Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Waschmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei einer bekannten Waschmaschine dieser Art (DE-PS 30 25 088) ist die Wäschetrommel
innerhalb des Laugenbehälters drehbar gelagert, wobei der Laugenbehälter sich in
geeigneter Weise über federnde und gegebenenfalls auch dämpfende Stützen am Gehäuseboden
abstützt. Die Lagerung der Wäschetrommel innerhalb des Laugenbehälters ist dabei wie
allgemein üblich einseitig fliegend getroffen, indem an der Rückseite des Laugenbehälters
eine Art Tragstern mittels einer Vielzahl von Schrauben und Laschen fest und unverrückbar
befestigt ist. Dabei erstrecken sich Arme des Tragsterns bis an die peripheren Bereiche
des Laugenbehälters und umfassen diese sogar zur Erzielung einer besonders sicheren
Verankerung, weil im Nabenbereich des Tragsterns die im Betrieb durch die eingefüllte
Menge an nasser Wäsche stark zur Verkantung neigende Wäsche trommel durch lediglich
ein Doppellager auf dieser Seite gehalten ist.
[0003] Um bei einer solchen Mechanik eine geeignete Meßeinrichtung vorzunehmen, die eine
vollautomatische Erfassung und Auswertung der durch die einzufüllende Wäsche verursachten
Gewichtszunahme ermöglicht und die auch hinreichend genau arbeitet, sind elektromechanische
Wandler an Teilen des Tragsterns angeordnet, die unter Einwirken des Trommelgewichts
besonders auffälligen Belastungen ausgesetzt sind. Die von diesen elektromagnetischen
Wandlern, beispielsweise Dehnungsmeßstreifen (DMS) oder im Werkstoff des Tragsterns
fest eingespannte piezoelektrische Druckwandler (PED) gelieferten, gewichtsproportionalen
Ausgangssignale gelangen dann zu einer Signalverarbeitungseinrichtung, die hierdurch
in die Lage versetzt wird, durch Auswertung des eingefüllten Wäschegewichts beispielsweise
den Flottenstand im Laugenbehälter automatisch zu bestimmen und anzupassen.
[0004] In dieser Veröffentlichung (DE-PS 30 25 088) ist auch klar erkannt und im Hinblick
auf weitere, sich mit der Erfassung des Wäschegewichts ebenfalls beschäftigenden
Veröffentlichungen (US-PS 2 412 270; DE-AS 11 57 578; DE-OS 20 34 847) dargetan, daß
eine hinreichende Genauigkeit in der Gewichtsbestimmung allein zunächst des Wäschegewichts
nur unter besonderen Bedingungen erreicht werden kann. Die bisherigen Probleme bei
einer Gewichtsbestimmung werden darin gesehen, daß unabhängig von dem zugrundegelegten
Meßsensor allein durch das Eigengewicht der Waschmaschine (beispielsweise 100 kg)
die gängige Gewichtszunahme durch die trockene Wäsche (ca. 0,5 bis 5 kg) nicht geeignet
ist, ausreichend genau bestimmbare Wirkungen für eine automatisch arbeitende Steuerschaltung
zu erzielen.
[0005] Dabei wird in der DE-PS 30 25 088 allerdings der Hauptgrund für die Meßungenauigkeiten
mindestens teilweise verkannt, der nämlich darin liegt, daß alle bisherigen Meßverfahren
unter so hohen Reibungseinflüssen arbeiten, daß schon von daher und aufgrund der
durch diese Reibungseinflüsse hervorgerufenen Hysterese genaue Ergebnisse bei der
Gewichtsbestimmung keinesfalls erwartet werden können. Diese Ungenauigkeiten sind
schon für die Bestimmung des Wäschegewichts und die sich hieraus ergebende Bestimmung
der zuzuführenden Wasserfüllmenge kritisch; sie sind allerdings vollkommen unbrauchbar
dann, wenn man versucht, bei entsprechenden automatischen Steuerschaltungen, insbesondere
unter Einschluß der heute üblichen Kleinrechner, Mikroprozessoren mit entsprechenden
Speichermöglichkeiten u.dgl. programmgesteuert auch die gerade für den Umweltschutz
so wichtige automatische Bestimmung der Dosierung zuzuführender Waschmittelmengen,
zu denen auch Klarspüler, Spezialreiniger u.dgl. gehören, vorzunehmen.
[0006] Diese Feststellungen gelten auch für die in der DE-PS 30 25 088 vorgeschlagene Lösung,
bei der eine bessere Genauigkeit als mit einer Auflösung von ungefähr 0,1 kg zu arbeiten
auch nicht, und zwar von vornherein nicht erwartet wird (siehe Spalte 3, Zeile 4
bei diesem Patent).
[0007] Eine derartige Meßungenauigkeit ist für die Bestimmung zuzuführender Waschmittelmengen,
die insofern mit gramm genauen Positionen arbeiten muß, denn eine Überdosierung
einer Waschmittelmenge von 20 g um lediglich 5 g würde ja schon bedeuten, daß 25 %
mehr Waschmittel zugegeben wird als erforderlich, keinesfalls hinnehmbar.
[0008] Das ist auch der Grund, warum die bisher insgesamt angebotenen Lösungen einschließlich
der Vorschläge in den DE-OS 34 13 967, GB-2 087 438 A und EP 0294014 A1 keine brauchbaren
Resultate für den praktischen Anwendungsfall zu liefern imstande sind, obwohl die
Zugabe von Waschmittelmengen in den meisten dieser Veröffentlichungen durchaus angesprochen
ist und in diesem Zusammenhang auch Programmabläufe sowie vollautomatische Programmsteuerungen
vorgeschlagen werden einschließlich der Dosierung der Waschmittelmengen entsprechend
des Wäschegewichts.
[0009] Dabei wird allerdings bei der bekannten Trommelwaschmaschine entsprechend DE-OS
34 13 967 lediglich angestrebt, eine dem Aufnahmevolumen der Waschtrommel entsprechende
Wäschemenge in die Waschmaschine einzugeben, also Fehler zu vermeiden, die durch das
ledigliche Abschätzen des Wäschegewichts entweder zu einer die Kapazität der Trommelwaschmaschine
nicht voll ausnutzenden Wäschemenge führen oder dazu, daß die Waschtrommel überladen
wird und die Wäsche daher eine nicht hinreichend gründliche Reinigung erfährt. Um
daher das Abwiegen der jeweils korrekten Wäschemenge zu vereinfachen, wird bei dieser
Veröffentlichung die obere Abdeckplatte der Waschmaschine als Waage ausgebildet,
so daß die Bedienungsperson die korrekte Wäschemenge ablesen kann; ergänzend kann
das Ergebnis eines solchen Wiegevorgangs auch dazu verwendet werden, das eigent liche
Programm der Waschmaschine zu verändern, wozu die Wiegeeinrichtung mit der Programmsteuerung
der Waschmaschine koppelbar ist. Ein sonstiger Eingriff in den Programmablauf oder
die jeweiligen Füllmengen ist nicht beabsichtigt.
[0010] Demgegenüber wird bei der Waschmaschine entsprechend der britischen Patentanmeldung
GB 2 087 438 A so vorgegangen, daß flüssigkeitsgefüllte , auf einer piezo-resistiven
Basis arbeitende Gewichtssensoren in den unteren Befestigungspunkten von beispielsweise
als hydraulische Stoßdämpfer ausgebildeten Stützen der Wäschetrommel bzw. deren Behälter
angeordnet sind. Die Ausgangssignale der Gewichtssensoren gelangen zu einer zentralen
Steuerschaltung, die, beispielsweise als programmgesteuerter Mikroprozessor auch in
der Lage sein soll, die Menge zuzugebender Waschmittel zu bestimmen.
[0011] Das Problem bei allen diesen bekannten "gewichtsbestimmenden" Waschmaschinen, auch
den weiter unten noch zu erläuternden Geräten besteht aber darin, daß die Gewichtssensoren,
gleich welcher Form und Ausbildung, stets entweder im Bereich der Standfüße des gesamten
Waschmaschinengehäuses oder der hydraulischen Aufhängung des Laugenbehälters bzw.
der Wäschetrommel angeordnet sind, so daß man deren hydraulische Eigenschaften mitmißt
oder einbeziehen muß und wobei man vor allen Dingen den Einfluß der Zulaufschläuche
und insbesondere der abdichtenden Gummimanschette im Türbereich der Trommel nicht
berücksichtigt, was auch an keiner Stelle erwähnt ist. Allein durch diese Gesichtspunkte
ergeben sich aber derartige Fehlereinflüsse, daß auch unter Berücksichtigung der üblicherweise
noch temperatur- und/oder umgebungsabhängigen Reibungseinflüsse - ist beispielsweise
die Gummimanschette der Tür feucht oder trocken - die jeweils erzielten Meßergebnisse
noch nicht einmal hinreichend genau sind, um die wenigstens annähernde Bestimmung
des Wäschegewichts zu gewährleisten, ganz zu schweigen von einer anzustrebenden,
grammgenauen Dosierung der zuzuführenden Waschmittelmengen.
[0012] Schließlich ist es bei einer Waschmaschine auch bekannt (EP 0294014 A1), im Bereich
der federnden Trommelaufhängung Gewichtssensoren anzuordnen, die einem Mikroprozessor
zur Steuerung des Programmablaufs und insbesondere auch der Schleudervorgänge der
Waschmaschine dynamische Gewichtsveränderungen abbildende Signale zuführen, die
aufgrund von Unwuchterscheinungen beim Schleudern entstehen, wobei dann nach Vergleich
mit vorgegebenen Schwellwerten der Schleudervorgang bei Überschreiten derselben entweder
abgestoppt oder der weitere Hochlauf des Schleudermotors eine zeitlang unterbrochen
wird. Ähnliche Maßnahmen sind auch aus der CH-PS 651 602 bekannt.
[0013] Allgemein gilt, daß beim Betrieb von Waschmaschinen auf der Basis von Kleinrechnern
bzw. Mikroprozessoren mit gesteuerten Ablaufprogrammen die Ablaufsteuerung auf Sensordaten
angewiesen ist, um in ordnungsgemäßer Weise den Betrieb der Waschmaschine von der
Inbetriebnahme und der anfänglichen Zugabe der erforderlichen Wassermenge bis zum
letzten Schleudergang steuern zu können. Solche Sensoren stellen zunehmend das schwächste
Glied in der Verarbeitungskette dar, nicht nur deshalb, weil sie als Istwertgeber
unmittelbar mit den zu messenden Medien in Kontakt kommen, sondern auch deshalb,
weil mit der zunehmenden Elektronikausstattung von Waschmaschinen auch mit immer höherer
Genauigkeit gearbeitet werden kann, der jedoch die bisherigen Istwertgeber nicht
gewachsen sind. So ist es bei Waschmaschinen beispielsweise ein Problem, den Wasserstand
innerhalb der Trommel entsprechend einem vorprogrammierten Niveau präzise einzustellen,
damit, schon aus Umweltgründen, nicht zu viel Wasser verbraucht wird, andererseits
aber, um das Waschprogramm natürlich einwandfrei ablaufen zu lassen. Zur Messung
beispielsweise des jeweils erreichten Wasserstands finden üblicherweise Niveau-Sensoren,
Füllstandsgeber oder auch einseitig vom Wasser beaufschlagte Druckdosen Verwendung,
die nicht nur den Nachteil haben, daß sich gerade in diesem Bereich Störungen durch
Verschmutzung, Verkalkung u.dgl. jedenfalls bei längerer Lebensdauer einer Waschmaschine
ergeben können, sondern daß die von solchen Sensoren gelieferten Istwertangaben nicht
immer hinreichend genau sind.
[0014] Ferner ist es bei Waschmaschinen erwünscht, der zentralen Steuerschaltung eine anfängliche
Information über die Menge des in die Waschmaschine eingegebenen Waschguts zu vermitteln;
aufgrund dieser Information kann diese die jeweils erforderliche Wassermenge berechnen
und den Zufluß steuern sowie die Waschmittelmengen bestimmen und automatisch zugeben.
[0015] Es besteht daher der Bedarf nach einer hochpräzisen und vor allem robusten Füllstandsmessung
bei Waschmaschinen, aus welcher Messung dann auch entsprechende Dosierungsmaßnahmen
durch den Rechner der Waschmaschine selbst abgeleitet werden können.
[0016] Die Aufgabe vorliegender Erfindung besteht daher darin, bei Waschmaschinen für eine
besonders genaue, reproduzierbare und vor allen Dingen alterungsbestände universell
einsetzbare Füllmengenmessung zu sorgen, die, einschließlich einer Bestimmung der
Menge des eingegebenen Waschgutes, alle erforderlichen Istwerte einer zentralen Steuerschaltung
zur Sicherstellung eines präzisen Programmablaufs und der ordnungsgemäßen Steuerung
der Füllstände zuführt.
Vorteile der Erfindung
[0017] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 und hat den Vorteil, daß durch die durch die vorliegende Erfindung nunmehr erreichte,
hochgenaue Gewichtsbestimmung aller interessierenden Daten nicht nur ein einwandfreies
Arbeiten der Waschmaschine und der bestmöglichen Berücksichtigung auch von Umweltschutzbedingungen
gesichert ist, sondern gleichzeitig auch sämtliche anderen, bei Waschmaschinen bisher
erforderlichen Außensensoren, Füllstandsmesser u.dgl. entbehrlich sind.
[0018] So kann bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Waschmaschine nach der genauen Messung
des jeweils eingegebenen Waschguts vom Programm nicht nur der erforderliche Flottenstand
für die verschiedenen Waschprogramme bestimmt, sondern auch die Menge des zugegebenen
Wassers durch Wägung ermittelt werden. Dies ermöglicht im kontinuierlichen Übergang
die Vorgabe beliebiger Niveau stände im Laugenbehälter, kombiniert mit der Zugabe
der jeweils erforderlichen Waschmittelmengen beliebiger Form und Ursprungs, also
flüssig oder rieselfähig, da auch die zugegebene Waschmittelmenge durch Gewichtsmessung
bestimmt werden kann. Eine nach den Vorgaben vorliegender Erfindung arbeitende Waschmaschine
ist daher in der Lage, in besonders sparsamer, andererseits aber auch in einer besonders
wirksamen Weise Wäsche zu reinigen, da der jeweiligen Waschgutmenge angepaßt genau
mit den Wassermengen und Waschmittelmengen bearbeitet wird, die sich als optimal
für einen optimalen Reinigungsvorgang erwiesen haben. Die Erfindung vermeidet daher
alle hier denkbaren Schätzwerte, die bisher normalerweise immer dazu führten, daß
Bedienungspersonen, um auf der sicheren Seite zu sein, normalerweise überdosierten,
unter Umständen auch nur aus Nichtwissen um die tatsächlich erforderlichen Waschmittelmengen
oder auch deshalb, weil die jeweils erforderlichen Mengenangaben, etwa entsprechend
den Waschmittelherstellern, von Natur aus deshalb bisher ungenau bleiben mußten,
weil der Waschmittelhersteller natürlich auch nicht genau das Gewicht des jeweiligen
Waschgutes vorbestimmen können.
[0019] Es ist daher ein besonderer Vorteil bei vorliegender Erfindung, daß die Bedienungsperson
lediglich bei Beginn eines Waschvorgangs der Steuerschaltung der Waschmaschine mitteilen
muß, um welche Art von eingegebener Wäsche es sich handelt (Weißwäsche, Buntwäsche,
Wollwäsche u.dgl.) und beispielsweise Angaben über den relativen Verschmutzungsgrad
macht - den Rest erledigt dann die Maschine aufgrund der in ihrer Programmierung vorhandenen
reichhaltigen Programmstruktur, welche auch ausgefallene Positionen berücksichtigen
kann und auf der Basis der durch die Erfindung gewährleisteten, hochgenauen Istwertmessungen
aller in Frage kommenden Füllmengen hochpräzise zu arbeiten vermag.
[0020] Dabei gelingt es der vorliegenden Erfindung, sämtliche Reibungseinflüsse von Grund
auf zu eliminieren, die bisher stets, insbesondere aufgrund nicht vorhersagbarer
Hysteresebildungen, zu nicht reproduzierbaren oder sonstwie sinnvoll auswertbaren
Gewichtsdaten geführt haben.
[0021] Dabei ist an sich die Verwendung der speziellen Art eines Gewichtssensors nicht kritisch,
obwohl bevorzugt Dehnungsmeßstreifen (DMS) eingesetzt werden; denkbar sind aber auch
andere Weg/Kraftaufnehmer, die ein entsprechendes, als Gewichtsangabe auswertendes
Ausgangssignal abgeben, also piezoelektrische Systeme, Tauchspulensysteme, Saitenwaagen,
Annäherungsschalter u.dgl.
[0022] Entscheidend ist bei allen Ausführungsformen, daß ein Entkopplungsrahmen vorgesehen
ist, der gegenüber einem äußeren Gehäuse und zwischen diesem und den gesamten Innereien
der Waschmaschine geschaltet die gesamte Waschmaschinenapparatur einschließlich Laugenbehälter,
Waschtrommel, hydraulischen Stützen, Türsystem und sonstige Komponenten lagert, wobei
dieser Entkopplungsrahmen selbst im äußeren stationären Gehäuse mittels Blattfedern
aufgehängt ist und die hier bevorzugt eingesetzten DMS-Sensoren auf unc an diesen
Blattfedern befestigt sind.
[0023] Da es entsprechend bevorzugten Ausführungsbeispielen jeweils auch möglich ist, die
jeweiligen Zuflüsse zum Waschmaschinensystem ohne Schlauchverbindungen und unter
Verwendung geeigneter Trichter und Einfülleinrichtungen über eine Luftstrecke zu
führen, bleibt der Entkopplungsrahmen gegenüber sämtlichen Reibungseinflüssen tatsächlich
vollkommen entkoppelt, so daß gewährleistet ist, daß aufgrund der hochentwickelten
Wiegetechnik (Blattfederaufhängung mit DMS-Meßstreifen) tatsächlich im grammgenauen
Bereich gemessen werden kann, auch wenn nur ein oder zwei Teelöffel eines Präparats
für einen Klarspülgang o.dgl. benötigt werden.
[0024] Dabei sind die verwendeten DMS-Meßsysteme in der Lage, Absolut- und Relativmeßwerte
zu liefern, mit Genauigkeiten beispielsweise bis zur fünften Stelle eines Meßwerts.
Selbst wenn man daher zugrunde legt, daß ein Startgewicht des Entkopplungsrahmens
mit sämtlichen Waschmaschinen-Innereien bei 100 kg o.dgl. liegt, sind die durch den
Einsatz vorliegender Erfindung erzielten Ausgangs-Gewichtsistsignale tatsächlich auf
das Gramm genau bestimmt, wobei in Verbindung mit solchen Dehnungsmeßstreifen bekannte
Schaltungen und Umsetzer eingesetzt werden können, um die gelieferten Analogsignale
auszuwerten.
[0025] Ein in diesem Zusammenhang besonders geeigneter Analog/Digitalwandler ist in der
DE-PS 36 30 633 beschrieben, so daß an dieser Stelle ein genaueres Eingehen auf das
dort zugrundegelegte Meßprinzip entbehrlich ist.
[0026] Eine bevorzugte Ausgestaltung vorliegender Erfindung besteht dann ferner darin, daß
die DMS-Sensoren als Teil einer Wheatstone-Brücke angeordnet und die Brückenspeisespannung
eine Wechselspannung ist, um Fehler durch Polarisationsspannungen zu vermeiden.
[0027] Zusammengefaßt gelingt es daher der Erfindung, bei gleichzeitiger optimaler Umweltschonung
beste Waschergebnisse bei verringertem Wasserverbrauch und bei entsprechend genau
dosiertem Waschmittelverbrauch zu erzielen, wobei lediglich Gewichtssensoren eingesetzt
werden müssen und die Zugabe sämtlicher für den jeweiligen Waschvorgang erforderlichen
Mittel einschließlich Warm- oder Kaltwassers automatisch durch entsprechende Ventilansteuerung
bzw. aus einem Vorrats-Einspülbehälter, falls gewünscht mit verschiedenen Kammern,
erfolgt.
[0028] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung
einer Waschmaschine derart, daß der Entkopplungsrahmen mindestens die Frontfläche
der Waschmaschine einschließlich Türöffnungsmechanismus u.dgl. mitumfaßt, so daß es
nicht erforderlich ist, mit dem Außengehäuse um den Türausschnitt herum einen größeren
Freiraum zu lassen, damit die Tür bei stärkerer Bewegung des Trommelbehälters, etwa
bei einem Schleudervorgang, nicht anstößt. Einflüsse der Türdichtung selbst auf das
Wägeergebnis sind ohnehin aus geschlossen, da auch der Laugenbehälter, der durch
die Tür abgedichtet wird, Teil der von dem Entkopplungsrahmen getragenen Waschmaschinenkomponenten
ist und die Tür in jedem Falle nicht an dem stationären äußeren Waschmaschinengehäuse
angeschlagen ist.
Zeichnung
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 stark schematisiert den Grundaufbau einer Ausführungsform einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Waschmaschine mit bevorzugten Ausführungsformen von Gewichts-Istwertgebern
als DMS, die unmittelbar auf den den inneren Entkopplungsrahmen lagernden Blattfedern
angeordnet sind;
Fig. 2 eine weitere mögliche Ausführungsform eines Istwertgebers für den Wiegevorgang
und
Fig. 3 in schematisierter Darstellung und im größeren Detail den Istwertsensor in
Form eines Tauchspulengebers für die Gewichtsbestimmung;
Fig. 4 zeigt in größerem Detail eine bevorzugte Ausführungsform einer Waschmaschine,
wobei der Entkopplungsrahmen auch die Frontplatte der Waschmaschine umfaßt;
Fig. 5 und 6 zeigen Vorder- und Seitenansicht einer Dosiereinheit, die gegenüber
dem mittels des inneren Entkopplungsrahmens aufgehängten Waschmaschinensystems völlig
entkoppelt ist und
Fig. 7 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Flußdiagramms (Funktionsablauf)
beim Betrieb einer erfindungsgemäßen Waschmaschine mit Füllmengenmessung mittels
Wiegevorgängen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0030] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, bei einer Waschmaschine mittels
eines zusätzlichen Entkopplungsrahmens das gesamte innere Waschmaschinensystem gegenüber
einem äußeren stationären, auf einer Unterlage ruhenden Gehäuse über Blattfederaufhängungen
zu entkoppeln, also insbesondere von Reibungseinflüssen unabhängig zu machen und
Gewichtszunahmen bzw. -abnahmen im Bereich der Waschmaschinentrommel und/oder des
Laugenbehälters dadurch zu bestimmen, daß geeignete Gewichtsmeßsensoren, vorzugsweise
DMS auf den Blattfedern angebracht bzw. diesen zugeordnet werden.
[0031] Bei der heute erreichbaren, sehr hohen Genauigkeit und Auflösung von DMS-Systemen
in Verbindung mit einer Blattfederaufhängung lassen sich hierdurch sämtliche Füllmengenvorgänge
bei einer Waschmaschine einschließlich und insbesondere auch der Waschmittelzugabe
automatisch steuerungstechnisch bewältigen.
[0032] Die in Fig. 1 stark schematisiert dargestellte Waschmaschine 10 umfaßt ein äußeres,
beispielsweise über Füße 15a, 15b auf einer stationären Unterlage 30 stationär aufsitzendes
Gehäuse 11. Im Inneren des Gehäuses befindet sich ein im folgenden als Entkopplungsrahmen
bezeichneter Träger 31 von an sich grundsätzlich beliebiger Form; in Fig. 1 ist dieser
Träger 31 darge stellt in einer geschlossenen Kastenform, wobei die Tiefenausdehnung
allerdings sehr gering sein kann, so daß ein solcher Entkopplungsrahmen 31 durch entsprechendes
Zusammenschweißen von Schienen, auch Profilschienen, kostengünstig hergestellt werden
kann.
[0033] An diesem inneren Träger bzw. innerhalb des Entkopplungsrahmens 31 sind dann sämtliche
anderen Waschmaschinenkomponenten, mit anderen Worten das gesamte Waschmaschinensystem
aufgehängt, also Wäschetrommel 12a innerhalb eines Laugenbehälters 12, wobei letzterer
seinerseits wiederum in geeigneter Weise innerhalb des Entkopplungsrahmens 31 gelagert
ist, beispielsweise über obere Aufhängefedern 13a, 13b und untere Stütz/Dämpferelemente
14a, 14b. Die Lagerung der Wäschetrommel 12a innerhalb und durch den Laugenbehälter
12 ist von untergeordneter Bedeutung; eine solche Lagerung kann beispielsweise durchaus
mittels eines geeigneten Tragsterns erfolgen, über welchen die Wäschetrommel 12a im
Laugenbehälter einseitig gelagert aufgehängt ist.
[0034] Wesentlich ist, daß der das gesamte Waschmaschinensystem einschließlich aller für
dieses notwendige Teilkomponenten, also Antriebsmotor, Riemenscheiben, Verschlußtür
für die Wäschetrommel mit Dichtung u.dgl. lagernde Träger bzw. aufnehmende Entkopplungsrahmen
31 seinerseits innerhalb des äußeren Gehäuses 11 aufgehängt ist, und zwar vorzugsweise
mittels Blattfedern, die beidseitig fest eingespannt sind, und vorzugsweise nur auf
einer Seite. In Fig. 1 sind die den Entkopplungsrahmen 31 lagernden und tragenden
Blattfedern 17a, 17b zwischen den zugewandten, in der Zeichenebene der Fig. 1 linken
Seitenwandungen von stationärem äußeren Gehäuse 11 und Entkopplungsrahmen 31 angeordnet,
wobei die Blattfedern an ihren beiden Enden fest mit äußerem Gehäuse 11 bzw. Entkopplungsrahmen
31 verbunden, beispielsweise verschweißt sind. Die Blattfedern 17a, 17b sind daher
beidseitig fest eingespannt und verformen sich auch bei starker Belastung nur sehr
geringfügig, wie dies am besten der Darstellung der Fig. 2 entnommen werden kann,
die nochmals als Teilausschnitt einander zugewandte Wandbereiche von äußerem Gehäuse
11 und innerem Entkopplungsrahmen 31 zeigt. In Fig. 2 ist auch eine mögliche spezielle
Formgebung der Blattfedern dargestellt, mit unteren und oberen Einkerbungen an vorgegebenen
Stellen, so daß die Blattfeder jeweils im Bereich dieser Einkerbungen bei Gewichtsveränderungen
eine dann besonders gut über DMS meßbare Formveränderung eingeht. Oberhalb der Einkerbungen
16 sind jeweils DMS-Sensoren 18a, 18b erkennbar. Alternativ zeigt die Darstellung
der Fig. 2 jedoch noch eine weitere Gewichtsmeßanordnung 19, die dann beispielsweise
so ausgebildet sein kann, wie in Fig. 3 genauer in Form einer Differentialspule 19′
beschrieben, mit zwei über eine Mittelanzapfung 24 getrennten Spulenteilwicklungen
23a, 23b, wobei sich ein Ferritkern 25 in einer Mittel- oder Nullage zu Beginn der
Messung befinden kann, der von den sich bei einer Gewichtsänderung in seiner Lage
verändernden Entkopplungsrahmen 31 angetrieben ist. Man kann dann die Tauchspule
an ihren beiden äußeren Anschlüssen 26a, 26b mit einer hochfrequenten Spannung beaufschlagen
und aufgrund der elektrischen Verstimmung durch die Lageänderung des Ferritkerns
25 im Tauchspuleninneren ergibt sich eine analoge Signal änderung, die dann mittels
Analog/Digitalwandler, wie auch bei DMS, umgesetzt und einem diese Signale verarbeitenden
Mikroprozessor unmittelbar zugeführt werden kann.
[0035] Der Aufbau einer das erfindungsgemäße Grundprinzip verwirklichenden Waschmaschine
im einzelnen ist in Fig. 4 gezeigt; bei diesem Ausführungsbeispiel kann das stationäre
Außengehäuse 11′ eine nach vorn, also in der Zeichenebene der Fig. 4 nach rechts und
dort, wo die Tür der Waschmaschine ist, völlig offene Front aufweisen, während die
restlichen Außenwandteile einschließlich Boden 11a′, Rückwand 11b′, obere Abdeckplatte
11c′ sowie nicht dargestellte Seitenwände vorhanden sind. Innerhalb dieser nach vorn
offenen Rechteckform befindet sich der Entkopplungsrahmen 31, der durchaus unter
Verzicht auf Seiten- oder Deckwände lediglich aus dem in der Fig. 4 dargestellten
Teil, also einem Rückwandbereich 31b′, einem Bodenwandbereich 31a′ und in diesem
Fall allerdings einer Vorderfront 31b′ besteht, die die fehlende Vorderfront des stationären
Außengehäuses 11′ ersetzt und wobei dann innerhalb dieses problemlos nach oben offenen
Rahmens das gesamte Waschmaschinensystem einschließlich Trommelbehälter gelagert
ist.
[0036] In Fig. 4 erkennt man die innere Waschtrommel 12a′, oen im Entkopplungsrahmen 31′
in geeigneter, nicht mehr dargestellter Weise aufgehängten, die Waschtrommel 12a′
aufnehmenden Trommelbehälter 12′, einen ersten Antriebsmotor 32, der über einen Riemen
33 die Waschtrommel antreibt, eine Laugenpumpe 34 sowie einen Türmechanismus 35.
[0037] Die Tür dichtet die offene Einfüllöffnung 36 des Laugenbehälters 12′ in geeigneter
Weise, beispielsweise durch eine anpreßbare Gummidichtung 37 ab und ist wahlweise
direkt am Laugenbehälter 12′ gelagert; sie kann aber auch, wenn dies gewünscht oder
vorteilhafter ist, in der üblichen Weise an der sichtbaren Vorderwand der Waschmaschine
gelagert sein, also an der Vorderwand 31b′ des inneren Entkopplungsrahmens 31′. Letzteres
ist ebenfalls problemlos deshalb möglich, weil der Laugenbehälter 12′ innerhalb des
Entkopplungsrahmens 31 gelagert und an diesem befestigt ist, gegebenenfalls entsprechend
federnd nachgiebig, so daß beim Arbeiten der Waschmaschine die Gummidichtung 37 durch
Relativbewegungen beansprucht ist, und sich hier keine weitere Unterscheidung zu den
üblichen Waschmaschinen ergibt - andererseits ist aber sichergestellt, daß dies nicht
zu Reibungseinflüssen bei der Messung führt, denn wie weiter vorn schon erläutert,
ist es der gesamte Entkopplungsrahmen 31′, der gegenüber dem stationären Außengehäuse
11′ federnd aufgehängt ist, über die auch hier wieder erkennbaren beiden Blattfedern
17a′ udn 17b′. Da nur an diesen Blattfedern die Gewichtsbestimmung durchgeführt wird,
stören in diesem Zusammenhang auch keine weiteren Schlauchanschlüsse oder Mittel zum
Einspülen von Wasser oder Waschmittel, Detergenzien, Klarspüler u.dgl., weil diese
Einspülung über einen stationären, auch mehrkammerigen Einspül- und Waschmittelbehälter
38 über eine Luftstrecke erfolgt, wie dies in den Fig. 5 und 6 gezeigt ist. Die relativen
Bewegungsänderungen zwischen dem äußeren stationären Gehäuse 11′ und dem Entkopplungsrahmen
31′ sind demgegenüber extrem gering - als Anhalt, jedoch nicht einschränkend kann
hier auf eine numerische Weg änderung von lediglich 0,5 mm pro 100 kg Gewichtsänderung
verwiesen werden; eine Lageänderung, die dennoch hinreichend ist, um bei der extremen
Empfindlichkeit moderner DMS-Meßsysteme wie ebenfalls schon erwähnt durchaus im grammgenauen
Bereich Messungen durchführen zu können.
[0038] Es versteht sich, daß die Waschmaschinenvorderfront und sonstige, dem Entkopplungsrahmen
31′ zuzuordnenden Teile gegenüber der stationären Gehäuse 11′ entkoppelt sind, beispielsweise
so, wie im Übergangsrandbereich bei 39 in Fig. 4 gezeigt, wo einander zugewandte Wandränder
nach Art einer Labyrinthdichtung mit Spaltbildung aneinandergrenzen.
[0039] Wenn man einen offenen Spalt nach vorn vermeiden will, kann es auch empfehlenswert
sein, den Übergang zwischen den jeweiligen zugewandten Rändern der Wände so auszubilden,
wie in der angrenzenden kleinen Darstellung bei 39′ gezeigt.
[0040] Für den Abwasserschlauch von der Laugenpumpe 34 - ein Flusensieb befindet sich selbstverständlich
innerhalb des Entkopplungsrahmens 31′ - kann eine weiträumige Schleifenverlegung
erfolgen, so daß sich keine Meßprobleme ergeben, beispielsweise so, wie dies für den
Zuwasserschlauch in Fig. 4 gezeigt ist, was an dieser Stelle für sich gesehen nicht
erforderlich ist.
[0041] Entsprechend Fig. 5 kann eine trichterartig ausgebildete Ausstülpung oder Verlängerung
40 am Laugenbehälter 12′ so beschaffen sein, daß die Zuführung von Wasser oder Waschmittelmengen
aus dem Einspül- und Waschmittelbehälter 38 über eine freie Luftstrecke 41 erfolgt,
gegeben durch den Spaltabstand zwischen der oberen offenen Mündung des Einspültrichters
40 am Laugenbehälter und einem sich verjüngenden Auslaßbereich 38a des Behälters.
Der Behälter kann, wie Fig. 6 zeigt, auch mehrkammerig ausgebildet sein, also eine
erste Kammer 38a und eine zweite oder dritte und vierte Kammer 38b usw. umfassen,
wobei die Einspülung auch des Waschmittels über die ventilgesteuerte Frischwasserzufuhr
erfolgen kann, wenn von einem anderen, nicht dargestellten größeren Vorratsbehälter
in den Einspül- und Waschmittelbehälter 38 jeweils entsprechend abgemessene Waschmittelmengen
vorab eingegeben werden. Dies kann durch für sich gesehen beliebige Dosierungsanordnungen,
bei rieselförmigen Waschmittelmengen beispielsweise mittels eines Spiralförderers
oder bei Flüssigkeiten durch sonstige, hochgenaue Dosieranordnungen erfolgen, die
für sich bekannt sind; alternativ ist es natürlich auch möglich, getrennt zur Frischwasserzufuhr
einen in größeren Mengen unterschiedliche Waschmittelingredienzien enthaltenden, vorzugsweise
mehrkammerigen Zufuhrbehälter für diese vorzusehen, vergleichbar dem Einspülbehälter
38, wobei dann die Übergabe der Waschmittelmengen ebenfalls durch solche Trichteranordnungen
mit freien Luftstrecken erfolgen kann, die Zufuhr jeweiliger Waschmittel jedoch beispielsweise
durch Ventilsteuerung dann gestoppt wird, wenn die Wiegeanordnung das Erreichen einer
vorher berechneten Menge signalisiert. In diesem Fall kann auf separate Dosiereinrichtungen
für rieselfähige oder flüssige Waschmittel verzichtet werden. Eine solche Waschmittelzufuhr
ist auch deshalb bevorzugt, weil ohnehin üblicherweise der Laugenbehälter nach oben
offen ist und daher die Beigabe von Waschmittel, auch bei Erreichen verschiedener
Waschzyklen oder Positionen im Waschablauf gewichtsabhängig am einfachsten realisiert
werden kann.
[0042] Es versteht sich, daß das soweit geschilderte Grundprinzip auch in weiterer vielfältiger
Form bei Wäschebehandlungsmaschinen Anwendung finden kann; beispielsweise bei Trockengeräten,
wo die Abnahme der relativen Feuchtigkeit problemlos durch Gewichtsmessung bestimmt
werden kann. In diesem Fall wird vorzugsweise so vorgegangen, daß zu vorgegebenen
Zeitpunkten vom Trockner jeweils Gewichtsmessungen durchgeführt werden - sämtliche
Innenteile des Trockners sind dann in der gleichen Weise durch einen Entkopplungsrahmen
vom stationären Außengehäuse getrennt - und aus dem sich asymptotisch einem Grenzwert
annähernden Kurvenverlauf der relativen Gewichtsabnahme auf den erreichten Trocknungsgrad
geschlossen wird, was bei Vorgabe entsprechender gespeicherter Kurvenverläufe im Bereich
der zentralen Steuerschaltung (Mikroprozessor) problemlos möglich ist. Es ist dann
auch kein Problem mehr, aus bekannten Kurvenverläufen die Punkte zu bestimmen, zu
denen im Trockner die Wäsche die Trocknungsgrade "Schranktrocken" oder "Bügelfeucht"
erreicht hat.
[0043] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung vorliegender Erfindung besteht dann noch
darin, daß es durch die Gewichtsmessung auch möglich ist, bei Waschmaschinen-Schleudervorgängen
Unwuchterscheinungen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten, festzustellen und entsprechende
Maßnahmen zur Unwuchtbekämpfung einzuleiten. Zu diesem Zweck wird von der zentralen
Steuereinheit (Mikroprozessor oder Kleinrechner) festgestellt, ob die dynamischen
Gewichtsschwankungen, die von den DMS-Gebern bei Schleudervorgängen geliefert werden,
bestimmte Grenzwerte, die man durch vorherige Messung problemlos festlegen kann,
überschreiten; in diesem Fall empfiehlt es sich, den Schleudervorgang entweder abzustoppen
und/oder durch kurze Trommeldrehzyklen einschließlich Reversieren das Waschgut besser
zu verteilen und anschließend den Schleudervorgang erneut einzuleiten und/oder eine
Alarmgabe vorzunehmen, wenn sich nach Wiederholungen keine Besserung des Zustands
ergibt.
[0044] Da die Einflußnahme bei Schleudervorgängen unter Einbeziehung von dynamischen Gewichtsänderungen
ansonsten schon in den weiter vorn berücksichtigten Veröffentlichungen (DE-OS 34
13 967: GB 20 87 438) beschrieben ist, braucht hierauf nicht mehr genauer eingegangen
zu werden.
[0045] Ein entsprechender Ablauf für eine Waschmaschinengesamtsteuerung kann dann so erfolgen,
wie dies als ein mögliches Ausführungsbeispiel anhand eines Flußdiagramms (Funktionsablauf)
in Fig. 4 angegeben ist, d.h. nach Einschalten der Maschine am Funktionsblock I ergibt
sich zunächst die übliche Zustandsermittlung, also Initialisierung der Werte und Reset
am Funktionsblock II.
[0046] Es erfolgt dann Anzeige der Einfüllungsfreigabe und die Wäschebefüllung durch die
Bedienungsperson, wobei hier gleichzeitig entsprechende Waschgutangaben, falls gewünscht
und durch die eigene Programmbestimmung nicht ohnehin impliziert, vorgenommen werden
können, also ob es sich beispielsweise um Weißwäsche, Wolle oder Buntwäsche o.dgl.
handelt, auch Verschmutzungsgradangabe.
[0047] Ist die Wäschebefüllung abgeschlossen, wird ein erster Wiegevorgang (1. Wägung) eingeleitet,
mit welcher das Gewicht des Waschguts festgestellt wird. Aus dieser Waschgutgewichtsmenge,
der internen Angabe, um welche Art von Waschgut es sich handelt, und einer weiteren
internen Angabe, die beispielsweise ein gewünschtes Programm betreffen kann, berechnet
dann der Mikroprozessor problemlos und falls erforderlich unter Abrufung von beispielsweise
in einem EPROM gespeicherten Werten den Sollwert des gewünschten Wasserstands und
öffnet die Zulaufsteuerung. Gleichzeitig kann der Mikroprozessor bestimmen, welche
Waschmittelmenge zuzugeben ist, damit ein einwandfreier Waschvorgang durchgeführt
werden kann. Die gewünschte Waschmittelmenge kann dann aus einem nur gelegentlich
ergänzten Waschmittelvorrat entnommen werden.
[0048] Anschließend wird die Zulaufsteuerung für das elektromagnetische Magnetventil für
die Wasserzugabe geöffnet und durch einen Differenz-Wiegevorgang die Wasserfüllmenge
bestimmt, mit welcher der gewünschte Wasserstand-Sollwert, wie errechnet, erreicht
werden kann.
[0049] Sobald dann die gewünschte Wassermenge erreicht ist, wird das Zulaufventil geschlossen
und es erfolgt die übliche Steuerung des Waschprogrammablaufs. Ein noch genaueres
Eingehen auf den Funktionsablauf der Fig. 4 ist nicht erforderlich, da die Beschriftung
innerhalb der Funktionsblöcke die Einzelschritte des Programms hinreichend verständlich
darstellt.
[0050] Es versteht sich, daß speziell hinsichtlich der elektronischen Steuerung die verwendeten
Bausteine oder die gesamte Zentralsteuerung in analoger, digitaler oder auch hybrider
Technik aufgebaut sein kann oder auch, teilweise oder ganz zusammengefaßt, entsprechende
Bereiche von programmgesteuerten digitalen Systemen, beispielsweise also des verwendeten
Mikroprozessors, Mikrorechners u.dgl. umfassen können.
[0051] Eine bevorzugte Ausgestaltung vorliegender Erfindung besteht noch darin, daß durch
das ohnehin vorhandene Waagensystem bei einer solchen Waschmaschine auch dem Problem
der Unwuchterkennung zu Leibe gerückt werden kann. Bisher mußten Unwuchterscheinungen
der Trommel, die bei deren schneller Umdrehung zum Schleudervorgang durch einen ungleichmäßig
verteilten Inhalt hervorgerufen worden sind, entweder durch mechanische Schalter
oder durch eine elektrische Messung des Motorstroms vorgenommen werden, bei dem sich
eine Unwuchtbewegung der mit dem antreibenden Elektromotor verbundenen Trommel beispielsweise
durch ein Pulsieren des Stroms erkennen ließ. Solche Messungen sind jedoch mit entsprechenden
Ungenauigkeiten verbunden, da es sich stets um indirekte Meßmethoden handelt.
[0052] Durch die Einbeziehung der Kraftmessung über eine Waage lassen sich direkt die von
der rotierenden Trommel erzeugten Auslenkkräfte bei Unwucht ermitteln und bei Überschreiten
vorgegebener Werte entsprechende Reaktionen durchführen, die beispielsweise zu einem
Abschalten, zu einem Neuanlauf, einem Reversieren zum besseren Verteilen des Trommelinhalts
u.dgl. führen können.
[0053] Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprüche und insbesondere der Hauptanspruch
Formulierungsversuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des Stands der Technik
und daher ohne einchränkende Präjudiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in der
Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale sowohl einzeln
für sich als auch in beliebiger Kombination miteinander als erfindungswesentlich anzusehen
und in den Ansprüchen niederzulegen sowie den Hauptanspruch in seinem Merkmalsgehalt
zu reduzieren.
1. Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere Waschmaschine mit einer innerhalb eines
Gehäuses drehbar gelagerten Wäschetrommel sowie mit auf eine Gewichtsänderung der
Trommel ansprechenden Gewichtssensoren zur automatischen Erfassung des Waschgutgewichts
und nachfolgenden Bestimmung zuzuführender Bearbeitungs-Füllmengen (Wasser, Waschmittel
u.dgl.) zur Bestimmung des relativen Feuchtigkeitsgehalts des eingegebenen Waschguts
bei Trocknern, zur Erkennung und Beseitigung von Unwuchterscheinungen bei Waschmaschinen-Schleudervorgängen
u.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem äußeren auf einer stationären
Unterstützungsfläche ruhenden Gehäuse oder Teilgehäuse (11, 11′) und dem gesamten
inneren Waschmaschinen- oder Trocknersystem einschließlich Laugenbehälter mit Wäschetrommel
und sonstigen Teilkomponenten wie Antriebsmotoren, elastische Aufhängung, Pumpen
u.dgl. ein Entkopplungsrahmen (31, 31′) angeordnet ist, der selbst im äußeren gehäuse
(11, 11′) federnd aufgehängt ist und sämtliche anderen Waschmaschinen- oder Trocknerkompo
nenten lagert und daß die Gewichtssensoren der federnden Aufhängung des Entkopplungsrahmens
(31, 31′) zugeordnet sind und deren relative Änderung bei einer innerhalb des Entkopplungsrahmens
(31, 31′) auftretenden Gewichtsänderung ausgewertet wird.
2. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Entkopplungsrahmen
(31, 31′) über im Abstand zueinander angeordnete Blattfedern (17a, 17b; 17a′, 17b′)
am äußeren stationären Gehäuse aufgehängt ist.
3. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Entkopplungsrahmen (31, 31′) durch auf lediglich einer Seite in unterschiedlicher
Höhe angeordnete Blattfedern (17a, 17b; 17a′, 17b′) im stationären Außengehäuse (11,
11′) gelagert ist.
4. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtssensoren auf den Blattfedern (17a, 17b; 17a′, 17b′) angeordnete Dehnungsmeßstreifen
(DMS 18a, 18b) sind.
5. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine relative Positionsänderung des inneren Entkopplungsrahmens (31′) zum
äußeren stationären Gehäuse (11, 11′) ansprechenden Gewichtssensoren elektromechanische
Wandler, piezoelektrische Druckaufnehmer, Tauchspulenanordnung, Saitenwaagen, induktive
oder kapazitive Näherungsgeber sind.
6. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entkopplungsrahmen (31, 31′) ein geschlossenes, aus Profilschienen gebildetes
Trägerviereck ist, in welchem der Laugenbehälter elastisch nachgiebig aufgehängt
ist.
7. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entkopplungsrahmen (31′) eine offene Trägerteilstruktur ist, an der die Komponenten
der Wäschebehandlungsmaschine aufgehängt bzw. gelagert sind.
8. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entkopplungsrahmen (31′) mindestens eine Rückwand (31c′), eine Bodenwand
(31a′) sowie eine Vorderwand (31b′) aufweist, die vollflächig in den offenen Vorderwandbereich
des stationären Maschinengehäuses (11′) unter allseitiger Abstandsbildung eingesetzt
ist.
9. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich in die Wäschetrommel öffnende Tür (35) am die Wäschetrommel (12a′) umgebenden
Laugenbehälter (12′) angeschlagen ist oder an der von dem Entkopplungsrahmen (31′)
gebildeten Maschinenvorderfläche, mit einer den Laugenbehälter und/oder die Wäschetrommel
nach außen abdichtenden Gummidichtung (37).
10. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frischwassereinspülung und/oder die hiermit zusammen hängende Waschmitteleinspülung
aus einem stationären, von dem äußeren Gehäuse (11, 11′) getragenen Einspülund Waschmittelbehälter
(38) über eine Luftstrecke (41) bis zu einer Trichterstruktur (40) am Laugenbehälter
erfolgt.
11. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die durch
einen vorhergehenden Wiegevorgang feinbestimmte Waschmittelmenge durch mechanische
Dosiereinrichtungen in den Einspül- und Waschmittelbehälter (38) eingegeben und aus
diesem durch Frischwasserzufuhr in den Laugenbehälter gespült wird.
12. Wäschebehandlungsmaschine nach eines der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß separate (mehrkammerige) Waschmittelbehälter vorgesehen sind, die gesteuert von
einer zentralen Mikroschaltung in ihr enthaltendes Waschmittel, Detergenzien, Klarspüler
u.dgl. so lange über eine freie Luftwegstrecke in eine Trichterstruktur des Laugenbehälters
eingeben, bis durch eine sofortige Gewichtsbestimmung der erreichte Istwertstand
der vorberechneten Waschmittelmenge entspricht, woraufhin die Zugabe abgestoppt
wird.
13. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß bei Zuführung
von trocknender Heißluft zur Wäschetrommel die relative, durch Wasserverdunstung herbeigeführte
Gewichtsänderung in vorgegebenen Zeitabständen aufeinanderfolgend bestimmt und aus
dem Kurvenverlauf des Verdunstungsgrades auf den restlichen Feuchtigkeitsgehalts
der zu trocknenden Wäsche geschlossen und der Trocknungsvorgang dann abgebrochen
wird, wenn ein gewünschter vorgegebener Wert erreicht ist.
14. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Unwuchterscheinungen
durch entsprechende dynamische Gewichtsveränderungen erfaßt und nach Vergleich mit
vorgegebenen Schwellenwerten bei Überschreiten derselben ein Schleudervorgang abgestoppt
und/oder durch kurze Trommeldrehzyklen einschließlich Reversieren das Waschgut besser
verteilt und der Schleudervorgang erneut eingeleitet und/oder eine Alarmgabe vorgenommen
wird.