(19)
(11) EP 0 385 549 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1990  Patentblatt  1990/36

(21) Anmeldenummer: 90200449.8

(22) Anmeldetag:  26.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01B 7/18, H01B 11/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 02.03.1989 DE 3906575

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB IT 

(72) Erfinder:
  • Kwast, Ekkehard
    D-5650 Solingen 11 (DE)

(74) Vertreter: Erdmann, Anton, Dipl.-Ing. et al
Philips Patentverwaltung GmbH, Röntgenstrasse 24
22335 Hamburg
22335 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrisches Kabel mit einem die Kabelseele umgebenden Flechtstrang


    (57) Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kabel mit einem aus gekreuzten metallischen Flechtelementen bestehenden, die Kabelseele umgebenden Flechtstrang, in welchen nichtmetallische Elemente hoher Zugfestigkeit eingeflochten sind. Verbesserte Werte für Störstrahlungsfestigkeit und Dämpfung ergeben sich dadurch, daß die metallischen Flechtelemente und die nichtmetallischen Elemente parallellaufend radial übereinander angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Kabel mit einem aus gekreuzten metallischen Flechtelementen beste­henden, die Kabelseele umgebenden Flechstrang, in welchen nichtmetallische Elemente hoher Zugfestigkeit eingefloch­ten sind.

    [0002] Beim durch die DE-A 35 40 684 bekannten Kabel dieser Art sind nichtmetallische Fäden hoher Zugfestigkeit mit metallischen Drähten hoher elektrischer Leitfähigkeit zu einem Mischgeflecht vereinigt. Die elektrisch leitfähigen, aus weichem Kupfer oder Aluminium bestehenden Drähte können keine hohen Zugkräfte aufnehmen. Dazu dienen die nichtmetallischen Fäden, die beispielsweise aus Keylar bestehen. Infolge der nichtmetallischen Fäden, welche im Geflecht gleichsam einen Metallfaden ersetzen, entstehen metallfreie offene Bereiche zum Kabelinneren. Bei einem Hochfrequenzkabel entstehen dadurch höhere Dämpfungen. Die Störstrahlfestigkeit nimmt ab.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Störstrahl­festigkeit eines Kabels der eingangs genannten Art zu verbessern und Dämpfungserhöhungen zu vermeiden.

    [0004] Die Lösung gelingt dadurch, daß die metallischen Flecht­elemente und die nichtmetallischen Elemente parallel­laufend radial übereinander angeordnet sind.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der nichtmetallischen Elemente bleibt der gemischte Flechtstrang elektrisch genau so dicht, wie bei einem rein metallischen Flecht­strang.

    [0006] An den Stellen, wo ein nichtmetallisches Element zwischen den Fachungen geklemmt liegt, bewirkt es einen reibschlüs­sigen Zusammenhalt der sich kreuzenden Flechtelemente. Dadurch wird die Zugbelastbarkeit des Kabels zusätzlich erhöht. Der für die nichtmetallischen Zugentlastungsele­mente benötigte Querschnitt ist so gering, daß der Durch­messer des Kabels dadurch nicht merkbar vergrößert wird, während sich aber die Zugfestigkeit vervielfachen läßt. Die mechanischen Eigenschaften des Kabels wie Flexibilität und Temperaturfestigkeit werden nicht beeinträchtigt.

    [0007] Die elektrischen Eigenschaften insbesondere eines Hochfre­quenzkabels bleiben dann unbeeinflußt von den nichtmetal­lischen Elementen, wenn diese radial über den metallischen Flechtelementen angeordnet sind. Dann liegen an der Dielektrikumschicht nur metallische Flechtelemente an.

    [0008] Die metallischen Flechtelemente bestehen vorzugsweise aus parallellaufenden Einzeldrähten. Dann erstrecken sich vorteilhaft die nichtmetallischen Elemente bandförmig flach über mindestens einen Teil der Einzeldrähte. Wegen der dann besonders geringen radialen Abmessungen der nichtmetallischen Elemente ergeben sich praktisch keine Durchmesservergrößerungen des Kabels.

    [0009] Einen verbesserten Kraftschluß zwischen den Kreuzungspunk­ten der Flechtelemente und auch zu einer gegebenenfalls aufextrudierten Kuststoffhülle erreicht man durch Verkle­bung. Insbesondere können die nichtmetallischen Elemente mit einem Schmelzkleber beschichtet werden, welcher bei Wärmezufuhr eine Verklebung mit benachbarten Kabelaufbau­elementen bewirkt.

    [0010] Eine besonders hohe Zugfestigkeit erreicht man dadurch, daß der Flechtstrang enganliegend auf ein inneres druckstabiles Kabelaufbauelement aufgebracht ist. Ein geeignet druckstabiles Kabelaufbauelement ist insbesondere die dielektrische Isolierschicht eines Koaxialkabels.

    [0011] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0012] Die Figur zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäß aufgebautes Hochfrequenz-Koaxialkabel. Eine bevorzugtes Anwendungsgebiet für solche erfindungsgemäßen Kabel sind selbsttragende Wickel zur elektrischen Verbindung mit sich bewegenden Lenkkörpern. Solche Kabel sind seewasserstabil bis in Wassertiefen von 200 m einsetzbar.

    [0013] Um einen zentralen Litzenleiter 1 und ein isolierendes Dielektrikum 2 ist ein Flechtstrang stramm aufgeflochten. Er besteht aus gegensinnig wendelförmig verlaufenden Flechtelementen 3 bzw. 4, die durch Fachung abwechselnd innen und außen verlaufen. Sie bestehen jeweils beispielsweise aus fünf Weich-Cu-Drähten 5.

    [0014] Jedem zweiten Flechtelement 3 bzw. 4 ist ein nichtmetallisches Element 6 zugeordnet, welches jeweils aus zahlreichen Kevlarfäden besteht und in Form eines flachen Bandes an den Flechtelementen 3 bzw. 4 außen anliegt.

    [0015] Durch Schmelzkleberbeschichtung der nichtmetallischen Elemente 6 läßt sich nach Erwärmung an den Überlappungsstellen ein Kraftschluß zwischen den Flechtelementen und auch eine Haftung zum Kabelmantel 7 erreichen.

    [0016] Die nichtmetallischen Elemente werden vorzugsweise beim Einlaufen in eine Flechteinrichtung an die metallischen Flechtelemente angelegt. Dann werden Außenleiter und Zugentlastung in einem einzigen gemeinsamen Arbeitsgang gefertigt.

    [0017] Die Zugfestigkeit des beschriebenen Kabel ist dreifach höher als bei einem Kabel mit nicht verstärktem Kupfergeflecht. Durch Einbringung weiterer acht nichtmetallischer Elemente 6 konnte eine 6- fache Zugfestigkeit erreicht werden.

    [0018] Bis zur Zerreißgranze ergaben sich Dehnungen von nur etwa 2,5 %, so daß das Kabel bis zur Zerstörung funktionsfähig bleibt.


    Ansprüche

    1. Elektrisches Kabel mit einem aus gekreuzten metalli­schen Flechtelementen (3,4) bestehenden, die Kabelseele (1,2) umgebenden Flechtstrang, in welchen nichtmetallische Elemente (6) hoher Zugfestigkeit eingeflochten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Flechtele­mente (3,4) und die nichtmetallischen Elemente (6) parallellaufend radial übereinander angeordnet sind.
     
    2. Kabel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmetallischen Elemen­te (6) radial über den metallischen Flechtelementen (3,4) angeordnet sind.
     
    3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein metallisches Flechtele­ment (3,4) aus parellellaufenden Einzeldrähten (5) besteht, und daß sich ein nichtmetallisches Element (6) bandförmig flach über mindestens einen Teil der Einzeldrähte (5) erstreckt.
     
    4. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmetallischen Elemen­te (6) mit benachbarten Aufbauelementen des Kabels (3,47) insbesondere durch Schmelzkleber verklebt sind.
     
    5. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmetallischen Elemen­te (6) aus Kevlar bestehen.
     
    6. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Flechtstrang enganliegend auf ein inneres druckstabiles Kabelaufbauelement (2) aufgebracht ist.
     
    7. Kabel nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß das druckstabile Kabelelement die dielektrische Isolierschicht (2) eines Koaxialkabels ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht