(19) |
|
|
(11) |
EP 0 385 970 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
05.09.1990 Patentblatt 1990/36 |
(22) |
Anmeldetag: 01.03.1990 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B21D 22/20 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
(30) |
Priorität: |
01.03.1989 AT 459/89
|
(71) |
Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft |
|
A-5282 Braunau am Inn (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Haiml, Gottfried, Dipl.-Ing.
A-5280 Braunau/Inn (AT)
- Langgartner, Johann
A-5280 Braunau/Inn (AT)
|
(74) |
Vertreter: WILHELMS, KILIAN & PARTNER
Patentanwälte |
|
Eduard-Schmid-Strasse 2 81541 München 81541 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Verfahren zur mechanischen Oberflächenbehandlung blanker Bleche |
(57) Verfahren zur mechanischen Oberflächenbehandlung blanker Bleche, wobei wenigstens
auf einer Oberfläche des Bleches eine Haftfolie aufgelegt und diese durch eine Walze
gegen die Oberfläche des Bleches gedrückt, dadurch mit dem Blech verformt und der
Abdruck der verformten Folie in die Blechoberfläche eingedrückt wird.
[0001] Bei üblichen mechanischen Oberflächenbehandlungen wird das Blech entweder durch Schleifen,
Polieren oder durch Einprägen einer strukturierten Fläche ausgebildet. Bei allen Prägeverfahren
liegt die negative Struktur auf einem Prägekörper vor, der eine Platte oder eine Walze
oder ein Band sein kann.
[0002] Diese Prägekörper werden eigens für jede Struktur hergestellt. Sie sind teuer und
verschleißen. Falls große Mengen von Blech verarbeitet werden sollen, ist der apparative
Aufwand, um ein exaktes Positionieren des Prägekörpers zu ermöglichen, hoch. Weiters
muß sichergestellt werden, daß kein Schmutz oder keine Späne zwischen den Prägekörper
und das Blech gelangen. Daher ist es nötig, in gewissen Intervallen den Prägekörper
zu reinigen. Um die behandelte Oberfläche von Staub und Beschädigungen zu schützen,
muß das Blech nach dem Vorgang verpackt oder die behandelte Oberfläche mit einer Folie
überzogen werden.
[0003] Erfindungsgemäß wird dadurch Abhilfe geschaffen, daß wenigstens auf einer Oberfläche
des Bleches eine Haftfolie aufgelegt, diese durch eine Walze gegen die Oberfläche
des Bleches gedrückt, dadurch mit dem Blech verformt wird und der Abdruck der verformten
Folie in die Blechoberfläche eingedrückt wird. Die verwendete Folie kann dabei auch
vollkommen glatt sein. Es wird dadurch eine charakteristische Oberflächenstruktur
auf dem Blech erzeugt. Die Profilierung erfolgt lediglich durch die Veformung der
Folie während des Anwalzens.
[0004] Die verwendete Folie wird nur einmal eingesetzt. Es ist daher jeder Verschleiß an
der Folie unerheblich. Die Folie und der konstruktive Aufbau der Anlage ist vergleichsweise
niedrig.
[0005] Es ist dabei denkbar, die Folie zuerst auf das Blech aufzulegen und daraufhin anzuwalzen
oder auch die Folie zwischen dem Blech und der Walze auf das Blech aufzubringen und
gleichzeitig anzuwalzen. Soll die Folie als Transportschutz auf der behandelten Oberfläche
bleiben, ist die Folie auf der dem Blech zugewandten Seite mit Klebemittel beschichtet.
Falls die Folie lediglich zu Lagerzwecken einen Schutz ermöglichen soll, ist es nicht
nötig, eine Folie mit Klebeschicht zu verwenden, da während des Walzvorganges die
Oberflächen des Bleches und der Folie so aneinandergedrückt werden, daß sie gleichsam
zueinander verzahnen und dadurch gut aneinander haften. Somit ist auch in diesem Anwendungsfall
ein guter Schutz der Oberfläche gegeben. In weiterer Ausgestaltung kann das Verfahren
auch so durchgeführt werden, daß die verwendete Folie auf der zum Blech weisenden
Seite eine Oberflächenstruktur aufweist. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Oberflächenstrukturierung
erfolgen.
[0006] Eine weitere Möglichkeit das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, kann so erfolgen,
daß durch Veränderung des Verhältnisses der Umfangsgeschwindigkeit der Walze zur Vorschubgeschwindigkeit
des Bleches und des Walzenandruckes der Walzen die Verformung der Folie und des Bleches
gesteuert wird. So kann die Verformung der Folie beim Anwalzen zusätzlich verändert
und die Beschaffenheit der Oberfläche gesteuert werden.
[0007] Es ist ein besonderer Vorzug unserer Verfahren, daß keine besonders polierte Strukturwalze
eingesetzt werden muß, sondern mit normal glänzenden Walzen gearbeitet werden kann.
[0008] Weiters kann mit dieser Methode auch eine beträchtliche Blechdickenreduktion erreicht
und ein sonst notwendiger Walzstich eingespart werden.
[0009] Es ist besonders vorteilhaft für dieses Verfahren, daß das verwendete Blech aus weichem
Reinaluminium oder einer weichen Aluminiumlegierung besteht. Bei einem solchen Blech
ist die Oberfläche gut formbar und werden für die Strukturierung geringe Kräfte benötigt.
[0010] Durch unser Verfahren können Bleche mit sehr diffuser Lichtstreuung erzeugt werden,
die sich besonders als optische Reflektoren eignen.
[0011] Es können auch Bleche für Umformzwecke hergestellt werden, die einen besonders guten
Schmiermittel-Mitnahme-Effekt aufweisen und durch den Anbau von Schmierpolstern
besonders gut tiefziehbar sind.
1. Verfahren zur mechanischen Oberflächenbehandlung blanker Bleche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens auf einer Oberfläche des Bleches eine Haftfolie aufgelegt und diese
durch eine Walze gegen die Oberfläche des Bleches gedrückt, dadurch mit dem Blech
verformt und der Abdruck der verformten Folie in die Blechoberfläche eingedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Folie auf
der zum Blech weisenden Seite eine Oberflächenstruktur aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Veränderung des Verhältnisses der Umfangsgeschwindigkeit der Walze zur Vorschubgeschwindigkeit
des Bleches und des Walzenandruckes der Walzen die Verformung der Folie und des Bleches
gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das verwendete Blech aus weichem Reinaluminium oder einer weichen Aluminiumlegierung
besteht.