[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen des Seiten- und Umfangsregisters
durch axiales Verschieben und Verdrehen eines Zylinders in einer Rotationsdruckmaschine,
insbesondere einer Rotationsdruckmaschine mit hülsenförmigen Druckform- und Druckformübertragungsträgern,
mit einem schrägverzahnten Antriebsräderzug.
[0002] Es ist allgemein bekannt, daß das Seiten- und Umfangsregister in Rotationsdruckmaschinen
durch die axiale Verschiebung und durch die Drehung eines Zylinders, üblicherweise
eines Plattenzylinders, eingestellt wird. So zeigt beispielsweise die europäische
Patentschrift 0 019 697 eine Offsetrotationsdruckmaschine mit einer Registereinstellvorrichtung,
die auf einer Seite der Druckmaschine, der sogenannten Bedienungsseite I angeordnet
ist. Bekanntlich ist auf der anderen Maschinenseite II der Antrieb, üblicherweise
in Form eines Zahnräderzuges, vorgesehen.
[0003] Für Rotationsdruckmaschinen ist eine derartige Anordnung durchaus zweckmäßig und
ausreichend. Aus verschiedenen Gründen kann jedoch die Anordnung einer Registereinstellvorrichtung
auf der Bedienungsseite unzweckmäßig oder unter Umständen nicht möglich sein. Dies
ist insbesondere bei Rotationsdruckmaschinen für den kanallosen Druck der Fall, bei
denen zum Beispiel zwecks Aufbringung einer die Druckform bzw. das Druckbild tragenden
Hülse und einer Druckbildübertragungshülse eine Seite der Druckmaschine frei zugänglich
sein muß, um an dieser Seite eine Aufbringmöglichkeit von Hülsen auf die in der Druckmaschine
verbleibenden Zylinder zu schaffen. Da für diesen Zweck die Antriebsseite weniger
geeignet ist, sollten entsprechende Maßnahmen an der Bedienungsseite ermöglicht werden,
um einen Hülsenwechsel zu gestatten, wie er beispielsweise aus der DE-Patentschrift
37 05 477 bekannt ist.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die gattungsgemäße Vorrichtung
zum Einstellen des Seiten- und Umfangsregisters, insbesondere in Rotationsdruckmaschinen
mit hülsenförmigen Druckform- und Druckformübertragungsträgern, so anzuordnen und
auszubilden, daß die Bedienungsseite bzw. die dieser zugeordnete Druckwerkseitenwand
hierfür nicht benötigt wird. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich durch die Anwendung
der Merkmale des kennzeichnenden Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den
Zeichnungen. In diesen zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Antriebsräderzug und
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verstellen bzw. Einstellen des Seiten-
und Umfangsregisters durch Drehen und axiales Verschieben eines Zylinders.
[0005] Der in Fig. 1 dargestellte Antrieb einer Rotationsdruckmaschine wird von einer üblicherweise
horizontal verlaufenden Längswelle 1 über ein Kegelrad 2 in einen Antriebsräderzug
mit Schrägverzahnung eingeleitet. Dieser umfaßt schrägverzahnte Zahnräder 3, 4 und
5. Letzteres steht in Eingriff mit einem oberen Plattenzylinderzahnrad 6, das mit
einem oberen Gummituchzylinderantriebszahnrad 8 kämmt. Letzteres treibt ein unteres
Gummituchzylinderzahnrad 9 an, das in Eingriff mit einem unteren Plattenzylinderzahnrad
10 steht. Umfangsregisterzahnräder 7 und 11 stehen in Eingriff mit den Plattenzylinderzahnrädern
6, 10.
[0006] Anhand der Fig. 2 wird eine Vorrichtung zur Verstellung bzw. Einstellung der Seiten-
und Umfangsregisters beschrieben, die in neuartiger Weise ausschließlich auf der Antriebsseite
II der Rotationsdruckmaschine angeordnet ist. Somit müssen an der Bedienungsseite
I (nicht dargestellt) keine Vorrichtungen bzw. Bauteile der Registereinstellvorrichtung
angeordnet werden. Diese ist frei zugänglich, so daß beispielsweise durch entsprechende
Öffnungen in der Seitenwand der Bedienungsseite Hülsen auf die Druckwerkzylinder aufgezogen
und von diesen abgenommen werden können. Jedoch kann es auch aus sonstigen Gründen
zweckmäßig oder erforderlich sein, an der Bedienungsseite keine Elemente der Registereinstellvorrichtung
anzuordnen.
[0007] Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der Antrieb für die Druckmaschine
bzw. für das Druckwerk über das in Fig. 2 dargestellte Gummizylinderantriebszahnrad
9 eingeleitet, das mit einem Form- bzw. Plattenzylinderzahnrad 12 kämmt. Dieses sitzt
lose, d.h. über ein Lager 31 auf dem Achszapfen 19 des Plattenzylinders 20. Auf dem
Achszapfen 19 ist außerdem drehfest ein geradverzahntes Zahnrad 13 angeordnet.
[0008] Die Zahnräder 12 und 13 kämmen mit Zahnkränzen 15 und 16 eines Doppelzahnrades 14.
Die Zahnkränze 15 und 16 können jedoch auch als separate Zahnräder ausgebildet sein.
Wesentlich ist es, daß das Doppelzahnrad 14 bzw. die Zahnkränze 15, 16 frei drehbar
aber axial verschiebbar gelagert sind. Zweckmäßigerweise wird hierfür ein Lagerzapfen
22 verwendet, der an der Seitenwand 21 der Antriebsseite II über einen Flansch 25
befestigt ist. Auf dem Lagerzapfen 22 ist das Doppelzahnrad 14 über Lager 23, 24 drehbar
gelagert. Die Anordnung ist so getroffen, daß dabei eine Axialverschiebung des Doppelzahnrades
14 bzw. der Zahnkränze 15, 16 möglich ist.
[0009] In üblicher Weise treibt das schrägverzahnte Gummizylinderzahnrad 9 durch seine drehfeste
Anordnung auf dem Achszapfen 17 des Gummizylinders 18 letzteren an.
[0010] Die Zahnräder 9, 12 und der Zahnkranz 16 weisen jeweils eine Schrägverzahnung auf
und das Zahnrad 13 und der Zahnkranz 15 weisen jeweils eine Geradverzahnung auf. Das
Zahnrad 13 ist drehfest mit dem Achszapfen 19 des Form- bzw. Plattenzylinders 20 verbunden.
[0011] Durch diese neuartige Anordnungausbildung des Antriebszuges kann eine jeweils unabhängige
Verstellung bzw. Einstellung sowohl des Umfangsregisters als auch des Seitenregisters
vorgenommen werden.
[0012] Zwecks Einstellung des Umfangsregisters ist in einer Führungsplatte 27, die sich
an der Seitenwand 21 auf der Antriebsseite II der Druckmaschine abstützen kann, eine
drehbare Gewindespindel 26 angeordnet. Das linke Ende der Gewindespindel 26 ist über
ein Lager 28 in dem Doppelzahnrad 14 gelagert. Wird die Gewindespindel 26 in der Führungsplatte
27 gedreht, so bewegt sich diese in Abhängigkeit von der Drehrichtung nach links oder
rechts und nimmt dabei das Doppelzahnrad 14 mit, das axialverschiebbar auf dem Zapfen
22 gelagert ist. Durch die Verschiebung des Doppelzahnrades 14 wird infolge der Schrägverzahnung
des Zahnkranzes 16 eine Drehung des Form- bzw. Plattenzylinders 20 erreicht, wie nachfolgend
im einzelnen beschrieben wird, da die Schrägverzahnungen des Zahnkranzes 16 und des
Zahnrades 12 in Eingriff stehen.
[0013] Die Umfangsregistereinstellung der Form- bzw. Plattenzylinder 20 wird in neuartiger
Weise dadurch erreicht, daß beim Drehen der Spindel 26 das Doppelzahnrad 14 entsprechend
auf dem Zapfen 22 axial verschoben wird. Da die Zahnräder 9, 12 als quasi drehfest
hierbei anzusehen sind, schraubt sich der schrägverzahnte Zahnkranz 16 in die Schrägverzahnung
des Zahnrades 12 rein oder raus, d.h. das Doppelzahnrad 14 bewegt sich unter Drehung
auf dem Zapfen 22 nach links oder rechts. Diese Drehung des Doppelzahnrades 14 bewirkt
eine entsprechende Drehung des Zahnrades 13 und somit des Form- bzw. Plattenzylinders
20.
[0014] Diese Umfangsregistereinstellung des Plattenzylinders 20 ist auch während des Maschinenlaufes
möglich, da es ja nur darauf ankommt, daß bei der Axialverschiebung des Doppelzahnrades
14 die Zahnräder 12, 9 bzw. der gesamte schrägverzahnte Antriebsräderzug einen Wiederstand
entgegensetzen, so daß sich bei dieser Axialverschiebung der Zahnkranz 16 im Zahnrad
12 drehen muß. Diese Drehbewegung bewirkt dann über den Zahnkranz 15 und das Zahnrad
13 die Umfangsregistereinstellung.
[0015] Die Gewindespindeln 26 und 29 können motorisch betätigt werden.
[0016] Das Seitenregister wird von dieser Umfangsregisterverstellung nicht verändert.
[0017] Zur Verstellung bzw. Einstellung des Seitenregisters des Form- bzw. Plattenzylinders
20 wird die ebenfalls in der Führungsplatte 27 positionierte Gewindespindel 29 verwendet,
die in ein am Achszapfen 19 angeordnetes Lager 30 eingreift und zwar in der Weise,
daß bei einer Verdrehung der Gewindespindel 29 in Abhängigkeit von der Drehrichtung
der Achszapfen 19 und somit der zugeordnete Zylinder 20 nach links oder rechts verschoben
werden. Das linke Ende der Gewindespindel 29 kann sich im Lager 30 frei drehen, jedoch
erfolgt bei einer Drehung der Gewindespindel 29 eine axiale Mitnahme des Achszapfen
19 bzw. des Zylinders 20. Die axiale Bewegung des Plattenzylinders 20 bzw. dessen
Achszapfen 19 und des drehfest auf diesem angeordneten Zahnrades 13 ist ohne Beeinflussung
des Umfangsregisters, möglich, da das Zahnrad 13 und der Zahnkranz 15 eine Geradverzahnung
aufweisen.
[0018] Vorzugsweise sind auf dem Gummizylinder 18 und auf dem Formzylinder 20 auswechselbare
Hülsen 32 und 33 angeordnet. Die Hülse 32 ist gummibeschichtet und die Hülse 33 trägt
ein Druckbild. Das Druckbild wird in herkömmlicher Weise durch ein nicht dargestelltes
Farbwerk eingefärbt. Jedoch können die Zylinder 18 und 19 auch mit Gummitüchern bzw.
Platten belegt werden.
1. Vorrichtung zum Einstellen des Seiten- und Umfangsregisters durch axiales Verschieben
und Verdrehen eines Zylinders in einer Rotationsdruckmaschine, insbesondere in einer
Rotationsdruckmaschine mit hülsenförmigen Druckform- und Druckformübertragungsträgern,
mit einem schrägverzahnten Antriebsräderzug, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zum Einstellen des Seiten- und Umfangsregisters (Fig. 2) auf der Antriebsseite II
der Rotationsdruckmaschine angeordnet ist, in der Weise, daß das auf dem Achszapfen
(19) des Form- oder Plattenzylinders (20) über ein Lager (31) angeordnete schrägverzahnte
Antriebszahnrad (12) mit einem auf einem gestellfesten Zapfen (22) gelagerten schrägverzahnten
Zahnrad (16) kämmt, mit dem drehfest ein geradverzahntes Zahnrad (15) verbunden ist,
welches ein drehfest auf dem Achszapfen (19) angeordnetes geradverzahntes Zahnrad
(13) antreibt und daß das geradverzahnte Zahnrad (15) und das schrägverzahnte Zahnrad
(16) durch eine Vorrichtung (26) und der Plattenzylinder (20) durch eine Vorrichtung
(29) axial verschiebbar sind, wobei durch die Verschiebung des schrägverzahnten Zahnrades
(16) dieses sich dreht, wodurch über die Zahnräder (15, 13) der Form- und Plattenzylinder
(20) verdrehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schrägverzahnte Zahnrad
(16) und das geradverzahnte Zahnrad (15) als Zahnkränze eines Doppelzahnrades (14)
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umfangsregistereinstellung
das Doppelzahnrad (14) über ein Lagern (28) mit einer Gewindespindel (26) verbunden
ist, durch die das auf Lagern (23, 24) angeordnete Doppelzahnrad (14) auf dem an der
Seitenwand (21) befestigten Lagerzapfen (22) verschiebbar ist, so daß der Form- oder
Plattenzylinder (20) drehbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Achszapfen (19) des Form- oder Plattenzylinders (20) über ein Lager (30) eine
Gewindespindel (29) zur Seitenregistereinstellung verbunden ist, mit der der Platten-
bzw. Formzylinder (20) axial verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb über ein schrägverzahntes auf den Zapfen (17) des Gummizylinders (18)
drehfest angeordneten Zahnrades (19) eingeleitet wird, das mit dem über dem Lager
(31) auf dem Achszapfen des Platten- bzw. Formzylinders (20) angeordneten schrägverzahnten
Zahnrad (12) kämmt.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Gummizylinder (18) eine gummibeschichtete Hülse (32) und auf dem Formzylinder
(20) eine die Druckform tragende Hülse (33) jeweils auswechselbar angeordnet sind.