[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, die einen Kuppler enthält,
der bei Farbentwicklung einen Entwicklungsinhibitor freisetzt.
[0002] Es ist bekannt, die chromogene Entwicklung in Gegenwart von Verbindungen durchzuführen,
die bei der Entwicklung bildmäßig diffusionsfähige Substanzen freisetzen, die eine
bestimmte Wirkung entfalten, beispielsweise die Entwicklung von Silberhalogenid zu
beeinflussen vermögen. Falls diese Wirkung darin besteht, daß die weitere Entwicklung
inhibiert wird, werden derartige Verbindungen als sogenannte DIR-Verbindungen (DIR
= development inhibitor releasing) bezeichnet. Bei den DIR-Verbindungen kann es sich
um solche handeln, die unter Abspaltung eines Inhibitor restes mit dem Oxidationsprodukt
eines Farbentwicklers zu einem Farbstoff reagieren (DIR-Kuppler), oder um solche,
die den Inhibitor freisetzen ohne gleichzeitig einen Farbstoff zu bilden Letztere
werden auch als DIR-Verbindungen im engeren Sinne bezeichnet.
[0003] DIR-Kuppler sind beispielsweise bekannt aus US-A-3 148 062, US-A-3 227 554, US-A-3
615 506, US-A-3 617 291 und DE-A-24 14 006.
[0004] Bei freigesetzten Entwicklungsinhibitoren handelt es sich in der Regel um heterocyclische
Mercaptoverbindungen oder um Derivate des Benzotriazols. DIR-Kuppler, die als Entwicklungsinhibitor
monocyclische Triazole freisetzen, sind beispielsweise beschrieben in DE-A-28 42 063
und EP-A-0 272 573. Hinsichtlich der im wesentlichen farblos kuppelnden DIR-Verbindungen
sei beispielsweise verwiesen auf US-A-3 632 345, DE-A-23 59 295 und DE-A-25 40 959.
Durch Anwendung von DIR-Verbindungen kann eine Vielzahl von fotografischen, die Bildqualität
beeinflussenden Effekten bewirkt werden. Solche Effekte sind beispielsweise die Erniedrigung
der Gradation, die Erzielung eines feineren Farbkorns, die Verbesserung der Schärfe
durch den sogenannten Kanteneffekt und die Verbesserung der Farbreinheit und der Farbbrillanz
durch sogenannte Interimageeffekte. Zu verweisen ist beispielsweise auf die Publikation
"Development-Inhibitor-Releasing (DIR) Couplers in Color Photography" von C.R. Barr,
J.R. Thirtle und P.W. Vittum, Photographie Science and Engineering
13, 74 (1969).
[0005] Die farblos kuppelnden DIR-Verbindungen haben vor den farbig kuppelnden DIR-Kupplern
den Vorteil, daß sie universell einsetzbar sind, so daß die gleiche Verbindung ohne
Rücksicht auf die zu erzeugende Farbe in allen lichtempfindlichen Schichten eines
farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials verwendet werden kann. DIR-Kuppler können
dagegen wegen der aus ihnen erzeugten Farbe meist nur in einem Teil der lichtempfindlichen
Schichten verwendet werden, falls nicht die auf sie zurüchzuführende Farbnebendichte
in den anderen Schichten tolerierbar ist. Diesem Vorteil der DIR-Verbindungen steht
als Nachteil gegenüber, daß sie im allgemeinen weniger reaktiv sind als die DIR-Kuppler.
In der Praxis hat man sich daher meist darauf beschränkt, DIR-Kuppler zu verwenden
und zwar notfalls zwei oder mehrere verschiedene im gleichen Aufzeichnungsmaterial,
wobei den unterschiedlich spektral sensibilisierten Schichten verschiedene DIR-Kuppler
nach Maßgabe der aus den letzteren erzeugten Farbe zugeordnet werden können.
[0006] Es ist normalerweise wichtig, daß der Entwicklungsinhibitor bei Entwicklung rasch
aus dem Kuppler freigesetzt wird, weil er den weiteren Verlauf der Entwicklung beeinflussen
soll. Es ist daher sehr erwünscht, wenn die betreffenden Kuppler sehr aktiv sind.
Hierbei kommt der an die Kupplungsstelle des Kupplers gebundenen Fluchtgruppe besondere
Bedeutung zu.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
anzugeben, das Kuppler mit einem an die Kupplungsstelle gebundenen Triazolring enthält,
aus denen bei der Entwicklung der Triazolring als hoch wirksamer Silberhalogenidentwicklungsinhibitor
freigesetzt wird.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und einem dieser zugeordneten
Kuppler, der an seine Kupplungsstelle gebunden einen abspaltbaren Triazolylrest trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kuppler der folgenden Formel I entspricht
A-(TIME)
n-Z I
worin bedeuten
A den Rest eines Kupplers, der unter den Bedingungen der fotografischen Entwicklung
mit dem Oxidationsprodukt eines Silberhalogenidentwicklungsmittels kuppelt und dabei
den Rest der Formel
-(TIME)
n-Z
freisetzt;
TIME ein Bindeglied, das bei Reaktion des Kupplers mit dem Oxidationsprodukt eines
Silberhalogenidentwicklungsmittels zusammen mit dem daran gebundenen Rest Z (einem
Triazolring) freigesetzt wird und seinerseits unter den Entwicklungsbedingungen den
Rest Z verzögert freisetzt;
n 0 oder 1;
Z einen Triazolrest einer der Formeln
R¹ Alkylthio;
R² H, Alkyl, Alkylthio, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe, wobei mindestens einer
der Reste R¹ und R² im Abstand von 2 bis 4 Atomen vom Triazolring eine in wäßrigem
Alkali verseifbare Gruppe -CO-OR³, -O-CO-OR³ oder -O-CO-R³ enthält;
R³ Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl.
[0009] Der in Formel I durch A dargestellte Rest eines Kupplers kann der Rest eines Kupplers
sein, der bei Farbentwicklung einen blaugrünen, purpurfarbenen oder gelben Farbstoff
ergibt, oder auch der Rest eines Kupplers, der im wesentlichen farblose oder nur schwach
farbige Produkte ergibt. Es handelt sich dabei im wesentlichen um bekannte Kupplerreste.
Blaugrünkuppler weisen im allgmeinen phenolische oder naphtholische Struktur auf.
Beispiele hierfür sind etwa beschrieben in US-A-2 369 929, US-A-2 772 162, EP-A-0
067 689, GB-A-519 208. Purpurkuppler leiten sich ab von 5-Pyrazolon, Indazolon oder
verschiedenen Pyrazoloazolen. Beispiele sind etwa beschrieben in DE-A-25 36 191,
DE-A-27 03 589 und DE-A-28 13 522, GB-A-1 247 493.
[0010] Gelbkuppler leiten sich beispielsweise ab von α-Acylacetaniliden wie Pivaloylacetaniliden
oder Benzoylacetaniliden oder Malondianiliden. Beispiele sind etwa beschrieben in
US-A-2 875 057, US-A-3 265 506, US-A-4 359 521 und DE-A-26 55 871. Kuppler, die im
wesentlichen farblose Produkte liefern und gleichzeitig eine fotografisch wirksame
Verbindung freisetzen, sind beispielsweise beschrieben in US-A-3 632 345, US-A-3 928
041, US-A-3 958 993, US-A-3 961 959, US-A-4 052 213, US-A-4 088 491.
[0011] Ein in Formel I durch TIME dargestelltes Bindeglied ist eine Gruppe, die nach Abspaltung
aus der Kupplungsstelle des Kupplers bei dessen Kupplung mit dem Oxidationsprodukt
des Silberhalogenidentwicklungsmittels befähigt ist, in einer Folgereaktion einen
daran gebundenen fotografisch wirksamen Rest, im vorliegenden Fall einen monocyclischen
Triazolrest freizusetzen. Die Gruppe TIME wird auch als Zeitsteuerglied bezeichnet,
weil bei Anwesenheit einer solchen Gruppe ein daran gebundener fotografisch wirksamerRest,
z.B. ein Inhibitorrest in vielen Fällen verzögert freigesetzt wird und wirksam werden
kann. Bekannte Zeitsteuerglieder sind beispielsweise eine Gruppe
-O-
H-, wobei das O-Atom an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein N-Atom
einer fotografisch wirksamen Verbindung gebunden ist (z.B. DE-A-27 03 145), eine Gruppe,
die nach Abspaltung vom Kuppler einer intramolekularen nukleophilen Verdrängungsreaktion
unterliegt und hierbei die fotografisch wirksame Verbindung freisetzt (z.B DE-A-28
55 697),
eine Gruppe, in der nach Abspaltung vom Kuppler eine Elektronenübertragung entlang
eines konjugierten Systems stattfinden kann, wodurch die fotografisch wirksame Verbindung
freigesetzt wird (z.B. DE-A-31 05 026), oder eine Gruppe
-X-
, worin X (z.B. -O-) an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein Atom
der fotografisch wirksamen Verbindung gebunden ist und worin R beispielsweise für
Aryl steht (z.B. EP-A-0 127 063).
[0012] Die Gruppe TIME kann vorhanden sein oder auch (im Fall n = 0) völlig fehlen.
[0013] Ein in Formel I durch R¹ oder R² dargestellter Alkylthiorest enthält bevorzugt 1
bis 7 C-Atome; er kann auch substituiert sein, z.B. mit einer der erwähnten verseifbaren
Gruppen.
[0014] Ein in Formel I durch R² oder R³ dargestellter Alkylrest enthält bevorzugt 1 bis
7 C-Atome; er kann auch substituiert sein, insbesondere durch Halogen, wie Cl oder
F, oder durch -CN.
[0015] Eine heterocyclische Gruppe (R²) ist beispielsweise eine Furylgruppe.
[0016] Ein durch R³ dargestellter Arylrest ist beispielsweise Phenyl, gegebenenfalls substituiert,
z.B. mit Alkyl oder Halogen.
[0017] Die 2 bis 4 Atome, die den Abstand zwischen der in wäßrigem Alkali verseifbaren
Gruppe -CO-OR³, -O-CO-OR₃ oder -O-CO-R³ und dem Triazolring definieren, können C-Atome
und/oder Heteroatome sein. Sie können ihrerseits eine Gruppe -CO-O- enthalten, die
aber in diesem Fall in wäßrigem Alkali nicht oder in sehr viel geringerem Maße verseifbar
ist, vgl. INH-1.
[0018] Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kuppler sind u.a. vermutlich
darauf zurückzuführen, daß der Triazolring offenbar nicht nur eine gute Abgangsgruppe
(Fluchtgruppe) ist, so daß die Kuppler sehr reaktiv sind, sondern offenbar auch eine
gewisse Neigung hat sich am Silberhalogenidkorn zu adsorbieren und hierbei die Entwicklung
des Silberhalogenids zu inhibieren.
Herstellungsbeispiel 1
2-(1,2,3-Triazolyl-4-thio)-capronsäureethylester (Inhibitor INH-9)
[0021] Eine Lösung von 12,5 g wasserfreiem Na-Salz des 4-Mercapto-1,2,3-triazols in 100
ml Ethanol wird mit 22 g 2-Bromhexansäureethylester über Nacht gerührt. Man saugt
vom ausgeschiedenen Natriumbromid ab und dampft im Vakuum ein. Ausbeute quantitativ.
DIR-Kuppler DIR-6
1. Stufe
2-Cyanocetamido-2′ -cyclohexyldiphenylether
[0022] Zu einer Lösung von 45 g Cyanessigsäure (wasserfrei) und 140 g 2-Amino-2′-cyclohexyldiphenylether,
hergestellt durch Umsetzung von 2-Chlornitrobenzol mit 2-Cyclohexylphenolkalium in
Dimethylsulfoxid und nachfolgende Hydrierung, in 1.000 ml Dichlormethan tropft man
bei 30°C bis 40°C eine Lösung von 103 g Dicyclohexylcarbodiimid in 200 ml Dichlormethan.
Man hält anschließend 1 Stunde unter Rückfluß, kühlt auf 20°C und saugt vom ausgeschiedenen
Dicyclohexylharnstoff ab. Der Filterrückstand wird mit 400 ml 40°C warmem Dichlormethan
nachgewaschen, die vereinigten Filtrate eingedampft, der Rückstand aus Ethylacetat
umkristallisiert.
Ausbeute: 240 g (72 % der Theorie)
Fp. 178°C bis 180°C.
2. Stufe
3,4-Dihydro-4-oxo-7-chlorchinazolin-2-essigsäure-2-(2-cyclohexyl)phenoxyanilid
[0023] In eine Suspension von 100 g 2-Cyanacetamido-2′-cyclohexyldiphenylether in 1.000
ml Ethylacetat leitet man nach Zugabe von 23 g Ethanol bei 0°C bis 2°C HCl-Gas bis
zur Sättigung ein. Man läßt über Nacht stehen, engt bei T <20°C im Wasserstrahlvakuum
ein, saugt nach Anschlämmen mit 500 g Ethylacetat ab.
[0024] Das erhaltene Iminoetherhydrochlorid wird einer auf 85°C erhitzten Lösung von 45
g 2-Amino-4-chlorbenzamid in 300 ml Propionsäure portionsweise zugegeben. Man hält
dann 1 Stunde bei 100°C, 1 Stunde unter Rückfluß und trägt auf 1.500 g Eis aus. Nach
Stehen über Nacht wird vom Rückstand dekantiert und mit Methanol verrührt. Über Nacht
kristallisieren 65 g der Verbindung aus. Nach Trocknung Fp. 184°C bis 186°C.
3. Stufe
3,4-Dihydro-4-oxo-7-chlorchinazolin-2-bromessigsäure-2-(2-cyclohexyl)-phenoxyanilid
[0025] 19,5 g (0,04 ml) der in Stufe 2 erhaltenen Verbindung werden in 200 ml Essigsäure
mit 6,4 g Brom in 20 ml Essigsäure bei 25°C bromiert. Nach Zugabe von 5 g Natriumacetat
wird auf 400 ml Eis ausgetragen und bis zur beendeten Kristallisation gerührt. Man
saugt ab, digeriert mit 100 ml Methanol und saugt erneut ab. Nach Trocknung 17,5 g
mit Zersetzungsschmelzpunkt 160°C bis 170°C.
4. Stufe
DIR-Kuppler DIR-6
[0026] 9,8 g des erhaltenen bromierten Kupplers und 5 g Inhibitor INH-9 werden in 100 ml
Ethylacetat in Gegenwart von 4 g Kaliumcarbonat 1 Tag bei 25°C gerührt. Man trägt
in 200 ml 5 %ige Essigsäure ein, trennt die organische Phase ab, wäscht mit 50 ml
Wasser, trocknet mit Na₂SO₄ und engt ein.
[0027] Die Reinigung erfolgt durch Säulenchromatographie auf Kieselgel mit Toluol-Essigester
8:2 als Eluens. Man erhält 5 g Verbindung mit Schmelzpunkt 125°C bis 131°C (zwei Isomere
!).
Herstellungsbeispiel 2
1,2,3-Triazolylthioglykolsäure-n-amylester (Inhibitor INH-4)
[0028] Zu einer Suspension von 12,5 g wasserfreiem Mononatriumsalz des 5-Mercapto-1,2,3-triazols
in 60 ml Dimethylacetamid tropft man bei 25°C bis 30°C 16,45 g Chloressigsäure-n-amylester.
Man rührt 1 Stunde bei 40°C bis 60°C nach, trägt in 500 ml Wasser ein, extrahiert
mit 50 ml Toluol und engt die Toluolphase nach Trocknung mit Natriumsulfat ein.
Ausbeute: 21 g (92 % der Theorie) schwach gelbliches Öl.
DIR-Kuppler DIR-7
[0029] Zu einer Suspension von 11,4 g 2-(3,4-Dihydro-4-oxo-chinazolinyl)-2-brom-2′-tetradecyloxyacetanilid
(die Herstellung ist in EP-A-0 287 833 auf Seite 23 beschrieben, siehe dort Verbindung
V-2 (bromierter Kuppler)) und 7 g Inhibitor INH-4 in 60 ml Toluol gibt man unter Rühren
6 g wasserfreies gepulvertes Kaliumcarbonat. Man rührt 3 Stunden bei 25°C bis 31°C
trägt auf 300 ml Wasser aus, stellt die Emulsion mit Essigsäure auf pH = 5, trennt
die Toluolphase ab, wäscht 2 x mit 30 ml Wasser, trocknet mit Na₂SO₄ dampft ein. Nach
Verrühren mit Acetonitril erhält man 8 g eines schwach braun gefärbten Öls.
[0030] Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung eignen sich für die Verwendung als DIR-Kuppler
in farbfotografischen, insbesondere mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterialien. Wenn
es sich um Gelbkuppler handelt, werden sie bevorzugt in oder zugeordnet zu einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht mit einer überwiegenden Empfindlichkeit für den blauen
Spektralbereich des sichtbaren Lichtes verwendet. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen
Kuppler, nämlich eine vergleichsweise geringe Entwicklungsinhibierung in der Schicht,
der eine solche Verbindung zugeordnet ist, neben einer vergleichsweise hohen Entwicklungsinhibierung
in benachbarten nicht zugeordneten Schichten, kommt naturgemäß besonders dann zum
Tragen, wenn es sich um ein mehrschichtiges farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
handelt, das neben einer überwiegend blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
weitere lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten enthält mit überwiegender
Empfindlichkeit für den grünen bzw. roten Spektralbereich des sichtbaren Lichtes.
In entsprechender Weise werden die erfindungsgemäßen DIR-Kuppler als Purpurkuppler
bevorzugt einer grünempfindlichen Schicht bzw. als Blaugrünkuppler bevorzugt einer
rotempfindlichen Schicht zugeordnet. Kuppler, die nur wenig Farbe bei der Entwicklung
ergeben, können wahlweise einer blauempfindlichen, einer grünempfindlichen oder einer
rotempfindlichen Schicht oder auch mehreren dieser Schichten zugeordnet werden, ohne
daß eine Farbverfälschung zu befürchten ist.
[0031] Auch als Farbkuppler können die erfindungsgemäßen DIR-Kuppler wegen ihrer außerordentlich
hohen Wirksamkeit in vergleichsweise geringen Mengen eingesetzt werden um die erwünschten
Effekte, insbesondere die Interimageeffekte hervorzubringen. Dies ermöglicht es beispielsweise,
einen erfindungsgemäßen Gelb-DIR-Kuppler nicht nur in den blauempfindlichen Gelbfarbstoff
erzeugenden Schichten sondern auch in anderen Schichten einzusetzen, ohne daß dort
eine zu hohe unerwünschte Nebendichte auftritt. Die erfindungsgemäßen DIR-Kuppler
sind somit als Gelbkuppler mit Vorteil auch in Purpurschichten wie auch in Blaugrünschichten
anwendbar. Entsprechendes gilt auch für die Purpurkuppler und die Blaugrünkuppler.
[0032] Bei der Herstellung des lichtempfindlichen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials
können die diffusionsfesten DIR-Kuppler der vorliegenden Erfindung gegebenenfalls
zusammen mit anderen Kupplern in bekannter Weise in die Gießlösung der Silberhalogenidemulsionsschichten
oder anderer Kolloidschichten eingearbeitet werden. Beispielsweise können öllösliche
oder hydrophobe Kuppler vorzugsweise aus einer Lösung in einem geeigneten Kupplerlösungsmittel
(Ölbildner) gegebenenfalls in Anwesenheit eines Netz- oder Dispergiermittels zu
einer hydrophilen Kolloidlösung zugefügt werden. Die hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich
neben dem Bindemittel andere übliche Zusätze enthalten. Die Lösung des Kupplers braucht
nicht direkt in die Gießlösung für die Silberhalogenidemulsionsschicht oder eine andere
wasserdurchlässige Schicht dispergiert zu werden; sie kann vielmehr auch vorteilhaft
zuerst in einer wäßrigen nichtlichtempfindlichen Lösung eines hydrophilen Kolloids
dispergiert werden, worauf das erhaltene Gemisch gegebenenfalls nach Entfernung der
verwendeten niedrig siedenden organischen Lösungsmittel mit der Gießlösung für die
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht oder einer anderen wasserdurchlässigen
Schicht vor dem Auftragen vermischt wird.
[0033] Als lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen eignen sich Emulsionen von Silberchlorid,
Silberbromid oder Gemischen davon, evtl. mit einem geringen Gehalt an Silberiodid
bis zu 15 mol-% in einem der üblicherweise verwendeten hydrophilen Bindmittel. Als
Bindemittel für die fotografischen Schichten wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel
ersetzt werden.
[0034] Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und spektral sensibilisiert
sein, und die Emulsionsschichten wie auch andere nicht-lichtempfindliche Schichten
können in der üblichen Weise mit bekannten Härtungsmitteln gehärtet sein.
[0035] Üblicherweise enthalten farbfotografische Aufzeichnungsmaterialen mindestens je
eine Silberhalogenidemulsionsschicht für die Aufzeichnung von Licht der drei Spektralbereiche
Rot, Grün und Blau. Zu diesem Zweck sind die lichtempfindlichen Schichten in bekannter
Weise durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe spektral sensibilisiert. Blauempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschichten müssen nicht notwendigerweise einen Spektralsensibilisator
enthalten, da für die Aufzeichnung von blauem Licht in vielen Fällen die Eigenempfindlichkeit
des Silberhalogenids ausreicht.
[0036] Jede der genannten lichtempfindlichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht bestehen
oder in bekannter Weise, z.B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch zwei
oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-1 121 470). Üblicherweise
sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger näher angeordnet
als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als
blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und
blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtemfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar. Zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit ist in der Regel eine nicht lichtempfindliche Zwischenschicht
angeordnet, die Mittel zur Unterbindung der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten
enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
vorhanden sind, können diese einander unmittelbar benachbart sein oder so angeordnet
sein, daß sich zwischen ihnen eine lichtempfindliche Schicht mit anderer Spektralempfindlichkeit
befindet (DE-A-1 958 709, DE-A-25 30 645, DE-A-26 22 922).
[0037] Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien zur Herstellung mehrfarbiger Bilder enthalten
üblicherweise in räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalo genidemulsionsschichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit farbgebende Verbindungen, hier besonders
Farbkuppler, zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder Blaugrün, Purpur
und Gelb.
[0038] Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß der Farbkuppler sich in einer
solchen räumlichen Beziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet, daß
eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildgemäße Übereinstimmung
zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farbkuppler
erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler
in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist oder in einer hierzu
benachbarten gegebenenfalls nichtlichtempfindlichen Bindemittelschicht.
[0039] Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit jeder
der lichtempfindlichen Silberhalogendemulsionsschichten und die Farbe des aus dem
jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer bestimmten
Beziehung zueinander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten (Rot, Grün,
Blau) eine andere Farbe des betreffenden Teilfarbenbildes (z.B. Blaugrün, Purpur,
Gelb) zugeordnet ist.
[0040] Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten
kann ein oder können auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektral empfindlichkeit vorhanden sind, kann jede von ihnen Seinen Farbkuppler
enthalten, wobei diese Farbkuppler nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen.
Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens annähernd die gleiche Farbe
ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
für das die betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichten überwiegend empfindlich
sind.
[0041] Bei bevorzugten Ausführungsformen ist rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes,
grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten mindestens ein nichtdiffundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes und blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
zugeordnet. Es sind aber auch andere Zuordnungen bekannt.
[0045] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und
die Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder, nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere
weitere Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31
05 026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet,
z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR-bzw. FAR-Kuppler.
[0046] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, kommen auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
in Frage, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-15
47 640).
[0047] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0048] Erfindungsgemäß enthält das farbfotografische Aufzeichnungsmaterial zusätzlich mindestens
einen DIR-Kuppler der Formel I, wobei dieser Kuppler nicht nur in der Gelbschicht,
sondern auch in der Purpurschicht und/oder auch in der Blaugrünschicht sowie auch
in einer zu einer der genannten Schichten benachbarten nicht lichtempfindlichen Schicht
enthalten sein kann.
[0049] Über die genannten Bestandteile hinaus kann das farbfotografische Aufzeichnungsmaterial
der vorliegenden Erfindung weitere Zusätze enthalten, zum Beispiel Antioxidantien,
farbstoffstabilisierende Mittel und Mittel zur Beeinflussung der mechanischen und
elektrostatischen Eigenschaften. Um die nachteilige Einwirkung von UV-Licht auf die
mit dem erfindungsgemäßen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial hergestellten
Farbbilder zu vermindern oder zu vermeiden, ist es vorteilhaft, in einer oder mehreren
der in dem Aufzeichnungsmaterial enthaltenen Schichten, vorzugsweise in einer der
oberen Schichten, UV-absorbierende Verbindungen zu verwenden. Geeignete UV-Absorber
sind beispielsweise in US-A-3 253 921, DE-C-2 036 719 und EP-A-0 057 160 beschrieben.
[0050] Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üblichen Schichtträger verwendet
werden, siehe Research Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XVII.
[0051] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird
auf die in der Research Disclosure Nr. 17 643 in Abschnitt IX, XI und XII angegebenen
Verbindungen.
[0052] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Härtern des Epoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins
und des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren
der DE-A-22 18 009 zu härten, um farbfotografische Materialien zu erzielen, die für
eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind. Ferner ist es möglich, die fotografischen
Schichten mit Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten
oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ.
[0053] Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus den DE-A-24 39 551, DE-A-22 25 230, DE-A-23
17 672 und aus der oben angegebenen Research Disclosure 17 643, Abschnitt XI bekannt.
[0054] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
[0055] Zur Herstellung farbfotografischer Bilder wird das erfindungsgemäße farbfotografische
Aufzeichnungsmaterial mit einer Farbentwicklerverbindung entwickelt. Als Farbentwicklerverbindung
lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit haben,
in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu Azomethinfarbstoffen zu reagieren.
Geeignete Farbentwicklerverbindungen sind aromatische mindestens eine primäre Aminogruppe
enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine,
wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-ethyl-N-methyl-sulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin,
1-(N-ethyl-N-hydroxyethyl-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin.
[0056] Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem.
Soc.
73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and
Sons, New York, Seiten 545 ff.
[0057] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe³⁺-Salze
und Fe³⁺-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe
usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren insbesondere
z.B. Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate.
Beispiel 1
[0058] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 1 A - Vergleich), indem auf einen transparenten
Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag
werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen
waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,1 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schichtaufbau 1 A (Vergleich)
[0059]
Schicht 1 (Antihaloschicht)
schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,2 g Ag
1,2 g Gelatine
0,10 g UV-Absorber UV-1
0,20 g UV-Absorber UV-2
0,02 g Trikresylphosphat (TKP)
0,03 g Dibutylphthalat (DBP)
Schicht 2 (Mikrat-Zwischenschicht)
Mikrat-Silberbromidiodidemulsion
(0,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,07 µm)
aus 0,25 g AgNO₃, mit
1,0 g Gelatine
Schicht 3 (rotsensibilisierte Schicht, mittelempfindlich)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion
(4,0 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm)
aus 5,35 g AgNO₃, mit
3,75 g Gelatine
1,33 g Cyankuppler C-19
0,05 g Rotmaske RM-1
0,118 g DIR-Kuppler DIR-A
1,33 g TKP
0,236 g DBP
Schicht 4 (Zwischenschicht
aus 1,43 g Gelatine
0,74 g Scavenger SC-1
Schicht 5 (grünsensibilisierte Schicht, mittelempfindlich)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion
(4,0 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm)
aus 3,10 g AgNO₃, mit
2,33 g Gelatine
0,775 g Magentakuppler M-12
0,050 g Gelbmaske YM-1
0,068 g DIR-Kuppler DIR-A
0,775 g TKP
0,136 g DBP
Schicht 6 (Zwischenschicht)
aus 1,43 g Gelatine
0,74 g Scavenger SC-1
Schicht 7 (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit
0,09 g Ag,
0,34 g Gelatine
Schicht 8 (blauempfindliche Schicht, mittelempfindlich),
blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion
(4,0 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm)
aus 3,46 g AgNO₃, mit
1,73 g Gelatine
1,25 g Gelbkuppler Y-20
0,076 g DIR-Kuppler DIR-A
1,25 g TKP
0,152 g DBP
Schicht 9 (Zwischenschicht)
aus 1,43 g Gelatine
0,74 g Scavenger SC-1
Schicht 10 (Schutz- und Härtungsschicht)
aus 0,68 g Gelatine
0,73 g Härtungsmittel (CAS Reg. No. 65411-60-1)
0,50 g Formaldehydfänger FF
[0060] In Beispiel 1 werden außer den bereits erwähnten Kupplern folgende Verbindungen
verwendet:
[0061] Als Netzmittel ist in allen Schichten Na-perfluorbutansulfonat eingesetzt. In Schichtaufbau
1A verwendeter DIR-Kuppler:
[0062] Weitere Schichtaufbauten 1B bis 1F wurden entsprechend hergestellt, die sich von
Schichtaufbau 1A ausschließlich durch den in den Schichten 3, 5 und 8 in äquivalenter
Menge verwendeten DIR-Kuppler unterscheiden.
[0063] Die Entwicklung wurde nach Aufbelichtung eines Graukeils durchgeführt wie in "The
British Journal of Photography",
1974, Seiten 597 und 598 beschrieben.
[0064] Die Ergebnisse nach Verarbeitung sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Interimageeffekte
IIE berechnen sich wie folgt:
[0065] Dabei bedeutet:
γ
rot Gradation bei selektiver Belichtung mit rotem Licht
γ
grün Gradation bei selektiver Belichtung mit grünem Licht
γ
w Gradation bei Belichtung mit weißem Licht
[0066] Der in Tabelle 1 angegebene Kanteneffekt KE ist die Differenz zwischen Mikro- und
Makrodichte bei Makrodichte = 1, wie beschrieben in James, The Theory of the Photographic
Process, 4th Edition, Macmillan Publishing Co., Inc. 1977, Seite 611. Dabei bedeutet:
KE
bg KE in der rotsensibilisierten Schicht
KE
pp KE in der grünsensibilisierten Schicht
Tabelle 1
Schichtaufbau |
DIR-Kuppler |
IIEpp |
IIEbg |
KEpp |
KEbg |
1A |
DIR-A |
37 |
40 |
0,49 |
0,62 |
1B |
DIR-6 |
75 |
45 |
0,80 |
1,15 |
1C |
DIR-12 |
76 |
65 |
1) |
1) |
1D |
DIR-21 |
76 |
49 |
0,80 |
0,85 |
1E |
DIR-22 |
63 |
35 |
0,63 |
0,58 |
1F |
DIR-23 |
133 |
62 |
1) |
1) |
1) Wert oberhalb der Meßgrenze |