(19)
(11) EP 0 385 507 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90104122.8

(22) Anmeldetag:  02.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01C 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR NL

(30) Priorität: 03.03.1989 DE 3906748

(71) Anmelder: HÜLS TROISDORF AKTIENGESELLSCHAFT
D-53839 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlütter, Aloys
    D-4152 Kempen 3 (DE)
  • Kaewert, Klaus
    D-4000 Düsseldorf 13 (DE)
  • Haack, Alfred, Dr.
    D-5000 Köln 41 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffanschlussprofil


    (57) Nach der Erfindung werden Stegprofile mit nach unten wei­senden Stegen in Beton unter Evakuierung der zwischen den Stegen vorhandenen Luft in Beton eingerüttelt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststoffanschlußprofil für die Abdichtung auf kopfseitigen, horizontal verlaufenden Beton flächen. Üblicherweise ist man bemüht, Bauwerke gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die Durchfeuchtung von Betonflä­chen und Mauerwerksflächen hat bekannte, schwerwiegende Nachteile. In der Regel steht das Wasser von unten an. Dem­entsprechend werden Bauwerke von unten mit Abdichtungen versehen. Dies ist verhältnismäßig einfach. Für eine ge­schlossene Abdichtung von unten wird zunächst eine Abdich­tung lose auf dem Planum bzw. einer vorher aufgebrachten Ortbetonschicht verlegt. Darauf wird die Unterkonstruktion des Gebäudes errichtet. Anschließend wird die Abdichtung seitlich am Gebäude bis außerhalb des Grundwasserbereiches nach oben weitergeführt.

    [0002] Die Abdichtung wird aus einzelnen Bahnen zusammengesetzt. An Bauwerksfugen werden fugenüberspannende Fugenbänder ein­gesetzt. Auch das ist verhältnismäßig leicht. Im Horizon­talbereich wird der Beton auf die Fugenbänder gegossen. Da­bei füllen sich die Zwischenräume zwischen den Stegen ver­hältnismäßig sicher mit Beton. Darüber hinaus läßt sich durch Rütteln und andere geeignete Maßnahmen eine ausrei­chende Verfüllung des Hohlraumes zwischen den Stegen mit Beton gewährleisten.

    [0003] Ähnliches gilt für den Vertikalbereich. Dort werden die Abichtungen und Fugenbänder an der Schalung positioniert, so daß der Beton verhältnismäßig leicht angegossen werden kann. Es ist auch bekannt, Stegbänder als Anschlußprofile so anzubringen, daß die Stege horizontal verlaufen. Das Stegband selbst verläuft dabei vertikal. Zwar sind dann in der Ausbildung der Stege mehr oder weniger unzugängliche Räume gegeben. Jedoch stellt sich immer noch eine ausrei­chende Verfüllung mit Beton ein.

    [0004] Nicht üblich ist es bislang, die Stegbänder mit nach unten weisenden Stegen in den Beton einzurütteln. Hier wird be­fürchtet, daß der zwischen den Stegen bestehende Hohlraum nicht ausreichend mit Beton gefüllt wird. Eine solche Ein­bausituation wäre zwar in vielen Fällen zweckmäßig, wird jedoch bislang aus den vorstehend beschriebenen Gründen vermieden. Zu Gebäudeflächen, an denen eine solche Anwen­dung von Stegprofilen zweckmäßig ist, gehören z. B. wannen­förmige Betonkonstruktionen, die mit Oberflächenwasser be­lastet werden. Solche Konstruktionen sind u.a. bei Tunnel­einfahrten gegeben. Die Spanne der Anwendungsfälle reicht bis zu Start- und Landebahnen für Flugzeuge. Für Start- und Landebahnen ist ein seitlicher Anschluß an der Abdichtung vorgeschlagen worden, um Niederschlagswasser kontrolliert zunächst ein seitlich den Start- und Landebahnen angeordne­tes Filterbett zuzuführen, bevor es im Erdreich versickert.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Steg­band zu schaffen, welches mit nach unten weisenden Stegen im Beton einrüttelbar ist. Nach der Erfindung wird das da­durch erreicht, daß mindestens zwischen den Stegen ein Luftevakuierungskanal oder -schlauch vorgesehen ist. Der Evakuierungsschlauch oder -kanal besitzt eine Vielzahl von Ansaugöffnungen. Die Ansaugöffnungen sind mit Vliesstoff abgedeckt, um ein Eindringen von Beton und Verstopfen der Ansaugöffnungen zu verhindern. Vorteilhafterweise reicht bereits ein geringfügiger Unterdruck, um die notwendige Evakuierung zu bewirken. Ein solcher Unterdruck läßt sich z. B. mit einer Strahlpumpe erreichen. Die Strahlpumpe ba­siert darauf, daß das Ansaugrohr an ein Druckluftrohr oder Wasserrohr mit solcher Neigung angeschlossen ist, daß das durchströmende Wasser bzw. die durchströmende Luft die Luft aus dem Ansaugrohr mitreißt. Dadurch entsteht im Ansaugrohr ein Unterdruck, der sich bis in den Evakuierungsschlauch oder Evakuierungskanal fortpflanzt.

    [0006] Wahlweise kann das Stegband auch beschwert werden, um das Einrütteln des Stegbandes in den Beton zu beschleunigen.

    [0007] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand des Anschlusses eines Stegbandes an eine Start- und Landebahn weiter erläu­tert.

    [0008] Mit 1 ist die Deckbetonschicht einer Start- und Landebahn bezeichnet. In die Deckbetonschicht 1 ist ein Stegband 2 mit zwei Stegen 3 beim Betonieren eingerüttelt worden. Zwischen den beiden Stegen 3 befindet sich ein Eva­kuierungsschlauch 4. Der Evakuierungsschlauch 4 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem perforierten Kunststoff­schlauch, der außen mit einem Vlies überzogen ist. Das Vlies verhindert ein Eindringen von Beton in den Schlauch 4. Während des Einrüttelns ist der Schlauch mit Unterdruck beaufschlagt worden. Dadurch ist die Luft zwi­schen den beiden Stegen 3 abgesaugt worden. Das hat die Entstehung von Lufteinschlüssen bzw. Hohlräumen zwischen den Stegen 3 verhindert.

    [0009] An das Stegprofil 2 ist eine Abdichtungsbahn 5 ange­schweißt. Die Abdichtungsbahn 5 deckt seitlich neben der Start- und Landebahn vorhandenes Erdreich ab und führt das Oberflächenwasser seitlich einer Filterschicht zu, bevor das Oberflächenwasser im Erdreich versickern kann.


    Ansprüche

    1. Kunststoffstegprofil, insbesondere Anschlußprofil für die Abdichtung obenliegender, horizontal verlaufender Betonflächen, gekennzeichnet durch ein Stegband (2) mit mindestens zwei nach unten weisenden Stegen (3), wobei zwischen den Stegen (3) ein Luftevakuierungskanal oder -schlauch (4) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Schlauch mit Vliesstoffabdeckung der Ansaugöffnungen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Beschwerung des Profiles (2).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht