[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Absaugen von Dämpfen
und Dunststoffen, die an Küchenherden, Kochstellen oder Dunstquellen industrieller
Art entstehen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Küchendunstabzugshauben.
[0002] Zur Beseitigung von Dämpfen und Dunststoffen werden über den Dunstquellen Dunstabzugshauben
angeordnet, die die Dämpfe und Dunststoffe mittels Gebläse durch eine Filterfläche
hindurch ansaugen und die gefilterte Luft entweder in den Arbeitsraum zurückführen
(Umlufthaube) oder über einen Abluftkanal in das Freie fördern (Ablufthaube). Allen
herkömmlichen Dunstabzugshauben ist gemeinsam, den Dampf bzw. Dunst über eine Saugströmung
an die Filterfläche heranzuführen. Da der Kochdampf durch die auf ihn einwirkenden
thermischen Auftriebskräfte stark nach oben beschleunigt wird und dabei eine starke
Eigendynamik entwickelt, ist es sehr schwierig, den Dampf bzw. Dunst über eine Saugströmung
vollständig zu erfassen, da hierzu entweder eine Haube mit einer Querschnittsfläche,
die wesentlich größer als die Kochfläche ist, oder ein Gebläse mit extrem hoher Saugleistung
benötigt würde.
[0003] Zur Veranschaulichung der an derartigen Abzugshauben herrschenden Geschwindigkeiten
und Bedingungen gelten nachstehende Überlegungen:
[0004] Heißer Wasserdampf besitzt bei 100° C eine Dichte ρ
D, die etwa die Hälfte der Dichte ρ
L der umgebenden Luft beträgt. Auf den Dampf wirkt eine thermische Auftriebskraft,
die ihn mit einer Beschleunigung b ≈ 9,81 m/s² nach oben zu treiben versucht. Dieser
Beschleunigung wirkt am Rand des Dunststromes die Reibung mit der umgebenden Luft
entgegen, die die Randbereiche verzögert und dadurch eine pilzförmige Dampfschwadenströmung
verursacht.
[0005] Der frei aufsteigende Wasserdampf erreicht z.B. nach einer Wegstrecke von 0,5 m eine
theoretische Aufwärtsgeschwindigkeit von v
D = 3,1 m/s. Die Beobachtung von aufsteigendem Kochdampf bestätigt dies und zeigt,
daß die Dampfschwaden eine starke Eigendynamik mit schwankender Aufsteigrichtung entwickeln.
[0006] Die Saugströmung üblicher Dunstabzugshauben ist zu schwach, um dieser Eigendynamik
entgegenzuwirken und den Dunst vollständig zur Filterfläche zu führen. Die nachstehende
Überlegung zeigt, daß es vor der Filterfläche normaler Hauben zu einem Dunststau kommt.
Hierbei sei zugrunde gelegt, daß die Filterfläche F = 0,2 m² und der Durchsatz V des
Gebläses = 300 m³/h betrage. Die Eintrittsgeschwindigkeit v der Luft in den Filter
ergibt sich damit zu:

[0007] Der kochende Wasserdampf besitzt nach einer Wegstrecke von 0,5 m eine Aufwärtsgeschwindigkeit
von 3,1 m/s. Er muß deshalb vor der Filterfläche gestaut werden, da er diese Filterfläche
nur mit der vorstehend ermittelten Geschwindigkeit von 0,42 m/s durchströmen kann.
Bei diesem Stau entweicht ohne ausreichend großen Stauraum ein Teil des Kochdampfes
über die Ränder der Dunstabzugshaube in die Küche. Um dies zu verhindern, wurden verschiedentlich
Frischluftschleier vorgeschlagen, die vom Haubenrand nach abwärts gerichtet sind.
Entsprechende Vorschläge sind beispielsweise den folgenden DE-OSen 22 59 670, 19 63
456, 19 24 345, und 16 04 293 zu entnehmen.
[0008] Aus dem DBGM 85 34 453 ist eine Dunstabzugshaube mit etwa rechteckförmigem Querschnitt
mit getrennter Zuleitung und Saugleitung bekannt. Die aus der Zuleitung in die durch
eine geneigte Trennwand und die vertikale Seitenwand gebildete Zuführkammer gelangende
Luft wird über einen ausgerundeten Strömungskanal und eine Austrittsöffnung als Freistrahl,
d. h. als Strahl ohne seitliche Begrenzung, gegen das auf der gegenüberliegenden Haubenseite
schräg angestellte, im Haubeninneren angeordnete Filter gerichtet. Der aus der Austrittsöffnung
austretende ebene Freistrahl breitet sich dabei kegelförmig schräg nach oben in Richtung
zum Filter ungeführt und ohne Randbegrenzung aus, und kann durch Umgebungseinflüsse
abgelenkt werden, so daß eine eindeutige Führung des Strahles nicht erzielt wird,
Randströme vom Sauggebläse nicht erfaßt werden und die Effektivität der Haube reduziert
wird.
[0009] Um Dunstausbrüche in die Küche zu verhindern, kann die Gebläseleistung gesteigert
werden, was jedoch normalerweise einen sehr hohen Geräuschpegel ergibt, oder es können
ausklappbare Schirme am Haubenvorderrand eingebaut werden, deren Wirksamkeit jedoch
relativ begrenzt ist, die die Sicht zur Kochfläche wesentlich verschlechtern, und
die durch Wasserdampf und Fettkondensation relativ schnell verschmutzen.
[0010] Aufgabe der Neuerung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Absaugen von
Dunst oder Dampf zu schaffen, damit der von der Dunstquelle aufsteigende Dunststrom
vollständig in der Einrichtung erfaßt und ein Entweichen in die Küche bzw. den umgebenden
Raum verhindert wird; gleichzeitig soll dabei die Leistung des Absauggebläses und
damit der Lärmpegel so gering wie möglich und die Effektivität der Haube so groß wie
möglich gehalten werden.
[0011] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches
1 erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Mit vorliegender Erfindung wird somit vorgeschlagen, einen horizontalen Luftstrahl
vom vorderen Haubenrand zu der am hinteren Haubenende liegenden Filterfläche zu blasen.
Dieser Luftstrahl wird als Blasluft dem Gebläse entnommen, am vorderen Haubenrand
umgelenkt und durch einen Schlitz am vorderen Haubenrand entlang der Haubenunterseite
in Form eines Wandstrahles geführt. Dieser Wandstrahl erfaßt den vertikal aufsteigenden
Dunststrom und führt ihn der Filterfläche zu. Der Wandstrahl wirkt entsprechend einem
aerodynamischen Förderband; die Geschwindigkeit des Wandstrahles ist höher als die
Geschwindigkeit des aufsteigenden Kochdunstes, der bei der Erfassung an der Haubenunterseite
nicht verzögert wird. Durch die Verwendung eines derartigen Wandstrahles wird der
Luftstrom zum Filter durch die Haubenunterseite gezielt geführt; der Wandstrahl saugt
nur an der freien Seite, nämlich an der der Dunstquelle zugewandten Unterseite des
Luftstromes umgebende Luft an. Durch die Wand wird der Wandstrahl sicher geführt,
er haftet fest an der Wand an und kann selbst größeren Umlenkungen an der Wand folgen.
Des weiteren ist der Wandstrahl gegenüber Einflüssen aus der Umgebung wesentlich unempfindlicher
als ein Freistrahl. Schließlich ist der Wandstrahl notwendig, um auf Grund des Zusammenwirkens
mit dem Luftstrahl aus der Wirbeldüse den Wirbel zu erzeugen.
[0013] Die Fördermenge des hinter der Filterfläche angeordnten Sauggebläses ist so bemessen,
daß es mindestens die Luftmenge des Wandstrahles an der Filtereintrittsfläche fördert.
Infolge der Saugwirkung des Strahles steigt der anfänglich ausgeblasene Luftstrom
V
o kontinuierlich bis zur Filterfläche hin an. Die Blasluftmenge V
o kann entweder dem Sauggebläse auf der Druckseite entnommen oder über ein kleines
zusätzliches Gebläse über den Filter angesaugt, oder als zusätzliches Gebläse am
vorderen Haubenrand in Form eines Druck-Blasstrahles dem Filter zugeführt werden.
Wird der Wandstrahl über eine Schlitzdüse erzeugt, können nach der Freistrahltheorie
die wichtigsten Strömungsgrößen längs des Strahles überschlägig berechnet werden,
wobei gilt:
[0014] Der Volumenstrom im Strahl nimmt wie folgt zu:

[0015] Der Strahl verbreitert sich mit zunehmender Lauflänge und seine Maximalgeschwindigkeit
nimmt kontinuierlich ab.
[0016] Die Abnahme dieser Maximalgeschwindigkeit V im Strahl beträgt

[0017] Die Strahlbreite beträgt b
s = x · tg ϑ , wobei ϑ ≈ 14°.
[0018] Die Strahlverbreitung kann durch den Winkel ϑ abgeschätzt werden, der in etwa den
Strahlrand definiert, an dem die Geschwindigkeit nur 10% des Maximalwertes beträgt
(ϑ ≈ 14°).
[0019] Damit der gesamte Wandstrahl erfaßt werden kann, ist die Breite der Filterfläche
der Strahlbreite anzupassen. Im Vergleich zu einer normalen Saugströmung durch ein
Filter, bei der die Saugwirkung gleichförmig über die Filterfläche verteilt ist, bietet
der Wandstrahl den Vorteil, daß die Saugwirkung an der an der Haubenvorderseite liegenden
Blasdüse am größten ist.
[0020] Die Zuströmgeschwindigkeit im Filter ist über die gesamte Filterfläche gleichmäßig
verteilt, während im Wandstrahl die Zuströmgeschwindgkeit v
z entsprechend v
z ≈ 1/√x zur Blasdüse hin zunimmt. Im einzelnen gilt:

[0021] Da der Blasstrahl an der Haubenunterseite einseitig an einer Wand geführt wird, können
die Freistrahlformeln nur in erster Näherung benutzt werden. Im Prinzip handelt es
sich um einen Wandstrahl mit nur einer freien Zuströmfläche für den Dunststrom. Mit
den vorstehend angegebenen Formeln ist nur eine grobe erste Auslegung der Blas- und
Saugflächengeometrie möglich. Eine Feinabstimmung der Verhältnisse ist experimentell
anhand einer definierten Haube durchzuführen.
[0022] Bei herkömmlichen Dunstabzugshauben entweicht am vorderen Haubenbereich sehr häufig
Dunst. Um ein derartiges Entweichen von Dunst zu verhindern, sind bereits mechanische
Abschirmungen, sogenannte Wrasenschirme eingesetzt worden.
[0023] Im Gegensatz hierzu ergibt sich mit dem Wandstrahlprinzip nach vorliegender Erfindung
ein aerodynamischer Wrasenschirm in Form eines Wirbels, der am vorderen Haubenrand
aus dem Zusammenwirken des Wandstrahles mit einem zusätzlichen schwächeren Freistrahl
bzw. Wirbelstrahl entsteht. Dieser schwächere Freistrahl wird mit Hilfe eines kleinen
Schlitzes, der als Wirbeldüse bezeichnet wird, und der etwa senkrecht zum Blasschlitz
steht, erzeugt. Durch Zusammenwirken der beiden Strahlen, nämlich des Wandstrahles
und des Wirbelstrahles, entsteht ein Wirbel, der unterhalb des vorderen Haubenrandes
liegt und dessen Drehrichtung vom vorderen Haubenrand nach unten und nach innen zeigt.
Dieser Wirbel wirkt über den Haubenrand hinaus, er erfaßt damit den Dunst, der am
Haubenrand vorbeistreicht, und führt ihn zum Blasstrahl, der ihn zur Filterfläche
weitertransportiert.
[0024] Die Schlitzbreite b
w der Wirbeldüse beträgt etwa ein Drittel bis ein Viertel der Blasschlitzbreite. Die
Luft der Wirbeldüse wird vor der Blasdüse dem Zuführkanal entnommen, der zwischen
Gebläse und vorderer Haubenbegrenzung ausgebildet ist. Blasdüse und Wirbeldüse arbeiten
somit bei demselben Gesamtdruck.
[0025] Die Lage des Wirbelkernes kann über die Breite der Wirbeldüse gesteuert werden. Ist
die Breite b
w der Düse klein gegenüber der Breite der Blasdüse, liegt der Kern sehr nahe dem Blasstrahl.
Bei einer Breite der Blasstrahldüse von 6 mm und einer Breite der Wirbeldüse von 2
mm liegt der primäre Wirbelkern etwa 2 cm unterhalb der Haube. Durch Strömungsbeobachtungen
mit Rauch oder starkem Kochdunst läßt sich zeigen, daß der Wirbel nach dem geschilderten
Verfahren erzeugt wird und daß er den Kochdunst auch außerhalb der Haube erfaßt. Der
Kern des Kochdunstwirbels liegt dabei etwas tiefer als der Kern des primären Luftwirbels.
[0026] Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die Haube mit einem Sauggebläse
ausgestattet, von dem auf der Druckseite etwa 25 % der Luft für den Wandstrahl verwendet
werden. Die restlichen 75 % werden über die Abluftleitung ins Freie abgeführt. Die
Blasluft wird in einer Hohlkammer bzw. einem Hohlkanal zum vorderen Haubenrand geführt,
wo sie über die Blasdüse und die Wirbeldüse austritt. Der aufsteigende Dunst wird
vom Wirbel und vom Wandstrahl erfaßt und sehr schnell zum rückwärtigen Filter transportiert,
wo er vom Gebläse mit der zusätzlich angesaugten Luft erfaßt wird.
[0027] Für eine einwandfreie Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Strömungskontinuität
am Filtereintritt von Bedeutung, d. h., der Luftstrom des Wandstrahles am Filtereintritt
darf nicht größer als die Förderkapazität des Gebläses sein, wobei der Strömungswiderstand
des Filters zu berücksichtigen ist. Ist der Blasluftstrom zu groß, streicht ein Teil
des Luftstromes am Filter vorbei und an der rückwärtigen Wand nach unten.
[0028] Mit einem Haubenrandwirbel nach der Erfindung wird das Entweichen des Dunstes außerhalb
des Haubenbereiches verhindert und zusätzlich Kochdunst, der vom Herd bzw. der Dunstquelle
aus außerhalb der Haube hoch steigt, erfaßt und der Dunstabzugshaube zugeführt.
[0029] Mit Hilfe des Wandstrahles wird aufgrund der hohen Geschwindigkeit dieses Strahles
der gesamte aufsteigende Dunst erfaßt und dem Filter zugeführt. Bei entsprechender
Auslegung dringt der Dunst nicht durch den Wandstrahl hindurch, sondern wird von ihm
mitgenommen, so daß an der Wandseite des Strahles, d. h. der Unterseite der Abzugshaube,
selbst bei starker Dunstentwicklung an der Dunstquelle kein Niederschlag von Wasserdampf
oder Fett festzustellen ist. Die Haubenunterseite und die Haubenvorderseite bleiben
im Gegensatz zu normalen Hauben trocken und sauber. Die Ausbildung von Wasserdampf,
der am Wrasenschirm einer normalen Haube bei starker Dunstentwicklung kondensiert,
wird durch den Haubenrandwirbel völlig vermieden. Die Haubenunterseite ist stets der
gereinigten Luft des Strahles ausgesetzt und verschmutzt deshalb wesentlich langsamer
als bei normalen Hauben mit reinem Saugbetrieb.
[0030] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 das Prinzip einer bekannten Dunstabzugshaube über einer Dunstquelle,
Fig. 2 das Prinzip der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube mit Blasströmung, die als
Wandstrahl geführt wird, über einer Dunstquelle,
Fig. 3 eine detaillierte Darstellung der Strömung des Wandstrahles nach der Erfindung
an der Dunstabzugshaube,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Verteilung der Zuströmgeschwindigkeit am
Absaugfilter und bei der Blasströmung des Wandstrahles,
Fig. 5 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung nach Fig. 3 mit Haubenrandwirbel,
und
Fig. 6 eine spezielle Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube.
[0031] Bekannte Dunstabzugshauben erfassen den Dunst durch Saugströmung. In Fig. 1 weist
der Herd 1 eine Kochplatte 2 mit Kochtopf 3 als Dunstquelle auf. Die Dunstströmung
4 verläuft nach oben zu dem in der Dunstabzugshaube 5 vorgesehenen Filter 6, über
dem ein Gebläse 7 angeordnet ist. Mit 8 ist der Saugraum, mit 9 der Druckraum innerhalb
der Dunstabzugshaube 5 dargestellt. Die gefilterte Luft gelangt vom Gebläse 7 durch
die Abluftleitung 10 entweder ins Freie oder als gereinigte Umluft wieder in den Raum.
Mit Pfeil 11 ist die Geschwindigkeit des aufsteigenden Dunststromes bezeichnetm mit
12 die Saugströmung und mit Pfeil 13 die Abluft. 14 bezeichnet die Unterseite der
Dunstabzugshaube 5, 15 einen Zwischenboden, der das Filter 6 vom Gebläse 7 trennt.
Die Geschwindigkeit der Dunstströmung 11 (V
D) ist dabei um ein Vielfaches größer als die Geschwindigkeit der Saugströmung 12 (V
F).
[0032] Bei der Dunsterfassung mit Hilfe von Blasströmung nach Fig. 2 sind Herd 1, Kochplatte
2 und Dunstquelle 3 entsprechend Fig. 1 dargestellt. Die Dunstabzugshaube 16 weist
ein Filter 17 auf, das im rückwärtigen Bereich der Abzugshaube und schräg angestellt
zwischen dem hinteren Bereich der Haubenunterseite und der Haubenrückseite, einen
Teil der Haubenunterseite bildend, angeordnet ist. Das Gebläse 18 ist, dem Filter
17 zugeordnet, geneigt angeordnet. Mit 19 ist der Saugraum, mit 20 der Druckraum und
mit 21 die Abluftleitung bezeichnet. Ferner ist mit 11 die Dunstströmung, mit 22 der
Wandstrahl auf der Haubenunterseite, mit 23 die Saugströmung, mit 24 die Abluft und
mit 25 die Blasluft in der Haube bezeichnet. Eine Blasdüse 26 ist am vorderen, unteren
Haubenende 27 ausgebildet. Mit 28 ist die Unterseite der Haube, die die die Strömung
des Wandstrahles 22 begrenzende Wand ist, und mit 29 der Zwischenboden gezeigt.
[0033] Die Dunsterfassung mit Hilfe der Strömung des Wandstrahles ist in Fig. 3 näher dargestellt.
Hierbei ist innerhalb der Abzugshaube 16 der Zwischenboden 28 mit einem gerundeten
vorderen Ende 30 ausgebildet; die Abzugshaube 16 weist am vorderen Ende eine etwa
vertikal verlaufende Stirnfläche 31 und eine daran anschließende, etwa horizontal
verlaufende untere Begrenzung 32 auf. Die Elemente 30, 31 und 32 bilden den Umlenkkanal
für die Blasluftströmung 25 innerhalb der Haube und die Blasdüse 26, aus der der Wandstrahl
22 austritt, dessen untere Begrenzung mit 33 bezeichnet ist. Mit 34 sind Teilströme
des Saugstromes 11 durch Pfeile dargestellt. Des weiteren ist in Fig. 3 die Geschwindigkeitsverteilung
des Wandstrahles 22 in Form des Volumenstromes V̇ angegeben.
[0034] Fig. 4 zeigt die Verteilung der Zuströmgeschwindigkeit im Filter, und zwar a) mit
Saugströmung und b) mit Blasströmung. Im Falle der reinen Saugströmung bei bekannten
Dunstabzugshauben ist die Saugwirkung gleichförmig über die gesamte Filterfläche
verteilt. Die Kurve 35 ist eine Gerade mit dem Wert v(x) / V̇/L = 1. Bei der mit Blasströmung
arbeitenden Dunstabzugshaube ist die Saugwirkung an der Ausblasstelle an der Haubenvorderseite
am größten und nimmt nach der Kurve 36 mit zunehmendem Längenverhältnis x / L nach
der Kurve 36 ab. Der mittlere Zustrom V̇/ L ist dabei in beiden Fällen gleich.
[0035] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist zur Unterstützung der Dunsterfassung mit
Blasströmung ein Haubenrandwirbel im vorderen Haubenbereich ausgebildet, der mit 37
bezeichnet ist. Die Unterseite 32 der Blasdüse 26 weist hierzu einen Schlitz 38 auf,
durch den ein Teil 39 der Blasluft 25 etwa senkrecht nach abwärts aus der Haube 16
austritt, während der größere Teil in Form des Wandstrahles 22 gegen das Filter 17
gerichtet wird. Der aus der Wirbeldüse 32 austretende Strahl 39 bildet zusammen mit
dem Wandstrahl 22 einen Wirbel, dessen Zentrum 40 knapp unterhalb der Haube 16 ausgebildet
ist; um diesen Wirbelkern 40 herum bildet sich eine Wirbelströmung 37 aus, die bei
der angegebenen Blickrichtung im Uhrzeigersinn gerichtet ist und in den Wandstrahl
22 einführt und dann zusammen mit diesem zum Filter 17 weitertransportiert wird. Dieser
Wirbel erfaßt den aufsteigenden Dunst 4 auch noch außerhalb der Haube und führt ihn
dem Blasstrahl zu. Die Schlitzbreite der Wirbeldüse 38 ist ein Bruchteil der Schlitzbreite
der Blasdüse, etwa ein Drittel bis ein Viertel. Die Lage des Wirbelkernes 40 kann
über die Breite der Wirbeldüse gesteuert werden. Vorzugsweise kann die Düsenöffnung
der Wirbeldüse 38 einstellbar ausgeführt sein, so daß das Verhältnis der Schlitzbreite
von Wirbeldüse zu Blasdüse variabel ist.
[0036] Fig. 6 zeigt eine praktische Ausführungsform einer Dunstabzugshaube mit Wandstrahl
und Haubenrandwirbel. Die Haube besteht aus einer Rückwand 41, einer Deckwand 42 mit
Ausnehmung 43 und Flansch 44 für die Abluftleitung, einer etwa vertikal angeordneten
Teilvorderwand 45, einer von der Wand 45 sich nach vorne erstreckenden geneigten Wand
46, einer die vordere untere Begrenzung der Haube darstellenden, etwa vertikalen Wand
47, einer Bodenwand 48 und einer schrägen zwischen Bodenwand 48 und Rückwand 41 verlaufenden,
das Filter 17 aufnehmenden Wand sowie nicht dargestellten Seitenwänden. Im Inneren
der Dunstabzugshaube ist das Gebläse 49 durch eine Zwischenwand 50 vom Filterbereich
getrennt, so daß zwischen der Zwischenwand 50 und dem Filter ein Saugraum 51 und oberhalb
der Zwischenwand ein Druckraum 52 ausgebildet wird. Die Zwischenwand 50 ist dabei
als das Gebläse 49 umgebendes Spiralgehäuse ausgebildet, das zur Haubenvorderseite
eine Öffnung 53 besitzt, durch die die Blasluft 25 an die Blasdüse und die Wirbeldüse
gelangen kann. Die Blasluft strömt dabei durch einen durch das Haubengehäuse ausgebildeten
Luftkanal, dessen Formgebung so ausgelegt ist, daß die Blasströmung in definierter
Weise an die Blasdüse bzw. die Wirbeldüse gelangt.
[0037] Die gezeigte Ausführungsform kann auf einfache Weise in eine Umlufthaube umgestaltet
werden. Hierzu wird mit Hilfe einer nicht dargestellten Umschaltklappe die Abluft
(wie bei anderen umschaltbaren Hauben üblich) in die Küche geleitet.
1. Dunstabzugshaube für den Einsatz über einer Kochstelle oder einer entsprechenden
Staub- oder Dunstquelle, mit einem Ansauggebläse, einer Filteranordnung und Luftführungen,
dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen, unteren Haubenrand (27) eine Blasdüsenanordnung (26) vorgesehen
ist, die Blasluft (22) als Wandstrahl annähernd horizontal unter der Haube gegen ein
im hinteren Haubenbereich angeordnetes Filter (17) richtet, derart, daß der Wandstrahl
(22) den Dunststrom (4) ansaugt und mitzieht, und daß der Wandstrahl (22) nach oben
durch die etwa horizontale Haubenunterseite (28) begrenzt ist.
2. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandstrahl (22) von
der Blasdüse (26) aus geringfügig nach unten verläuft, und daß das Filter (17) im
hinteren Haubenbereich einen Teil der Haubenunterseite (28) bildet und sich von der
Haubenunterseite (28) schräg nach unten zur Haubenrückwand erstreckend ausgebildet
ist.
3. Abzugshaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasluft (22)
dem Gebläse (18) auf dessen Druckseite (52) in Form einer Anzapfströmung (25) entnommen,
in einem durch die Oberseite (46) der Haube und der Innenseite des Bodens (48) der
Haube gebildeten Strömungskanal geführt, im Bereich der Blasdüse (26) umgelenkt und
als Wandstrahl (22) aus der Blasdüse (26) geführt wird.
4. Abzugshaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Haubenrand
(27) ein separates Gebläse vorgesehen ist, das den Wandstrahlstrom (22) erzeugt und
gegen den Filter (17) richtet.
5. Abzugshaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des
Filters (17) ein separates Gebläse angebracht ist, mit dem die Blasluft des Wandstrahls
erzeugt wird.
6. Abzugshaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüsenanordnung
(26) ein im Haubengehäuse ausgebildeter Schlitz ist.
7. Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
VB des Wandstrahls (22) größer ist als die Geschwindigkeit VD des aufsteigenden Dunstes.
8. Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleistung
des Sauggebläses mindestens der Luftmenge des Wandstrahles an der Filtereintrittsfläche
entspricht.
9. Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Unterseite (32) der vorderen Haubenwand eine nach abwärts gerichtete, z. B. als Schlitz
ausgebildete Wirbeldüse (38) vorgesehen ist, die aufgrund der Wechselwirkung zwischen
dem Strahl der Wirbeldüse (38) und dem Wandstrahl eine Wirbelströmung erzeugt, welche
als aerodynamischer Wrasenschirm wirkt.
10. Abzugshaube nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbeldüse (38) so
ausgebildet ist, daß der Wirbelkern (40) etwa unterhalb der freien Kante der Unterseite
(32) und in geringem Abstand von dieser Unterseite ausgebildet ist, und daß die Wirbelströmung
(37) um den Kern (40) von der Haubenvorderkante nach unten verläuft und in Richtung
auf den Filter (17) in die Luftströmung (22) des Wandstrahles mündet.
11. Verfahren zum Absaugen von über Dunst- oder Dampfquellen entstehendem, aufsteigendem
Dunst bzw. Dampf mittels Sauggebläse und die Saugluft reinigendem, dem Sauggebläse
vorgeschaltetem Filter, wobei die Saugströmung durch den Filter und das Gebläse im
Abluft- oder im Umluftbetrieb abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der Abzugshaube ein Wandstrahl erzeugt wird,
der unmittelbar unterhalb der Bodenfläche der Abzugshaube etwa horizontal geführt
und einem im Weg der Blasluftströmung angeordneten Filter zugeführt wird, derart,
daß der etwa vertikale Dunststrom von der etwa horizontalen Blasluftströmung mitgenommen
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Wandstrahl,
vorzugsweise mit Hilfe einer Wirbeldüse, eine Wirbelströmung erzeugt wird, die im
vorderen Haubenbereich nach abwärts über die vordere Haubenkante hinaus gerichtet
um einen Wirbelkern herum derart dreht, daß diese Wirbelströmung den vorne aufsteigenden
Dunst erfaßt und der Strömung des Wandstrahles zuführt.