[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren bzw. eine Anordnung zum Bedrucken von
Textilien, insbesondere T-Shirts, mit den Merkmalen nach Anspruch 1 bzw. 2.
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren wird auf einer Anordnung ausgeführt, die von einer
Textildruckmaschine Gebrauch macht, bei der mehrere Paletten zur Aufnahme der Textilien
karusselartig schrittweise unter mehreren Drucksieben weiterbewegt werden, die jeweils
in einer Lagereinrichtung längenverschieblich einstellbar sind. Bei Karusseldruckmaschinen
mit mehreren Drucksiebstationen (Mehrfarbendruckmaschinen) ist jede Druckschablone
knapp über ihrem Sieb fest installiert und weder nach oben noch nach irgendeiner Seite
wegbewegbar.
[0003] Üblicherweise wird dabei eine Vorläufertextilie auf eine Palette aufgezogen und ein
Druckbild mit den Konturen des für die Textilien vorgesehenen Bildes auf die Vorläufertextilie
aufgeheftet. Die Vorläufertextilie mit dem Druckbild wird dann mit ihrer Palette nacheinander
unter jedes der in Betrieb genommenen Drucksiebe bewegt und die Drucksiebe werden
anhand des Druckbildes formgerecht ausgerichtet.
[0004] Bei dem dann folgenden eigentlichen Druckbetrieb werden die zu bedruckenden Textilien
nacheinander in eine Stellung aufgezogen, in der auch die Vorläufertextilie aufgezogen
worden ist, wobei die bereits aufgezogenen Textilien gleichzeitig oder nachfolgend
an den in Betrieb genommenen Drucksieben bedruckt werden.
[0005] In der Praxis kommt es häufig vor, daß zu bedruckende Textilien Zusatzteile, wie
Taschen, aufweisen, die eine sehr genaue Ausrichtung der Textilien mit dem vorgesehenen
Druckbild erforderlich machen. Außerdem ist es aus wirtschaftlichen Gründen in manchen
Fällen denkbar, eine größere Zahl von Textilien mit einem Teilbild zu bedrucken und
die so vorbedruckten Textilien auf Lager zu nehmen. Je nach Marktlage oder Zeit des
Verkaufes für die Textilien kann dann eine Fertigstellung des Bildes durch einen Ergänzungsdruck
in Erwägung gezogen werden. So sind beispielsweise Textilien denkbar, deren Bild durch
eine noch nicht bekannte Jahreszahl oder einen noch nicht bekannten Namen zu ergänzen
ist, die vorher in großer Stückzahl kostengünstig vorbedruckt und vor dem eigentlichen
Verkauf je nach Jahr oder erforderlichen Namen mit der dann vorgesehenen Jahreszahl
oder dem erforderlichen Namen fertigbedruckt werden können. In solchen Fällen ist
eine genaue Ausrichtung der Textilien im Vergleich zu den Drucksieben erforderlich.
[0006] Es ist eine Siebdruckvorrichtung zum Bedrucken von Textilien bekannt (US-PS 4,679,501),
die eine einzige Druckstation aufweist, an welcher das Drucksieb an einem höhenverschwenkbaren
Träger angebracht wird. Diese bekannte Vorrichtung weist zusätzlich einen Einrichtrahmen
auf, der mittels eines Trägerarmes zwischen einer Stellung, in welcher er sich außerhalb
des Schwenkbereiches des Drucksiebträgers befindet, und einer Arbeitsstellung, in
welcher er sich in der Druckposition, in welcher die Textilien nacheinander bedruckt
werden sollen, befindet. Für ein Einrichten der Vorrichtung wird ein Drucktransparent
auf einem Träger unter dem Drucksieb angeheftet und das vorgesehene Druckbild mit
dem Drucksieb auf dem Transparent markiert. Dann wird nach einem Hochschwenken des
Drucksiebes der Einrichtrahmen in die Druckposition geschwenkt und das Drucktransparent
an dem Einrichtrahmen befestigt und von dem Träger gelöst und mit dem Einrichtrahmen
wieder ausgeschwenkt. Die zu bedruckenden Textilien werden dann nacheinander auf die
Druckunterlage gelegt, der Einrichtrahmen über die Textilie geschwenkt, die Textilie
ausgerichtet, der Einrichtrahmen wieder ausgeschwenkt und dann das Drucksieb heruntergeschwenkt
und der Druckvorgang ausgeführt.
[0007] Eine solche bekannte Druckvorrichtung ist in Verbindung mit einer Karusseldruckmaschine
mit mehreren sich nach außen erstreckenden Lagereinrichtungen mit längsverschieblichen
Drucksieben nicht anwendbar, da die Lagereinrichtungen mit den längsverschieblichen
Drucksieben nicht noch zusätzlich senkrecht zu ihrer Karusselbahn höhenverschwenkbar
ausgebildet und jeweils mit einem einschwenkbaren Einrichtrahmen ausgebildet sein
können, zumindest nicht, ohne daß sich der konstruktive Aufwand und die damit zwangsläufig
einhergehenden Störanfälligkeiten und Herstellungs- und Betriebskosten erheblich erhöhen.
[0008] Außerdem ist eine Vorrichtung zum Ausrichten von Klischees auf Formzylindern bekannt
(DE-AS 10 87 142), mit der die bei einem Mehrfarbendruck erforderlichen Überdeckungsgenauigkeiten
der auf mehrere Formzylinder aufzubringenden Klischees erreicht werden soll. Diese
bekannte Vorrichtung umfaßt eine an einem vorgewählten Ort angeordnete beleuchtete
Strichmarke, für jeden Formzylinder einen eigenen teilweise lichtdurchlässigen Spiegel
und ein binokulares optisches Betrachtungssystem, mit welchem die überlagerten aktuellen
Bilder der Zylinder und der Strichmarke beobachtet und zueinander ausgerichtet werden
können. Diese bekannte Vorrichtung ist ebenfalls sowohl von ihrem Prinzip als auch
von ihrem Aufwand her ungeeignet für einen Einsatz bei einer Karusseldruckmaschine
für Textilien.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Anordnung zum aufeinanderfolgenden
Bedrucken von Textilien, insbesondere T-Shirts, vorzuschlagen, die eine schnelle genaue
Ausrichtung der Textilien bei einem Erstbedruck von diesen oder einem Fertigbedrucken
von vorbedruckten Textilien möglich machen.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale des Verfahrensanspruch
1 bzw. des Anordnungsanspruchs 2.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 3 bis
5.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung macht es möglich, jede unbedruckte oder vorbedruckte
Textilie vor dem eigentlichen Druckvorgang an der Justierstation unter einem bezüglich
der Form größen- und lagengleich projezierten Bild des Druckbildes hochgenau auszurichten,
bevor die Textilie dann schrittweise unter die in Betrieb genommen und bereits genau
ausgerichteten Drucksiebe bewegt und dort bedruckt wird.
[0013] Das Transparentbild, welches an der Justierstation verwendet wird, kann ein einfaches
Schwarzweiß-Negativbild sein, das alle für ein genaues Ausrichten erforderlichen Formen
des Bildes wiedergibt. Die Formen selber sind für jedes Drucksieb jeder Farbe in gleicher
Weise festgelegt.
[0014] Unfallgefahr ist für die Bedienungsperson auf Minimum herabgesetzt, da das Aufziehen
und genaue Ausrichten der Textilien an einer Stelle außerhalb der Druckstationen erfolgen
kann.
[0015] Die Erfindung ermöglicht einen serienmäßigen Druck auch in Verbindung mit Stoffen
ohne Paßzeichenrand und ermöglicht ein Einpassen der Textilien ganz in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Motiv.
[0016] Wenn die erfindungsgemäße Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
5 weitergebildet ist, kann jede Bedienungsperson auf einfache Weise ein form- und
größengleiches Projektionsbild auf einer unter der Projektionseinrichtung angeordneten
Vorläufertextilie schnell und genaue herstellen. Nachfolgend kann die Bedienungsperson
die einzelnen Textilien auf die einzelnen Paletten unter diesem Bild schnell hochgenau
ausrichten.
[0017] Ein wesentlicher Effekt der Erfindung besteht darin, daß es auf einfache und schnelle
Weise möglich ist, bereits vor einiger Zeit vorbedruckte Textilien nachfolgend mit
einer Jahreszahl oder einem Namen in einem hierfür freigelassenen Raum, auch auf einer
eventuell hierfür freigelassenen Tasche einer Textilie, so genau aufzudrucken, wie
es bei einem einmaligen Druckvorgang für den Fertigdruck erfolgt, so daß niemandem
nachher das Nachbedrucken auffällt.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0019] Zum Bedrucken von Textilerzeugnissen beispielsweise mit einer Rotations-Textildruckmaschine,
die eine Vielzahl von radial ausgerichteten Paletten und eine Vielzahl von darüber
angeordneten radial ausgerichteten Drucksieben aufweist, muß eine Vielzahl von Einricht-
und Ausrichtschritten vorgenommen werden. Wie bei bekannten Textildruckmaschinen wird
ein Musterstück der zu bedruckenden Textilerzeugnisse, beispielsweise ein T-Shirt
auf einer Palette der Textildruckmaschine angeordnet. Danach wird ein Musterfilm auf
diesem Musterstück angeordnet, der dem Bild entspricht, das letztlich auf dem Textilerzeugnis
aufgedruckt ist. Nach diesem Musterfilm werden die Siebe der Druckmaschine eingerichtet.
In dieser Phase setzt das erfindungsgemäße Verfahren ein. Auf einem Vorläufer, beispielsweise
einem T-Shirt, das den anschließend zu bedruckenden T-Shirts entspricht, oder einem
Stoffabschnitt wird das Muster mit Hilfe der erforderlichen Anzahl der Siebe aufgedruckt.
Nach Beendigung des Druckvorganges wird der Musterfilm in einem Projektor angeordnet
und solange verschoben, bis das von dem Projektor projizierte Bild mit dem gedruckten
Muster auf dem Vorläufer deckungsgleich ist. Nach Fixieren des Musterfilms in dem
Projektor wird der Vorläufer von der Palette entfernt und ein zu bedruckendes Textilerzeugnis
wird auf der Palette angeordnet. Nach Einschalten des Projektors wird das Textilerzeugnis
auf der Palette solange verschoben, bis genau der Bereich unter dem von dem Projektor
projizierten Bild liegt, der mit dem vorgesehenen Druck versehen werden soll. Nach
Fixieren des Textilerzeugnisses auf der Palette kann der Druck durchgeführt werden.
[0020] Die Fig. zeigt in Seitenansicht eine Palette 10 einer Rotationsdruckmaschine, die
eine Vielzahl derartiger Paletten in Radialrichtung aufweist. Über den Paletten sind
radial angeordnet Drucksiebe, die zum Bedrucken der Textilerzeugnisse in Kontakt mit
diesen gebracht werden. Auf der Palette 10 ist ein Textilerzeugnis 12, beispielsweise
ein T-Shirt oder dergleichen, angeordnet. An einer Führung 14 ist eine Leuchtplatte
oder ein Leuchttisch 16 vertikal verschiebbar. In dem Leuchttisch 16 sind Lampen 18
angeordnet, die Licht durch eine Bündelungsoptik 20 nach außen abgeben. Vor der Bündelungsoptik
20 ist ein Musterfilm 22 vorgesehen, der auf das Textilerzeugnis 12 projiziert wird.
Die von dem Leuchttisch 16 ausgehenden Strahlen werden von einem unter 45° geneigten
Spiegel 24 nach unten auf das Textilerzeugnis 12 projiziert. Um eine Abbildung des
Bildes des Musterfilms 22 im Verhältnis 1 : 1 auf dem Textilerzeugnis 12 zu erhalten,
ist unter dem Spiegel eine Zerstreuungsoptik 26 vorgesehen.
[0021] Nachdem der Musterfilm 22 in Übereinstimmung mit einem Druck auf einem Vorläufer
auf dem Leuchttisch oder der Leuchtplatte 16 eingerichtet und fixiert worden ist,
werden auf der Palette 10 zu bedruckende Textilerzeugnisse aufgebracht. Diese Textilerzeugnisse
12 werden solange verschoben, bis das projizierte Bild auf dem Bereich des Textilerzeugnisses
12 erscheint, auf welchem der Druck durchgeführt werden soll.
1. Verfahren zum Bedrucken von Textilien, insbesondere T-Shirts, mit mehreren Farben
auf einer Druckanordnung mit einer Mehrzahl von sich senkrecht zu einer Umlaufbahn
nach außen erstreckenden Lagereinrichtungen, in denen jeweils ein Drucksieb für ein
Einrichten längsverschieblich gelagert ist, mit einer Mehrzahl von sich in einer höhenversetzten
Ebene parallel zu den Lagereinrichtungen erstreckenden Druckpaletten, die beim Druckbetrieb
schrittweise jeweils zum nächstfolgenden, in Betrieb genommenen Drucksieb karusselartig
bewegt werden, und mit einer zwischen zwei der Lagereinrichtung für die Drucksiebe
angeordneten Justierstation (14, 16, 18, 20, 24, 26) mit einer Projektionseinrichtung
(16, 18, 20), bei welchem Verfahren:
- für ein Bedrucken von Textilien mit einem vorgewählten Druckbild ein Einrichtungsbild
mit den Konturen des Druckbildes auf eine Vorläufertextilie, die auf einer der Paletten
aufgezogen ist, aufgeheftet wird oder eine bereits vorbedruckte Vorläufertextilie
aufgezogen wird,
- die Drucksiebe nacheinander mit Hilfe der Konturen des Druckbildes auf der Vorläufertextilie,
die mit ihrer Palette schrittweise weiterbewegt wird, eingerichtet werden,
- eine dann bedruckte Vorläufertextilie auf ihrer Palette an die Justierstation bewegt
wird,
- das als Transparentbild vorgesehene Einrichtungsbild in der Justierstation auf das
Druckbild der Vorläufertextilie form- und größengleich projeziert und mit diesem ausgerichtet
wird,
- die dann zu bedruckenden Textilien jeweils auf ihre Palette an der Justierstation
aufgezogen und unter dem projezierten Einrichtungsbild ausgerichtet werden und
- die auf die Paletten aufgezogenen Textilien nacheinander fertig bedruckt werden.
2. Anordnung zum aufeinanderfolgenden Bedrucken von Textilien (12), insbesondere T-Shirts,
mit mehreren Farben mit einer Mehrzahl von sich senkrecht zu einer Umlaufbahn nach
außen erstreckenden Lagereinrichtungen, in denen jeweils ein Drucksieb für ein Einrichten
längsverschieblich gelagert ist, mit einer Mehrzahl von sich in einer höhenversetzten
Ebene parallel zu den Lagereinrichtungen erstreckenden Druckpaletten (10), auf die
vor Beginn des Druckvorgangs jeweils eine Textilie (12) für ein Bedrucken aufgebracht
wird und die beim Druckbetrieb jeweils schrittweise zum nächstfolgenden, in Betrieb
genommenen Drucksieb karusellartig bewegt werden, wobei vor dem eigentlichen Druckvorgang
ein Einrichtungsbild (22) mit den Konturen des zu druckenden Druckbildes auf eine
Vorläufertextilie auf einer Druckpalette (10) aufgeheftet bzw. eine teilbedruckte
Textilie auf einer Druckpalette (10) angeordnet und mit dieser Palette (10) nacheinander
unter jedes in Betrieb genommene Drucksieb für dessen Einrichtung bewegt wird, mit
einer zwischen zwei der Lagereinrichtungen für die Drucksiebe angeordneten Justierstation
(14, 16, 18, 20, 24, 26), die eine Projektionseinrichtung (16, 18, 20) aufweist, an
welcher das in Form eines Einrichtungstransparentes (22) vorgesehene Einrichtungsbild
auf das Bild einer bereits bedruckten Vorläufertextilie auf einer Palette mit form-
und größengleicher Projektion richtungsgleich ausgerichtet wird und an der nachfolgend
jede zu bedruckende Textilie (12) auf ihrer Palette (10) eingerichtet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionseinrichtung aus einer Leuchtplatte oder einem Leuchttisch (16)
mit Hinterlicht (18), einer Bündelungsoptik (20), einem Spiegel (24) im Strahlengang
und einer Zerstreuungsoptik (26) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtplatte (16) mit der Bündelungsoptik (20) an einer Führung (14) verschiebbar
und/oder der Spiegel (24) mit der Zerstreuungsoptik (26) verschwenkbar angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtplatte (16) senkrecht angeordnet und der Spiegel (24) unter 45° zur
Horizontalen geneigt ist.