(19)
(11) EP 0 401 462 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1990  Patentblatt  1990/50

(21) Anmeldenummer: 90101272.4

(22) Anmeldetag:  23.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B28B 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.06.1989 DE 3918271

(71) Anmelder: METTEN PRODUKTIONS- UND HANDELS GMBH
D-51491 Overath (DE)

(72) Erfinder:
  • Metten, Josef
    D-5060 Bergisch Gladbach 2 (DE)
  • Metten, Hans-Josef, Dipl.-Betriebswirt
    D-5060 Bergisch Gladbach 2 (DE)

(74) Vertreter: Nau, Walter, Dipl.-Ing. 
Johann-Pullem-Strasse 8
D-50999 Köln
D-50999 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen und/oder Behandeln von Betonsteinen


    (57) Verfahren zum Herstellen und/oder Behandeln von Betonstei­nen, die in mit Beton gefüllten Formen hergestellt und mittels Stempel, die Ausnehmungen bzw. Vorsprünge aufwei­sen, an ihrer Oberfläche geprägt werden. Im Anschluß daran wird die Oberfläche der Bestonsteine durch Bürsten, insbe­sondere Streifenbürsten und Walzenbürsten, aufgerauht bzw. geformt oder strukturiert und von losen Teilen befreit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstel­len und/oder Behandeln von Betonsteinen, insbesondere Pflastersteinen, wobei die Herstellung in mit Beton ge­füllten Formen und der Form bzw. der Steinoberfläche ent­sprechenden Stempeln zum Prägen der Oberfläche und Sicht­kanten erfolgt, wobei die Stempel Ausnehmungen bzw. Vor­sprünge aufweisen und wobei in einem nachgeschalteten Ar­beitsgang die Oberflächen bzw. Kanten der Betonsteine mit Bürsten bearbeitet werden.

    [0002] In der älteren Patentanmeldung werden mehrere verschieden­artige Verfahrensschritte, u.a. auch Bürsten vorgeschla­gen, um in dem nachgeschalteten Arbeitsgang die Oberfläche bzw. Kanten der Betonsteine von losen Teilen zu befreien und/oder zusätzlich aufzurauhen, zu formen bzw. zu struk­turieren.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen nachge­schalteten Arbeitsgang weiter auszubilden und insbesondere einfache und praxisgerechte aber wirkungsvolle Bürstenaus­gestaltungen bzw. -anordnungen vorzustellen. Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung dadurch, daß die Bürsten eine oszillierende Bewegung parallel zur Oberfläche der Beton­steine ausführen. Durch diese oszillierende Bewegung strei­chen die Bürsten nicht nur in einer Richtung über die Steine sondern in entgegengesetzten Richtungen hin und her, so daß eine sehr vorteilhafte Nachbearbeitung der Oberflächen bzw. Kanten der Betonsteine erfolgt. Der Hub der oszillierenden Bewegung kann dabei variiert bzw. ein­gestellt werden, so daß auf der Oberfläche der Betonsteine eine Hubumkehrung mit entsprechendem Umknicken der Borsten der Bürsten erfolgt. Von wesentlicher Bedeutung ist, daß die Steine noch nicht ausgehärtet, d.h. in frischem Zustand oder nur leicht angetrocknet bzw. angehärtet sind, damit eine optimale Bearbeitung erfolgen kann.

    [0004] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla­gen, daß die oszillierende Bewegungsrichtung der Bürsten unter einem spitzen Winkel zur Bewegungsrichtung der Be­tonsteine erfolgt, so daß auch alle Kanten der Betonsteine gleichmäßig bearbeitet werden. In vorteilhafter Weise sind die Bürsten als Streifenbürste ausgebildet, deren Länge einer Vielzahl von Betonsteinabmessungen entspricht. Da­durch läßt sich das Bürsten-Bearbeitungsverfahren in vor­teilhafter Weise räumlich und zeitlich unmittelbar an das Prägen der Betonsteine anschließen, zumal bei dem Prägen vorzugsweise gleichzeitig eine Vielzahl von Betonsteinen herstellt werden, die auf einer Palette die Maschine in einer Bewegungsrichtung verlassen. In vorteilhafter Weise wird daher durch die Streifenbürste eine Vielzahl von Be­tonsteinen gleichzeitig bearbeitet. Es können auch mehrere Streifenbürsten vorgesehen sein, die z.B. versetzt zuein­ander angeordnet sind.

    [0005] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, mehrere auch ver­schiedenartige Bürsten hintereinander anzuordnen, so daß die Betonsteinoberflächen mehrfach bearbeitet werden.

    [0006] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich­nungen verwiesen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vielzahl von Betonsteinen mit einer darüber angeordneten Streifenbürste;

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Betonsteine und einer Strei­fenbürste und

    Fig. 3 eine Draufsicht mit oberhalb der Betonsteine ange­ordneten Streifen- und Walzenbürste.



    [0007] In den Figuren 1 bis 3 sind, soweit im einzelnen darge­stellt, mit 3 Betonsteine bezeichnet, die, ersichtlich in Fig. 2, auf einer Unterlage bzw. Palette 4 angeordnet sind, die gemäß Pfeil 5 bewegt wird. Oberhalb der Beton­steine 3 ist eine mit 6 bezeichnete Streifenbürste ange­ordnet, die an Ständern 7 derart gelagert ist, daß sie ge­mäß dem Doppelpfeil 8 oszillierend hin- und herbewegt wer­den kann. Die oszillierende Bewegung in Richtung des Doppelpfeils 8 wird durch einen an einem der Ständer ange­ordneten Antrieb 9 erzeugt.

    [0008] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem zusätzlich zu der Streifenbürste 6 eine Walzenbürste 10 vorgesehen ist. Die Walzenbürste 10 ist in Ständern 7a drehbar gela­gert. Durch sie wird eine Nachbearbeitung der Betonsteine bzw. deren Oberflächen und Kanten erzeugt.

    [0009] Die Ständer können so auf dem Boden verschoben werden, daß eine optimale Winkellage der Streifen- und der Bürstenwal­ze eingestellt werden kann. Weiterhin sind die Streifen­bürste 6 und Walzenbürste 10 an den Ständern in der Höhe verstellbar, so daß auch deren Intensität variiert werden kann. Wie bereits in dem allgemeinen Beschreibungsteil an­gesprochen wurde, kann auch der Hub der oszillierenden Be­wegung der Streifenbürste 6 und die Hubgeschwindigkeit so­wie die Drehzahl der Wälzenbürste variiert werden, so daß der gewünschte Bearbeitungseffekt eintritt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen und/oder Behandeln von Be­tonsteinen, wobei die Herstellung in mit Beton gefüllten Formen und der Form bzw. der Steinoberfläche entsprechen­den Stempeln zum Prägen der Oberfläche und Sichtkanten er­folgt, wobei die Stempel Ausnehmungen bzw. Vorsprünge auf­weisen und wobei in einem nachgeschalteten Arbeitsgang die Oberflächen bzw. Kanten der Betonsteine mit Bürsten bear­beitet werden,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten eine oszillierende Bewegung parallel zur Oberfläche der Betonsteine (3) aus­führen.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierende Bewegungs­richtung (8) der Bürsten unter einem spitzen Winkel zur Bewegungsrichtung (5) der Betonsteine (3) erfolgt.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten als Streifenbür­sten (6) ausgebildet sind, deren Länge einer Vielzahl von Betonsteinabmessungen entspricht.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Bewegungsrichtung (5) der Betonsteine (3) mehrere Bürsten (6, 10) hintereinander an­geordnet sind.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Streifenbürsten (6) und Wal­zenbürsten (10) hintereinander angeordnet sind.
     
    6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse der Walzenbür­sten (10) parallel zur Bewegungsrichtung (8) der Streifen­bürsten (6) verläuft.
     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse der Walzenbür­sten (10) winklig zur Bewegungsrichtung (8) der Streifen­bürsten (6) verläuft.
     




    Zeichnung