Bauteil
(32) an einem Bowdenzug, einem Seil oder einem Gestänge zur Meldung der Offen- bzw.
Sperrstellung befestigt ist.
9. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbolzen (10) in der Sperrstellung der Zange von einem gesonderten
Sicherheitshebel (41) sperrbar ist.
10. Schloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitshebel (41) mit Hilfe eines Bowdenzuges, eines Seiles, eines Gestänges
oder hydraulisch, elektrisch oder elektromagnetisch direkt oder über weitere Hebel
rückziehbar ist.
11. Schloß nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Führungsbolzen (10) abgewandte Ende der Kolben-Zylinder-Einheit (20)
oder der Spindel-Mutter-Einheit an einer sperrbaren Längsführung gelagert ist.
12. Schloß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführung aus einem Stift (21) und aus in das Gehäuse (1) eingelassenen
Schlitzen (22) besteht.
13. Schloß nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sperrung der Führung ein Abstützhebel (25) in die Führungsbahn einschwenkbar
ist.
14. Schloß nach einem der Ansprüche 9 bis 12 und nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitshebel (41) und der Abstützhebel (25) mit Hilfe eines Gestänges
(40) so verbunden sind, daß der Sicherheitshebel (41) zurückgezogen ist, wenn der
Abstützhebel (25) zur Abstützung der Einheit (20) und damit zur Sperrung der Führung
eingeschwenkt ist.
15. Schloß nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gestänge (40) eine Langloch/Stift-Verbindung (39) vorgesehen ist, so
daß bei einem Teil der Bewegung des Abstützhebels (25) der Sicherheitshebel (41) stillsteht.
16. Schloß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützhebel (25) mit einem Nockenrücken versehen ist, der beim Einschwenken
in die Abstützstellung den Stift (21) anhebt, wenn er sich außerhalb der Abstützlage
innerhalb der Führung befindet.
17. Schloß nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung über die Abstützlage bzw. Sperrstellung hinaus in Richtung des
Führungsbolzens (10) verlängert ist.
18. Schloß nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager der Einheit (20) bzw. der Stift (21) in Richtung der Führungsverlängerung
mit Hilfe eines gesonderten Hilfshebels (49) oder durch Weiterschwenken des Abstützhebels
(25) bewegbar ist.
19. Schloß nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfshebel (49) an dem Abstützhebel (25) angelenkt ist.
20. Schloß nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfshebel (49) mit Hilfe eines Auslösehebels (48) betätigbar ist.
21. Schloß nach Anspruch 10 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Bowdenzug, das Seil oder das Gestänge an dem Abstützhebel (25) angebracht
ist.
22. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an der einen Zangenhälfte (5) ein Schalter (59) zur Überwachung der
Öffnungsstellung angebracht ist.