(19)
(11) EP 0 401 418 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1990  Patentblatt  1990/50

(21) Anmeldenummer: 89110472.1

(22) Anmeldetag:  09.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H05K 9/00, H05K 7/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sedlmeier, Peter, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8000 München 80 (DE)
  • Busse, Ingeborg
    D-8000 München 70 (DE)
  • Mair, Eduard
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schirmeinrichtung für eine elektrische Baugruppe


    (57) Für eine in ein Magazin einschiebbare elektrische Baugruppe ist fronseitig ein Schirmblech (3) angeordnet, daß die Frontblende (2) der Baugruppe überdeckt. Das Schirmblech (3) ist auf die Frontblende (2) mittels Haltelappen (5) aufgeschnappt und hat seitlich federnde Kontaktlappen (5), die mit Kontaktlappen be­nachbarter Schirmbleche (3) kontaktiert sind. Dadurch werden die Schirmbleche unmittelbar miteinander kontaktiert, so daß pro Baugruppe zwischen den Schirmteilen nur ein elektrischer Übergang gegeben ist. Die Schirmwirkung ist so gut, daß das Schirmblech (3) insbesondere in hochfrequenten elektrischen Anlagen eingesetzt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schirmeinrichtung für eine in ein Baugruppenmagazin einschiebbare elektrische Baugruppe. Es ist bekannt, die Frontblenden der Baugruppe aus Metall her­zustellen und daran gefiederte Kontaktbleche zu befestigen, die mit seitlichen Kontaktlappen versehen sind. Diese Kontaktlap­pen sind so ausgebildet, daß sie an der Frontblende der benach­barten Baugruppe anliegen. Die geerdeten Frontblenden ermögli­chen zusammen mit den Kontaktblechen eine lückenlose elektri­sche Abschirmung der Baugruppen von der Frontseite her.

    [0002] Moderne elektronische Schaltungen arbeiten mit sehr hohen Takt­raten die eine Schirmung erfordern. Da die Frontblenden in der Reihe der Baugruppen elektrisch hintereinander geschaltet sind kommt es hier besonders auf einen geringen Kopplungswiderstand zwischen den Frontblenden an. Dieser Forderung steht entgegen, daß die Frontblenden und die Kontaktbleche aus unterschied­lichen Materialien bestehen, was zur elektrischen Korrosion führt und daß pro Frontblende zwei elektrische Übergänge vor­handen sind.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den elektrischen Wi­derstand und den Fertigungsaufwand zu verringern.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Da nun das Schirmblech unmittelbar mit dem benachbarten Schirm­blechen kontaktierbar ist, verringert sich die Anzahl der elek­trischen Übergänge pro Frontblende. Es werden jeweils gleiche Materialien miteinander kontaktiert, was die Gefahr von elektri­scher Korrosion verringert. Dadurch werden die Übergangswider­stände erheblich reduziert, so daß entstehende Störströme bes­ser abfließen können.

    [0005] Da das Schirmblech die gesamte Frontblende überdeckt, kann es mit Hilfe geeigneter Rastmittel in einfacher Weise an der Front­blende gehalten werden, so daß sich der Montageaufwand entspre­chend verringert. Ein wesentlicher Vorteil besteht ferner da­rin, daß nun die Frontblende kostengünstig aus Kunststoff her­gestellt werden kann, da sie nicht mehr für die Schirmung bzw. Kontaktierung benötigt wird.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprü­chen 2 bis 11 gekennzeichnet:
    Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 ist es möglich, die nicht federnden Kontaktstellen in einer definierten Ebene anzu­ordnen, so daß sich gleichmäßige Kontaktbedingungen einstellen lassen.

    [0007] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 ergeben sich größere Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Ausgestaltung der Kon­takte.

    [0008] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 4 können größere Ab­standstoleranzen zwischen den Frontblenden ausgeglichen werden.

    [0009] Die Weiterbildung nach Anspruch 5 ermöglicht eine enge Ver­zahnung der Kontaktlappen mit den nichtfedernden Kontaktstel­len bei einer hohen Anzahl von Kontakten mit entsprechend großer Kontaktfläche.

    [0010] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 können an alle Front­blenden gleiche Schirmbleche in gleicher Orientierung ange­bracht werden.

    [0011] Die Weiterbildung nach Anspruch 7 kann bei beiden Kontaktie­rungsarten angewendet werden. Bei der Kombination von federnden Kontaktlappen mit festliegender Gegenkontaktstelle sind die Kontaktlappen von Baugruppe zu Baugruppe jeweils um eine halbe Teilung versetzt. Dies läßt sich günstig dadurch erreichen, daß das Schirmblech an einem Ende einen Kontaktlappen und am ande­ren Ende eine festliegende Kontaktstelle aufweist und daß die Schirmbleche in wechselnder Orientierung an den Frontblenden befestigt werden. Wird jedoch ein Kontakt von Kontaktlappen zu Kontaktlappen gewünscht, so werden die Schirmbleche in gleicher Orientierung an den Frontblenden befestigt.

    [0012] Die Weiterbildung nach Anspruch 8 nutzt die Federeigenschaften des Schirmblechs auch für die Befestigung an der Frontblende.

    [0013] Die Weiterbildung nach Anspruch 9 ergibt eine große Anzahl von Haltelappen, so daß die beim Ziehen der Baugruppe auftretenden Kräfte sicher abgefangen werden.

    [0014] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 10 können die Haltelappen besonders vorteilhaft auch als Kontaktstellen genutzt werden.

    [0015] Die Kontaktlappen nach Anspruch 11 lassen sich günstig biegen und ergeben gute Federeigenschaften.

    [0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt perspektivisch einen Teil zweier benachbarter Baugruppen mit Frontblenden und Schirmblechen,

    Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Teile nach Figur 1.



    [0017] Nach den Figuren 1 und 2 sind zwei elektrischen Baugruppen in ein nicht dargestelltes Magazin eingeschoben. Die Baugruppen weisen Leiterplatten 1 auf, an die frontseitig aus Kunstoff be­stehende Frontblenden 2 angesetzt sind. Auf die Frontblenden sind Schirmbleche 3 aufgeschnappt. Die im wesentlichen u-för­mig gebogenen Schirmbleche 3 weisen an ihren Längsseiten in ab­wechselnder Reihenfolge Haltelappen 4 und Kontaktlappen 5 auf, die durch Scheren und unterschiedliches Abbiegen erzeugt sind. Dabei überragen die Kontaktlappen 5 die Haltelappen 4. Die Lap­ pen sind zu beiden Längsseiten des Schirmblechs spiegelbildlich angeordnet.

    [0018] Das Schirmblech 3 erstreckt sich über die gesamte Länge und Breite der Frontblende 3. Die Kontaktlappen 5 sind mit Kontakt­lappen 5 der benachbarten Baugruppen kontaktiert. Dadurch wird die gesamt Frontseite des vollbestückten Magazins hochfrequenz­dicht abgedeckt.

    [0019] Die Haltelappen 4 sind senkrecht zur Frontseite der Baugruppen abgewinkelt. Das freie Ende der Haltelappen 4 ist zur Front­blende 2 hin abgeknickt und hintergreift diese an einer ent­sprechenden Rastschulter 6. Die Frontblende 2 ist mit seit­lichen Auflaufschrägen 7 für die Haltelappen 4 versehen.

    [0020] Die seitlichen Kontaktlappen 5 sind halbkreisförmig in sich zu­rückgebogen und überragen die Frontblenden 2 in Richtung der benachbarten Frontblenden soweit, daß sie sich federnd gegen die Kontaktlappen 5 der benachbarten Schirmbleche 3 drücken. Aufgrund der Vielzahl der Kontaktlappen 5 ist somit ein groß­flächiger Kontakt zwischen den Schirmblechen 3 gegeben.


    Ansprüche

    1. Schirmeinrichtung für eine in ein Baugruppenmagazin ein­schiebbare elektrische Baugruppe, wobei an deren Frontblende (2) ein streifenförmiges Kontaktblech befestigbar ist, das sich in der Längsrichtung der Frontblende (2) erstreckt und zu be­nachbarten Frontblenden hin eine Vielzahl von federnden Kontakt­lappen (5) aufweist, die mit den Schirmteilen der benachbarten Baugruppen kontaktierbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das als Schirmblech (3) ausgebildete Kontaktblech die gesamte Frontblende (2) überdeckt und mit beiden Schirmblechen (3) der benachbarten Baugruppen unmittelbar kontaktierbar ist.
     
    2. Schirmeinrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die gefiederten Kontaktlappen (5) entlang einer Längsseite des Schirmblechs (3) und die Gegenkontaktstellen nicht federnd ausgebildet sind.
     
    3. Schirmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktlappen (5) auf beiden Längsseiten des Schirm­blechs (3) ausgebildet sind.
     
    4. Schirmeinrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils zwei Kontaktlappen (5) benachbarter Schirmbleche (3) miteinander kontaktierbar sind.
     
    5. Schirmeinrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf jeder Längsseite des Schirmblechs (3) in wechselnder Reihenfolge die federnden Kontaktlappen (5) und nicht federnden Kontaktstellen angeordnet sind, daß jeweils ein Kontaktlappen (5) eines Schirmblechs auf eine nicht federnde Kontaktstelle des benachbarten Schirmblechs (3) trifft und daß die nicht fe­dernden Abschnitte breiter sind als die federnden Kontaktlap­pen (5).
     
    6. Schirmeinrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einem Schirmblech (3) jeweils ein Kontaktlappen (5) einer nicht federnden Kontaktstelle gegenüber liegt.
     
    7. Schirmeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktlappen (5) zu beiden Seiten des Schirmblechs (3) spiegelbildlich angeordnet sind.
     
    8. Schirmeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schirmblech (3) auf die Frontblende (2) mittels Halte­lappen (4) aufschnappbar ist, deren federnde Enden die Front­blende (2) hintergreifen.
     
    9. Schirmeinrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Haltelappen (4) in den Zwischenräumen zwischen den Kon­taktlappen (5) angeordnet sind.
     
    10. Schirmeinrichtung nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Haltelappen (4) als die nicht federnden Kontaktstellen dienen.
     
    11. Schirmeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktlappen (5) halbkreisähnlich in sich zurückgebo­gen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht