[0001] Die Erfindung betrifft ein Achtzylinder-Druckwerk mit einem ersten, einem zweiten,
einem dritten und einem vierten Gummituchzylinder, denen jeweils ein Plattenzylinder
zugeordnet ist und von denen zur Erzeugung eines zweifachen Schöndruckes und eines
zweifachen Wiederdruckes (2/2) auf einer Bedruckstoffbahn der erste Gummizylinder
an den zweiten und der dritte Gummituchzylinder an den vierten Gummituchzylinder anstellbar
ist.
[0002] Aus dem Fachbuch "Techniken, Systeme, Maschinen" von Oscar Frei, Polygraphverlag,
ist u.a. auf Seite 11, Abbildung 21, Darstellung 4 ein Druckwerk der obenbezeichneten
Gattung bekannt. Der Nachteil dieses bekannten gattungsgemäßen Achtzylinder-Druckwerkes
liegt darin, daß bei der Erzeugung eines 2/1 Druckes bzw. 1/2 Druckes, d.h. zweifachen
Schön- und eines einfachen Wiederdruckes oder umgekehrt, eine aus einem Platten- und
einem Gummituchzylinder bestehende Druckeinheit drucktechnisch unwirksam gemacht werden
muß, wobei jedoch der Gummituchzylinder als Gegendruckzylinder benötigt wird. Dies
ist nachteilig, da die Abstellung, insbesondere die antriebsmäßige Trennung des nicht
benötigten Plattenzylinders von dem als Gegendruckzylinder benötigten Gummituchzylinder
aufwendig ist bzw. es sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Das gleiche gilt für
das in diesem Fall nicht benötigte dem Plattenzylinder zugeordnete Farbwerk.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das gattungsgemäße Achtzylinder-Druckwerk
so weiterzubilden, daß ein 2/1 bzw. 1/2 Druck möglich ist, ohne daß der drucktechnisch
hierfür überflüssige Gummituchzylinder als Gegendruckzylinder benötigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Erzeugung eines 2/1 Druckes oder 1/2 Druckes
auf der Druckträgerbahn der dritte Gummituchzylinder zusammen mit dem ersten Gummituchzylinder
an den zweiten Gummituchzylinder anstellbar ist, wobei der vierte Gummituchzylinder
vom dritten Gummituchzylinder getrennt wird. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß bei dem erfindungsgemäßen 2/1 Druck durch die Trennung des vierten
Gummizylinders vom dritten Gummizylinder eine Abschmierung der von dem zweiten Gummituchzylinder
aufgebrachten Farbe nicht auftreten kann.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen
Fig. 1 in doppelter Anordnung ein Achtzylinder-Druckwerk in der erfindungsgemäßen
2/1 bzw. 4/2 Betriebsweise und
Fig. 2 das Druckwerk gemäß Fig. 1 in der 2/2 bzw. 4/4 Betriebsweise.
[0006] Fig. 1 zeigt im unteren Teil der Darstellung in der erfindungsgemäßen Positionierung
Gummituchzylinder 1, 2, 3 und 4, denen jeweils ein Plattenzylinder 10, 20, 30 und
40 in der dargestellten Weise zugeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Zylinder 1 bis 4 und 10 bis 40 gemäß Fig. 1 ist es im Gegensatz zum Stand der
Technik möglich, den dritten Gummituchzylinder 3 unter Trennung vom vierten Gummizylinder
4 ebenfalls an den zweiten Gummituchzylinder 2 anzustellen, so daß die zwischen den
Gummituchzylindern in der dargestellten Weise durchgeführte Druckträgerbahn 5 mit
einem zweifachen Schöndruck, nämlich über den Gummituchzylinder 1 und 3 und mit einem
einfachen Wiederdruck, nämlich über den Gummizylinder 2 versehen wird. Wie durch die
Dreiecksymbole angedeutet ist, kann somit durch die erfindungsgemäße Zylinderanordnung
im in Fig. 1 unten dargestellten Druckwerk 6 die Druckträgerbahn 5 mit einem 2/1 Druck
versehen werden.
[0007] Es ist vorteilhaft, ein weiteres Druckwerk 7 vorzugsweise oberhalb des Druckwerkes
6 anzuordnen, so daß wahlweise bei der erfindungsgemäßen Zylinderposition gemäß Fig.
1 ein 4/2 Druck möglich ist. Das Druckwerk 7 ist identisch aufgebaut wie das Druckwerk
6, weshalb die gleichen Bezugszeichen für die einzelnen Teile verwendet wurden, jedoch
sind diese zwecks Unterscheidung jeweils mit einem Apostroph versehen.
[0008] Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Druckwerk in Zylinderpositionen, bei denen mit
der Druckwerkeinheit 6 ein 2/2 und mit der Druckwerkeinheit 7 ebenfalls ein 2/2 Druck
möglich ist, so daß nach dem Durchlauf der Druckträgerbahn 5 durch das Druckwerk diese
mit einem 4/4 Druck versehen ist. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist hierbei der dritte Gummituchzylinder
an den vierten Gummituchzylinder angestellt und getrennt von diesen beiden der Gummituchzylinder
1 an den Gummituchzylinder 2.
[0009] Die Verstellung bzw. Verschwenkung der Zylinder kann in herkömmlicher Weise, beispielsweise
mit Hilfe allgemein bekannter exzentrischer Lagerungen erfolgen.
[0010] Es versteht sich, daß im Rahmen der Erfindung die Zylinderanordnung auch spiegelbildlich
bzw. "seitenverkehrt" sein kann.
[0011] Des weiteren ist es alternativ im Rahmen der Erfindung möglich, bei der Zylinderstellung
gemäß Fig. 1, bei der ein 2/1 bzw. 4/2 Druck erfolgen kann, bei feststehendem Zylinder
3 bzw. 3′ den Zylinder 4 bzw. 4′ an den Zylinder 2 bzw. 2′ zur Erzeugung eines 2/2
bzw. 4/4 Druckes anzustellen.
1. Achtzylinder-Druckwerk mit einem ersten, einem zweiten, einem dritten und einem
vierten Gummituchzylinder, denen jeweils ein Plattenzylinder zugeordnet ist und von
denen zur Erzeugung eines zweifachen Schöndruckes und eines zweifachen Wiederdruckes
(2/2) auf einer Bedruckstoffbahn der erste Gummituchzylinder an den zweiten Gummituchzylinder
und der dritte Gummituchzylinder an den vierten Gummituchzylinder anstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines 2/1 oder 1/2 Druckes auf der Druckträgerbahn
der dritte Gummituchzylinder zusammen mit dem ersten Gummituchzylinder an den zweiten
Gummituchzylinder anstellbar ist, wobei der vierte Gummituchzylinder vom dritten Gummituchzylinder
getrennt wird.
2. Achtzylinder-Druckwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die zweifache Anordnung
zweier Achtzylinder-Druckwerke übereinander und die Führung der Druckträgerbahn zwischen
den aneinander anstellbaren Gummituchzylinderpaaren des ersten und des zweiten Achtzylinder-Druckwerkes.
3. Achtzylinder-Druckwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die spiegelbildliche
Anordnung der Zylinder.
4. Achtzylinder-Druckwerk insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei an den zweiten Gummituchzylinder angestellten dritten Gummituchzylinder der vierte
Gummituchzylinder an den dritten Gummituchzylinder anstellbar ist.